Am 15.12.2016 um 14:44 schrieb Thomas 'PointedEars' Lahn:
> Helmut Richter wrote:
>
>> Am 15.12.2016 um 01:40 schrieb Thomas 'PointedEars' Lahn:
>>> Semantische Gemeinsamkeiten:
>>
>> "grosse Oberfläche, vergleichsweise
>> geringe Dicke" gilt für den und das
>> Schild gleichermaßen, ist also zwar richtig, aber untauglich zur
>> Unterscheidung.
>
> Das war auch nicht meine Intention [wie sich bei sinnerhaltendem Zitieren
> zeigt
Es war ja auch nicht meine Absicht, dir irgendeinen Fehler zu
unterstellen, weswegen ich ja explizit "zwar richtig" dazuschrieb.
> – Du bist nun von einem Zitier-Extrem (Fullquote) zum anderen
> gewechselt (Quotemardern)]. Mir ging es darum, die Gemeinsamkeiten zwischen
> dem (der) Schild (Waffe) und dem (der) geologischen bzw. dem (der) Eisschild
> hervorzuheben und hier eine gemeinsame Etymologie zu vermuten.
Die gemeinsame Etymologie aller drei Schilde(r) habe ich stillschweigend
vorausgesetzt. Deswegen vermutete ich, du wolltest die größere Nähe des
Eisschilds zum Schild(m) als zum Schild(n) plausibel machen, und *dafür*
taugt das Kriterium nicht so gut. Falsche Vermutung meinerseits, aber
ohne böswillige Absicht.
>> Anderes Kriterium: fehlende Beschriftung.
>
> Nein, der Waffenschild war sogar definitiv beschriftet, nämlich mit
> [...]
> – und schliesslich das (Verkehrs-)Schild als abstraktes, standardisiertes
> Hinweis-, Warn- und Verbotszeichen entwickelte.
Interessante Herleitung: der/das Schild schon immer als
Informationsträger bis heute. So wird sichs wohl entwickelt haben. Bei
Grimm wird das so dargestellt, wobei er auf den Genuswechsel kaum
eingeht: *der* erste Schild zur Bezeichnung der Bäckerei hatte dieselbe
Funktion wie *das* Schild heute, auch wenn heute eher Buchstabentext
verwendet wird anstelle von Bildsymbolen.
Mein Punkt war: ein Schild(m) könnte seinen Zweck auch ohne Symbolik
entfalten, zum Beispiel als reiner Schutzschild gegenüber Steinschlag
oder sonstige unpersönliche Gefahren, ein Schild(n) eher nicht. Insofern
kann das Kriterium der Beschriftung aus heutiger, synchroner Sicht
hilfreich sein. Für eine diachrone Betrachtung taugt es nicht.
>> Mir fällt im Augenblick keine Verwendung von "das Schild" ein, bei dem
>> das Schild nicht mit Schriftzeichen oder anderen bedeutungstragenden
>> Symbolen (z.B. Verkehrsschild) versehen ist. Gegenbeispiel?
Google-Test ohne viel Aussagekraft: "das Schutzschild" scheint
mindestens ebenso häufig verwendet zu werden wie "der Schutzschild".
Duden weiß aber, dass "der" richtig ist.
> Da gibt es keines. Was aber nicht bedeutet, dass Deine Prämisse richtig
> ist. Ex falso quodlibet.
Was war Prämisse wofür?
--
Helmut Richter