Danke im voraus für die Antworten!
MfG
- - -
Für jede grammatische und stilistische Korrektur
meines Textes bin ich dankbar.
C.C. HWANG (Made in Taiwan)
> Eigentlich bin ich daran gewöhnt, als Taiwanese bezeichnet zu
> werden. Aber ich lese oft in den deutschsprachigen Zeitungen, daß
> wir als "Taiwaner" bezeichnet werden. Welche Bezeichnung klingt
> besser? Gibt es stilistische oder semantische Unterschiede?
Vielleicht meinen manche Leute, daß Taiwanese zu sehr an Pekinese
erinnert und halten es für nicht politisch korrekt, Taiwanese zu
sagen.
Mehr fällt mir dazu leider nicht ein.
Gruß,
Gerhard
Keine von beiden Bezeichnungen klingt als solche für meine Ohren
besser oder schlechter. Da ich persönlich das Wort 'Taiwan' auf der
ersten Silbe betone, passt dazu vom Rhythmus her besser 'Taiwanesen'.
Wer 'Taiwan' auf der zweiten Silbe betont, wird wahrscheinlich
'Taiwaner' als etwas schöner empfinden.
Auf der anderen Seite sind Wechsel der betonten Silbe bei Namen von
Ländern und von deren Bewohnern nicht ungewöhnlich (Kúba - Kubáner,
Türkéi - T´ürke).
Laut Duden korrekt ist 'Taiwaner', insofern kann man 'Taiwanese' wohl
als veraltend bezeichnen.
> Gibt es stilistische oder semantische Unterschiede?
Kaum. Man könnte versuchen, Unterschiede zu konstruieren, indem man
etwa unter 'Taiwanesen' die einen Hokkien-Dialekt sprechende Mehrheit
verstünde, während man als 'Taiwaner' die Gesamtheit der Bevölkerung
bezeichnete, aber das wäre absolut unüblich. Würde ich Unterschiede
zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen machen, so würde ich
von 'eingewanderten Festlands-Chinesen', 'Taiwan-Chinesen' und
'Ureinwohnern von Taiwan' sprechen, oder ich würde direkt den Dialekt
oder die (bei den austronesischen Ureinwohnern) Sprache bezeichnen.
Ich gestehe, dass für mich noch bis vor kurzem die 98 % der Einwohner
Taiwans, die Mandarin, Hokkien oder Hakka sprechen, ganz einfach
'Chinesen' waren, obwohl ich _gegen_ eine Vereinigung mit der VR China
bin, wenn die Mehrheit der Taiwaner diese nicht wünscht. Ich habe aber
in at.gesellschaft.politik einen Beitrag von Dir gelesen, nach dem
viele Taiwaner gar nicht so gerne als 'Chinesen' bezeichnet werden
wollen, ähnlich wie die meisten deutschsprachigen Österreicher nicht
so besonders gerne 'Deutsche' genannt werden wollen.
Tschüs, Jürgen
Juergen Grosse <gro...@hanse-net.de> wrote:
>> Gibt es stilistische oder semantische Unterschiede?
>Kaum. Man könnte versuchen, Unterschiede zu konstruieren, indem man
>etwa unter 'Taiwanesen' die einen Hokkien-Dialekt sprechende Mehrheit
>verstünde, während man als 'Taiwaner' die Gesamtheit der Bevölkerung
>bezeichnete, aber das wäre absolut unüblich. Würde ich Unterschiede
>zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen machen, so würde ich
>von 'eingewanderten Festlands-Chinesen', 'Taiwan-Chinesen' und
>'Ureinwohnern von Taiwan' sprechen, oder ich würde direkt den Dialekt
>oder die (bei den austronesischen Ureinwohnern) Sprache bezeichnen.
In Taiwan werden die nach 1949 eingewanderten Festland-Chinesen und
deren Nachfolger als "Außenprovinzler" bezeichnet. Sie entsprechen
zirka 13% der Bevölkerung.
>Ich gestehe, dass für mich noch bis vor kurzem die 98 % der Einwohner
>Taiwans, die Mandarin, Hokkien oder Hakka sprechen, ganz einfach
>'Chinesen' waren, obwohl ich _gegen_ eine Vereinigung mit der VR China
>bin, wenn die Mehrheit der Taiwaner diese nicht wünscht.
uneingeschränkte Zustimmung meinerseits!
> Ich habe aber
>in at.gesellschaft.politik einen Beitrag von Dir gelesen, nach dem
>viele Taiwaner gar nicht so gerne als 'Chinesen' bezeichnet werden
>wollen, ähnlich wie die meisten deutschsprachigen Österreicher nicht
>so besonders gerne 'Deutsche' genannt werden wollen.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!
Laut der jüngsten Umfrage vor ein paar Tagen ist die Identitätsfrage
der Taiwaner so vertreten:
46 % der Inselbewohner identifizieren sich als Taiwaner (Tendenz immer
steigender);
40 % meiner Landsleute fühlen sich sowohl als Taiwaner als auch als
Chinesen;
Die andere 14% der Bewohner identifizieren sich nur als Chinesen.
Mit freundlichen Grüßen
Danke für die Aufklärungen!
MfG
>Eigentlich bin ich daran gewöhnt, als Taiwanese bezeichnet zu werden.
>Aber ich lese oft in den deutschsprachigen Zeitungen, daß wir als
>"Taiwaner" bezeichnet werden.
>Welche Bezeichnung klingt besser?
>Gibt es stilistische oder semantische Unterschiede?
>
>Danke im voraus für die Antworten!
>MfG
Im Prinzip kenne ich zwei Möglichkeiten:
der Taiwanese, die Taiwanesin
(analog zu China ->Chinese)
der Taiwaner, die Taiwanerin
(analog zu Japan -> Japaner)
Die meisten Deutschen, die ich hier in Taipei kenne, sprechen von Taiwanesen,
eventuell weil es so ähnlich ist wie im Englischen: Taiwanese
Ich meine, trotz Duden kann man es so machen,wie man will.
Beste Gruesse
Heinz Lohmann
-- *
----------------------------------- * ----------------------
Dr. Heinz Lohmann Soochow University
* * * German Department
loh...@transend.com.tw Taipei, Taiwan
--------------------------------- * --------------------------
>Im Prinzip kenne ich zwei Möglichkeiten:
>der Taiwanese, die Taiwanesin
>(analog zu China ->Chinese)
>der Taiwaner, die Taiwanerin
>(analog zu Japan -> Japaner)
Ahja, gerade am Frauentag hätte ich aus Respekt vor Frauen
"TaiwanerInnen oder TaiwanesInnen?" als Titel dieses Threads schreiben
sollen.
>Die meisten Deutschen, die ich hier in Taipei kenne, sprechen von Taiwanesen,
>eventuell weil es so ähnlich ist wie im Englischen: Taiwanese
Obwohl ich persönlich nicht viel von folgender Behauptung halte, wurde
solche Meinung aber in den letzten Monaten im chinesischsprachigen
Newsgroups oft gepostet:
"Die englischsprachige Bezeichnung -ese für die Bevölkerung eines
Landes sei eine _Diskriminierung_."
Man behauptet, daß die Bezeichnung -ese nur für die
Nicht-weiße-Bevölkerung gilt.
Eine Gegenüberstellung:
German, French, British, American, Italian...., aber
Chinese, Taiwanese, Vietnamese...
Aus chinesischem Chauvinismus versucht man damit eine Stimmung gegen
den Westen zu provozieren.
beste Grüße nach Taiwan!
Portuguese, Maltese, ... .
Volker
Woran man mal wieder sieht, das nichts zu blöd ist um
in die political correctness aufgenommen zu werden.
Einen solchen Vergleich hab ich noch nie angestellt.
Schönen Tag noch
Rüdiger
>Also gut. Für mich bist Du in Zukunft ein "Taiwan", und Du
>darfst dafür zu mir "Germanese" sagen.
Um Mißverständnis zu vermeiden, möchte ich hier betonen, daß ich
_gegen_ solche Behauptung bin.
Ich habe letztes Jahr in den chinesischsprachigen NGs mit einigen
Chinesen (unter Chinesen verstehe ich die Chinesischsprachigen, die
sich als Chinesen identifizieren) darüber heftig debattiert.
Ein Japaner wird in Englisch als "Japanese" bezeichnet, man meint wohl
aber nciht damit, die Japaner mit Absicht zu verachten.
Die Regierungung Chinas hat in letzter Zeit ständig versucht, ein
patriotisches und chauwinischtisches Über-Bewußtsein der Chinesen zu
erwecken. Es ist aber eine Ablenkungsmanöver, um die Menschen
bezüglich der Unzufriedenheit über Innenpolitik zu beschwichtigen.
Sorry, es fällt mir schwer, mit diesem Thema auf Deutsch
auseinanderzusetzen. Und es passt wohl auch nicht zu dieser NG.
Mit freundlichen Grüßen
> Vielleicht meinen manche Leute, daß Taiwanese zu sehr an Pekinese
> erinnert und halten es für nicht politisch korrekt, Taiwanese zu
> sagen.
Dir ist klar, dass du jetzt eine sehr heikle Frage aufgeworfen hast?
Jupp
--
Josef 'Jupp' Schugt mailto:ju...@gmx.de http://jupp.8m.com/
__ ------------------------------------------------------------- __
_\/_ Maintainer of IceWM FAQ (EN, DE; DK, ES, and FR to come) _\/_
\/\/ http://icewmfaq.cjb.net/ ______ Reboot Austria ASAP _____ \/\/
> Dir ist klar, dass du jetzt eine sehr heikle Frage aufgeworfen hast?
Nein, erläutere bitte.
Gruß,
Gerhard
P.S.: Trotz RSR bevorzuge ich die Großschreibung der persönlichen
Anrede.
Die Bemerkung bezog sich auf den Begriff "political correctness".
Ich frage mich ob man es in der VR China als "political correctness"
ansieht, wenn die Einwohner der Insel nicht als Chinesen bezeichnet
werden.
>On 13 Mar 2000 12:59:13 +0100, Gerhard Killesreiter
><killes...@physik.uni-freiburg.de> wrote:
>>> Dir ist klar, dass du jetzt eine sehr heikle Frage aufgeworfen
>>> hast?
>>
>> Nein, erläutere bitte.
>
>Die Bemerkung bezog sich auf den Begriff "political correctness".
>
>Ich frage mich ob man es in der VR China als "political correctness"
>ansieht, wenn die Einwohner der Insel nicht als Chinesen bezeichnet
>werden.
>
Als Hochverrat.
Wie die Einwohner der Insel nun korrekterweise bezeichnet werden sollten, ist
auch auf der Insel ein heikles Thema, und die Antworten sind je nach
politischem Standpunkt etwas verschieden. Ein bisschen durchgesetzt hat sich
die Auffassung des gegenwärtigen Noch-Präsidenten Lee Teng-Hui (am Samstag
wird der neue gewählt), dass es sich um "moderne Taiwaner" handelt, egal ob
sie erst nach dem 2.Weltkrieg auf die Insel gekommen sind oder ihre Vorfahren
schon seit 300 Jahren dort wohnen.
Diskussionsende offen.
>Ich frage mich ob man es in der VR China als "political correctness"
>ansieht, wenn die Einwohner der Insel nicht als Chinesen bezeichnet
>werden.
Die meisten Chinesen werden sich sicherlich ärgern, wenn Taiwaner sich
nicht als Chinesen identifizieren wollen. Wir Taiwaner sind aber
"jetzt erst recht" keine Chinesen, sondern Chinesichsprachigen.
In einem diktatorischen Land wie China sind die Meinungen der Bürger
nicht wichtig. Was zählt, ist die Machtbesessenheit der chinesischen
KP-Führung.
MfG
"Hwang C.C." wrote:
> Wir Taiwaner sind aber
> "jetzt erst recht" keine Chinesen, sondern Chinesichsprachigen.
Neulich hast du nach der Bedeutung des Ausdrucks "jetzt erst recht"
gefragt. Glueckwunsch! Du hast ihn hier absolut im richtigen Kontext
benutzt.
Am Ende waere es allerdings besser zu sagen "Chinesischsprachig".
> Die Bemerkung bezog sich auf den Begriff "political correctness".
Kenn' ich nicht ]>;->
> Ich frage mich ob man es in der VR China als "political correctness"
> ansieht, wenn die Einwohner der Insel nicht als Chinesen bezeichnet
> werden.
Sehen es die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland als »political
correct« an, wenn man die Einwohner der Republik Österreich nicht als
Deutsche bezeichnet?
Ich meine, die Bezeichnung sollte sich doch nach den Wünschen des
Bezeichneten richten. Wenn C.C. Hwang als Taiwaner bezeichnet werden
will, und nicht mehr als Taiwanese oder Chinese, sollte man ihm den
Gefallen doch tun. Und den Österreichern kann man ja auch einen
Gefallen tun ;->
Gruß,
Gerhard
> Und den Österreichern kann man ja auch einen
> Gefallen tun ;->
Genau. Und besonders gern haben wir solche Gefallen, wenn sie so recht
herablassend daherkommen.
> Ich meine, die Bezeichnung sollte sich doch nach den Wünschen des
> Bezeichneten richten.
Es kommt aber auch auf die Sprache an. Für Myanmar existiert als Adjektiv
auf Portugiesisch immer noch nur "birmanês". Den Anschluß zu Burma oder
Myanmar haben wir bis jetzt verpaßt. Die Bürger von Sri Lanka heißen noch
"singaleses", und die Fragen Taiwaner/Taiwanese oder Tschechien/Tschechei
macht aus dem Sichtpunkt meiner Sprache absolut keinen Sinn.
Ich finde es merkwürdig komisch, wenn die Chinesen bestimmen wollen, wie
sie auf Englisch bezeichnet werden sollen. Bei uns werden sie weiter chi-
neses heißen, gleich wie die franceses, noruegueses, poloneses, portugue-
ses, finlandeses, irlandeses usw.
JL
> "Hwang C.C." wrote:
>
> > Wir Taiwaner sind aber
> > "jetzt erst recht" keine Chinesen, sondern Chinesichsprachigen.
>
> Am Ende waere es allerdings besser zu sagen "Chinesischsprachig".
Entweder "chinesischsprachig" (klein) oder "Chinesischsprachige".
Robert Weemeyer, Berlin
>On Tue, 14 Mar 2000 21:38:13 GMT, w...@chello.at (Wolfgang Palka) wrote:
>
>>Genau. Und besonders gern haben wir solche Gefallen, wenn sie so recht
>>herablassend daherkommen.
>
>ich sag' jetzt gar nichts dazu. ;-)
>
Das ist g'scheit.
Es ist auch überhaupt gar nichts nicht zum Hören! ;-)
Reinhard
--
Mit jeder
bestandenen Prüfung
erwirbst du dir bloß das Recht,
ein Anfänger zu sein.
>Ich finde es merkwürdig komisch, wenn die Chinesen bestimmen wollen, wie
>sie auf Englisch bezeichnet werden sollen. Bei uns werden sie weiter chi-
>neses heißen, gleich wie die franceses, noruegueses, poloneses, portugue-
>ses, finlandeses, irlandeses usw.
Einerseits sind viele Chinesen gegenüber den Westen durch die
überhitzten Hervorhebung des chinesischen Selbstbewußtseins in den
letzten Jahren empfindlicher geworden.
Andererseits gibt es in chinesischer Sprache auch keine Unterschiede
für die Bezeichnung einer Völker, es heißen immer Deutschland-Ren,
Spanien-Ren, Frankreich-Ren, ,USA-Ren, China-Ren, Indien-Ren,
Japan-Ren...usw. Manche verstehen deshalb nicht, warum es zwischen den
Bezeichnungen einer Völker bei westlichen Sprachen Unterschiede
besteht.
>>Es ist auch überhaupt gar nichts nicht zum Hören! ;-)
>
>wie?
>
>;-)
>
pst!
:-)
Die Bemerkung bezog sich auf den Begriff "political correctness".
Ich frage mich ob man es in der VR China als "political correctness"
ansieht, wenn die Einwohner der Insel nicht als Chinesen bezeichnet
werden.
Jupp
Und wo bleiben die noch überlebenden 5 % "Ur"bevölkerung der austro-
nesischen Sprachgruppe? Die haben bei den Taiwanesen vor dem Einzug der
Kuomintang-Veteranen nach dem zweiten Weltkrieg doch sicher mitgemischt
am Gen/Sprach-Pool.
--
_____ _ _ mailto: halbritter_at_acornusers.org
|__ __|| | | |
| | | |_| | The Acorn User Group Austria (AUGA) is at:
| | | _ |
|_|a |_| |_|a http://members.aon.at/auga
>Und wo bleiben die noch überlebenden 5 % "Ur"bevölkerung der austro-
>nesischen Sprachgruppe? Die haben bei den Taiwanesen vor dem Einzug der
>Kuomintang-Veteranen nach dem zweiten Weltkrieg doch sicher mitgemischt
>am Gen/Sprach-Pool.
1, Die Zahl der Ureinwohner entspricht offizieller Angabe nach etwa
2% der Bewohner Taiwans. Da das Verhältnis zwischen Männer und Frauen
unter den chinesischsprachigen Einwanderern im 18 und19 Jh. etwa 10:1
entsprach, dürften sehr viele Einwanderer aus China die Ureinwohner
geheiratet haben. Deshalb gehe ich davon aus, daß nicht weniger als
50% der Taiwaner auch Nachfolger der Ureinwohner sind. Die Wurzel der
Ureinwohner Taiwans ist bis heute noch umstritten. Auf jeden Fall
gehören sie nicht zu den chinesischesprachigen Völkern
2, Wenn wir von "Amerikaner" sprechen, meinen wir nicht nur die
"weißen" Amerikaner, sondern alle ethnische Gruppen (inklusive die
Ureinwohner). Die Taiwaner sind für mich all die Einwohner, die auf
den Inselgruppen leben. In diesem Sinne sind die slowenischen,
kroatischen etc. Minderheiten in Kärnten/Burgenland auch
Österreicher, und die dänischsprachigen Einwohner in
Schleswig-Holstein sind Deutschen.
MfG
Heim holen, ejal heim holen...
Flori
Pestfetzen!
FR
> Und wo bleiben die noch überlebenden 5 % "Ur"bevölkerung der austro-
> nesischen Sprachgruppe? Die haben bei den Taiwanesen vor dem Einzug der
> Kuomintang-Veteranen nach dem zweiten Weltkrieg doch sicher mitgemischt
> am Gen/Sprach-Pool.
Und wo bleibt der deutsche Einfluß? Hm? Immerhin hat ein Sohn Tschangkaischecks eine
Tochter des dtsch. Generals Hoffmann geehelicht, jenes Hoffmanns, der die
Friedensvertragsgespräche mit Trotzki (d.i. Lew Dawidowitsch Bronstein) in Brest-
Litowsk geführt hat und sp. als Militairberater nach China ging.
Das Ferienhaus Hoffmanns in Ahrenshoop steht noch.
Ich meine, das mußte doch mal gesagt werden.
Grüß Gottle: FR
Hallo!
> 2, Wenn wir von "Amerikaner" sprechen, meinen wir nicht nur die
> "weißen" Amerikaner, sondern alle ethnische Gruppen (inklusive die
Das ist wohl der übliche Sprachgebrauch, allerdings macht man sich
damit nicht unbedingt beliebt, schätze ich.(s.u.)
> Ureinwohner). Die Taiwaner sind für mich all die Einwohner, die auf
> den Inselgruppen leben. In diesem Sinne sind die slowenischen,
Das sehe ich auch so, allerdings muß ich zugeben, bis vor kurzem noch
nicht gewußt zu haben, daß es eine nichtchinesische Urbevölkerung auf
Taiwan gegeben hat bzw. noch gibt.
> kroatischen etc. Minderheiten in Kärnten/Burgenland auch
> Österreicher, und die dänischsprachigen Einwohner in
> Schleswig-Holstein sind Deutschen.
»sind Deutsche«
Das sind sie, wenn Du die Aussage auf die Staatsbürgerschaft
beziehst. Ich kann mir aber vorstellen, daß die Betreffenden
mindestens so viel Wert darauf legen, als Slowenen bzw. Dänen
bezeichnet zu werden, wie Du darauf, Taiwaner und nicht
Chinese genannt zu werden.
Gruß,
Gerhard
> Litowsk geführt hat und sp. als Militairberater nach China ging.
^^^
Luftwaffe?
ENGE :-)
JL
>> Die Taiwaner sind für mich all die Einwohner, die auf
>> den Inselgruppen leben.
>Das sehe ich auch so, allerdings muß ich zugeben, bis vor kurzem noch
>nicht gewußt zu haben, daß es eine nichtchinesische Urbevölkerung auf
>Taiwan gegeben hat bzw. noch gibt.
Da die Taiwanstraße lange Zeit als schwierig zu überqueren gilt, waren
die Ureinwohner Taiwans noch bis zum ausgehenden 17. Jh die Mehrheit
der Bewohner auf der Insel.
>> kroatischen etc. Minderheiten in Kärnten/Burgenland auch
>> Österreicher, und die dänischsprachigen Einwohner in
>> Schleswig-Holstein sind Deutschen.
>
>»sind Deutsche«
>
>Das sind sie, wenn Du die Aussage auf die Staatsbürgerschaft
>beziehst. Ich kann mir aber vorstellen, daß die Betreffenden
>mindestens so viel Wert darauf legen, als Slowenen bzw. Dänen
>bezeichnet zu werden, wie Du darauf, Taiwaner und nicht
>Chinese genannt zu werden.
Kann sein. Ich bestehe darauf, daß jeder das Recht haben soll, sich
frei zu identifizieren. Ich fühle mich spätestens seit 1995 nicht mehr
als Chinese, nachdem China ununterbrochen Taiwan militärisch bedroht.
Wiesow Luftwaffe???
FR
> Da die Taiwanstraße lange Zeit als schwierig zu überqueren gilt, waren
> die Ureinwohner Taiwans noch bis zum ausgehenden 17. Jh die Mehrheit
> der Bewohner auf der Insel.
Was sind die denn ethnisch?
Fragt: FR
>Hwang C.C. <richa...@yahoo.de> schreibt:
>
>> Da die Taiwanstraße lange Zeit als schwierig zu überqueren gilt, waren
>> die Ureinwohner Taiwans noch bis zum ausgehenden 17. Jh die Mehrheit
>> der Bewohner auf der Insel.
>
>Was sind die denn ethnisch?
"Die genaue Herkunft und Einwanderungszeit der sog. "Ureinwohner"
(yüan-chu-min) ist bis jetzt umstritten. Ihre heute auf Taiwan
lebenden Nachkommen gehören dem malayisch-polynesischen (auch:
austronesischen) Kulturkreis und der dazugehörigen Sprachfamilie an,
sie sprechen verschiedene Einzeldialekte, die man auf Indonesien
antrifft"
--- zitiert nach: Taiwan Handbuch (auf Deutsch), 1996
Die Stämme, die im westlichen Flachland siedelten (pin-pu-Stamm),
wurden in der Zwischenzeit durch die Einwanderer aus China leider fast
vollkommen assimiliert (siehe auch obiges Posting). Die Stämme in
zentralen Gebirgen und an den Ostküsten können ihre Eigenschaft noch
bewahren.
MfG
Chuan-Ching
Du bist aber sicher, daß Du mit Ferienhaus-und-General-Hoffmann
nicht den Armeegeneral Heinz meinst, weiland DDR-Verteidiungs-
minister?
> Ich meine, das mußte doch mal gesagt werden.
Unbedingt!
Mit pazifistischem Gruße,
Kai
Morgen wird die Präsidenschaftswahl abgehalten. Obwohl diesmal
insgesamt fünf Kandidaten an der Wahl teilnehmen, zählen nur drei zu
den Favoriten: Der KMT-Kandidat Lien Chang, der DPP-Kandidat Chen
Sui-Ben und der unabhängige James Soong.
Da die KMT-Partei schon seit mehr als 50 Jahren Taiwan regiert, hatten
es die meisten Taiwaner diesmal satt, wieder eine KMT-Regierung zu
haben. Da Partei in all diesen Jahren aber in alle
Gesellschaftsschichten durchgedrungen ist und viel mehr Ressourcen als
die Opposition hat, gilt der KMT-Kandidat trotz der Unzufriedenheit
der Bürger mit der Partei als aussichtsreichster Nachfolger.
Der unabhängige James Soong hat die KMT-Partei im vergangenen August
verlassen und an der Wahl teilnimmt. Er war der Ex-Gouverneur der
Provinz Taiwan. Er ist ein sogenannter Außenprovinzler - er ist mit
seiner Familie nach 1949 von China nach Taiwan eingewandert. Er
vertritt den Standpunkt, mit China intensiv zu kooperieren. Da die
"Außenprovinzler" nur 13% der Bevölkerung ausmachen, muß er auch die
Mehrheit der Bewohner ansprechen, wenn er doch die Wahl gewinnen will.
Der DPP-Kandidat Chen Sui-ben war Ex-Bürgermeister von Taipeh. Er gilt
als ein starker Mann, der gegen Korruption kämpfen will. Er vertritt
den Standpunkt, nach Taiwans offizieller Unabhängigkeit zu streben.
Zur Zeit ist Taiwan zwar de facto unabhängig, offiziell heißt der
Inselstaat aber noch "Republik China". Taiwan ist damit de jure eine
Provinz der "Republik China".
Vor Dez. 1999 lag James Soong bei Umfragewerten immer eine Nase vorn.
Er wurde aber dann in einig Skandale verwickelt. Es hat sich
herausgestellt, daß er über mehrere hunderte Millionen NT Dollar (1 DM
entspricht etwa 15 NT Dollar) besitzt. Er hat selbst vorher aber immer
das Image geprägt, daß er "einer kleiner Bürger" und ein "sauber Mann"
sei. Nach etwa zwei Monaten Recherchieren wurde klar, daß er das Geld
vor allem aus zwei Quellen bekommen hat: von der KMT und von den
Wahlspenden. Aber dieses Geld war nicht nur für ihn bestimmt! Sein
Image wurde zerstört. Er ist aber der einzige aussichtreiche Vertreter
des PRO-CHINA Standpunktes. Er wurde nach wie vor von etwa 25% der
Bürger unterstützt.
Lien Chen hat seit der Affäre seines Gegners Soong leicht profitiert.
Seine Umfragewerte sind ein wenig geklettert. Dennoch ist der Unmut
gegen KMT so stark, daß er sie immer verteidigen mußte.
Chen Sui-Ben wurde seit seiner Bekanntgabe, sich an der Wahl zu
beteiligen, immer von etwa 20% der Bürger unterstützt. Nach der Affäre
Soong konnte er sich als einziger "sauber Mann" präsentieren. Seine
Umfrageergebnisse stiegen immer höher, bis auf etwa 28%. Letzten
Freitag hat der Nobelpreisträger Lee Yuan-Je, der Leiter des Zentralen
Forschungsinstituts Taiwan, auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben,
daß er Chen unterstützt. Chen´s Popularität erfuhr damit im
Aufschwung. Dennoch wurde die Bedrohung aus China -wohl aus Reaktion
gegen die steigende Popularität von Chen- wieder laut. Die Beziehung
zwischen Taiwan und China werde gespannter, falls der nach der
offiziellen Unabhängigkeit Taiwans strebende Chen an die Macht kommt,
so sei der Tenor aus Pekung.
Wie die Wahl letztendlich ausgeht, bleibt offen.
-
p.s. Sorry, ich glaube, ich habe in die falsche NG gepostet.
Ich bin halt sehr gespannt, ob der "Abian" (Chen Sui-Ben) morgen doch
die Wahl gewinnen kann...
MfG
Nee, ich meine den General aus dem I. WK, der übrigens behauptete,
er habe die entscheidende Rolle in der gewonnenen Schlacht bei
Tannenberg gespielt, nicht Hindenburg und Ludendorf.
Gruß: FR
Eure Insel heißt doch wohl aber Formosa. Oder? Hierlandes ist der
'Formosa-Spargel' im Glas jeder Hausfrau geläufig.
FR
>Eure Insel heißt doch wohl aber Formosa. Oder?
Ja, Als die portugiesischen Seeleute im Jahre 1522 Taiwan das erste
Mal gesehen haben, waren sie von der wunderschönen Landschaft
beeindruckt und haben die Insel "Ilha Formosa" genannt, was so viel
wie "schöne Insel" bedeutet.
Es gab damals weltweit etwa 20 Insel, die von Portugiesen so genannt
wurden. Taiwan war das bekannteste.
> Hierlandes ist der
>'Formosa-Spargel' im Glas jeder Hausfrau geläufig.
kenne ich nicht, kannst du bitte etwas mehr darüber beschreiben?
Btw, eine fröhliche Nachricht meinerseits:
Die Wähler in Taiwan haben sich von Chinas Bedrohung nicht
einschüchtern lassen und haben heute endlich eine Nicht-KMT-Regierung
gewählt.
Wir haben diesen Tag seit 50 Jahren erwartet!
Ja zu einem unabhängigen, demokratischen und freien Taiwan!
Nein zu einem diktatorischen und unfreien China!
Gott segne uns!
--
MfG