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Re: Was tut ein Schiff, wenn es tutet?

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Gunhild Simon

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Sep 16, 2008, 4:36:36 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 10:05, Ulrich G. Kliegis <Ulli.use...@kliegis.de> wrote:
> Moin,
> in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
> den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
> Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
> Begriff.
>
> "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
> entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.
>
> Hat hier jemand einen guten Vorschlag?

Autos hupen.
Schiffe tuten.
Stelle ich mir eher wie den Trichter einer Tuba vor.
Autos haben eine Hupe. Das war so eine Art Gummiball mit Trichter.
Gibt es noch für Fahrräder.

Schiffe haben ein Nebelhorn. Das Tuten gehört(e?) zu den
Hafengeräuschen bei schlechter Sicht. (Inzwischen sind die
Containerschiffe so riesig, daß ich mir kaum vorstellen kann, daß ein
Tuten noch etwas ausrichtete.)

Dein gefühltes Kinderrsprachen-Tut-Tut hat etwas mit dem
Erstleseunterricht zu tun.
Die Buchstaben A, U, T, O sind gut für anschauliche Einstiege: Das
geht mit Bild und Ton:TUT,TUT! AUTO.

Gruß
Gunhild

Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 4:45:07 AM9/16/08
to
Ulrich G. Kliegis <Ulli....@kliegis.de> wrote:

> in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
> den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
> Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
> Begriff.

Warum sollte eine Schiffshupe (so heisst ja auch das Gerät!) keine
tiefen Töne hervorbringen können? Das ist doch sicher eine Sache der
Konstruktion.
Bei den Autos, die ja auch Hupen haben, gibt es auch die
unterschiedlichsten Tonhöhen.



> "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
> entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.

Wenn man an helltönende Kinderhupen denkt, passt "tuten" schon.
Wie gut ist es da, dass diese nicht so weitherum hörbar sind, wie es
eine Schiffshupe sein muss.


> Hat hier jemand einen guten Vorschlag?

Ich finde "hupen" treffend.

--
Yvonne Steiner

G.O.Tuhls

unread,
Sep 16, 2008, 5:25:38 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 10:05, Ulrich G. Kliegis wrote:

> in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
> den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
> Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
> Begriff.
>

> "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
> entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.

Natürlich tutet es. Kindisch klingen täte es, würdest Du sagen: "Es
tut tuten tun."
Hörner tuten nun mal, und Autohupen sind seit Abschaffung der Ballhupe
- trotz StVO-Bezeichnung "Horn" - nun mal keine Hörner i.e.S. mehr.

Gruß
G.O.

Holger Kunadt

unread,
Sep 16, 2008, 5:19:50 AM9/16/08
to
Yvonne Steiner schrieb:

> Warum sollte eine Schiffshupe (so heisst ja auch das Gerät!)

Nebel- oder Signalhorn ist mir geläufig, Schiffshupe habe ich noch nie
gehört. Was aber ein Horn tut, außer zu erschallen, was in diesem
Zusammenhang ein wenig umständlich klingen mag ("Das Nebel-/Signalhorn
des Schiffes erscholl."), weiß ich nicht.

> Ich finde "hupen" treffend.

Naja, als Angehörige einer großen Seefahrernation ...

Qno

--
»Der Urknall ist kein ruhestörender Lärm.«
(Artikel 1 Abs. 3 des Galaktischen Grundgesetzes)
http://www.urania-dresden.de/terrasse/ggg.htm

Carsten Thumulla

unread,
Sep 16, 2008, 5:27:26 AM9/16/08
to
Yvonne Steiner schrieb:

> Ich finde "hupen" treffend.

naja, Schweiz


ct
--
Internetzensur ist die Bücherverbrennung des 21.Jh.!
Thomas Thiele

G.O.Tuhls

unread,
Sep 16, 2008, 5:28:15 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 10:45, Yvonne Steiner wrote:

> Ich finde "hupen" treffend.

Mit Verlaub, Yvonne, es mag ja sein, dass die eidgenössische Marine
hupt, aber das ist dann sicher ein Helvetismus.

SCNR
G.O.

Erick T. Barkhuis

unread,
Sep 16, 2008, 5:33:30 AM9/16/08
to
Holger Kunadt:

> Was aber ein Horn tut, außer zu erschallen, was in diesem
> Zusammenhang ein wenig umständlich klingen mag ("Das Nebel-/Signalhorn
> des Schiffes erscholl."), weiß ich nicht.

Na ja, wenn man noch "aus der Ferne", oder "durch den dichten Nebel"
hinzufügt, passt es doch wieder zum spannenden Jungenbuch, oder?

--
Erick


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Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 6:14:59 AM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 02:28:15 -0700 (PDT) schrieb G.O.Tuhls:> On 16 Sep.,
Spottets nur über die eidgenössische Marine, aber die fahren auch nicht mit
Luftmatratzen auf dem Bodensee (und den vielen anderen Seen) rum. Und Nebel
hat's dort auch.

Ciao
Wolfram
--
Alle Götter waren unsterblich.
STANISLAW JERZY LEC
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

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Florian Ritter

unread,
Sep 16, 2008, 7:18:50 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 10:36, Gunhild Simon <gunhild.si...@yahoo.de> wrote:

> > in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
> > den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
> > Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
> > Begriff.
>
> > "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
> > entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.
>
> > Hat hier jemand einen guten Vorschlag?
>
> Autos hupen.
> Schiffe tuten.

Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B. - FR

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 7:37:10 AM9/16/08
to

Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
geflötet.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, nur Scheiße ist hundert Prozent Scheiße. Er kackt nix
anders.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

Frank Hucklenbroich

unread,
Sep 16, 2008, 7:40:13 AM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 13:37:10 +0200 schrieb Wolfram Heinrich:

> Am Tue, 16 Sep 2008 04:18:50 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:
>
>> On 16 Sep., 10:36, Gunhild Simon <gunhild.si...@yahoo.de> wrote:
>>
>>>> in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
>>>> den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
>>>> Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
>>>> Begriff.
>>>
>>>> "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
>>>> entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.
>>>
>>>> Hat hier jemand einen guten Vorschlag?
>>>
>>> Autos hupen.
>>> Schiffe tuten.
>>
>> Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B. - FR
>
> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
> geflötet.

Segelschiffe haben doch eh nicht getutet, oder? Das kam doch erst mit der
Dampfschifffart auf.

Und bei der Kriegsmarine hatte man Kanonen an Bord, um auf sich aufmerksam
zu machen ;-)

Grüße,

Frnak

Florian Ritter

unread,
Sep 16, 2008, 7:41:08 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 13:37, Wolfram Heinrich entäußerte sich:

> >> Autos hupen.
> >> Schiffe tuten.
>
> > Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B.
>

> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
> geflötet.

Ich denke auch im Namen des Gruppenkollektivs zu sprechen wenn ich
Dir, geehrter Jugendfreund Heinrich, den gefühltesten Dank für Deinen
Wortbeitrag übermittle - FR

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 7:57:18 AM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 13:40:13 +0200 schrieb Frank Hucklenbroich:

> Am Tue, 16 Sep 2008 13:37:10 +0200 schrieb Wolfram Heinrich:
>
>> Am Tue, 16 Sep 2008 04:18:50 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:
>>
>>> Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B. - FR
>>
>> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
>> geflötet.
>
> Segelschiffe haben doch eh nicht getutet, oder? Das kam doch erst mit der
> Dampfschifffart auf.
>

Das mit dem Flöten und Friedrich II. war eine Privatspitze gegen Herrn
Ritter.

Ciao
Wolfram
--
Besser schlecht hergerichtet als gut hingerichtet.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

Jakob Achterndiek

unread,
Sep 16, 2008, 7:56:44 AM9/16/08
to
Am 16.09.2008, 13:40 Uhr, schrieb Frank Hucklenbroich
<Hucklen...@aol.com>:

> Segelschiffe haben doch eh nicht getutet, oder?

Doch.
Kleinere Schiffe mit einer Art Trompete, größere mit einem
Typhon, das mit einer Handpumpe betrieben wurde. Die Dinger
konnten ordentlich Krach machen!

j/\a
--

Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 8:10:52 AM9/16/08
to
G.O.Tuhls <G.O....@googlemail.com> wrote:

Ja und? Selbstverständlich spreche ich aus meiner Sicht, wenn ich MEINE
Meinung kundtue.

--
Yvonne Steiner

Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 8:16:39 AM9/16/08
to
Carsten Thumulla <m...@privacy.net> wrote:

> Yvonne Steiner schrieb:
>
> > Ich finde "hupen" treffend.
>
> naja, Schweiz

Jaja, immer dieses abwertende "naja", wenn's um die Schweiz oder die
Schweizer geht!

Um aber Ruhe zu bewahren und ontopic zu bleiben weise ich nur noch darauf
hin, dass dabei zumindest eine korrekte Satzbildung - mit entsprechender
Grossschreibung und Satzzeichengebung - hätte dastehen dürfen. ;-)

--
Yvonne Steiner

Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 8:19:15 AM9/16/08
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> wrote:

> Yvonne Steiner schrieb:
>

> > Warum sollte eine Schiffshupe (so heisst ja auch das Gerät!)
>

> Nie gehört.

Auch nie gelesen? Google weiss mehr darüber:

"Schiffshupe" site:ch = 15 Treffer - "Schiff hupt" site:ch 613 Treffer
site:de = 1040 Treffer - site:de 8990 Treffer

Und zum direkten Vergleich noch dies: "Schiff tutet" site:de 2700 Treffer
site:ch 75 Treffer

> Ich kenne Nebelhorn, aber das kann wohl nicht be verbed.

MUSS ein Nebelhorn, das ja ein auffälliges Alarmsignal aussenden soll, nicht
ohnehin anders ertönen, als das Signal eines Schiffes, das z. B. lediglich
zur Hafeneinfahrt hupt?

--
Yvonne Steiner

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Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 8:38:41 AM9/16/08
to
Matthias Opatz <m...@privacy.net> wrote:

> Yvonne Steiner schrieb:
>

> > Jaja, immer dieses abwertende "naja", wenn's um die Schweiz oder die
> > Schweizer geht!
>

> Neinnein, nicht immer, nur wenn's um Seefahrt, Fußball und Deutsch geht.
> <duck-und-wech>

Ja, bleib mir nur "wech" - mit DEINEM Deutsch!

--
Yvonne Steiner

Frank Hucklenbroich

unread,
Sep 16, 2008, 8:48:42 AM9/16/08
to

Danke, das war mir nicht bewußt. Ich dachte das wäre erst mit den
Dampfschiffen aufgekommen, wo man ja den Dampfdruck dazu nutzen konnte.

Grüße,

Frank

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 8:53:34 AM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 14:19:15 +0200 schrieb Yvonne Steiner:

> MUSS ein Nebelhorn, das ja ein auffälliges Alarmsignal aussenden soll, nicht
> ohnehin anders ertönen, als das Signal eines Schiffes, das z. B. lediglich
> zur Hafeneinfahrt hupt?

Ich blies einst in ein Nebelhorn,
Ich blies es freudig, blies es gorn.
(aus: "Des Knaben Nebelhorn")

Ciao
Wolfram
P.S.: Die Sig ist - wie immer - Zufall
--
Der Franze hat gsagt, er glaubt nicht an Philosophie. Einer, sagt er, hat
ihm mal das Ding an sich verkauft, aber es hat nicht funktioniert.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

G.O.Tuhls

unread,
Sep 16, 2008, 9:11:58 AM9/16/08
to
On 16 Sep., 12:14, Wolfram Heinrich wrote:

> > Mit Verlaub, Yvonne, es mag ja sein, dass die eidgenössische Marine
> > hupt, aber das ist dann sicher ein Helvetismus.
>
> Spottets nur über die eidgenössische Marine, aber die fahren auch nicht mit
> Luftmatratzen auf dem Bodensee (und den vielen anderen Seen) rum. Und Nebel
> hat's dort auch.

Eben diese Marine meinte ich, und es mag ja sein, dass die hupt. Beim
Anlegen in Bregenz oder Lindau allerdings wird sie tuten tun.


Gruß
G.O.

Richard Loebner

unread,
Sep 16, 2008, 9:11:34 AM9/16/08
to
The message <zn9f4hcd91e2$.d...@www.theodor-rieh.de>
from Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> contains these words:

> Am Tue, 16 Sep 2008 04:18:50 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:

> > On 16 Sep., 10:36, Gunhild Simon <gunhild.si...@yahoo.de> wrote:
> >
> >>> in der rund um die Kieler Förde meistgelesenen Tageszeitung stand in
> >>> den letzten Monaten mehrfach "Das Schiff hupte.". Ein dem sonoren
> >>> Klang eines sehr tief tönenden Typhons nun wirklich nicht angemessener
> >>> Begriff.
> >>
> >>> "Tuten" scheint aber aus dem gehobenen Sprachgebrauch langsam zu
> >>> entschwinden, es mutet (gefühlt) ein bißchen wie Kleinkindsprache an.
> >>
> >>> Hat hier jemand einen guten Vorschlag?
> >>
> >> Autos hupen.
> >> Schiffe tuten.
> >
> > Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B. - FR

> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
> geflötet.

Flöten gegangen wie die Sirenen oder die Pfeifen?

--

Gruß
Richard

Carsten Thumulla

unread,
Sep 16, 2008, 10:35:11 AM9/16/08
to
Yvonne Steiner schrieb:

> Carsten Thumulla <m...@privacy.net> wrote:
>> Yvonne Steiner schrieb:
>>
>>> Ich finde "hupen" treffend.
>> naja, Schweiz
>
> Jaja, immer dieses abwertende "naja", wenn's um die Schweiz oder die
> Schweizer geht!

Es soll nur etwas Nachsicht erbitten.

Aus den "Binnenländern", Bayern übrigens auch, rekrutierten sich viele
Seeleute. Sie hatten wohl falsche Vorstellungen von der Seefahrt.


> Um aber Ruhe zu bewahren und ontopic zu bleiben weise ich nur noch darauf
> hin, dass dabei zumindest eine korrekte Satzbildung - mit entsprechender
> Grossschreibung und Satzzeichengebung - hätte dastehen dürfen. ;-)

muß kein Satz sein

"Und nochmal, im Satz bitte."

Man muß ja nicht gleich mit einem ganzen Satz antworten.


Gruß
Carsten
--
"Ich hoffe inbrünstig für Sie, daß bald der Tag kommen wird, an dem
niemand mehr das Gefängnis fürchten muß wegen eines Deliktes, bei dem es
um nicht mehr geht als um das gesprochene oder geschriebene Wort."
US-Präsident Ronald Reagan im Juni 1988 an der Berliner Mauer zu den
Menschen im "Reich des Bösen"

Wolfgang K0mmerell

unread,
Sep 16, 2008, 10:43:45 AM9/16/08
to
Yvonne Steiner <yste...@swissonline.ch> wrote:

> MUSS ein Nebelhorn, das ja ein auffälliges Alarmsignal aussenden soll, nicht
> ohnehin anders ertönen, als das Signal eines Schiffes, das z. B. lediglich
> zur Hafeneinfahrt hupt?

Nein, Schiffe verfügen in der Regel nur über ein einziges Horn; die
damit zu gebenden Signale sind international vereinheitlicht.

Als weitere Schallgeber stehen eine Glocke und - bei größeren Schiffen -
ein Gong zur Verfügung. Diese werden aber lediglich bei verminderter
Sicht von Ankerliegern verwendet.

W.

Yvonne Steiner

unread,
Sep 16, 2008, 11:04:49 AM9/16/08
to
Carsten Thumulla <m...@privacy.net> wrote:

> Yvonne Steiner schrieb:
> > Carsten Thumulla <m...@privacy.net> wrote:
> >> Yvonne Steiner schrieb:
> >>
> >>> Ich finde "hupen" treffend.
> >> naja, Schweiz
> >
> > Jaja, immer dieses abwertende "naja", wenn's um die Schweiz oder die
> > Schweizer geht!
>
> Es soll nur etwas Nachsicht erbitten.
>
> Aus den "Binnenländern", Bayern übrigens auch, rekrutierten sich viele
> Seeleute. Sie hatten wohl falsche Vorstellungen von der Seefahrt.
>
>
> > Um aber Ruhe zu bewahren und ontopic zu bleiben weise ich nur noch darauf
> > hin, dass dabei zumindest eine korrekte Satzbildung - mit entsprechender
> > Grossschreibung und Satzzeichengebung - hätte dastehen dürfen. ;-)
>
> muß kein Satz sein

Nein, das muss es nicht, wenn du jetzt einen klassisch aufgebauten Satz
meinst.
Was ich anpeilte war doch nur dies: Naja, Schweiz! -- Das ist ein Ausruf
mit gleichzeitigem Schulterzucken; das hast du doch gemeint, nicht wahr?

--
Yvonne Steiner

René

unread,
Sep 16, 2008, 11:10:39 AM9/16/08
to
On 2008-09-16 10:04:49 -0500, yste...@swissonline.ch (Yvonne Steiner) said:

> Was ich anpeilte war doch nur dies: Naja, Schweiz! -- Das ist ein Ausruf
> mit gleichzeitigem Schulterzucken;

...mit weg gelassenem "was wissen die schon von der Hochseefahrt." zum
selber ausmalen.


--
Ich werde diesen Faden nicht lesen, er ist zerkratzt!

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 11:56:08 AM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 14:11:34 +0100 schrieb Richard Loebner:

> The message <zn9f4hcd91e2$.d...@www.theodor-rieh.de>
> from Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> contains these words:
>

>> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
>> geflötet.
>
> Flöten gegangen wie die Sirenen oder die Pfeifen?

Die einzige Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit über
das Ende der Sirenen findest du hier:
http://www.theodor-rieh.de/heinrich/Sirenen.pdf

Ciao
Wolfram
--
Im Leben gibt es zwei Tragödien: die eine ist die Nichterfüllung eines
Herzenswunsches, die andere seine Erfüllung.
GEORGE BERNARD SHAW
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 16, 2008, 12:00:06 PM9/16/08
to

Apropos Tuten: Wußtest du schon, daß Urologen wenig von Tuten, umso mehr
aber von Blasen verstehen?

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, wenn er Silberne Hochzeit feiert, dann geht er zum
Unterwirt und sauft sich einen Rausch an. Falls er, sagt er, bis dahin eine
Frau findet.
<www.theodor-rieh.de> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-beratung.eu> <www.brueckenbauer.it>

Jakob Achterndiek

unread,
Sep 16, 2008, 12:16:18 PM9/16/08
to
Am 16.09.2008, 16:35 Uhr, schrieb Carsten Thumulla <m...@privacy.net>:

> Aus den "Binnenländern", Bayern übrigens auch, rekrutierten sich viele
> Seeleute. Sie hatten wohl falsche Vorstellungen von der Seefahrt.

So oder so ähnlich bei Ringelnatz:
| Daddeldus Braut liebte die Männer vom Meere,
| denn sie stammte aus Bayern.
| Und sie war bei einer Abortfrau in der Lehre.

j/\a
--

Jakob Achterndiek

unread,
Sep 16, 2008, 12:20:15 PM9/16/08
to
Am 16.09.2008, 16:43 Uhr, schrieb Wolfgang K0mmerell <wolk...@arcor.de>:

> Schiffe verfügen in der Regel nur über ein einziges Horn; die
> damit zu gebenden Signale sind international vereinheitlicht.
>
> Als weitere Schallgeber stehen eine Glocke und - bei größeren Schiffen -
> ein Gong zur Verfügung. Diese werden aber lediglich bei verminderter
> Sicht von Ankerliegern verwendet.

Irgendwo habe ich gelesen, der Gong sei ein Zugeständnis an die
muslimische Seefahrt, in der Glocken aus irgend einem Grunde
inopportun seien.

j/\a
--

René

unread,
Sep 16, 2008, 12:47:46 PM9/16/08
to
On 2008-09-16 11:20:15 -0500, "Jakob Achterndiek"
<achte...@buzemann.net> said:

Dewegen haben Schiffe bekanntlich krumme Masten, statt irgendwelcher
aufrechtstehender Balken mit suspekten Querstreben.


--
Wikipedia is a huge silo of pop trivia, and perhaps the world's
largest, most distributed bureaucracy - mostly manned by a casual staff
of teenagers and the unemployed.

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Carsten Thumulla

unread,
Sep 16, 2008, 1:42:06 PM9/16/08
to
Yvonne Steiner schrieb:

> Was ich anpeilte war doch nur dies: Naja, Schweiz! -- Das ist ein Ausruf
> mit gleichzeitigem Schulterzucken; das hast du doch gemeint, nicht wahr?

Eigentlich hatte ich nur andeuten wollen, daß man damit schön sticheln
könnte, wenn man wollte. Jetzt, wo ich das lese, tut mir allein schon
die Andeutung leid -- oder war das Berechnung von Dir?


Gruß
Carsten
--
Nichtrauchen unterstützt den Terrorismus.

Manfred Hoß

unread,
Sep 16, 2008, 2:42:56 PM9/16/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 12:11:07 +0200 schrieb Matthias Opatz:

> Yvonne Steiner schrieb:
>
>> Warum sollte eine Schiffshupe (so heisst ja auch das Gerät!)
>

> Nie gehört. Ich kenne Nebelhorn, aber das kann wohl nicht be verbed.

Ich nebelhorn(e), du nebelhornst, er nebelhornt, ... Imperativ: horne
nebel!
Geht doch.

SCNR
Manfred.

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Erick T. Barkhuis

unread,
Sep 16, 2008, 2:52:51 PM9/16/08
to
Ulrich G. Kliegis:
> Es tutet immer gleich. Nur mal länger, mal kürzer, mal einfach,
> mal öfter. Und alle Permutationen davon.

Ehh?
"Es tutet einfach öfter länger als kürzer."

--
Erick


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Ignatios Souvatzis

unread,
Sep 16, 2008, 3:06:32 PM9/16/08
to
René wrote:
> On 2008-09-16 10:04:49 -0500, yste...@swissonline.ch (Yvonne Steiner) said:
>
>> Was ich anpeilte war doch nur dies: Naja, Schweiz! -- Das ist ein Ausruf
>> mit gleichzeitigem Schulterzucken;
>
> ...mit weg gelassenem "was wissen die schon von der Hochseefahrt." zum
> selber ausmalen.

Immerhin haben die den America's Cup gewonnen.

-is

G.O.Tuhls

unread,
Sep 16, 2008, 3:37:15 PM9/16/08
to
On 16 Sep., 14:19, Yvonne Steiner wrote:

> MUSS ein Nebelhorn, das ja ein auffälliges Alarmsignal aussenden soll, nicht
> ohnehin anders ertönen, als das Signal eines Schiffes, das z. B. lediglich
> zur Hafeneinfahrt hupt?

Also, auch als Helvetismus geht das nicht durch, liebe Yvonne, wie mir
folgendes Gutachten aus Baselbiet bescheinigt:

| das Schiffshorn tutet hier bei den meisten oder es hürnt (Mundart).

Gruß
G.O.

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Thomas Schade

unread,
Sep 16, 2008, 4:00:49 PM9/16/08
to
On 16.09.2008 11:19, Holger Kunadt wrote:
> Yvonne Steiner schrieb:

>> Ich finde "hupen" treffend.
>
> Naja, als Angehörige einer großen Seefahrernation ...

Du weißt aber schon, wer derzeit den America's Cup hält?


Ciao
Toscha
--
For those about to rock:
We salute You!
[AC/DC]

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Volker Gringmuth

unread,
Sep 17, 2008, 12:51:21 AM9/17/08
to
Wolfram Heinrich wrote:

> Das mit dem Flöten und Friedrich II. war eine Privatspitze gegen
> Herrn Ritter.

Eine solche wäre es gewesen, hättest du noch beiläufig Deinen
Verwandtschaftsgrad zum Monster erwähnt.


vG

--
Ceterum censeo Popocatepetlum non in Canada sed in Mexico situm esse.

<http://einklich.net>

Michael Pronay

unread,
Sep 17, 2008, 3:37:26 AM9/17/08
to
Ulrich G. Kliegis <Ulli....@kliegis.de> wrote:

> Alles Elektronische fällt an Bord immer mal wieder aus, und es
> sind gerade in Küstengewässern auch viele Schiffe und Boote
> unterwegs, die nicht immer über Radar, AIS und anderen modernen
> Tünkram
^^^^^^^

Bitte was?!

> verfügen - da ist das Schiffshorn dann schon ein wichtiges
> Signalmittel.

M.

Christian Seidl

unread,
Sep 17, 2008, 3:50:58 AM9/17/08
to
On 16 Sep., 21:37, "G.O.Tuhls" <G.O.Tu...@googlemail.com> wrote:

> Also, auch als Helvetismus geht das nicht durch, liebe Yvonne, wie mir
> folgendes Gutachten aus

...dem...

> Baselbiet bescheinigt:

Es gibt nicht nur ein Schweizerdeutsch. Was Baselbieter sagen, kratzt
uns in Zürich, der Stadt weltberühmter Banken, nicht.

Ch.

Andreas Karrer

unread,
Sep 17, 2008, 4:12:04 AM9/17/08
to
* Frank Hucklenbroich <Hucklen...@aol.com>:

> Segelschiffe haben doch eh nicht getutet, oder? Das kam doch erst mit der
> Dampfschifffart auf.

Sogar hierzulande (CH) ist das Mitführen eines Nebelhorns auch auf
kleinen Jollen Vorschrift. Oder war es jedenfalls, als ich vor >25
Jahren auf 470er, Korsar und FD rumdümpelte.

- Andi

Michael Pronay

unread,
Sep 17, 2008, 4:31:23 AM9/17/08
to
Christian Seidl <se...@indoger.unizh.ch> wrote:

> Es gibt nicht nur ein Schweizerdeutsch. Was Baselbieter sagen,
> kratzt uns in Zürich, der Stadt weltberühmter Banken, nicht.

Was ist der Unterschied zwischen Baslern und Zürchern? Die Basler
lachen gern über die Schweizer im Allgemeinen und die Basler
im Besonderen. Die Zürcher hingegen lachen auch gern über die
Schweizer im Allgemeinen und die Basler im Besonderen ...

scnr, gdr

M.

Frank Hucklenbroich

unread,
Sep 17, 2008, 4:55:07 AM9/17/08
to
Am Tue, 16 Sep 2008 11:47:46 -0500 schrieb René:

> On 2008-09-16 11:20:15 -0500, "Jakob Achterndiek"
> <achte...@buzemann.net> said:
>
>> Am 16.09.2008, 16:43 Uhr, schrieb Wolfgang K0mmerell <wolk...@arcor.de>:
>>
>>> Schiffe verfügen in der Regel nur über ein einziges Horn; die
>>> damit zu gebenden Signale sind international vereinheitlicht.
>>>
>>> Als weitere Schallgeber stehen eine Glocke und - bei größeren Schiffen -
>>> ein Gong zur Verfügung. Diese werden aber lediglich bei verminderter
>>> Sicht von Ankerliegern verwendet.
>>
>> Irgendwo habe ich gelesen, der Gong sei ein Zugeständnis an die
>> muslimische Seefahrt, in der Glocken aus irgend einem Grunde
>> inopportun seien.
>
> Dewegen haben Schiffe bekanntlich krumme Masten, statt irgendwelcher
> aufrechtstehender Balken mit suspekten Querstreben.

Stimmt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dau

Grüße,

Frank

Uwe Schickedanz

unread,
Sep 17, 2008, 8:32:31 AM9/17/08
to
On Tue, 16 Sep 2008 04:41:08 -0700 (PDT), Florian Ritter
<flor...@yahoo.com> wrote:

>On 16 Sep., 13:37, Wolfram Heinrich entäußerte sich:
>
>> >> Autos hupen.
>> >> Schiffe tuten.
>>
>> > Nein, sie flöten. "Drei Flöten lang" z.B.
>>
>> Nur die Schiffe der Kriegsmarine von Friedrich II. von Preußen haben
>> geflötet.
>
>Ich denke auch im Namen des Gruppenkollektivs zu sprechen wenn ich
>Dir, geehrter Jugendfreund Heinrich, den gefühltesten Dank für Deinen
>Wortbeitrag übermittle - FR

Wenn wir schon dabei sind, so möchte ich den Freund der Jugend Ritter
für das Abzeichen für gutes Wissen in Gold vorschlagen.

Gruß Uwe

--
Wie spricht man denn das Leerzeichen mit Akut aus? "Hmp!" oder so?
vG

=== http://www.sicherheitslampe.de ===

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Oliver Cromm

unread,
Sep 17, 2008, 1:11:26 PM9/17/08
to
* Ralf Heinrich Arning <rha...@t-online.de> wrote:

> Michael Pronay <m...@privacy.net> wrote:
>
>> Ulrich G. Kliegis <Ulli....@kliegis.de> wrote:
>>
>>> und anderen modernen Tünkram
>> ^^^^^^^
>>
>> Bitte was?!
>

> Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram".

Ist diese Kontamination gebräuchlich?

> Letzteres dürfte
> bekannt sein. Ersteres heißt soviel wie 'Unfug', 'Unsinn', 'Blödsinn',
> 'Quatsch'. Ich kenne das Wort aus dem Münsterland, kann über die
> Herkunft aber nichts sagen.

Steht als "Tinnef" im Duden (Universalwörterbuch).

| Tin|nef, der; -s [jidd. tinnef = Schmutz, Kot < hebr. ṭinnûf] (ugs.
| abwertend):1. wertloses Zeug, Kram, Plunder: es gibt da nur T. zu
| kaufen. 2. Unsinn: red keinen T.!

--
Java is kind of like kindergarten. There are lots of rules you have to
remember. If you don't follow them, the compiler makes you sit in the
corner until you do. - Don Raab

Diedrich Ehlerding

unread,
Sep 17, 2008, 2:05:21 PM9/17/08
to
Oliver Cromm meinte:

>>>> und anderen modernen Tünkram
>>> ^^^^^^^
>>>
>>> Bitte was?!
>>
>> Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram".
>
> Ist diese Kontamination gebräuchlich?

"Tünkram" ist sehr norddeutsch, aber in Nordseenähe in der Tat
gebräuchlich, aber MUSEN nur in plattdeutsch infizierter Umgangssprache
- Heidi Kabel hätte das Wort im Ohnsorgtheater verwenden können.
Verständlich ist es weit über die Küstengegenden hinaus. Für
Australgermanen wäre "Pipifax" vielleicht eine passende Übersetzung,
allerdings nicht ganz so geburtsortanzeigend wie "Tünkram" .

Ob es tatsächlich aus "Tinnef" und "Kram" zusammengewachsen ist, weiß
ich nicht.

Diedrich

--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.

Ignatios Souvatzis

unread,
Sep 18, 2008, 5:02:14 AM9/18/08
to
Oliver Cromm wrote:

> Steht als "Tinnef" im Duden (Universalwörterbuch).

Und kontrahiert zu "tnef" in so mancher E-mail.

-is
--
seal your e-mail: http://www.gnupg.org/

Frank Hucklenbroich

unread,
Sep 18, 2008, 8:01:52 AM9/18/08
to
Am Thu, 18 Sep 2008 11:02:14 +0200 schrieb Ignatios Souvatzis:

> Oliver Cromm wrote:
>
>> Steht als "Tinnef" im Duden (Universalwörterbuch).
>
> Und kontrahiert zu "tnef" in so mancher E-mail.

Jetzt steh ich auf dem Schlauch - was hat es mit "tnef" in E-mails auf
sich?

Grüße,

Frank

Ignatios Souvatzis

unread,
Sep 18, 2008, 9:48:33 AM9/18/08
to

E-mails, die (glaube ich) von Microsoft Outlook (nicht "Outlook
Express") erzeugt wurden, enthalten oft eine Komponente vom Typ
"application/ms-tnef", die wiederum Unterteile haben kann, meist
aber nur zum Transport elektronischer Visitenkarten dient.

Hätt' man ja auch als "text/plain" anhängen können, das wär aber
zu einfache. Weswegen ich dazu neige, gelegentlich "tnef" als
"Tinnef" auszusprechen, wenn ich mündlich darüber rede.

So, jetzt gehört's endgültig nicht mehr hierher. Umleitung ist
gesetzt.

Tschö

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Andreas Höfeld

unread,
Sep 18, 2008, 3:26:54 PM9/18/08
to
Nachricht von Diedrich Ehlerding:

> Oliver Cromm meinte:
>
>>>>> und anderen modernen Tünkram
>>>> ^^^^^^^
>>>>
>>>> Bitte was?!
>>> Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram".
>> Ist diese Kontamination gebräuchlich?
>
> "Tünkram" ist sehr norddeutsch, aber in Nordseenähe in der Tat
> gebräuchlich, aber MUSEN nur in plattdeutsch infizierter Umgangssprache
> - Heidi Kabel hätte das Wort im Ohnsorgtheater verwenden können.

Rate mal, woher ich es kenne :-)

Andreas

Jakob Achterndiek

unread,
Sep 18, 2008, 5:36:09 PM9/18/08
to
Am 17.09.2008, 16:52 Uhr, schrieb Ralf Heinrich Arning
<rha...@t-online.de>:

> Michael Pronay <m...@privacy.net> wrote:
>> Ulrich G. Kliegis <Ulli....@kliegis.de> wrote:

>>> und anderen modernen Tünkram


>> Bitte was?!
>
> Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram".

Nein. "Kram" ist klar, aber "Tün-" mit geschlossenem ü kommt
von plattdeutsch "tühnen", was hochdeutsch soviel wie "quasseln",
"dummes Zeug erzählen", auch "flunkern" und "aufschneiden"
bedeutet. Siehe z.B.:
| der hatte nu immer den Mund voll Schnack und tühnte in einsenfort
| von die Köhmbuttel und von die Itzehoër Nachrichten und von die
| braunen Deerns in Apia,
[Meyrink: Des Deutschen Spiessers Wunderhorn.
(vgl. Meyrink-GS Bd. 4,2, S. 27)]

j/\a
--

Oliver Cromm

unread,
Sep 19, 2008, 12:17:01 AM9/19/08
to
* Ulrich G. Kliegis wrote:

> Tünkrom

Ahem.

Ansonsten vielen Dank für die Erklärung von "tünen".

--
Oliver C.

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Jakob Achterndiek

unread,
Sep 19, 2008, 2:02:45 PM9/19/08
to
Am 19.09.2008, 19:30 Uhr, schrieb Ralf Heinrich Arning
<rha...@t-online.de>:

> Jakob Achterndiek <achte...@buzemann.net> wrote:
>> "Tün-" mit geschlossenem ü kommt
>> von plattdeutsch "tühnen", was hochdeutsch soviel wie "quasseln",
>> "dummes Zeug erzählen", auch "flunkern" und "aufschneiden"
>> bedeutet.

> Entspricht das "tönen"? Das kenne ich in ähnlicher Bedeutung, "groß
> tönen" z. B. im Sinne von 'aufschneiden'.
Ja; das halte ich für wahrscheinlich. Belegen kann ich es nicht;
etymologische Verwandtschaft halte ich für eher unwahrscheinlich.

Ein weiteres Wort aus diesem Umkreis ist "droenen", das mit
geschlossenem ö ein lautes, hallendes Geräusch bezeichnet,
aber plattdeutsch mit offenem langem ö (wie "Börse", aber
länger) eine dem o.a. "tühnen" ähnliche Bedeutung hat.
Wieder ein Beispiel:
| Dat weet ik bäter as de ool Droenbüdel[1] van Preester.
[Boßdorf: Bahnmeister Dood. (vgl. Boßdorf-GW Bd. 3, S. 36)
http://www.digitale-bibliothek.de/band125.htm]

> Andererseits bedeutet Tünnef ja auch 'dummes Zeug'. Daß das
> "ü" hier offener ist, sehe ich nicht so problematisch.
Das steht mir zu dicht bei "Tinnef", das aus dem Jiddischen
importiert ist, also aus ganz anderer Quelle kommt.

[1] ~büdel = hd. Beutel.

j/\a
--

Wolf Busch

unread,
Sep 20, 2008, 5:11:32 AM9/20/08
to
Ralf Heinrich Arning schrieb:

> Jakob Achterndiek <achte...@buzemann.net> wrote:
>
>> Nein. "Kram" ist klar, aber "Tün-" mit geschlossenem ü kommt
>> von plattdeutsch "tühnen", was hochdeutsch soviel wie "quasseln",
>> "dummes Zeug erzählen", auch "flunkern" und "aufschneiden"
>> bedeutet. Siehe z.B.:
>>| der hatte nu immer den Mund voll Schnack und tühnte in einsenfort
>>| von die Köhmbuttel und von die Itzehoër Nachrichten und von die
>>| braunen Deerns in Apia,
>> [Meyrink: Des Deutschen Spiessers Wunderhorn.
>> (vgl. Meyrink-GS Bd. 4,2, S. 27)]
>

> Entspricht das "tönen"?

Wohl nicht, denn es ist anscheinend der Zaun (plattdeutsch: Tun)
gemeint; "tünen" bedeutete "zäunen" im wörtlichen Sinne (einen Zaun
errichten), dann auch "[Körbe] flechten", und daraus entstand offenbar
dann die Bedeutung "flunkern", siehe DWB:

| zäunen
| [...]
| ostfäl.-meckl.-vorpomm. tünen lügen, flunkern, brem. wb. 5, 130
| ('gleichsam falsche umstände in einer erzählung zusammenflechten')
<http://www.woerterbuchnetz.de/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GZ02266>

So auch Küpper, dessen Herleitung aber vielleicht auch nur auf dem DWB
beruht:

| Tünkram m
|
| dummes Geschwätz; Unsinn; Belanglosigkeit. -> tünen.
| Nordwestd. seit dem 19. Jh.
[Wörterbuch: Tünkram. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 28915
(vgl. Küpper-WddU, S. 854) (c) Marianne Küpper]

| tünen intr
|
| dummschwätzen; lügen. Niederd Entsprechung zu hd »zäunen«, hier
| im Sinne von »allerlei in die Erzählung einflechten«. 1800 ff,
| nordwestdeutsch.
[Wörterbuch: tünen. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache, S. 28912
(vgl. Küpper-WddU, S. 854) (c) Marianne Küpper]

Schöne Grüße,
Wolf

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Florian Ritter

unread,
Sep 21, 2008, 8:44:17 AM9/21/08
to
On 17 Sep., 16:52, rha1...@t-online.de (Ralf Heinrich Arning) wrote:

> > > und anderen modernen Tünkram
> > ^^^^^^^
>
> > Bitte was?!
>

> Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram". Letzteres dürfte


> bekannt sein. Ersteres heißt soviel wie 'Unfug', 'Unsinn', 'Blödsinn',
> 'Quatsch'. Ich kenne das Wort aus dem Münsterland, kann über die
> Herkunft aber nichts sagen.

Glaube ich nicht, daß da Tinnef drinsteckt, ich möchte dafürhalten,
daß es von Tüdelkraam kömmt - FR

Florian Ritter

unread,
Sep 21, 2008, 8:48:04 AM9/21/08
to
On 18 Sep., 23:36, "Jakob Achterndiek" <achternd...@buzemann.net>

wrote:
> >>> und anderen modernen Tünkram
> >> Bitte was?!
>
> > Das ist eine Kontamination aus "Tünnef" und "Kram".
>
> Nein. "Kram" ist klar, aber "Tün-" mit geschlossenem ü kommt
> von plattdeutsch "tühnen", was hochdeutsch soviel wie "quasseln",
> "dummes Zeug erzählen", auch "flunkern" und "aufschneiden"
> bedeutet.

Tühnen kenne ich dafür nicht, nur dröhnen.
Du büss mi 'n rechter Dröhnbüdel - FR

Florian Ritter

unread,
Sep 21, 2008, 8:51:31 AM9/21/08
to
On 17 Sep., 06:51, Volker Gringmuth <einkl...@gmx.net> wrote:

> > Das mit dem Flöten und Friedrich II. war eine Privatspitze gegen
> > Herrn Ritter.
>
> Eine solche wäre es gewesen, hättest du noch beiläufig Deinen
> Verwandtschaftsgrad zum Monster erwähnt.

Ich möchte, Kinnings, ich möchte nur warnend bemerken, daß Ihr
glühende Kohlen über Euren Häuptern sammelt - FR

Florian Ritter

unread,
Sep 21, 2008, 8:54:48 AM9/21/08
to
On 16 Sep., 22:00, Thomas Schade <tos...@rrr.de> wrote:

> >> Ich finde "hupen" treffend.
>
> > Naja, als Angehörige einer großen Seefahrernation ...
>
> Du weißt aber schon, wer derzeit den America's Cup hält?

Bevor Du hier als negativ-feindliches Element festgestellt wirst,
solltest Du uns mal hinsichtlich Deiner balkanischen Abenteuer briefen
- FR

Florian Ritter

unread,
Sep 21, 2008, 9:04:19 AM9/21/08
to
On 16 Sep., 16:35, Carsten Thumulla <m...@privacy.net> wrote:

> >>> Ich finde "hupen" treffend.
> >> naja, Schweiz
>
> > Jaja, immer dieses abwertende "naja", wenn's um die Schweiz oder die
> > Schweizer geht!
>
> Es soll nur etwas Nachsicht erbitten.
>
> Aus den "Binnenländern", Bayern übrigens auch, rekrutierten sich viele
> Seeleute.

Das kann man so wohl nicht stehenlassen. In der Reichs-, Volks- &
Bundesmarine gab & gibt es viele Binnenländer - aber sonst...

In einem Lesebuch von ca. 1860 heißt ein Kapitän - wie auch bei
Kempowski - typischerweise Fretwurst, und das ist einer der beiden
fischländer Namen (der andere ist Bradfisch). Im hiddenseer
Inselmuseum hängt eine Weltkarte auf der eingetragen ist, wo und wie
Hiddenseer Seeleute ums Leben kamen. Es ist fast unglaublich, wieviele
das aus den drei Dörfern sind; die beiden typischen Namen der Insel
sind Schluck und Gau (von G. Hauptmann zu "Jau" verfremdet) - FR

Thomas Schade

unread,
Sep 21, 2008, 1:34:03 PM9/21/08
to

Mit sowas scherzt man nicht, wenn ich erstmal am Erzählen fänge ...


Ciao
Toscha,
schee war's, spannend war's und stellenweise schee spannend
--
Fleiß kann man vortäuschen,
aber faul muss man wirklich sein.

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Jakob Achterndiek

unread,
Sep 22, 2008, 3:46:52 AM9/22/08
to
Am 21.09.2008, 22:35 Uhr, schrieb Ralf Heinrich Arning
<rha...@t-online.de>:

>> http://www.digitale-bibliothek.de/band125.htm]
> (Es scheint in Band 125 doch einiges mehr enthalten zu sein als im
> Vorgängerband Nr. 1.)

DVD gegen CD.

j/\a
--

Wolf Busch

unread,
Sep 22, 2008, 5:52:31 AM9/22/08
to
Jakob Achterndiek schrieb:

Kostet in anderer Aufmachung jetzt nur noch knappe 20 Euro:
<http://www.digitale-bibliothek.de/export/7101Beschreibung.htm>

Oder man liest es online nach unter:
<http://www.zeno.org>

Schöne Grüße,
Wolf

Wolf Busch

unread,
Sep 22, 2008, 5:52:31 AM9/22/08
to
Ralf Heinrich Arning schrieb:

> Wolf Busch <tei...@web.de> wrote:
>
>> Wohl nicht, denn es ist anscheinend der Zaun (plattdeutsch: Tun)
>> gemeint; "tünen" bedeutete "zäunen" im wörtlichen Sinne (einen Zaun
>> errichten), dann auch "[Körbe] flechten", und daraus entstand offenbar
>> dann die Bedeutung "flunkern", siehe DWB:
>>
>>| zäunen
>>| [...]
>>| ostfäl.-meckl.-vorpomm. tünen lügen, flunkern, brem. wb. 5, 130
>>| ('gleichsam falsche umstände in einer erzählung zusammenflechten')
>> <http://www.woerterbuchnetz.de/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GZ02266>
>

> Das überzeugt mich nicht. Es fehlt ein Verbindungsglied. Was begründet
> die Verbindung zu flechten, außer daß es Flechtzäune gibt?

Den Sprung vom Zaun zum Flechten finde ich unproblematisch, das Problem
liegt für mich im Übergang "flechten -> flunkern".

Daß "zäunen" im Sinne von "flechten" verwendet wurde, dürfte wohl
unstrittig sein. Entsprechende Belege findet man schon im
Mittelhochdeutschen, in Trübners Dt. Wb. wird u. a. angeführt:

| ein hüetelîn er ûf truoc ûz schinen wol geziunet

Dieses und auch noch andere Zitate findet man hier im Mhd. Wb.:
<http://www.woerterbuchnetz.de/woerterbuecher/bmz/wbgui?lemid=BZ01100>

In Heyses Handwörterbuch der Dt. Sprache (1849) findet man unter
"zäunen":

| oberd. f. flechten (Körbe zeunen)
<http://books.google.de/books?id=qH0CAAAAQAAJ&jtp=2039>

Dem hochdeutschen "zäunen" entspricht das niederdeutsche "tünen":

| tünen
| 1. zäunen, umzäunen, einen Zaun setzen. -
| 2. flechten mit Strauchwerk und Weiden: /Körf tünen/ Weidenkörbe
| flechten. -
| 3. flunkern, lügen, aufschneiden: /hei tüünt ahn Strük/ er lügt;
| /tünen kann hei as'n Schipper; hei tüünt wedder/.
(Renate Hermann-Winter: Plattdeutsch-hochdeutsches Wörterbuch für
den mecklenburgisch-vorpommerschen Sprachgebrauch)

Die ersten beiden Bedeutungen findet man auch im (älteren oder
mundartlichen) Hochdeutschen, die dritte übertragene Bedeutung
(flunkern, aufschneiden) kommt offenbar nur im Niederdeutschen vor.

Ergänzend dazu der Wörterbuchartikel "tunen" im Schiller/Lübben
(Mittelniederdeutschen Wörterbuch), wo aber nur die Bedeutungen "Zaun
machen" und "flechten" erwähnt werden, wenn ich das richtig sehe:
<http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/F6/schill4/g630-631.htm>

Schöne Grüße,
Wolf

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Helga Schulz

unread,
Sep 25, 2008, 7:04:25 AM9/25/08
to
Wolf Busch <tei...@web.de> schrieb vorher:

>In Heyses Handwörterbuch der Dt. Sprache (1849) findet man unter
>"zäunen":
>
>| oberd. f. flechten (Körbe zeunen)
><http://books.google.de/books?id=qH0CAAAAQAAJ&jtp=2039>

Da fällt mir gerade ein, daß ich im Allemannischen das Wort "d
Zaine" für "Korb" gehört habe. Daß das mit "zäunen" zu tun hat,
hätte ich nicht gedacht.

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 25, 2008, 7:21:39 AM9/25/08
to

Hat es möglicherweise auch nicht. Im Italienischen ist "lo zaino" der
Schulranzen, früher wohl auch der Korb, den Fliegende Händler auf den
Rücken geschnallt hatten.

Ciao
Wolfram
--
professionelle kälte / imker / hatten angefangen
metzger / folgten bald
bäcker / wolltens auch erlangen
doch / es wurd zu kalt
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> <www.brueckenbauer.it> <www.theodor-rieh.de>

Helga Schulz

unread,
Sep 25, 2008, 3:50:24 PM9/25/08
to
Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> schrieb vorher:

>Am Thu, 25 Sep 2008 13:04:25 +0200 schrieb Helga Schulz:
>
>> Wolf Busch <tei...@web.de> schrieb vorher:
>>
>>>In Heyses Handwörterbuch der Dt. Sprache (1849) findet man unter
>>>"zäunen":
>>>
>>>| oberd. f. flechten (Körbe zeunen)
>>><http://books.google.de/books?id=qH0CAAAAQAAJ&jtp=2039>
>>
>> Da fällt mir gerade ein, daß ich im Allemannischen das Wort "d
>> Zaine" für "Korb" gehört habe. Daß das mit "zäunen" zu tun hat,
>> hätte ich nicht gedacht.
>
>Hat es möglicherweise auch nicht. Im Italienischen ist "lo zaino" der
>Schulranzen, früher wohl auch der Korb, den Fliegende Händler auf den
>Rücken geschnallt hatten.

Hm... es könnte ja auch ein Wort sein, das südwärts gewandert
ist.

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 25, 2008, 4:08:04 PM9/25/08
to

Anscheinend schon sehr früh, mit den Langobarden. In italienischen
Etymologien führt man es auf das gleichbedeutende altgermanische zaina
(Weidenkorb) zurück, das wiederum möglicherweise auf das lateinische canna
für Schilfrohr zurückgehen könnte.

Ciao
Wolfram
--
Der Franze hat gsagt, er mag Thunfisch furchtbar gerne. Das einzige, was
ihn stört, sagt er, wär der Geschmack. Der aber sehr.

Message has been deleted

Wolfram Heinrich

unread,
Sep 26, 2008, 3:25:39 PM9/26/08
to
Am Fri, 26 Sep 2008 15:45:33 +0200 schrieb Ralf Heinrich Arning:

> Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> wrote:
>
>> Am Thu, 25 Sep 2008 21:50:24 +0200 schrieb Helga Schulz:
>>
>>> Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> schrieb vorher:
>>>
>>>>Am Thu, 25 Sep 2008 13:04:25 +0200 schrieb Helga Schulz:
>>>>
>>>>> Wolf Busch <tei...@web.de> schrieb vorher:
>>>>>
>>>>>>In Heyses Handwörterbuch der Dt. Sprache (1849) findet man unter
>>>>>>"zäunen":
>>>>>>
>>>>>>| oberd. f. flechten (Körbe zeunen)
>>>>>><http://books.google.de/books?id=qH0CAAAAQAAJ&jtp=2039>
>>>>>
>>>>> Da fällt mir gerade ein, daß ich im Allemannischen das Wort "d
>>>>> Zaine" für "Korb" gehört habe. Daß das mit "zäunen" zu tun hat,
>>>>> hätte ich nicht gedacht.
>>>>
>>>>Hat es möglicherweise auch nicht. Im Italienischen ist "lo zaino" der
>>>>Schulranzen, früher wohl auch der Korb, den Fliegende Händler auf den
>>>>Rücken geschnallt hatten.
>>>
>>> Hm... es könnte ja auch ein Wort sein, das südwärts gewandert
>>> ist.
>>
>> Anscheinend schon sehr früh, mit den Langobarden. In italienischen
>> Etymologien führt man es auf das gleichbedeutende altgermanische zaina
>> (Weidenkorb) zurück, das wiederum möglicherweise auf das lateinische canna
>> für Schilfrohr zurückgehen könnte.
>

> Es wird immer wilder. Dieses "canna" soll übers Griechische aus dem
> Sumerischen stammen.
> Daneben (oder vielleicht besser danach, weil mittellateinisch) gibt es
> noch eine "canna" mit der Bedeutung -- dreimal raten, ja -- Kanne.
> Vielleicht ist die zweite "canna" von der ersten abgeleitet, vielleicht
> auch nicht.
>
Wahrscheinlich ist die zweite von der ersten abgeleitet. Canna war später
nicht nur das Schilfrohr, sondern das Rohr überhaupt und eine Kanne ist
zunächst nicht mehr als ein Rohr mit Abschluß oben und unten. Das große
Rohr war dann die "cannone"...

Ciao
Wolfram
--
Erbrechen - Ein vom Vater auf den Sohn überkommenes Gartengerät.

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Wolfram Heinrich

unread,
Sep 27, 2008, 3:11:47 AM9/27/08
to
Am Sat, 27 Sep 2008 01:37:06 +0200 schrieb Ralf Heinrich Arning:

> Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> wrote:
>
>> Am Fri, 26 Sep 2008 15:45:33 +0200 schrieb Ralf Heinrich Arning:
>>
>>> Wolfram Heinrich <in...@theodor-rieh.de> wrote:
>>>
>>>> Anscheinend schon sehr früh, mit den Langobarden. In italienischen
>>>> Etymologien führt man es auf das gleichbedeutende altgermanische zaina
>>>> (Weidenkorb) zurück, das wiederum möglicherweise auf das lateinische canna
>>>> für Schilfrohr zurückgehen könnte.
>>>
>>> Es wird immer wilder. Dieses "canna" soll übers Griechische aus dem
>>> Sumerischen stammen.
>>> Daneben (oder vielleicht besser danach, weil mittellateinisch) gibt es
>>> noch eine "canna" mit der Bedeutung -- dreimal raten, ja -- Kanne.
>>> Vielleicht ist die zweite "canna" von der ersten abgeleitet, vielleicht
>>> auch nicht.
>>>
>> Wahrscheinlich ist die zweite von der ersten abgeleitet. Canna war später
>> nicht nur das Schilfrohr, sondern das Rohr überhaupt und eine Kanne ist
>> zunächst nicht mehr als ein Rohr mit Abschluß oben und unten. Das große
>> Rohr war dann die "cannone"...
>

> "Kanal" kommt auch daher.
>
> Möglich ist es, daß lat. "canna" zuerst einen Topf mit Ausgußrohr
> bezeichnet. Es wäre das Kurzwort zu *cannata, das dann auf das Gefäß als
> Ganzes übertragen wäre.
>
> Die Erklärung ist jedenfalls eine andere als
> a) einen Topf oder eine Kanne als abgedichteten Flechtkorb zu verstehen

Von Flechtkorb hatte ich nichts geschrieben, sondern ausdrücklich den
Begriff "canna" von Schilfrohr auf Rohr an sich erweitert.

> oder
> b) das Wort für Weidenkorb ("Zaine", "zaino") von lat. "canna"
> abzuleiten.
>
> Bei (b) müßte auch noch erklärt weren, wie aus "c" vor "a" ein "z"
> werden kann.
>
Weil das Wort aus dem Lateinischen ins Langobardische kam und dann wieder
zurück ins Italienische.

> Ob man zain- mit zaun- lautgeschichtlich verknüpfen kann, weiß ich
> nicht. Ich bin aber skeptisch.
>
"Zaun" kommt lt. Wahrig vom altenglischen "tun" für Zaun, Garten, Hof,
Dorf, also umfriedete Gelände. Das englische Wort "town" käme auch daher.

Ciao
Wolfram
--
Wir plündern eure Stadt, / Wir brennen sie dann ab, / Denn wir sind edle
Ritter!/ Wir töten jeden Mann, / Wir ficken jede Frau, / Denn wir sind edle
Ritter!

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Frank Zeeb

unread,
Sep 28, 2008, 3:12:06 AM9/28/08
to
Wolfram Heinrich wrote:

>>> Anscheinend schon sehr früh, mit den Langobarden. In italienischen
>>> Etymologien führt man es auf das gleichbedeutende altgermanische zaina
>>> (Weidenkorb) zurück, das wiederum möglicherweise auf das lateinische canna
>>> für Schilfrohr zurückgehen könnte.
>>
>> Es wird immer wilder. Dieses "canna" soll übers Griechische aus dem
>> Sumerischen stammen.

Wie soll das gehen? Gr. "Kanon" aus dem Sem. qnw "Schilfrohr" bzw. qyn
"Nest" leuchtet mir ein, akkadisch qanû auch noch und wie komme ich dann
auf's Sumerische? Das ist doch ein ursemitisches Wort?

Gruß
Frank

Frank Zeeb

unread,
Sep 28, 2008, 3:26:33 AM9/28/08
to
Ralf Heinrich Arning wrote:


>> > b) das Wort für Weidenkorb ("Zaine", "zaino") von lat. "canna"
>> > abzuleiten.

Mindestens im Semitischen hat die Wurzel auch die Bedeutung "Nest". Wenn
jetzt im Lat. (was ich gerade nicht überprüfen kann) "canna" weitere
Weiden-/Schilfprodukte bedeutet, wäre die semantische Beziehung gesichert.

>> > Bei (b) müßte auch noch erklärt weren, wie aus "c" vor "a" ein "z"
>> > werden kann.
>> >
>> Weil das Wort aus dem Lateinischen ins Langobardische kam und dann wieder
>> zurück ins Italienische.

Ein /ka/ kann eigentlich nicht zum /tsa/. Es sei denn, man setzt (dann
kommt man aber wohl wieder nicht auf's Langobardische) einen ähnlichen
Lautwandel wie im Französischen /ka/ > /scha/. Dann wäre der
Übertragungsweg anders.

Gruß
Frank

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Frank Zeeb

unread,
Oct 3, 2008, 2:50:55 AM10/3/08
to
Ralf Heinrich Arning wrote:

> Pfeifer gibt ein gr. kanna an. Zur weiteren Wortgeschichte steht mehr
> unter "Kanister":
> Babyl.-assyr. qanu (Makron auf u)
> sumer.-akkad. gin
> Beide in der Bedeutung 'Rohr'.

Also: qan� ist klar, aber das Wortzeichen, also das Sumerische ist nicht
GIN, sondern GI, was wohl mit qan� etymologisch nichts zu tun hat. Es
gibt GIN in einer �hnlichen Beziehung, aber f�r akkad. k�nu, "fest
stehen", was mit qan� jetzt wieder nichts zu tun hat. Fazit: Hier irrt
Pfeifer, es ist Semitisch und kann auf das Sumerische nicht
zur�ckgef�hrt werden.

Gru�
Frank

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Frank Zeeb

unread,
Oct 3, 2008, 1:15:48 PM10/3/08
to
Ralf Heinrich Arning wrote:
> Frank Zeeb <neb...@online.de> wrote:

> Bist Du Altorientalist oder so etwas?

Theologe und Altorientalist.

Gru�
Frank

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