welche Schreibweise, wenn man den Stadtteil in seiner Anschrift mit
angeben möchte, ist üblicher oder normgerechter?
45219 Essen (Kettwig)
oder
45219 Essen-Kettwig
oder für ganz extreme, was für mich aber nicht in Frage kommt:
45219 Kettwig an der Ruhr (heute Essen)
Jens
"Jens v. Stich" <vst...@sofort-mail.de> wrote in message
news:1162559111....@k70g2000cwa.googlegroups.com...
45219 Essen OT Kettwig
Alternativ noch abgesetzt:
45219 Essen
OT Kettwig
Sascha Broich
--
Theoretisch ist es praktisch,
aber praktisch ist es nur Theorie.
> Wie wäre es mit
>
> 45219 Essen OT Kettwig
>
> Alternativ noch abgesetzt:
>
> 45219 Essen
> OT Kettwig
>
NEIN !!
nach neuerer Post "Vorschrift"
Herrrn
Name
Ortsteil
Postleitzahl Ortsname
und keine Leerzeile mehr dazwischen
also
Frau
Musterine Mustermann
Kettwig
Musterstraße 99
45219 Essen
Also meinetwegen...
sh
45219 Kettwig
ohne Verzögerung an der richtigen Stelle abgeliefert werde.
Wenn ich das damals richtig verstanden habe, darf man bei korrekt
angegebener Postleitzahl und richtiger Anordnung der
Adressbestandteile bei der Ortsangabe seinem Schmuckbedürfnis freien
Lauf lassen.
Woraus ich schließe, dass PLZ und Ort sich sogar widersprechen dürfen;
die Postleitzahl zieht.
--
Rolf
Bei uns in Österreich ist das so. Der Brief wird immer zuerst an den Ort mit der Postleitzahl
zugestellt, die auf dem Kuvert steht. Sollte es dort keine Adresse geben, die zum Empfänger passt,
wird versucht, die Post an Nachbargemeinden oder Gemeinden mit ähnlichen Postleitzahlen weiterzuleiten,
ZB 8793 Kammern - zuerst nach Trofaiach, da die Postleitzahl jene von Trofaiach ist. Wenn dort der
Empfänger unbekannt ist, kommt der Brief nach Kammern.
-tom
--
No, we're never gonna survive, unless we get a little crazy.
> Die Post - der Herr sei ihr gnädig - hat schon zu Lebzeiten hoch und
> heilig versprochen, dass ein Brief mit PLZ und Ortsangabe in der Form
>
> 45219 Kettwig
>
> ohne Verzögerung an der richtigen Stelle abgeliefert werde.
> Wenn ich das damals richtig verstanden habe, darf man bei korrekt
> angegebener Postleitzahl und richtiger Anordnung der
> Adressbestandteile bei der Ortsangabe seinem Schmuckbedürfnis freien
> Lauf lassen.
>
> Woraus ich schließe, dass PLZ und Ort sich sogar widersprechen dürfen;
> die Postleitzahl zieht.
>
Davon würde ich dringend abraten. Eine Bekannte aus Wien schickte mir
einstens Theaterkarten, die nie ankamen. D.h. nach ca. 6 Wochen doch. Sie hatte die richtige Postleitzahl des Städtchens, in dem ich wohne,
vor den Ortsteil geschrieben. Einem Postmenschen war der ihm unbekann-
te Ortsname mit der bekannten Postleitzahl verdächtig und er setzte
ein D davor! So durchpflügten die Theaterkarten einige deutsche Gaue,
bis sie endlich im richtigen Briefkasten im Wienerwald landeten. Die
Theatervorstellung war natürlich längst vorbei ...
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Die Furcht vor denjenigen unsichtbaren Mächten,
| | | |_| | welche der Staat anerkennt, ist Religion, die Furcht
| | | _ | vor solchen, welche er nicht anerkennt, Aberglaube."
|_|a |_| |_|a (Philosophisches Wörterbuch)
> NEIN !!
> nach neuerer Post "Vorschrift"
> Herrrn
Was? Die Post schreibt vor, "Herrn" jetzt mit drei r zu schreiben?
SCNR
Manfred.
Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
Das entspricht "Ich bin die Gabi und das ist der Bernd".
Da Didi
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de/
Friederike Kempner sagt: O wißt ihr, was ich denke? * O nein, ihr wißt
es nicht! * Wenn ich mich ganz versenke, * Dann denk' ich ein Gedicht!
>> welche Schreibweise, wenn man den Stadtteil in seiner Anschrift mit
>> angeben möchte, ist üblicher oder normgerechter?
>>
>> 45219 Essen (Kettwig)
>>
>> oder
>>
>> 45219 Essen-Kettwig
> Die Post - der Herr sei ihr gnädig - hat schon zu Lebzeiten hoch und
> heilig versprochen, dass ein Brief mit PLZ und Ortsangabe in der Form
>
> 45219 Kettwig
>
> ohne Verzögerung an der richtigen Stelle abgeliefert werde.
> Wenn ich das damals richtig verstanden habe, darf man bei korrekt
> angegebener Postleitzahl und richtiger Anordnung der
> Adressbestandteile bei der Ortsangabe seinem Schmuckbedürfnis freien
> Lauf lassen.
Das kann nicht sein, jedenfalls nicht immer: Auch mit den
fünfstelligen Postleitzahlen ist die Ortsangabe nicht redundant
geworden - es kommt durchaus vor, daß sich mehrere Gemeinden eine
Postleitzahl teilen, und von der Hamburger Straße in 22946 Großensee
zur Hamburger Straße in 22946 Grande zum Beispiel sind es einige
Kilometer.
> Sascha Broich schrieb:
>
>> Wie wäre es mit
>>
>> 45219 Essen OT Kettwig
>>
>> Alternativ noch abgesetzt:
>>
>> 45219 Essen
>> OT Kettwig
>>
>
> NEIN !!
> nach neuerer Post "Vorschrift"
> Herrrn
> Name
> Ortsteil
> Postleitzahl Ortsname
Und die Straße?
> und keine Leerzeile mehr dazwischen
> also
>
> Frau
> Musterine Mustermann
> Kettwig
> Musterstraße 99
> 45219 Essen
>
> Also meinetwegen...
> sh
Das ist eine seltsame Reihenfolge.
>R.R.K0pp <Rol...@gmx.com>:
>>
>> versprochen, dass ein Brief mit PLZ und Ortsangabe in der Form
>>
>> 45219 Kettwig
>>
>> ohne Verzögerung an der richtigen Stelle abgeliefert werde.
>
>Das kann nicht sein, jedenfalls nicht immer:
>
Ausprobiert habe ich das nicht. Es gab allerdings mal bei einer
Zeitung einen Test über Brieflaufzeiten; da war auch was mit falschem
Ort und richtiger Postleitzahl dabei.
>Auch mit den
>fünfstelligen Postleitzahlen ist die Ortsangabe nicht redundant
>geworden - es kommt durchaus vor, daß sich mehrere Gemeinden eine
>Postleitzahl teilen, und von der Hamburger Straße in 22946 Großensee
>zur Hamburger Straße in 22946 Grande zum Beispiel sind es einige
>Kilometer.
>
Laut Map&Guide gibt es in Grande in der Hambuger Straße die
Hausnummern 1, 2 und 3. Vielleicht hängt ja im Verteilpostamt ein
Zettel an der Wand mit den Namen der Leute, die da wohnen.
--
Rolf
45219 Kettwig statt Essen
So wie in meinem Reisepass als Geburtsort "Wattenscheid jetzt Bochum"
steht, weshalb ein Hotelier in einem fernen Land einmal "Wattenscheid"
als Vorname und "jetzt" als Familienname eintrug(1). Da war ich froh,
nicht wirklich so zu heißen.
Gruß,
MR
(1) Jetzt wird mir auf ein mal schlag artig klar, wa rum eine Kollegin
stets alles aus ein an der schreibt: Die Rechtschreibaufsicht von
Thunderbird schlug mir hier "ein trug" vor. Schauder.
> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
Nein, es gibt den Titel des Empfängers und macht den Kasus deutlich in dem
er steht: meist Dativ, gelegentlich Akkusativ. Schreibe ich an das
Finanzamt, schreibe ich:
An das
Finanzamt ...
ein nacktes "Finanzamt ... " sieht für mich aus wie die Besitzerangabe
eines Koffer- oder Schlüsselanhängers.
Gruß
HR
--
sunt nova grata tria: medicus, meretrix, melodia
> Nein, es gibt den Titel des Empfängers und macht den Kasus deutlich in dem
> er steht: meist Dativ, gelegentlich Akkusativ. Schreibe ich an das
> Finanzamt, schreibe ich:
>
> An das
> Finanzamt ...
>
> ein nacktes "Finanzamt ... " sieht für mich aus wie die Besitzerangabe
> eines Koffer- oder Schlüsselanhängers.
Ich hab in der Schule gelernt, dass Anschriften nur das Wesentliche
enthalten sollen, was zur Feststellung des Empfängers erforderlich ist.
Also nicht:
Stadt Musterhausen
Dezernat Ordnung und Sicherheit
Ordnungsamt
Abt. Straßenaufsicht
Sachgebiet Ruhender Verkehr
Herrn Robert Müller
Sachgebietsleiter
Musterstraße 25
Hinterhaus, Aufgang B, Zi. 225
05555 Musterhausen
sondern:
Stadt Musterhausen
Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
Musterstraße 25 HH
05555 Musterhausen
--
Teufels Literaturnewsletter
http://teufelchen1959.beeplog.de/893_200901.htm
>> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
>> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
>
> Nein, es gibt den Titel des Empfängers und macht den Kasus deutlich in dem
> er steht: meist Dativ, gelegentlich Akkusativ.
Könntest du das bitte noch in andere Worte fassen? Mir ist nicht
wirklich klar, was du sagen willst.
> Schreibe ich an das
> Finanzamt, schreibe ich:
>
> An das
> Finanzamt ...
>
> ein nacktes "Finanzamt ... " sieht für mich aus wie die Besitzerangabe
> eines Koffer- oder Schlüsselanhängers.
Welche zusätzliche Information steckt denn in 'An das'? Oder wieso
findest du:
___________________________
| |
| Finanzamt Köln |
| Schuldnergasse 1 |
| 47123 Köln |
|___________________________|
unhöflicher, wenn es das überhaupt ist, was du dabei empfindest, als:
___________________________
| |
| An das |
| Finanzamt Köln |
| Schuldnergasse 1 |
| 47123 Köln |
|___________________________|
Das Finanzamt ist doch nur der Dienstsitz des zuständigen Finanzbeamten.
Letzlich schreibst du doch an den. 'An das' würde ich bestenfalls bei
'Christkind' verwenden. Und auch das nur als Kind... ;)
Ciao
Toscha
--
Ducttape is like the Force:
It has a light side and a dark side,
and it holds the universe together.
> eine Schreibweise sei noch erwähnt, die ich auch schon sah:
>
> 45219 Kettwig statt Essen
Wirklich 'statt'?
45219 Kettwig, Stadt Essen
hätte ich ja noch verstanden.
So klingt das für mich wie 'Freiheit statt Konservatismus'. Aber so
schlimm ist doch Essen gar nicht... ;)
Ciao
Toscha
--
Alkohol, mäßig genossen,
schadet auch in größeren Mengen nicht.
> On 03.11.2006 20:57, Horst Ruth wrote:
>> Am 03.11.2006 schrieb Dieter Bruegmann:
>
>>> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
>>> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
>>
>> Nein, es gibt den Titel des Empfängers und macht den Kasus deutlich in dem
>> er steht: meist Dativ, gelegentlich Akkusativ.
>
> Könntest du das bitte noch in andere Worte fassen? Mir ist nicht
> wirklich klar, was du sagen willst.
Zwei Dinge. Erstens erheischt die Höflichkeit, daß man einer natürlichen
oder juristischen Person den ihr jeweils zukommenden Titel beilegt. Ob das
nun gerade Genosse, citoyen, Herr, Freiherr, Pater, Sturmbannführer,
Schwester oder Herr ist, ist eine Frage der jeweiligen Zeit und insoweit
einerlei.
Zweitens wird dadurch aber oft erst erkennbar, daß der folgende Name nicht
im Nominativ steht, besonders bei juristischen Personen, die keinen Titel
führen (wer außer den Hansestädten tut das noch?). Denn im Nominativ steht
der Absender, der Empfänger aber im Dativ. Klassisch : Gregor servus
servorum dei dilecto filio XY oder bei einem Schreiben nach oben: Dem
wohllöblichen Magistrat Dienst und Gruß zuvor.
Die Feinheiten sind derzeit weitgehend weggefallen, aber an der
grammatikalischen Unterscheidung von Absender und Empfänger sollte man doch
festhalten.
> Welche zusätzliche Information steckt denn in 'An das'?
Die Klassifizierung als Empfänger.
> Zweitens wird dadurch aber oft erst erkennbar, daß der folgende Name nicht
> im Nominativ steht, besonders bei juristischen Personen, die keinen Titel
> führen (wer außer den Hansestädten tut das noch?). Denn im Nominativ steht
> der Absender, der Empfänger aber im Dativ. Klassisch : Gregor servus
> servorum dei dilecto filio XY oder bei einem Schreiben nach oben: Dem
> wohllöblichen Magistrat Dienst und Gruß zuvor.
> Die Feinheiten sind derzeit weitgehend weggefallen, aber an der
> grammatikalischen Unterscheidung von Absender und Empfänger sollte man doch
> festhalten.
Es geht aber doch hier nicht um die Anrede in einem Brief, da könnte ich
dir zumindest noch ansatzweise folgen, sondern allein um die Adresse.
>> Welche zusätzliche Information steckt denn in 'An das'?
>
> Die Klassifizierung als Empfänger.
Welche Verwechslungsgefahr siehst du da bloß?
Ciao
Toscha
--
Wie nennt man einen Auszubildenden beim Zollamt?
Svymfgvsg
Wittenberg beispielsweise.
--
Rolf
Ja, jetzt habe ich mein ganzes Leben in Kettwig gewohnt, und da macht
die Post irgendeinen Zauber und nennt mein liebes Kettwig nicht mehr
Kettwig, sondern Essen. Sauerei. Ich mach da nicht mit. Gefragt hat man
mich sowieso nicht. Also ich schreib jetzt nur noch Kettwig statt Essen.
So, daß (statt dass) es jeder sieht. Nämlich auf jeden Brief. [1]
- Daniel
[1] den ich meinen Nachbarn schicke
> Denn im Nominativ steht der Absender, der Empfänger aber im Dativ.
> Klassisch : Gregor servus servorum dei dilecto filio XY oder bei
> einem Schreiben nach oben: Dem wohllöblichen Magistrat Dienst und
> Gruß zuvor.
> Die Feinheiten sind derzeit weitgehend weggefallen, aber an der
> grammatikalischen Unterscheidung von Absender und Empfänger sollte man doch
> festhalten.
Als ich mal ein Geschenk mit "Susannen" [1] beschriftete, strahlte mir
von der als solchen dativisch gekennzeichneten Empfängerin nichts als
Unverständnis entgegen.
____
[1] Name von der Redaktion geändert
--
If the aeroplane industry had advanced at the same rate as the computer
industry, today's planes could circumnavigate the world in ten seconds,
be two inches long, and crash twice a day.
Peter Moylan in alt.usage.english
>> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
>> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
>
> Nein, es gibt den Titel des Empfängers und macht den Kasus deutlich in dem
> er steht: meist Dativ, gelegentlich Akkusativ. Schreibe ich an das
> Finanzamt, schreibe ich:
>
> An das
> Finanzamt ...
>
> ein nacktes "Finanzamt ... " sieht für mich aus wie die Besitzerangabe
> eines Koffer- oder Schlüsselanhängers.
In der Anschrift steht, an wen das Schreiben gehen soll. Es ist eine
rein technische Angabe. "An[ das]..." ist erst recht hyperfluid.
"Finanzamt Schmackofatz
Steuernummer xy
Ausnehmerweg 65476
11111 Wrdlbrmft"
reicht, um am richtigen Platz anzukommen.
Merke: In einer Adresse sind Höflichkeiten nicht nötig, die gehören in
den Text.
>Ich hab in der Schule gelernt, dass Anschriften nur das Wesentliche
>enthalten sollen, was zur Feststellung des Empfängers erforderlich ist.
>
>Also nicht:
>
>Stadt Musterhausen
>Dezernat Ordnung und Sicherheit
>Ordnungsamt
>Abt. Straßenaufsicht
>Sachgebiet Ruhender Verkehr
>Herrn Robert Müller
>Sachgebietsleiter
>Musterstraße 25
>Hinterhaus, Aufgang B, Zi. 225
>05555 Musterhausen
>
>sondern:
>
>Stadt Musterhausen
>Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
>Musterstraße 25 HH
>05555 Musterhausen
In diesem Fall ist es - den gängigen Verwaltungsrichtlinie nach -
persönlich an den Sachgebietsleiter gerichtet.
--
Viele Grüße
Gerald Fix
> Als ich mal ein Geschenk mit "Susannen" [1] beschriftete, strahlte mir
> von der als solchen dativisch gekennzeichneten Empfängerin nichts als
> Unverständnis entgegen.
> ____
> [1] Name von der Redaktion geändert
BGB
§ 530 Widerruf der Schenkung
(1) Eine Schenkung kann widerrufen
werden, wenn sich der Beschenkte durch eine schwere Verfehlung gegen
den Schenker oder einen nahen Angehörigen des Schenkers groben Undanks
schuldig macht.
Gruss
Raimund
--
Life's too short to read boring signatures
> Ja, jetzt habe ich mein ganzes Leben in Kettwig gewohnt, und da macht
> die Post irgendeinen Zauber und nennt mein liebes Kettwig nicht mehr
> Kettwig, sondern Essen. Sauerei. Ich mach da nicht mit. Gefragt hat man
> mich sowieso nicht. Also ich schreib jetzt nur noch Kettwig statt Essen.
> So, daß (statt dass) es jeder sieht. Nämlich auf jeden Brief. [1]
Also ähnlich wie bei Wattenscheid, das einige Zeitgenossen noch aus
Prinzip als ihren Wohnort in die Adresse schreiben.
> "Finanzamt Schmackofatz
> Steuernummer xy
> Ausnehmerweg 65476
> 11111 Wrdlbrmft"
Aha, fehlende hochdeutsche Lautverschiebung. Im Süden heißen solche Orte
eher "88888 Wrzlprmft".
> Merke: In einer Adresse sind Höflichkeiten nicht nötig, die gehören in
> den Text.
Ich habe mal aus Österreich einen Brief an "Sg. Herrn Helmut Richter" (in
der Anschrift auf dem Umschlag) bekommen und eine Weile gerätselt, ob das
"(Mon)signore" heißen soll. Ich bis dann bei "sehr geehrtem" als
Interpretation verblieben. Gibts das noch?
--
Helmut Richter
>Ich habe mal aus Österreich einen Brief an "Sg. Herrn Helmut Richter" (in
>der Anschrift auf dem Umschlag) bekommen und eine Weile gerätselt, ob das
>"(Mon)signore" heißen soll. Ich bis dann bei "sehr geehrtem" als
>Interpretation verblieben. Gibts das noch?
Ja. In der deutschen Bundesverwaltung ist "Sehr geehrte(r)" die
Standardanrede.
> Ja. In der deutschen Bundesverwaltung ist "Sehr geehrte(r)" die
> Standardanrede.
Aber nicht in der Anschrift auf dem Umschlag, darum gehts ja hier.
> da macht die Post irgendeinen Zauber und nennt mein liebes Kettwig nicht
> mehr Kettwig, sondern Essen. Sauerei.
So'n neumodischer Kram aber auch. Dabei gehört Kettwig doch erst seit
gut 30 Jahren zu Essen.
;-)
Christian
>> 11111 Wrdlbrmft"
>
> Aha, fehlende hochdeutsche Lautverschiebung. Im Süden heißen solche Orte
> eher "88888 Wrzlprmft".
Nein, der radfahrende Herr Valentin sprach seinen Namen sehr deutlich
aus: Wrdlbrmft!
> Als ich mal ein Geschenk mit "Susannen" beschriftete, strahlte mir
> von der als solchen dativisch gekennzeichneten Empfängerin nichts als
> Unverständnis entgegen.
Bei Weibsen braucht's kein Verständnis; wenn sie willig sind und zudem
kochen und bügeln, sollte man des zufrieden sein.
> Horst Ruth <H.R...@gmx.de> meinte:
>>Zweitens wird dadurch aber oft erst erkennbar, daß der folgende Name nicht
>>im Nominativ steht, besonders bei juristischen Personen, die keinen Titel
>>führen (wer außer den Hansestädten tut das noch?).
>
> Wittenberg beispielsweise.
Lutherstadt? Das rechnete ich ihr nicht als Titel an, eher Marktschreierei
oder ist damit eine besondere Rolle für den Protestantismus verbunden?.
Ich dachte eher an (Große) Kreisstadt, welch letzteres sie ja immerhin ist.
> Es geht aber doch hier nicht um die Anrede in einem Brief, da könnte ich
> dir zumindest noch ansatzweise folgen, sondern allein um die Adresse.
Klar, zur Innenadresse trat schon vor längerem, seit man Briefe faltet und
verschließt oder eintütet, die Außenadresse, in der vom Adressaten dem
Boten gegenüber als einem Dritten gesprochen wird. Aber auch da klingen die
Aufträge an den Briefträger, die hinter der Adresse stehen anders: Bringen
Sie das dem Hitler / dem Herrn Regierungsrat Hitler (zumal man bei der
Verwendung der Amtstitel wie diesem Beispiel sehr schön die Entstehungszeit
eingrenzen kann). Auch wenn ich mit jemanden über meine nicht anwesende
Kollegin rede, spreche ich von _Frau_ X (unter Weglassung des akademischen
Grades und des Amtstitels).
>>> Welche zusätzliche Information steckt denn in 'An das'?
>>
>> Die Klassifizierung als Empfänger.
>
> Welche Verwechslungsgefahr siehst du da bloß?
Keine Verwechslungsgefahr, aber mir sind grammatisch sinnvolle Gefüge, auch
wenn's keine ganzen Sätze sind, lieber als undeklinierte Wortansammlungen.
> Nein, der radfahrende Herr Valentin sprach seinen Namen sehr deutlich
> aus: Wrdlbrmft!
Ein Wort übrigens, das ich zunehmend gebrauche, nämlich als Antwort an
Computerstimmen in Hotlines:
- Hallo, schön dass Sie anrufen, hier ist die superfreundliche und
superkompetente Hotline der Zweimalzwei Internet AG. Wir sind stets zu
Ihren Diensten. Haben Sie vielleicht irgendwelche Fragen oder Anregungen
zu unseren Produkten SuperDraht, HyperLine, MegaWeb oder GeilSurf?
- Wrzlbrmft!
- Oh, das habe ich nicht verstanden. Haben Sie vielleicht irgendwelche
Fragen oder Anregungen zu unseren Produkten Superdraht, HyperLine,
MegaWeb oder GeilSurf?
- Wrzlbrmft!
- Hmm, ich glaube, so kommen wir nicht weiter. Ich verbinde Sie mal mit
einem Menschen, wenn Ihnen das nichts ausmacht.
... und schon ist man nach fünf Minuten dort, wo man vor ein paar Jahren
gleich war, bevor die Servicewüste sich ausgebreitet hat.
--
Helmut Richter
> Es geht aber doch hier nicht um die Anrede in einem Brief, da könnte ich
> dir zumindest noch ansatzweise folgen, sondern allein um die Adresse.
Als Nachtrag zur Abrundung und Beispiel einer differenzierten
Schriftkultur:
Breven, die mit dem Fischerringsiegel als Verschlußsiegel normalerweise
geschlossen versandten zwerchfelligen Briefe, trugen/tragen innen - für den
Empfänger - die Adresse im Vokativ, die Außenadresse - für den Übermittler
- im Dativ.
Daneben gab es die brevia aperta, bei denen das Fischerringsiegel nur als
Zertifikat aufgebracht war. Es war z.B. bei jüdischen Empfängern oder der
Ablaßgewährung üblich, bei letzteren mit bloßer Dativadresse, wenn nicht
sogar einem bloßen "ad futuram rei memoriam".
> Bei Weibsen braucht's kein Verständnis; wenn sie willig sind und zudem
> kochen und bügeln, sollte man des zufrieden sein.
Also nun aber keine schowinstischen Schprüsche hier!
> Zwei Dinge. Erstens erheischt die Höflichkeit, daß man einer natürlichen
> oder juristischen Person den ihr jeweils zukommenden Titel beilegt. Ob das
> nun gerade Genosse, citoyen, Herr, Freiherr, Pater, Sturmbannführer,
> Schwester oder Herr ist, ist eine Frage der jeweiligen Zeit und insoweit
> einerlei.
Ein mir bekannter älterer Mensch schrieb nach Wien um Karten für die
Hofreitschule und bekam postwendend eine Absage. Ein dahingehend
befragter österreichischer Mensch fragte zurück: "Ja, wie haben Sie
denn unterfertigt?"
Und also zeichnete der Karteninteressent: Oberstleutnant im Generalstab
außer Diensten Kurtheinz Geitner.
Diesmal kamen postwendend Karten. Tja, Jung, was ich immer sage,
gewußt wie, wa - FR
> > Wittenberg beispielsweise.
>
> Lutherstadt? Das rechnete ich ihr nicht als Titel an, eher Marktschreierei
> oder ist damit eine besondere Rolle für den Protestantismus verbunden?.
Hat er schon wieder Mauljucken?
Neulich kam eine Fernsehsendung "Lieblingsorte der Deutschen". Und
welcher kam auf Platz eins? Wittenberg. Da muß eener dran jedreht
haben - FR
>>>> Welche zusätzliche Information steckt denn in 'An das'?
>>>
>>> Die Klassifizierung als Empfänger.
>>
>> Welche Verwechslungsgefahr siehst du da bloß?
>
> Keine Verwechslungsgefahr, aber mir sind grammatisch sinnvolle Gefüge, auch
> wenn's keine ganzen Sätze sind, lieber als undeklinierte Wortansammlungen.
Dann aber wenn schon, denn schon:
An das Genieramt
*in der* Schuldgasse
*in* Schamhausen
--
Oliver C.
Einen Brief an mich würdest du also wie adressieren?
An den
Herrn Thomas Schade
Straße
PLZ Ort
oder:
An
Herrn Thomas Schade
Straße
PLZ Ort
oder:
Herr Thomas Schade
Straße
PLZ Ort
oder nur:
Thomas Schade
Straße
PLZ Ort
Genau Letzteres wäre zumindest die Adressierung bei meiner Antwort,
unter Verwendung des entsprechenden Namens natürlich.
Ciao
Toscha
--
Ambition is a poor excuse
for not having enough sense to be lazy.
--
Blessings my friend,
Paul
> Einen Brief an mich würdest du also wie adressieren?
>
> An den
> Herrn Thomas Schade
> Straße
> PLZ Ort
>
> oder:
>
> An
> Herrn Thomas Schade
> Straße
> PLZ Ort
>
> oder:
>
> Herr Thomas Schade
> Straße
> PLZ Ort
>
> oder nur:
>
> Thomas Schade
> Straße
> PLZ Ort
Weder noch:
S.g. Herrn
Thomas Schade
Straße
PLZ ORT
LAND
Die erste Zeile ist als geborener Wiener selbstverständlich, den
versalen ORT wünscht sich die österreichische Post, das versale
LAND ebenso, falls es sich nicht um AT handelt.
M.
> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
>
> Das entspricht "Ich bin die Gabi und das ist der Bernd".
Na und, das ist ja auch richtig ...
Gruß, Michael
--
Kanji per X-Face! Heute:
TOKU: Tugend, Güte
Im Chinesischen steht das Zeichen für Deutschland.
Langform: 德
> S.g. Herrn
Und wie heißt das bei einer Frau, die ja nicht nur ge- sondern verehrt
wird? "H.v. Frau"?
Auch die deutschländische Normalform "Herrn Thomas Schade" war nicht
dabei.
Die Anschrift "Herr Thomas Schade" interpretiere ich immer als "wir sind
zu blöd, dem Computer beizubringen, dass es außen *Herrn* und innen 'sehr
geehrter *Herr* Schade' heißt". Besonders wenn im Brief statt der Anrede
ein "Guten Tag, Herr Thomas Schade" steht.
--
Helmut Richter
>> S.g. Herrn
> Und wie heißt das bei einer Frau, die ja nicht nur ge- sondern
> verehrt wird? "H.v. Frau"?
S.g. Frollein
Lieschen Müller
recte natürlich "S.g. Frau".
Mit "H" gibt's tatsächlich Abkürzungen, aber dier werden nur mehr
von kleinen Teilen der Großelterngeneration verwendet: "Hwgb."
(an Bürgerliche) und "Hgb." (an Nobilitierte).
M.
> Haben das die Beitrittsgebietler selbst ausgesucht?
> Ich möchte dort nicht tot übern Zaun hängen.
So schrecklich ist es bei uns ja nun auch wieder nicht!
> Die erste Zeile ist als geborener Wiener selbstverständlich, den
> versalen ORT wünscht sich die österreichische Post, das versale
> LAND ebenso, falls es sich nicht um AT handelt.
Ort und Lamd in Versalien werden im europäischen Postverkehr nur
international verlangt. Die Landeskürzel (A, D, CH) fallen seit einiger
Zeit weg, nicht zuletzt auch deswegen, weil nicht alle allgemein bekannt
sind (EE, LT, BIH, BY usw.). Statt dessen sollte das Land in Versalien
und in der Landessprache des Absende- oder Ziellandes bzw. in
Französisch oder Englisch geschrieben werden.
> Weder noch:
>
> S.g. Herrn
> Thomas Schade
> Straße
> PLZ ORT
> LAND
>
> Die erste Zeile ist als geborener Wiener selbstverständlich, den
> versalen ORT wünscht sich die österreichische Post, das versale
> LAND ebenso, falls es sich nicht um AT handelt.
Ich hätte übrigens auch keine der angebotenen Varianten gewählt, sondern
ziemlich genau das, was dort oben steht. Natürlich <g> ohne "S.g.", aber
in der Regel mit "Herrn".
(Nebenbei: Die Deutsche Post legt auf Großbuchstaben bei Ort und Land
dann Wert, wenn eine Sendung ins Ausland geht. Im Inland dagegen
bevorzugt sie offenbar "Ort", nicht "ORT" ...)
Tschüs,
Christian
>
> Mit "H" gibt's tatsächlich Abkürzungen, aber dier werden nur mehr
> von kleinen Teilen der Großelterngeneration verwendet: "Hwgb."
> (an Bürgerliche) und "Hgb." (an Nobilitierte).
H.H. für Geistliche nicht zu vergessen.
> Horst Ruth meinte:
>> Keine Verwechslungsgefahr, aber mir sind grammatisch sinnvolle Gefüge, auch
>> wenn's keine ganzen Sätze sind, lieber als undeklinierte Wortansammlungen.
>
> Dann aber wenn schon, denn schon:
>
> An das Genieramt
> *in der* Schuldgasse
> *in* Schamhausen
Es mag inkonsequent sein, aber das Weglassen von bloßen Präpositionen bei
Ortsbezeichnungen unterscheidert sich für mein Gefühl von unterlassner
Beugung des Empfängernamens bzw. dessen Namenzusatzes.
Herrn
Thomas Schade
Straße
PLZ Ort
Zwischen Herrn und Thomas auch allfällige akademische Grade (oder ggf. ein
stud./cand. XY), Adelsprädikate oder die Amtsbezeichnung.
>> Einen Brief an mich würdest du also wie adressieren?
>
> Herrn
> Thomas Schade
Soweit ja konsequent aber wieso unter Weglassung des 'An'?
Ciao
Toscha
--
Wie nennt man einen Auszubildenden beim Zollamt?
Svymfgvsg
> On 04.11.2006 18:43, Horst Ruth wrote:
>> Am 04.11.2006 schrieb Thomas Schade:
>
>>> Einen Brief an mich würdest du also wie adressieren?
>>
>> Herrn
>> Thomas Schade
>
> Soweit ja konsequent aber wieso unter Weglassung des 'An'?
Weil eine der Funktionen des Dativs die ist, den Empfänger zu bezeichnen.
Ein "An" machte aus dem "Herrn" einen Akkusativ. Der kann in Verbindung mit
einer Präposition zwar den Dativ ersetzen, aber es ist umständlich und
fördert die Verarmung der Kasus. Persönlich ziehe ich wo möglich die
Benutzung des bloßen Kasus vor.
> Woraus ich schließe, dass PLZ und Ort sich sogar widersprechen dürfen;
> die Postleitzahl zieht.
Das kann ich nicht bestätigen.
Ich habe mal in geistiger Abwesenheit den falschen
Ortsnamen hinter die richtige Postleitzahl des
gewünschten Zieles geschrieben. Ein geflissener
Postbeamter hat die richtige Postleitzahl durchgestrichen
und durch die des falschen Ortes ersetzt. Dort gab
es die Straßenadresse nicht, weshalb der Brief als
unzustellbar zurückkam.
--
Jörg
> Am 04.11.2006 schrieb Thomas Schade:
>
>> Einen Brief an mich würdest du also wie adressieren?
>
> Herrn
> Thomas Schade
"Herrn" ist hyperfluid, der Brief kommt auch dann an, wenn Thomas eine
Frau ist.
Da Didi, da für den Otto-Versand "Frau Dieter Brügmann" ist.
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de/
Friederike Kempner sagt: O wißt ihr, was ich denke? * O nein, ihr wißt
es nicht! * Wenn ich mich ganz versenke, * Dann denk' ich ein Gedicht!
>> Ich halte "Herrn" und "Frau" (oder gar "Eheleute Fritz und Katrin
>> Schulze" in jedweder Schreibweise bei der Anschrift für hyperfluid.
>>
>> Das entspricht "Ich bin die Gabi und das ist der Bernd".
>
> Na und, das ist ja auch richtig ...
Schrieb das jetzt die Michael?
Da Didi
> Vor fündunddreißig Jahren schon wurde das höchst überflüssige »An« in
> der Adresse aufgegeben. Man schreibt heutzutage weder »An« noch »Herrn«.
Man hat auch den überflüssigen Reim und Versfuß in Gedichten aufgegeben.
Wurde die Lyrik dadurch befördert?
Wenn demnächst die Personenkennziffer eingeführt sein wird, kann man ja die
zusammen mit der Postleitzahl verwenden, dann reichen zwei Zahlen.
> "Herrn" ist hyperfluid, der Brief kommt auch dann an, wenn Thomas eine
> Frau ist.
Auch Kanaksprak wird verstanden, dennoch ziehe ich Fontane vor. Die
Reduktion der Sprache auf diese Ebene gebiert Pidgin oder Neusprech.
> Da Didi, da für den Otto-Versand "Frau Dieter Brügmann" ist.
Was meinst Du, wie oft ich an Frau Ruth Horst adressierte Schreiben
bekomme? Immerhin weiß ich dann, mit wem ich keine Geschäfte mache.
Meine Bewunderung genießt der mir nur aus den Akten bekannte Pfarrer
Bruckmöller SJ (Name von der Redaktion geändert). Wegen angeblich
sturzgefährdeter Grabsteine auf dem Friedhof seiner Pfarrei lebte er in
beständigem Zwist mit der Berufsgenossenschaft der Friedhofsgärtner. In
diesem Zusammenhang forderte der Generalvikar (die rechte Hand des Bischofs
und Verwaltungschef) in den 1980ern Rechtfertigung, weil er diverse
Schreiben dieser Berufsgenossenschaft ignoriert hätte. Antwort: "Was gehen
mich die Querelen dieser Genossenschaft mit einem Herrn *Bruckmüller* an?
An einen solchen - ohne SJ - waren die berührten Schreiben adressiert.
> Ein Wort übrigens, das ich zunehmend gebrauche, nämlich als Antwort an
> Computerstimmen in Hotlines:
>
> - Wrzlbrmft!
> - Hmm, ich glaube, so kommen wir nicht weiter. Ich verbinde Sie mal
> mit einem Menschen, wenn Ihnen das nichts ausmacht.
>
> ... und schon ist man nach fünf Minuten dort, wo man vor ein paar
> Jahren gleich war, bevor die Servicewüste sich ausgebreitet hat.
Oder wiederholt die Null drücken. In den Hörer schreien hilft auch.
Manche Unternehmen haben da schon ganz gerissene Erkennungssoftware
eingebaut, die merkt, wenn dir der Kragen zu platzen scheint.
--
You can fool most people some of the time, and some people most of the
time. That's sufficient for most purposes.
> Vor fündunddreißig Jahren schon wurde das höchst überflüssige »An«
> in der Adresse aufgegeben. Man schreibt heutzutage weder »An« noch
> »Herrn«.
Also "An" ist wirklich überflüssig. Die vier Briefe an mich, die ich
hier zufällig auf dem Schreibtisch liegen habe (Absender: Finanzamt,
Versicherung, DJH sowie die Bahn) verwenden jedoch alle das "Herrn" in
der Anschrift.
Gruss
Raimund
--
Life's too short to read boring signatures
> Am 04.11.2006 schrieb Oliver Cromm:
>
>> Horst Ruth meinte:
>>> Keine Verwechslungsgefahr, aber mir sind grammatisch sinnvolle Gefüge, auch
>>> wenn's keine ganzen Sätze sind, lieber als undeklinierte Wortansammlungen.
>>
>> Dann aber wenn schon, denn schon:
>>
>> An das Genieramt
>> *in der* Schuldgasse
>> *in* Schamhausen
>
> Es mag inkonsequent sein, aber das Weglassen von bloßen Präpositionen bei
> Ortsbezeichnungen unterscheidert sich für mein Gefühl von unterlassner
> Beugung des Empfängernamens bzw. dessen Namenzusatzes.
Ich vermute, daß es weniger Inkonsequenz ist, daß es Dir vielmehr gar
nicht um die Grammatik geht, sondern um Höflichkeitsformen. Deinen
Beispielen nach allerdings vornehmlich um solche, die sich nicht auf die
Person, sondern deren gesellschaftlichen Status bezieht; nicht mein
Fall. Dann würde ich schon eher die persönliche Ansprache innerhalb des
Schreibens selbst kultivieren; auch das lohnt nur bei handschriftlicher
Abfassung.
--
Oliver C.
> Rüdiger Silberer <Silberer...@lycos.de> writes:
>
>> Vor fündunddreißig Jahren schon wurde das höchst überflüssige »An«
>> in der Adresse aufgegeben. Man schreibt heutzutage weder »An« noch
>> »Herrn«.
>
> Also "An" ist wirklich überflüssig. Die vier Briefe an mich, die ich
> hier zufällig auf dem Schreibtisch liegen habe (Absender: Finanzamt,
> Versicherung, DJH sowie die Bahn) verwenden jedoch alle das "Herrn" in
> der Anschrift.
Ich bin sicher, daß die auch ohne das "Herrn" angekommen wären.
>> "Herrn" ist hyperfluid, der Brief kommt auch dann an, wenn Thomas eine
>> Frau ist.
>
> Auch Kanaksprak wird verstanden, dennoch ziehe ich Fontane vor. Die
> Reduktion der Sprache auf diese Ebene gebiert Pidgin oder Neusprech.
Nur mal zur Erinnerung: Es geht um die *Anschrift*. Diese soll die
Daten für die korrekte Zustellung enthalten. Diese sind Name und
Wohnort, mehr nicht.
Fontane gehört *in* den Brief, nicht außen drauf. So ein Briefträger
hat nämlich mehr zu tun als Wanderungen durch die Mark zu absolvieren.
Da Didi
> Dann würde ich schon eher die persönliche Ansprache innerhalb des
> Schreibens selbst kultivieren; auch das lohnt nur bei handschriftlicher
> Abfassung.
Auch bei E-Mails. Ich gehe dann z. B. mehr oder weniger vom neutralen
passivischen Nominalstil weg und gewähre eventuell Einblick in Probleme bei
der Beantwortung.
Gerald Fix wrote:
>>Stadt Musterhausen
>>Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
>>Musterstraße 25 HH
>>05555 Musterhausen
>
> In diesem Fall ist es - den gängigen Verwaltungsrichtlinie nach -
> persönlich an den Sachgebietsleiter gerichtet.
Ich bin verwirrt, ich dachte, das sei der Fall, wenn es stattdessen heißt:
Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
Stadt Musterhausen
Musterstraße 25 HH
05555 Musterhausen
Gruß
Markus
Zumindest bei Ortsteilen scheint's hin und wieder zu funktionieren. Ich
hab schon Briefe nach "81827 Trudering" (statt "München") erhalten, ohne
jede Verzögerung.
Auf die korrekte Schreibweise der Straßennamen scheint die Post eh
keinen besonderen Wert zu legen ("HUGO WEISS STRAßE").
Was anderes: "geflissen"? "Beflissen" ist mir schon begegnet, auch
"geflissentlich". Kontamination oder Absicht?
Nein, denn die Post kennt ja keinen Sachgebietsleiter. Daher ist das
Schreiben erstmal an die Stadt Musterhausen gerichtet. Wenn du es so
schreibst wie oben, kann der Brief mit dem Vermerk "Empfänger unter
dieser Adresse unbekannt" zurückkommen.
Soll auf der Adresse nur darauf hingewiesen werden, wer der Bearbeiter
ist, dann steht er unter der Stadt:
Stadt Musterhausen
Musterstraße 25 HH
05555 Musterhausen
Herrn Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
--
Viele Grüße
Gerald Fix
> Soll auf der Adresse nur darauf hingewiesen werden, wer der Bearbeiter
> ist, dann steht er unter der Stadt:
>
> Stadt Musterhausen
> Musterstraße 25 HH
>
> 05555 Musterhausen
>
> Herrn Sachgebietsleiter Ruhender Verkehr
Falsch. Die Zeile mit der Postleitzahl und dem Ort (oder die Zeile mit
dem Bestimmungsland bei Auslandssendungen) ist die letzte.
Darunter hat nichts mehr zu stehen.
Es sollte auch Platz für den Strichcode gelassen werden, der aufgedruckt
wird, da dieser sonst in das Geschriebene eingedruckt wird und nicht
mehr maschinenlesbar ist.
Entweder ist eine Spezifizierung des Empfängers oberhalb der
Straßenbezeichnung vorzunehmen oder auf dem Briefbogen. Bei kleineren
Firmen wird man das Letztere vorziehen, bei einer Stadtverwaltung oder
einem Großunternehmen sicherlich auf dem Umschlag, da die Post in der
Poststelle noch feinsortiert werden kann, ohne sie öffnen zu müssen.
> Nein, denn die Post kennt ja keinen Sachgebietsleiter. Daher ist das
> Schreiben erstmal an die Stadt Musterhausen gerichtet. Wenn du es so
> schreibst wie oben, kann der Brief mit dem Vermerk "Empfänger unter
> dieser Adresse unbekannt" zurückkommen.
Briefe kommen zwar mitunter aus den seltsamsten Gründen zurück <g>, aber
es ist natürlich möglich, in der ersten Zeile die Person und erst in der
zweiten die Firma zu nennen. (Übrigens hat die Reihenfolge allein m.W.
keinen zwingenden Einfluss darauf, wer den Brief dann öffnen darf. Doch
das ist eine andere Baustelle ...)
Tschüs,
Christian
>Wenn ich das damals richtig verstanden habe, darf man bei korrekt
>angegebener Postleitzahl und richtiger Anordnung der
>Adressbestandteile bei der Ortsangabe seinem Schmuckbedürfnis freien
>Lauf lassen.
>
>Woraus ich schließe, dass PLZ und Ort sich sogar widersprechen dürfen;
>die Postleitzahl zieht.
Riemerling, wo ich wohne, schmiegt sich unmittelbar an die münchener
Vorort-Gemeinde Ottobrunn, gehört aber gemeindlich zum Dorf Hohenbrunn,
das knapp eineinhalb Kilometer entfernt inmitten von Wiesen und Feldern
(und Autobahnen) liegt. Anders als Hohenbrunn hat Riemerling noch
Telefonnummern mit der Vorwahl 089 (München). Immobilienhändler preisen
die Lage ihrer Objekte in "Ottobrunn-Riemerling" an. Neubürger versuchen
gelegentlich, sich im Rathaus von Ottobrunn anzumelden, bis sie belehrt
werden, dass sie in Hohenbrunn wohnen. Im Ausland sagt man der
Einfachheit halber, man komme aus München.
In alter Zeit, vor Einführung von Postleitzahlen, schrieben sorgfältige
Leute hier als Ortsangabe auf Briefen:
Hohenbrunn-Riemerling (Post Ottobrunn)
Heutzutage kommt Post mit der Angabe "85521 Riemerling" zuverlässig an.
Datenbanken hingegen reagieren zuweilen immer noch widerspenstig auf
diese Angabe, denn sie orten 85521 ausschließlich in Ottobrunn.
http://www.stadtplandienst.de schickt dich mit der Kombination "85521
Riemerling" sogar in das schmale zwischen Ottobrunn und Müchen liegende
Neubiberg, welches auch diese Postleitzahl hat.
--
Freundliche Grüße
Wolfgang Schmidhuber
>
> Zumindest bei Ortsteilen scheint's hin und wieder zu funktionieren. Ich
> hab schon Briefe nach "81827 Trudering" (statt "München") erhalten, ohne
> jede Verzögerung.
Das sollte laut Post funktionieren, ja.
Beispiele habe ich auch schon gesehen.
Schwierig wird's vermutlich nur, wenn es
in nicht allzugroßer Ferne ein weiteres,
eigenständiges Trudering liegt.
> Was anderes: "geflissen"? "Beflissen" ist mir schon begegnet, auch
> "geflissentlich". Kontamination oder Absicht?
Ich könnte mich ja jetzt mit der räumlichen Nähe der
beiden Tasten herausreden, aber ich hab's gesehen,
kurz gezögert, und dann doch unverändert abgeschickt.
Kontamination wahrscheinlich. "Beflissen" war gemeint.
--
Jörg
Nein, dann kommt die Ansage:
Leider sind im Moment alle unsere Berater in Kundengesprächen.
Bitte versuchen Sie es später noch einmal. <klick> ...
(Gestern bei 2x2 ;-)
///Walter
> Michael Baumgartner wrote:
>
>>
>> Zumindest bei Ortsteilen scheint's hin und wieder zu funktionieren. Ich
>> hab schon Briefe nach "81827 Trudering" (statt "München") erhalten, ohne
>> jede Verzögerung.
>
> Das sollte laut Post funktionieren, ja.
> Beispiele habe ich auch schon gesehen.
> Schwierig wird's vermutlich nur, wenn es
> in nicht allzugroßer Ferne ein weiteres,
> eigenständiges Trudering liegt.
Es gibt hier ca. 13 Straßenkilometer weit von 71573 Allmersbach im Tal noch
ein 71546 Allmersbach am Weinberg. Ich hab aber noch nicht ausprobiert, was
passiert, wenn man versucht, was nach 71573 Allmersbach am Weinberg zu
schicken.
> Es gibt hier ca. 13 Straßenkilometer weit von 71573 Allmersbach im Tal noch
> ein 71546 Allmersbach am Weinberg. Ich hab aber noch nicht ausprobiert, was
> passiert, wenn man versucht, was nach 71573 Allmersbach am Weinberg zu
> schicken.
Zuerst geht die Sendung in den angegebenen PLZ-Bereich. Erst, wenn sie
dort nicht zustellbar ist, gucken sie sich die ganze Adresse genauer an
und denken ggf. darüber nach.
Matthias
--
Marat wurde zwar ermordet, aber er starb vorher an einer Krankheit, die
ihm sogar das Leben raubte. Prof. Galletti
..... Wer zum Kuckuck ist Galletti? => <http://www.galletti.de/> ......
==== Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen. ==
> Nur mal zur Erinnerung: Es geht um die *Anschrift*. Diese soll die
> Daten für die korrekte Zustellung enthalten. Diese sind Name und
> Wohnort, mehr nicht.
Auch da erscheint mir der nackte Name unangemessen. Nicht nur, daß man mit
der Tür ins Haus fällt, es fehlt eben auch die grammatische Bestimmung
dieses Namens als Empfänger durch den Dativ.
> Fontane gehört *in* den Brief, nicht außen drauf. So ein Briefträger
> hat nämlich mehr zu tun als Wanderungen durch die Mark zu absolvieren.
Das "Herrn / Frau" plus der allfälligen Titel erfaßt ein Briefträger
normalerweise ohne Verzug.
>> Nur mal zur Erinnerung: Es geht um die *Anschrift*. Diese soll die
>> Daten für die korrekte Zustellung enthalten. Diese sind Name und
>> Wohnort, mehr nicht.
>
> Auch da erscheint mir der nackte Name unangemessen. Nicht nur, daß man mit
> der Tür ins Haus fällt, es fehlt eben auch die grammatische Bestimmung
> dieses Namens als Empfänger durch den Dativ.
Da soll kein Mensch durch die Tür ins Haus fallen, sondern nur eine
Briefsendung in den richtigen Postkasten.
>> Fontane gehört *in* den Brief, nicht außen drauf. So ein Briefträger
>> hat nämlich mehr zu tun als Wanderungen durch die Mark zu absolvieren.
>
> Das "Herrn / Frau" plus der allfälligen Titel erfaßt ein Briefträger
> normalerweise ohne Verzug.
Klar, aber er kann seine Arbeit auch ohne diese Zusätze richtig
machen.
>> Haben das die Beitrittsgebietler selbst ausgesucht?
>> Ich möchte dort nicht tot übern Zaun hängen.
> So schrecklich ist es bei uns ja nun auch wieder nicht!
Nicht aufregen, Wolfram.
Paul Stone, wahrscheinlich ein Cousin von Mike Stone, ist
das heiße Leben in San Francisco gewöhnt.
>> Wittenberg beispielsweise.
>
>Lutherstadt? Das rechnete ich ihr nicht als Titel an, eher Marktschreierei
Schwerverdauliche zumal. Als ich neulich mit dem ICE da durchfuhr, fand
ich durchweg Entstelltes in der Art von http://reiseauskunft.bahn.de wo
man wählen kann zwischen "Wittenberg Lutherst" neben "Wittenberg
Busbahnhof", "Wittenberg Friedhof" usw.
> Zuerst geht die Sendung in den angegebenen PLZ-Bereich. Erst, wenn sie
> dort nicht zustellbar ist, gucken sie sich die ganze Adresse genauer an
> und denken ggf. darüber nach.
Damit das so gehandhabt werden kann, wurden die Postleitzahlen ja
schließlich auch eingeführt.
Sag das mal den Postlern, den den Kleckerdörflern ihren Ort wegnehmen.
Die Kleckerdörfler müssen eben unbedingt mit 12345 Bürgermeisternest
firmieren, obwohl es in 12345 kein zweites Kleckerdorf gibt. Und wenn
in Bürgermeisternest der ortsfremde Besucher eines Kleckerdörflers
nach dessen Straße fragt, sagt der Bürgermeisternestler im Brustton
der Überzeugung: Die Straße gibt's hier nicht!
> Am 05.11.2006 schrieb Dieter Bruegmann:
>
>> Nur mal zur Erinnerung: Es geht um die *Anschrift*. Diese soll die
>> Daten für die korrekte Zustellung enthalten. Diese sind Name und
>> Wohnort, mehr nicht.
>
> Auch da erscheint mir der nackte Name unangemessen. Nicht nur, daß man mit
> der Tür ins Haus fällt, es fehlt eben auch die grammatische Bestimmung
> dieses Namens als Empfänger durch den Dativ.
Gekennzeichnet ist die Anschrift durch ihre Position auf dem Umschlag
und ihre Prominenz.
>> Fontane gehört *in* den Brief, nicht außen drauf. So ein Briefträger
>> hat nämlich mehr zu tun als Wanderungen durch die Mark zu absolvieren.
>
> Das "Herrn / Frau" plus der allfälligen Titel erfaßt ein Briefträger
> normalerweise ohne Verzug.
Wo ich lebe, liest der Briefträger die Namen übrigens gar nicht - sie
stehen auch nicht am Briefkasten. Es wird nur nach Hausnummer
zugestellt. Der Name ist allenfalls dann hilfreich, wenn die Hausnummer
fehlt.
In größeren Organisationen sieht der eigentliche Empfänger den Umschlag
auch meistens nicht, man fällt mit der Tür nur auf den Pförtner.
--
*Multitasking* /v./ Screwing up several things at once
> Horst Ruth schrieb
>
>>> Wittenberg beispielsweise.
>>
>> Lutherstadt? Das rechnete ich ihr nicht als Titel an, eher Marktschreierei
>
> Schwerverdauliche zumal. Als ich neulich mit dem ICE da durchfuhr, fand
> ich durchweg Entstelltes in der Art von http://reiseauskunft.bahn.de wo
> man wählen kann zwischen "Wittenberg Lutherst" neben "Wittenberg
> Busbahnhof", "Wittenberg Friedhof" usw.
Auf den neuen ekeltronischen Zielanzeigern steht "Lu Wittenberg".
> Auf den neuen ekeltronischen Zielanzeigern steht "Lu Wittenberg".
Erinnert mich an die Redensart: "Haste einmal nicht viel Geld, fahr nach
Lu Wi über Bitterfeld..."
>>>> welche Schreibweise, wenn man den Stadtteil in seiner Anschrift mit
>>>> angeben möchte, ist üblicher oder normgerechter?
>>>> 45219 Essen (Kettwig)
>>>> 45219 Essen-Kettwig
>>>> 45219 Kettwig an der Ruhr (heute Essen)
>>> 45219 Essen OT Kettwig
>>> 45219 Essen
>>> OT Kettwig
>> NEIN !!
>> Frau
>> Musterine Mustermann
>> Kettwig
>> Musterstraße 99
>> 45219 Essen
> Das ist eine seltsame Reihenfolge.
Stimmt, aber sie erklärt sich wohl daraus, daß die für die Sortierung
entscheidenden Angaben unten stehen sollen - in der vorgesehenen
Reihenfolge und ohne störende Zusätze.
Die Anrede ist in der Anschrift überflüssig, ansonsten war das
Beispiel völlig richtig:
http://www.deutschepost.de/dpag?tab=1&skin=hi&check=yes&lang=de_DE&xmlFile=1004048
[...]
Korrekte Reihenfolge bei Inlandsanschriften:
* Name des Empfängers
* Nähere Empfängerbezeichnungen (optional)
* Ortsteil (optional)
* Zustell- bzw. Abholangaben
* PLZ Bestimmungsort
Die Post gibt dazu das folgende Beispiel an:
Frieda Fröhlich AG
Einkauf, Christine Happy
Beuel
Hermannstr. 64
53225 Bonn
> Die Post gibt dazu das folgende Beispiel an:
>
> Frieda Fröhlich AG
> Einkauf, Christine Happy
> Beuel
> Hermannstr. 64
> 53225 Bonn
Ja, die Post mag keine nach 53225 Beuel zugestellte Post. Dann rennen die
Boten, Geschäftspartner und Verwandten auf der Suche nach der Hermannstr.
vergeblich durch Bonn, bis ihnen ein alteingesessener Bonner glaubhaft
versichert, dass es in Bonn kein Hermannstr. gibt und nie gegeben hat,
worauf die Sucher entnervt bei Frl. Happy anrufen, die ihnen dann sagt,
sie mögen nochmal auf ihre Autokarte sehen und von Bonn nach Beuel fahren.
Vielleicht ist Bonn kein gutes Beispiel, aber mit meinem eingemeindeten
Wohnort ist mir das schon passiert, dass mich Besucher in der benachbarten
Kleinstadt suchten. Drum kann mir die Post den Buckel runterrutschen, und
ich schreibe immer (Beispiel:) 53225 Beuel. Da zuerst nach Zahlen sortiert
wird und nicht Buchstaben, sollte das kein Problem sein (drum weiß ich
nicht, warum sie ein anderes Problem unnötigerweise erst schaffen - vom
verletzten Selbstwertgefühl der Bewohner eingemeindeter Orte ganz zu
schweigen).
Kompliziert wird es dann, wenn es denselben Straßennamen in mehreren
Teilorten derselben PLZ gibt - was seit der Gemeindereform nicht selten
vorkommt (Navibesitzer können ein Lied davon singen!)...
--
Martin Bodenstedt
> Kompliziert wird es dann, wenn es denselben Straßennamen in mehreren
> Teilorten derselben PLZ gibt - was seit der Gemeindereform nicht selten
> vorkommt (Navibesitzer können ein Lied davon singen!)...
In Dänemark läuft derzeit eine Kommunalreform (bzw. sie wird zum
1.1.2007 umgesetzt), und wenn mein Gesprächspartner recht hat,
wird es Straßenumbenennungen geben, um Doppelungen zu vermeiden.
Gruß,
Achim
...was in D wahrscheinlich gar nicht so einfach wäre :-(
>> In Dänemark läuft derzeit eine Kommunalreform (bzw. sie wird zum
>> 1.1.2007 umgesetzt), und wenn mein Gesprächspartner recht hat, wird es
>> Straßenumbenennungen geben, um Doppelungen zu vermeiden.
>
> ...was in D wahrscheinlich gar nicht so einfach wäre :-(
Schön war's!
Ich möchte behaupten, die meisten Straßenumbenennungen passieren nur aus
diesem Grund! Da werden Dorfstraßen variiert zu "Im Dorfe" oder so
sinnvollen Neuschöpfungen wie Altkünkendofer Straße (in Altkünkendorf);
eine Schmiedefelder Straße einer Stadt wird zur Alten Schmiedefelder
Straße (weil ein neu hinzugekommener Ortsteil auch eine Schmiedefelder
Straße hat), und manchmal sogar, obwohl die PLZ gar nicht identisch sind.
Die spinnen, die Postler (und die Gemeinderäte, die sich's gefallenlassen).
> Die spinnen, die Postler (und die Gemeinderäte, die sich's gefallenlassen).
Wobei Städte wie Berlin zeigen, dass es geht. Mit den
fünfstelligen PLZ sowieso, aber auch vorher schon.
Gruß,
Achim
> Wobei Städte wie Berlin zeigen, dass es geht. Mit den
> fünfstelligen PLZ sowieso, aber auch vorher schon.
War und ist zum Beispiel in Köln genauso. Zumindest solange zwei
gleichnamige Straßen in unterschiedlichen Post- und Stadtbezirken
liegen. Und was nun beispielsweise an der Schreibweise
"PLZ+Stadtteilname" so viel schöner oder besser sein soll als an dem
üblichen "PLZ+Stadtname", leuchtet mir auch nicht ganz ein. Aber was
soll's ...
Tschüs,
Christian
In Hamburg findet man als Straßennamen u.a. den "Eimsbütteler Marktplatz",
den "Niendorfer Marktplatz", den "Wandsbeker Marktplatz". Postleitzahlen
gab es zur Zeit des Groß-Hamburg-Gesetzes freilich noch nicht.
Die fünfstelligen Postleitzahlen kamen überwiegend erst nach der
Gemeindereform - hast Du mal ein Beispiel für doppelte Straßennamen
in der gleichen Gemeinde bei gleicher Postleitzahl?
> War und ist zum Beispiel in Köln genauso. Zumindest solange zwei
> gleichnamige Straßen in unterschiedlichen Post- und Stadtbezirken
> liegen. Und was nun beispielsweise an der Schreibweise
> "PLZ+Stadtteilname" so viel schöner oder besser sein soll als an dem
> üblichen "PLZ+Stadtname", leuchtet mir auch nicht ganz ein.
Es geht nicht um urbane Stadtbezirke. Es geht um nichtselbständige
Dörfer und Kleinstädte, die mit dem Ort, der in der Anschrift stehen
soll, nicht einmal Sichtverbindung hat.