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Wieviele

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Ulrich Maier

unread,
Feb 17, 2016, 6:32:29 PM2/17/16
to
Kam mir heute wieder hoch, weil Word (nach Neuinstallation) es nicht
mochte: "wie viele" ist laut Duden tatsächlich nur noch getrennt zu
schreiben. Ich spreche aber "wieviele" und "wie viele" unterschiedlich
aus (Betonung liegt auf "wie" bzw. "viele"). Mir wurde also ein Wort
geklaut. Geht das nur mir so?

Ulrich

PS: Ganz bestimmt kein aktueller Beitrag, es kam eben nur bei mir heute
wieder hoch und frustrierte mich erneut. Habe es bei Word wieder ins
Wörterbuch gesteckt, so dass die Meldung nun wieder in der Versenkung
verschwindet.

Ferdl

unread,
Feb 17, 2016, 7:55:59 PM2/17/16
to
Sehe Ich auch so, weiterer Denkansatz ist die >> Verhunzung << in unserer deutschen Sprache wie z.B. eingedeutschtes English und so weiter im Alltag.
Bin sonst aber bei Reisen flexibel!

Gruß Ferdl

Ulrich Maier

unread,
Feb 17, 2016, 8:44:09 PM2/17/16
to


Am 18.02.2016 um 01:15 schrieb Stefan Ram:

> Die Faql demonstriert zwei ganz unterschiedliche Anwendungen:
>
> 1.) »Um wie viele Wörter handelt es sich bei Schloß?«

Und Du schreibst dann logischerweise "das wie vielte Wort ist "Schloss"?

Ulrich

Manfred Hoß

unread,
Feb 18, 2016, 12:18:23 AM2/18/16
to
Am Thu, 18 Feb 2016 00:32:27 +0100 schrieb Ulrich Maier:

> Kam mir heute wieder hoch, weil Word (nach Neuinstallation) es nicht
> mochte: "wie viele" ist laut Duden tatsächlich nur noch getrennt zu
> schreiben. Ich spreche aber "wieviele" und "wie viele" unterschiedlich
> aus (Betonung liegt auf "wie" bzw. "viele"). Mir wurde also ein Wort
> geklaut. Geht das nur mir so?

Haben deine Lehrer dir die Schreibweise "wieviele" angestrichen oder
durchgehen lassen? Vorgeschrieben war schon immer "wie viele", auch vor der
Rechtschreibreform.

> PS: Ganz bestimmt kein aktueller Beitrag, es kam eben nur bei mir heute
> wieder hoch und frustrierte mich erneut. Habe es bei Word wieder ins
> Wörterbuch gesteckt, so dass die Meldung nun wieder in der Versenkung
> verschwindet.

Es ist deine Sache, welche Schreibweisen du im Word-Wörterbuch ergänzt.
Falls du jedoch ein nach 1902 gedrucktes Wörterbuch findest, in dem die
Schreibweise "wieviele" erlaubt ist, so würde mich der Name des
Verfasssers, der Titel des Buchs usw. interessieren, denn in keinem der
Wörterbücher, die ich kenne, wird das Wort aufgeführt, sondern immer nur
"wie viele".

Gruß
Manfred.

Carsten Thumulla

unread,
Feb 18, 2016, 3:06:33 AM2/18/16
to
Ferdl schrieb:
>
> Sehe Ich auch so, weiterer Denkansatz ist die >> Verhunzung << in unserer deutschen Sprache wie z.B. eingedeutschtes English und so weiter im Alltag.
> Bin sonst aber bei Reisen flexibel!

Ich habe das bisher nicht so ernst genommen. War gestern tanken. Gefühlt
40% der Worte, die ich las, waren englisch oder Mischmasch. Jetz' muß
ma' jut sein!


Carsten
--
Wer stoppt Merkel?

Ernst Sauer

unread,
Feb 18, 2016, 6:46:33 AM2/18/16
to
Am 18.02.2016 um 00:32 schrieb Ulrich Maier:
> Kam mir heute wieder hoch, weil Word (nach Neuinstallation) es nicht
> mochte: "wie viele" ist laut Duden tatsächlich nur noch getrennt zu
> schreiben. Ich spreche aber "wieviele" und "wie viele" unterschiedlich
> aus (Betonung liegt auf "wie" bzw. "viele"). Mir wurde also ein Wort
> geklaut. Geht das nur mir so?
>

Für mich ist "wieviele" und "wie viele" nicht das Gleiche und schon gar
nicht das selbe.

Z.B. würde ich schreiben bzw fragen:
"Wieviele Menschen leben auf der Erde?",
aber niemals:
"Wie viele Menschen leben auf der Erde?".
Andererseits würde ich aber schreiben:
"Wie viele andere Menschen denke auch ich, dass Frau Merkel eine
Katastrophe für unser Land ist.".

es

Ernst Sauer

unread,
Feb 18, 2016, 6:47:46 AM2/18/16
to
... dasselbe ... natürlich

Ulrich Maier

unread,
Feb 18, 2016, 6:59:13 AM2/18/16
to


Am 18.02.2016 um 06:18 schrieb Manfred Hoß:

> Haben deine Lehrer dir die Schreibweise "wieviele" angestrichen oder
> durchgehen lassen?

Damals konnte ich nur bis Eins zählen!


> Vorgeschrieben war schon immer "wie viele", auch vor der Rechtschreibreform.

"wieviel ist eine alte Schreibweise von wie viel. Sie ist seit der
Reform von 1996 nicht mehr korrekt."

https://de.wiktionary.org/wiki/wieviel


Ulrich

Walter Schmid

unread,
Feb 18, 2016, 7:34:15 AM2/18/16
to
Am 18.02.2016 um 12:46 schrieb Ernst Sauer:

> Für mich ist "wieviele" und "wie viele" nicht das Gleiche und schon gar
> nicht das selbe.

+1


Gruss

Walter

--
Geografie-Lehrer: Wo wachsen Erdnüsse?
Schüler: Auf den Bäumen
Geografie-Lehrer: Was gibt es denn da zu lachen?

Andreas Karrer

unread,
Feb 18, 2016, 8:12:29 AM2/18/16
to
* Ulrich Maier <inv...@invalid.invalid>:
> Kam mir heute wieder hoch, weil Word (nach Neuinstallation) es nicht
> mochte: "wie viele" ist laut Duden tatsächlich nur noch getrennt zu
> schreiben. Ich spreche aber "wieviele" und "wie viele" unterschiedlich
> aus (Betonung liegt auf "wie" bzw. "viele"). Mir wurde also ein Wort
> geklaut. Geht das nur mir so?

Andere habens chon angemerkt:
ARS: wieviel, wie viele (daneben wievielter, wievielmal)
NRS: wie viel, wie viele (daneben wievielter, wievielmal)

Die interessante Frage ist also nicht "wieviele vs. wie viele",
sondern "wieviel vs. wie viel".

Die Schreibung "wie viel" ist durchaus nicht eine Erfindung der
Rechtschreibreformer, sie war bis ca. 1900 die vorherrschende und ist
auch zwischen 1900 und 2000 nie ganz verschwunden. Google ngram viewer:

https://goo.gl/dH5ncE

Das liegt zum einen daran, dass in literarischer Sprache das letzte e
von "wie viele" manchmal wegfällt, auch wenn danach ein zählbares
Substantiv im Plural folgt, vielleicht aus rhythmischen Gründen wie
bei "weisst du, vie viel Sternlein stehen" oder aus anderen.

Dann gibt es Sätze, bei denen "wieviel" einem anderen wie-Ausdruck
gegenübergestellt wird. Da tendierte man wohl auch vor der RSR aus
Kongruenzgründen zur Auseinanderschreibung:

Unabhängig davon, wie viel oder wie wenig ein Kunde sein
Mobiltelefon nutzt

Es geht nicht darum, wie oft das passiert, sondern eher,
wie viel das kostet.

Und schliesslich haben wohl einige Schreiber zu vorreformatorischen
Zeiten einen semantischen Unterschied zwischen "wie viel" und "wieviel"
erblickt. Vielleicht tendiert man bei einem betonten "wie viel" eher
zur Auseinanderschreibung:

Wie viel leichter ist es doch, sich ....

Es ist kaum vorstellbar, wie viel Leid diese Menschen ertragen
mussten.

Und bei unbetontem, sozusagen unwichtigen "wieviel" eher zur
Zusammenschreibung:

Erschreckend, wieviel Zuspruch diese Chaoten noch bekommen.

Der Wert gibt an, wieviel Milligramm KOH zur Neutralisation [...]
nötig sind.

Je mehr Beispiele ich lese, desto weniger bekomme ich den Eindruck,
dass da ein objektivierbarer Unterschied vorhanden ist (oder war).

- Andi

Ulrich Maier

unread,
Feb 18, 2016, 8:19:17 AM2/18/16
to


Am 18.02.2016 um 03:07 schrieb Stefan Ram:

>>> Die Faql demonstriert zwei ganz unterschiedliche Anwendungen:
>>> 1.) »Um wie viele Wörter handelt es sich bei Schloß?«
>> Und Du schreibst dann logischerweise "das wie vielte Wort ist "Schloss"?
>
> Das Wort »wievielte« verwende ich sehr selten. Zwischen 2004
> und 2010 entstand ein Artikel über »optionale Argumente«
> [...]
> Wieso es nun »logisch« wäre, wenn ich »das wie vielte Wort
> ist « schriebe, erschließt sich mir nicht. Ich leite mir
> die Schreibweise ja nicht nach Regeln her, sondern schreibe
> das automatisch so, weil ich es immer so gelesen habe.

"vielte" ist kein deutsches Wort. Deswegen schreibt man nicht "wie
vielte", sondern "wievielte" (so auch der Duden).

Wenn es aber so ist, dann ist eben auch das "viel" in "wieviel" nicht
als eigenständiges Wort zu verstehen. "Wie viel" wird heute nur noch
getrennt geschrieben, weil es zufällig auch das Wort "viel" gibt, und es
sogar noch halbwegs passt. Mit "wieviel" geht mir aber ein Wort
verloren, das auch seine eigene Aussprache (Betonung) hat.

> Es gibt aber auch Personen, die »wie vielte« schreiben:
> [...]

Deiner Belesenheit (und auch der Dokumentationstiefe Deiner eigenen
Schriftstücke) kann ich wenig entgegensetzen.

Vielleicht nur das: Rechtschreibung wurde früher deutlich weniger
Beachtung geschenkt. Das gilt vielleicht auch für das "wie vielte" in
den von Dir genannten Zitaten. Es gibt eine Ehrenurkunde für einen
meiner Vorfahren aus dem 18. Jahrhundert, in der der Name auf derselben
Seite in zwei verschiedenen Versionen geschrieben wurde (einmal mit "ck"
und einmal nur "k"). Das wäre heute undenkbar (außer vielleicht bei
einem Kaninchenzüchterverein - aber von einem solchen Verein stammte die
besagte Urkunde nicht.)

Und am Rande: Ich musste einmal ins Englische übersetzen "Jeder
wievielte?" als Rückfrage etwa zu "Jeder 5te soll aus der Reihe
heraustreten." Oder in der Frage "Das vielvielte Kind Deiner Eltern bist
Du?" (Heute gibt es dazu mehrere Diskussionen in Leo.de, wie ich jetzt
feststelle, aber immr noch keine Übersetzung ;-)

Ulrich




Helmut Richter

unread,
Feb 18, 2016, 10:32:46 AM2/18/16
to
Am 18.02.2016 um 14:12 schrieb Andreas Karrer:

> Unabhängig davon, wie viel oder wie wenig ein Kunde sein
> Mobiltelefon nutzt
>
> Es geht nicht darum, wie oft das passiert, sondern eher,
> wie viel das kostet.
>
> Und schliesslich haben wohl einige Schreiber zu vorreformatorischen
> Zeiten einen semantischen Unterschied zwischen "wie viel" und "wieviel"
> erblickt. Vielleicht tendiert man bei einem betonten "wie viel" eher
> zur Auseinanderschreibung:
>
> Wie viel leichter ist es doch, sich ....
>
> Es ist kaum vorstellbar, wie viel Leid diese Menschen ertragen
> mussten.
>
> Und bei unbetontem, sozusagen unwichtigen "wieviel" eher zur
> Zusammenschreibung:
>
> Erschreckend, wieviel Zuspruch diese Chaoten noch bekommen.
>
> Der Wert gibt an, wieviel Milligramm KOH zur Neutralisation [...]
> nötig sind.
>
> Je mehr Beispiele ich lese, desto weniger bekomme ich den Eindruck,
> dass da ein objektivierbarer Unterschied vorhanden ist (oder war).

Der Zusammenhang Sprache/Schreibung ist ganz einfach: je betonter der
Wortteil "viel" ist, desto eher neigt man zur Getrenntschreibung. "wie
viel oder wie wenig" kann ich gar nicht anders betonen. Das ist derselbe
Bock, den die Reformer bei "zur Zeit/zurzeit" (i.S. von "jetzt")
geschossen haben: bei ihrer Analogie zu "derzeit" haben sie die
verschiedene Betonung übersehen. -- Ganz allgemein (auch bei anderen
Beispielen) halte ich die Betonung für ein viel besseres Kriterium als
irgendwelche semantischen Haarspaltereien, z.B.: haben die Reformer ihre
Sache schlecht gemacht oder werden sie bloß schlechtgemacht?

Der Zusammenhang Sprache=Schreibung/Bedeutung ist in der tat nicht so
einfach zu beschreiben.

--
Helmut Richter

Carsten Thumulla

unread,
Feb 18, 2016, 10:49:17 AM2/18/16
to

Wann werden die Menschen begreifen, daß zusammen brechen und
zusammenbrechen zwei verschieden Sachen sind?


ct

Manfred Hoß

unread,
Feb 18, 2016, 12:10:30 PM2/18/16
to
Am Thu, 18 Feb 2016 12:59:11 +0100 schrieb Ulrich Maier:

> "wieviel ist eine alte Schreibweise von wie viel. Sie ist seit der
> Reform von 1996 nicht mehr korrekt."
>
> https://de.wiktionary.org/wiki/wieviel

Das ist richtig, aber du hast nicht von "wieviel/wie viel" gesprochen,
sondern von "wieviele", sogar im Betreff. Und das wurde nun einmal "wie
viele" geschrieben.

Gruß
Manfred.

Jaakob Kind

unread,
Feb 18, 2016, 12:30:01 PM2/18/16
to
"Andreas Karrer" wrote in message
news:slrnncbgpr...@chimborazo.ee.ethz.ch...

> Das liegt zum einen daran, dass in literarischer Sprache das letzte e
> von "wie viele" manchmal wegfällt, auch wenn danach ein zählbares
> Substantiv im Plural folgt, vielleicht aus rhythmischen Gründen wie
> bei "weisst du, vie viel Sternlein stehen" oder aus anderen.

Ich wage hier sogar die Behauptung, dass man im Deutschen gar nicht
unbedingt überall zwischen "how much" und "how many" unterschieden hat.
Die Frage "Wieviel Personen kommen zum Essen?" ist durchaus korrekt, auch
wenn viele Schreiber bzw. Sprecher "Wie viele Personen ..." verwenden,
vielleicht inzwischen auch vom Englischen beeinflusst.
Ich kenne keine Dudenausgabe, die das Wort "wieviele" enthält.
Im alten Stilduden (also noch vor der Reform erschienen) steht IMHO, dass
"Wieviel Personen" der neutrale Standardfall sei und "Wie viele Personen" zu
verwenden sei, wenn man mit einer besonders großen Anzahl rechnet oder so.
Wenn jemand das genaue Zitat lesen möchte, kann ich es heraussuchen.

Viele Grüße
Jaakob




Stephan Lahl

unread,
Feb 18, 2016, 3:46:52 PM2/18/16
to
Am Thu, 18 Feb 2016 14:19:15 +0100 schrieb Ulrich Maier:

> [...] Mit "wieviel" geht mir aber ein Wort
> verloren, das auch seine eigene Aussprache (Betonung) hat.

Dir geht kein Wort verloren sondern hoffentlich nur der Irrglaube an
Unfehlbarkeit und Autorität von Wörterbuchverlagen.
Das Wort existiert weiterhin und wird auch weiterhin benutzt.
Wenn man sein Deutsch an die Wörterbücher anpasst, wedelt der Schwanz mit
dem Hund.

Andreas Karrer

unread,
Feb 18, 2016, 4:20:00 PM2/18/16
to
* Jaakob Kind <jaako...@gmx.de>:

> Im alten Stilduden (also noch vor der Reform erschienen) steht IMHO, dass
> "Wieviel Personen" der neutrale Standardfall sei und "Wie viele Personen" zu
> verwenden sei, wenn man mit einer besonders großen Anzahl rechnet oder so.

Das erstaunt mich schon. Nach meiner Einschätzung ist "wieviel
Personen" mundartnah/umgangssprachlich, aber in der Hoschsparche
falsch.

- Andi

Matthias Opatz

unread,
Feb 18, 2016, 4:53:34 PM2/18/16
to
Dies schrieb Andreas Karrer:
> * Jaakob Kind:

>> Im alten Stilduden (also noch vor der Reform erschienen) steht IMHO, dass
>> "Wieviel Personen" der neutrale Standardfall sei [...]
>
> Das erstaunt mich schon. Nach meiner Einschätzung ist "wieviel
> Personen" mundartnah/umgangssprachlich, aber in der Hoschsparche
> falsch.

Sehe ich auch so, daher interessiert mich Jaakobs genaue Quelle.

Unflektiertes "viel" (und "wieviel") gehört zu unzählbaren oder
in anderen Einheiten als Anzahl gemessenen Mengen - wie Salz, Mehl,
Profit, Gas, Land, Wissen, Liebe.

Flektiert wird bei zählbaren Mengen - Menschen, Münzen, Tassen, Ideen,
Reisen, Rezepte.

Matthias

Ulrich Maier

unread,
Feb 18, 2016, 5:37:09 PM2/18/16
to
Der Duden kennt auch "wieviel" nicht, sondern nur die Schreibweise "wie
viel". Ob "wieviel" oder "wieviele" - da gibt es ja wohl keinen
Unterschied. Dass Wörterbücher den Singular behandeln, ist nicht
wirklich überraschend.

Ulrich

Ewald Pfau

unread,
Feb 18, 2016, 5:48:52 PM2/18/16
to
Jaakob Kind <jaako...@gmx.de>:

> Ich wage hier sogar die Behauptung, dass man im Deutschen gar nicht
> unbedingt überall zwischen "how much" und "how many" unterschieden hat.
> Die Frage "Wieviel Personen kommen zum Essen?" ist durchaus korrekt, auch
> wenn
[...]

Das ist entweder genuschelt, oder schlicht falsch. Eine Mehrzahl von
Personen ist eine Mehrzahl einzeln zu adressierender Entitäten, da wird kein
Wust einer Gesamt-Entität daraus.

Man kann zur Imagination trotzdem schon mal üben, wie sich der Trend zur
herabwürdigenden Gesamt-Entität im neokolonialen Stil anhört:

Hallo, Sie Plural, Sie, Sie Haufen da!

Ich hätte das gleich auch im Französischen so vermutet, weil mir das im
Deutschen als ein empfindlicher Punkt vorkommt, aber nein, dort ist das
gemütlicher, combien de personnes (also nicht combien des personnes), wie
ich gerade bei wiktionary.org vorfand.

Matthias Opatz

unread,
Feb 18, 2016, 5:58:55 PM2/18/16
to
Dies schrieb Ulrich Maier:

> Der Duden kennt auch "wieviel" nicht, sondern nur die Schreibweise "wie
> viel".

Der Vorreformduden schon. Leipzig wie Mannheim.

Matthias

Ulrich Maier

unread,
Feb 18, 2016, 8:00:38 PM2/18/16
to
Natürlich - wir reden hier ja über das Ergebnis der Rechtschreibreform!

Ulrich

Manfred Hoß

unread,
Feb 19, 2016, 12:23:41 AM2/19/16
to
Richtig, und infolge der Rechtschreibreform wird "wieviel" jetzt "wie viel"
geschrieben. Nichts geändert hat sich hingegen bei "wie viele". Falls du
einen Vorreformduden im Regal stehen hast, dann schau mal hinein. Dort
wirst du unter "wieviel" einen Eintrag finden, der in etwa wie folgt
lautet: "wieviel Person, (aber: wie viele Personen)".

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Feb 19, 2016, 12:25:21 AM2/19/16
to
Am Fri, 19 Feb 2016 02:00:36 +0100 schrieb Ulrich Maier:

Richtig, und infolge der Rechtschreibreform wird "wieviel" jetzt "wie viel"
geschrieben. Nichts geändert hat sich hingegen bei "wie viele". Falls du
einen Vorreformduden im Regal stehen hast, dann schau mal hinein. Dort
wirst du unter "wieviel" einen Eintrag finden, der in etwa wie folgt
lautet: "wieviel Personen (aber: wie viele Personen)".

Gruß
Manfred.

Stephen Hust

unread,
Feb 19, 2016, 5:00:35 AM2/19/16
to
Im Stilduden von 1956 stehen, soweit ich sehe, nur Beispiele:

| *wieviel:* w. Einwohner hat die Stadt?; [...] Weißt du, w. Sternlein
| stehen an dem Blauen Himmelszelt? (Wilh. Hey).

| *viel: 1)* [...] wie viele, welch viele, welche vielen Menschen sind
| das!; [...] ich weiß nicht, wie viele Personen dort waren [...]

Und wie Manfred schon erwähnt hat, im Rechtschreibduden (hier von 1973)
steht:

| *wieviel* [...] wieviel Personen, /aber/: wie viele Personen;
| wievielmal [...], /aber/: wie viele Male; ich weiß nicht, wieviel er
| hat, /aber/ (bei besonderer Betonung): wenn du wüßtest, wie viel ich
| verloren habe [...]

Das Österreichische Wörterbuch, 32. Auflage, 1972 (1. Auflage: 1951):

| *wieviel* (Fw.); wieviel kostet das? || *wieviel* (Bw.); wieviel er
| auch redete, es wurde ihm nicht geglaubt || *wie viele;* wie viele
| Personen waren anwesend? || *wievielmal;* /aber/: wie viele Male [...]

(Fw. = Fürwort; Bw. = Bindewort.)

Nach Wahrig (1980/1981) schreibt man offenbar "wieviele?" und nicht "wie
viele?":

| *wieviel?* (Interrogativadv.) *1* /welche Anzahl?/, /welche Menge?/
| *2* ~(e) *Einwohner* hat Hamburg?; ich muß erst nachsehen, ~ *Geld*
| ich noch habe; ~ *Mal* = /wievielmal;/ ~(e) *Personen* waren anwesend?

--
Steve

My e-mail address works as is.

Jaakob Kind

unread,
Feb 19, 2016, 5:10:01 AM2/19/16
to
"Matthias Opatz" wrote in message
news:1ljglwvv5krcw$.liezhixtb3d3$.dlg@40tude.net...

> Sehe ich auch so, daher interessiert mich Jaakobs genaue Quelle.

Ich habe das Buch zu Hause. Ich suche es am Wochenende heraus.

> Unflektiertes "viel" (und "wieviel") gehört zu unzählbaren
> Flektiert wird bei zählbaren Mengen -

Das ist genau die Unterscheidung zwischen "how much" und "how many". Hast du
eine Quelle, die das für das Deutsche so lehrt?
Es wird von vielen so verwendet, aber ob es wirklich so gelehrt wird, weiß
ich nicht.

Viele Grüße
Jaakob

Jaakob Kind

unread,
Feb 19, 2016, 6:40:01 AM2/19/16
to
"Stephen Hust" wrote in message news:na6p42$a18$1...@news.albasani.net...

>> Das erstaunt mich schon. Nach meiner Einschätzung ist "wieviel
>> Personen" mundartnah/umgangssprachlich, aber in der Hoschsparche
>> falsch.

> Im Stilduden von 1956 stehen, soweit ich sehe, nur Beispiele:

> | *wieviel:* w. Einwohner hat die Stadt?; [...] Weißt du, w. Sternlein
> | stehen an dem Blauen Himmelszelt? (Wilh. Hey).

Dieses Beispiel zeigt ja schon mal, dass "wieviel Personen" hochsprachlich
korrekt ist.

Viele Grüße
Jaakob

Martin Bienwald

unread,
Feb 19, 2016, 6:50:01 AM2/19/16
to
Nicht ist, sondern war. Fuer "ist" ist ein Stilduden von 1956 nicht
zustaendig.

... Martin

Matthias Opatz

unread,
Feb 19, 2016, 6:57:49 AM2/19/16
to
Dies schrieb Jaakob Kind:

> Das ist genau die Unterscheidung zwischen "how much" und "how many". Hast du
> eine Quelle, die das für das Deutsche so lehrt?

Schau mal in den Orangenen (Duden 4, Grammatik). In meiner 8. Auflage
sind das die Regeln 434 und 435. Dort stehen noch weitere Fälle.

Matthias

Uwe Schickedanz

unread,
Feb 19, 2016, 9:30:58 AM2/19/16
to
Das kann ich so nicht erkennen. Das Ergebnis ist nämlich ein
Tohuwabohu.

Gruß Uwe

--
In vielen Teilen der Welt kämpfen Journalisten darum, die
Wahrheit schreiben zu dürfen. In Deutschland kämpfen sie darum,
die Wahrheit verschweigen zu dürfen. (Netzfund zum Medienkodex)
=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Andreas Karrer

unread,
Feb 19, 2016, 9:31:00 AM2/19/16
to
* Jaakob Kind <jaako...@gmx.de>:
>
>> | *wieviel:* w. Einwohner hat die Stadt?; [...] Weißt du, w. Sternlein
>> | stehen an dem Blauen Himmelszelt? (Wilh. Hey).
>
> Dieses Beispiel zeigt ja schon mal, dass "wieviel Personen" hochsprachlich
> korrekt ist.

Das Beispiel hatte ich ja selber fünf Postings weiter vorn im Thread erwähnt:

>>>>> Das liegt zum einen daran, dass in literarischer Sprache das letzte e
>>>>> von "wie viele" manchmal wegfällt, auch wenn danach ein zöhlbares
>>>>> Substantiv im Plural folgt, vielleicht aus rhythmischen Gründen wie
>>>>> bei "weisst du, vie viel Sternlein stehen" oder aus anderen.

Das Lied ist von 1837. Ob Hey in ungebundener Sprache "wie
viele Sternlein" geschrieben oder gesagt hätte, weiss ich
natürlich nicht.

- Andi

Jaakob Kind

unread,
Feb 19, 2016, 10:50:05 AM2/19/16
to
"Andreas Karrer" wrote in message
news:slrnnce9p3...@chimborazo.ee.ethz.ch...

> Das Lied ist von 1837. Ob Hey in ungebundener Sprache "wie
> viele Sternlein" geschrieben oder gesagt hätte, weiss ich
> natürlich nicht.

Im DWB findet man:
"wieviel fragt nach der anzahl oder menge."
und gibt diese Beispiele:
"wie viel stunden musz offters ein deutscher fürst ... für dem zimmer
auffwarten Lohenstein Arminius (1689)"
"seyn müssen sie (die stammwörter), aber welche und wie viel, können auch
andere sprachen, die schon gleichsam von
anfang der welt gefasset, für gantz gewis nicht ausgeben Gueintz dt.
rechtschrb. (1666)"

Viele Grüße
Jaakob

Jaakob Kind

unread,
Feb 19, 2016, 10:50:05 AM2/19/16
to
"Ulrich Maier" wrote in message news:dike8b...@mid.individual.net...

> Habe es bei Word wieder ins Wörterbuch gesteckt, so dass die Meldung nun
> wieder in der Versenkung verschwindet.

Das solltest du rückgängig machen und nur "wieviel" eintragen (wenn du an
der alten Schreibung hängst).
Ich schreibe eigentlich reformiert, bei "wieviel" tendiere ich aber zur
alten Schreibung. "Wieviele" finde ich gruselig, da es das nach den alten
Regeln auch nicht wirklich gab.

Viele Grüße
Jaakob

Manfred Hoß

unread,
Feb 19, 2016, 11:43:25 AM2/19/16
to
Am Fri, 19 Feb 2016 16:48:46 +0100 schrieb Jaakob Kind:

> "Ulrich Maier" wrote in message news:dike8b...@mid.individual.net...
>
>> Habe es bei Word wieder ins Wörterbuch gesteckt, so dass die Meldung nun
>> wieder in der Versenkung verschwindet.
>
> Das solltest du rückgängig machen und nur "wieviel" eintragen (wenn du an
> der alten Schreibung hängst).

Ich habe Office 2010 auf meinem Rechner. Wenn ich einen Text in der alten
Rechtschreibung verfassen will, so muss ich in Word einfach auf Datei ->
Optionen -> Dokumentprüfung gehen und unter "Bei der Rechtschreibkorrektur
in Microsoft Office-Programmen" den Haken vor dem Eintrag "Deutsch: Neue
Rechtschreibung verwenden" entfernen. Ich kann aber nicht garantieren, dass
das das auch bei neueren Office-Programmen funktioniert.

Gruß
Manfred.

Ulrich Maier

unread,
Feb 19, 2016, 12:54:48 PM2/19/16
to


Am 19.02.2016 um 06:25 schrieb Manfred Hoß:

> Richtig, und infolge der Rechtschreibreform wird "wieviel" jetzt "wie viel"
> geschrieben. Nichts geändert hat sich hingegen bei "wie viele". Falls du
> einen Vorreformduden im Regal stehen hast, dann schau mal hinein. Dort
> wirst du unter "wieviel" einen Eintrag finden, der in etwa wie folgt
> lautet: "wieviel Personen (aber: wie viele Personen)".

Tatsächlich (Auflage 1967).

Kann es also sein, dass "wieviel" die eigentlich richtige Form ist und
wieviele eine umgangssprachlich Fehlform ist?

Übrigens:

Google zählt:
- "wieviele":
- "wie viele":
und eingeschränkt auf Zeit.de, die ja auf ihr gutes Deutsch besonderen
Wert legt ():
- "wieviele":
- "wie viele":

In der Zeit fand ich den Teaser. "Gottfried Benn 2 700, Rilke 5 000,
Hesse 15 000, Storm 22 000, Goethe 80 000: Welcher Dichter hat den
größten Wortschatz? Wie viele Wörter hat die deutsche Sprache, und
wieviele davon sprechen wir und verstehen wir?" *

Die vielen "wieviele" zeigen, dass es sich um eine sehr häufige
Fehlschreibung handelt, die im (alten) Duden, der die deutsche Sprache
ja angeblich nur beobachtete, vielleicht auch den Hinweis "auch:
wieviele" vedient hätte.

Ulrich

* http://www.zeit.de/1988/45/weisst-du-wieviel-woertlein

Ulrich Maier

unread,
Feb 19, 2016, 1:08:18 PM2/19/16
to
Ich war versehentlich "Senden" gekommen. Hier die vollständige Fassung:


Am 19.02.2016 um 06:25 schrieb Manfred Hoß:

> Richtig, und infolge der Rechtschreibreform wird "wieviel" jetzt "wie
> viel" geschrieben. Nichts geändert hat sich hingegen bei "wie viele".
> Falls dueinen Vorreformduden im Regal stehen hast, dann schau mal
> hinein. Dortwirst du unter "wieviel" einen Eintrag finden, der in
> etwa wie folgt lautet: "wieviel Personen (aber: wie viele Personen)".

Tatsächlich! (Auflage 1967)

Kann es also sein, dass "wieviel" die eigentlich richtige Form ist und
"wieviele" eine umgangssprachlich Fehlform?

Übrigens:

Google zählt:
- "wieviele": 6,9 Mio.
- "wie viele": 18,1 Mio
und eingeschränkt auf Zeit.de (site:zeit.de), die ja auf ihr gutes
Deutsch besonderen Wert legt (mit eigenem Korrektorat, "Kolumne
Fehlerlesen"):
- "wieviele": 12.100
- "wie viele": 28.600

In der ZEIT fand ich den Teaser "Gottfried Benn 2 700, Rilke 5 000,

Ulrich Maier

unread,
Feb 19, 2016, 1:33:03 PM2/19/16
to


Am 19.02.2016 um 17:43 schrieb Manfred Hoß:

> Ich habe Office 2010 auf meinem Rechner. Wenn ich einen Text in der alten
> Rechtschreibung verfassen will, so muss ich in Word einfach auf Datei ->
> Optionen -> Dokumentprüfung gehen und unter "Bei der Rechtschreibkorrektur
> in Microsoft Office-Programmen" den Haken vor dem Eintrag "Deutsch: Neue
> Rechtschreibung verwenden" entfernen. Ich kann aber nicht garantieren, dass
> das das auch bei neueren Office-Programmen funktioniert.

Eine alte Rechtschreibung wird in Office 2016 offenbar nur noch u.a. für
Französisch und Portugiesisch ("Traditionelle Rechtschreibung")
unterstützt. Bei uns haben die Reformer gewonnen ;-)

Aber das war zu erwarten. Durchgesetzt hat sich die neue Rechtschreibung
nicht wegen der höheren Einsicht deutscher Rechtschreiber, sondern weil
ein amerikanischer Konzern die Sekretärinnen in den deutschen
Vorzimmern* die neue Rechtschreibung mehr oder weniger aufzwang. Das mag
überspitzt klingen, aber auch das unsägliche 01.01.2016 oder das noch
schlimmere (da wirklich ausnahmslos unmotivierte) 01. Januar 2916 kommt
ja aus dieser Ecke.

Ulrich

* Ich weiß, die gibt es heute kaum noch, fast jeder muss seine Texte
selbst schreiben. Aber die wenigsten kümmern sich darum und tun, was
ihnen Word vorgibt. In sofern hat Word die neue Rechtschreibung faktisch
durchgesetzt.

Jaakob Kind

unread,
Feb 20, 2016, 4:40:01 PM2/20/16
to
"Matthias Opatz" wrote in message
news:b8q69ywnsjrm.4...@40tude.net...

> Schau mal in den Orangenen (Duden 4, Grammatik). In meiner 8. Auflage
> sind das die Regeln 434 und 435. Dort stehen noch weitere Fälle.

Ich habe es mir angeschaut. Dort kommen "wie viel" und "wie viele" aber gar
nicht vor (wenn ich es nicht übersehen habe).
Und selbst in den dort angegebenen Beispielen sind endungslose Formen bei
Substantiven im Plural nicht "verboten", sie sind einfach nur "seltener"
(siehe Seite 327 oben).

Viele Grüße
Jaakob




Jaakob Kind

unread,
Feb 20, 2016, 4:50:01 PM2/20/16
to
"Ewald Pfau" wrote in message news:din02h...@mid.individual.net...

> Das ist entweder genuschelt, oder schlicht falsch.

Anderer Meinung sind die mir zur Verfügung stehenden Wörterbücher.
Welche Quellen hast du zum Beleg deiner Aussage?

Viele Grüße
Jaakob

Jaakob Kind

unread,
Feb 20, 2016, 5:00:02 PM2/20/16
to
"Jaakob Kind" wrote in message news:na6p8h$r5c$1...@news.sap-ag.de...

>Ich habe das Buch zu Hause. Ich suche es am Wochenende heraus.

Hier ist die Quelle:
Duden Band 9, Richtiges und gutes Deutsch, 3. Auflage, 1985:
Eintrag "wieviel:
2. Gebrauch: Eine Frage mit "wieviel" soll die Nennung einer [An]zahl
bewirken. Die Form "wie viele" betont stärker das Wort "viel" , das in
unausgesprochener Opposition zu "wenig" steht:
"Wieviel Kinder kommen zu deinem Geburtstag?" Mögliche Antworten: "zwei"
oder "drei" oder "zehn". "Wieviel Exemplare wünschen Sie?" Mögliche Antwort:
"zwei" oder "drei" oder "vier" oder "hundert" usw.
Bei "wie viele" würde man "zwei" oder "drei" dagegen kaum erwarten, sondern
im allgemeinen eine größere Anzahl. Allerdings wird in der Alltagssprache
eine genaue Trennung beider Formen oft nicht vorgenommen.

Ich habe hier auch noch ein Dudenstilwörterbuch von 1963. Dort steht bei
"wieviel":
"w. Einwohner hat die Stadt?" und die "wieviel Sternlein" werden auch
erwähnt.

Viele Grüße
Jaakob


Ewald Pfau

unread,
Feb 20, 2016, 10:30:25 PM2/20/16
to
Jaakob Kind <jaako...@gmx.de>:
Es ist die Aufforderung, Belege zu einer Nicht-Existenz beizubringen, immer
wieder Anlass zur Heiterkeit, zunächst einmal, die ich in dem Fall leise und
unauffällig nach Hause tragen werde.

Wenn nun im Gegenteil vollmundig auf Beweise für die Existenz von stimmigen
Aussagen hingewiesen wird, wie konkret Menschen in deren Plural mittels der
Vokabel "wieviel" zur Abzählung anstehen sollen, so wird damit hingegen ein
logischer Zustand von Existenz angesprochen.

Damit dann aber herumzufeixen, ob, oder ob nicht, ist mir nun allerdings zu
albern. Mein Amüsement hab ich in dem Fall schon, das reicht für diese
Strophe.

Für die nächste kann man wiederum festhalten, wenn schlecht und schlampig
herumgeplappert wird, so kommt das auch in den besten Familien vor.

Die unbestimmte Mengenangabe auf abzuzählende Einzelentitäten anzuwenden,
ist ein Ergebnis von schlechtem Hinhören, auf das, was man sagt - als da
dann schlicht die Logik nicht stimmt.

Die sprachliche Mitteilung ist dann in sich widersprüchlich. Sie teilt
im selben Atemzug zugleich eine Abzählbarkeit und eine Nicht-Abzählbarkeit
mit.

Die Frage nach Nicht-Existenz ist in dem Fall dann diejenige danach, wenn
jemand womöglich nicht genau hingehört hat, ob er denn wirklich nicht genau
hingehört hat.

Sprache wird nicht dadurch stimmig, dass man die Logik, der sie gehorcht,
auf den Kopf stellt, dies ist sogar dann noch so, wenn satte Mehrheiten der
Schlamperei überführt werden könnten.

Das spielt dann wiederum zugleich in der Liga des eingeforderten Beweises
für Nicht-Existenz. Da scheint den Leuten eine Windung ins Hirn gekrochen,
dass man alles kaufen kann, ohne Ausnahme. Und wer bezahlt, macht dann die
Logik.

Jaja, wir hatten nun auch schon einen Krieg von Völkerrechtsverbrechern nach
eben dieser Anmaßung, mit dem infernlaisch bösen Andenken, dass der Irak
nach menschlichem Ermessen für alle Zeiten radioaktiv verseucht sein wird.

Das ist also kein Spaß nicht, wenn da kopflose imperiale Anmaßung damit
einhergeht.

Ob da einer recht hat, erfährt er nicht, indem er Geld hat, sondern indem er
zuhört.

Das ist im neoliberalen Theater nicht mehr so richtig auf dem Programm.

Schlechtes Vorbild, solches Zeug.

Manfred Hoß

unread,
Feb 21, 2016, 3:46:14 AM2/21/16
to
Am Fri, 19 Feb 2016 19:33:00 +0100 schrieb Ulrich Maier:

> Am 19.02.2016 um 17:43 schrieb Manfred Hoß:
>
>> Ich habe Office 2010 auf meinem Rechner. Wenn ich einen Text in der alten
>> Rechtschreibung verfassen will, so muss ich in Word einfach auf Datei ->
>> Optionen -> Dokumentprüfung gehen und unter "Bei der Rechtschreibkorrektur
>> in Microsoft Office-Programmen" den Haken vor dem Eintrag "Deutsch: Neue
>> Rechtschreibung verwenden" entfernen. Ich kann aber nicht garantieren, dass
>> das das auch bei neueren Office-Programmen funktioniert.
>
> Eine alte Rechtschreibung wird in Office 2016 offenbar nur noch u.a. für
> Französisch und Portugiesisch ("Traditionelle Rechtschreibung")
> unterstützt. Bei uns haben die Reformer gewonnen ;-)

In Frankreich wird offensichtlich noch immer über die Rechtschreibreform
gestritten.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-rechtschreibreform-in-frankreich-polarisiert-14077673.html

Gruß
Manfred.

Jaakob Kind

unread,
Feb 21, 2016, 8:20:01 AM2/21/16
to


"Ewald Pfau" wrote in message news:dispag...@mid.individual.net...

> Es ist die Aufforderung, Belege zu einer Nicht-Existenz beizubringen,
> immer
> wieder Anlass zur Heiterkeit, zunächst einmal, die ich in dem Fall leise
> und
> unauffällig nach Hause tragen werde.

Ich habe nicht nach einem Beleg der Nicht-Existenz gefragt, sondern nach
einem Beleg, dass die Formulierung in einer Grammatik oder einem ähnlichen
Werk für falsch gehalten wird.
Da ich Belege anführen kann, dass sie für richtig gehalten wird, finde ich
diese Frage berechtigt. Heiterkeit ist völlig unangebracht.


> Wenn nun im Gegenteil vollmundig auf Beweise für die Existenz von
> stimmigen
> Aussagen hingewiesen wird, wie konkret Menschen in deren Plural mittels
> der
> Vokabel "wieviel" zur Abzählung anstehen sollen, so wird damit hingegen
> ein
> logischer Zustand von Existenz angesprochen.

> Damit dann aber herumzufeixen, ob, oder ob nicht, ist mir nun allerdings
> zu
> albern. Mein Amüsement hab ich in dem Fall schon, das reicht für diese
> Strophe.

Möchtest du mit diesem Geschwurbel sagen, dass du keine Argumente hast?
Das kann man auch einfacher sagen.

> Die unbestimmte Mengenangabe auf abzuzählende Einzelentitäten anzuwenden,
> ist ein Ergebnis von schlechtem Hinhören, auf das, was man sagt - als da
> dann schlicht die Logik nicht stimmt.

Ich gebe dir recht, dass die diskutierte Formulierung ein wenig unlogisch
wirkt.
Allerdings ist das in sprachlichen Diskussionen - leider - nicht immer ein
gültiges Argument.
Der Sprachgebrauch ist, auch wenn ich es oft wünschenswert fände, nicht
immer logisch.

> Die sprachliche Mitteilung ist dann in sich widersprüchlich. Sie teilt
> im selben Atemzug zugleich eine Abzählbarkeit und eine Nicht-Abzählbarkeit
> mit.

Mit Verlaub, das ist blühender Unsinn.

Viele Grüße
Jaakob

Ulrich Maier

unread,
Feb 21, 2016, 3:05:54 PM2/21/16
to


Am 21.02.2016 um 09:46 schrieb Manfred Hoß:

> http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-rechtschreibreform-in-frankreich-polarisiert-14077673.html

Und hier lese ich: "2400 Worte werden vereinfacht" ;-)

(Und in den Kommentaren gleich noch 2x.)

Ulrich

Matthias Opatz

unread,
Feb 22, 2016, 8:26:45 AM2/22/16
to
Dies schrieb Jaakob Kind:
> "Matthias Opatz":

>> Schau mal in den Orangenen (Duden 4, Grammatik). In meiner 8. Auflage
>> sind das die Regeln 434 und 435. Dort stehen noch weitere Fälle.
>
> Ich habe es mir angeschaut. Dort kommen "wie viel" und "wie viele" aber gar
> nicht vor (wenn ich es nicht übersehen habe).

Du meinst, dafür gelten andere Regeln als für "viele"?

Matthias

Matthias Opatz

unread,
Feb 22, 2016, 8:29:17 AM2/22/16
to
Dies schrieb Jaakob Kind:

> Ich habe hier auch noch ein Dudenstilwörterbuch von 1963. Dort steht bei
> "wieviel":
> "w. Einwohner hat die Stadt?"

Ich nehem es so hin. Gleichwohl spreche ich nicht, und wenn jemand
anderes so spricht, halte ich das für zumindest unelegant.

Matthias

Jaakob Kind

unread,
Feb 22, 2016, 9:00:02 AM2/22/16
to
"Matthias Opatz" wrote in message
news:502oa92ktehy$.10y86xdrz35gl$.dlg@40tude.net...

> Du meinst, dafür gelten andere Regeln als für "viele"?

Das könnte zumindest sein. Diese Vermutung wird durch die anderen Quellen,
die ich angeführt habe, bestärkt.
Lustigerweise äußert sich der Grammatikduden, so weit ich das erkennen kann,
gar nicht zu "wie viel" bzw. "wie viele".

Viele Grüße
Jaakob

Matthias Opatz

unread,
Feb 22, 2016, 9:08:07 AM2/22/16
to
Dies schrieb Jaakob Kind:

> Ich habe hier auch noch ein Dudenstilwörterbuch von 1963. Dort steht bei
> "wieviel":
> "w. Einwohner hat die Stadt?"

Ich nehem es so hin. Gleichwohl spreche ich so nicht, und wenn jemand

Jaakob Kind

unread,
Feb 22, 2016, 9:20:02 AM2/22/16
to
"Matthias Opatz" wrote in message
news:sj6y10k956b4.1hy5ojb9rpoxo$.dlg@40tude.net...

> Ich nehem es so hin. Gleichwohl spreche ich nicht, und wenn jemand
> anderes so spricht, halte ich das für zumindest unelegant.

Die Quelle von 1985 (siehe meinen anderen Beitrag) hält "wieviel Personen"
anscheinend für die elegantere Lösung, wenn man neutral nach der Anzahl
fragt. Es wäre interessant, was eine neuere Auflage dieses Werks schreibt.
Hat die jemand zur Hand? Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang von
"wieviel" zu "wie viel" dazu geführt hat, dass man eher "wie viele Personen"
schreibt, da "wie viel Personen" etwas merkwürdig aussieht.
Deshalb schreibe ich auch lieber "wieviel".

Viele Grüße
Jaakob

Matthias Opatz

unread,
Feb 22, 2016, 9:30:31 AM2/22/16
to
Dies schrieb Jaakob Kind:

> Die Quelle von 1985 (siehe meinen anderen Beitrag) hält "wieviel Personen"
> anscheinend für die elegantere Lösung, wenn man neutral nach der Anzahl
> fragt. Es wäre interessant, was eine neuere Auflage dieses Werks schreibt.
> Hat die jemand zur Hand?

Überarbeiteter Neudruck der 5. Auflage o. J.:

| /Wie viel Personen?/

> Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang von
> "wieviel" zu "wie viel" dazu geführt hat, dass man eher "wie viele Personen"
> schreibt, da "wie viel Personen" etwas merkwürdig aussieht.

Ich finde auch, daß es mehrwürdig aussieht, aber so steht es da.

Matthias

Manfred Hoß

unread,
Feb 22, 2016, 12:50:31 PM2/22/16
to
Am Mon, 22 Feb 2016 15:12:35 +0100 schrieb Jaakob Kind:

> Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang von
> "wieviel" zu "wie viel" dazu geführt hat, dass man eher "wie viele Personen"
> schreibt, da "wie viel Personen" etwas merkwürdig aussieht.
> Deshalb schreibe ich auch lieber "wieviel".

Für jemand aus dem 19. Jahrhundert war "wie viel Personen" die normale
Schreibweise.

https://books.google.com/ngrams/graph?content=wie+viel%2Cwieviel&year_start=1800&year_end=2000&corpus=20&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2Cwie%20viel%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cwieviel%3B%2Cc0

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Feb 22, 2016, 5:15:33 PM2/22/16
to
Am Mon, 22 Feb 2016 18:50:33 +0100 schrieb Manfred Hoß:

> Am Mon, 22 Feb 2016 15:12:35 +0100 schrieb Jaakob Kind:
>
>> Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang von
>> "wieviel" zu "wie viel" dazu geführt hat, dass man eher "wie viele Personen"
>> schreibt, da "wie viel Personen" etwas merkwürdig aussieht.
>> Deshalb schreibe ich auch lieber "wieviel".
>
> Für jemand aus dem 19. Jahrhundert war "wie viel Personen" die normale
> Schreibweise.

<Ingrid>
Ich habe mal mithilfe von DWDS ein paar Zahlen zusammengetragen. Die
Suchbegriffe waren @wieviel und "wie @viel":

Deutsches Textarchiv (wöchentlich aktualisiert)

Häufigkeit
Zeitraum wieviel (Prozent) wie viel (Prozent)
1603 - 1615 6 (8,8%) 62 (91,2%)
1616 - 1625 28 (39,4%) 43 (60,6%)
1626 - 1635 14 (17,3%) 67 (82,7%)
1636 - 1645 0 (0,0%) 25 (100,0%)
1646 - 1655 14 (6,5%) 200 (93,5%)
1656 - 1665 27 (8,5%) 290 (91,5%)
1666 - 1675 50 (17,2%) 240 (82,8%)
1676 - 1685 45 (12,8%) 306 (87,2%)
1686 - 1695 19 (5,8%) 310 (94,2%)
1696 - 1705 18 (4,3%) 404 (95,7%)
1706 - 1715 37 (12,8%) 251 (87,2%)
1716 - 1725 36 (10,3%) 312 (89,7%)
1726 - 1735 16 (8,9%) 163 (91,1%)
1736 - 1745 211 (33,8%) 414 (66,2%)
1746 - 1745 15 (3,9%) 370 (96,1%)
1756 - 1765 6 (3,0%) 193 (97,0%)
1766 - 1775 12 (2,9%) 403 (97,1%)
1776 - 1785 18 (3,1%) 572 (96,9%)
1786 - 1795 23 (7,8%) 270 (92,2%)
1796 - 1805 13 (6,1%) 200 (93,9%)
1806 - 1815 15 (7,1%) 195 (92,9%)
1816 - 1825 30 (24,6%) 92 (75,4%)
1826 - 1835 24 (6,5%) 344 (93,5%)
1836 - 1845 23 (7,5%) 283 (92,5%)
1846 - 1855 8 (4,4%) 174 (95,6%)
1856 - 1865 26 (12,6%) 181 (87,4%)
1866 - 1875 15 (10,2%) 132 (89,8%)
1876 - 1885 13 (6,3%) 193 (93,7%)
1886 - 1895 61 (21,6%) 221 (78,4%)
1896 - 1905 38 (30,9%) 85 (69,1%)


Kernkorpus

Häufigkeit
Zeitraum wieviel (Prozent) wie viel (Prozent)
1900 - 1909 196 (52,0%) 181 (48,0%)
1910 - 1919 258 (71,9%) 101 (28,1%)
1920 - 1929 345 (82,5%) 73 (17,5%)
1930 - 1939 346 (90,6%) 36 (9,4%)
1940 - 1949 263 (91,3%) 25 (8,7%)
1950 - 1959 347 (94,6%) 20 (5,4%)
1960 - 1969 210 (95,0%) 11 (5,0%)
1970 - 1979 175 (95,6%) 8 (4,4%)
1980 - 1989 219 (98,6%) 3 (1,4%)
1990 - 1999 171 (92,4%) 14 (7,6%)

</Ingrid>

Gruß
Manfred.

Ulrich Maier

unread,
Feb 22, 2016, 5:44:09 PM2/22/16
to


Am 22.02.2016 um 23:15 schrieb Manfred Hoß:

> Deutsches Textarchiv (wöchentlich aktualisiert)
> Häufigkeit
> Zeitraum wieviel (Prozent) wie viel (Prozent)
> 1603 - 1615 6 (8,8%) 62 (91,2%)
> 1616 - 1625 28 (39,4%) 43 (60,6%)
> [...]
> 1886 - 1895 61 (21,6%) 221 (78,4%)
> 1896 - 1905 38 (30,9%) 85 (69,1%)
>
>
> Kernkorpus
>
> Häufigkeit
> Zeitraum wieviel (Prozent) wie viel (Prozent)
> 1900 - 1909 196 (52,0%) 181 (48,0%)
> 1910 - 1919 258 (71,9%) 101 (28,1%)
> [...]
> 1980 - 1989 219 (98,6%) 3 (1,4%)
> 1990 - 1999 171 (92,4%) 14 (7,6%)

Könntest Du bitte für mich und andere weniger Eingeweihte kurz erklären,
was es mit den beiden Sammlungen auf sich hat und wieso sich so
unterschiedliche Verteilungen ergeben, was wohl nicht nur am
unterschiedlichen Zeitraum liegt (auch 1900-1905 weicht ja immer noch
erheblich voneinander ab)?

Ulrich

Manfred Hoß

unread,
Feb 22, 2016, 6:06:29 PM2/22/16
to
Am Mon, 22 Feb 2016 23:44:07 +0100 schrieb Ulrich Maier:

> Am 22.02.2016 um 23:15 schrieb Manfred Hoß:
>
>> Deutsches Textarchiv (wöchentlich aktualisiert)
[...]
>>
>> Kernkorpus
[...]
>
> Könntest Du bitte für mich und andere weniger Eingeweihte kurz erklären,
> was es mit den beiden Sammlungen auf sich hat und wieso sich so
> unterschiedliche Verteilungen ergeben, was wohl nicht nur am
> unterschiedlichen Zeitraum liegt (auch 1900-1905 weicht ja immer noch
> erheblich voneinander ab)?

"1. Referenzkorpora
Kernkorpus des 20./21. Jahrhunderts

Das Kernkorpus des 20. Jahrhunderts ist ein zeitlich und nach Textsorten
(Belletristik, Gebrauchsliteratur, Wissenschaft, Journalistische Prosa)
ausgewogenes Korpus des gesamten 20. Jahrhunderts. Textgrundlage sind Werke
der Literatur, wissenschaftliche Texte, Gebrauchstexte und Zeitungstexte,
die in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Umfang: ca. 100 Millionen Textwörter (nimmt man auch Interpunktionen und
alphanumerische Zeichenketten hinzu, kommt man auf über 120 Millionen
Tokens) in 79.830 Dokumenten.
Die Annotation der Daten und Metadaten erfolgt in XML nach den
TEI-Richtlinien.
Die meisten Texte des DWDS-Kernkorpus sind urheberrechtlich geschützt. Die
Suche in diesen Texten erfordert eine Anmeldung auf der Seite, ist aber
kostenlos.

...

Kernkorpus des Deutschen Textarchivs (ca. 1600 bis 1900) – im Aufbau

Das Deutsche Textarchiv (DTA) ist ein DFG-gefördertes Projekt am Zentrum
Sprache der BBAW mit einer Laufzeit von 2007 bis 2015. Ziel des Projekts
ist es, einen disziplinen- und gattungsübergreifenden Grundbestand
deutschsprachiger Texte aus dem Zeitraum von ca. 1600 bis 1900
bereitzustellen. Dabei wird ein Umfang von 1300 Werken oder umgerechnet ca.
400.000 Seiten angestrebt. Die Textauswahl erfolgt auf der Grundlage einer
von Akademiemitgliedern der BBAW kommentierten und ergänzten, umfangreichen
Bibliographie. Aus dieser wird von der DTA-Projektgruppe ein nach
Textsorten und Disziplinen ausgewogenes Textkorpus, das sogenannte
DTA-Kernkorpus, zusammengestellt. Um den historischen Sprachstand möglichst
genau abzubilden, werden als Vorlage für die Digitalisierung in der Regel
die Erstausgaben der Werke zugrunde gelegt. Das DTA-Korpus wird
fortlaufend, auch im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts CLARIN-D erweitert.
Erfahren Sie hier mehr über den Erstellungsprozess und die
Qualitätssicherungsumgebung des Deutschen Textarchivs.

Das elektronische Volltextkorpus des DTA ist über die Webseite des unter
einer cc-Lizenz frei zugänglich und mittels computerlinguistischer Methoden
schreibweisentolerant durchsuchbar. Es soll darüber hinaus als Panel auf
der DWDS-Website eingebunden werden."

(Quelle: http://dwds.de/ressourcen/korpora/)

Gruß
Manfred.

Matthias Opatz

unread,
Feb 22, 2016, 6:29:39 PM2/22/16
to
Dies schrieb Manfred Hoß:

> Am Mon, 22 Feb 2016 15:12:35 +0100 schrieb Jaakob Kind:
>
>> Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang von
>> "wieviel" zu "wie viel" dazu geführt hat, dass man eher "wie viele Personen"
>> schreibt, da "wie viel Personen" etwas merkwürdig aussieht.
>> Deshalb schreibe ich auch lieber "wieviel".
>
> Für jemand aus dem 19. Jahrhundert war "wie viel Personen" die normale
> Schreibweise.

In diesm Zweig geht gerade nicht um "wie viel" oder "wieviel", sondern
um "wie[ ]viel" oder "wie[ ]viele" bei abzählbaren Mengen (zB Personen).

Matthias

Jaakob Kind

unread,
Feb 23, 2016, 3:40:01 AM2/23/16
to
"Matthias Opatz" wrote in message
news:10otimt2z5kvs$.1kqjb8kxyg5h0.dlg@40tude.net...

> In diesm Zweig geht gerade nicht um "wie viel" oder "wieviel", sondern
> um "wie[ ]viel" oder "wie[ ]viele" bei abzählbaren Mengen (zB Personen).

Zu meinem Posting passte die Statistik schon.
Aber es würde mich auch interessieren, wie die Verteilung "wieviel / wie
viel" vs. "wie viele" bei abzählbaren Mengen über die Zeit aussieht.
Das ist wahrscheinlich schwieriger automatisch zu zählen. Wenn jemand das
trotzdem hinbekäme, fände ich das gut.

Viele Grüße
Jaakob

Jaakob Kind

unread,
Feb 23, 2016, 3:40:01 AM2/23/16
to
"ManfredHoß" wrote in message
news:16t8fdp67gjmz$.1hacciyujegmk.dlg@40tude.net...

> Für jemand aus dem 19. Jahrhundert war "wie viel Personen" die normale
> Schreibweise.

Ja, ich weiß. Aber so alt, dass ich mich daran erinnern kann, bin ich dann
doch nicht.
Deshalb habe ich mich an "wieviel" gewöhnt.

Viele Grüße
Jaakob

Ulrich Maier

unread,
Feb 23, 2016, 6:29:34 AM2/23/16
to


Am 23.02.2016 um 00:06 schrieb Manfred Hoß:

> Das Deutsche Textarchiv (DTA) ist ein...

Danke!

Ulrich

Andreas Karrer

unread,
Feb 23, 2016, 8:13:26 AM2/23/16
to
* Manfred Hoß <rostk...@arcor.de>:

><Ingrid>
> Ich habe mal mithilfe von DWDS ein paar Zahlen zusammengetragen. Die
> Suchbegriffe waren @wieviel und "wie @viel":


Ziemlich genau das Resultat, das man mit dem Google Ngram Viewer im
Nullkommanichts findet. Nur zeigt dieser auch das Wiedererstarken von
"wie viel" nach ca. 2000.

https://goo.gl/Fy8Gy6

- Andi

Manfred Hoß

unread,
Feb 23, 2016, 12:20:23 PM2/23/16
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Am 23 Feb 2016 13:13:24 GMT schrieb Andreas Karrer:

> * Manfred Hoß <rostk...@arcor.de>:
>
>><Ingrid>
>> Ich habe mal mithilfe von DWDS ein paar Zahlen zusammengetragen. Die
>> Suchbegriffe waren @wieviel und "wie @viel":
>
>
> Ziemlich genau das Resultat, das man mit dem Google Ngram Viewer im
> Nullkommanichts findet.

Ich wollte einfach mal sehen, wie sich das Verhältnis in den Zahlen
wiederspiegelt und dachte mir, es könnte auch noch andere interessieren.

> Nur zeigt dieser auch das Wiedererstarken von
> "wie viel" nach ca. 2000.

Das war auch nicht anders zu erwarten, schließlich wird den Schülern jetzt
beigebracht, "wie viel" zu schreiben.

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Feb 23, 2016, 12:32:50 PM2/23/16
to
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Feb 23, 2016, 3:09:12 PM2/23/16
to
Am Tue, 23 Feb 2016 00:29:37 +0100 schrieb Matthias Opatz:

> In diesm Zweig geht gerade nicht um "wie viel" oder "wieviel", sondern
> um "wie[ ]viel" oder "wie[ ]viele" bei abzählbaren Mengen (zB Personen).

Vielleicht helfen dir die Ergebnisse der Suche im DWDS nach "wie[ ]viel(e)"
in Verbindung mit "Personen" weiter:

DWDS, Deutsches Textarchiv:

wie viel Personen: 17 Treffer von 1617 bis 1784
wie viele Personen: 4 Treffer von 1776 bis 1870
wie vielen Personen: 1 Treffer von 1881

wieviel Personen: 6 Treffer von 1617 bis 1776
wieviele Personen: 0 Treffer
wievielen Personen: 0 Treffer


DWDS, Kernkorpus 20:

wie viel Personen: 0 Treffer
wie viele Personen: 5 Treffer von 1910 bis 1983
wie vielen Personen: 0 Treffer

wieviel Personen: 9 Treffer von 1901 bis 1985
wieviele Personen: 3 Treffer von 1903 bis 1946
wievielen Personen: 0 Treffer


DWDS, Die Zeit:

wie viel Personen: 0 Treffer
wie viele Personen: 46 Treffer von 1958 bis 2015
wie vielen Personen: 1 Treffer von 2009

wieviel Personen: 3 Treffer von 1966 bis 1991
wieviele Personen: 2 Treffer von 1979 und 2014
wievielen Personen: 0 Treffer

Gruß
Manfred.

Frank Feuerstern

unread,
Feb 25, 2016, 2:27:14 PM2/25/16
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Einsprüche?
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