Im Duden habe ich nach dem Wort "spundig" gesucht. Es steht da:
spun|dig <Adj.> [zu veraltet Spund, Nebenf. von: Spind, Spint = nicht
durchgebackene Stelle im Brot o.Ä., mhd., ahd. spint = Fett, Speck,
H.u.] (landsch.): nicht richtig durchgebacken, noch teigig.
Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind. Und ich
suche Antonyme zu diesem Wort:Zum Beispiel, wenn das Bort überbacken
worden ist, dass teile davon schwarz sind und zwar ungenießbar. Wie
heißen die schwarzen Streifen am Rand des Brotes. Brot spielt in
andere Kulturen eine große Rolle, dass man viele Beziechnungen für
Brote und Zustände für Brote entwickelt hat. Ich weiß es nicht, aber
ich vermute im reichen Deutschland, wo man alles zum Essen kriegt, hat
man nicht soviele Bezeichnung. habe ich recht?
Gruß und Danke
> Im Duden habe ich nach dem Wort "spundig" gesucht. Es steht da:
Nie gehört. Komisches Wort, erinnert mich irgendwie an "Spunk",
das ist ja eine Krankheit ;-|
> Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind. Und ich
> suche Antonyme zu diesem Wort:Zum Beispiel, wenn das Bort überbacken
> worden ist, dass teile davon schwarz sind und zwar ungenießbar.
Heißt bei mir verbrannt.
> Wie heißen die schwarzen Streifen am Rand des Brotes.
Kruste.
Gruß Dirk.
Hallo Fari!
Das ist eine interessante Frage. Hier in Wien kenne ich keine speziel-
len Ausdrücke für nicht durchgebackenes Graubrot*. Bei Weißbrot sagt
man 'fadenziehen', weil im nicht sterilen Innenteil Schleimpilze wach-
sen und beim Auseinanderbrechen des Brotes eben diesen Fadenzieh-Ef-
fekt ergeben. Übrigens setzen manche Bäckereien als Gegenmittel Pro-
pionsäure ein, was beim Toasten zu einem essigähnlichem Geruch führt.
Für zu lange gebackenes Brot: überbacken, verbrannt, angebrannt, ange-
kohlt.
*vielleicht: zu früh herausgezogen (aus dem Backofen).
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Von den vielen verschiedenen Lehren, die in der Welt
| | | |_| | auftauchen, gilt: Das gehört nicht zu mir, das bin
| | | _ | ich nicht, das ist nicht mein Selbst. Daher werden
|_|a |_| |_|a sie verworfen!" (Die Lehrreden des Buddha)
> fpla...@web.de (F.Platonva) wrote in
> news:9ac3addc.0208...@posting.google.com:
>
>> Brot spielt in
>> andere Kulturen eine große Rolle, dass man viele Beziechnungen für
>> Brote und Zustände für Brote entwickelt hat. Ich weiß es nicht, aber
>> ich vermute im reichen Deutschland, wo man alles zum Essen kriegt, hat
>> man nicht soviele Bezeichnung. habe ich recht?
>
> Nein. Deutschland ist vermutlich das Land mit den meisten Brotsorten auf
> der Welt.
Man erkennt Deutsche Spione daran, dass sie im Ausland nach kurzer Zeit
versuchen, deutsches Brot zu importieren :-)
Joachim
> Einen schönen guten Samstag,
>
> Im Duden habe ich nach dem Wort "spundig" gesucht. Es steht da:
>
> spun|dig <Adj.> [zu veraltet Spund, Nebenf. von: Spind, Spint = nicht
> durchgebackene Stelle im Brot o.Ä., mhd., ahd. spint = Fett, Speck,
> H.u.] (landsch.): nicht richtig durchgebacken, noch teigig.
Seltsamer Hinweis! Ein Spind ist ein einfacher Kleiderschrank. Meistens
stehen viele in einem Raum, z. B. in der Umkleide im Schwimmbad oder in
Fabriken oder anderen Betrieben, in denen in Arbeitskleidung gearbeitet
wird.
Ein Spund ist entweder eine Art Stöpsel, Stopfen oder Zapfen.
Oder man versteht darunter einen unerfahrenen Menschen. ("Erwin ist noch
ein junger Spund.")
Ich fand für "spundig" nur einen Beleg auf einer deutschen (etwas
krausen) Seite bei Google.
<http://www.schmafu.org/txo2chronologie6.htm>
Hier ist das Adjektiv von "Spund" in der letztgenannten Bedeutung
abgeleitet:
| claudia und martina widmen sich inzwischen der guten alten
| zeit.
| damals nämlich, als unsere omas und opas noch jung und spundig
| waren, hielten die ehen so gut wie ewig und seitensprünge waren
| tabu. klar, damals gabs ja auch noch dinge wie liebe, vertrauen
| und abschliessbare keuschheitsgürtel aus massivem gusseisen.
Möglicherweise liegt auch der Bedeutung "noch nicht durchgebacken" die
Vorstellung "unreif" zugrunde.
>
> Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind. Und ich
> suche Antonyme zu diesem Wort:Zum Beispiel, wenn das Bort überbacken
> worden ist, dass teile davon schwarz sind und zwar ungenießbar. Wie
> heißen die schwarzen Streifen am Rand des Brotes.
Meinst Du "Kruste"? Die Kruste ist aber normalerweise durchaus
genießbar, sofern man noch seine Zähne hat. Sie muß nicht verkohlt oder
verbrannt sein.
"Überbacken" ist hier das falsche Wort. Das richtige fällt mir gerade
nicht ein. Ich backe nicht.
"Überbacken" bedeutet ungefähr, daß man ein Gericht zubereitet und als
letzten Arbeitsgang noch kurz in den Backofen schiebt, damit z. B. Käse,
der oben drauf liegt, zerläuft.
> Brot spielt in
> andere Kulturen eine große Rolle, dass man viele Beziechnungen für
> Brote und Zustände für Brote entwickelt hat.
Brot, Brötchen, Schrippe, Schusterjunge, Weckle, Seele, Semmel, Stuten,
Pumpernickel, ...
Weiß-, Schwarz-, Grau-, Vollkorn-, Mehrkorn-, Bauern-, Roggenmisch-,
Weizen-, Buttermilch-, ... -brot.
> Ich weiß es nicht, aber
> ich vermute im reichen Deutschland, wo man alles zum Essen kriegt, hat
> man nicht soviele Bezeichnung. habe ich recht?
Nein. Das, was man alles kriegt, hat auch jeweils einen Namen. Zu den
verschiedenen Brotsorten mit deutschem Namen kommen noch die für
Backwaren mit Ursprung in Frankreich oder Italien, z. B. Croissants,
Baguettes, Ciabatta.
Wörter für die Backvorgänge usf. gibt es sicher auch. Es wird "im
reichen Deutschland" aber nicht mehr wie vor hundert Jahren soviel von
den Menschen selbst Brot gebacken. Das ist heute eher eine Art Hobby von
relativ wenigen.
Deshalb dürften die entsprechenden Ausdrücke, nach denen Du suchst vor
allem Dialektwörter sein.
Ralf
> Nein, Brot spielt bei uns eine wesentlich größere Rolle als in anderen
> Ländern, so jedenfalls meine Reisebeobachtungen.
Ack.
> Meistens bekommt man
> nur eine Sorte Weißbrot. Mit Deutschland vergleichbar sind höchstens
> noch Schweden und Norwegen.
Ouch*g*. Reisetipp: Polen.
Ciao,
Herman
> spun|dig <Adj.> [zu veraltet Spund, Nebenf. von: Spind, Spint = nicht
> durchgebackene Stelle im Brot o.Ä., mhd., ahd. spint = Fett, Speck,
> H.u.] (landsch.): nicht richtig durchgebacken, noch teigig.
>
> Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind.
Ich kenne "Blechbrötchen"; das sind solche, die nur halb gebacken sind
(und besonders gut schmecken, jedenfalls von bestimmten Bäckern).
> Und ich
> suche Antonyme zu diesem Wort:Zum Beispiel, wenn das Bort überbacken
> worden ist, dass teile davon schwarz sind und zwar ungenießbar. Wie
> heißen die schwarzen Streifen am Rand des Brotes.
"iiih, angekokelt" *g*.
Ciao,
Herman
> Brot, Brötchen, Schrippe, Schusterjunge, Weckle, Seele,
> Semmel, Stuten, Pumpernickel, ...
>
> Weiß-, Schwarz-, Grau-, Vollkorn-, Mehrkorn-, Bauern-,
> Roggenmisch-, Weizen-, Buttermilch-, ... -brot.
Man kann fast sagen, die deutsche Sprache kennt so viele
Bezeichnungen für Brot wie die der Eskimos für Schnee.
Gruß,
Ralf
> Nein. Deutschland ist vermutlich das Land mit den meisten Brotsorten auf
> der Welt.
Ich weiß nicht, ob das wirklich (noch) so zutrifft.
Die meisten Bäcker meiner Umgebung täuschen nur viele Brotsorten vor,
die sie aus der gleichen Mehlmischung herstellen und dabei lediglich
durch Zugabe von Farbe und anderen geschmacklich unwesentlichen optischen
Unterscheidungsmerkmalen (Kürbiskerne, Quetschkörner) sowie in der Form
variieren.
Matthias
--
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Kenne ich nur als Schliff.
Der Bäcker hat Schliff gebacken.
Schliff i. e. S.: der nicht durchgebackene Teig
Schliff i. w. S.: Backwerk, das Schliff i. e. S enthält
> spun|dig <Adj.> [zu veraltet Spund, Nebenf. von: Spind, Spint = nicht
> durchgebackene Stelle im Brot o.Ä., mhd., ahd. spint = Fett, Speck,
> H.u.] (landsch.): nicht richtig durchgebacken, noch teigig.
>
> Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind.
Hier im Berlin nennt man nicht durchgebackene Stellen in Brot und
Kuchen Klietsch. "Klietschkuchen" ist ein Horror für Hausfrauen, aber
bei Kindern sehr beliebt. Besonders lecker im Schokoladenteil von
Marmorkuchen ... hmmmm (ich unterliege gerade dem Haribo-Effekt).
Gruß
G.O.
Die Hinweise daruaf, dass die von Fari gesuchten Woerter
hauptsaechlich dialektal sind, verdichten sich.
Ich persoenlich kenne die bisher genannten Woerter gar
nicht. Nur das von G.O. genannte:
> Hier im Berlin nennt man nicht durchgebackene Stellen in Brot und
> Kuchen Klietsch.
... kenne ich mit kurzem Vokal: Klitsch, klitschig. Auch in
meinem Sprachgebrauch bezieht sich dieser Begriff ebenfalls
auf Kuchen. (Und auch mein eigener Geschmack bei Kuchen ist
dem von G.O. gleich. ;) ) Die sprachliche Region:
Suedliches Niedersachsen (Raum Goettingen). Wenn ich daran
denke, werde ich morgen mal in der Schule fragen, das waere
dann Eichsfeld, westliches Thueringen.
Uebrigens kenne ich kene speziellen Woerter fuer den ZUstand
von Backwerk, das zu lange im Ofen war. Ich wuerde immer
"verbrannt" sagen.
Gruss,
Kerstin
Der Kleiderschrank und der Stöpsel haben nichts mit dem oben
erwähnten Spind/Spint zu tun, das von ahd. »spint« (Fett, Mark,
Schmer, Bauchfettgewebe) abstammt. Ob die Herkunft dieses ahd.
Wortes inzwischen schon geklärt ist, weiß ich nicht. Im DWB
steht zur Herkunft nur dies:
| SPINT, m. ein westgermanisches wort von dunklem ursprunge und
| ohne erkennbare weitere bezüge, als dessen älteste bedeutung
| die des kernigen speckes, einer festen fettmasse hervortritt.
> Ich fand für "spundig" nur einen Beleg auf einer deutschen (etwas
> krausen) Seite bei Google.
> <http://www.schmafu.org/txo2chronologie6.htm>
>
> Hier ist das Adjektiv von "Spund" in der letztgenannten Bedeutung
> abgeleitet:
>
> | claudia und martina widmen sich inzwischen der guten alten
> | zeit.
> | damals nämlich, als unsere omas und opas noch jung und spundig
> | waren, hielten die ehen so gut wie ewig und seitensprünge waren
> | tabu. klar, damals gabs ja auch noch dinge wie liebe, vertrauen
> | und abschliessbare keuschheitsgürtel aus massivem gusseisen.
>
> Möglicherweise liegt auch der Bedeutung "noch nicht durchgebacken" die
> Vorstellung "unreif" zugrunde.
Nein, die ahd. Bedeutung wurde auf das klitschige Innere eines
unausgebackenen Brotes übertragen. Im zitierten Beispiel ist
»spundig« aber wohl tatsächlich an den »jungen Spund« angelehnt.
Mit Google findet man aber die Form »spündig«:
| Insbesondere der sogenannte SPUNDEKÄS war zu dieser Zeit
| eine geschätzte Delikatesse in Ingelheim.
|
| SPUNDE (spündig=glitschig) = das Spundloch / Spünde im Weinfaß
| KÄS = Milchprodukt / Käse
http://www.kushanku.de/aktuell/aktuell_11_kodo.php3
Wie schon erwähnt, hat das Wort »spündig« (glitschig) etymologisch
nichts mit dem Spund(loch) zu tun.
Auf einer anderen Seite findet man »so richtig spündige Thüringer
Klöße«, aber was genau damit gemeint ist, bleibt unklar.
Noch ein älteres Beispiel:
| Im Ratsprotokoll liest sich dies für den 5. März 1804 am Beispiel
| eines Bäckermeisters so:
|
| "Der Josef Hörmann bürgerlicher Beckenmeißter, stattdessen sein
| Eheweib erscheinet, hat ein unschmackhaftes spindiges und uneßbares
| schwarzes Brodt gebacken, [...]
http://www.oberpfalznetz.de/magazin/0,2123,36443-1,00.html
Außerdem gibt es da noch gewisse »scharfe Amateure«, die ihre
»spündigsten Fantasien« vor der Kamera ausleben, aber das ist
vielleicht nur ein Tippfehler. ;-)
[...]
> "Überbacken" ist hier das falsche Wort. Das richtige fällt mir gerade
> nicht ein. Ich backe nicht.
>
> "Überbacken" bedeutet ungefähr, daß man ein Gericht zubereitet und als
> letzten Arbeitsgang noch kurz in den Backofen schiebt, damit z. B. Käse,
> der oben drauf liegt, zerläuft.
Das ist die Hauptbedeutung. Aber wenn ein Brot zu lange im Ofen war,
dann ist es ebenfalls »überbacken«. Im DWB ist diese Bedeutung
verzeichnet, ob das noch dem heutigen Sprachgebrauch entspricht,
müßte man mal ergugeln. Ich habe jedenfalls gleich verstanden,
was gemeint war, als ich das Wort »überbacken« hier gelesen habe.
MUSE kam es nicht ungewöhnlich vor, obwohl es in meinem aktiven
Wortschatz (in dieser Bedeutung) nicht vorkommt.
Schöne Grüße,
Wolf
>Nie gehört. Komisches Wort, erinnert mich irgendwie an "Spunk",
>das ist ja eine Krankheit ;-|
Nein, ein Käfer.
>Einen schönen guten Samstag,
>
>Im Duden habe ich nach dem Wort "spundig" gesucht. Es steht da:
>
>spun|dig <Adj.> [zu veraltet Spund, Nebenf. von: Spind, Spint = nicht
>durchgebackene Stelle im Brot o.Ä., mhd., ahd. spint = Fett, Speck,
>H.u.] (landsch.): nicht richtig durchgebacken, noch teigig.
Beim Kuchen kenne ich (NÖ) eine sitzengebliebene Schicht als speckig.
>
>Ich suche Synonyme, die mindestens annährend das gleiche sind. Und ich
>suche Antonyme zu diesem Wort:Zum Beispiel, wenn das Bort überbacken
>worden ist, dass teile davon schwarz sind und zwar ungenießbar.
Verkohlt.
>
> [...]
> > "Überbacken" ist hier das falsche Wort. Das richtige fällt mir gerade
> > nicht ein. Ich backe nicht.
> >
> > "Überbacken" bedeutet ungefähr, daß man ein Gericht zubereitet und als
> > letzten Arbeitsgang noch kurz in den Backofen schiebt, damit z. B. Käse,
> > der oben drauf liegt, zerläuft.
>
> Das ist die Hauptbedeutung. Aber wenn ein Brot zu lange im Ofen war,
> dann ist es ebenfalls »überbacken«. Im DWB ist diese Bedeutung
> verzeichnet, ob das noch dem heutigen Sprachgebrauch entspricht,
> müßte man mal ergugeln. Ich habe jedenfalls gleich verstanden,
> was gemeint war, als ich das Wort »überbacken« hier gelesen habe.
> MUSE kam es nicht ungewöhnlich vor, obwohl es in meinem aktiven
> Wortschatz (in dieser Bedeutung) nicht vorkommt.
>
In meiner Redeweise ist auch ein Unterschied in der tontragenden Sil-
be, ähnlich wie bei überholen.
'überbacken: zu lange im Ofen
über'backen: überkrusten
> Wolfgang Schwanke <REMOVE.use...@wschwanke.de> schrieb:
>
> > Nein. Deutschland ist vermutlich das Land mit den meisten Brotsorten auf
> > der Welt.
>
> Ich weiß nicht, ob das wirklich (noch) so zutrifft.
> Die meisten Bäcker meiner Umgebung täuschen nur viele Brotsorten vor,
> die sie aus der gleichen Mehlmischung herstellen und dabei lediglich
> durch Zugabe von Farbe und anderen geschmacklich unwesentlichen optischen
> Unterscheidungsmerkmalen (Kürbiskerne, Quetschkörner) sowie in der Form
> variieren.
In meiner Umgebung bieten selbst die kleineren Bäcker mehrere
verschiedene Brotsorten an, die sich von denen der Konkurrenz
unterscheiden.
Kürbiskerne sind geschmacklich wesentlich.
Ralf
> Ralf Heinrich Arning schrieb:
>
> | SPINT, m. ein westgermanisches wort von dunklem ursprunge und
> | ohne erkennbare weitere bezüge, als dessen älteste bedeutung
> | die des kernigen speckes, einer festen fettmasse hervortritt.
Es gibt noch ein altes Maß Spint = 2,5 Liter.
<http://www.milhahnspurensuche.de/alltaggewicht.html>
Oder hier:
<http://www.informatik.uni-hamburg.de/bib/ausstellung/Tafel13.html>
als "Hamburger Hohlmaß" bezeichnet.
4 Spint = 1 Himpte
Ein Italiener in Hamburg bietet "Spint" aber auch zum Essen an:
| Seezungefilet-Rollen in Safransauce auf Spint
<http://www.la-gola.de/Bistro/Wochenkarte/hauptteil_wochenkarte.html>
Wegen
| Spaghetti con spinaci
| mit Tomatensauce, Spint & Knoblauch
<http://www.tcanderschirnau.de/Homegross/Gast/Karte.html>
vermute ich aber einen Tippfehler.
Gibt es das wort überhaupt noch in dem westgermanischen Sinne?
>
[...]
> Auf einer anderen Seite findet man »so richtig spündige Thüringer
> Klöße«, aber was genau damit gemeint ist, bleibt unklar.
Mir ist das durch die anderen Ausdrücke klar. Die Konsistenz ist nicht
locker und trocken. "Klebrig" könnte man hier auch sagen.
>
> Noch ein älteres Beispiel:
>
> | Im Ratsprotokoll liest sich dies für den 5. März 1804 am Beispiel
> | eines Bäckermeisters so:
> |
> | "Der Josef Hörmann bürgerlicher Beckenmeißter, stattdessen sein
> | Eheweib erscheinet, hat ein unschmackhaftes spindiges und uneßbares
> | schwarzes Brodt gebacken, [...]
> http://www.oberpfalznetz.de/magazin/0,2123,36443-1,00.html
Damit scheint die Region, in der "spundig" oder "spündig" gesagt wird,
ungefähr fest: Franken, Thüringen, Oberpfalz.
>
> Außerdem gibt es da noch gewisse »scharfe Amateure«, die ihre
> »spündigsten Fantasien« vor der Kamera ausleben, aber das ist
> vielleicht nur ein Tippfehler. ;-)
>
Wo? In der Oberpfalz? Das glaub' ich nicht.
> [...]
> > "Überbacken" ist hier das falsche Wort. Das richtige fällt mir gerade
> > nicht ein. Ich backe nicht.
> >
> > "Überbacken" bedeutet ungefähr, daß man ein Gericht zubereitet und als
> > letzten Arbeitsgang noch kurz in den Backofen schiebt, damit z. B. Käse,
> > der oben drauf liegt, zerläuft.
>
> Das ist die Hauptbedeutung. Aber wenn ein Brot zu lange im Ofen war,
> dann ist es ebenfalls »überbacken«. Im DWB ist diese Bedeutung
> verzeichnet, ob das noch dem heutigen Sprachgebrauch entspricht,
> müßte man mal ergugeln. Ich habe jedenfalls gleich verstanden,
> was gemeint war, als ich das Wort »überbacken« hier gelesen habe.
Verständlich ist es, denn erstens ist es regelmäßig gebildet, vgl.
"übertreiben", "überarbeiten", zweitens klärt der Kontext die Bedeutung.
Wenn man beide Bedeutungen akzeptiert, dann handelt es sich aber nicht
um Haupt- und Nebenbedeutung desselben Wortes.
> MUSE kam es nicht ungewöhnlich vor, obwohl es in meinem aktiven
> Wortschatz (in dieser Bedeutung) nicht vorkommt.
MUSE hat es nicht akzeptiert.
Ralf
> Kenne ich nur als Schliff.
> Der Bäcker hat Schliff gebacken.
> Schliff i. e. S.: der nicht durchgebackene Teig
> Schliff i. w. S.: Backwerk, das Schliff i. e. S enthält
Das kenne ich als "Schlief", "schliefig".
Rejnold
Ja, das ist wiederum mit dem Spind (Schrank) verwandt, stammt
also von mlat. spinda, spenda ab. Anfangs war damit ein bestimmter
Vorrat gemeint, der zum Austeilen (als Almosen an Arme) bestimmt
war. Daraus hat sich dann einerseits der Spind (Behältnis für den
Vorrat; Schrank), andererseits das Spint (bestimmte Menge; Maßeinheit)
entwickelt.
> Ein Italiener in Hamburg bietet "Spint" aber auch zum Essen an:
> | Seezungefilet-Rollen in Safransauce auf Spint
> <http://www.la-gola.de/Bistro/Wochenkarte/hauptteil_wochenkarte.html>
>
> Wegen
> | Spaghetti con spinaci
> | mit Tomatensauce, Spint & Knoblauch
> <http://www.tcanderschirnau.de/Homegross/Gast/Karte.html>
> vermute ich aber einen Tippfehler.
>
> Gibt es das wort überhaupt noch in dem westgermanischen Sinne?
Im aktuellen Rechtschreibduden steht es jedenfalls noch drin:
| Spint, der oder das; -[e]s, -e (landsch. für Fett; weiches Holz)
|
| spintig (landsch.)
(In der 20. Aufl. wurde »spintig« noch mit »fettig; weich« erklärt,
warum man diese Erläuterung jetzt weggelassen hat, weiß ich nicht).
Aber daß das Wort im Duden steht (vor hundert Jahren stand »Spint«
auch schon drin), bedeutet natürlich nicht, daß es heutzutage noch
(häufig) verwendet wird. Schließlich findet man ja im Duden auch so
schöne Wörter wie »schirken«, »fletschern« und »mensendiecken«, die
heutzutage eher selten verwendet werden.
[...]
> > > "Überbacken" bedeutet ungefähr, daß man ein Gericht zubereitet und als
> > > letzten Arbeitsgang noch kurz in den Backofen schiebt, damit z. B. Käse,
> > > der oben drauf liegt, zerläuft.
> >
> > Das ist die Hauptbedeutung. Aber wenn ein Brot zu lange im Ofen war,
> > dann ist es ebenfalls »überbacken«. Im DWB ist diese Bedeutung
> > verzeichnet, ob das noch dem heutigen Sprachgebrauch entspricht,
> > müßte man mal ergugeln. Ich habe jedenfalls gleich verstanden,
> > was gemeint war, als ich das Wort »überbacken« hier gelesen habe.
>
> Verständlich ist es, denn erstens ist es regelmäßig gebildet, vgl.
> "übertreiben", "überarbeiten", zweitens klärt der Kontext die Bedeutung.
> Wenn man beide Bedeutungen akzeptiert, dann handelt es sich aber nicht
> um Haupt- und Nebenbedeutung desselben Wortes.
Du meinst, weil es unterschiedliche Wörter sind? Na ja, was ist ein
Wort? ;-) Wenn man »überbacken« als Lexem ansieht, also als
»Wörterbuchwort«, dann kann man schon von verschiedenen Bedeutungen
dieses »Wortes« sprechen, wie ich finde. Mit »Hauptbedeutung« meinte
ich die Bedeutung, die einem (durchschnittlichen) Muttersprachler
als erstes in den Sinn kommt.
Schöne Grüße,
Wolf
> Ralf Heinrich Arning schrieb:
> > Wolf Busch <tei...@web.de> wrote:
> > > Das ist die Hauptbedeutung. Aber wenn ein Brot zu lange im Ofen war,
> > > dann ist es ebenfalls »überbacken«. Im DWB ist diese Bedeutung
> > > verzeichnet, ob das noch dem heutigen Sprachgebrauch entspricht,
> > > müßte man mal ergugeln. Ich habe jedenfalls gleich verstanden,
> > > was gemeint war, als ich das Wort »überbacken« hier gelesen habe.
> >
> > Verständlich ist es, denn erstens ist es regelmäßig gebildet, vgl.
> > "übertreiben", "überarbeiten", zweitens klärt der Kontext die Bedeutung.
> > Wenn man beide Bedeutungen akzeptiert, dann handelt es sich aber nicht
> > um Haupt- und Nebenbedeutung desselben Wortes.
>
> Du meinst, weil es unterschiedliche Wörter sind? Na ja, was ist ein
> Wort? ;-) Wenn man »überbacken« als Lexem ansieht, also als
> »Wörterbuchwort«, dann kann man schon von verschiedenen Bedeutungen
> dieses »Wortes« sprechen, wie ich finde. Mit »Hauptbedeutung« meinte
> ich die Bedeutung, die einem (durchschnittlichen) Muttersprachler
> als erstes in den Sinn kommt.
Ich meine das nicht nur wegen der unterschiedlichen Bedeutung des
jeweils ganzen Wortes, sondern wegen der unterschiedlichen Bedeutung von
"über". Einmal heißt es "zuviel", das andere Mal "das Ganze betreffend".
(Ich bin immer noch skeptisch, daß das eine mehr als eine Spontanbildung
ist.)
Ralf
> (Ich bin immer noch skeptisch, daß das eine mehr als eine Spontanbildung
> ist.)
Ob, Ralf, "ob".
Ciao,
Herman (wir sind hier in desd, da darf ich das ;-)
> Gibt es dann übergebackenen Toast?
Bsp.: Toast Hawai.
Oder meintest Du den verbrannten Toast?
Ralf
Sowas würde ich überbackenen Toast nennen.
Der Klassiker ist wohl "Karlsbader Schnitte".
> Oder meintest Du den verbrannten Toast?
Das dürfte wohl 'übergebackener Toast sein.
Ich würde aber ver- oder angebrannt sagen.