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So geht Bank heute

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Stefan Schmitz

unread,
Jul 17, 2015, 3:10:30 PM7/17/15
to
Eine Grammatik-Dozentin hat den Werbespruch "So geht Bank heute" als Beispiel
für eine bewusste Verwendung ungrammatischer Wendungen genannt.

Nun frage ich mich, was konkret daran grammatisch falsch ist.
Mit 'Banking' oder 'Kompetenz' statt 'Bank' wäre der Satz für mich völlig
unauffällig.

Das Problem scheint mir zu sein, dass 'Bank' im Gegensatz zu den anderen beiden
Begriffen normalerweise nur mit Artikel verwendet wird. Was ist das für ein
grammatisches Phänomen?

Detlef Meißner

unread,
Jul 17, 2015, 3:15:53 PM7/17/15
to
Ist wie "So geht Technik".

Detlef

Thomas Schade

unread,
Jul 17, 2015, 3:24:25 PM7/17/15
to
Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
/Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
'So geht Schule heute', unauffällig.


Ciao
Toscha
--
In Beer we trust

Gunhild Simon

unread,
Jul 17, 2015, 3:26:45 PM7/17/15
to
Ich vermute, daß nach "so geht" ein substantivierter
Infinitiv,
z.B.
"So geht Überweisen", aber nicht: "So geht Überweisung."
Vielleicht noch mit Artikel: "So geht (so macht man)
eine Überweisung".

oder ein zu-Infinitiv zu folgen hat -
z.B.
"So geht es, Rechnungen zu überweisen."

Gruß
Gunhild

Ewald Pfau

unread,
Jul 17, 2015, 4:16:39 PM7/17/15
to
Stefan Schmitz <ss...@gmx.de>:
Der Satz kann nicht für sich alleine stehen. Er impliziert eine Vorbelastung
des Hörers, dass der Vokabel Bank eine Vorrangstellung im alltäglichen
Vokabuar eingeräumt sei. Ohne diese angenommene Vorrangstellung ist der Satz
sinnlos.

Kurze Zusammenfassung: Der obige Satz ist eine Zumutung. Falsch obendrein.
Die Bank kann nicht gehen, dazu reicht der Begriff nicht hin, auch im
übertragenen Sinn nicht. Das ist ein Gebäude oder eine Institution, und
diese Art Begriff herunterzubrechen auf eine Koketterie mit nicht
tragfähigen Anbindungen ist nur eine dümmliche Anbiederung.

Aber um die geht es hier ja. Die Anbiederung wird als Kumpelhaftigkeit
verkauft: Wir sind die Chefs und Ihr seid alle so dumm, deshalb mögen wir
Euch und passen auf Euch auf. Wie gesagt: Eine Zumutung sondergleichen.

Es gab da einmal eine feine Analyse zum Thema "das spezielle Lächeln der
Faschisten". Das ist dieselbe Schiene, wo auch diese Vorrangstellung einer
bestimmten semantischen Konstruktion zum Verständnis vorausgesetzt wird.

In jenem Fall war es in etwa die gedankliche Figur "wir haben alle Tricks
drauf, dass wir wissen, wie wir stets gewinnen". Hernach wird diese
unausgesprochene Vorrangstellung einer gedanklichen Figur wiederum als
heimlicher Imperativ bei den Mitläufern eingefordert. Dort war es die
Grundlage von so dem ganz gewissen irre selbstherrlichen Lächeln, als
permanente Selbstvergewisserung des Kaderpersonals.

Hier ist es zweifellos die eingeforderte Vorrangstellung der gedanklichen
Figur "Banken sind dermaßen wichtig, dass man ständig an sie denken muss".
Wenn das vorausgesetzt wird, kann man auch einen Satz mit der Vokabel Bank
grob entstellen, und er fädelt sich dennoch brav ein. Abseits von solchen
Zusammenhängen fädelt da aber garnichts. Da ist der Satz einfach nur falsch
und hinterlässt ein seltsames Fragezeichen: Was uns der Sprecher wohl damit
sagen wollte?

Letztlich ist es eine Form von Anmaßung. Und wie es darum gesellschaftlich
steht, wird man merken, wenn man sich so ausdrückt, dass man Sätze
dergestalt bildet, dass diese für das Verständnis vorauszusetzende
Vorrangstellung einer im Hintergrund mitlaufenden gedanklichen Figur
entbehrlich wird.

In mancherlei Etagen ist das überhaupt nicht karriereförderlich, diese Art
von Korrektheit, wo die vorauseilende Unterwerfung unter affirmatives
Geplappere freiwillig zum Verhaltensrepertoire zu gehören hat, das ist also
eher so in den Platzhirschregionen, sozusagen bei den Zweitertypen, die in
der Etage unterhalb der absoluten Einser-Regionen residieren (oder auf
neudeutsch den Alphamännchen).

Da wird skandiert und gedrillt und argwöhnisch die Folgsamkeit beobachtet,
was das Zeux hält, auf dass in den Gedankenfiguren 1 Ordnung ist.

Jaja, man schaue sich die Presse des sogenannten Westens an und suche nach
dem tatsächlich weltenverschiebenden jüngst abgehaltenen Treffen in Gus, die
SOC und die BRICS zugleich auf einem Haufen. Aber, ach, das ist alles nur
das Zweierpersonal, das darüber exklusiv und einheitlich nicht berichtet. Da
schweigt man kollektiv, wenn es sein muss. So ist das, wenn 1 Ordnung ist,
in der 2. Garnitur.

Die trällern dann auch "so geht Bank!", "wir sind Papst!" ach und noch viel
mehr Gelalle mit eingebauten gedanklichen Vorrangfiguren, wozu der
volkstreue Rezipient natürlich instammente im Geiste ungefragterweise und
freiwillig die zugehörigen Denkblasen zu repetieren habe.

Interessant durchaus, die obige Beobachtung, die mir einst zur Analyse
unterkam, und die mir leicht einleuchtet, wenn dann eine Windung weiter
statt der gelallten Vokabelverhunzungen alleine mehr ein speziell
vielsprechendes Lächeln die Platzhalterfunktion einnehmen kann.

Nun ja, in Formen solidarischen Verhaltens unter seinesgleichen, ohne
angehängten absolut gefährlichen imperialen Schmafu, und auch ohne kokett
vorgetragene echte Drohungen, ist es doch gewiss ein nettes Spiel.

Ewald Pfau

unread,
Jul 17, 2015, 4:32:12 PM7/17/15
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com>:

> Ist wie "So geht Technik".

Das ist zu kurz gegriffen. Technik kann gehen im Sinn von funktionieren, das
ist im Begriff implizit inbegriffen.

Der Vokabel Bank ist das fremd, abgesehen davon, dass es auf Vergewaltigung
von Begrifflichkeiten hinausläuft, wenn mit der Vokabel Bank zugleich ein
implizites Funktionieren herbeigedichtet wird.

Detlef Meißner

unread,
Jul 17, 2015, 5:11:37 PM7/17/15
to
Am 17.07.2015 um 22:32 schrieb Ewald Pfau:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com>:
>
>> Ist wie "So geht Technik".
>
> Das ist zu kurz gegriffen. Technik kann gehen im Sinn von funktionieren, das
> ist im Begriff implizit inbegriffen.

Funktionieren passt, gehen nicht, finde ich.
Mir geht's gut, heißt nicht unbedingt, dass ich funktioniere. Das wäre
allerhöchstens eine Formulierung, wenn ich ein Cyborg wäre.
>
> Der Vokabel Bank ist das fremd, abgesehen davon, dass es auf Vergewaltigung
> von Begrifflichkeiten hinausläuft, wenn mit der Vokabel Bank zugleich ein
> implizites Funktionieren herbeigedichtet wird.
>
Wieso?
"So funktioniert Bank" wäre eine Werbung für die technischen Angebote
der Bank.

Geht auch in die Richtung "Wir leben Auto".

Detlef

Florian Ritter

unread,
Jul 17, 2015, 8:11:50 PM7/17/15
to
Am Freitag, 17. Juli 2015 22:32:12 UTC+2 schrieb Ewald Pfau:

> > Ist wie "So geht Technik".

> Das ist zu kurz gegriffen. Technik kann gehen im Sinn von funktionieren, das
> ist im Begriff implizit inbegriffen.

Für "funktionieren" im Südwestdeutschen auch "tun".

Äußerung des Mitarbeiters einer Autobahntankstelle:

Des Binnsche (Birnchen) do't net? Ei, des kan ja net do, des is ja ei
Lasterbinnsche!

Kurze Erklärung des Unterschiedes von 12 und 24 Volt - die Anwesenden
gingen kreischend zu Boden - FR

Ewald Pfau

unread,
Jul 17, 2015, 10:23:10 PM7/17/15
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com>:

> "So funktioniert Bank" wäre eine Werbung für die technischen Angebote
> der Bank.

Gewiss nicht. Von Werbung kann nurmehr sprachlicher Unfug erwartet werden,
wenn sie kreativ wird. Und das ist dann beliebig, was da herauskommt, das
kann in alle möglichen Richtungen gehen, und verstehen tut man es nurmehr,
wenn man passend auf die Zusammenhänge geeicht ist.

Rein inhaltlich wäre obige Phrase noch sinnvoll anzuwenden für einen
Zusammenhang, worin Mechanismen zu deren Wirken transparent gemacht werden.

Nachdem mir aber diese Zusammenballungen zumeist nur ordentlich auf den Keks
gehen, isses mir lieber, ich versteh sowieso nur Bahnhof. Das reicht für den
Zweck, und ich bin auch nicht neugierig auf mehr. Der spricht nicht die
Sprache, die ich spreche. Der will mir nichts sagen. Ende der Durchsage
meinerseits - und diese Durchsage braucht kein Publikum, es reicht ihre
Wirksamkeit.

> Geht auch in die Richtung "Wir leben Auto".

Eben! Bahnhof! Interessiert mich auch nicht! Das ist nicht Sprache sondern
publizierte Arroganz von irgendwelchen Schnöseln. Sollen sie bitte versauern
in ihrem sprachlichen Unfug.

Die leben davon, dass sich ihr Publikum entsprechend dem Teile und Herrsche
auseinanderdividieren lässt, auf dass sich dann Neugier einschleiche und
sich ein verunsichertes Publikum die Zeit damit stehlen lasse, dass sie ein
paar Selbstdarstellern auf den Leim gehen.

Wo das Teile und Herrsche nicht funktioniert, nimmt das Publikum hingegen
freundlich zur Kenntnis, dass man das nicht zur Kenntnis nehmen muss.
Allerdings ist dann leider zu befürchten, dass die Oberwurschteln vom Social
Engineering dann erst richtig loslegen. Wenn Kanonenboote nichts helfen,
dann muss man eskalieren. So irgendwie.

****

Man kann in etwa dieses Spiel ja auch da verfolgen, wo sich die vorwiegend
deutschsprachigen Massenmedien mit Karacho selbst in ihrer Glaubwürdigkeit
disqualifiziert haben, sonderlich mit U.S.-konformem Kriegsgeschrei und
anschließender Gefälligkeitsmauschelei im ganz großen Stil. Jetzt nimmt
denen das keiner mehr ab. Sie sind unten durch. Das Teile und Herrsche hat
als umfassende Methode hier abgedankt.

Anstatt nun vielleicht die Zügel freizugeben, dass in den Redaktionen
entsprechend der versammelten Intelligenz publiziert werde, anstatt der
verlegerischen Selbstherrlichkeit bzw. der politischen Vorgaben, was
geschieht? Die übergeordneten Instanzen konstatieren, dass da noch viel zu
wenig Nachdruck in Sachen Informationspolitik herrsche, da muss noch viel
mehr Geld reingesteckt werden, dem Gedankenfluss das Maul zu stopfen.

Um das kurz auf den an dieser Stelle maßgeblichen Punkt zu bringen: Die NATO
sagt, was Sache ist auf der Welt, und jede andere Darstellung ist hernach
per Definition falsch. Damit ist der Rahmen abgesteckt, dessen Exekution man
hernach als Schrott nachlesen kann.

Konkret besorgen nun aber die Russia-Today-Kanäle eine höchst respektable
Informationsbreite, mit überschaubarem Aufwand in mehreren Sprachen und irre
hohen Einscahltquoten, eben, weil sie eine faire und umfassende Darstellung
liefern, statt splche Mechanismen zu perpetuieren, die sich von selbst
totgelaufen haben. Und nun kann die Gegenpropaganda nicht dagegen anstinken,
auch wenn sie das zehnfache Budget hat.

Das gibt den Hintergrund.

Anstatt nun einzusehen, dass hier keine Fragen des Engineerings behandelt
werden, mit Input und Output und militärischen Stellgrößen, sondern hier
klipp und klar Volksverdummung betrieben wird, was sich die Leute nicht
gefallen lassen, anstatt also, dass dies eingesehen würde, wird eskaliert,
das sei eben doch nur ein Engineering-Problem und das könne man mit etwas
mehr Geld lösen.

Womöglich werden wird über kurz oder lang die bezahlten Schnüffler und
professionellen Hintertreiber des offenen Gedankenaustauschs auch hier
haben. So schaut das aus, das mit der Eskalation als Kind der unbelehrbaren
Arroganz. Demokratie ist nur, wenn man sie abschafft. Dann ist es
Demokratie. So gestaltet der kreative Wortkünstler wirksame Realpolitik.

Und so schaut eine Hochkultur im Endstadium aus, kurz bevor sie in sich
kollabiert. Anders kann man das schwerlich beschreiben: Sprache hat
abgedankt, Gedanken zu lenken und aus dem Diskurs heraus zur Beschreibung
von Wirklichkeit beizutragen. Das braucht man nicht - es reicht das
schnoddrige Diktat vollkommen. Größenwahn ist sexy, wenn man auf die
passenden Embleme gedrillt ist.

****

Wenn Du der Floskel von wegen "X leben Auto" hinterherhechten willst, sei
dies unbenommen. In meinen Augen hat sich so ein Schwachsinn selbst bis zum
Exzess selbst desavouiert - im Kindergarten von derselben Kiste mit der
Berichterstattung zur Internationalen Politik, die ich hier dazu anführte.

Sagte ich aber nicht doch auch, dass abseits der von oben nach unten
durchgedrückten Missbrauchs die Beispiele doch andererseits im kleinen
Kreis, mit transparentem Sprachgebrauch untereinander, ganz lustig sein
können - eben nur als Spiel betrieben und nicht als Machtbeweis.

So aber, wie das aufscheint, ist das im einen Fall so kaputt wie im
anderen, und die Spiele, die dazu fúhren, dass das kaputt ist, können in
direkter Analogbildung in Parallele gesetzt werden, das fabrizierende
Personal hier wie dort mit vergleichbaren Leitbildern, Rollenklischees und
Strukturierung in der Hierarchien.

****

Habermas hat dieser Katastrophe des öffentlichen Diskurses nach dem
leichtfertigen Spiel mit der Glaubwürdigkeit gerade via dem Guardian
Ausdruck verliehen, im Anschluss an das jüngste Betreiben von ganz
ungenierter Großmachtpolitik vonseiten der neuen deutschen Arroganz.

Und hier hatte er Anlass, das noch viel härter zu fassen: Jahrzehnte von
Aufbauarbeit wurden in wenigen Stunden verspielt.

Das ist nochmal ein ganz anderer Anlass, das ist nochmal ein schärferes
Theater.

Aber die Arroganz und die unreflektierte und nur auf stupiden Eigennutz
fixierte Selbstherrlichkeit wird in etwa dieselbe sein.

Dr. Falstaff

unread,
Jul 18, 2015, 12:06:04 AM7/18/15
to
> Nun frage ich mich, was konkret daran grammatisch falsch ist.
____________________
< Banken gehen nicht >
--------------------
\
\
__
UooU\.'@@@@@@`.
\__/(@@@@@@@@@@)
(@@@@@@@@)
`YY~~~~YY'
|| ||


horst-d.winzler

unread,
Jul 18, 2015, 12:20:20 AM7/18/15
to
Oder, der Wald wird vor lauter Bäumen nicht gesehen.
--
mfg hdw

Walter Schmid

unread,
Jul 18, 2015, 2:22:24 AM7/18/15
to
Am 17.07.2015 um 21:10 schrieb Stefan Schmitz:
> Eine Grammatik-Dozentin hat den Werbespruch "So geht Bank heute" als Beispiel
> für eine bewusste Verwendung ungrammatischer Wendungen genannt.


Ich fasse den Spruch als Ellipse auf:

So geht [es auf der] Bank [zu und her] heute.

Analog zu:

Wir sind [das Volk, das den] Papst [hervorgebracht hat.]



Roland Franzius

unread,
Jul 18, 2015, 5:06:57 AM7/18/15
to
Es ist ein typisches Sprachprodukt IT-Werbe-Welt.

Man hält das neueste Smartphone hoch und sagt:
So geht
<Büro, Chef, Bank, Finanzamt, Zeitung, Uni, Partei, Konzertagentur,
Trödelladen, Seehandelskontor>
heute.

So geht Webetext heute.

Das heute ist hier Apposition.

Kreiert damals, als erstmals per Powerpoint mathematische Formeln sich
im Vortrag auf der Projektionsfläche selbstausrechneten: So ging damals
Seminar heute.

Sollte man vielleicht bei der Vorstellung des fahrerlosen vernetzten
nextgenerationcars zusammenschreiben: So funktioniert Autoheute.

--

Roland Franzius
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Florian Ritter

unread,
Jul 18, 2015, 1:47:15 PM7/18/15
to
Am Samstag, 18. Juli 2015 04:23:10 UTC+2 schrieb Ewald Pfau:

[...]

> Und so schaut eine Hochkultur im Endstadium aus

Dir wer'n wa lernen, uns hier den Kulturpessimisten ssu jeben.

[...]

> Habermas hat [...]

Gottogottogott!

> im Anschluss an das jüngste Betreiben von ganz ungenierter Großmachtpolitik
> vonseiten der neuen deutschen Arroganz.

Ja, wenn wa also mit de Aejaeis ferdich sind, denn wer'n wa uns ma
Öst'reich vornehmen, aber det die Heide wird wackeln!

FR

Stefan Schmitz

unread,
Jul 18, 2015, 2:36:32 PM7/18/15
to
Am Freitag, 17. Juli 2015 21:24:25 UTC+2 schrieb Thomas Schade:

> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
> /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
> 'So geht Schule heute', unauffällig.

Eine Schule als Gebäude ist genau so dinglich wie eine Bank.
Und als Institution sind IMHO auch beide gleichermaßen abstrakt.

Allerdings ist laut canoo abstrakt/konkret ein Kriterium für die Verwendung
ohne/mit Artikel.
Mir scheint, Bank als Abstraktum ist noch nicht weit genug verbreitet, um ohne
Artikel auszukommen.

Ewald Pfau

unread,
Jul 20, 2015, 12:20:39 PM7/20/15
to
Florian Ritter <hansr...@googlemail.com>:
> Am Samstag, 18. Juli 2015 04:23:10 UTC+2 schrieb Ewald Pfau:
>
> [...]
>> Und so schaut eine Hochkultur im Endstadium aus
> Dir wer'n wa lernen, uns hier den Kulturpessimisten ssu jeben.

Realist heißt das. Realist. Lernte ich soeben: Kubanischer Minister macht
darauf aufmerksam, dass es kein Pessimismus ist, den U.S.A. anzukreiden,
wenn diese ihr fortdauerndes Okkupationsansinnen in Richtung der Insel trotz
neuem Botschaftspersonal nicht aufgegeben haben. Das ist Realismus.

> [...]
>> Habermas hat [...]
> Gottogottogott!

Nun ja, vielleicht zählt es für seinen Eintritt in erlauchtere Kreise, wenn
er von diesem Gevatter als Stütze apostrophiert wurde:

<https://www.facebook.com/notes/ein-freiensappell/
an-meine-deutschen-freunde-offener-brief-von-dominique-strauss-kahn/
1103685519661211>

aus dem Jahr 2008, also bevor er anhand seiner Parallelgeschichterln aus dem
Feld geräumt wurde, und somit daran gehindert werden konnte, beim IWF an
empfindlichen Schrauben zu drehen, wie er dann angekündigt hatte, womit der
IWF all die Jahre seither dann mit lautstarkem Schweigen die Einlösung der
Versprechungen schuldig blieb, das zunehmend windige Finanzkarussell von
oben her ein wenig an die realen Gegebenheiten auf der Welt anzupassen. Nun
ja, nach dem Marionettentheater der G20 in Australien hatte der Westen seine
letzte Chance hierzu verpasst, jetzt machen China und Russland ihr eigenes
Spiel, und der Großteil der Welt folgt dorthin mit ins Boot.

War das jetzt schon wieder zu pessimistisch?

Nun Strauss-Kahn hängt sich Habermas an die Fersen bei dessen theoretischer
Grundlegung zu einer solidarischen Bürgergesellschaft.

Aber wenn das schon anrüchig sein soll? was soll denn dann den Herrschaften
überhaupt als genehm durchgehen? Die grandiosen Zeiten im Speckgürtel mit
Pomp und Gloria sind ja doch nun einmal vorbei. Und Habermas formuliert als
Verfechter der Aufklärung, mit Folgerichtigkeit und Stringenz als Werkzeug,
halbwegs brav und auf Rechtschaffenheit bedacht, im Resultat. Also, wie
hätten wir es gern? Mehr Revoluzzer? Oder vielleicht mehr Chaotiker (wie die
Postmodernen nun rund um die Welt ihr feiges Rückgrat zu Blafasel-Einkommen
ummünzen, Hauptsache ihr Geraunze bleibt folgenlos)?

>> im Anschluss an das jüngste Betreiben von ganz ungenierter
>> Großmachtpolitik vonseiten der neuen deutschen Arroganz.
>
> Ja, wenn wa also mit de Aejaeis ferdich sind, denn wer'n wa uns ma
> Öst'reich vornehmen, aber det die Heide wird wackeln!

Sagt das deutsche Militär nun auch wieder. Aber wisse er, dass in der Etage
nurmehr als durchgeknallt angesehen werden kann, wer dieserart halluziniert.
Genau in Europa, und sonst nirgendwo in erster Linie, macht es da einen
Knall, und das war's dann. Haben die noch alle Tassen im Schrank, mit so
etwas zu kokettieren? Nein, das ist nicht persönlich, in der Nachhut von WW1
mochte man noch gern schwadronieren, ist ja auch nett. Aber bei mir klingt
da gleich eine andere Saite mit. Isnumalso.

Ewald Pfau

unread,
Jul 20, 2015, 12:47:26 PM7/20/15
to
Ewald Pfau <ande...@gmx.net>:

[Strauss-Kahn]
> aus dem Jahr 2008,

äh, das Foto ist von 2008. Der Brief ist neu.
Sorry für allfälliges Gehudle. Mist.

Und ich seh gerade, bei mehrzeiliger Link-Wiedergabe zugunsten der
Lesbarkeit von sozusagen sprechenden Dateinamen fand ich gerade, dass auf
einer anderen Maschine sich pro Zeile ein Leerzeichen einschleicht. Muss man
löschen, sonst geht der Link nicht.

Detlef Meißner

unread,
Jul 20, 2015, 4:15:54 PM7/20/15
to
Am 17.07.2015 um 21:10 schrieb Stefan Schmitz:
Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".

Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"

Detlef

Carsten Thumulla

unread,
Jul 21, 2015, 2:00:46 AM7/21/15
to
Detlef Meißner schrieb:
>
> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>
> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"

Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
nichts, ein Blick durch die Regale des nächsten Marktes zeigt es. Nun
beginnen sie auch noch, die deutsche Sprache bewußt zu verferkeln.
Ebensolche Bemühungen sieht man im Fernsehen, mit Artikelmobbing, mit
dem täglichen Dumminieren und dem Gelekker, den obligatorischen
Spiezies, dem, was um die Ecke wippt und so weiter.

Tröstlich ist nur, daß man in Zukunft leicht erkennt, wer noch selbst
denkt und wer zum nachplappernden Volk gehört. So hat alles auch einen
positiven Aspekt.


Carsten
--
"Die englische Supermarktkette Argos sieht sich rassistischen Vorwürfen
ausgesetzt, weil sie Puppen je nach Hautfarbe zu unterschiedlichen
Preisen verkauft.
So kostet eine weiße Puppe zehn Pfund mehr als die schwarze oder
asiatische Version."
shortnews.de

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 2:11:02 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
> Detlef Meißner schrieb:
>>
>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>>
>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>
> Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
> nichts, ein Blick durch die Regale des nächsten Marktes zeigt es. Nun
> beginnen sie auch noch, die deutsche Sprache bewußt zu verferkeln.
> Ebensolche Bemühungen sieht man im Fernsehen, mit Artikelmobbing, mit
> dem täglichen Dumminieren und dem Gelekker, den obligatorischen
> Spiezies, dem, was um die Ecke wippt und so weiter.

Ich habe den Ei9ndruck, dass das nicht bewusst geschieht, was in meinen
Augen noch schlimmer ist.
Eine Reflektion über das Gesagte findet nicht statt.

Und man scheint zu glauben, man sei hipp, wenn man sich der
"Jugendsprache" bedient.
>
> Tröstlich ist nur, daß man in Zukunft leicht erkennt, wer noch selbst
> denkt und wer zum nachplappernden Volk gehört. So hat alles auch einen
> positiven Aspekt.

Leider ist es so, dass durch das ständige Falschsagen das Gehirn derart
gewaschen wird, dass man es selbst meist nicht bemerkt oder erst, wenn
man etwas schriftlich verfasst.

Detlef

Walter Schmid

unread,
Jul 21, 2015, 4:12:32 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
> Detlef Meißner schrieb:
>>
>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>>
>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>
> Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
> nichts,

... und Du verstehst nichts von Werbung. Die Fehler werden
(zumindest von den Profis) BEWUSST gemacht, um Aufmerksamkeit zu
erregen.


Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!



Gruss

Walter

--
Kürzestsig (länger)

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 4:22:02 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 10:12 schrieb Walter Schmid:
> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>> Detlef Meißner schrieb:
>>>
>>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>>>
>>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>>
>> Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
>> nichts,
>
> ... und Du verstehst nichts von Werbung. Die Fehler werden
> (zumindest von den Profis) BEWUSST gemacht, um Aufmerksamkeit zu
> erregen.

Ja sicher. Nur blöd, wenn so etwas (Falsches) dann überall in die
Sprache einfließt.
>
> Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
> kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
> zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!
>
Bezweifele ich.

Detlef

Carsten Thumulla

unread,
Jul 21, 2015, 5:47:50 AM7/21/15
to
Walter Schmid schrieb:
> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>> Detlef Meißner schrieb:
>>>
>>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>>>
>>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>>
>> Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
>> nichts,
>
> ... und Du verstehst nichts von Werbung. Die Fehler werden
> (zumindest von den Profis) BEWUSST gemacht, um Aufmerksamkeit zu
> erregen.

Schrieb ich das?


Carsten
--
Paulus schrieb an die Apachen,
Ihr braucht nicht nach der Landung klatschen

Carsten Thumulla

unread,
Jul 21, 2015, 5:50:55 AM7/21/15
to
Walter Schmid schrieb:
>
> Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
> kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
> zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!

Mir reicht schon, daß die Wissenschaftssprache in Deutschland nur noch
Englisch zu sein scheint. In Deutschland sollte nur bezahlt werden, was
in Deutsch erscheint.


Carsten
--
"Der Angreifer ist derjenige, der seinen Gegner zwingt, zu den Waffen zu
greifen"
Friedrich II. der Große, König von Preußen

Carsten Thumulla

unread,
Jul 21, 2015, 5:55:11 AM7/21/15
to
Detlef Meißner schrieb:
>
> Ich habe den Ei9ndruck, dass das nicht bewusst geschieht, was in meinen
> Augen noch schlimmer ist.

Dachte ich auch, es gibt aber einen Katalog der zugelassenen (politisch
korrekten) Worte und Aussprachen. Was nun?

Es werden sogar Leute bezahlt, die darauf achten, daß Autos in Filmen,
Serien und Dokumentationen am Tage Licht eingeschaltet haben. Die
Indoktrination geht tief und arbeitet mit allen Mitteln.


Carsten
--
"Man könnte Gender Studies daher mit Fug und Recht als Ausbildung zur
Berufskriminellen, als Einstieg in die große Schwindel- und
Betrugskarriere ansehen. Real nutzbare Fähigkeiten werden nicht vermittelt."
Hadmut Danisch

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 6:10:58 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 11:55 schrieb Carsten Thumulla:
> Detlef Meißner schrieb:
>>
>> Ich habe den Ei9ndruck, dass das nicht bewusst geschieht, was in meinen
>> Augen noch schlimmer ist.
>
> Dachte ich auch, es gibt aber einen Katalog der zugelassenen (politisch
> korrekten) Worte und Aussprachen. Was nun?

Das mag ja sein, aber dabei geht es hier wohl nicht.
Hier geht es um in erster Linie um sprachliche Schlampigkeit oder einem
müden Versuch, besonders geistreich rüberzukommen.
>
> Es werden sogar Leute bezahlt, die darauf achten, daß Autos in Filmen,
> Serien und Dokumentationen am Tage Licht eingeschaltet haben.

Bisher dachte ich, das gebe es nur in den USA.

> Die
> Indoktrination geht tief und arbeitet mit allen Mitteln.
>
Wundert mich nur, weshalb der Genitiv kaum noch verwendet wird. Dafür
scheint es keine "Sprachpolizei" zu geben.

Und dann natürlich ständig diese seltsam konstruierten Nebensätze mit
weil. Machen bereits geschätzte 90 % aus.

Detlef

horst-d.winzler

unread,
Jul 21, 2015, 6:18:29 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 10:21 schrieb Detlef Meißner:
> Am 21.07.2015 um 10:12 schrieb Walter Schmid:
>> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>>> Detlef Meißner schrieb:

>>
>> Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
>> kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
>> zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!
>>
> Bezweifele ich.
>

Ich auch! Einige Beispiele von Phrasen:

Ambivalente Innovationsproblematik, konstruktive Kommunikationstendenz,
echte Interpretationskonzeption. Die drei Phrasen hören sich gewichtig
an, bedeuten aber nichts.
Zu guter Letzt aber keine Phrase sondern ein Begriff, der zu erklären
wäre. Und zwar mit einfachen Worten. ;-) Es geht um den Begriff: Würde

--
mfg hdw

Carsten Thumulla

unread,
Jul 21, 2015, 6:28:42 AM7/21/15
to
Detlef Meißner schrieb:
> Am 21.07.2015 um 11:55 schrieb Carsten Thumulla:
>> Detlef Meißner schrieb:
>>>
>>> Ich habe den Ei9ndruck, dass das nicht bewusst geschieht, was in meinen
>>> Augen noch schlimmer ist.
>>
>> Dachte ich auch, es gibt aber einen Katalog der zugelassenen (politisch
>> korrekten) Worte und Aussprachen. Was nun?
>
> Das mag ja sein, aber dabei geht es hier wohl nicht.
> Hier geht es um in erster Linie um sprachliche Schlampigkeit oder einem
> müden Versuch, besonders geistreich rüberzukommen.

Es kann keine Schlampigkeit sein, wenn sich alle an eine Nomenklatur
halten müssen.


Carsten
--
„Die DB hat, wie allgemein bekannt, einen massiven Personalmangel, der
immer wieder zu zahlreichen Verspätungen führt, nicht jedoch im Falle
der Militärzüge. Diesen räumt die DB beinahe absolute Priorität ein.
Notfalls wird von anderen Zügen Personal abgezogen, damit die
NATO-Transporte unter allen Umständen pünktlich ans Ziel kommen.“
Anton C

Dr. Falstaff

unread,
Jul 21, 2015, 6:31:11 AM7/21/15
to
> Würde
_______________________________________
/ A propos würde, würde hier noch einer \
\ ein Bier ausgeben? /
---------------------------------------

horst-d.winzler

unread,
Jul 21, 2015, 6:47:34 AM7/21/15
to
Würde mit Würde?

--
mfg hdw

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 6:50:55 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 12:28 schrieb Carsten Thumulla:
> Detlef Meißner schrieb:
>> Am 21.07.2015 um 11:55 schrieb Carsten Thumulla:
>>> Detlef Meißner schrieb:
>>>>
>>>> Ich habe den Ei9ndruck, dass das nicht bewusst geschieht, was in meinen
>>>> Augen noch schlimmer ist.
>>>
>>> Dachte ich auch, es gibt aber einen Katalog der zugelassenen (politisch
>>> korrekten) Worte und Aussprachen. Was nun?
>>
>> Das mag ja sein, aber dabei geht es hier wohl nicht.
>> Hier geht es um in erster Linie um sprachliche Schlampigkeit oder einem
>> müden Versuch, besonders geistreich rüberzukommen.
>
> Es kann keine Schlampigkeit sein, wenn sich alle an eine Nomenklatur
> halten müssen.
>
So ist es aber doch in vielen Fällen nicht!

Der Wetterfee nach dem heute-jounal wurde bestimmt nicht vorgeschrieben
sie solle "So geht Wetter" sagen.

Und anderen wurde nicht vorgeschrieben, sie sollen Dativ statt Genitiv
verwenden.

Detlef

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 6:55:33 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 12:18 schrieb horst-d.winzler:
> Am 21.07.2015 um 10:21 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 21.07.2015 um 10:12 schrieb Walter Schmid:
>>> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>>>> Detlef Meißner schrieb:
>
>>>
>>> Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
>>> kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
>>> zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!
>>>
>> Bezweifele ich.
>>
>
> Ich auch! Einige Beispiele von Phrasen:
>
> Ambivalente Innovationsproblematik, konstruktive Kommunikationstendenz,
> echte Interpretationskonzeption. Die drei Phrasen hören sich gewichtig
> an, bedeuten aber nichts.

Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
Servicetechniker statt Hausmeister.

Neulich fand ich eine deutsche Website, auf der sich jemand als CEO
bezeichnete - von einer Klitsche.

Die Welt wird immer lächerlicher.

Detlef

Helmut Richter

unread,
Jul 21, 2015, 7:09:04 AM7/21/15
to
Am 20.07.2015 um 18:20 schrieb Ewald Pfau:

> Realist heißt das. Realist. Lernte ich soeben: Kubanischer Minister macht
> darauf aufmerksam, dass es kein Pessimismus ist, den U.S.A. anzukreiden,
> wenn diese ihr fortdauerndes Okkupationsansinnen in Richtung der Insel trotz
> neuem Botschaftspersonal nicht aufgegeben haben. Das ist Realismus.

Dagegen ist es unrealistischer Pessimismus, Russland anzukreiden, wenn
dieses seine fortgesetzte tatsächlich durchgeführte, also nicht nur als
beabsichtigt unterstellte Okkupation der Halbinsel nicht aufgegeben hat.

Das den Bösen unterstellte Okkupationsansinnen wiegt doch immer schwerer
als der von den Guten durchgeführte Einmarsch. Wenigstens für die wahren
Realisten.

Aber vielleicht habe ich nur eine unrealistisch-verbohrte Abneigung
gegen alle Heim-ins-Reich-Propaganda, egal ob 1938 oder 2014.

--
Helmut Richter

Dr. Falstaff

unread,
Jul 21, 2015, 7:24:49 AM7/21/15
to
> Würde mit Würde?
___________________________________
/ Noch würde ich ein Bier mit Würde \
\ vertragen. Also, was ist jetzt? /

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 7:43:40 AM7/21/15
to
Ja, eins!

Detlef

horst-d.winzler

unread,
Jul 21, 2015, 8:19:48 AM7/21/15
to
Genau, ein würdiges Bier zum würdigen Genuß.

--
mfg hdwe-post: horst.d...@web.de

Walter Schmid

unread,
Jul 21, 2015, 8:25:35 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 12:18 schrieb horst-d.winzler:
> Am 21.07.2015 um 10:21 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 21.07.2015 um 10:12 schrieb Walter Schmid:
>>> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>>>> Detlef Meißner schrieb:
>
>>>
>>> Sei doch froh, dass Du nicht in Latein oder Altgriechisch
>>> kommunizieren musst. Sprachen haben nun mal die Tendenz einfacher
>>> zu werden - womit die Verständlichkeit sogar zunimmt, nicht ab!
>>>
>> Bezweifele ich.
>>
>
> Ich auch! Einige Beispiele von Phrasen:
>
> Ambivalente Innovationsproblematik, konstruktive Kommunikationstendenz,
> echte Interpretationskonzeption.

Das sind aber Gegensätze zu "so geht Bank heute" im OP.


> Die drei Phrasen hören sich gewichtig
> an, bedeuten aber nichts.


Nicht unbedingt, es kommt auf den Kontext an.


> Zu guter Letzt aber keine Phrase sondern ein Begriff, der zu erklären
> wäre. Und zwar mit einfachen Worten. ;-) Es geht um den Begriff: Würde


Ganz im Ernst: Das Gegenteil von "würdelos". "Würdelos" versteht
jeder.

Dr. Falstaff

unread,
Jul 21, 2015, 8:27:27 AM7/21/15
to
>> Ja, eins!
> Genau, ein würdiges Bier zum würdigen Genuß.
________________
< Oh, ich danke! >

Walter Schmid

unread,
Jul 21, 2015, 8:28:48 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 12:55 schrieb Detlef Meißner:

> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
> Servicetechniker statt Hausmeister.


Das ist die Abschaffung des vermeintlichen Ranges ("Meister")
eines simplen Handwerkers für einfache Arbeiten.
Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.

horst-d.winzler

unread,
Jul 21, 2015, 8:33:48 AM7/21/15
to
Vorsichtig. Die Leute, die ich um eine einfach Erklärung bat,
verwickelten sich in immer unklarere Erklärungen. Zuletzt hat man dann
garnichts mehr verstanden.

BTW wiki ist keine wirkliche Hilfe.

--
mfg hdw

Walter Schmid

unread,
Jul 21, 2015, 8:33:50 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 11:47 schrieb Carsten Thumulla:
> Walter Schmid schrieb:
>> Am 21.07.2015 um 08:00 schrieb Carsten Thumulla:
>>> Detlef Meißner schrieb:
>>>>
>>>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>>>>
>>>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>>>
>>> Werbesprache war immer schon daneben. Von Rechtschreibung verstehen sie
>>> nichts,
>>
>> ... und Du verstehst nichts von Werbung. Die Fehler werden
>> (zumindest von den Profis) BEWUSST gemacht, um Aufmerksamkeit zu
>> erregen.
>
> Schrieb ich das?


Bist Du das nicht:

<mokn6b$up9$1...@speranza.aioe.org>

?

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 8:59:30 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 14:28 schrieb Walter Schmid:
> Am 21.07.2015 um 12:55 schrieb Detlef Meißner:
>
>> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
>> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
>> Servicetechniker statt Hausmeister.
>
>
> Das ist die Abschaffung des vermeintlichen Ranges ("Meister")
> eines simplen Handwerkers für einfache Arbeiten.

Also wie Meister Proper. ;-)

> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.

Und heute kommt der Meister/Master von der Uni.

Detlef

horst-d.winzler

unread,
Jul 21, 2015, 9:20:29 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 14:59 schrieb Detlef Meißner:
> Am 21.07.2015 um 14:28 schrieb Walter Schmid:
>> Am 21.07.2015 um 12:55 schrieb Detlef Meißner:
>>
>>> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
>>> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
>>> Servicetechniker statt Hausmeister.

Schlimmer noch: Facility Manager

>>
>> Das ist die Abschaffung des vermeintlichen Ranges ("Meister")
>> eines simplen Handwerkers für einfache Arbeiten.
>
> Also wie Meister Proper. ;-)

Schön das du das noch mit Humor sehen kannst. ;-)

>> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.
>
> Und heute kommt der Meister/Master von der Uni.
>

Und glaubt alles zu können, versagt aber schon bei einem einfachen
Signalkabel bzw Ethernetkabel etc. So geschehen mit einem Ing. aus Spanien.
Es ist noch garnicht so lange her, daß DE wg. zu wenigen Akademikern
gerügt wurde.
Wundert mich inzwischen nicht mehr, das viele, wenn nicht die meisten
Firmen, neue Mitarbeiter per Mundpropaganda bei ihren alten Mitarbeitern
suchen.
--
mfg hdw

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 9:36:09 AM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 15:20 schrieb horst-d.winzler:
> Am 21.07.2015 um 14:59 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 21.07.2015 um 14:28 schrieb Walter Schmid:
>>> Am 21.07.2015 um 12:55 schrieb Detlef Meißner:
>>>
>>>> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
>>>> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
>>>> Servicetechniker statt Hausmeister.
>
> Schlimmer noch: Facility Manager

Stimmt, das hatte ich im Hinterkopf, konnte ich aber gerade nicht nach
vorn bugsieren.
>
>>>
>>> Das ist die Abschaffung des vermeintlichen Ranges ("Meister")
>>> eines simplen Handwerkers für einfache Arbeiten.
>>
>> Also wie Meister Proper. ;-)
>
> Schön das du das noch mit Humor sehen kannst. ;-)

Ich versuche, alles mit Humor zu sehen, anders geht es heutzutage schon
nicht mehr. Andernfalls könnte ich mir gleich einen Strick nehmen.

>>> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.
>>
>> Und heute kommt der Meister/Master von der Uni.
>>
>
> Und glaubt alles zu können, versagt aber schon bei einem einfachen
> Signalkabel bzw Ethernetkabel etc. So geschehen mit einem Ing. aus Spanien.
> Es ist noch garnicht so lange her, daß DE wg. zu wenigen Akademikern
> gerügt wurde.

Das steht doch alles nur auf dem Papier - wie das Abi. Substanz dahinter
ist genau so häufig wie früher.

> Wundert mich inzwischen nicht mehr, das viele, wenn nicht die meisten
> Firmen, neue Mitarbeiter per Mundpropaganda bei ihren alten Mitarbeitern
> suchen.
>
Ja, das was jemand kann, lässt sich schlecht im Voraus erkennen, zumal
sich die heutigen Bewerbungen durch eine durch nichts begründete
Überheblichkeit auszeichnen. Eine ganze Branche lebt, entsprechend zu
coachen. Im Prinzip alles Blendwerk. Beginnt ja schon in der Schule -
und da wird auch noch gedopt.

Detlef


Diedrich Ehlerding

unread,
Jul 21, 2015, 12:04:58 PM7/21/15
to
horst-d.winzler meinte:

> Schlimmer noch: Facility Manager

Die nächste Eskalationsstufe heißt "Lavatory Manager".

Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Diedrich Ehlerding

unread,
Jul 21, 2015, 12:04:58 PM7/21/15
to
Detlef Meißner meinte:

> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
> Servicetechniker statt Hausmeister.
>
> Neulich fand ich eine deutsche Website, auf der sich jemand als CEO
> bezeichnete - von einer Klitsche.
>
> Die Welt wird immer lächerlicher.

Berufsbezeichnungen usw. hochtrabend zu umschreiben ist doch aber kein
neuer Trend; das haben Kinder und Jugendliche schon vor Jahrzehnten
schnell durchschaut. So war etwa zu meiner Kinderzeit war - diesen Trend
karikierend - von "Fußbodenkosmetikerinnen" die Rede.

Diedrich Ehlerding

unread,
Jul 21, 2015, 12:04:58 PM7/21/15
to
Detlef Meißner meinte:

> Leider ist es so, dass durch das ständige Falschsagen das Gehirn derart
> gewaschen wird, dass man es selbst meist nicht bemerkt

Anders ausgedrückt: "so geht Sprachwandel heute" :-)

Florian Ritter

unread,
Jul 21, 2015, 12:51:05 PM7/21/15
to
Am Montag, 20. Juli 2015 18:20:39 UTC+2 schrieb Ewald Pfau:

[...]

> > Ja, wenn wa also mit de Aejaeis ferdich sind, denn wer'n wa uns ma
> > Öst'reich vornehmen, aber det die Heide wird wackeln!
>
> Sagt das deutsche Militär nun auch wieder. Aber wisse er, dass in der Etage
> nurmehr als durchgeknallt angesehen werden kann, wer dieserart halluziniert.
> Genau in Europa, und sonst nirgendwo in erster Linie, macht es da einen
> Knall, und das war's dann. Haben die noch alle Tassen im Schrank, mit so
> etwas zu kokettieren? Nein, das ist nicht persönlich, in der Nachhut von WW1
> mochte man noch gern schwadronieren, ist ja auch nett. Aber bei mir klingt
> da gleich eine andere Saite mit.

Uff zarte Besaitung der Einjebor'nen kann beim Ausmisten des Belebtschlamms
in rakouskischen Fiskalverwaltungen & Grundbuchämtern leider keene
Rücksicht nich jenommen werden - FR

Florian Ritter

unread,
Jul 21, 2015, 1:02:59 PM7/21/15
to
Am Dienstag, 21. Juli 2015 12:31:11 UTC+2 schrieb Dr. Falstaff:

> > Würde
> _______________________________________
> / A propos würde, würde hier noch einer \
> \ ein Bier ausgeben? /
> ---------------------------------------

Ej, Dicker, laß ma zwee Pilsetten rüberwaxen!

_So_ geht Sauffen heute - FR

Florian Ritter

unread,
Jul 21, 2015, 1:09:48 PM7/21/15
to
Am Dienstag, 21. Juli 2015 18:04:58 UTC+2 schrieb Diedrich Ehlerding:

> > Schlimmer noch: Facility Manager

> Die nächste Eskalationsstufe heißt "Lavatory Manager".

Mit geziemendem Erstaunen entnahm ich unlängst einem
Hamgurger Magazin, daß sich der Hersteller eines bei
Alkoholikern beliebten Melissengeistes jetzt

Klosterfrau Healthcare Group

nennt.

Löcherlöch - FR
Message has been deleted

Detlef Meißner

unread,
Jul 21, 2015, 1:37:02 PM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 17:54 schrieb Diedrich Ehlerding:
> Detlef Meißner meinte:
>
>> Interessant finde ich auch den Versuch, bestimmte berufliche
>> Positionen/Berufe durch Neukonstruktionen sprachlich aufzuwerten:
>> Servicetechniker statt Hausmeister.
>>
>> Neulich fand ich eine deutsche Website, auf der sich jemand als CEO
>> bezeichnete - von einer Klitsche.
>>
>> Die Welt wird immer lächerlicher.
>
> Berufsbezeichnungen usw. hochtrabend zu umschreiben ist doch aber kein
> neuer Trend; das haben Kinder und Jugendliche schon vor Jahrzehnten
> schnell durchschaut. So war etwa zu meiner Kinderzeit war - diesen Trend
> karikierend - von "Fußbodenkosmetikerinnen" die Rede.
>

Oder Fußbodenmasseuse.

Früher karikierend, heute ernsthaft betrieben.

Da fragt man sich, sind jetzt Kinder(hirne) an der Macht?

Detlef



Jakob Achterndiek

unread,
Jul 21, 2015, 1:57:17 PM7/21/15
to
Am 21.07.2015, 19:35 Uhr, schrieb Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de>:

> [..] »Kaufleute für Büromanagement [..]

Büromanagement ist ja leicht verständlich. Aber das mit den
"Kaufleuten" sollte noch üerdacht werden (nein, kein Dach
drüber, sondern ein bißchen Denke). Weil:
Unsereiner, etwas altmodisch, zugegeben, hat noch den Lohndiener,
den Mietkutscher, den Tagelöhner und den Leiharbeiter im Kopf und
vermutet natürlich, die "Kaufleute für Büromanagement" könnten
käuflich sein.

j/\a
--

Diedrich Ehlerding

unread,
Jul 21, 2015, 2:30:16 PM7/21/15
to
Stefan Ram meinte:

> Wegen des Wortteils »-management« darf die sich heute als
> »Manager« fühlen! Kann natürlich auch ein Mann sein.

Ist "Manager" nicht auch sexisitisch? Muss das nicht "FraunagerIn"
heißen? Oder ist "Manager" schon so pejorativ konnotiert, dass es nicht
mehr gegendert werden darf?

Bei dem Weg sei zum Thema "Manager" ans Herz gelegt:
<http://www.wiwi-treff.de/home/index.php?mainkatid=1&ukatid=14&sid=62&artikelid=222&pagenr=0>

Mark Obrembalski

unread,
Jul 21, 2015, 2:41:22 PM7/21/15
to
On 21.07.2015 14:59, Detlef Meißner wrote:

>> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.
>
> Und heute kommt der Meister/Master von der Uni.

Das kam er in Gestalt des Magisters allerdings auch schon sehr viel früher.

Gruß,
Mark


Uwe Schickedanz

unread,
Jul 21, 2015, 4:16:28 PM7/21/15
to
On Tue, 21 Jul 2015 13:10:03 +0200, Helmut Richter <hh...@web.de>
wrote:
Mach doch mal eine Volksabstimmung in Kuba, über die Frage des
Beitritts zu den Vereinigten Staaten.

Gruß Uwe

--
"Wer grün wählt, wählt den Krieg, das ist so sicher
wie das Amen in der Kirche" Willy Wimmer
=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Uwe Schickedanz

unread,
Jul 21, 2015, 4:17:31 PM7/21/15
to
On Tue, 21 Jul 2015 08:00:44 +0200, Carsten Thumulla <c...@ct.org>
wrote:

>"Die englische Supermarktkette Argos sieht sich rassistischen Vorwürfen
>ausgesetzt, weil sie Puppen je nach Hautfarbe zu unterschiedlichen
>Preisen verkauft.
>So kostet eine weiße Puppe zehn Pfund mehr als die schwarze oder
>asiatische Version."
>shortnews.de

Angebot und Nachfrage - so what?

Diedrich Dirks

unread,
Jul 21, 2015, 5:24:22 PM7/21/15
to
Florian Ritter:

> daß sich der Hersteller eines bei
> Alkoholikern beliebten Melissengeistes jetzt
>
> Klosterfrau Healthcare Group
>
> nennt.

Wie ich der Unausprechlichen entnahm, erfolgte die Benamsung aber
bereits im Jahre des Herrn 2006.

Helmut Richter

unread,
Jul 21, 2015, 5:35:11 PM7/21/15
to
Am 21.07.2015 um 22:16 schrieb Uwe Schickedanz:
> On Tue, 21 Jul 2015 13:10:03 +0200, Helmut Richter <hh...@web.de>
> wrote:
>
>> Am 20.07.2015 um 18:20 schrieb Ewald Pfau:
>>
>>> Realist heißt das. Realist. Lernte ich soeben: Kubanischer Minister macht
>>> darauf aufmerksam, dass es kein Pessimismus ist, den U.S.A. anzukreiden,
>>> wenn diese ihr fortdauerndes Okkupationsansinnen in Richtung der Insel trotz
>>> neuem Botschaftspersonal nicht aufgegeben haben. Das ist Realismus.
>>
>> Dagegen ist es unrealistischer Pessimismus, Russland anzukreiden, wenn
>> dieses seine fortgesetzte tatsächlich durchgeführte, also nicht nur als
>> beabsichtigt unterstellte Okkupation der Halbinsel nicht aufgegeben hat.
>>
>> Das den Bösen unterstellte Okkupationsansinnen wiegt doch immer schwerer
>> als der von den Guten durchgeführte Einmarsch. Wenigstens für die wahren
>> Realisten.
>>
>> Aber vielleicht habe ich nur eine unrealistisch-verbohrte Abneigung
>> gegen alle Heim-ins-Reich-Propaganda, egal ob 1938 oder 2014.
>
> Mach doch mal eine Volksabstimmung in Kuba, über die Frage des
> Beitritts zu den Vereinigten Staaten.

Nach dem Einmarsch und ohne die Option des Status quo ante?

--
Helmut Richter


Ewald Pfau

unread,
Jul 21, 2015, 9:01:38 PM7/21/15
to
Helmut Richter <hh...@web.de>:

> Nach dem Einmarsch und ohne die Option des Status quo ante?

Frag mal in Deutschland Ost zum Status quo ante wg. Übereignung des
Volksvermögens (da gab es eine aufschlussreiche Dokumentation Frontal 21 -
Beutezug Ost, deren Link nun leider ins Leere zeigt). Und abgesehen von der
Wirtschaft wurde Deutschland Ost ja durchaus von Deutschland West okkupiert.
Wollen wir nicht auch an dieser Stelle dann bitte genau sein. Oder nicht?
Für das was dann geschehen war, gab es jedenfalls keine breite Fürsprache,
die hatte etwas anderem gegolten.

Oder zum Status quo ante im Kosovo, fragen wir doch mal die Yankees, ob sie
so nett wären, die größte U.S.-Militärfestung Europas vielleicht eventuell
bitte wieder abzubauen, von dort zu verschwinden und dann, wenn das erledigt
ist, im Kosovo die Bevölkerung abstimmen zu lassen, ob es wirklich so
wichtig war, sich von Serbien abzuspalten?

Aber zu den pragmatischen Erwägungen, die endlos abgeleierten
Sprechpuppenphrasen zum Thema Krim betreffend, könnte man auch in Richtung
Boulevard schauen, ob es dem wirklich so schlecht geht, dass er womöglich
endloses Blutvergießen, tausende von Toten und dazugehörige martialische
Szenen so dringend vermisst hat, dass man immer noch darauf herumreitet?

Für die Bedarfssituation dieser Klientel der Schreihälse vom Boulevard ist
das fraglos viel zu friedlich abgelaufen. Und muss man hier wirklich auch zu
den Märchen informieren? Dass das vertraglich langfristig vereinbarte
Kontingent russischen Militärs auf der Krim zu keinem Zeitpunkt auch nur
ausgeschöpft wurde? Dass die Leute dort ihre Belange in erster Linie selbst
in der Hand hatten?

Die Propagandaschau hat gerade eine geduldig ausgearbeitete Exegese einer
windschiefen Manipulationsnummer zu einer Dokumentation auf Phönix:

<https://propagandaschau.wordpress.com/2015/07/21/
propaganda-als-auftragsarbeit-poker-um-die-deutsche-einheit-
wurde-russland-in-der-nato-frage-getaeuscht/>

bzw: <http://kuerzer.de/mog1c5qp5>

Oh nein, ganz klar, die NATO expandiert nicht nach Osten. Aber ein paar
Taschenspielertricks später ist der Osten der Böse. Geduldig den Strang
nachgezeichnet, wo in der Argumentationskette bösartig herumgesaut und
entstellend gesuhlt wird, das Publikum mit Hütchenspielerei zum Narren zu
halten. Man muss dem Autor für seine Geduld danken, das zu zerlegen, da
bricht bei mir vorher das absolute Unbehagen mit dem dazu fälligen
Masochismus durch, sich so eine Sendung überhaupt bis zu Ende anzusehen.

Die Grammatik des Herumsauens hat einen einfachen Anker.

Wallstreet führt sein 1917 Krieg gegen Russland, als der Zugriff auf das
auszubeutende Riesenreich ihnen aus den Pratzen geschlagen wurde. Zuerst hat
Lenin, später Stalin, später der Kalte Krieg dafür gesorgt, dass dies so
bleibt. Analysen unserer Tage mit zwischenzeitlich veröffentlichten Quellen
machen auch klar, dass einige sehr unsaubere Aktionen des WW 2 genau in
dieser Richtung motiviert waren: Wenn die SU schon Partner ist, dann bitte
so, dass sie weitestgehend geschwächt aus dem Konflikt hervorgeht. Und wäre
es nach Churchill gegangen, wäre der Kalte Krieg gleich ein heißer Krieg
gewesen.

Mit dem vom Westen gekauften Putsch in der Ukraine hätte man nun Russland
leicht genau in diesem historischen Strang von endloser Gier ein für alle
mal erledigen können.

Und das ging sich nicht aus. Sie zeigten dem Westen die lange Nase. Die
haben zuviel mit Powerpoint und anderem Spielzeug zur gegenseitigen
Beweihräucherung herumgespielt. Die wissen schon nicht mehr, was sie tun.

Und das ist es, was dem einschlägigen Personal den Schaum vor den Mund
treibt: Sie mussten sich ihr gieriges Sabbern abschminken. Das schmerzt
offenbar besonders nachhaltig.

Wer fragt da nach den Toten im Osten der Ukraine, wo Kiew die unwillige
Armee plus durchgeknallten Nazis in Richtung der Ostprovinzen zum sinnlosen
Abschlachten und Zerstören einer ganzen Region schickt? und die ungeachtet
des Minsk-Abkommens bewaffnet und geschult werden?

Dieses einschlägige Personal ist dasselbe, dem ganz kühl die Rechnung mit
den Toten im Tausenderpack locker von der Hand geht. Ein Drecks-Pack ist
das.

Wir erinnern uns an Frau Albright: 500´000 tote Kinder im Irak seien ein
angemessener Preis usw., um den Herrn von der Macht abzusägen, den sie zuvor
selbst dort installiert hatten, so die Lehrmeisterin des deutschen
Obergrünen, der das Abschlachten von Menschen wieder der Staatsraison von
Deutschland einverleibte - alleine aus Interessen von Machtgier und
geostrategischen imperialen Interessen, zugleich ohne Sinn und Verstand aus
menschlicher Dimension.

So grüßt das Diktat von Wallstreet. Sollten da nun etwa für die Krim die
Massen von Toten und Verletzten fehlen, gerade nur, um das Pyramidenspiel
von Wallstreet, um eine kleine Windung weiterdrehen zu können?

Die zeitliche Koïnzidenz ist nicht ganz uninteressant, was am Rande erwähnt
sei, dass die Mörderspiele des exponentiellen Wachstums als imperiale Nummer
von Finanzkapital sich selbst an die Wand fährt, etwa ziemlich genau so, wie
das im 19. Jahrhundert schon präzise einer beschrieben hatte.

Was 1990 noch als stumpfsinnig euphorische Projektionen verlautbart werden
konnte, gerät nun, wenige Jahrzehnte später, zur zunehmend prekären
Inszenierung. Eben die wenigen Jahre Verzögerung in den Bemühungen um
Installation der Eigeninteressen sind zugleich die Jahre, wo sich der
Niedergang des einstigen Speckgürtels am deutlichsten bemerkbar macht.

Entsprechend kann man die Motivation unterstellen, mit der vom Westen aus
militärisch impertinent in Richtung Osten gedrängt wird - und entsetzt wird
gejammert, wenn sie zwischendurch auf Granit beißen. Das sich abzeichnende
Schicksal soll mit Gewaltakten aufgehalten werden, dass die 100-jährige
Linie, wie von Wallstreet vorgezeichnet, an ihrem Ende angelangt ist. Der
militärische Apparat inszeniert einen Hang zur weltenverschlingenden
Absurdität, in dem, was zur Ablenkung gespielt wird, und man kann nurmehr
blind hoffen, dass einvernehmlich mehr umfassender Verstand eingreife, als
dass nurmehr der gefährliche Tunnelblick zur Perpetuierung von vorgefasstem
Wahnsinn wirksam sei.

Vor 20 Jahren hatte die Rede von den Kulturen der Völker noch Gewicht. Der
Tunnelblick frisst das weg, hinterlässt als Grundhaltung autoritäre
Gesinnung und Ängstlichkeit, wenn auch von Mechanismen der Ablenkung und der
Unterwerfung kaschiert, sodass solche Kontrastbildung kaum Chance hat, zur
Wahrnehmung vorzudringen.

Diedrich Ehlerding

unread,
Jul 22, 2015, 9:54:20 AM7/22/15
to
Walter Schmid meinte:

> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.

Na ja, es gab $FRÜHER durchaus despektierliche Formulierungen; mir ist da
ein Gedicht in Erinnerung:

Maus heßt er;
er ist Hausmeister.
Im Keller meist haust er,
und wie es heißt, maust er.

Walter Schmid

unread,
Jul 22, 2015, 10:29:31 AM7/22/15
to
Am 21.07.2015 um 22:17 schrieb Uwe Schickedanz:
> On Tue, 21 Jul 2015 08:00:44 +0200, Carsten Thumulla <c...@ct.org>
> wrote:
>
>> "Die englische Supermarktkette Argos sieht sich rassistischen Vorwürfen
>> ausgesetzt, weil sie Puppen je nach Hautfarbe zu unterschiedlichen
>> Preisen verkauft.
>> So kostet eine weiße Puppe zehn Pfund mehr als die schwarze oder
>> asiatische Version."
>> shortnews.de
>
> Angebot und Nachfrage - so what?


Was hat man gegen die Bevorteilung von Farbigen? ;-)


Gruss

Walter


Detlef Meißner

unread,
Jul 22, 2015, 10:50:05 AM7/22/15
to
Ja, verstehe ich auch nicht. Da werden doch vielmehr farbige verkauft.

Wenn was billiger ist, wird sich beschwert, ist es teuer, wird sich auch
beschwert - und bei gleichem Preis vermutlich auch.

BTW: ich hätte nichts dagegen, wenn eine farbige Wandfarbe billiger als
eine weiße wäre.

Detlef

Thomas Lorenz

unread,
Jul 29, 2015, 1:56:13 PM7/29/15
to
Am 21.07.2015 um 12:10 schrieb Detlef Meißner:> Am 21.07.2015 um 11:55
schrieb Carsten Thumulla:

>>
>> Es werden sogar Leute bezahlt, die darauf achten, daß Autos in Filmen,
>> Serien und Dokumentationen am Tage Licht eingeschaltet haben.
>
> Bisher dachte ich, das gebe es nur in den USA.

Eine Soll-Funktion?
Oder meinst Du Konjunktiv?

MfG
Thomas

horst-d.winzler

unread,
Jul 29, 2015, 2:05:36 PM7/29/15
to
Am 21.07.2015 um 12:10 schrieb Detlef Meißner:
> Am 21.07.2015 um 11:55 schrieb Carsten Thumulla:
>> Detlef Meißner schrieb:
>
>>
>> Es werden sogar Leute bezahlt, die darauf achten, daß Autos in Filmen,
>> Serien und Dokumentationen am Tage Licht eingeschaltet haben.
>
> Bisher dachte ich, das gebe es nur in den USA.

Hat mit USA nichts zu tun. Filmleute drehen Nachtszenen am Tag. Würden
sie diese Szenen nachts drehen, würden sie ja nichts sehen.
--
mfg hdw

Carsten Thumulla

unread,
Jul 30, 2015, 12:45:01 AM7/30/15
to
horst-d.winzler schrieb:
Aha, das sind alles Filmleute, die ich täglich auf den Straßen sehe.
Jetzt sehe ich klarer.


Carsten
--
"Aber die große Masse der Menschen will Brot und Spiele und das auf
unkompliziertem Weg. Mehr nicht. Beim Umsturz in der DDR haben die
Menschen das Volkseigentum weggeworfen wie Dreck und nach Cola und Fanta
gegrölt."
Hasso

horst-d.winzler

unread,
Jul 30, 2015, 2:06:11 AM7/30/15
to
Am 30.07.2015 um 06:45 schrieb Carsten Thumulla:
> horst-d.winzler schrieb:
>> Am 21.07.2015 um 12:10 schrieb Detlef Meißner:
>>> Am 21.07.2015 um 11:55 schrieb Carsten Thumulla:
>>>
>>>> Es werden sogar Leute bezahlt, die darauf achten, daß Autos in Filmen,
>>>> Serien und Dokumentationen am Tage Licht eingeschaltet haben.
>>>
>>> Bisher dachte ich, das gebe es nur in den USA.
>>
>> Hat mit USA nichts zu tun. Filmleute drehen Nachtszenen am Tag. Würden
>> sie diese Szenen nachts drehen, würden sie ja nichts sehen.
>
> Aha, das sind alles Filmleute, die ich täglich auf den Straßen sehe.
> Jetzt sehe ich klarer.
>

Klarer sehen durchs Usenet. Hat doch was.

--
mfg hdw

Thomas Schade

unread,
Aug 1, 2015, 3:44:14 AM8/1/15
to
On 01.08.2015 03:54, Rüdiger Silberer wrote:
> Am 17.07.2015 schrieb Thomas Schade:

>> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
>> /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
>> 'So geht Schule heute', unauffällig.
>
> Öh, nein. Das ist schlechtes Deutsch, sehr schlechtes sogar.

Sicher nicht. Zumindest solange man bereit ist, Sprache als etwas
Lebendiges zu betrachten, das sich weiterentwickelt, und nicht als etwas
Statisches, in Stein Gemeißeltes.


Ciao
Toscha
--
wir halten uns an regeln
wenn man uns regeln lässt
[Rammstein: Haifisch]

Jakob Achterndiek

unread,
Aug 1, 2015, 4:20:43 AM8/1/15
to
Am 01.08.2015 um 09:44 schrieb Thomas Schade:
> On 01.08.2015 03:54, Rüdiger Silberer wrote:
>> Am 17.07.2015 schrieb Thomas Schade:
>
>>> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran,
>>> dass /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute',
>>> passt nicht. 'So geht Schule heute', unauffällig.
>>
>> Öh, nein. Das ist schlechtes Deutsch, sehr schlechtes sogar.
>
> Sicher nicht. Zumindest solange man bereit ist, Sprache als etwas
> Lebendiges zu betrachten, das sich weiterentwickelt, und nicht als
> etwas Statisches, in Stein Gemeißeltes.

Das ist es wohl auch, was viele Stotterer zum Stottern bringt:
Manchmal *entwickelt sich* Sprache so schnell, daß sie mit dem
Stottern gar nicht hinterher kommen.

j/\a
--



Thomas Schade

unread,
Aug 1, 2015, 6:00:29 AM8/1/15
to
Wenn du darauf hinaus willst, dass nicht Sprache sich weiterentwickelt
sondern von den Sprechenden weiterentwickelt wird, geschenkt. Mir geht
es darum, dass Entwicklung erlaubt sein muss. Und das beinhaltet, dass
heute unauffällig sein kann, was vorgestern noch schlechtes Deutsch war.
Ich für meinen Teil bin z.B. froh, nicht mehr wie Fontanes Protagonisten
sprechen zu müssen.


Ciao
Toscha
--
und der haifisch der hat tränen und die laufen vom gesicht
doch der haifisch lebt im wasser so die tränen sieht man nicht
in der tiefe ist es einsam und so manche träne fließt
und so kommt es dass das wasser in den meeren salzig ist
[Rammstein: Haifisch]

Jakob Achterndiek

unread,
Aug 1, 2015, 6:28:16 AM8/1/15
to
Am 01.08.2015, 12:00 Uhr, schrieb Thomas Schade <tos...@rrr.de>:

> Ich für meinen Teil bin z.B. froh, nicht mehr wie Fontanes
> Protagonisten sprechen zu müssen.

| Ein Fuchs, der auf die Beute gieng,
| Traf einen Weinstock an, der, voll von falben Trauben,
| Um einen hohen Ulmbaum hieng;
| Sie schienen gut genug; die Kunst war, abzuklauben.
| Er schlich sich hin und her, den Zugang auszuspähn;
| Umsonst, es war zu hoch, kein Sprung war abzusehn.
| Der Schalk dacht in sich selbst: ich muß mich nicht beschämen;
| Er sprach und macht dabei ein hämisches Gesicht:
| »Was soll ich mir viel Mühe nehmen,
| Sie sind ja saur und taugen nicht!«
| So gehts der Wissenschaft. Verachtung geht für Müh.
| Wer sie nicht hat, der tadelt sie.

[ Haller: Versuch Schweizerischer Gedichte. ]

:)

Ewald Pfau

unread,
Aug 1, 2015, 8:39:02 AM8/1/15
to
Thomas Schade <tos...@rrr.de>:
> On 01.08.2015 03:54, Rüdiger Silberer wrote:
>> Am 17.07.2015 schrieb Thomas Schade:
>
>>> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
>>> /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
>>> 'So geht Schule heute', unauffällig.
>>
>> Öh, nein. Das ist schlechtes Deutsch, sehr schlechtes sogar.
>
> Sicher nicht. Zumindest solange man bereit ist, Sprache als etwas
> Lebendiges zu betrachten, das sich weiterentwickelt, und nicht als etwas
> Statisches, in Stein Gemeißeltes.

Mit letzterem wird eine Art Begriffe zu bilden vorausgesetzt, die auf
Anmaßung und offen gezeigter Frechheit beruht. Wenn das die Zeichen der Zeit
sind, kann man es leicht als Zeichen von Lebendigkeit durchgehen lassen.
Heißa! wir sind alle feudalgeschädigt! ist das nicht schön?

Begriffe bilden heißt in dem Fall, es wird vorausgesetzt, dass Bank als ein
Zusammenhang von bestimmten konkreten Handlungen und Verhaltensweisen
verknüpft und gedanklich einbetoniert ist, als vorausgesetztes breites
Verständnis. So etwas erreicht man aber nicht aufgrund von alltäglichen
Gepflogenheiten gesitter Menschen sondern in dem Fall alleine per Propaganda
und Manipulation. Der Erfolg der Hirnwäsche als Massenspektakel wird
vorausgesetzt. Die obige Begriffsbildung ist dann die Erfolgsmeldung, wir
haben es geschafft, wir haben die Leute durch den Kakao gezogen und alle,
die sich dazu breitschlagen lassen, kläffen nun hirnentleeert die Strophe
mit.

Bank ist, wenn man sich von den Bankerfuzzis sagen lässt, was man in dieser
Situation darf, und was in jener, und dann folgsam hin- und hertrottet,
genau wie einem geheißen.

Soweit geht das in der Übertragung, auf der Schiene von Propaganda und
Anmaßung.

Auf der Schiene von Alltagssprache ist diese Art von sprachlicher Wendung
hingegen ein praktisches Vehikel, zwar auch als Spiel mit der Anmaßung, aber
so, dass es im Rahmen einer Unterhaltung noch zurückgewiesen und kritisch
thematisiert werden kann.

Die Werbemasche setzt auf dieser Schiene auf, unter Missachtung des
performativen Details, dass es sich um Anmaßung handelt, wo es nicht mehr in
lockerer Zwiesprache kritisch thematisiert werden kann.

Ich nehme nicht an, dass die Werbefuzzis um diese Ecke mit halbwegs exakten
Vorstellungen auf alleine sprachlicher Schiene weiterdenken. Umso schlimmer,
dass dieser Grad an Unverschämtheit als Bestandteil von Alltagskultur
etabliert wird. Mit Lebendigkeit von Sprache hat das nur insoweit zu tun,
als die Zustände dermaßen leidlich kaputt sind, dass sich die Leute das
gefallen lassen, als propagandistischer Unfug.

Eine Form von Lebendigkeit, die sich alleine auf eine propagandistische Form
des Postulierens und Behauptens stützen kann, ist in sich marode und nicht
auf Dauer tragfähig. Es kann ein Begriff von Lebendigkeit nicht wie oben
angeführt als nicht weiter hinterfragbar vorgebracht werden. Das mündet
unversehens in Richtung Ausreden und Entschuldigungen. In dieser Art
Verwendung fehlt dieser Redensweise die Rückversicherung, es fehlen die
Querverbindungen in den semantischen Feldern des Alltagssprachgebrauchs.

Wenn man natürlich Sprache selbst quasi als ein Ding betrachtet, das
irgendwo näher spezifiziert ist, sozusagen im rein technischen Sinn, dann
bewegt man sich genau im gleichen luftleeren Raum von Anmaßungen und
Frechheiten wie die oben propagierte Redewendung, und merkt es
wahrscheinlich noch nicht einmal, eben, weil man es sich hinter einer Mauer
von statischen Selbstvergewisserungen bequem gemacht hat - und dort
womöglich über Lebendigkeit doziert.

Oder man merkt es doch, und sogar sehr genau, unter einem ganz anderen
Blickwinkel, demjenigen, dass ein aktiver Sprachgebrauch in allgemein gut
verankerten semantischen Feldern des Alltagssprachgebrauchs es zunehmend
schwergemacht wird. Da wurden neue Bildungsideale gesetzt. Da wurde
solidarisches Handeln strategisch vereinnahmt - und Sprache gibt es nur in
dieser Form. Das blitzt dann da und dort als tyrannisches Konstrukt auf, die
Fortsetzung des zivilisatorischen Projekts als ein Experiment zu denken,
dass alles, was den Menschen so im Kopf herumgeht, von außen und nach
vorgefasstem Plan kontrollierbar sein sollte.

Sonderlich im Gefolge der unermesslichen Finanz- und damit
Machtkonzentrationen unserer Tage ist anzunehmen, dass solcherlei Wahn sehr
munter und sehr fröhlich vor sich hinwabert.

Wenn man die Erfahrungen von Yanis Varoufakis mit der Bürokratie in Brüssel
nachliest als eine seltene Chance, dass jemand höchst elaborierterweise
nüchtern und im hohen Grad intellektuell bewusst über die Zustände nebenbei
auch von semantischer Ignoranz berichtet, sieht man auch da, dass
irgendwelche Erwartungen an konkrete Bedeutung von Worten auf diesen Etagen
in etwa ziemlich gleich null sind. Er hätte statt seiner vorbereiteten
Beiträge dort auch die schwedische Nationalhymne singen können, so brachte
er es auf den Punkt, und die Reaktion der Bürokraten und des
Exekutivpersonals aus den Ländern Europas wäre gleich geblieben, Reaktion
absolut null, monatelang nur immer dasselbe einseitige Diktat, einverwoben
in eine feudale Hofhaltung, wo der Wortwechsel nur als endloses Geplappere
geduldet ist.

(zuletzt auf seiner eigenen Seite: <http://yanisvaroufakis.eu/2015/07/30/
the-defeat-of-europe-my-piece-in-le-monde-diplomatique/>
bzw: <http://kuerzer.de/Wx5tlO6Fd>),

Es hat aber bis dahin kein System je überlebt, das die breite
gesellschaftliche Teilhabe ersetzt hat durch tyrannische Strukturen von
angenommener Planbarkeit. Und an diesem Punkt lohnt es nun, genauer nach
Lebendigkeit zu fragen:

Teilhabe ist nun einmal reichlich unbequem, bis das Hin und Her in der
Vernetzung von Begrifflichkeiten in der Semantik auch einmal etwas stabilere
Wurzeln schlägt.

Da darf man nochmals auf die Habermas'sche Beschreibung zurückkommen, mit
der späten Frucht des aufklärerischen Denkens, dass es zu diesem Hin und Her
prinzipiell dazugehört, die Einbettung von Begrifflichkeiten radikal auf den
Kopf stellen zu dürfen, immer wieder aufs neue. Der Mensch ist zu dumm, als
dass ihm diese dauerhaft ungemütliche Dynamik erspart bleiben könnte. Er ist
dazu verdammt, im offenen Diskurs stets wachsam zu bleiben.

Wo er es sich erspart, und mit tyrannischen Strukturen die offene Teilhabe
ersetzt, fehlt zugleich die Selbstreflexion, womit der stete Hang zum
Wahnsinn oder womit sonstige ungesunde Übertreibungen zumindest offen
einsichtig blieben, wenn man sie schon nicht abschaffen kann.

Die Deutsche Bank hebelt ihr Eigenkapital vierzigfach, wie mir gerade
unterkam. Bevor da jemand an so gefährlichen Zuständen auch nur leicht
ankratzt, führt man lieber einen Finanzkrieg gegen Millionen von Menschen
und breitet das große Schweigen darüber. In einem Paralleltheater des neuen
zivilisatorischen Experiments mit der kontrollierten Semantik im neuerlichen
Aufguss werden in den U.S.A. Tag für Tag drei Personen von der Exekutive
erschossen.

Billig ist es mithin, umgeben von unhaltbaren Zuständen eine Semantik der
tyrannischen Diktate nicht zumindest etwas deutlicher abzuwehren.

Ob tyrannische Dikate zu mimetisch getreuem Nachplappern geführt haben, wird
man dann aber gewiss nicht als Beweis für Lebendigkeit nehmen dürfen. Ob
unhaltbare Zustände zumindest bewusst gemacht wurden viel eher.

Da und dort blitzt ein Sprachwitz auf, der als Metapher für ein Debakel
erhalten bleibt, so geht lebendige Sprache im offenen Diskurs, die kann und
die darf das. Dann kommt ein Streisandeffekt, der es leider nicht als
Übersetzung in die Niederungen deutscher Biederkeit geschafft hat und als
Begriff aus der Netzwelt mit internationalistischem Anklang verstanden wird,
eben auch ein Zeichen von Lebendigkeit ...

derzeit auf offener Bühne in deutschen Landen zu bewundern im plötzlich
breitenwirksamen Schlagabtausch nach einem Zensurversuch gegen tatsächliche
journalistische Wirksamkeit im Kontrast zum Sumpf der tagtäglichen
Verlautbarungsakrobatik.

(<netzpolitik.org> ist, weil betroffen, gerade arg in Mitleidenschaft
gezogen, auf <http://blog.fefe.de/> sind Ausweichstellen zu finden ... gut,
die sogenannte bürgerliche Presse ist nun auch einmal aufgewacht und
solidarisiert sich mit den Eingriffen der Justiz gegen journalistische
Aufklärung via Weblogs.)

Florian Ritter

unread,
Aug 2, 2015, 2:57:31 PM8/2/15
to
Am Samstag, 1. August 2015 14:39:02 UTC+2 schrieb Ewald Pfau:

> >>> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
> >>> /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
> >>> 'So geht Schule heute', unauffällig.
> >>
> >> Öh, nein. Das ist schlechtes Deutsch, sehr schlechtes sogar.
> >
> > Sicher nicht. Zumindest solange man bereit ist, Sprache als etwas
> > Lebendiges zu betrachten, das sich weiterentwickelt, und nicht als etwas
> > Statisches, in Stein Gemeißeltes.
>
> Mit letzterem wird eine Art Begriffe zu bilden vorausgesetzt, die auf
> Anmaßung und offen gezeigter Frechheit beruht. Wenn das die Zeichen der Zeit
> sind, kann man es leicht als Zeichen von Lebendigkeit durchgehen lassen.
> Heißa! wir sind alle feudalgeschädigt! ist das nicht schön?

Der Deutschösterreicher Pfau zeigt ebenso ausgeprägte wie unangenehme
Tendenz zur Schwatzhaftigkeit, dabei gerne Teilnehmer des längst
erledigten Hysterikerstreits - nebstbei einer ziemlich matten Fehde - herbeizuziehen.

Wir hingegen, mit dem Leuchten des gesellschaftlichen Fortschritts
behaftet, können so etwas nur als ewig gestrig abtun.

Vorwärts!

FR

Jakob Achterndiek

unread,
Aug 3, 2015, 4:23:33 AM8/3/15
to
Am 03.08.2015, 02:09 Uhr, schrieb Sepp Neuper <Sepp_...@web.de>:

> Sprache entwickelt sich weiter, unabhängig davon ob wir etwas
> als gut oder schlecht empfinden.

Das ist aber eine ziemliche Gemeinheit von der Sprache, finze nich?

Neulich hatte sie sich wieder mal so entwickelt:
Bisher machten die Geschäftsleute Inventur, dabei wurde das
Inventar inventarisiert. Aber plötzlich, von gestern auf heute,
meinte die Sprache, die Inventur müsse jetzt Inventarisation¹
heißen.
Nun bitte ich dich: Könnte denn da nicht mal jemand der Sprache
sagen, daß nur Leute ohne Grips so etwas aussprechen und behalten
mögen?!

j/\a

¹ Quelle: Unsere Tageszeitung. Einzelheiten vergessen.
--

Florian Ritter

unread,
Aug 3, 2015, 9:06:55 AM8/3/15
to
Am Montag, 3. August 2015 10:23:33 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:

> > Sprache entwickelt sich weiter, unabhängig davon ob wir etwas
> > als gut oder schlecht empfinden.
>
> Das ist aber eine ziemliche Gemeinheit von der Sprache, finze nich?
>
> Neulich hatte sie sich wieder mal so entwickelt:
> Bisher machten die Geschäftsleute Inventur, dabei wurde das
> Inventar inventarisiert. Aber plötzlich, von gestern auf heute,
> meinte die Sprache, die Inventur müsse jetzt Inventarisation¹
> heißen.

Ganz feine Leute sprechen von körperlicher Bestandsaufnahme - FR

Helmut Richter

unread,
Aug 3, 2015, 10:06:35 AM8/3/15
to
Am 03.08.2015 um 10:23 schrieb Jakob Achterndiek:

> Bisher machten die Geschäftsleute Inventur, dabei wurde das
> Inventar inventarisiert. Aber plötzlich, von gestern auf heute,
> meinte die Sprache, die Inventur müsse jetzt Inventarisation¹
> heißen.

Heißt das nicht richtig Inventarifikation -- schließlich wird das
Inventar *gemacht*?

--
Helmut Richter

Thomas Schade

unread,
Aug 3, 2015, 12:16:35 PM8/3/15
to
On 03.08.2015 00:46, Rüdiger Silberer wrote:
> Am 01.08.2015 schrieb Thomas Schade:

>>>> Ich denke nicht, dass es am Artikel liegt, sondern eher daran, dass
>>>> /Bank/ ein 'dinglicher' Begriff ist. 'So geht Haus heute', passt nicht.
>>>> 'So geht Schule heute', unauffällig.
>>>
>>> Öh, nein. Das ist schlechtes Deutsch, sehr schlechtes sogar.
>>
>> Sicher nicht. Zumindest solange man bereit ist, Sprache als etwas
>> Lebendiges zu betrachten, das sich weiterentwickelt, und nicht als etwas
>> Statisches, in Stein Gemeißeltes.
>
> Er scheint als wäre etwas Neues für Dich schon gut, nur weil es neu ist.

Eher andersherum, Neues steht bei mir nicht unter dem Generalverdacht,
schlechter zu sein als das Althergebrachte. Und es gibt durchaus
Neuerungen, keineswegs nur auf dem Gebiet der Sprache, die mich ratlos
zurücklassen. Ja, sogar solche, mit denen ich mich gar nicht anfreunden
kann.

> Ich sehe das nicht so. Ich scheue mich nicht etwas Neues auch als
> schlecht zu bezeichnen. Und das ist in diesem Fall so.

Das eben sehe ich anders. Vor allem aber traue ich mir einen solchen
Absolutsheitsanspruch bzgl. meiner eigenen Meinung nicht zu.


Ciao
Toscha
--
Death before Dishonour
[The Exploited]

Jakob Achterndiek

unread,
Aug 3, 2015, 12:30:23 PM8/3/15
to
Bei Kapitalgesellschaften kann man auch von Inventarifiktion sprechen.

j/\a
--


Sepp Neuper

unread,
Aug 3, 2015, 5:58:27 PM8/3/15
to
"Jakob Achterndiek" <achte...@buzemann.de> schrieb:

>Am 03.08.2015, 02:09 Uhr, schrieb Sepp Neuper <Sepp_...@web.de>:
>> Sprache entwickelt sich weiter, unabhängig davon ob wir etwas
>> als gut oder schlecht empfinden.

>Das ist aber eine ziemliche Gemeinheit von der Sprache, finze nich?

Nein, finde ich nicht.
Du hast jetzt dasselbe gemacht, wie der Rüdiger gegenüber dem
Thomas Schade. Du hast in den Text eines anderen eine Meinung
hineininterpretiert, die gar nicht darin stand.

Deine schnippische Antwort hätte besser auf Rüdigers Beitrag
gepaßt, denn der hat tatsächlich eine Meinung zur Sprachent-
wicklung abgegeben.

Servus, Sepp

Thomas Schade

unread,
Aug 5, 2015, 1:52:01 AM8/5/15
to
Rüdiger Silberer <Use...@Silberer.net> Wrote in message:
> Am 03.08.2015 schrieb Thomas Schade:

>>> Ich sehe das nicht so. Ich scheue mich nicht etwas Neues auch als
>>> schlecht zu bezeichnen. Und das ist in diesem Fall so.
>>
>> Das eben sehe ich anders. Vor allem aber traue ich mir einen solchen
>> Absolutsheitsanspruch bzgl. meiner eigenen Meinung nicht zu.
>
> Siehste, ich schon. Wenn ich etwas für schlecht halte, dann sage oder
> schreibe ich das auch.

Nein, selbst wenn du etwas nur für schlecht hältst, schreibst du,
es sei schlecht. Das ist in meinen Augen ein Unterschied.


Ciao
Toscha
--
This signature intentionally left blank.


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http://usenet.sinaapp.com/

Roland Franzius

unread,
Aug 6, 2015, 7:23:10 AM8/6/15
to
Am 03.08.2015 um 10:23 schrieb Jakob Achterndiek:
> Am 03.08.2015, 02:09 Uhr, schrieb Sepp Neuper <Sepp_...@web.de>:
>
>> Sprache entwickelt sich weiter, unabhängig davon ob wir etwas
>> als gut oder schlecht empfinden.
>
> Das ist aber eine ziemliche Gemeinheit von der Sprache, finze nich?
>
> Neulich hatte sie sich wieder mal so entwickelt:
> Bisher machten die Geschäftsleute Inventur, dabei wurde das
> Inventar inventarisiert. Aber plötzlich, von gestern auf heute,
> meinte die Sprache, die Inventur müsse jetzt Inventarisation¹
> heißen.

Ich bitte. Also Inventur macht der Krämer, um der Steuer den Schwund,
der Bank die Kreditwürdigkeit und dem Personal den Grad seiner
Rechtschaffenheit zu dokumentieren.

Inventarisierung macht der Archivar, Biblithekar, Museumskustos, damit
man nach dem nächsten Krieg weiß, was mal alles da war und was noch
bearbeitet werden muss.

> Nun bitte ich dich: Könnte denn da nicht mal jemand der Sprache
> sagen, daß nur Leute ohne Grips so etwas aussprechen und behalten
> mögen?!

Man sollte der Sprache nicht mit Fragen kommen.

> ¹ Quelle: Unsere Tageszeitung. Einzelheiten vergessen.


Tageszeitungen gelten eh nicht als Quelle, da muss man schon tiefer graben.

Vorgestern älteste europäische schriftliche Quelle aus Phaistos studiert
habend. Och nix rausgekricht.

--

Roland Franzius

Florian Ritter

unread,
Aug 7, 2015, 10:46:33 AM8/7/15
to
Am Donnerstag, 6. August 2015 13:23:10 UTC+2 schrieb Roland Franzius:

> Vorgestern älteste europäische schriftliche Quelle aus Phaistos studiert

Warum gerade vorgestern?

Und älteste jewropäische? Jestatte mir mal auf Linear A zu verweisen - FR

Roland Franzius

unread,
Aug 8, 2015, 10:02:12 AM8/8/15
to
Na ja, liegt halt ein paar Kilometer entfernt vom Aufschlagspunkt der
Europa in Europa, der Bucht von Matala.

Vielleicht hat die schöne Phönizierin die Scheibe in Zypern als
Reiselektüre über See auf dem Stier abgekupfert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskos_von_Phaistos

--

Roland Franzius

Florian Ritter

unread,
Aug 8, 2015, 1:39:50 PM8/8/15
to
Am Samstag, 8. August 2015 16:02:12 UTC+2 schrieb Roland Franzius:

> > Und älteste jewropäische? Jestatte mir mal auf Linear A zu verweisen.

> Na ja, liegt halt ein paar Kilometer entfernt vom Aufschlagspunkt der
> Europa in Europa, der Bucht von Matala.
>
> Vielleicht hat die schöne Phönizierin die Scheibe in Zypern als
> Reiselektüre über See auf dem Stier abgekupfert.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Diskos_von_Phaistos

Hübsch, daß man damals schon die Irokesenfrisur kannte - FR

Detlef Meißner

unread,
Aug 8, 2015, 4:05:01 PM8/8/15
to
Am 31.07.2015 um 22:56 schrieb Rüdiger Silberer:
> Am 20.07.2015 schrieb Detlef Meißner:
>
>> Am 17.07.2015 um 21:10 schrieb Stefan Schmitz:
>>> Eine Grammatik-Dozentin hat den Werbespruch "So geht Bank heute" als Beispiel
>>> für eine bewusste Verwendung ungrammatischer Wendungen genannt.
>>>
>>> Nun frage ich mich, was konkret daran grammatisch falsch ist.
>>> Mit 'Banking' oder 'Kompetenz' statt 'Bank' wäre der Satz für mich völlig
>>> unauffällig.
>>>
>>> Das Problem scheint mir zu sein, dass 'Bank' im Gegensatz zu den anderen beiden
>>> Begriffen normalerweise nur mit Artikel verwendet wird. Was ist das für ein
>>> grammatisches Phänomen?
>>>
>> Eben gerade nach dem heute-journal: "So geht Wetter".
>
> Weißt doch, Qualitätsdschornalismus.
>
>> Kann ich nur sagen: "So geht Scheiße!"
>
> Deswegen guckt man ja den Scheißdreck nicht mehr an.
>
Das Problem dabei, man darf sich dann fast nichts mehr anschauen oder
anhören.
Heute im Radio (NDR I) Irgend so ein Open-Air-Konzert in Niedersachsen.
Das Mitglied einer Band hatte am Morgen Magen und Darm, dann am Mittag
hatte es Bauch.
Hat so etwas nicht jeder?

Und Hape Kerkeling hat ja bekanntlich Rücken.

Detlef

Marc Haber

unread,
Nov 28, 2015, 9:04:15 AM11/28/15
to
Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> wrote:
>Walter Schmid meinte:
>> Früher kam der Hausmei(st)er direkt nach dem König.
>
>Na ja, es gab $FRÜHER durchaus despektierliche Formulierungen; mir ist da
>ein Gedicht in Erinnerung:
>
> Maus heßt er;
> er ist Hausmeister.
> Im Keller meist haust er,
> und wie es heißt, maust er.

Paule heißt er, ist Bademeister, im Schwimmbad an der Ecke.

Grüße
Marc
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