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Quasselstrippe

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Stefan Schmitz

unread,
Apr 12, 2019, 4:54:34 PM4/12/19
to
Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
in das Wort?
Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.

Gunhild Simon

unread,
Apr 12, 2019, 5:18:34 PM4/12/19
to

Gunhild Simon

unread,
Apr 12, 2019, 5:33:31 PM4/12/19
to
Am Freitag, 12. April 2019 23:18:34 UTC+2 schrieb Gunhild Simon:
> Am Freitag, 12. April 2019 22:54:34 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:
> > Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt.
die Strippe
> > in das Wort?
> > Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.

Ich verstehe darunter ein endloses, ununterbrochenes
Band .
Oder man charakterisiert mit der Strippe das
Pausenlose des Redeergusses: "ohne Punkt und Komma".

Gruß
Gunhild

Heinz Lohmann

unread,
Apr 12, 2019, 10:28:31 PM4/12/19
to
Da sieht Küpper umgekehrt:
1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.

Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
gleichzeitig entwickelt haben.

PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?

--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.

Manfred Hoß

unread,
Apr 13, 2019, 2:23:40 AM4/13/19
to
Am Sat, 13 Apr 2019 10:28:28 +0800 schrieb Heinz Lohmann:

> Am 13.04.2019 um 04:54 schrieb Stefan Schmitz:
>> Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
>> in das Wort?
>> Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
>>
>
> Da sieht Küpper umgekehrt:
> 1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
> 2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
> mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
>
> Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
> gleichzeitig entwickelt haben.

Das "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" sieht das ebenso:

"Strippe
[...]
Die Strippe ist im Berlinerischen auch eine Bezeichnung für den
Telefondraht, was sich bei Redensarten zeigt, die erst im 20. Jahrhundert
aufgekommen sind: /sich an die Strippe hängen/: anfangen zu telefonieren,
verschiedene Personen nacheinander anzurufen suchen.
/Jemanden an die Strippe kriegen/: mit der gewünschten Person am
Telefon sprechen können, den Anschluß erreichen.
Im Zusammenhang damit steht die Wendung /Eine Quasselstrippe sein/:
endlose Gespräche führen, sehr redselig sein."
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Strippe. Lexikon der
sprichwörtlichen Redensarten, S. 6342f.
(vgl. Röhrich-LdspR Bd. 5, S. 1575) (c) Verlag Herder]

Gruß
Manfred.

Ulf.K...@web.de

unread,
Apr 13, 2019, 3:48:47 AM4/13/19
to
Am Samstag, 13. April 2019 04:28:31 UTC+2 schrieb Heinz Lohmann:
> Am 13.04.2019 um 04:54 schrieb Stefan Schmitz:
> > Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
> > in das Wort?
> > Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
> >
>
> Da sieht Küpper umgekehrt:
> 1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
> 2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
> mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
>
> Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
> gleichzeitig entwickelt haben.
>
> PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?

Allerdings.

Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
nicht bewegen.

Gruß, ULF

Stefan Schmitz

unread,
Apr 13, 2019, 9:41:43 AM4/13/19
to
Am Samstag, 13. April 2019 04:28:31 UTC+2 schrieb Heinz Lohmann:
> Am 13.04.2019 um 04:54 schrieb Stefan Schmitz:
> > Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
> > in das Wort?
> > Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
> >
> Da sieht Küpper umgekehrt:
> 1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
> 2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
> mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.


Danke. Da sieht man mal wieder, wie irreführend aktuelle Wörterbucheinträge
sein können.

René Marquardt

unread,
Apr 13, 2019, 9:57:15 AM4/13/19
to
On Friday, April 12, 2019 at 9:28:31 PM UTC-5, Heinz Lohmann wrote:

> PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?

Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,
oder tut man heute so, als ob man in ein Knaeckebrot beisst?

Frank Hucklenbroich

unread,
Apr 13, 2019, 10:00:44 AM4/13/19
to
Ich ertappe mich auch noch dabei, daß ich sage "Ich habe ihm auf Band
gesprochen", wenn es eigentlich eine Mailbox war.

Grüße,

Frank (der vor 25 Jahren noch einen AB mit Mini-Cassetten drin hatte)

Bertel Lund Hansen

unread,
Apr 13, 2019, 11:14:31 AM4/13/19
to
René Marquardt skrev:

> Ich schon, bzw. "hanging up", aber aber macht man immer noch die Geste
> mit Faust, Daumen und kleinem Finger am Ohr um "Telefon!" anzuzeigen,

Diese Geste passt ganz gut zu einem Handy, das auch Lautsprecher
und Mikrofon enthält.

--
/Bertel - aus Dänemark

René Marquardt

unread,
Apr 13, 2019, 5:39:46 PM4/13/19
to
Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.

Stephan Seitz

unread,
Apr 13, 2019, 5:47:03 PM4/13/19
to
René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.

Ja, das sieht immer so aus, als ob sie in ein Knäckebrot beißen
wollen.

Shade and sweet water!

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@fsing.rootsland.net |
| Public Keys: http://fsing.rootsland.net/~stse/keys.html |

René Marquardt

unread,
Apr 13, 2019, 5:56:20 PM4/13/19
to
On Saturday, April 13, 2019 at 4:47:03 PM UTC-5, Stephan Seitz wrote:
> René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
> > Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> > gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> > das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
>
> Ja, das sieht immer so aus, als ob sie in ein Knäckebrot beißen
> wollen.

Ach?

https://groups.google.com/d/msg/de.etc.sprache.deutsch/ZptnKWFxQ7E/2EaBg1lGBQAJ

Ralf Joerres

unread,
Apr 14, 2019, 3:42:09 AM4/14/19
to
Am Samstag, 13. April 2019 04:28:31 UTC+2 schrieb Heinz Lohmann:
> Am 13.04.2019 um 04:54 schrieb Stefan Schmitz:
> > Eine Quasselstrippe ist jemand, der viel quasselt. Aber wie kommt die Strippe
> > in das Wort?
> > Als Scherzausdruck für das Telefon, das natürlich eine Strippe hat, scheint es später entstanden zu sein.
> >
>
> Da sieht Küpper umgekehrt:
> 1. Fernsprechleitung, Fernsprecher. -> Strippe. Seit dem späten 19. Jh.
> 2. Vielschwätzer(in). Gegen Ende des 19. Jhs aufgekommen, ursprünglich
> mit Anspielung auf die Redseligkeit, die mancher am Telefon entwickelt.
>
> Klingt einleuchtend. Beide Ausdrücke scheinen sich demnach nahezu
> gleichzeitig entwickelt haben.
>
> PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?

Die Älteren sagen das sicherlich, und auch 'Wasser aufsetzen' für beliebige
Arten des Wasserkochens, auch dann, wenn sie nicht mehr einen Kessel auf
den Herd stellen. Ich frag mich, ob die Jüngeren fürs 'Auflegen' einen anderen
Ausdruck haben, sie werden das kaum 'ein Gespräch beenden' nennen. Immerhin
hat uns das Handyzeitalter den Ausdruck 'jemanden / einen Anruf wegdrücken'
beschert, das gab's beim Strippen-Telefon so noch nicht, da musste man kurz
den 'Hörer' abheben und gleich wieder auf die 'Gabel' fallen lassen, resp.
mit Schmackes draufknallen.

Gruß Ralf Joerres

Ralf Joerres

unread,
Apr 14, 2019, 4:21:00 AM4/14/19
to
Wobei die Mailbox ja auch kein Posteingangsserver für Mailbetrieb ist,
sondern so etwas wie ein webbasierter Anrufbeantworter. Wieso man für
den Sprachnachrichtendienst von Handynummern 'Mailbox' sagt, hat mir
nie eingeleuchtet, aber von Anfang an nannten die sich glaube ich so.
Ich war allerdings erst spät ins Handywesen eingestiegen und mit dem
Smartphone habe ich mich bis jetzt nicht wirklich anfreunden können.
In der Frühphase des Internets, genauer: in der Vor-Internet-Ära, gab es
ein Mailbox-System per DFÜ, das ich nie bewusst kennengelernt hatte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mailbox_(Computer)

Das hatte, soweit ich den Artikel überflugsweise verstanden habe, mit
E-Mails nichts zu tun.

Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.

Gruß Ralf Joerres

Bertel Lund Hansen

unread,
Apr 14, 2019, 5:17:19 AM4/14/19
to
René Marquardt skrev:

> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.

Ich sehe wenige sehr junge Leute ein Handy benutzen. Meine
Töchter (40+ Jahre alt) halten ihr Handy wie ich. Nur wenn andere
Leute mithören können sollen, halten sie es anders.

Bertel Lund Hansen

unread,
Apr 14, 2019, 5:18:10 AM4/14/19
to
Christina Kunze skrev:

> Nur die, bei denen der Kopfhörer schon angewachsen ist, oder?

Natürlich. Ich dachte nicht daran.

Ulf.K...@web.de

unread,
Apr 14, 2019, 6:36:36 AM4/14/19
to
Am Sonntag, 14. April 2019 09:42:09 UTC+2 schrieb Ralf Joerres:
> Am Samstag, 13. April 2019 04:28:31 UTC+2 schrieb Heinz Lohmann:

> > PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
>
> Die Älteren sagen das sicherlich,

Was würdest Du Dir und den Jüngeren anempfehlen?

> und auch 'Wasser aufsetzen' für beliebige
> Arten des Wasserkochens, auch dann, wenn sie nicht mehr einen Kessel auf
> den Herd stellen.

Sie löschen auch gerne das flammenlose Licht durch Betätigen
eines elektrischen Schalters.

Gruß, ULF

Heinz Lohmann

unread,
Apr 14, 2019, 8:09:20 AM4/14/19
to
Am 14.04.2019 um 16:20 schrieb Ralf Joerres:
> Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie verschwinden
> mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
> wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte Wendungen.
> Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
> in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
> erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.

Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
Technologie.

Detlef Meißner

unread,
Apr 14, 2019, 8:17:57 AM4/14/19
to
Heinz Lohmann schrieb:
> Am 14.04.2019 um 16:20 schrieb Ralf Joerres:
>> Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie
>> verschwinden
>> mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
>> wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte
>> Wendungen.
>> Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
>> in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
>> erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
>
> Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
> Technologie.

"Er fährt mit einem Affenzahn."

Detlef

--
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der
Persönlichkeit. (Mark Twain)

Jakob Achterndiek

unread,
Apr 14, 2019, 8:27:38 AM4/14/19
to
Am 14.04.2019 um 14:09 schrieb Heinz Lohmann:
>
> Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
> Technologie.
>

Der ist ja auch gerade WEGEN der neuen Technik arg mißverständlich:
Meint der flotte Bicyclista da die Zahnräder auf der Rad-Achse oder
die auf der Tret-Achse?
--
j/\a

Thomas Schade

unread,
Apr 14, 2019, 8:44:27 AM4/14/19
to
On 14.04.2019 14:27, Jakob Achterndiek wrote:

>> Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
>> Technologie.
>>
>
> Der ist ja auch gerade WEGEN der neuen Technik arg mißverständlich:
> Meint der flotte Bicyclista da die Zahnräder auf der Rad-Achse oder
> die auf der Tret-Achse?

Ich bin alles andere als bewandert in Bezug aufs Radlfahren, aber rein
ingenieursmäßig sind in den höheren Gängen am Kettenblatt mehr Zähne, am
Ritzel hingegen weniger angeordnet. Technisch macht nur das Sinn.


Ciao
Toscha
--
Ich weiß nicht, wieso ich euch so hasse, Fahrradfahrer dieser Stadt.
[Tocotronic: Freiburg]

Ralf Joerres

unread,
Apr 14, 2019, 11:51:04 AM4/14/19
to
Am Sonntag, 14. April 2019 14:17:57 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
> Heinz Lohmann schrieb:
> > Am 14.04.2019 um 16:20 schrieb Ralf Joerres:
> >> Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie
> >> verschwinden
> >> mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
> >> wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte
> >> Wendungen.
> >> Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100 Jahre
> >> in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich selbst
> >> erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
> >
> > Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
> > Technologie.
>
> "Er fährt mit einem Affenzahn."

Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
hatte einen Zahn drauf...'

Ralf Joerres

Ralf Joerres

unread,
Apr 14, 2019, 11:55:09 AM4/14/19
to
Denkt keiner drüber nach. Kettenschaltungen sind bei Velos wie Du ja
richtig bemerkst erst in neuerer Zeit wirklich populär, den Ausdruck gibt's
aber schon lang, der dürfte zwar aus der Getriebe-Welt stammen, aber nicht
unbedingt vom Fahrrad...

Ralf Joerres

Detlef Meißner

unread,
Apr 14, 2019, 12:03:31 PM4/14/19
to
Ralf Joerres schrieb:
Oder: "Er hatte einen Affenzahn drauf."
Ohne Kontext schwer zu verstehen.

Allerdings hat wohl "Zahn zulegen" ursprünglich nichts mit Zahnrädern
bzw. Getriebe zu tun.
https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/einen-zahn-zulegen/

Und jetzt noch ein Witz:
„Herr Ober, in meiner Suppe liegt ja ein Zahn!“
„Aber sie sagten doch, ich sollte einen Zahn zulegen!“

Ralf Joerres

unread,
Apr 14, 2019, 12:38:35 PM4/14/19
to
Am Sonntag, 14. April 2019 18:03:31 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
> Ralf Joerres schrieb:
> > Am Sonntag, 14. April 2019 14:17:57 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
> >> Heinz Lohmann schrieb:
> >>> Am 14.04.2019 um 16:20 schrieb Ralf Joerres:
> >>>> Die 'Haltbarkeit' solcher technischen Begriffe ist begrenzt, sie
> >>>> verschwinden
> >>>> mitsamt der Technik mit der Zeit aus dem Wortschatz. 'Gas geben' wird sich
> >>>> wahrscheinlich noch lange halten. Die besten Chancen haben bildhafte
> >>>> Wendungen.
> >>>> Z.B. wird 'jemanden sticht der Hafer' wohl auch noch die nächsten 100
> >>>> Jahre in seiner Nische überdauern, obwohl schon heute kaum jemand sich
> >>>> selbst erklären können dürfte, woher diese Redeweise stammt.
> >>>
> >>> Der Ausdruck "einen Zahn zulegen" hat sich auch gehalten, trotz neuerer
> >>> Technologie.
> >>
> >> "Er fährt mit einem Affenzahn."
> >
> > Da dachte ich erst: Wie, gibt's auch Affen-Zahnräder? Aber dann fiel mir die
> > 'affenartige Geschwindigkeit' ein. 'Zahn' ist dann einfach 'Tempo': '... der
> > hatte einen Zahn drauf...'
> >
> Oder: "Er hatte einen Affenzahn drauf."
> Ohne Kontext schwer zu verstehen.
>
> Allerdings hat wohl "Zahn zulegen" ursprünglich nichts mit Zahnrädern
> bzw. Getriebe zu tun.
> https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/einen-zahn-zulegen/

Kann sein, kann nicht sein, Redensarten-Index nennt diese Deutung falsch.
Ältere Google-Books-Funde aus Google Ngram Viewer beziehen sich auf die
Zahnheilkunde. Zwischen 1874 und 1957 keine Funde, dann aber geht's dort
steil bergauf mit den Trefferzahlen. Die Geschichte mit den 'Kräueln' in
Deinem Link kann trotzdem zutreffen, bei älteren Redewendungen ist das
kaum sicher zu bestimmen. Vielleicht gibt's ja eine Fundstelle im DWB unter
'zulegen'. Das 'zulegen' in der Kräuel-Deutung wundert mich allerdings,
'zugeben' hätte ich nachvollziehen können, aber wieso '-legen'? Ich weiß
aber nicht, wie die ganze technische Apparatur mit diesem Topf-Gehänge
beschaffen war bzw. wie das Hoch- und Runterstellen bewerkstelligt wurde.
Vielleicht gab's da ne Ratsche, die so beschaffen war, dass 'zulegen'
passen würde.

Ralf Joerres

Quinn C

unread,
Apr 14, 2019, 2:19:28 PM4/14/19
to
* Ralf Joerres:

> Kettenschaltungen sind bei Velos wie Du ja
> richtig bemerkst erst in neuerer Zeit wirklich populär,

Wie bitte?

--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Stefan Schmitz

unread,
Apr 14, 2019, 3:43:21 PM4/14/19
to
Zum bloßen Telefonieren?
Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher eingestellt
hat und den Gesprächspartner sehen will.
Ansonsten sehe ich die meisten jungen Telefonierer scheinbar in Selbstgespräche vertieft.

Hartmut Kraus

unread,
Apr 14, 2019, 5:39:03 PM4/14/19
to
Am 13.04.19 um 09:48 schrieb Ulf.K...@web.de:
> Auch können Anrufbeantworter abheben, obgleich sie den Telefonhörer
> nicht bewegen.

Nur Anrufe /beantworten/ können sie bis heute nicht.

Manfred Hoß

unread,
Apr 15, 2019, 2:00:59 AM4/15/19
to
"Affenzahn" kenne ich seit meiner frühesten Jugend, daher denke ich sofort
an hohe Geschwindigkeit.

Gruß
Manfred.

Martin Udelhoven

unread,
Apr 15, 2019, 6:40:17 AM4/15/19
to
"Stefan Schmitz" schrieb:

>> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
>> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
>> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.

> Zum bloßen Telefonieren?

So ist es.
Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
unterbrechen.


> Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher
> eingestellt
> hat und den Gesprächspartner sehen will.

Nein, es wird nur der Lautsprecher eingeschaltet, keine
Gesichtsübertragung.

Martin

Stefan Schmitz

unread,
Apr 15, 2019, 1:58:02 PM4/15/19
to
Am Montag, 15. April 2019 12:40:17 UTC+2 schrieb Martin Udelhoven:
> "Stefan Schmitz" schrieb:
>
> >> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> >> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> >> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
>
> > Zum bloßen Telefonieren?
>
> So ist es.
> Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
> Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
> davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
> unterbrechen.

An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.

> > Das ist doch eher die Ausnahmesituation, wenn man den Lautsprecher
> > eingestellt
> > hat und den Gesprächspartner sehen will.
>
> Nein, es wird nur der Lautsprecher eingeschaltet, keine
> Gesichtsübertragung.

Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
Sprechen ans Ohr halten kann. Wie auch, wenn es fast ausschließlich zum
Wischen auf dem Display verwendet wird?
Oder die müssen während des Telefonats weiter rumwischen.

Klaus Dahlwitz

unread,
Apr 15, 2019, 2:55:58 PM4/15/19
to
Am 15.04.2019 um 19:58 schrieb Stefan Schmitz:
> Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
> Sprechen ans Ohr halten kann.

Sprechen mit dem Ohr?

Klaus, der mit einem W48 Telefonieren gelernt hat

Hartmut Kraus

unread,
Apr 15, 2019, 3:09:45 PM4/15/19
to
Am 15.04.19 um 20:56 schrieb Klaus Dahlwitz:
> Am 15.04.2019 um 19:58 schrieb Stefan Schmitz:
>> Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
>> Sprechen ans Ohr halten kann.
>
> Sprechen mit dem Ohr?

Ja und? Wenn schon die Nase läuft und die Füße riechen? ;)

René Marquardt

unread,
Apr 15, 2019, 6:01:09 PM4/15/19
to
On Monday, April 15, 2019 at 12:58:02 PM UTC-5, Stefan Schmitz wrote:
> Am Montag, 15. April 2019 12:40:17 UTC+2 schrieb Martin Udelhoven:
> > "Stefan Schmitz" schrieb:
> >
> > >> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> > >> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> > >> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
> >
> > > Zum bloßen Telefonieren?
> >
> > So ist es.
> > Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
> > Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
> > davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
> > unterbrechen.
>
> An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.

Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.

> Dann nehme ich an, dass die nie gelernt haben, dass man sich das Ding zum
> Sprechen ans Ohr halten kann. Wie auch, wenn es fast ausschließlich zum
> Wischen auf dem Display verwendet wird?
> Oder die müssen während des Telefonats weiter rumwischen.

Manchmal muss man eben mal ins Adressbuch gucken, oder ins Postfach.

Markus Ermert

unread,
Apr 16, 2019, 5:17:08 AM4/16/19
to
Ralf Joerres <rjoe...@gmail.com> wrote:
>
> Wobei die Mailbox ja auch kein Posteingangsserver für Mailbetrieb ist,
> sondern so etwas wie ein webbasierter Anrufbeantworter. Wieso man für
> den Sprachnachrichtendienst von Handynummern 'Mailbox' sagt, hat mir
> nie eingeleuchtet,

Mailbox heißt Briefkasten. Also ein Behälter, der Nachrichten zwecks
späterer Abholung sammelt. Daher ist das ziemlich einleuchtend.

Nichteinleuchtend ist hingegen, warum man im Deutschen Mailbox nannte, was
im Englischen „Schwarzes-Brett-System“ hieß.

Es ist wohl so, dass den meisten die deutsche Ursprungsbedeutung von
„Mailbox“ nicht bewusst ist.

Quinn C

unread,
Apr 16, 2019, 7:05:54 PM4/16/19
to
* René Marquardt:

> On Monday, April 15, 2019 at 12:58:02 PM UTC-5, Stefan Schmitz wrote:
>> Am Montag, 15. April 2019 12:40:17 UTC+2 schrieb Martin Udelhoven:
>>> "Stefan Schmitz" schrieb:
>>>
>>> >> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
>>> >> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
>>> >> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
>>>
>>> > Zum bloßen Telefonieren?
>>>
>>> So ist es.
>>> Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
>>> Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
>>> davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
>>> unterbrechen.
>>
>> An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
>
> Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.

ACK. Ich finde es mittlerweile schwierig, durch bloßes Ansehen zu
beurteilen, ob jemand 16 oder 22 ist. Als ich selber in dem Alter war,
war das nicht so.

--
die gugelmänner schleppen leichen, kranke LILIENCRON
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

René Marquardt

unread,
Apr 16, 2019, 8:18:26 PM4/16/19
to
On Tuesday, April 16, 2019 at 6:05:54 PM UTC-5, Quinn C wrote:
> * René Marquardt:
>
> > On Monday, April 15, 2019 at 12:58:02 PM UTC-5, Stefan Schmitz wrote:
> >> Am Montag, 15. April 2019 12:40:17 UTC+2 schrieb Martin Udelhoven:
> >>> "Stefan Schmitz" schrieb:
> >>>
> >>> >> Mir durchaus bekannt, aber die Generation, fuer die es Smartphones
> >>> >> gegeben hat, seit sie mehr oder weniger denken koennen, halten sich
> >>> >> das Handy nun mal nicht ans Ohr, sondern flach vor den Mund.
> >>>
> >>> > Zum bloßen Telefonieren?
> >>>
> >>> So ist es.
> >>> Es wir meiner Erfahrung vornehmlich von jungen Frauen ab dem
> >>> Teenager-Alter genau so gemacht. Ich habe mich noch nicht getraut, eine
> >>> davon nach dem Grund zu fragen, man möchte ja kein Gespräch
> >>> unterbrechen.
> >>
> >> An Teenager hatte ich nicht gedacht, sondern an Studenten.
> >
> > Alles unter 30 sind Milchbaerte und Jungspunde.
>
> ACK. Ich finde es mittlerweile schwierig, durch bloßes Ansehen zu
> beurteilen, ob jemand 16 oder 22 ist.

Wenn man genau hinguckt, und die Zeichen zu deuten weiss, geht das schon.
Es hilft, ne dunkle Sonnenbrille aufzuhaben, dass keiner weiss, wo ich
genau hingucke. Und mein verbissener Blick ist nur deswegen so, weil ich
mir staendig "damn, NOICE!" verkneife.

> Als ich selber in dem Alter war, war das nicht so.

Damals[tm] war alles ueber 25 greisenhaft. Die jungschen Lehrerinnen,
die wir damals hatten und mir damals so uralt vorkamen, die taeten
heute einem eher einen Sitzplatz in der Bahn anbieten, statt sich von mir
#`%${%&`+'${`%&NO CARRIER

Matthias Opatz

unread,
Jul 15, 2019, 7:49:23 AM7/15/19
to
Dies schrieb Heinz Lohmann:

> PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?

Ja.

Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.

Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").

An Eisenbahnstrecken lautet das Zeichen an Stellen, bei dem ein akustisches
Signal vorgeschrieben ist, seit Urzeiten "P" wie "Pfeifen!".

Matthias

Frank Hucklenbroich

unread,
Jul 15, 2019, 8:35:58 AM7/15/19
to
Am Mon, 15 Jul 2019 13:49:22 +0200 schrieb Matthias Opatz:

> Dies schrieb Heinz Lohmann:
>
>> PS: Sagt man beim Handy auch noch auflegen, wenn man ein Gespräch beendet?
>
> Ja.
>
> Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
> teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
>
> Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Den Kotflügel nicht vergessen. Der sollte verhindern, daß sich die
Kutscheninsassen mit Pferdemist besudeln.

> Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
> Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
> was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").

Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
Spülkasten mit Strippe zum ziehen.

Grüße,

Frank

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 8:40:10 AM7/15/19
to
Frank Hucklenbroich schrieb:
> Am Mon, 15 Jul 2019 13:49:22 +0200 schrieb Matthias Opatz:

>> Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
>> Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
>> was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
>
> Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
> sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
> abgezogen".

Da muss ich an "vom Leder ziehen" denken.

Wir sagen "gespült".

Detlef

--
Wenn es einen Muttersprachler gibt, der sich nicht ganz schlüssig ist
und zwei, die sich sicher sind, dann würde dies dafür sprechen, daß es
wahrscheinlicher ist, daß die zwei recht haben. (Stefan Ram)

Helmut Richter

unread,
Jul 15, 2019, 8:47:53 AM7/15/19
to
On Mon, 15 Jul 2019, Matthias Opatz wrote:

> Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
> Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
> was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").

Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
musste, sondern nur an Druckspüler und später an niedrig montierte
Spülkästen ohne Kette. Trotzdem sage ich normalerweise „ziehen“.

--
Helmut Richter

Hartmut Kraus

unread,
Jul 15, 2019, 8:53:37 AM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 13:49 schrieb Matthias Opatz:
Mir fällt dazu nur immer wieder der Bleistift ein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bleistift

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 9:02:25 AM7/15/19
to
Helmut Richter schrieb:
> On Mon, 15 Jul 2019, Matthias Opatz wrote:
>
>> Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
>> Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
>> was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
>
> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
> musste, sondern nur an Druckspüler

Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder
ausgetauscht.

> nd später an niedrig montierte
> Spülkästen ohne Kette. Trotzdem sage ich normalerweise „ziehen“.

Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie
sind langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat
sie zu stiefmütterlich behandelt.

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 9:03:23 AM7/15/19
to
Hartmut Kraus schrieb:
Oder Füllfederhalter.

Helmut Richter

unread,
Jul 15, 2019, 9:28:08 AM7/15/19
to
On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:

> Helmut Richter schrieb:

> > Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
> > musste, sondern nur an Druckspüler
>
> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
> wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.

An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.

> Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
> langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
> stiefmütterlich behandelt.

Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
ganz ausgestorben.

--
Helmut Richter

Helmut Richter

unread,
Jul 15, 2019, 9:31:13 AM7/15/19
to
On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:

> Oder Füllfederhalter.

Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.

Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?

--
Helmut Richter

Matthias Opatz

unread,
Jul 15, 2019, 9:38:19 AM7/15/19
to
Dies schrieb Helmut Richter:

> Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?

Schon, aber heutige Krafwagen sind ja komplett umschlossene Räume,
mit mehreren Scheiben. In einem Haus trifft der Wind auch vor allem auf
die Westfenster, es sind aber fenste wie alle anderen auch.

Früher waren die Fahrzeuge hingegen offen und bekamen zuerst eine einzige
Scheibe - und zwar dort, wo der Fahrtwind auftrifft.

Matthias

Frank Hucklenbroich

unread,
Jul 15, 2019, 9:56:41 AM7/15/19
to
Am Mon, 15 Jul 2019 15:28:05 +0200 schrieb Helmut Richter:

> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>
>> Helmut Richter schrieb:
>
>>> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
>>> musste, sondern nur an Druckspüler
>>
>> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
>> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
>> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
>> wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>
> An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
> 1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.

Kann ich bestätigen, das Haus wo ich aufgewachsen bin (1958 erbaut) hatte
Druckspüler. Unterputz-Spülkästen kamen dann erst beim Umbau mitte der 80er
Jahre.

> Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.
>
>> Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
>> langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
>> stiefmütterlich behandelt.
>
> Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
> Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
> ganz ausgestorben.

Die kenne ich in der Tat vor allem aus öffentlichen Toiletten oder
Gaststätten, Zeitschiene 70er und 80er Jahre.

Grüße,

Frank

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 10:08:30 AM7/15/19
to
Helmut Richter schrieb:
> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>> Helmut Richter schrieb:
>
>>> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
>>> musste, sondern nur an Druckspüler
>>
>> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
>> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
>> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
>> wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>
> An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
> 1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.

Dann war das wohl eine neue Wohnung.

> Danach verschiedene Wohnungen mit Spülkästen ohne Kette.
>
>> Hochhängende Spülkästen gab es noch sehr lange, selbst heute noch. Sie sind
>> langlebig, funktional, aber leider nicht optimal designet. Man hat sie zu
>> stiefmütterlich behandelt.
>
> Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
> Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
> ganz ausgestorben.

Das habe ich auch nicht behauptet.
Allerdings ist die eigene Erinnerung an zu Hause auch oft nicht der
Maßstab aller Dinge.

Es ging doch hier um einen bestimmten Begriff. Und wenn man "das
Ziehen" nicht aus der häuslichen Erfahrung kennt, dann doch wenigsten
aus anderen Wohnungen, so dass einem der Begriff nicht fremd sein
dürfte.

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 10:12:00 AM7/15/19
to
Frank Hucklenbroich schrieb:
> Am Mon, 15 Jul 2019 15:28:05 +0200 schrieb Helmut Richter:
>
>> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>>
>>> Helmut Richter schrieb:
>>
>>>> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
>>>> musste, sondern nur an Druckspüler
>>>
>>> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
>>> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
>>> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
>>> eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>>
>> An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
>> 1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
>
> Kann ich bestätigen, das Haus wo ich aufgewachsen bin (1958 erbaut) hatte
> Druckspüler. Unterputz-Spülkästen kamen dann erst beim Umbau mitte der 80er
> Jahre.

Er meinte aber sicherlich nicht *Unterputz*Spülkästen.

Druckspüler ersetzten die hochhängenden Spülkästen dort, wo wenig Platz
war, denn die niedrig hängenden Spülkästen benötigen etwas mehr Platz
nach hinten.

>> Ich kann mich an viele hochhängende Spülkästen erinnern und kenne auch
>> Leute, die bis heute welche haben. Ich habe nicht behauptet, die seien
>> ganz ausgestorben.
>
> Die kenne ich in der Tat vor allem aus öffentlichen Toiletten oder
> Gaststätten, Zeitschiene 70er und 80er Jahre.

Langlebig halt. :-)

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 10:13:49 AM7/15/19
to
Helmut Richter schrieb:
> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>
>> Oder Füllfederhalter.
>
> Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
> niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
> benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.

Es geht um "Feder".
>
> Und schützt die Windschutzscheibe heute nicht mehr vor dem Fahrtwind?

Über die Erwähnung dieses Wortes hatte ich mich auch gewundert.

Peter Blancke

unread,
Jul 15, 2019, 10:24:45 AM7/15/19
to
Am 2019-07-15, Helmut Richter <hr.u...@email.de> schrieb:
> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:

>> Oder Füllfederhalter.

> aber niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für
> etwas anderes benutzt.

Mir schlug die Redeweise ans Ohr: "Iß mal mehr Selleriesalat, das
gibt Tinte auf den Füller!"

Gruß,

Peter Blancke

--
Hoc est enim verbum meum!

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 10:36:16 AM7/15/19
to
Peter Blancke schrieb:
> Am 2019-07-15, Helmut Richter <hr.u...@email.de> schrieb:
>> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>
>>> Oder Füllfederhalter.
>
>> aber niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für
>> etwas anderes benutzt.
>
> Mir schlug die Redeweise ans Ohr: "Iß mal mehr Selleriesalat, das
> gibt Tinte auf den Füller!"

Wird dann die Feder spitz?

Helmut Richter

unread,
Jul 15, 2019, 10:48:42 AM7/15/19
to
On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:

> Helmut Richter schrieb:

> > Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
> > niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
> > benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
>
> Es geht um "Feder".

Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.

Ich kann mich noch an das Kommando „Federhalter weg!“ erinnern, mit dem
das Ende der Bearbeitungszeit von Schulaufgaben signalisiert wurde. Ob
damals Kugelschreiber im offiziellen Einsatz (also nicht nur zum
Notizen-Machen) schon erlaubt waren, weiß ich nicht mehr.

--
Helmut Richter

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 10:54:29 AM7/15/19
to
Helmut Richter schrieb:
> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>
>> Helmut Richter schrieb:
>
>>> Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
>>> niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
>>> benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
>>
>> Es geht um "Feder".
>
> Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
> Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
> überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
> nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
> Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
> bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.

Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
sondern aus Metall.

Ausgangspunkt war für mich: Bleistift

Ulf.K...@web.de

unread,
Jul 15, 2019, 10:55:46 AM7/15/19
to
Am Montag, 15. Juli 2019 13:49:23 UTC+2 schrieb Matthias Opatz:

> Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
> teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
>
> Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Bau letztere mal aus und fahr ein Stück...

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Jul 15, 2019, 10:58:44 AM7/15/19
to
Am Montag, 15. Juli 2019 16:48:42 UTC+2 schrieb Helmut Richter:
> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>
> > Helmut Richter schrieb:
>
> > > Ich kenne sehr wenige Leute, die Füllfederhalter heute noch benutzen, aber
> > > niemanden, der dieses Wort oder das häufigere „Füller“ für etwas anderes
> > > benutzt. Also nicht wie beim Kotflügel.
> >
> > Es geht um "Feder".
>
> Dass eine metallene Feder „Feder“ heißt, egal ob zum Federn oder zum
> Schreiben, mag als Beispiel für das diskutierte Phänomen „inhaltlich
> überholt“ durchgehen. Aber das Wort „Feder“ oder „Füllfederhalter“ wird
> nur benutzt, wo flüssige Tinte (aus einem Tintenfass oder einer
> Tintenpatrone) und eine sichtbare Metallfeder im Spiel sind, nicht aber
> bei Kugelschreibern, Filzstiften und anderem.

Was jemandem von der Feder geht, landet unter Umgehung derselben
meist in der Tastatur.

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Jul 15, 2019, 11:00:04 AM7/15/19
to
Am Montag, 15. Juli 2019 16:54:29 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:

> Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
> sondern aus Metall.

Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
Schreiben.

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 11:06:34 AM7/15/19
to
Ulf.K...@web.de schrieb:
So ein Federbett hatte ich auch mal.

Ulf.K...@web.de

unread,
Jul 15, 2019, 11:26:48 AM7/15/19
to
Am Montag, 15. Juli 2019 17:06:34 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:

> >> Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
> >> sondern aus Metall.
> >
> > Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
> > Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
> > Schreiben.
>
> So ein Federbett hatte ich auch mal.

Und Du verwechselst nicht gerade Federbett mit Sprungfeder?

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 11:32:21 AM7/15/19
to
Ulf.K...@web.de schrieb:
Und du hattest nicht die Schreibfeder mit der Sprungfeder verwechselt?

Hartmut Kraus

unread,
Jul 15, 2019, 11:40:32 AM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 17:00 schrieb Ulf.K...@web.de:
Ich vermute, du meinst solche Federn?

https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)












Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 11:51:20 AM7/15/19
to
Hartmut Kraus schrieb:
Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen
kann.

Hartmut Kraus

unread,
Jul 15, 2019, 12:16:08 PM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 17:51 schrieb Detlef Meißner:
> Hartmut Kraus schrieb:
>> Am 15.07.19 um 17:00 schrieb Ulf.K...@web.de:
>>> Am Montag, 15. Juli 2019 16:54:29 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
>>>
>>>> Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
>>>> sondern aus Metall.
>>>
>>> Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
>>> Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
>>> Schreiben.
>>
>> Ich vermute, du meinst solche Federn?
>>
>> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
>
> Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.

Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg


Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 12:39:11 PM7/15/19
to
Hartmut Kraus schrieb:
> Am 15.07.19 um 17:51 schrieb Detlef Meißner:
>> Hartmut Kraus schrieb:
>>> Am 15.07.19 um 17:00 schrieb Ulf.K...@web.de:
>>>> Am Montag, 15. Juli 2019 16:54:29 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
>>>>
>>>>> Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
>>>>> sondern aus Metall.
>>>>
>>>> Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
>>>> Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
>>>> Schreiben.
>>>
>>> Ich vermute, du meinst solche Federn?
>>>
>>> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
>>
>> Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
>
> Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)

Dein Link oben hat mir nur das hier gezeigt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Feder

> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg

Und der zeigt mir auch nur denselben.

Christian Weisgerber

unread,
Jul 15, 2019, 1:30:06 PM7/15/19
to
On 2019-07-15, Matthias Opatz <inv...@invalid.invalid> wrote:

> Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
> teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
>
> Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Kupfer (< lat. aes Cyprium) kommt auch nicht mehr aus Zypern und
Hämmer (< idg. *h₂éḱmō , Stein) haben schon lange keine Steinköpfe
mehr.

Okay, letztere Etymologie ist nicht unumstritten.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Hartmut Kraus

unread,
Jul 15, 2019, 2:16:29 PM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 18:39 schrieb Detlef Meißner:
> Hartmut Kraus schrieb:
>> Am 15.07.19 um 17:51 schrieb Detlef Meißner:
>>> Hartmut Kraus schrieb:
>>>> Am 15.07.19 um 17:00 schrieb Ulf.K...@web.de:
>>>>> Am Montag, 15. Juli 2019 16:54:29 UTC+2 schrieb Detlef Meißner:
>>>>>
>>>>>> Eine Feder beim Füller heißt Feder, obwohl sie keine Feder mehr ist,
>>>>>> sondern aus Metall.
>>>>>
>>>>> Du wirst Dich wundern, was für Federn heutzutage aus
>>>>> Metall hergestellt werden, längst nicht nur zum
>>>>> Schreiben.
>>>>
>>>> Ich vermute, du meinst solche Federn?
>>>>
>>>> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)
>>>
>>> Ich weiß nicht, ob man die verlinkten federn aus Metall herstellen kann.
>>
>> Hallo, das sind sie alle, auch die von dir erwähnten Sprungfedern. ;)
>
> Dein Link oben hat mir nur das hier gezeigt:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder
>
>> https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Technik)#/media/Datei:Ressorts_de_compression_coniques.jpg
>>
>
> Und der zeigt mir auch nur denselben.

Kann ja wohl nicht sein. Jetzt sag' bloß noch, der auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Feder_(Begriffskl%C3%A4rung)

Martin Gürtel

unread,
Jul 15, 2019, 2:44:02 PM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 15:02 schrieb Detlef Meißner:
> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
> eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>
Ich kenne Druckspüler durchaus von Wohnhäusern, z. B. im Haus meiner
Großmutter. Sind zwar etwas lauter als Spülkästen, dafür aber
platzsparend. Wir sagen "runtergespült".

Viele Grüße,

Martin

Detlef Meißner

unread,
Jul 15, 2019, 3:43:15 PM7/15/19
to
Ja, zumindest beim dem NUA, den ich verwende.

Hab's gerade überprüft, es liegt am NUA. Im Link befindet sich vor
Begriffserklärung ein Unterstrich (_). Wir der Link abgetrennt.

Hartmut Kraus

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Jul 15, 2019, 3:55:37 PM7/15/19
to
Am 15.07.19 um 21:43 schrieb Detlef Meißner:
So kann man sich selber austricksen. ;)

Lars Bräsicke

unread,
Jul 16, 2019, 12:12:13 PM7/16/19
to
Am 15.07.2019 um 14:35 schrieb Frank Hucklenbroich:

> Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
> sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu.

Manche der älteren Porzellangriffe an der Kette waren dazu passend mit
"Ziehen" beschriftet.

Detlef Meißner

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Jul 16, 2019, 1:35:53 PM7/16/19
to

Quinn C

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Jul 17, 2019, 8:26:13 AM7/17/19
to
* Frank Hucklenbroich:

> Am Mon, 15 Jul 2019 13:49:22 +0200 schrieb Matthias Opatz:
>
>> Es gibt noch viel mehr inhaltlich überholte Wendungen und Wörter, die
>> teils unverwüstlich scheinen, teils zumindest veraltend weiterleben.
>>
>> Im Auto beispielweise: Hutablage, Handschuhfach, Windschutzscheibe ...

Ach, die schützt nicht mehr gegen Wind? Es gibt keinen Wind mehr, weil
wir alle in gigantischen Glasdomen leben, oder was?

> Den Kotflügel nicht vergessen. Der sollte verhindern, daß sich die
> Kutscheninsassen mit Pferdemist besudeln.
>
>> Großeltern fragen die Enkel nach dem WC-Besuch: Hast Du auch gezogen?
>> Beim ersten Mal müssen sie sich's erklären lassen, dann verstehen sie,
>> was gemeint ist (sagen aber idR nicht selbst so, sondern zB "gespült").
>
> Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
> sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
> abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
> Spülkasten mit Strippe zum ziehen.

Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
"anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.

"Abziehen" tut der Barbier sein Rasiermesser, oder ein schneller Wagen.

--
selbstheiligen und vom himmel dünkelheilige gefallene gugelfritzen
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Detlef Meißner

unread,
Jul 17, 2019, 8:50:00 AM7/17/19
to
Quinn C schrieb:
auf dem Abziehleder.
Oder der Schreiner seine Stechbeitel auf dem Abziehstein.

> oder ein schneller Wagen.

Das Kondom wird wohl auch nach dem Aufziehen/Anziehen abgezogen. Oder
wird es ausgezogen?
Beim Ganzkörperkondom erübrigt sich diese frage.

Und dann
- der Abzug (beim Gewehr)
- der Abzug in der Küche
- der Abzug vom Negativ
- der Abzug der Soldaten
...

Quinn C

unread,
Jul 17, 2019, 1:23:42 PM7/17/19
to
* Detlef Meißner:

> Quinn C schrieb:
>> * Frank Hucklenbroich:
>>
>>> Ich kenne zwar auch noch die Spülkästen mit Kette zum ziehen, aber daß man
>>> sagt "hast Du auch gezogen", ist mir neu. Ich kenne nur "hast Du auch
>>> abgezogen". Das benutze ich heute noch, auch bei modernen Toiletten ohne
>>> Spülkasten mit Strippe zum ziehen.
>>
>> Das muß einer jener zahlreichen westdeutschen Extra-Vorsilben sein, wie
>> "anreichen" für "reichen" - da waren noch ein paar mehr bei meinem
>> kurzen Besuch in Solingen, die mir jetzt nicht einfallen.

Korrektur: ich meine jetzt, es war "zureichen": "Kannst Du mir mal die
Teller zureichen?"

Ich kannte zwar den Satz vom zureichenden Grunde, aber nicht den vom
zureichenden Haushaltshelfer.

>> "Abziehen" tut der Barbier sein Rasiermesser,
>
> auf dem Abziehleder.
> Oder der Schreiner seine Stechbeitel auf dem Abziehstein.
>
>> oder ein schneller Wagen.
>
> Das Kondom wird wohl auch nach dem Aufziehen/Anziehen abgezogen. Oder
> wird es ausgezogen?

Tendiere auch zu abziehen.

> Beim Ganzkörperkondom erübrigt sich diese frage.
>
> Und dann
> - der Abzug (beim Gewehr)
> - der Abzug in der Küche

Zieht bei den beiden irgendwer was ab? "Der Abzug zieht Luft aus der
Küche ab" klingt jargonisch bis falsch.

--
das beten vermöge niemant dann die grawen gugler EBERLIN V. GÜNZBURG
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Quinn C

unread,
Jul 17, 2019, 1:28:22 PM7/17/19
to
* Detlef Meißner:

> Helmut Richter schrieb:
>> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>>> Helmut Richter schrieb:
>>
>>>> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
>>>> musste, sondern nur an Druckspüler
>>>
>>> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
>>> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
>>> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern eingesetzt
>>> wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>>
>> An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
>> 1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.

In meinem Elternhaus, in den späten 50ern errichtet, war es ein
Spülkasten mit Strippe. Das blieb so bis mindestens in die späten 80er
(ich war dann ausgezogen, daher weiß ich's nicht mehr so genau).

Dann kam der Unterputzspülkasten. Hier in Kanada ist sowas fast
unbekannt, gälte vermutlich als hochnobel.

--
binsaugnesseln, hummelsköl, mönchspfeffer, gugelköpf, minbrüdermüntz
FISCHART
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Detlef Meißner

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Jul 17, 2019, 1:32:03 PM7/17/19
to
Quinn C schrieb:
> * Detlef Meißner:

>> Und dann
>> - der Abzug (beim Gewehr)
>> - der Abzug in der Küche
>
> Zieht bei den beiden irgendwer was ab? "Der Abzug zieht Luft aus der
> Küche ab" klingt jargonisch bis falsch.

Dunstabzug, Rauchabzug.

Der Abzug beim Gewehr hat seinen Ursprung möglicherweise beim Abzug der
Armbrust.
Vielleicht verwendete man Abzug auch schon beim Bogenschießen.

Detlef Meißner

unread,
Jul 17, 2019, 1:35:13 PM7/17/19
to
Quinn C schrieb:
> * Detlef Meißner:
>
>> Helmut Richter schrieb:
>>> On Mon, 15 Jul 2019, Detlef Meißner wrote:
>>>> Helmut Richter schrieb:
>>>
>>>>> Ich kann mich nicht an ein WC bei uns zu Hause erinnern, wo man *ziehen*
>>>>> musste, sondern nur an Druckspüler
>>>>
>>>> Möglicherweise trügt dich deine Erinnerung.
>>>> Oder du bist in einer Gaststätte oder Schule aufgewachsen.
>>>> Druckspüler machen viel zu viel Lärm, als dass sie in Wohnhäusern
>>>> eingesetzt wurden. Wenn doch, dann wurden sie schnell wieder ausgetauscht.
>>>
>>> An die Zeit vor 1955 kann ich mich nicht erinnern.
>>> 1955–1973 Wohnung mit Druckspüler.
>
> In meinem Elternhaus, in den späten 50ern errichtet, war es ein
> Spülkasten mit Strippe.

Üblicherweise eine Kette.
Kein Strick. Deshalb heißt es ja auch nicht "ich stricke".

> Das blieb so bis mindestens in die späten 80er
> (ich war dann ausgezogen, daher weiß ich's nicht mehr so genau).
>
> Dann kam der Unterputzspülkasten.

Eigentlich kam zuerst der tiefhängende Spülkasten, den es bis heute
gibt.
Unterputz ist nobel und elegant, aber nicht sehr servicefreundlich.

> Hier in Kanada ist sowas fast
> unbekannt, gälte vermutlich als hochnobel.

Plumpsklo? ;-)
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