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Was die Post fuer Sonderzeichen haelt

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Michael Baumgartner

unread,
Jul 11, 2004, 5:51:30 PM7/11/04
to
Anläßlich meines bevorstehenden Umzugs habe ich neulich der Post einen
Nachsendeauftrag erteilt, und zwar online. Gestern kam nun die
Auftragsbestätigung per Brief, und darin war aus der
Hugo-Weiss-Straße, in die ich ziehe, die HUGO WEISS STRAßE geworden.
Dem wollte ich auf den Grund gehen und rief daher beim Kundenservice
an. Dort informierte mich ein freundlicher Herr, es handle sich
keineswegs um einen Fehler, die Schreibweise sei vielmehr
systembedingt. Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
Sonderzeichen umgehen könne. Sonderzeichen ?! Gottseidank habe ich
nicht vor, ins Ausland zu ziehen.

Gruß, Michael

Matthias Opatz

unread,
Jul 11, 2004, 6:08:28 PM7/11/04
to
Michael Baumgartner schrieb:

> HUGO WEISS STRAßE
> [...]


> Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
> Sonderzeichen umgehen könne.

Naja, man kann nicht alles haben. Es war schon ein Kraftakt, das System zur
Darstellung eines Großbuchstaben ß zu überreden.

Matthias

--
Karl der Große besiegte die Sachsen so oft, daß sie es zuletzt gar nicht
abwarteten. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ ***
---- Bitte bei Mailantwort Großbuchstaben aus Reply-Adresse löschen ----

Björn König

unread,
Jul 11, 2004, 6:18:42 PM7/11/04
to
Ja, Post ist manchmal seltsam.

Ich frage mich heute noch, wie aus "Wendenschloßstraße"
"rue Wenemensecales" (oder so ähnlich) wurde und wie die Post das Ziel
überhaupt gefunden hat.

Björn

Volker Gringmuth

unread,
Jul 11, 2004, 8:07:20 PM7/11/04
to
Matthias Opatz wrote:

>> HUGO WEISS STRAßE
>> [...]
>> Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
>> Sonderzeichen umgehen könne.
>
> Naja, man kann nicht alles haben. Es war schon ein Kraftakt, das
> System zur Darstellung eines Großbuchstaben ß zu überreden.

Weck keine schlafenden Hunde, sonst steht da ab morgen "STRASZE".
Dieses ßenario ist grauenhaft.


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Mein Newsreader kürzt Deinen Namen in der Artikelübersicht auf 'Torsten Müll'.
Offensichtlich will er mir damit etwas mitteilen :-)"
(Peter J. Holzer in desd zu Torsten Müller)

Peter Gruendler

unread,
Jul 12, 2004, 1:17:52 AM7/12/04
to
Am Mon, 12 Jul 2004 02:07:20 +0200 schrieb Volker Gringmuth:

> Matthias Opatz wrote:
>> Naja, man kann nicht alles haben. Es war schon ein Kraftakt, das
>> System zur Darstellung eines Großbuchstaben ß zu überreden.
>
> Weck keine schlafenden Hunde, sonst steht da ab morgen "STRASZE".

HUGO WEISS STRABE

Michael Hemmer

unread,
Jul 12, 2004, 3:46:54 AM7/12/04
to
Matthias Opatz wrote:
> Michael Baumgartner schrieb:
>>HUGO WEISS STRAßE
>>[...]
>>Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
>>Sonderzeichen umgehen könne.
>
> Naja, man kann nicht alles haben. Es war schon ein Kraftakt, das System zur
> Darstellung eines Großbuchstaben ß zu überreden.

Nachdem das System ja offenbar wenigstens das scharfe S beherrscht,
ist es eigentlich ein Wunder, dass man "Weiss" nicht gleich zu "WEIß"
verbessert hat.

GRUß,

Michael

Stefan

unread,
Jul 12, 2004, 7:38:59 AM7/12/04
to
Matthias Opatz wrote:

> Naja, man kann nicht alles haben. Es war schon ein Kraftakt, das System zur
> Darstellung eines Großbuchstaben ß zu überreden.

Diesen Kraftakt hätten sie aber besser bleiben lassen. ß ist als Ligatur
von zwei Kleinbuchstaben (lang-s mit schluss-s) ebenfalls ein reiner
Kleinbuchstabe und wird im Versalatz SS, alles andere ist schlicht
falsch. Und bevor Du fragst: Quelle Duden.

Stefan

Matthias Opatz

unread,
Jul 12, 2004, 8:16:00 AM7/12/04
to
Stefan schrieb:

> ß [...] wird im Versalatz SS [...]


> Und bevor Du fragst: Quelle Duden.

Unglaublich!

Thomas Gerlach

unread,
Jul 12, 2004, 8:46:15 AM7/12/04
to

"ß" ist keine Ligatur und ist nicht durch "SS" zu ersetzen. Das gilt
jedenfalls dann, wenn es sich um die Datenverarbeitung der Post
handelt, die gefälligst korrekt zu arbeiten hat. "Korrekt" bedeutet,
dass die richtige Adresse für die Weiterleitung ermittelt wird. Dass
diese Adresse so etwas Ähnliches wie deutsche Wörter enthält, ist fast
Zufall und tut nichts zur Sache, denn es geht letztendlich darum,
Sendungen zuzustellen und nicht darum, jemandem etwas zum Lesen
anzubieten.

SCNR
Thomas

Andreas Prilop

unread,
Jul 12, 2004, 8:59:50 AM7/12/04
to
On Mon, 12 Jul 2004, Peter Gruendler wrote:

> HUGO WEISS STRABE

<http://www.google.com/search?q=Strabe>

--
Jetzt überall in Deutschland: Akzente des Grauen`s
http://de.schlecker.com/channels/SCHLECKERbringts/bilder/header.gif

Christina Kunze

unread,
Jul 12, 2004, 10:11:47 AM7/12/04
to
"Stefan" <stefan@mus._INVALID_.ch> schrieb

> ß ist als Ligatur
> von zwei Kleinbuchstaben

...

Sach bloß.

chr

Inge Mueller

unread,
Jul 12, 2004, 10:28:42 AM7/12/04
to
Björn König <abfal...@alpha-tierchen.de> schrieb:

Andererseits ging ein Brief, der in die "Elisabethstr."
sollte, als unzustellbar zurück, da in der Adresse
"Elisabethenstr." stand. Plz und Hausnr. waren korrekt, eine
Elisabethenstr. gab es in dieser Stadt nicht. Trotzdem
konnte "die Post" den Brief der Elisabethstr. nicht zuordnen
:-(

Gruß,
INge

Matthias Opatz

unread,
Jul 12, 2004, 10:32:10 AM7/12/04
to
Inge Mueller schrieb:

> Andererseits ging ein Brief, der in die "Elisabethstr."
> sollte, als unzustellbar zurück, da in der Adresse
> "Elisabethenstr." stand. Plz und Hausnr. waren korrekt, eine
> Elisabethenstr. gab es in dieser Stadt nicht. Trotzdem
> konnte "die Post" den Brief der Elisabethstr. nicht zuordnen

Heißt das, die sortieren maschinell, ohne dass mutmaßlich Unzustellbares
vor der Rücksendung noch ein händisches Verfahren durchläuft?

Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen? Sowas
*muss* beim momentanen Stand der OCR-Technik ja händisch sortiert werden ...

Michael Kauffmann

unread,
Jul 12, 2004, 1:17:03 PM7/12/04
to
Michael Baumgartner verlautbarte zum Themenkomplex
Was die Post fuer Sonderzeichen haelt:

> Anläßlich meines bevorstehenden Umzugs habe ich neulich der Post einen
> Nachsendeauftrag erteilt, und zwar online. Gestern kam nun die
> Auftragsbestätigung per Brief, und darin war aus der
> Hugo-Weiss-Straße, in die ich ziehe, die HUGO WEISS STRAßE geworden.
> Dem wollte ich auf den Grund gehen und rief daher beim Kundenservice
> an. Dort informierte mich ein freundlicher Herr, es handle sich
> keineswegs um einen Fehler, die Schreibweise sei vielmehr
> systembedingt. Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
> Sonderzeichen umgehen könne.

Vielleicht hat der freundliche Herr da selber etwas nicht ganz verstanden.
Das System muss alle möglichen Schreibweisen auf eine Normschreibweise
reduzieren, um eine möglichst hohe Trefferquote zu erreichen. Dabei hat man
sich offenbar dafür entschieden, in der Normschreibweise nur Leerzeichen als
Worttrenner zu verwenden.

Übrigens gibt es Sprachliebhaber, die darauf beharren, dass es
"Hugo Weiss-Straße" heißt, weil der Mann nicht Hugo-Weiss" hieß.

Michael Kauffmann

Lars Trebing

unread,
Jul 12, 2004, 1:19:37 PM7/12/04
to
Peter Gruendler wrote:

Was spräche denn gegen "HUGO WEIB STRABE"?

Wirsing! ;)

--
Lars Trebing | http://www.ltrebing.de/ | mailto:ltre...@ltrebing.de

Lars Trebing

unread,
Jul 12, 2004, 1:22:24 PM7/12/04
to
Matthias Opatz wrote:

> Heißt das, die sortieren maschinell, ohne dass mutmaßlich
> Unzustellbares vor der Rücksendung noch ein händisches Verfahren
> durchläuft?
>
> Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen?
> Sowas *muss* beim momentanen Stand der OCR-Technik ja händisch
> sortiert werden ...

Ich fürchte, du unterschätzt den momentanen Stand der OCR-Technik.

Wirsing!

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Matthias Damm

unread,
Jul 12, 2004, 1:35:31 PM7/12/04
to
Michael Baumgartner <michael...@hotmail.com> wrote:

> Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
> Sonderzeichen umgehen könne. Sonderzeichen ?! Gottseidank habe ich
> nicht vor, ins Ausland zu ziehen.

Wo ist das Problem? Hier geht es nicht um Sprachkultur Rechtschreibung
oder Typographie sondern um die Anforderungen eines EDV-Systems. Die
mögen etwas atavistisch anmuten, aber so lange sie funktionieren, sehe
ich nicht, warum man sich über die fehlenden Bindestriche aufregen
sollte. Schließlich willst Du ja wahrscheinlich, daß der Nachsendeantrag
auch Briefe erfaßt, die an die "Hugo Weiß Strasse" addressiert sind.

Schöne Grüße,
Matthias

--
Matthias Damm
Please use Reply-To: information for replies
PGP key: http://macplanet.macbay.de/files/MatthiasDamm.asc
PGP fingerprint: CED3 6074 7F7D 3148 C6F3 DFF2 05FF 3A0B 0D12 4D41

Matthias Opatz

unread,
Jul 12, 2004, 2:12:41 PM7/12/04
to
Michael Kauffmann schrieb:

> Übrigens gibt es Sprachliebhaber, die darauf beharren, dass es
> "Hugo Weiss-Straße" heißt, weil der Mann nicht Hugo-Weiss" hieß.

Hugo Weiss-Straße heißt er aber auch nicht.

Michael Hemmer

unread,
Jul 12, 2004, 2:53:20 PM7/12/04
to
Thomas Burkhard wrote:
> Peter Gruendler <usene...@fahr-zur-hoelle.org>:
> Mach keine Witze. Der Peter-Gabriel-Song "Schnappschuß" wird auf
> seinen ganzen CD's stets als "Schnappschub" wiedergegeben -
> grauenhaft.

Du hast neulich den Hinweis auf die Website eines amerikanischen
Deutschlehrers nicht mitbekommen, oder? Such mal bei Google Groups
nach "er weib"...

Grub,

Michael

Volker Gringmuth

unread,
Jul 12, 2004, 2:49:10 PM7/12/04
to
Matthias Opatz wrote:

> Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen?
> Sowas *muss* beim momentanen Stand der OCR-Technik ja händisch
> sortiert werden ...

Schon vor zehn Jahren konnten die OCR-Systeme der Briefzentren aus
praktisch jeder Wellenlinie Straße und Hausnummer extrahieren.


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"SPAM ist Mehrzahl - wär's Einzahl, wär's kein SPAM."
(Harald Effenberg in dnq)

Inge Mueller

unread,
Jul 12, 2004, 3:44:58 PM7/12/04
to
Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> schrieb:

>Inge Mueller schrieb:
>
>> Andererseits ging ein Brief, der in die "Elisabethstr."
>> sollte, als unzustellbar zurück, da in der Adresse
>> "Elisabethenstr." stand. Plz und Hausnr. waren korrekt, eine
>> Elisabethenstr. gab es in dieser Stadt nicht. Trotzdem
>> konnte "die Post" den Brief der Elisabethstr. nicht zuordnen
>
>Heißt das, die sortieren maschinell, ohne dass mutmaßlich Unzustellbares
>vor der Rücksendung noch ein händisches Verfahren durchläuft?

keine Ahnung, war ca. 1998 in München. Ich saß im Büro in
der Elisabethstr. und wartete händeringend auf ganz
dringende Unterlagen. Als ich beim Absender dieser anrief,
hieß es, wir wollten Sie gerade benachrichtigen, der Brief
kam zurück ...

>Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen? Sowas
>*muss* beim momentanen Stand der OCR-Technik ja händisch sortiert werden ...

Wäre vielleicht ne Möglichkeit - aber wie sicher die ist,
kann Dir wahrscheinlich nur jemand von der Post sagen.

Gruß,
INge

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Sebastian Koppehel

unread,
Jul 12, 2004, 5:11:46 PM7/12/04
to
"Michael Baumgartner" <michael...@hotmail.com> schrieb:

Bereits die Umwandlung in Großbuchstaben ist nicht hinnehmbar. Die Post
sollte zur Verwaltung von Adressen tunlichst Software benutzen, die mit
normalen deutschen Postanschriften zurechtkommt, ohne irgendetwas daran
zu ändern. Das macht der Rest der deutschen Wirtschaft ja auch.

Naja, vielleicht ist das ja auch Teil der Kampagne, unter der Marke
"DHL" als internationales Logistikunternehmen aufzutreten.

- Sebastian

--
Look Great this Spring, while sleeping.

(Spam)

Thomas Gerlach

unread,
Jul 12, 2004, 5:59:37 PM7/12/04
to
On Mon, 12 Jul 2004 23:11:46 +0200, Sebastian Koppehel wrote:

> Bereits die Umwandlung in Großbuchstaben ist nicht hinnehmbar.

Wieso nicht?

> Die Post
> sollte zur Verwaltung von Adressen tunlichst Software benutzen, die mit
> normalen deutschen Postanschriften zurechtkommt, ohne irgendetwas daran
> zu ändern. Das macht der Rest der deutschen Wirtschaft ja auch.

Der Rest der Wirtschaft übergibt seine Briefe und Pakete der Post. ;-)
Eine Form der Kanonisierung ist nötig; schließlich sollen sowohl
"Hugo-Weiss-Straße" als auch "hUgO WEisS-strAßE" ankommen, und zwar in
derselben Straße. Groß- und Kleinschreibung sind also unwichtig; jeder
Buchstabe wird auf den entsprechenden Großbuchstaben abgebildet.
Wenn du jetzt einen Brief in den Karl-Müller-Weg schickst, bemerkst du
gar nicht, dass die Post ihn in den KARL MÜLLER WEG liefert. Ich sehe
wirklich nicht, wo das Problem liegen soll.

CU
Thomas

Michael Hemmer

unread,
Jul 12, 2004, 7:01:55 PM7/12/04
to
Matthias Damm wrote:
> Michael Baumgartner <michael...@hotmail.com> wrote:
>>Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit
>>Sonderzeichen umgehen könne. Sonderzeichen ?! Gottseidank habe ich
>>nicht vor, ins Ausland zu ziehen.
>
> Wo ist das Problem? Hier geht es nicht um Sprachkultur Rechtschreibung
> oder Typographie sondern um die Anforderungen eines EDV-Systems.

An die tatsächliche Existenz solcher Anforderungen mag ich beim heutigen
Stand der Technik einfach nicht recht glauben. "Das geht mit unserer
[Bestell-, ...]Software nicht" - derlei höre ich immer wieder mit einem
Anflug von Fatalismus in der Stimme, als ob das Fehlen gottgegeben sei.
Dabei ist es meist recht offensichtlich, dass es sich der Programmierer
zu einfach gemacht hat und dass ihm das Gespür abgeht, was später einmal
Leute mit seiner Software machen wollen könnten.

Oft ist wohl auch einfach der Auftraggeber zu lasch, um eine bestimmte
Funktion einzufordern. Da lebt man doch lieber mit einer vorgefertigten
Software, die nur Leerzeichen als Trenner in einem Straßennamen
akzeptiert - in Amerika funktioniert die ja schließlich auch ...

> Die mögen etwas atavistisch anmuten, aber so lange sie funktionieren,
> sehe ich nicht, warum man sich über die fehlenden Bindestriche
> aufregen sollte.

Wenn wir so bereitwillig unsere Welt der Software anpassen wollen,
können wir auch gleich Strichcodes auf die Straßenschilder drucken. Wie
sich Kurt Schuhmacher und Ludwig Ehrhardt schreiben, kann sich sowieso
kein Mensch merken ...

> Schließlich willst Du ja wahrscheinlich, daß der Nachsendeantrag
> auch Briefe erfaßt, die an die "Hugo Weiß Strasse" addressiert sind.

Es ist nun wirklich kein unlösbares programmiertechnisches Problem,
(beim Scannen erkannte) Leerzeichen als (in der Datenbank gespeicherten)
Bindestrichen äquivalent zu behandeln. Umgekehrt müsste es ja auch
funktionieren: mit der Ansetzungsform "HUGO WEISS STRAßE" im Computer
und einer vernünftig geschriebenen Adresse auf dem Brief. Es spricht
übrigens auch nichts dagegen, zwei Adressen zu speichern - eine für die
EDV mundgerecht vorbereitete (wenn's denn sein muss) und eine unter
Gesichtspunkten der Rechtschreibug und Typographie vertretbare für die
eigentliche Adressierung.

Gruß,

Michael

René

unread,
Jul 12, 2004, 7:34:58 PM7/12/04
to
Michael Hemmer wrote:
> vorgefertigte Software, die nur Leerzeichen als Trenner in einem

> Straßennamen akzeptiert - in Amerika funktioniert die ja schließlich
> auch ...


Hier bescheißen wir einfach und benutzen nur den Namen der Straße, und
nicht ihre Bezeichnung, d.h. Avenue, Boulevard, Street, Lane werden im
Allgemeinen weder ausgesprochen noch -geschrieben.

--
When I said "we", officer, I was referring to myself, the four young
ladies, and, of course, the goat.


Michael Hemmer

unread,
Jul 12, 2004, 7:40:53 PM7/12/04
to
René wrote:
> Michael Hemmer wrote:
>>vorgefertigte Software, die nur Leerzeichen als Trenner in einem
>>Straßennamen akzeptiert - in Amerika funktioniert die ja schließlich
>>auch ...
>
> Hier bescheißen wir einfach und benutzen nur den Namen der Straße, und
> nicht ihre Bezeichnung, d.h. Avenue, Boulevard, Street, Lane werden im
> Allgemeinen weder ausgesprochen noch -geschrieben.

Dumm, wenn Doppelbelegungen vorkommen ...

Gruß,

Michael

René

unread,
Jul 12, 2004, 8:07:06 PM7/12/04
to
Michael Hemmer wrote:
>> Hier bescheißen wir einfach und benutzen nur den Namen der Straße,
>> und nicht ihre Bezeichnung, d.h. Avenue, Boulevard, Street, Lane
>> werden im Allgemeinen weder ausgesprochen noch -geschrieben.
>
> Dumm, wenn Doppelbelegungen vorkommen ...

Daher sagte ich auch "im Allgemeinen". Wer in einer diesen Gegenden
wohnt, wo man es witzig fand, Oak Lane, Oak Circle, Oak Cut-Off, Oak
Ridge etc als Straßennamen zu verwenden, tut gut daran, seine Adresse
_nicht_ abzukürzen.

Gerd Weder

unread,
Jul 12, 2004, 1:37:05 PM7/12/04
to
"Michael Kauffmann" schrieb:

> Übrigens gibt es Sprachliebhaber, die darauf beharren, dass es
> "Hugo Weiss-Straße" heißt, weil der Mann nicht Hugo-Weiss" hieß.

... und die Straße heißt mit Vornamen Hugo?


Helmut Richter

unread,
Jul 13, 2004, 3:03:39 AM7/13/04
to

Nein, sondern Herr Weiss-Straße. Warum soll der keinen Doppelnamen
haben?

Helmut Richter

Michael Baumgartner

unread,
Jul 13, 2004, 3:05:37 AM7/13/04
to
"Matthias Damm" <spambi...@macpla.net> schrieb:

>
> Wo ist das Problem? Hier geht es nicht um Sprachkultur
> Rechtschreibung oder Typographie sondern um die Anforderungen
> eines EDV-Systems. Die mögen etwas atavistisch anmuten, aber
> so lange sie funktionieren, sehe ich nicht, warum man sich über
> die fehlenden Bindestriche aufregen sollte. Schließlich willst
> Du ja wahrscheinlich, daß der Nachsendeantrag auch Briefe erfaßt,
> die an die "Hugo Weiß Strasse" addressiert sind.

Das Problem ist, daß ich in den nächsten Monaten immer wieder Post
bekommen werde, auf denen die Adresse versaubeutelt ist. Was die
"Anforderungen eines EDV-Systems" angeht, so sollte zunächst das
EDV-System an die Anforderungen der Aufgabe angepaßt werden und nicht
umgekehrt - wir leben ja nicht mehr in den 70ern -, und es erstaunt
mich doch ungemein, daß ausgerechnet die Post, bei der der Umgang mit
Adressen zu den Grundaufgaben gehört, ein derart primitives System
verwendet. Immerhin gibt es die Regeln für die Schreibweise von
Adressen nicht erst seit gestern.
Und ich hoffe sehr, daß Briefe, die an die "Hugo-Weiss-Straße"
adressiert sind, *nicht* vom Nachsendeantrag erfaßt werden, dorthin
ziehe ich nämlich.

Gruß, Michael

Thomas Gerlach

unread,
Jul 13, 2004, 3:33:10 AM7/13/04
to
On Tue, 13 Jul 2004 01:01:55 +0200, Michael Hemmer wrote:
> Matthias Damm wrote:
>>
>> Wo ist das Problem? Hier geht es nicht um Sprachkultur Rechtschreibung
>> oder Typographie sondern um die Anforderungen eines EDV-Systems.
>
> An die tatsächliche Existenz solcher Anforderungen mag ich beim heutigen
> Stand der Technik einfach nicht recht glauben.

Wieso nicht? Bei einem Nachsendeantrag ist die Anforderung: "Was an
$alteadresse adressiert ist, soll bei $neueadresse ankommen." Eine
weitere Anforderung existiert nicht.

> "Das geht mit unserer
> [Bestell-, ...]Software nicht" - derlei höre ich immer wieder mit einem
> Anflug von Fatalismus in der Stimme, als ob das Fehlen gottgegeben sei.

Das ist allerdings ein anderer Fall.

> Dabei ist es meist recht offensichtlich, dass es sich der Programmierer
> zu einfach gemacht hat und dass ihm das Gespür abgeht, was später einmal
> Leute mit seiner Software machen wollen könnten.

Der Programmierer hat kein Gespür zu haben, sondern sich ans Konzept
zu halten. Selbst wenn ihm klar wäre, dass etwas wünschenswert wäre,
hat er das nur dann einzubauen, wenn er einen Auftrag dafür erhält.
Ansonsten gibt's etwas auf die Finger, weil das Etwas nicht gefordert
und daher das dafür nötige Geld einzusparen war.

> Oft ist wohl auch einfach der Auftraggeber zu lasch, um eine bestimmte
> Funktion einzufordern. Da lebt man doch lieber mit einer vorgefertigten
> Software, die nur Leerzeichen als Trenner in einem Straßennamen
> akzeptiert - in Amerika funktioniert die ja schließlich auch ...

Sie akzeptiert doch Bindestriche. Sie stellt sie nur intern nicht dar,
was durchaus sinnvoll ist, um Duplikate zu vermeiden.

Wenn die Post intern nicht mit Daten arbiten würde, die im Wesentlichen
den üblichen Adressen entsprechen, sondern alle Straßen mit derselben
Postleitzahl mit Fibonacci-Zahlen "durchnummerieren" würde, so dass
statt "HUGO WEISS STRAßE" "34" auf dem Umschlag stünde, wäre das dann
schlimmer oder weniger schlimm als die kritisierte Variante? Immerhin
kämen Briefe mit Zahlen zwischen 22 und 33 gar nicht an.

Tut mir leid[1], ich kann die Aufregung nicht nachvollziehen.

CU
Thomas

[1] wer mag, kann "Leid" daraus machen ;)

Thomas Gerlach

unread,
Jul 13, 2004, 3:38:08 AM7/13/04
to
On Tue, 13 Jul 2004 09:05:37 +0200, Michael Baumgartner wrote:

> Das Problem ist, daß ich in den nächsten Monaten immer wieder Post
> bekommen werde, auf denen die Adresse versaubeutelt ist.

Na und? Die Aufschrift auf dem Umschlag ist nicht für dich gedacht,
sondern für den Briefträger. Für dich ist die Adresse _im_ Brief
gedacht; die dürfte allerdings veraltet sein. ;)

CU
Thomas

Philipp Reichmuth

unread,
Jul 13, 2004, 5:06:58 AM7/13/04
to
Lars Trebing schrieb:

>> Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen?
>> Sowas *muss* beim momentanen Stand der OCR-Technik ja händisch
>> sortiert werden ...
>
> Ich fürchte, du unterschätzt den momentanen Stand der OCR-Technik.

Ich fürchte, du überschätzt meine Handschrift. :)

Philipp

Michael Hemmer

unread,
Jul 13, 2004, 5:18:42 AM7/13/04
to

Eben. "Straße" als Familienname mag überaus selten sein, zugegeben, aber
"Platz" ist sehr wohl gebräuchlich.

Gruß,

Michael

Michael Pronay

unread,
Jul 13, 2004, 5:28:59 AM7/13/04
to
Michael Kauffmann <NOS...@koben.DE> wrote:

> Übrigens gibt es Sprachliebhaber, die darauf beharren, dass es
> "Hugo Weiss-Straße" heißt, weil der Mann nicht Hugo-Weiss" hieß.

Dass es beharrliche Falschschreiber gibt, ist aber nicht wirklich
besonders neu.

M.

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Jens Müller

unread,
Jul 14, 2004, 4:01:27 AM7/14/04
to
Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> writes:

> Heißt das, die sortieren maschinell, ohne dass mutmaßlich Unzustellbares
> vor der Rücksendung noch ein händisches Verfahren durchläuft?

> Kann man sich durch handschriftliches Adressieren davor schützen?

Nö, aber, indem man _außen_ keine Absenderanschrift raufschreibt. Dann
erstmal doch noch zu versuchen, die Sendung zuzustellen, dürfte
billiger sein, als alle Briefe gleich nach Marburg zu schicken.

Jens Müller

unread,
Jul 14, 2004, 4:06:44 AM7/14/04
to
Oliver Cromm <c1...@er.uqam.ca> writes:

> Mit genügend langen Postleitzahlen (die USA haben neunstellige, auch
> wenn die noch nicht so oft Verwendung finden) sollte der Rest der
> Adresse eigentlich überflüssig sein. In Deutschland sind es allemal die
> Ortsnamen.

Ist das so? Was soll Gemeinden mit gleicher PLZ daran hindern,
Straßen gleich zu benennen?

Jens Müller

unread,
Jul 14, 2004, 4:11:40 AM7/14/04
to
Thomas Gerlach <use...@unterderbruecke.de> writes:

> Die Aufschrift auf dem Umschlag ist nicht für dich gedacht,
> sondern für den Briefträger.

Und die im System ist unter anderem für DP Pressedistribution
gedacht.

Jens Müller

unread,
Jul 14, 2004, 4:12:47 AM7/14/04
to
Thomas Gerlach <use...@unterderbruecke.de> writes:

>> Die Post
>> sollte zur Verwaltung von Adressen tunlichst Software benutzen, die mit
>> normalen deutschen Postanschriften zurechtkommt, ohne irgendetwas daran
>> zu ändern. Das macht der Rest der deutschen Wirtschaft ja auch.
>
> Der Rest der Wirtschaft übergibt seine Briefe und Pakete der Post. ;-)
> Eine Form der Kanonisierung ist nötig; schließlich sollen sowohl
> "Hugo-Weiss-Straße" als auch "hUgO WEisS-strAßE" ankommen, und zwar in
> derselben Straße. Groß- und Kleinschreibung sind also unwichtig; jeder
> Buchstabe wird auf den entsprechenden Großbuchstaben abgebildet.
> Wenn du jetzt einen Brief in den Karl-Müller-Weg schickst, bemerkst du
> gar nicht, dass die Post ihn in den KARL MÜLLER WEG liefert. Ich sehe
> wirklich nicht, wo das Problem liegen soll.

Die Post druckt diese Anschrift vermutlich auch auf
Anschriftenbenachrichtigungskarten.

Matthias Opatz

unread,
Jul 14, 2004, 5:30:14 AM7/14/04
to
Jens Müller schrieb:

> Was soll Gemeinden mit gleicher PLZ daran hindern,
> Straßen gleich zu benennen?

Zuviel Geld?
Jedenfalls hat die Stadt Suhl vor ein paar Jahren weder Mühe noch Kosten
gescheut, Straßen, die in ihrer Stadt samt den eingemeindeten Orten mehrmals
vorkamen, auch dann umzubenennen, wenn die Orte eine *verschiedene* PLZ
hatten.

Matthias

--
Karl der Große besiegte die Sachsen so oft, daß sie es zuletzt gar nicht
abwarteten. Prof. Galletti
*** Wer zum Kuckuck ist Prof. Galletti? => http://www.galletti.de/ ***
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Jens Müller

unread,
Jul 14, 2004, 12:33:50 PM7/14/04
to
Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> writes:

> Jens Müller schrieb:
>
>> Was soll Gemeinden mit gleicher PLZ daran hindern,
>> Straßen gleich zu benennen?
>
> Zuviel Geld?
> Jedenfalls hat die Stadt Suhl vor ein paar Jahren weder Mühe noch Kosten
> gescheut, Straßen, die in ihrer Stadt samt den eingemeindeten Orten mehrmals
> vorkamen, auch dann umzubenennen, wenn die Orte eine *verschiedene* PLZ
> hatten.

Das gehört ja wohl auch so.

Ich bezog mich aber auf _verschiedene_ Gemeinden.

Christian Feldhaus

unread,
Jul 14, 2004, 1:03:06 PM7/14/04
to
Jens Müller <jens.m...@ira.uka.de> wrote:

> Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> writes:
>
> > Jens Müller schrieb:
> >
> >> Was soll Gemeinden mit gleicher PLZ daran hindern,
> >> Straßen gleich zu benennen?
> >
> > Zuviel Geld?
> > Jedenfalls hat die Stadt Suhl vor ein paar Jahren weder Mühe noch Kosten
> > gescheut, Straßen, die in ihrer Stadt samt den eingemeindeten Orten mehrmals
> > vorkamen, auch dann umzubenennen, wenn die Orte eine *verschiedene* PLZ
> > hatten.
>
> Das gehört ja wohl auch so.

Nein, das wird mal so, mal so gehandhabt. In einigen Städten legt man
Wert darauf, dass jeder Straßenname im Stadtgebiet nicht mehr als einmal
vorkommt. Anderswo ist das kein Problem, solange nicht auch der
Stadtteil/-bezirk der gleiche ist.

> Ich bezog mich aber auf _verschiedene_ Gemeinden.

Da kann das durchaus vorkommen ...

Tschüs,
Christian

Dieter Bruegmann

unread,
Jul 14, 2004, 2:23:41 PM7/14/04
to
.oO(Jens Müller / Wed, 14 Jul 2004 18:33:50 +0200)

> Matthias Opatz <spam-c...@onlinehome.de> writes:
>
>> Jens Müller schrieb:

>> Zuviel Geld?
>> Jedenfalls hat die Stadt Suhl vor ein paar Jahren weder Mühe noch Kosten
>> gescheut, Straßen, die in ihrer Stadt samt den eingemeindeten Orten mehrmals
>> vorkamen, auch dann umzubenennen, wenn die Orte eine *verschiedene* PLZ
>> hatten.
>
> Das gehört ja wohl auch so.

Das solltest du mal den Vätern von Groß-Berlin sagen, denn hier gibt
es allein neunmal eine "Berliner Straße".

Da Didi, da früher in einer der fünf Ahornstraßen (davon drei allein
im Westteil) wohnte.
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://www.bruhaha.de
Disclaimer: Diese Nachricht kann unsichtbare Smilies enthalten!

"Welcome to the real world!" (Morpheus)

Helga Schulz

unread,
Jul 14, 2004, 3:18:03 PM7/14/04
to
"Michael Baumgartner" <michael...@hotmail.com> schrieb
vorher:

>Anläßlich meines bevorstehenden Umzugs habe ich neulich der Post einen
>Nachsendeauftrag erteilt, und zwar online. Gestern kam nun die
>Auftragsbestätigung per Brief, und darin war aus der
>Hugo-Weiss-Straße, in die ich ziehe, die HUGO WEISS STRAßE geworden.
>Dem wollte ich auf den Grund gehen und rief daher beim Kundenservice
>an. Dort informierte mich ein freundlicher Herr, es handle sich
>keineswegs um einen Fehler, die Schreibweise sei vielmehr

>systembedingt. Die Bindestriche entfielen, weil das System nicht mit


>Sonderzeichen umgehen könne. Sonderzeichen ?! Gottseidank habe ich
>nicht vor, ins Ausland zu ziehen.
>

Schon faszinierend, welch merkwürdige Systeme noch in Gebrauch
sind. Die müssen ja noch aus der letzten Steinzeit stammen. War
nicht eine ganze Weile mit den Personalausweisen auch dieses
Theater?

Sebastian Koppehel

unread,
Jul 14, 2004, 5:08:18 PM7/14/04
to
Thomas Gerlach <use...@unterderbruecke.de> schrieb:

> On Mon, 12 Jul 2004 23:11:46 +0200, Sebastian Koppehel wrote:
>
>> Bereits die Umwandlung in Großbuchstaben ist nicht hinnehmbar.
>
> Wieso nicht?

Weil die Post nichts an den Adressen zu ändern hat. Vor allem dann
nicht, wenn sie so, wie sie hereingekommen sind, völlig in Ordnung sind.
Selbst Korrekturen sind fragwürdig, aber die Umwandelung in
Großbuchstaben ist keine Korrektur.

>> Die Post
>> sollte zur Verwaltung von Adressen tunlichst Software benutzen, die mit
>> normalen deutschen Postanschriften zurechtkommt, ohne irgendetwas daran
>> zu ändern. Das macht der Rest der deutschen Wirtschaft ja auch.
>
> Der Rest der Wirtschaft übergibt seine Briefe und Pakete der Post. ;-)

Nicht zwangsläufig der. Es gibt ja auch noch andere Firmen.

> Eine Form der Kanonisierung ist nötig; schließlich sollen sowohl
> "Hugo-Weiss-Straße" als auch "hUgO WEisS-strAßE" ankommen, und zwar in
> derselben Straße. Groß- und Kleinschreibung sind also unwichtig; jeder
> Buchstabe wird auf den entsprechenden Großbuchstaben abgebildet.

Wenn die Post es für sinnvoll hält, das zu kanonisieren, dann ist das ja
in Ordnung. Aber dann sollte sie entweder eine Form wählen, die man nach
außen präsentieren kann, oder die vereinheitlichte Form auf den internen
Gebrauch beschränken.

> Wenn du jetzt einen Brief in den Karl-Müller-Weg schickst, bemerkst du
> gar nicht, dass die Post ihn in den KARL MÜLLER WEG liefert. Ich sehe
> wirklich nicht, wo das Problem liegen soll.

Das "Problem" taucht dann auf, wenn die Post unprofessionelle Schreiben
an ihre Kunden schickt, die verraten, daß ihre Systeme den ganz normalen
Umgang mit ganz normalen Adressen nicht beherrschen.

- Sebastian

Matthias Damm

unread,
Jul 17, 2004, 10:46:20 AM7/17/04
to
Michael Hemmer <m...@privacy.net> wrote:

> An die tatsächliche Existenz solcher Anforderungen mag ich beim heutigen
> Stand der Technik einfach nicht recht glauben. "Das geht mit unserer
> [Bestell-, ...]Software nicht" - derlei höre ich immer wieder mit einem
> Anflug von Fatalismus in der Stimme, als ob das Fehlen gottgegeben sei.

Natürlich kann man alles machen. Die Post könnte auch anbieten, die
Adresse in einer frei wählbaren Schriftart aufdrucken zu lassen. Nur
gibt es halt ganz einfach keinerlei Grund, ein funktionierendes System
um Funktionen zu erweitern, die nicht benötigt werden.

> Dabei ist es meist recht offensichtlich, dass es sich der Programmierer
> zu einfach gemacht hat und dass ihm das Gespür abgeht, was später einmal
> Leute mit seiner Software machen wollen könnten.

Was wollen sie denn machen? Die Post will Briefe automatisch umleiten.
Das scheint mit dem existierenden System gut zu funktionieren.

Der Programmierer wird genau das umsetzen, was im Lastenheft der
Software steht. Alles andere wäre Ressourcenverschwendung und zudem
gefährlich, da jede Zeile Code die Gefahr von Fehlern birgt.

> Wenn wir so bereitwillig unsere Welt der Software anpassen wollen,
> können wir auch gleich Strichcodes auf die Straßenschilder drucken. Wie
> sich Kurt Schuhmacher und Ludwig Ehrhardt schreiben, kann sich sowieso
> kein Mensch merken ...

Hast Du ein Problem damit, die Adresse auf Deiner Briefen zu lesen?
Zumal sie ja sowieso schon in Deinem Briefkasten liegen und allenfalls
der Briefträger sich beschweren könnte.

Schöne Grüße,
Matthias


--
Matthias Damm
Please use Reply-To: information for replies
PGP key: http://macplanet.macbay.de/files/MatthiasDamm.asc
PGP fingerprint: CED3 6074 7F7D 3148 C6F3 DFF2 05FF 3A0B 0D12 4D41

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Inge Mueller

unread,
Jul 20, 2004, 8:22:19 AM7/20/04
to
LOESCH...@compuserve.com (Markus Ermert) schrieb:

>Inge Mueller schrieb:
>
>> Andererseits ging ein Brief, der in die "Elisabethstr."
>> sollte, als unzustellbar zurück, da in der Adresse
>> "Elisabethenstr." stand. Plz und Hausnr. waren korrekt, eine
>> Elisabethenstr. gab es in dieser Stadt nicht. Trotzdem
>> konnte "die Post" den Brief der Elisabethstr. nicht zuordnen
>
>Mitunter entstehen da sogar Stilblüten wie "Königstraße" als Abkürzung
>für "Friedrich-König-Straße". Im Westen würde so adressierte Post
>wahrscheinlich gar nicht ankommen.

Im Westen kam ja *fast-richtig-adressierte* Post (s.o.)
nicht an :-(

Gruß,
INge

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