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Truppen verletzt?

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Ulf Kutzner

unread,
Nov 28, 2022, 6:22:18 AM11/28/22
to

Ulrich D i e z

unread,
Nov 30, 2022, 5:29:36 PM11/30/22
to
Ulf Kutzner schrieb:
Ich habe die Verwendung des Wortes "Truppen" anstelle von "Soldaten" inzwischen
öfter mal als eine dumme Mode wahrgenommen, die vermutlich dadurch zustande kam,
dass entweder jemand das englische bzw. US-amerikanische Wort "trooper" falsch
übersetzt hat, oder jemand, der das englische Wort "trooper" kannte, beim
Übersetzen aus einer dritten Sprache ins Deutsche meinte, falsche Parallelen
ziehen zu können, und andere sich toll dabei finden, es fleißig nachzuplappern.

Mit freundlichem Gruß

Ukrich

Quinn C

unread,
Nov 30, 2022, 6:14:29 PM11/30/22
to
* Ulrich D i e z:
"Trooper" braucht man schon mal gar nicht, da sollte "troops" durchaus
reichen ("support our troops"). Wenn man denn tatsächlich einen Einfluß
des Englischen benötigt. Das Wort "Truppe" für eine Militärabteilung
gibt es ja auch im Deutschen, und auch hier kann man es ähnlich
metonymisch verwenden wie im Englischen, auch wenn in der Praxis die
Details etwas anders aussehen mögen.

Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal oder auch schon "dumme
Mode" hältst.

--
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Ulf Kutzner

unread,
Dec 1, 2022, 2:30:15 AM12/1/22
to
Quinn C schrieb am Donnerstag, 1. Dezember 2022 um 00:14:29 UTC+1:
> * Ulrich D i e z:
> > Ulf Kutzner schrieb:
> >
> >> Oder doch eher Soldaten?
> >>
> >> https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-205.html#Ukrainische-Truppen-bei-Busunfall-in-Lettland-verletzt
> >
> > Ich habe die Verwendung des Wortes "Truppen" anstelle von "Soldaten" inzwischen
> > öfter mal als eine dumme Mode wahrgenommen, die vermutlich dadurch zustande kam,
> > dass entweder jemand das englische bzw. US-amerikanische Wort "trooper" falsch
> > übersetzt hat, oder jemand, der das englische Wort "trooper" kannte, beim
> > Übersetzen aus einer dritten Sprache ins Deutsche meinte, falsche Parallelen
> > ziehen zu können, und andere sich toll dabei finden, es fleißig nachzuplappern.

> "Trooper" braucht man schon mal gar nicht, da sollte "troops" durchaus
> reichen ("support our troops"). Wenn man denn tatsächlich einen Einfluß
> des Englischen benötigt. Das Wort "Truppe" für eine Militärabteilung
> gibt es ja auch im Deutschen, und auch hier kann man es ähnlich
> metonymisch verwenden wie im Englischen, auch wenn in der Praxis die
> Details etwas anders aussehen mögen.
>
> Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
> Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
> amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal

Was mich betrifft: ja.

Es beginnt ja mit dem ähnlichen Wort Trupp;
beide geruhte man im Dreißigjährigen Krieg
von den Westfranken zu entlehnen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Trupp_(Milit%C3%A4r)

> oder auch schon "dumme
> Mode" hältst.

Sobald hier von 15000 Truppen oder so ähnlich
die Rede ist, m.E. (l/L)etzteres.

Jaakob Kind

unread,
Dec 1, 2022, 6:12:54 AM12/1/22
to
Am 01.12.2022 um 08:30 schrieb Ulf Kutzner:

> Sobald hier von 15000 Truppen oder so ähnlich
> die Rede ist, m.E. (l/L)etzteres.

Ist wahrscheinlich oft eine schlampige Übersetzung aus dem Englischen.
"15000 troops" sollte man meistens mit "15000 Soldaten" übersetzen.

Viele Grüße
Jaakob

Ulrich D i e z

unread,
Dec 1, 2022, 6:26:54 AM12/1/22
to
Am 01.12.22 um 00:14 schrieb Quinn C:

> * Ulrich D i e z:
>
>> Ulf Kutzner schrieb:
>>
>>> Oder doch eher Soldaten?
>>>
>>> https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-205.html#Ukrainische-Truppen-bei-Busunfall-in-Lettland-verletzt
>>
>> Ich habe die Verwendung des Wortes "Truppen" anstelle von "Soldaten" inzwischen
>> öfter mal als eine dumme Mode wahrgenommen, die vermutlich dadurch zustande kam,
>> dass entweder jemand das englische bzw. US-amerikanische Wort "trooper" falsch
>> übersetzt hat, oder jemand, der das englische Wort "trooper" kannte, beim
>> Übersetzen aus einer dritten Sprache ins Deutsche meinte, falsche Parallelen
>> ziehen zu können, und andere sich toll dabei finden, es fleißig nachzuplappern.
>
> "Trooper" braucht man schon mal gar nicht, da sollte "troops" durchaus
> reichen ("support our troops"). Wenn man denn tatsächlich einen Einfluß
> des Englischen benötigt. Das Wort "Truppe" für eine Militärabteilung
> gibt es ja auch im Deutschen, und auch hier kann man es ähnlich
> metonymisch verwenden wie im Englischen, auch wenn in der Praxis die
> Details etwas anders aussehen mögen.

Eine Truppe ist ein militärischer (Groß- oder Teil-)Verband, also
ein Kollektivwesen, das sich betrachten lässt als unterteilbar in
weitere Kollektivwesen, sogenannte "Truppenteile", bei denen ihrerseits
es sich um Kollektivwesen handelt, die jeweils aus Soldaten bestehen.

Ein Trupp ist die kleinste militärische Teileinheit, ein Kollektivwesen,
das in der Regel aus einem bis acht Soldaten besteht.

Ein Soldat ist kein Kollektivwesen.

> Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
> Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
> amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal oder auch schon "dumme
> Mode" hältst.

Warum sollte ich?

Es ist so:

Sowohl "der Trupp" als auch "die Truppe" bezieht sich jeweils auf ein
_Kollektivwesen_, das aus einer Grundgesamtheit an Soldaten besteht.

Ein Soldat ist kein Kollektivwesen, sondern allenfalls Angehöriger
eines Kollektivwesens.

( Im dem Sonderfall, dass ein Trupp nur aus einem Soldaten besteht,
hat das als "Trupp" bezeichnete Kollektivwesen genau einen Angehörigen.
Auch in diesem Fall besteht ein Unterschied zwischen dem Soldaten und
dem Kollektivwesen "Trupp".
Man kann diesen Unterschied an folgendem Sachverhaltsbeispiel
verdeutlichen:
Wenn in diesem Fall dem Trupp ein weitere Soldaten zugeteilt werden,
dann
- ändert sich die Zusammensetzung dieses Trupps.
- ändert sich die Zusammensetzung desjenigen Soldaten, aus dem dieser
Trupp vor der Zuteilung der weiteren Soldaten bestanden hat, nicht. )



"der Abzug französischer Truppen aus Deutschland" / "Einsatz
amerikanischer Truppen in Vietnam":
Hier ist jeweils von mehreren Kollektivwesen die Rede.
Bei jedem dieser Kollektivwesen handelt es sich um eine Truppe.
Hier ist der Gebrauch des Worts "Truppen" in Ordnung.


In dem verlinkten Tagesschau-Beitrag ist davon die Rede, dass Truppen
verletzt worden seien.

Wenn "Truppen" verletzt werden, werden mehrere Kollektivwesen verletzt.

Gemeint ist aber nicht, dass mehrere Kollektivwesen verletzt worden
sind, sondern, dass mehrere Soldaten verletzt worden sind.

Wie könnte es zu dem falschen Gebrauch des Wortes "Truppen" gekommen sein?

Ein "trooper" ist _kein_ Kollektivwesen, sondern - meines Wissens -
ursprünglich ein einzelner Soldat, der zu einem berittenen Trupp
gehört, also zu einem Trupp von Kavalleriesoldaten.

Wer beim Übersetzen eine Parallele zwischen dem englischen Wort
"trooper" und dem deutschen Wort "Truppe" zieht, übersieht dabei, dass
der "trooper" _kein Kollektivwesen_ sondern ein einzelner Soldat ist,
während der Gebrauch eines der Worte "Truppe" bzw "Trupp", auch wenn
diese Worte unterschiedliche Bedeutung haben, sich immer auf _ein
Kollektivwesen_ bezieht, und der Gebrauch eines der Worte "Truppen" bzw
"Trupps", auch wenn diese Worte unterschiedliche Bedeutung haben, sich
immer auf _mehrere Kollektivwesen_ bezieht.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Ulf Kutzner

unread,
Dec 1, 2022, 6:42:17 AM12/1/22
to
Ulrich D i e z schrieb am Donnerstag, 1. Dezember 2022 um 12:26:54 UTC+1:

> Sowohl "der Trupp" als auch "die Truppe" bezieht sich jeweils auf ein
> _Kollektivwesen_, das aus einer Grundgesamtheit an Soldaten besteht.
>
> Ein Soldat ist kein Kollektivwesen, sondern allenfalls Angehöriger
> eines Kollektivwesens.
>
> ( Im dem Sonderfall, dass ein Trupp nur aus einem Soldaten besteht,
> hat das als "Trupp" bezeichnete Kollektivwesen genau einen Angehörigen.

So etwas soll auch bei Bedarfsgemeinschaften vorkommen,
daß deren Mächtigkeit sich auf 1 beschränkt.

Bertel Lund Hansen

unread,
Dec 1, 2022, 6:52:49 AM12/1/22
to
Den 01.12.2022 kl. 12.27 skrev Ulrich D i e z:

> Wie könnte es zu dem falschen Gebrauch des Wortes "Truppen" gekommen sein?

Etwa so wie unzählige andere Sprachänderungen gekommen sind. Es gibt
andere Beispiele, wo Kollektivbezeichnungen um einzelne Einheiten
benutzt werden. Auf Dänisch haben wir schon lange "en forælder" benutzt.
Das entspricht "ein Elter", das auch auf Deutsch vorkommt, aber
vielleicht (noch?) nicht grosse Akzept bekommen hat. Auch "publikum" ist
zu "en publikummer" geworden.

So was passiert. In der Übergangsphase werden einige Mennschen die
Änderung als belastend erleben, aber nach einer Generation ist das nicht
länger ein problem.

--
Bertel

Ulf Kutzner

unread,
Dec 1, 2022, 7:02:25 AM12/1/22
to
Bertel Lund Hansen schrieb am Donnerstag, 1. Dezember 2022 um 12:52:49 UTC+1:
> Den 01.12.2022 kl. 12.27 skrev Ulrich D i e z:
>
> > Wie könnte es zu dem falschen Gebrauch des Wortes "Truppen" gekommen sein?

> Etwa so wie unzählige andere Sprachänderungen gekommen sind.

Und wenn man es nicht schnell und laut genug
anmeckert, wird es schneller als ganz gängiger
Standard definiert, als man schauen kann.

Jaakob Kind

unread,
Dec 1, 2022, 1:05:53 PM12/1/22
to
Am 01.12.2022 um 12:27 schrieb Ulrich D i e z:

> Wie könnte es zu dem falschen Gebrauch des Wortes "Truppen" gekommen sein?

Ich halte das für einen Anglizismus. Im Englischen kann "troops" auch
"Soldaten" heißen.

Viele Grüße
Jaakob

Hans-R. Biermann

unread,
Dec 1, 2022, 4:18:47 PM12/1/22
to
Ulf Kutzner schrieb am Donnerstag, 1. Dezember 2022 um 08:30:15 UTC+1:

>> Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
>> Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
>> amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal

> Was mich betrifft: ja.
>
> Es beginnt ja mit dem ähnlichen Wort Trupp;

Beim Wehrsport war ich Truppführer, was, im Unterschied zum
Rottenführer, kein Lametta auf der Achselklappe brachte, war mir
aber schietejal.
In einem einzigen Wettkampf gab es keine Truppführer, wir wurden
als Einzelkämpfer losgelassen - der Unterschied im Punktestand
zwischen mir und dem Zweitplatzierten war so skandalös, daß die
Ergebnisse nicht öffentlich gemacht wurden (darüber wurde ich auf
einer Fete von einem als Kampfrichter fungiert habenden Feldwebel
informiert).

FR

Quinn C

unread,
Dec 1, 2022, 11:16:12 PM12/1/22
to
* Ulrich D i e z:

> Am 01.12.22 um 00:14 schrieb Quinn C:
>
>> Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
>> Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
>> amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal oder auch schon "dumme
>> Mode" hältst.
>
> Warum sollte ich?

Weil da auch keiner zählt, wieviele Einheiten der Art "Truppe" bewegt
werden, oder ob doch von der einen oder anderen Truppe einzelne Soldaten
zurückbleiben, so daß gar nicht die ganze Truppe abgezogen wird.

Der Hauptunterschied zu dem von Dir kritisierten Beispiel scheint mir
die Größenordnung zu sein. Ein Bus voll Soldaten stellt noch keine
"Truppen" dar, das müssen dann schon Tausende sein.

> Wie könnte es zu dem falschen Gebrauch des Wortes "Truppen" gekommen sein?
>
> Ein "trooper" ist _kein_ Kollektivwesen, sondern - meines Wissens -
> ursprünglich ein einzelner Soldat, der zu einem berittenen Trupp
> gehört, also zu einem Trupp von Kavalleriesoldaten.

Vergiß den "trooper". Wie gesagt, im Englischen ist "500 troops" für 500
Soldaten gebräuchlich. Wie schon angedeutet ist das halt eine Metonymie:
Truppen mit einer Stärke von 500 Personen --> 500 Truppen (mit Zahlwort
stört das auch mich deutlich, mehr als Dein Original).

Daß die analoge Metonymie nun auch im Deutschen auftritt, ist mit hoher
Wahrscheinlichkeit Einfluß des Englischen, aber es könnte im Prinzip
auch im Deutschen von alleine passieren.

--
Sie benötigen einen Kredit zu beginnen, eine neue Geschäftskultur?
-- SPAMPOESIE

Ulf Kutzner

unread,
Dec 2, 2022, 2:37:24 AM12/2/22
to
Quinn C schrieb am Freitag, 2. Dezember 2022 um 05:16:12 UTC+1:
> * Ulrich D i e z:
>
> > Am 01.12.22 um 00:14 schrieb Quinn C:
> >
> >> Vorab wüßte ich da gerne, ob Du jahrzehntealte Verwendungen wie "der
> >> Abzug französischer Truppen aus Deutschland" oder "Einsatz
> >> amerikanischer Truppen in Vietnam" für normal oder auch schon "dumme
> >> Mode" hältst.
> >
> > Warum sollte ich?

> Weil da auch keiner zählt, wieviele Einheiten der Art "Truppe" bewegt
> werden, oder ob doch von der einen oder anderen Truppe einzelne Soldaten
> zurückbleiben, so daß gar nicht die ganze Truppe abgezogen wird.

Wenn es denen gelingt, sich dort demobilisieren zu lassen
und Aufenthaltsstatus zu bekommen...

Wenn es mindestens einen Fahnenflüchtigen oder Verschollenen gab...

Dennoch: die Truppeneinheiten, die regulär und mit
Befehlskette, wissenschon, sind außer Landes.

Sergio Gatti

unread,
Dec 2, 2022, 3:07:36 AM12/2/22
to
Quinn C hat am 02.12.2022 um 05:16 geschrieben:
Gestern gelesen: "Der Innenminister der Türkei hatte bereits im Januar
angekündigt, 3.250 Sicherheitskräfte vorübergenehd für die
Sportveranstaltung nach Katar zu schicken: 3.000
Bereitschaftspolizisten, 100 türkische _Spezialeinheiten_, 50
Bombwenerkennungshunde und ihre Hundeführer, 50 Bombenexperten und
anderes Personal."

Hier sind die Spezialeinheiten offenbar nicht so was wie die deutsche
GSG 9, sondern einzelne Mitglieder einer Spezialeinheit.

Christian Weisgerber

unread,
Dec 2, 2022, 2:30:06 PM12/2/22
to
On 2022-12-02, Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:

> Vergiß den "trooper". Wie gesagt, im Englischen ist "500 troops" für 500
> Soldaten gebräuchlich. Wie schon angedeutet ist das halt eine Metonymie:
> Truppen mit einer Stärke von 500 Personen --> 500 Truppen (mit Zahlwort
> stört das auch mich deutlich, mehr als Dein Original).

Und daraus ist inzwischen schon wieder „troop“ in der Bedeutung
‘einzelner Soldat’ zurückgebildet worden, auch wenn allerlei Leute
diesen Sprachgebrauch verurteilen.

Vergleiche auch die Entwicklung im Deutschen von

Traube ‘Gruppe von Beeren’
Trauben ‘mehrere Gruppen von Beeren’

Trauben ‘viele Beeren’
Traube ‘einzelne Beere’

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Ulf Kutzner

unread,
Dec 2, 2023, 4:16:10 AM12/2/23
to
Es geht aber noch besser:

Daher werde die Armee erneut um 300.000 Streitkräfte verstärkt, heißt es aus dem Kreml.

https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-krieg-armee-putin-100.html

Gruß, ULF

Ulrich D i e z

unread,
Dec 2, 2023, 1:22:22 PM12/2/23
to
Am 02.12.23 um 10:16 schrieb Ulf Kutzner:

> Es geht aber noch besser:
>
> Daher werde die Armee erneut um 300.000 Streitkräfte verstärkt, heißt es aus dem Kreml.
>
> https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-krieg-armee-putin-100.html
>
> Gruß, ULF

Und wie werden die untergebracht, wo doch Baumaterial immer teurer
wird? In Feldlagern? In potemkinschen Dörfern?

(Bei dem weltweit überall angedachten Truppenaufwuchs könnte
es sich lohnen, ins Barackenbaugeschäft einzusteigen...)

Warum eigentlich Streitkräfte und nicht Streitfachkräfte - analog
zu den genderneutralen Reinigungsfackkräften?

Und welchen Spezies sollen die alle angehören?

Delfine? Seelöwen? Tauben? Falken? Braunbären? Hunde? Pferde? Mulis?
Menschen? Rindviecher?
<https://de.wikipedia.org/wiki/Tiere_im_Milit%C3%A4r>

Und wie lange sollen die jeweils dienen? Alles Zwölfender?

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Peter J. Holzer

unread,
Dec 2, 2023, 1:39:18 PM12/2/23
to
On 2023-12-02 18:24, Ulrich D i e z <ud.usenetco...@web.de> wrote:
> Am 02.12.23 um 10:16 schrieb Ulf Kutzner:
>> Daher werde die Armee erneut um 300.000 Streitkräfte verstärkt, heißt
>> es aus dem Kreml.
>>
>> https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-krieg-armee-putin-100.html
[...]
> Warum eigentlich Streitkräfte

Das frage ich mich auch. Meinem Verständnis nach ist eine Streitkraft
eine Armee (bzw. mehrere) und nicht ein Soldat.

> und nicht Streitfachkräfte

Weil sie dafür nicht gut genug ausgebildet sind ;-).

hp

Diedrich Ehlerding

unread,
Dec 2, 2023, 2:24:25 PM12/2/23
to
Peter J. Holzer meinte:

>> Warum eigentlich Streitkräfte
>
> Das frage ich mich auch. Meinem Verständnis nach ist eine Streitkraft
> eine Armee (bzw. mehrere) und nicht ein Soldat.

Unter der Bezeichnung "Teilstreitkräfte" verstehe ich (bzw versteht die
Bundeswehr) etwas anderes, nämlich Luftwaffe, Heer und Marine.

Etwa <https://www.bundeswehr.de/de/organisation>:
| Innerhalb der Organisation der Bundeswehr bilden die Streitkräfte den
| militärischen Kern. Soldatinnen und Soldaten gehören zwar immer einer
| Teilstreitkraft (TSK) – Heer, Luftwaffe oder Marine – an, können ihren
| Dienst allerdings auch in einem der anderen Organisationsbereiche
| versehen. So kann eine Angehörige des Heeres zum Beispiel in der
| Streitkräftebasis (SKB) oder im | Bereich Personal eingesetzt werden.
| Letzteres gilt im übrigen auch für die zivilen Angehörigen bei der
| Bundeswehr. Sie können in einem zivilen Organisationsbereich, wie zum
| Beispiel der Bundeswehrverwaltung, als auch in einer Teilstreitkraft
| arbeiten.

Oder die Wikipedia <https://de.wikipedia.org/wiki/Streitkr%C3%A4fte>:
| In der deutschen Bundeswehr bilden die Streitkräfte die militärischen
| Organisationsbereiche, namentlich die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe
| und Marine sowie die Streitkräfte Zentraler Sanitätsdienst der
| Bundeswehr, Streitkräftebasis und Cyber- und Informationsraum.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Peter Veith

unread,
Dec 3, 2023, 3:14:42 AM12/3/23
to
Am 02.12.2023 um 10:16 schrieb Ulf Kutzner:

> Es geht aber noch besser:
>
> Daher werde die Armee erneut um 300.000 Streitkräfte verstärkt, heißt es aus dem Kreml.
> https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-krieg-armee-putin-100.html

Das war das Übersetzungsprogramm, da kann man nichts machen.

Veith
--
"Es kann gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein; aber Amerikas Freund
zu sein, ist verhängnisvoll." Henry Kissinger.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com

Ulrich D i e z

unread,
Dec 3, 2023, 11:42:34 AM12/3/23
to
Am 03.12.23 um 09:20 schrieb Stefan Ram:

> Im Deutschen ist eine "Truppe" ein militärischer Verband.
> Ein Verband kann nicht verletzt werden.

Genau. Einen Verband nimmt man, um Verletzungen zu verbinden. ;-)

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Matthias Czech

unread,
Dec 3, 2023, 11:59:51 AM12/3/23
to
Am 03.12.2023 um 17:44 schrieb Ulrich D i e z:
> Am 03.12.23 um 09:20 schrieb Stefan Ram:
>
>> Im Deutschen ist eine "Truppe" ein militärischer Verband.
>> Ein Verband kann nicht verletzt werden.
>
> Genau. Einen Verband nimmt man, um Verletzungen zu verbinden. ;-)
>
Telekom: 'Wir verbinden Deutschland'

Ulf Kutzner

unread,
Feb 18, 2024, 5:16:14 AMFeb 18
to
Ulrich D i e z schrieb am Sonntag, 3. Dezember 2023 um 17:42:34 UTC+1:
> Am 03.12.23 um 09:20 schrieb Stefan Ram:
>
> > Im Deutschen ist eine "Truppe" ein militärischer Verband.
> > Ein Verband kann nicht verletzt werden.
>
> Genau. Einen Verband nimmt man, um Verletzungen zu verbinden.

Aus:


Titel: Alte Zeiten / Nikolai Lesskow. Deutsch von Johannes von Guenther
Verfasser: Leskov, Nikolaj Semënovič
Beteiligt: Guenther, Johannes von (Übers.)
Ausgabe: 2., neugestaltete Aufl.
Impressum: München : Biederstein, 1950

S. 153:

[....] dann ließen die Eltern die beiden nach Petersburg gehen, ohne sich recht
an ihrem Glück erletzt zu haben.

Gruß, ULF

Ulrich D i e z

unread,
Feb 18, 2024, 8:58:37 AMFeb 18
to
Ulf Kutzner schrieb:
"Letzen" ist mir mal in Zusammenhang mit einem Märchen begegnet, in dem
es um einen zu einem Bären verzauberten Menschen ging, der auf Reisen
war und sich am Honig eines wilden Bienenstocks gütlich tat/letzte, bevor
er weiterzog.

In dem Bestreben, mich an die Benutzung des Digitalen Wörterbuches der
Deutschen Sprache zu gewöhnen, habe ich spaßeshalber dort geschaut und
fand recht interessant, wie "letzter sein", "verletzen", "erletzen" und
"letzen" zusammenhängen.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 19, 2024, 2:46:43 AMFeb 19
to
Ulrich D i e z schrieb am Sonntag, 18. Februar 2024 um 14:58:37 UTC+1:
> Ulf Kutzner schrieb:


> > Titel: Alte Zeiten / Nikolai Lesskow. Deutsch von Johannes von Guenther
> > Verfasser: Leskov, Nikolaj Semënovič
> > Beteiligt: Guenther, Johannes von (Übers.)
> > Ausgabe: 2., neugestaltete Aufl.
> > Impressum: München : Biederstein, 1950
> >
> > S. 153:
> >
> > [....] dann ließen die Eltern die beiden nach Petersburg gehen, ohne sich recht
> > an ihrem Glück erletzt zu haben.
> >
> > Gruß, ULF
> "Letzen" ist mir mal in Zusammenhang mit einem Märchen begegnet, in dem
> es um einen zu einem Bären verzauberten Menschen ging, der auf Reisen
> war und sich am Honig eines wilden Bienenstocks gütlich tat/letzte, bevor
> er weiterzog.
>
> In dem Bestreben, mich an die Benutzung des Digitalen Wörterbuches der
> Deutschen Sprache zu gewöhnen, habe ich spaßeshalber dort geschaut und
> fand recht interessant, wie "letzter sein", "verletzen", "erletzen" und
> "letzen" zusammenhängen.

Ich tippte auf erlaben, ergötzen, schaute nach, fand das
und auch *verletzen*...

Manfred Hoß

unread,
Feb 21, 2024, 5:55:36 PMFeb 21
to
In der 1. Auflage des "Deutschen Wörterbuchs" wird "erletzen" erwähnt. Den
beiden Eintragungen zufolge ist die Bedeutung entweder "verletzen" oder
"sich ergetzen".
https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=E08049

In der Neubearbeitung der Buchstaben A bis F kommt "erletzen" nicht mehr
vor. Ich vermute, dass die Verfasser der Meinung sind, dass es sich bei den
wenigen Treffern um Satzfehler handelt und es das Wort nicht gibt.

Gruß
Manfred.

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 3:10:21 AMFeb 22
to
Manfred Hoß wrote:

> Am Sun, 18 Feb 2024 14:59:03 +0100 schrieb Ulrich D i e z:

>> Ulf Kutzner schrieb:


>>> Aus:
>>>
>>>
>>> Titel: Alte Zeiten / Nikolai Lesskow. Deutsch von Johannes von Guenther
>>> Verfasser: Leskov, Nikolaj Semënovič
>>> Beteiligt: Guenther, Johannes von (Übers.)
>>> Ausgabe: 2., neugestaltete Aufl.
>>> Impressum: München : Biederstein, 1950
>>>
>>> S. 153:
>>>
>>> [....] dann ließen die Eltern die beiden nach Petersburg gehen, ohne sich recht
>>> an ihrem Glück erletzt zu haben.


>> "Letzen" ist mir mal in Zusammenhang mit einem Märchen begegnet, in dem
>> es um einen zu einem Bären verzauberten Menschen ging, der auf Reisen
>> war und sich am Honig eines wilden Bienenstocks gütlich tat/letzte, bevor
>> er weiterzog.
>>
>> In dem Bestreben, mich an die Benutzung des Digitalen Wörterbuches der
>> Deutschen Sprache zu gewöhnen, habe ich spaßeshalber dort geschaut und
>> fand recht interessant, wie "letzter sein", "verletzen", "erletzen" und
>> "letzen" zusammenhängen.

> In der 1. Auflage des "Deutschen Wörterbuchs" wird "erletzen" erwähnt. Den
> beiden Eintragungen zufolge ist die Bedeutung entweder "verletzen" oder
> "sich ergetzen".
> https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=E08049

> In der Neubearbeitung der Buchstaben A bis F kommt "erletzen" nicht mehr
> vor. Ich vermute, dass die Verfasser der Meinung sind, dass es sich bei den
> wenigen Treffern um Satzfehler handelt und es das Wort nicht gibt.

Einstweilen finde ich das zwischenzeitliche Aussterben
des Wortes naheliegender; ältere Redakteure früherer Zeiten
hatten es womöglich noch selbst gehört.

Vgl. nun für einen Bedeutungswandel ins Gegenteil:

https://de.wiktionary.org/wiki/unterstehen

Wiederum in einer L-Übersetzung* fand ich die Aufforderung,
der Angesprochene möge sich keinesfalls unterstehen, dies
und jenes zu tun, es also nicht wagen.

Heutzutage gebraucht man das ohne Verneinung.


*) Anderer Übersetzer:

Die Klerisei
Titel: Die Klerisei / Nikolai Lesskow. Deutsch von Arthur Luther
Verfasser: Leskov, Nikolaj Semënovič
Beteiligt: Luther, Arthur (Übers.)
Ausgabe: 2., neugestaltete Aufl.
Impressum: München : Biederstein, [1951]
Medientyp: Buch
Sprache: Deutsch
Mehrbändiges Werk, Schriftenreihe: Gesammelte Werke / Nikolai Lesskow. Hrsg. von Johannes von Guenther ; 6

Stefan Schmitz

unread,
Feb 22, 2024, 3:56:52 AMFeb 22
to
Beim zweiten Verweis auf das einfache "letzen".

> In der Neubearbeitung der Buchstaben A bis F kommt "erletzen" nicht mehr
> vor. Ich vermute, dass die Verfasser der Meinung sind, dass es sich bei den
> wenigen Treffern um Satzfehler handelt und es das Wort nicht gibt.

Das wäre eine steile These angesichts der Belege unter "letzen".

Stefan Schmitz

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Feb 22, 2024, 4:01:04 AMFeb 22
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Am 22.02.2024 um 09:03 schrieb Ulf_Kutzner:

> Vgl. nun für einen Bedeutungswandel ins Gegenteil:
>
> https://de.wiktionary.org/wiki/unterstehen
>
> Wiederum in einer L-Übersetzung* fand ich die Aufforderung,
> der Angesprochene möge sich keinesfalls unterstehen, dies
> und jenes zu tun, es also nicht wagen.
>
> Heutzutage gebraucht man das ohne Verneinung.

Ich verstehe das als unausgesprochene Drohung, dass sonst Schlimmes
passiert. Das ist noch die gleiche Bedeutung.

Ulf Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 4:04:00 AMFeb 22
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Nach dem Motto "Wage es nur!"? Wie auch immer,
die verneinte Form war für mich auffällig, nie zuvor
untergekommen.

Stefan Schmitz

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Feb 22, 2024, 4:39:35 AMFeb 22
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Verneint mag es ungewöhnlich sein, aber die letzten beiden Beispiele
hier https://www.dwds.de/wb/unterstehen#d-1-2-2
passen perfekt dazu.
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