Ist das eine weitere Schraube der politischen Korrektheit, wenn ja:
was ist an "Moslem" nunmehr politisch inkorrekt? Oder ist das
eine Übernahme englischer Schreibweise durch Redakteure in Zeitnot?
Diedrich
--
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Wenn ich mich nicht irre, habe ich beide Schreibweisen im älteren Duden gesehen.
Es ist daher keine neuere Erfindung.
Gruß
--
__________________________________________________________
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Außerdem gab's noch den Muselman(n).
> Neuerdings
> lese ich in den Medien meist die Bezeichnung "Muslim", Mehrzahl
> "Muslime". Eigentlich nur eine Änderung der Schreibweise, aber
> warum und wodurch verursacht?
>
> Ist das eine weitere Schraube der politischen Korrektheit, wenn ja:
> was ist an "Moslem" nunmehr politisch inkorrekt? Oder ist das
> eine Übernahme englischer Schreibweise durch Redakteure in Zeitnot?
»Muslim« steht beispielsweise auch schon in der 12. Auflage des
Rechtschreibduden (1941) und der ist bestimmt nicht politisch
korrekt. »Muslim« wird dort als »in der Wissenschaft üblich«
bezeichnet. Im Großen Fremdwörterduden (1994) steht »fachsprachlich«.
Vielleicht empfinden diese Schreibung deshalb einige Leute als
gebildeter und besser. In letzter Zeit wurden ja auch viele
Fachleute zu diesem Thema interviewt. Wenn »Muslim« tatsächlich
fachsprachlich ist, dann verwenden die Fachleute natürlich diese
Form und das färbt dann auf die Journalisten ab.
Schöne Grüße,
Wolf
> verbreiteten Bezeichnung "Mohammedaner" mal abgesehen). Neuerdings
> lese ich in den Medien meist die Bezeichnung "Muslim", Mehrzahl
> "Muslime". Eigentlich nur eine Änderung der Schreibweise, aber
> warum und wodurch verursacht?
>
> Ist das eine weitere Schraube der politischen Korrektheit, wenn ja:
> was ist an "Moslem" nunmehr politisch inkorrekt? Oder ist das
> eine Übernahme englischer Schreibweise durch Redakteure in Zeitnot?
Nein, das ist lediglich eine anpassung. "Moslem" kommt von der
iranischen aussprache, "Muslim" von der arabischen - und ich glaube
auch türkischen (?). Der Muselmann kommt übrigens auch von der
iranischen aussprache. Quelle: Salzburger Nachrichten von irgendwann
im Oktober, kann mich nicht mehr genau erinnern.
Warum diese anpassung erfolgt, kann ich auch nicht sagen. Wenn Muslim
im türkischen üblich ist, könnte es mit der zahl der türkischen
gastarbeiter zusammenhängen, die ja die der iraner doch eher
übertrifft.
Andreas
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6Ve2MMo1kVY+VI6F21akHMb7
=6uTk
-----END PGP SIGNATURE-----
Das stimmt leider. Ich halte es für unsinnig, Muslime zu verwenden (dahin
geht der Trend), nur weil es ein paar Arabisten so für richtig halten.
Moslems ist wesentlich verbreiteter und hat nix Anrüchiges.
Thomas
> (von der nach meiner Kenntnis politisch inkorrekten, wenngleich
> früher ebenfalls verbreiteten Bezeichnung "Mohammedaner" mal
> abgesehen)
Muslime glauben an einen einzigen und unteilbaren Gott (Allah). In
ihrem Religionsverständnis gibt es weder etwas Gott Gleichwertiges,
noch soetwas wie die im Christentum bekannte Dreieinigkeit von Gott,
Sohn und Heiligem Geist. Mohammed ist nach ihrem Verständnis nur ein
Mensch und Verkünder der Botschaft Gottes (Prophet), wenn auch ihr
wichtigster und letzter, hat also nicht Gottähnliches.
Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
,-------------------------------------------------------------------.
! ! ! !
! Allahu akbar ! Allah ist der Allergrößte ! 4* !
! ! ! !
! aschhadu an la ilaha ha llah ! Ich bezeuge, daß es keinen ! 2* !
! ! Gott außer Allah gibt ! !
! ! ! !
! aschhadu anna muhammada- ! Ich bezeuge, daß Muhammad ! 2* !
! rasuln-llah ! der Gesandte Allahs ist ! !
! ! ! !
! hajja ‘ala-salah ! Kommt her zum Gebet ! 2* !
! ! ! !
! hajja ‘ala-l-falah ! Kommt her zum Heil ! 2* !
! ! ! !
! Allahu akbar ! Allah ist der Allergrößte ! 2* !
! ! ! !
! la ilaha illa llah ! Es gibt keinen Gott außer ! 1* !
! ! Allah ! !
! ! ! !
`-------------------------------------------------------------------´
Gruß, Walle
--
[http://walle.net]
Was soll dieser Mist? Willst Du hier irgendjemanden überzeugen, daß Allah
der größte und beste ist und alle, die nicht an ihn glauben, in die Hölle
kommen?
Richtig, bei mir sind es auch Holländer und Engländer (für Briten), obwohl
das nicht exakt ist.
>> Form und das färbt dann auf die Journalisten ab.
>
>Das stimmt leider. Ich halte es für unsinnig, Muslime zu verwenden (dahin
>geht der Trend), nur weil es ein paar Arabisten so für richtig halten.
>Moslems ist wesentlich verbreiteter und hat nix Anrüchiges.
>
Aber es ist praktisch, weil sich die weibliche Form "Muslima" bilden
lässt, was mit "Moslem" irgendwie nicht zu machen ist.
Reinhard
--
Neu sind Geld und Jahr.
Warum denn bin ich nur noch
immer der alte?
> Diedrich Ehlerding erwähnte am 16.01.2002:
>
>> (von der nach meiner Kenntnis politisch inkorrekten, wenngleich
>> früher ebenfalls verbreiteten Bezeichnung "Mohammedaner" mal
>> abgesehen)
Den Muselmanen gibt's auch noch, besonders beliebt und bekannt aus dem
Kaffee-Lied, das wir komischerweise in der Schule singen durften
(Auszug: "sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann").
> Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
> fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
[...]
Nein, macht er mir nicht deutlich. "Allahianer" o. ä. sie zu nennen,
kommt wohl nicht in Frage, da das nun einmal nur "Gott" bedeutet, an
Gott aber auch andere glauben. Den einzigen verwertbaren Eigennamen,
den ich in diesem Aufruf finde, ist "Muhammad", also "Mohammed".
- Sebastian
Es gab 'Musulmane' - und das Adjektiv 'moslemisch' -
'Moslems' ist eigentlich eher Umgangssprache - worauf auch der Plural
auf "-s" hindeutet. 'Musulmane' statt 'Muslime' ist möglicherweise
nur eine Frage der deutscherseits falschen Aussprache - sofern
es da nicht innerhalb des Islam regionale Unterschiede gibt :-)
>
>Ist das eine weitere Schraube der politischen Korrektheit, wenn ja:
>was ist an "Moslem" nunmehr politisch inkorrekt? Oder ist das
>eine Übernahme englischer Schreibweise durch Redakteure in Zeitnot?
Es ist wohl eher das Bemühen um eine einigermaßen richtige
Schreibweise und Aussprache.
A.
Lutheraner und Calvinisten glauben auch nicht an Luther
oder an Calvin ... wie man leicht mit einem Blick aufs
christliche Glaubensbekenntnis feststellen kann.
Und Marxisten glauben nicht an Marx.
A.
Genau. Hinzu kommt: Auch besondere Laute in anderen Sprachen können wir
nicht ohne Weiteres nachvollziehen, z.B. der Stoßlaut im Dänischen, oder das
englische th. Und was machen die Franzosen mit "unserem" h?
Gruß
aus Kiel
Dieter
[Muslime]
>Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
>fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen
In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
"mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
Ist das überhaupt ein Synonym? Oder ganz was anderes?
Oder fast dasselbe?
Walle wrote:
> > (von der nach meiner Kenntnis politisch inkorrekten, wenngleich
> > früher ebenfalls verbreiteten Bezeichnung "Mohammedaner" mal
> > abgesehen)
>
> Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
> fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
Was ist falsch daran, Glaubensgruppen nach einem Religionsstifter oder
Propheten oder Verkünder zu benennen?
Die Mormonen glauben auch an Gott und sind nach einem Engel Mormon
benannt und nennen ihre Kirche eigentlich "Die Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage", sich selbst aber Mormonen.
Ich hatte eine Türkin und eine Indonesierin in der Klasse (20 Jahre
her...), die - wenn gefragt - immer antworteten, sie seien Mohammedaner.
Gruß Tobi
--
++ signature under construction ++
>Nein, das ist lediglich eine anpassung. "Moslem" kommt von der
>iranischen aussprache, "Muslim" von der arabischen - und ich glaube
>auch türkischen (?).
Was bedeutet der Ausdruck eigentlich genau? Irgendwie bekomme ich
keinen Zusammenhang mit der Religion hin.
Frank
> Walle <walle_in_de.etc...@walle.net> tat kund:
>
>
> [Muslime]
>
>
> >Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
> >fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen
>
>
> In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
> "mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
> Ist das überhaupt ein Synonym? Oder ganz was anderes?
> Oder fast dasselbe?
Ist dasselbe. Und zwar, wenn ich nicht sehr irre, ursprünglich
v.a. von der Verwaltung der Donaumonarchie kreiert, und zwar
als politisch korrekter Ausdruck "avant la lettre".
Die Bildung ist genau vergleichbar mit "mohammedanisch": Die
Glaubensgemeinschaft wird nach einem für sie wesentlichen
Ideologie stiftenden Vertreter benannt (hier: nach Moses).
Christian
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
> >Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
> >fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
>
> Lutheraner und Calvinisten glauben auch nicht an Luther
> oder an Calvin ... wie man leicht mit einem Blick aufs
> christliche Glaubensbekenntnis feststellen kann.
>
> Und Marxisten glauben nicht an Marx.
Doch.
"glauben an" heißt "für wahr halten". Es wird folgendermaßen benutzt:
"glauben an <Bibel/Koran/sonstiges Schrifttum>": für wahr halten, was da
drin steht.
"glauben an <Jesus/Marx/Mohammed/Luther/Calvin/sonstige Person>": die
von dieser Person verkündete Lehre für wahr halten.
"glauben an <Gottheit>": für wahr halten, dass <Gottheit> eine Gottheit
im Sinne der zugehörigen Religion ist, und die Religionslehre im
Wesentlichen für wahr halten.
--
Tschö, wa!
Thorsten
> In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
> "mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
> Ist das überhaupt ein Synonym?
Ja. Afaik kommt das aus dem Hebräischen.
Flups
> In letzter Zeit wurden ja auch viele Fachleute zu diesem Thema
> interviewt. Wenn »Muslim« tatsächlich fachsprachlich ist, dann
> verwenden die Fachleute natürlich diese Form und das färbt dann auf
> die Journalisten ab.
Bei Journalisten glaube ich allerdings eher, dass sie sich
an der CNN-Diktion orientieren, und die ist "Muslim", weil
dies das englische Wort für eine Moslem ist. Statt der
korrekten dt. Transkription "Ussama Ibn Ladin" wurde ja auch über
Nacht die amerikanische "Osama Bin Laden" verwendet.
Flups
--
Die 456. Erwerbsregel: Das maximale Volumen subterrarer Agraproduktivität
steht im reziproken Verhältnis zur geistigen Kapazität seines Erzeugers!
> Was bedeutet der Ausdruck eigentlich genau? Irgendwie bekomme ich
> keinen Zusammenhang mit der Religion hin.
Ein Muslim ist einer, der sich Gottes Willen unterwirft. Sprachlich
gesehen ist es glaub ich ein Partizip ("sich unterwerfender") und das M
am Anfang mach das Wort reflexiv. (Warning: Ich kann kein arabisch,
nur ein kleines bisschen hebraeisch.) Islam ist das Substantiv dazu,
Unterwerfung.
Sicher kann man das noch genauer sagen, google findet viele Seiten.
Gruss, Martin
> In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
> "mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
Das ist nun wirklich nicht mehr salonfähig, weil im Nazi-Faschismus
gebräuchlich.
Ralf
--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
private homepage: http://www.free-photons.de
manual cameras and picture galleries - updated 26 Sept. 2001
Contarex - Kiev 60 - Horizon 202 - P6 mount lenses
> Was bedeutet der Ausdruck eigentlich genau?
Laut Lexikon "Der in den Stand des Heils eintretende".
Flups
Meinst Du im deutschen Nationalsozialismus oder im
italienischen Faschismus?
Gruss Dieter
> Meinst Du im deutschen Nationalsozialismus oder im
> italienischen Faschismus?
Würde das einen Unterschied bedeuten?
Dann müßten die Christen aber Paulinisten heißen ;-)
Der Stifter der sogen. christl. Religion war doch Paulus/Saulus?
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Religio bedeutet eigentlich soviel wie Aberglauben,
| | | |_| | Gewissensbisse, Frömmelei. Wer 'religiosus' ist ver-
| | | _ | brennt Hexen und nagelt bei Gewitter eine Eule an
|_|a |_| |_|a seine Haustür." (H.U.Geisler in desd)
Wobei da irgendwas nicht stimmen kann, denn wenn ich "Osama Bin Laden"
Englisch ausspreche, klingt das nicht gerade wie "Ussama Ibn Ladin".
Bist du sicher?
Mohammedaner -> Mohammed
Christentum -> Christus
Oder warum denkst du nicht an Petrus? oder an irgendeinen anderen der 12
Apostel?
--
mfg
Heinz Lohmann
Taipei, Taiwan
25°05'N 121°32'E
Man sieht aber auch im Englischen/Amerikanischen gelegentlich "Us(s)ama", und
gerade im Amerikanischen sind kurzes U und kurzes O ja recht aehnlich.
Gruss,
--
Henry
Ja, weil im Faschismus der Antisemitismus nicht den Stellenwert
wie im Nationalsozialismus hatte und vor allem kein Völkermord
durch italienische Faschisten begangen wurde.
Gruss Dieter
> Dann müßten die Christen aber Paulinisten heißen ;-)
> Der Stifter der sogen. christl. Religion war doch Paulus/Saulus?
Nur im Okzident. Im Orient waren auch andere Apostel tätig. Zudem gab
es noch das Apostelkonzil von Jerusalem (Apg 15).
--
Bernd Gramlich Quod scripsi, scripsi.
> Ja, weil im Faschismus der Antisemitismus nicht den Stellenwert
> wie im Nationalsozialismus hatte und vor allem kein Völkermord
> durch italienische Faschisten begangen wurde.
Bist Du sicher, daß sich die Italiener in Abbessinien wie die Chorknaben
benommen haben?
Aber egal, und es gehört ja auch nicht hierher. Mit Nazi-Faschismus ist
schon der hiesige gemeint.
In der Schule sangen wir den Kanon:
Ce A Ef Ef E E,
Trink nicht soviel Caffee.
Sei doch kein _Muselmann_,
Der das nicht lassen kann.
M.W. ist die Melodie von Mozart, den Texter weiß ich nich.
FR
Der Duden von 1934 kennt "Muslim" und verweist von dort auf "Moslem",
das er mit "Muselman" erklärt. Neu ist "Muslim" also nicht (zumindest
nicht sehr) - der Muselman scheint inzwischen aber ungebräuchlich
geworden zu sein, mir kommt das Wort sehr nach Märchenstil vor, aber das
liegt wahrscheinlich eben daran, daß es sonst nirgends mehr benutzt
wird.
chr
Es gibt von keinem der anderen Zeitzeugen (Apostel) schriftliche
Hinterlassenschaften, ausgenommen die echten (nicht die gefälschten)
Paulusbriefe ...
Ohne Paulus gäbe es keine christliche Religion, wie wir sie kennen.
Da Petrus und Jakobus (= Bruder von Jehoschuah) die große Gegen-
spieler von Paulus/Saulus waren, ist der gemeinsame Feiertag Peter
& Paul nicht ohne gewisse Ironie.
Die Reste der Jakobus etc. -Anhänger gibt es noch heute als winzige
Sekte ...
--
_____ _ _ mailto: halbritter_at_acornusers.org
|__ __|| | | | "Religion ist die Krücke eines schwachen Geistes,
| | | |_| | der nicht fähig ist, eine eigene Weltanschauung
| | | _ | zu entwickeln."
|_|a |_| |_|a (Martin Kuras in dswc)
Warum nicht
"Im neuen Millenium Synergieeffekte umsetzen"?
Gruß
Ralf Kern
> >Hallo *Paul*ian!
> >
> >Dann müßten die Christen aber Paulinisten heißen ;-)
> >Der Stifter der sogen. christl. Religion war doch Paulus/Saulus?
>
> Bist du sicher?
> Mohammedaner -> Mohammed
> Christentum -> Christus
> Oder warum denkst du nicht an Petrus? oder an irgendeinen anderen der 12
> Apostel?
Das ist so eine Hobby-Theorie von Tassilo: Paulus hätte das
Christentum gestiftet. Ich weiß nicht, was dran ist, aber er bringt es
immer wieder mal an.
Gruß,
Gerhard
--
Dipl.-Phys. Gerhard Killesreiter <killes...@physik.uni-freiburg.de>
Nota bene: wenn Word für Längeres geeignet wäre, würde es schließlich
nicht Word, sondern Sentence, Page oder Article heißen.
(Matthias Mühlich in dctt)
> Walle <walle_in_de.etc...@walle.net> wrote in
> news:020116.11.22021...@news.walle.net:
>
> > Diedrich Ehlerding erwähnte am 16.01.2002:
> >
> >> (von der nach meiner Kenntnis politisch inkorrekten, wenngleich
> >> früher ebenfalls verbreiteten Bezeichnung "Mohammedaner" mal
> >> abgesehen)
> >
> > Muslime glauben an einen einzigen und unteilbaren Gott (Allah). In
> > ihrem Religionsverständnis gibt es weder etwas Gott Gleichwertiges,
> > noch soetwas wie die im Christentum bekannte Dreieinigkeit von Gott,
> > Sohn und Heiligem Geist. Mohammed ist nach ihrem Verständnis nur ein
> > Mensch und Verkünder der Botschaft Gottes (Prophet), wenn auch ihr
> > wichtigster und letzter, hat also nicht Gottähnliches.
> >
> > Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
> > fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
>
> Wir hatten diese Diskussion vor einiger Zeit schonmal. Die Bezeichnung
> "Mohammedaner" impliziert überhaupt keine Aussage über Glaubensinhalte.
> Sie ist abgeleitet vom Namen des Stifters dieser Religion, und daß der
> das war steht in jedem Lexikon. Und wenn nicht wär's auch wurscht.
>
> Wir nennen die Ureinwohner Amerikans immer noch Indianer, weil dieses
> Land mal fälschlich für Indien gehalten wurde, und keinen störts (außer
> die Amis, aber die zählen nicht). Die Franzosen nennen uns Alemannen,
> die Finnen Sachsen, und man fragt sich was die schlimmere Beleidigung
> ist. :-) Also warum dürfen wir nicht die Mohammedaner Mohammedaner
> nennen? Die Herleitung ist _nicht einmal_ sachlich falsch, und selbst
> wenn sie's wäre, wäre das kein Grund.
Vorschlag für ein Tauschgeschäft:
Wir nennen die Mohammedaner nicht mehr Mohammedaner, und sie verwechseln in
ihren Heimatsprachen die Deutschen nicht mehr mit den Alemannen...
Gruß
Ralf Kern
Florian Ritter <flor...@yahoo.com> wrote:
>
>In der Schule sangen wir den Kanon:
>
>Ce A Ef Ef E E,
>
>M.W. ist die Melodie von Mozart, den Texter weiß ich nich.
Komponist: J. S. Bach
Text: Picander
Titel: Kaffeekantate
Komponiert: Leipzig, 1734-1735
Carsten
>>
>>Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
>>fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
>
>Lutheraner und Calvinisten glauben auch nicht an Luther
>oder an Calvin ... wie man leicht mit einem Blick aufs
>christliche Glaubensbekenntnis feststellen kann.
>
Aber die sind eine Untergruppe der Christen, die bekanntlich an
Christus glauben. "Lutheraner" und "Calvinisten" dienen da nur zur
Binnengliederung.
>Und Marxisten glauben nicht an Marx.
>
Nicht?
Reinhard
--
Neu sind Geld und Jahr.
Warum denn bin ich nur noch
immer der alte?
>tho...@uni-bonn.de schrieb:
>>
>> Walle <walle_in_de.etc...@walle.net> schrieb:
>
>> >Ihr Gebetsaufruf macht deutlich, an wen Muslime glauben und warum es
>> >fsachl ist, sie "Mohammendaner" zu nennen:
>>
>> Lutheraner und Calvinisten glauben auch nicht an Luther
>> oder an Calvin ... wie man leicht mit einem Blick aufs
>> christliche Glaubensbekenntnis feststellen kann.
>>
>> Und Marxisten glauben nicht an Marx.
>
>Doch.
>
>"glauben an" heißt "für wahr halten". Es wird folgendermaßen benutzt:
>
Im religiösen Kontext nicht. Dort heißt "glauben an" soviel wie "sein
Vertrauen setzen auf". Das andere heißt "glauben, dass".
C, A, F, F, E, E,
Trink nicht so viel Kaffee!
Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
schwächt die Nerven, macht dich schwach und krank.
Sei doch kein Muselmann,
der ihn nicht lassen kann!
>> Meinst Du im deutschen Nationalsozialismus oder im
>> italienischen Faschismus?
> Würde das einen Unterschied bedeuten?
Ja!
Flups
http://www.nichtlustig.de/comic/januar02/14.01.02/politischkorrekt.jpg
-fn-
> Christian Seidl <URL:mailto:se...@indoger.unizh.ch> wrote:
>> Die Bildung ist genau vergleichbar mit "mohammedanisch": Die
>> Glaubensgemeinschaft wird nach einem für sie wesentlichen
>> Ideologie stiftenden Vertreter benannt (hier: nach Moses).
>
> Dann müßten die Christen aber Paulinisten heißen ;-)
> Der Stifter der sogen. christl. Religion war doch Paulus/Saulus?
Wieso muß jede Religion nach ihrem Stifter benannt sein? Das
Christentum ist durch die Benennung nach Christus ausreichend
spezifiziert, finde ich.
"Luthrisch / Päbstisch und Calvinisch / diese glauben alle drey
Sind vorhanden; doch ist Zweiffel / wo das Christenthum dann sey."
(Friedrich v. Logau)
- Sebastian
> Lothar Frings <da_l...@lycos.de> wrote:
>
>> In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
>> "mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
>
> Das ist nun wirklich nicht mehr salonfähig, weil im Nazi-Faschismus
> gebräuchlich.
Das ist mir noch nicht aufgefallen. Wenn Göbbels gegen die Juden
wetterte, dann sprach er immer vom "Weltjudentum", von "dem Juden"
usw. Im Ausweis stand ein "J", auf dem Judenstern stand "Jude", es
hieß "Kauft nicht beim Juden", im Blutschutzgesetz wurde die Ehe
zwischen "Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten
Blutes" verboten, und so weiter und so fort. Der Ausdruck "jüdisch"
hat aber nicht seine Salonfähigkeit eingebüßt.
- Sebastian
>> Ce A Ef Ef E E,
>
> Komponist: J. S. Bach
> Text: Picander
> Titel: Kaffeekantate
"Die Katze lässt das Mausen nicht,
der Irrtum wird wohl unausrottbar bleiben..."
(passt auf die Melodey)
Ich habe die Kaffeekantate nun schon einige Male gehört,
aber der Kanon C-A-F-F-E-E kam noch nie darin vor.
Text der Kantate: <http://www.cs.ualberta.ca/~wfb/cantatas/211.html>
IIRC soll den Kanon ein Schuldirektor komponiert haben, um seine
Schützlinge vom Übel des "Coffee"-Trinkens abzuhalten.
vG
--
Volker Gringmuth http://www.volker-gringmuth.de
Ein Mensch, der sich etwas auf seine Intelligenz einbildet,
ist wie ein Sträfling, der mit seiner großen Zelle prahlt. (Simone Weil)
> schwächt die Nerven, macht dich schwach und krank.
..._blass_ und krank.
vG
--
Volker Gringmuth http://www.volker-gringmuth.de
"Ich bitte Sie, zwei Millionen Mark in sechs Jahren,
das ist doch keine Bestechung!" (Helmut Kohl im Juni 2000)
>>
>>Ce A Ef Ef E E,
>>
>>M.W. ist die Melodie von Mozart, den Texter weiß ich nich.
>
>
> Komponist: J. S. Bach
> Text: Picander
> Titel: Kaffeekantate
> Komponiert: Leipzig, 1734-1735
>
Zwar hat Bach die "Kaffeekantate" ("Schweigt stille, plaudert nicht")
geschrieben, aber der Muselkanon kommt *nicht* darin vor.
(http://www.cs.ualberta.ca/~wfb/cantatas/211.html)
>
> Carsten
Joachim
"Mosaisch" ebenfalls nicht.
Mosaische Gesetze = Dekalog.
Mosaischen Glaubensbekenntnisses oder einfach nur Religion: mosaisch.
Wurde und wird so verwandt. Ob's die Nazis auch verwendeten? Tut aber
nichts zur Sache, da es weder von ihnen erfunden noch in seiner
Bedeutung verändert wurde.
Bernd
> SynergieEffecte oder Synergie Effekte oder SünnergieEffexxte
> oder ...
Sünner-Bier-Effekte...??
ROFL :-)
Vielen Dank für den Link - die Seite kannte ich noch nicht.
Schönen Gruß
pcr
--
Peter Ringeisen •• p...@gmx.net •• http://pcr.gmxhome.de
"Let us carry the fight against ignorance to the four corners
of the earth, because it is a fight which concerns us all."
(Peter Sellers) -> -> -> -> http://parrots-and-jabberwocks.de
> "Thomas" <ombud...@spray.se> writes:
>
> >
> > Wobei da irgendwas nicht stimmen kann, denn wenn ich "Osama Bin Laden"
> > Englisch ausspreche, klingt das nicht gerade wie "Ussama Ibn Ladin".
Der arabischen (und auch mancher englischer) Aussprache entspräche eher
die deutsche Schreibweise "Lädden".
>
> Man sieht aber auch im Englischen/Amerikanischen gelegentlich "Us(s)ama", und
> gerade im Amerikanischen sind kurzes U und kurzes O ja recht aehnlich.
Im Berlinischen auch.
Ralf
> "Moslem" kommt von der
> iranischen aussprache, "Muslim" von der arabischen - und ich glaube
> auch türkischen (?). Der Muselmann kommt übrigens auch von der
> iranischen aussprache. Quelle: Salzburger Nachrichten von irgendwann
> im Oktober, kann mich nicht mehr genau erinnern.
Heißt es im Türkischen nicht "Müsliman"?
Daraus ließe sich der "Muselmann" erklären.
Ralf
>
> IIRC soll den Kanon ein Schuldirektor komponiert haben, um seine
> Schützlinge vom Übel des "Coffee"-Trinkens abzuhalten.
Wohingegen, WIMRE, der Kaffee verbreitet wurde, um die Menschen vom
Alkoholtrinken abzuhalten.
Ralf
Und warum war nicht Christus der Religionsstifter? Ich denke doch, er
hat die ganze Sache angestiftet.
--
mfg
Heinz Lohmann
Taipei, Taiwan
25°05'N 121°32'E
> Göbbels
Goebbels schrieb sich der Mann.
- Sebastian
So sieht es der Papst ...
Zu Jesus Zeiten gab es wohl unzählige Wanderprediger, nicht jeder
gab Anlaß für eine (fast) neue Religion ...
Wenn Du Dich mit den Anfängen der christlichen Religion beschäftigst, kommst Du schnell zur Einsicht, daß es nur ein historischer Zufall
war, daß Paulus die Worte von Jesus aufgegriffen hat und sie den
'Heiden' predigte. Jesus wollte sicher keine neue Religion begründen, er war gläubiger Jude, der, wie viele Prediger vor ihm, zur Buße und
Gesetzesbefolgung aufrief. Daß er auch als Wunderheiler tätig war,
was uns ihn heute eher suspekt macht, muß aus der Zeit verstanden
werden.
Die anfängliche 'christliche Religion' bei den Heiden war ein Gemisch
aus jüdischer Grundlage mit einer Prise Johannes (Täufer) und einer
größeren Prise Jesus-Worte. Der Rest kam aus der griechisch-römischen
Welt mit den damals modernen orientalischen Mysterien-Ingredienzien.
Später kamen die dualistische Pilosophie der Zarathustra bzw. Mani-
Anhänger, platonische und aristotelische Ideen und vor allem gnosti-
sche Einflüsse hinzu. Also ist das Christentum ein typische Beispiel
für eine eklektizistische Religion (von überall ein bißchen was).
Der nach den Schriftrollenfunden vermutete Einfluß der Essener dürfte
eher gering gewesen sein.
--
_____ _ _ mailto: halbritter_at_acornusers.org
|__ __|| | | | "Daß du als Agnostiker noch keine Paranoia hast,
| | | |_| | heißt noch lange nicht, daß wir nicht hinter dir
| | | _ | her sind!"
|_|a |_| |_|a (Pfarrer Andreas Höfeld in dswc)
> Ralf....@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote in
> news:1f66m98.5k131ca4oeadN%Ralf....@t-online.de:
>
> > Heißt es im Türkischen nicht "Müsliman"?
>
> Nee das war ein Lied von BAP!
Aber der hatte auch strenge Vorstellungen von Speisegesetzen:
"Speut janz messianisch op ming Currywoosch."
Jrooss, Machtin
Das kommt sicherlich auf die Perspektive an. Es ist kaum vorstellbar,
daß er die Absicht hatte, eine Religion zu gründen. Jesus war gläubiger
Jude und hat allenfalls versucht, die Juden zu bibelgetreuerem Leben
aufzufordern.
Es gab damals ne Menge Wanderprediger wie ihn. Warum gerade seine Lehre
überlebt hat, weiß ich nicht, und bisher konnte es mir auch noch niemand
sagen. Manche meinen, es war Zufall, die Gläubigeren meinen, es lag
daran, daß dies eben die wirkliche Lehre Gottes war.
chr
> Ist das eine weitere Schraube der politischen Korrektheit, wenn ja:
> was ist an "Moslem" nunmehr politisch inkorrekt? Oder ist das
> eine Übernahme englischer Schreibweise durch Redakteure in Zeitnot?
Gerade im aktuellen SZ-Magazin gefunden im Beitrag "100 Fragen an
Peter Scholl-Latour":
F: Soll man "Moslem" sagen, "Muslim" oder "Muselmane"?
A: "Muslim" hat sich durchgesetzt, die Deutschen sind ja anpasserisch
in ihrer Sprache. Die Franzosen denken gar nicht daran: "les
musulmans". Der Ausdruck "Mohamemedaner" ist hingegen bei
Korangläubigen verpönt.
Flups
Ich habe mal gehört, Luther hätte gesagt: "Wenn ich gewußt
hätte, welche Folgen meine Lehren haben würden, hätte
ich sie nicht verbreitet." Ist da was dran?
> "glauben an" heißt "für wahr halten".
Das ist eine sekundäre Bedeutung.
> Es wird folgendermaßen benutzt:
>
> "glauben an <Bibel/Koran/sonstiges Schrifttum>": für wahr halten, was da
> drin steht.
> "glauben an <Jesus/Marx/Mohammed/Luther/Calvin/sonstige Person>": die
> von dieser Person verkündete Lehre für wahr halten.
> "glauben an <Gottheit>": für wahr halten, dass <Gottheit> eine Gottheit
> im Sinne der zugehörigen Religion ist, und die Religionslehre im
> Wesentlichen für wahr halten.
Die Kontexte stimmen. Die Bedeutung des Wortes ist dort eine andere.
Vergleiche auch die Etymologie von "glauben", das mit "lieben" verwandt
ist, und die Bedeutungen der griechischen und lateinischen Äquivalente
für "Glaube", nämlich "pistis" und "credo".
Mit "credo" wird uns das aus anderen Kontexten deutlich: Man gibt
"Kredit", weil man darauf "vertraut", daß der Kreditnehmer das geliehene
Geld zurückzahlen kann.
Ralf
>Es gab damals ne Menge Wanderprediger wie ihn. Warum gerade seine Lehre
>überlebt hat, weiß ich nicht, und bisher konnte es mir auch noch niemand
Eine sehr plastische Darstellung liefert immer wieder der
Monty-Python-Film ...
--
Gruß
Mathias +++ m...@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
> Wir nennen die Mohammedaner nicht mehr Mohammedaner, und sie
> verwechseln in ihren Heimatsprachen die Deutschen nicht mehr mit den
> Alemannen...
s/Alemannen/Franken
> Zu Jesus Zeiten gab es wohl unzählige Wanderprediger, nicht jeder gab
> Anlaß für eine (fast) neue Religion ...
Es wurde auch nicht jeder zu Unrecht wegen Hochverrats hingerichtet.
> Wenn Du Dich mit den Anfängen der christlichen Religion beschäftigst,
> kommst Du schnell zur Einsicht, daß es nur ein historischer Zufall
> war, daß Paulus die Worte von Jesus aufgegriffen hat und sie den
> 'Heiden' predigte.
Genauso wie alles, was sich jemals ereignete, nur ein historischer
Zufall war. (Diese "Einsicht" entbehrt nicht einer gewissen
Eigenreligiosität.)
> Die anfängliche 'christliche Religion' bei den Heiden war ein Gemisch
> aus jüdischer Grundlage mit einer Prise Johannes (Täufer) und einer
> größeren Prise Jesus-Worte. Der Rest kam aus der griechisch-römischen
> Welt mit den damals modernen orientalischen Mysterien-Ingredienzien.
> Später kamen die dualistische Pilosophie der Zarathustra bzw. Mani-
> Anhänger, platonische und aristotelische Ideen und vor allem gnosti-
> sche Einflüsse hinzu.
Ich habe Dir schon vor ein paar Wochen per E-Mail zu erklären versucht,
daß Christentum mehr ist als nur geschickt vermarktete paulinische
Lehre. Das soll Dich aber nicht hindern, weiterhin als Prophet Deiner
paulinischen Religion aufzutreten.
--
Bernd Gramlich Quod scripsi, scripsi.
> Ich habe mal gehört, Luther hätte gesagt: "Wenn ich gewußt
> hätte, welche Folgen meine Lehren haben würden, hätte
> ich sie nicht verbreitet." Ist da was dran?
Damit kann er wohl nur die Bauernaufstände gemeint haben, bei denen man sich u.
a. auf ihn berufen hat.
Luther selbst war ziemlich obrigkeitshörig und wollte mit den wilden
Aufständen, wie sie sein Ko-Reformator, aber politischer Kontrahent Thomas
Münzer unterstützte, nichts am Hut haben.
Vgl. das Drama von Dieter Forte, "Martin Luther und Thomas Münzer, oder die
Einführung der doppelten Buchhaltung als Beginn des Kapitalismus"
Gruß aus Berlin, Gerd
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
> > In diesem Zusammenhang: Kürzlich las ich den Ausdruck
> > "mosaisch" als Synonym für "jüdisch".
>
> Das ist nun wirklich nicht mehr salonfähig, weil im Nazi-Faschismus
> gebräuchlich.
"Nazi-Faschismus" is ja wirklich aecht schoko.
Auf RIAS (Radio im amerikan. Sektor) Berlin wurde jeden Freitag der
'Gottesdienst der mosaischen Kultusgemeinde' übertragen. Und diesem
Senderkonnte man keine nazistische Tendenz unterstellen. FR
Das scheint das Schicksal solcher Neuerer zu sein, wie Jesus und Martin
Luther es waren. Ich glaube, Franziskus hätte leicht auch so einer
werden können.
chr
> "Ich bitte Sie, zwei Millionen Mark in sechs Jahren,
> das ist doch keine Bestechung!" (Helmut Kohl im Juni 2000)
Karl Kraus über einen korrupten Journalisten: Er nimmt so kleine
Beträge, daß es an Unbestechlichkeit grenzt. FR
> Ralf....@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote in
> news:1f66m98.5k131ca4oeadN%Ralf....@t-online.de:
>
> > Heißt es im Türkischen nicht "Müsliman"?
>
> Nee das war ein Lied von BAP!
Na gut, ich korrigiere: "Müslüman". Daneben gibt es noch "Müslim".
Ralf
In einer kürzlich ausgestrahlten Folge der "Simpsons" fragt Lisa
einen Cowboy-Darsteller ob er "mosaischen Glaubens" sei.
Und die kleine Lisa ist immer peinlichst genau drauf bedacht
sich "political correct" auszudrücken.
Meine Quelle wird wissenschaftlichen Kriterien wohl kaum
genügen aber ich schließe mich Florians Meinung an
John
Also bitte, bevor das hier weiter einreißt. Ständig lese ich schon
diese Formulierung. *Wenn* jemand schon nicht umhin kann, diese
flotte Formel im Munde zuführen - es heißt
"politically correct".
Himmel nochmal, muss man denn alles selber machen ... <grummel>
Gruß
pcr
P.S.: Und bevor jemand auf dumme Gedanken kommt - die nominalisierte
Form ist "political correctness".
Hauptberuf Lehrer?
Und überhaupt, "political correctly" geht auch.
John
> Hauptberuf Lehrer?
Probleme mit Vorurteilen? Oder nur ohne?
> Und überhaupt, "political correctly" geht auch.
Ich schlage "politically correctly" vor, immerhin haben beide Wörter
adverbiale Funktion ("correct" bezieht sich auf "auszudrücken", und
"politícal" auf "correct").
Schreibt doch einfach pc, dann habt ihr keine Probleme.
vG
--
Volker Gringmuth http://www.volker-gringmuth.de
"Ich habe immer weniger Lust, von Firmen, die in ihrer Werbung
schlimme sprachliche Fehler machen, etwas zu kaufen."
(Christina Kunze in desd)
Danke. Habe gerade bei google.co.uk nachgesehen - das gibt's
tatsächlich; wusste ich nicht.
Allerdings nur ein Treffer; etwas mehr Treffer gibt es bei der
web-weiten Suche, nämlich ca. 19. Beispiel:
The word gay is more than a word. Its apart of our community.
But the public will continue to try to political correctly use
our own against us to bring us down.
<http://navisite.collegeclub.com/servlet/channels.ChannelArticleServlet?areaid=13&articleid=175>
Warum aber so wenig Selbstbewusstsein bei der von dir gewählten
Formulierung? "political correct" gibt es sogar ca. 99 mal allein auf
UK-Webseiten - international 3.420; Beispiel:
She had been on at me for weeks now about political correct
statements. I should do this-, I should do that-, but I
mustn't-
<http://www.purefiction.com/pages/slush/slush53.htm>
Nur zum Vergleich: "Politically correct"/UK: 11.100; international:
220.000.
Ich weiß schon: "There is no safety in numbers, or in anything else"
(James Thurber).
<http://ubmail.ubalt.edu/~dhaynes/research/resyl.htm>
Aber da ich nun mal im "Hauptberuf Lehrer" bin ...
Gruß
pcr
> The word gay is more than a word. Its apart of our community.
> But the public will continue to try to political correctly use
> our own against us to bring us down.
> <http://navisite.collegeclub.com/servlet/channels.ChannelArticleServlet?areaid=13&articleid=175>
Nebenbei, ich habe vor kurzem mit Entsetzen festgestellt, daß der Song
"I feel pretty" aus der "West Side Story" neuerdings nicht mehr beginnt:
I feel pretty, oh so pretty,
I feel pretty and witty and gay,
And I pity
Any girl who isn't me today!
sondern:
I feel pretty, oh so pretty,
I feel pretty and witty and bright,
And I pity
Any girl who isn't me tonight!
- Sebastian
--
Willkommen bei Siemens Gebäudetechnik, dem sympathischen Innovations-
und Weltmarktführer in der Sicherheitstechnik!
(Website)
> Ist das jetzt Deine Privattheorie, wie vorher im Thread jemand
> andeutete, oder ist diese Interpretation historischer Mainstream?
Soweit ich weiß, vertritt diese These vor allem Gerd Lüdemann
(Theologieprof, der keine kirchliche Lehrerlaubnis mehr hat).
--
Mirko Driller
> Die Mormonen glauben auch an Gott und sind nach einem Engel Mormon
> benannt und nennen ihre Kirche eigentlich "Die Kirche Jesu Christi der
> Heiligen der Letzten Tage", sich selbst aber Mormonen.
Die Angehörigen der KJCdHdLT (meine Güte) meiden diesen Ausdruck seit
einiger Zeit, vielleicht besonders, seit dieser Typ in den Schlagzeilen
war, der gerade wegen Vielweiberei verurteilt wurde und sich als
Mormonen bezeichnet, aber nicht der KJC... angehört.
[Schreibweise "Muslim" vs. "Moslem"]
> In letzter Zeit wurden ja auch viele
> Fachleute zu diesem Thema interviewt. Wenn »Muslim« tatsächlich
> fachsprachlich ist, dann verwenden die Fachleute natürlich diese
> Form und das färbt dann auf die Journalisten ab.
Wenn ich mich recht entsinne, kommen e und o in unbetonten Silben bei
denjenigen Leuten, die Arabisch üblicherweise transkribieren, nicht vor.
Die (im Original nicht geschriebenen und regional unterschiedlich
ausgesprochenen) Laute werden immer als i bzw. u wiedergegeben.
So wurde auch aus Osama ben Laden recht schnell Usama bin Ladin oder
(nicht ganz konsequent) Usama bin Laden.
CU
Tho"alles IIRC"mas
--
"His super power is to turn into a scotch terrier."
Damit passt auch Islam besser zu Salam als bei Martins Version.
CU
Thomas
Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
> Sei doch kein _Muselmann_,
> Der das nicht lassen kann.
CU
Thomas
--
"I am the mother of all things, and all things should wear a sweater."
> Nebenbei, ich habe vor kurzem mit Entsetzen festgestellt, daß der Song
> "I feel pretty" aus der "West Side Story" neuerdings nicht mehr beginnt:
>
> I feel pretty, oh so pretty,
> I feel pretty and witty and gay,
Gehtjanoch. Der "state song" von Kentucky ging mal so:
My Old Kentucky Home
The sun shines bright in the old Kentucky home
'tis summer, the darkies are gay,
^^^^^^^ ^^^
The corn top's ripe and the meadow's in the bloom,
While the birds make music all the day;
...
"darkies" wird heute immer durch "people" ersetzt; "gay" ist
schwieriger, es muss sich ja auf "day" reimen.
- Andi
>Nebenbei, ich habe vor kurzem mit Entsetzen festgestellt, daß der Song
>"I feel pretty" aus der "West Side Story" neuerdings nicht mehr beginnt:
>
>I feel pretty, oh so pretty,
>I feel pretty and witty and gay,
>And I pity
>Any girl who isn't me today!
>
>sondern:
>
>I feel pretty, oh so pretty,
>I feel pretty and witty and bright,
>And I pity
>Any girl who isn't me tonight!
Neuerdings ist gut - schon auf meiner 1985er Aufnahme hieß es
bright.
--
Viele Grüße, Gerald Fix
Dies macht mich Staunen - FR
Na, wenn Du es nicht adverbiell einsetzt, dann geht's natürlich nicht.
"political correctly spoken..." - und schon paßt es.
Gruß,
Jan
Also Martin, wirklich. Da du die Ten Denz zur Aus Einander
Schreibung kennst, weißt du sehr wohl, dass es "politikal
korrekt" heißen müsste
(nominalisiert: "Politikal Korrekt Heit").
>Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Englischpädagoge seine
>Vorstellungen einbringen wollte?
Wohl wahr. Into the devil's kitchen, wenn ich nicht irre, hihihihi.
>Kennt der Insulaner denn die "Standingovations"? Nein?
Nun ja, ich fürchte, dieser Kasus muss unentschieden bleiben, vor
allem auf Grund seiner Hypothetizität ;-)
Schönen Gruß
pcr
>Reinhard Gonaus (er...@aon.at) wrote:
>
>> schwächt die Nerven, macht dich schwach und krank.
>
>..._blass_ und krank.
>
Ja. Fiel mir grad nicht ein. "Schwächen" und "schwach" so knapp
hintereinander haben mich eh irritiert.
Reinhard
--
Neu sind Geld und Jahr.
Warum denn bin ich nur noch
immer der alte?
>>Nebenbei, ich habe vor kurzem mit Entsetzen festgestellt, daß der
>>Song "I feel pretty" aus der "West Side Story" neuerdings nicht
>>mehr beginnt: [...]
Der Film aus dem Jahr 1961 hatte noch "gay". Bei Google führt "gay"
vor "bright" mit 128 zu 80 Treffern.
M.
> Auf RIAS (Radio im amerikan. Sektor) Berlin wurde jeden Freitag der
> 'Gottesdienst der mosaischen Kultusgemeinde' übertragen.
Witzig. Hier in AT heißt die Religion amtsdeutsch "mosaisch", die
Organisationen hingegen "Istraelitische Kultusgemeinden".
M.
Meinetwegen auch s/Alemannen/Franken/ || s/Alemannen/Sachsen/
Ich fühle mich allen genannten Volksgruppen nicht zugehörig.
Gruß
Ralf Kern
Warst Du mit den Gedanken schon im Urlaub in Istrien (ital. Istra)?
--
_____ _ _ mailto: halbritter_at_acornusers.org
|__ __|| | | | "Mögen alle Wesen glücklich sein!
| | | |_| | Mögen sie frei sein von Gier, Haß, Verblendung und
| | | _ | Leiden."
|_|a |_| |_|a (Buddhistischer Gruß)
> Meinetwegen auch s/Alemannen/Franken/ || s/Alemannen/Sachsen/
> Ich fühle mich allen genannten Volksgruppen nicht zugehörig.
Fühlst du dich etwas als Germane?
Flups
>> Witzig. Hier in AT heißt die Religion amtsdeutsch "mosaisch", die
>> Organisationen hingegen "Istraelitische Kultusgemeinden".
> Warst Du mit den Gedanken schon im Urlaub in Istrien (ital. Istra)?
Nein - aber vielleicht hatte die OMV (die mal ÖMV hieß, was dereinst
für "Österreichische Mineralöl-Verwaltung" stand), die dortselbst
eine Tankstellenkette unter dem Namen "ISTRABENZ" betreibt, ihre
Spukhand im Spiel ...
M.
Eben nicht. Und auch nicht als Stummer. Aber dafür habe ich kürzlich
schon in desd kräftig Prügel bezogen.
Gruß
Ralf Kern
Ohhhhh. <mit großen Augen> Ich habe gerade in den neuen Duden gesehen.
Ich glaube es immer noch nicht.
<nochmal hineinschau> Doch. Es steht da.
Martin, ich hatte gedacht, du machst Witze. Wie weit kann man mit
seinen Vermutungen fehlgehen ...
>"A standing ovation" habe ich des öfteren gelesen - der Plural
>aber sei denglisch, heißt es. Wer anders als ein Vertreter
>Deiner Profession könnte das bestätigen?
Diverse Lexika erwähnen explizit nur den Singular, ja. Ich kann mir
jedoch vorstellen, dass in Sätzen, in denen ausdrücklich von mehreren
Auftritten die Rede ist, auch der Plural sinnvoll ist, so wie in:
"He gets standing ovations no matter where he sings."
Und was folgerst Du daraus? Dürfen nun die Amerikaner und Griechen nur
jene Deutschen Germanen nennen, die sich als Germanen fühlen? Und die
Russen und Polen dürfen nur Hörbehinderte Taube nennen?
> Gerald Fix <geral...@t-online.de> wrote:
>
>>>Nebenbei, ich habe vor kurzem mit Entsetzen festgestellt, daß der
>>>Song "I feel pretty" aus der "West Side Story" neuerdings nicht
>>>mehr beginnt: [...]
>
> Der Film aus dem Jahr 1961
...dessen Soundtrack ich besitze...
> hatte noch "gay".
Eben, und folglich wird es auch auf dem Broadway "gay" gelautet haben.
Aufnahmen von 1985 sind doch neumodischer Schnickschnack. Ich hatte
mal den Text im Internet gesucht, weil ich nicht alles verstehen
konnte, und las da eben - und insbesondere auf den Webseiten, die
offenbar von den Rechtverwertern betrieben werden - "bright". Mit dem
Gedanken, daß an einem guten alten Text irgendwelche Plattenfirmen-
Fritzen rumdoktern, weil ihnen die Wörter nicht mehr gefallen, mag ich
mich nicht recht anfreunden.
> "Jan Venghaus" <janve...@hotmail.com> schrieb:
> >> *"This statement is political correctly"?
> >>
> >> Laß das "political" mal weg - spätestens dann merkst Du's.
> >Na, wenn Du es nicht adverbiell einsetzt, dann geht's natürlich nicht.
> >"political correctly spoken..." - und schon paßt es.
> ... schon humpelt es.
> Und das hältst Du für "grammatical correctly"?
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Adverbieller Einsatz dieses Idioms ist im Englischen nicht zulaessig.
Zum Beispiel:
This term is politically incorrect.
oder
The use of this term is politically incorrect.
weil der Begriff "politically correct" eben eine Eigenschaft der
Termini bezeichnet.
D.h. Der Bezug ist auf die angewandte Terminolgie und nicht das Aussagen!
Gruß aus England
--
Richard,
Crowthorne Berkshire UK
> snip <
> >>Kennt der Insulaner denn die "Standingovations"? Nein?
> >Nun ja, ich fürchte, dieser Kasus muss unentschieden bleiben, vor
> >allem auf Grund seiner Hypothetizität ;-)
> Warum? Gerade hier hätte ich auf Rückenstärkung gebaut. "A
> standing ovation" habe ich des öfteren gelesen - der Plural
> snip <
> Richard?
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Im Englischen immer "aus ein ander und auch klein ge schrieben" egal
ob Ein- oder Mehrzahl.
Gruß aus England
--
Richard,
Crowthorne Berkshire UK
!