* Uwe Schickedanz <
Uwe_use...@nurfuerspam.de>:
> On Sat, 10 Feb 2024 19:01:53 +0100, Lars Gebauer <
lgeb...@live.de>
> wrote:
>
>>
>>Ein papierloses Büro ist ein Büro, in dem eine Menge Papier lose herumliegt.
>
> Du sprichst ein großes Wort gelassen aus. ;)
Das Schlagwort "papierloses Büro" gibt es lt. Google ngram seit 1976.
Und natürlich hat der Kalauer jahrzehntelang gestimmt.
Aber seit etwa 10 Jahren stimmt er nicht mehr - in meiner Umgebung
jedenfalls.
Da ist wirklich sehr viel weniger Papier. Vor 1.5 Jahren hab ich den
Arbeitsplatz in der Firma aufgeräumt (Pensionierung), und was da an
Aktenordnern, Lehrbüchern und Hängeregistraturen hervorkam, war alles
annähernd 10 Jahre alt oder älter. Kunden wollen Offerten (Angebote)
nicht mehr auf Papier. Bewerbungen akzeptiert die Firma nur
elektronisch. Texte innerhalb der Firma werden durch Wiki-artiges
verteilt, für manche Arbeitsabläufe (insbeso Programmieren) gib es
Tools, die so viel besser sind, dass es keinem einfallen würde, etwas
auszudrucken.
In der Firma stehen nur noch etwa halb so viele Drucker rum wie früher.
Zwischen 1997 und 2007 habe ich 5 Bücher für einen
Computer-Fachbuchverlag über- und gesetzt. Heute ist das Geschäft
wohl auf einen Bruchteil geschrumpft. Jedenfalls kauft kaum ein
Softwareentwickler ein Buch, denn es gibt für praktisch alles Tutorials,
Reference Manuals, Videos usw. online.
Im Privaten ist es so, dass sehr viel Papier, das reinkommt, gescant
(mitm Handy, immer dabei, geht superschnell) und auf dem Computer
abgelegt wird. Viele Rechnungssteller schicken Rechnungen als PDF oder
als E-Bill (schweiz. System f. elektronische Rechnungsstellung). Alle
E-Bankings, Krankenkassenaccounts usw. sind so konfiguriert, dass sie
keine Papierpost mehr generieren; man kann die PDFs runterladen.
Steuererklärung ist Online. Am hartnäckigsten ist meine Versicherung,
die besteht bei jeder kleinen Änderung auf Papier. Bei einigen Läden
hab ich ein Kundenbindungskonto, das ist so eingerichtet, dass die
Kassenzettel nicht mehr auf Papier rauskommen. Auch für den
Einkaufszettel hab ich eine App, ebenso für die Erfolgskontrolle im
Krafttraining (da hatte man früher so eine Karte, auf dem an die
Maschineneinstellungen eintrug).
Ich hab 2 Tageszeitungen abonniert, eine auf Papier, eine als E-Paper.
Bücher (Belletristik) les ich meist auf Papier. Kürzlich hat meine
Mutter fast erbost festgestellt, dass ich die Ripley-Romane der
Highsmith nicht kenne. Die hab ich aufm Tablet gelesen. Jetzt ist
wieder Papier dran.
- Andi