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Au-Sprache: Dschornalist

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Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 3:23:20 PM10/25/21
to
Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
schräglich!

--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/

Bertel Lund Hansen

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Oct 25, 2021, 3:31:31 PM10/25/21
to
Den 25.10.2021 kl. 21.23 skrev Johannes Leckebusch:

> Muss man das neuerdings so aussprechen?

Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig). Ich habe aber nur
die dänische Aussprache von "journalist" gehört.

Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?

--
Bertel

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 3:37:43 PM10/25/21
to
Am 25.10.2021 um 21:31 schrieb Bertel Lund Hansen:
> Den 25.10.2021 kl. 21.23 skrev Johannes Leckebusch:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen?
>
> Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig). Ich habe aber nur
> die dänische Aussprache von "journalist" gehört.

Wie lautet die denn?

> Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?

Ähm ... wenn schon, dann:

u|ni|kal <lat.-nlat.>:

1. nur einmal vorhanden.

2. einzigartig

Duden - Das Fremdwörterbuch, 8. Aufl. Mannheim 2005 [CD-ROM]

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 3:44:18 PM10/25/21
to
Am 25.10.2021 um 21:41 schrieb wolfgang sch:
> Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de>
> wrote in news:itoeh6...@mid.individual.net:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>> schräglich!
>
> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
> Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.

Hang mie uff!

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 4:03:23 PM10/25/21
to
Am 25.10.2021 um 21:41 schrieb wolfgang sch:
> Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de>
> wrote in news:itoeh6...@mid.individual.net:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>> schräglich!
>
> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
> Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.

... <PS> wenn die dann nicht mal Dschörnalist sagen ...

Was sachd dörsch Nalisd dann? Oder was Dschörna liest ... ach ja, die
Nacht ist noch lang.

Markus Ermert

unread,
Oct 25, 2021, 4:15:56 PM10/25/21
to
Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de> wrote:
> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
> schräglich!

Die Aussprachevarianten „Dschornalist“, „Schornalist“ und „Jornalist“ gibt
es seit Jahrzehnten. Bei Leuten, die weder mit Englisch noch mit
Französisch vertraut sind.

Weder die korrekte frz. Aussprache des „j“ noch die des „ou“ sind
Allgemeingut in D. Mit Anglizismus hat das wenig zu tun.

Bernd Schwegmann

unread,
Oct 25, 2021, 5:54:34 PM10/25/21
to
Am 25.10.21 um 22:15 schrieb Markus Ermert:
Der gemeine Biodeutsche ist der Überzeugung, unsere Sprache sei
minderwertig, da wir ja auch zwei WWK verloren haben. DAS kann auch an
der Spache gelegen haben! Der Sieg hat viele Väter, die Niederlage keinen.

Zitat von:

W.Churchill, B.Shaw, B.Russell, M.Twain, zur Auswahl.


SCNR
BS+

Christian Weisgerber

unread,
Oct 25, 2021, 6:30:06 PM10/25/21
to
On 2021-10-25, wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:

> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
> Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.

Früher war alles besser, als englische Wörter noch französisch
ausgesprochen wurden: Budget, Bluff.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 6:35:16 PM10/25/21
to
Am 25.10.2021 um 23:47 schrieb Christian Weisgerber:
> On 2021-10-25, wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:
>
>> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
>> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
>> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
>> Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.
>
> Früher war alles besser, als englische Wörter noch französisch
> ausgesprochen wurden: Budget, Bluff.

Vergess er aber nicht "kindergaarden".

Arnulf Sopp

unread,
Oct 25, 2021, 7:15:02 PM10/25/21
to
Am Mon, 25 Oct 2021 21:23:18 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:

> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
> schräglich!

Als pensioniertem Gymnasiallehrer fiel mir in den letzten Jahrzehnten auf,
dass zwar der Anteil von Kindern einfacherer Leute stieg, mit ihnen aber
auch die Wahl von Latein statt Französisch als Zweitsprache. Ob die Eltern
damit sagen wollen, mein Kind ist GANZ BESONDERS ein Gymnasiast?

Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.

Tschüs!
Arnulf

--
Enthaltsamkeit ist das Vergnügen
an Sachen, welche wir nicht kriegen.
Wilhelm Busch

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 25, 2021, 7:19:00 PM10/25/21
to
Am 26.10.2021 um 01:06 schrieb Arnulf Sopp:
> Am Mon, 25 Oct 2021 21:23:18 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>> schräglich!
>
> Als pensioniertem Gymnasiallehrer fiel mir in den letzten Jahrzehnten auf,
> dass zwar der Anteil von Kindern einfacherer Leute stieg, mit ihnen aber
> auch die Wahl von Latein statt Französisch als Zweitsprache. Ob die Eltern
> damit sagen wollen, mein Kind ist GANZ BESONDERS ein Gymnasiast?
>
> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.

Kommt bald die Zeitung "Imago"?

Quinn C

unread,
Oct 25, 2021, 8:25:43 PM10/25/21
to
* Arnulf Sopp:

> Am Mon, 25 Oct 2021 21:23:18 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>> schräglich!

Wenn Du mit "neuerdings" seit zwanzig Jahren meinst, mag es hinkommen.

> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.

Wenn die erfahrenen Kollegen es so sprechen, wie sollen dann Anfänger
auf einer anderen Aussprache bestehen? Mir scheint, so sagt man das
mittlerweile im Metier.

--
Nein, das ist kein Tier, das "Meh" sagt.

Quinn C

unread,
Oct 25, 2021, 8:25:45 PM10/25/21
to
* Johannes Leckebusch:

> Am 25.10.2021 um 21:31 schrieb Bertel Lund Hansen:
>> Den 25.10.2021 kl. 21.23 skrev Johannes Leckebusch:
>>
>>> Muss man das neuerdings so aussprechen?
>>
>> Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig). Ich habe aber nur
>> die dänische Aussprache von "journalist" gehört.
>
> Wie lautet die denn?
>
>> Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?
>
> Ähm ... wenn schon, dann:
>
> u|ni|kal <lat.-nlat.>:

Das ist aber recht selten. Das Unikum ist die einzige Ableitung von
"unik-", die zum normalen Wortschatz gehört.

--
£ 570.000,00 (fünfhundertsiebzig Eintausend Pfund Sterling) wurde
Ihnen für emarging als die ausgezeichnet Gewinner des ersten Preises
von Samsung zeichnen diese 42RD Jahrestag Jahr 2012.
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 25, 2021, 8:25:45 PM10/25/21
to
* Christian Weisgerber:

> On 2021-10-25, wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:
>
>> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
>> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
>> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
>> Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.
>
> Früher war alles besser, als englische Wörter noch französisch
> ausgesprochen wurden: Budget, Bluff.

Man sagt Blöff, nicht Blüff. Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry. Daß das
mit dem Französischen zu tun hat, scheint mir nicht gewiß. Je nach
Herkunft der /native speakers/ ist der Laut für Deutsche nicht so
einfach nachzuahmen.

--
Wir haben ein Teil von Ihren persönlichen Angaben ausgestriechen.
Mit freundlichen Grüßen Managementteam der Angaben mit persönlichem
Charakter der Paypal
-- SPAMPOESIE

Arnulf Sopp

unread,
Oct 25, 2021, 10:50:01 PM10/25/21
to
Am Mon, 25 Oct 2021 20:25:35 -0400 schrieb Quinn C:

> Wenn die erfahrenen Kollegen es so sprechen, wie sollen dann Anfänger auf
> einer anderen Aussprache bestehen? Mir scheint, so sagt man das
> mittlerweile im Metier.

Ich übersetze ins Deutsche: Das haben wir schon immer so gemacht, basta!

Tradierter Quatsch wird durch Gewohnheit nicht richtiger.

Ein anderes Beispiel: Das grch. My (µ) sieht aus wie ein etwas
verunglücktes Y. Nicht nur, aber sogar (!) in "Forschung aktuell", einer
täglichen Wissenschaftssendung des Deutschlandfunks, habe ich "Mükrometer",
"Mükrokosmos" u.dergl. gehört. Obwohl doch das vermeintliche Y bloß das M
ist.

Glücklicherweise nur von einer Person hörte ich auch schon "Ükrometer". Der
hatte aber immerhin kapiert, dass es sich dabei um das M handelt.

Und noch ein Beispiel: Ich mag jetzt die Duden-Ausgaben nicht
recherchieren, die für Virus "in Fachsprachen" (Zitat) auch das männliche
Geschlecht zuließen. Quasi kanonisierter Blödsinn.

Und weil es so schön war: Im Englischen sind Spielfiguren und auf dem
Theater gespielte Figuren "characters". Grund genug für zu Recht
unterbezahlte mutmaßlich studentische Übersetzer für Rollenspiele bei
präpubertären Spielfiguren von Charakteren zu sprechen. Im Deutschen ist
jedoch ein bzw. der Charakter ganz was Andreas!

Mit den ungezählten Varianten von "Finale" in allen Numeri und Kasus bei
Sportreportern, eine so krank wie die andere, fange ich jetzt gar nicht
erst an.

Darf man hier dem Faktischen eine normative Kraft gestatten?

Tschüs!
Arnulf

--
Wenn eine Frau einen Schönheitswettbewerb gewinnt, ist das ein Miss-Erfolg.
Detlev Fleischhammel

Arnulf Sopp

unread,
Oct 25, 2021, 11:00:36 PM10/25/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 01:18:57 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:

>> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
>> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.
>
> Kommt bald die Zeitung "Imago"?

Du setzt den Wunsch nach korrekter Aussprache mit einem Anspruch auf
elitäre Raffinesse gleich (imago = BILD). Habe ich gefordert, dass mein Klo
cloaca heißen soll? Nein. Klo bleibt Klo, Klopapier bleibt Klopapier (bzw.
BILD bleibt BILD - was ungefähr dasselbe ist).

Aber ich will nicht ungerecht sein: in der BILD lässt sich hervorragend ein
Fisch einwickeln.

Tschüs!
Arnulf

--
Das ganze Geheimnis des Lebens läuft darauf hinaus, dass es keinerlei Sinn
hat; dass aber jeder von uns dennoch einen ausfindig macht!
Émile Michel Cioran

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 1:48:34 AM10/26/21
to
wolfgang sch <s...@sig.nature> schrieb:

> Ich möchte doch behaupten, die Aussprache /Zurnal'ist/ (Z = der Laut
> des zweiten g in Garage) war mal unangefochtener Standard in
> Deutschland, auch bei nicht des Französischen Mächtigen.

Zunächst mal: „Journalist“ ist ein deutsches Wort. Die französische
Entsprechung lautet „journaliste“.

Warum sollten für deutsche Wörter streng französische Ausspracheregeln
gelten? Bei Fremdwörtern und Zitaten auf -eur und -euse wird ja ebenfalls
laufend (und unwidersprochen) dagegen verstoßen. Warum auch nicht?

Die „richtige“ frz. Aussprache des Berufs war noch nie „unangefochten“. Man
hörte schon immer schornalist, schurnalist, jornalist, jurnalist. Bunt
durcheinander. Meiner Wahrnehmung nach sagen und sagten die meisten
„schornalist“. Auch die /dz/-Sager verlassen beim „ou“ meistens schon
wieder die frz. Aussprache.

> Die Aussprache /dZ/ (oder Dsch wie im Betreff) ist kaum anders
> erklärbar als durch die Annahme "Fremdwort, also englisch".

Selbst wenn das stimmen würde (was ich nicht denke): Warum ist dies
schlimmer als die vielen anderen, traditionellen, hier unbeanstandeten
„Falsch“aussprachen von frz. Fremd- und Lehnwörtern?

Weniger Angeberei und Bildungsdünkel bitte. Man muss auch nicht „der Front
National“ oder gar „der Tour de France“ sagen, um mir zu beweisen, dass man
Frz. kann. Franzosen, Slawen und Amerikaner haben das Problem umgekehrt ja
auch nicht. Gut so!




Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 2:06:15 AM10/26/21
to
Arnulf Sopp <hack_DELET...@gmx.de> wrote:

> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.

Nein. Es liegt daran, dass Aussprache und Bedeutung von Fremdwörtern ein
Eigenleben entfalten, für das die Maßstäbe der Ursprungssprache nicht mehr
gelten. Geschieht andauernd und unwidersprochen, nur bei bestimmten
Beispielen regen sich einige (zumeist Männer Ü 50) künstlich auf.

Oder hat sich je einer darüber beschwert, dass die allermeisten deutschen
Publikationen mit dem Namensbestandteil „Journal“ keineswegs täglich
erscheinen?

Thomas Schade

unread,
Oct 26, 2021, 2:28:28 AM10/26/21
to
On 26.10.2021 02:25, Quinn C wrote:
> * Johannes Leckebusch:

>> u|ni|kal <lat.-nlat.>:
>
> Das ist aber recht selten. Das Unikum ist die einzige Ableitung von
> "unik-", die zum normalen Wortschatz gehört.

Da erscheint mir das Unikat geläufiger zu sein.


Ciao
Toscha
--
Am Mute hängt der Erfolg.
[Theodor Fontane über erfolgreiche Online-Besprechungen]

Klaus Pommerening

unread,
Oct 26, 2021, 2:50:07 AM10/26/21
to
wolfgang sch fühlt eine Regel:
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>> schräglich!
> Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
> Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
> deshalb Amerikanisch auszusprechen.", ...

... außer "Quarantäne".
--
Klaus Pommerening
Es ist noch nicht bewiesen, dass die Impfung keine unangenehmen
Langzeitfolgen hat. Da ruinier ich mir die Karriere doch lieber
mit Long-CoViD. (Joshua K.)

Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 26, 2021, 2:59:52 AM10/26/21
to
Den 25.10.2021 kl. 21.37 skrev Johannes Leckebusch:

>> Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig). Ich habe aber nur
>> die dänische Aussprache von "journalist" gehört.

> Wie lautet die denn?

schornalist - wie die deutsche.

--
Bertel

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 4:12:20 AM10/26/21
to
wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:

> Weil es die Dummheit dieser Dschurnalisten highlightet

Dachte kurzzeitig, es ginge um sprachliche Debatte. Dabei ist es mal wieder
der gute afd…äh alte Hass auf die üblichen Verdächtigen seitens der
üblichen älteren Herren, die sich nach den guten adenau…äh alten Zeiten
sehnen.

Da muss dann halt selbst der Jahrzehnte alte „Dschornalist“ herhalten, der
sich gar nicht geändert hat.

Beruhigend ist, dass Ihr also immer schön „Achtist“ sagt und „Galeerist“
und „Kõponist“ statt der bösen und dummen aus dem Englischen übernommenen
Varianten „A(r)tist“ und „Gallerist“ und „Komponist“.

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 26, 2021, 4:40:00 AM10/26/21
to
Am Mon, 25 Oct 2021 19:43:49 -0000 (UTC) schrieb wolfgang sch:

> Bertel Lund Hansen <gade...@lundhansen.dk> wrote
> in news:sl70mh$mrl$1...@dont-email.me:
>
>> Ich habe aber nur die dänische Aussprache von "journalist" gehört.
>
> Die herkömmliche deutsche Aussprache ähnelt eigentlich der
> französischen, natürlich stark verdeutscht.
>
>> Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?
>
> Nein. Als Anglizismus ist es mir auch noch nicht begegnet.
>
> "unique selling point" > "Alleinstellungsmerkmal", oder?

Der "USP" wie man im Marketing sagt.

Grüße,

Frank

Helmut Richter

unread,
Oct 26, 2021, 4:52:38 AM10/26/21
to
On Mon, 25 Oct 2021, Quinn C wrote:

> Man sagt Blöff, nicht Blüff. Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.

Tut das heute noch jemand von den Muttersprachlern? Ich dachte, in einem
halben Jahrhundert hätte mir dann einer von ihnen begegnen müssen.

--
Helmut Richter

Helmut Richter

unread,
Oct 26, 2021, 4:53:58 AM10/26/21
to
On Tue, 26 Oct 2021, Johannes Leckebusch wrote:

> Am 26.10.2021 um 01:06 schrieb Arnulf Sopp:
> > Am Mon, 25 Oct 2021 21:23:18 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:
> >
> >> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
> >> schräglich!
> >
> > Als pensioniertem Gymnasiallehrer fiel mir in den letzten Jahrzehnten auf,
> > dass zwar der Anteil von Kindern einfacherer Leute stieg, mit ihnen aber
> > auch die Wahl von Latein statt Französisch als Zweitsprache. Ob die Eltern
> > damit sagen wollen, mein Kind ist GANZ BESONDERS ein Gymnasiast?
> >
> > Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
> > wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.
>
> Kommt bald die Zeitung "Imago"?

Immerhin gibs Leute die mit einem Auto "Audi" fahren

--
Helmut Richter

Helmut Richter

unread,
Oct 26, 2021, 4:58:29 AM10/26/21
to
On Tue, 26 Oct 2021, Arnulf Sopp wrote:

> Und noch ein Beispiel: Ich mag jetzt die Duden-Ausgaben nicht
> recherchieren, die für Virus "in Fachsprachen" (Zitat) auch das männliche
> Geschlecht zuließen. Quasi kanonisierter Blödsinn.

Und schon jahrelang wird für Garage das weibliche zugelassen.
Kononisierter Blödsinn außer für Humanisten, die kein Französisch gelernt
haben.

> Darf man hier dem Faktischen eine normative Kraft gestatten?

Das ist bei Sprachen der Normalfall, solange die faktische Änderung von
den Sprechern ausgeht und nicht von Akademikern, die sie aus angeblich
logischen Gründen durchsetzen wollen und bei Dschornalisten auch
durchsetzen können.

--
Helmut Richter

Ulf Kutzner

unread,
Oct 26, 2021, 5:34:11 AM10/26/21
to
Christian Weisgerber schrieb am Dienstag, 26. Oktober 2021 um 00:30:06 UTC+2:
> On 2021-10-25, wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:
>
> > Hatten wir hier schon öfters. Es folgt einer gefühlten Regel "Alle
> > Fremdwörter sind bis zum Beweis des Gegenteils aus dem Englischen und
> > deshalb Amerikanisch auszusprechen.", kombiniert mit erheblichen
> > Bildungsdefiziten bei Dschornalisten.
> Früher war alles besser, als englische Wörter noch französisch
> ausgesprochen wurden: Budget,

Das Wort ging im Laufe seiner Geschichte und Herleitung zumindest zweimal über den Kanal.
https://en.wiktionary.org/wiki/budget#Etymology

Ulf Kutzner

unread,
Oct 26, 2021, 5:36:18 AM10/26/21
to
> Kommt bald die Zeitung "Imago"?

Sigmund F. hatte eine Zeitschrift dieses Namens herausgegeben.

Ulf Kutzner

unread,
Oct 26, 2021, 5:37:09 AM10/26/21
to
Quinn C schrieb am Dienstag, 26. Oktober 2021 um 02:25:45 UTC+2:
> * Johannes Leckebusch:
> > Am 25.10.2021 um 21:31 schrieb Bertel Lund Hansen:
> >> Den 25.10.2021 kl. 21.23 skrev Johannes Leckebusch:
> >>
> >>> Muss man das neuerdings so aussprechen?
> >>
> >> Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig). Ich habe aber nur
> >> die dänische Aussprache von "journalist" gehört.
> >
> > Wie lautet die denn?
> >
> >> Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?
> >
> > Ähm ... wenn schon, dann:
> >
> > u|ni|kal <lat.-nlat.>:
> Das ist aber recht selten. Das Unikum ist die einzige Ableitung von
> "unik-", die zum normalen Wortschatz gehört.

Unikate gehören verboten.

Thomas Schade

unread,
Oct 26, 2021, 5:42:06 AM10/26/21
to
On 26.10.2021 11:36, Ulf Kutzner wrote:

>> Kommt bald die Zeitung "Imago"?
>
> Sigmund F. hatte eine Zeitschrift dieses Namens herausgegeben.

Dahinter steckt immer ein kluger Kopf!


Ciao
Toscha
--
Warum heißt es eigentlich Erstgeborenes und nicht Starterkid?
[Twitterperlen]

Christina Kunze

unread,
Oct 26, 2021, 6:37:47 AM10/26/21
to
So lautet die deutsche aber nicht, und darum geht es hier.
Die früher übliche Aussprache ist der französischen nachempfunden, der
Anfangslaut ist kein "sch", sondern die stimmhafte Version davon.

chr

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 7:09:18 AM10/26/21
to
Mir fehlt nach wie vor ein Beleg dafür, dass hier „früher“ alle das frz. j
korrekt sprachen und erst neuerdings nicht mehr. Nach meiner Erfahrung
waren das schon immer nur wenige. Die meisten sagten schon immer
dschornalist, schornalist, dschurnalist oder schurnalist. Ziemlich bis ganz
stimmlos.

Ausnahme Profisprecher, Frankophile und Etepetete.



Christina Kunze

unread,
Oct 26, 2021, 7:15:47 AM10/26/21
to
Entspricht nicht meiner Hörerfahrung. Es mag sein, dass das anlautende J
nicht genau so klang wie auf Französisch, aber es war erkennbar ähnlich,
und auf keinen Fall war ein D am Anfang.

"Jurnalist" mit deutschem J habe ich nur von älteren Berlinern gehört.

chr

Stefan Schmitz

unread,
Oct 26, 2021, 7:35:08 AM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 04:41 schrieb Arnulf Sopp:
> Am Mon, 25 Oct 2021 20:25:35 -0400 schrieb Quinn C:
>
>> Wenn die erfahrenen Kollegen es so sprechen, wie sollen dann Anfänger auf
>> einer anderen Aussprache bestehen? Mir scheint, so sagt man das
>> mittlerweile im Metier.
>
> Ich übersetze ins Deutsche: Das haben wir schon immer so gemacht, basta!

Das wäre der Satz für solche wie dich.
Eher zur heutigen Lage würde passen: Das machen wir schon seit 20 Jahren
so, also lassen wir es auch dabei.

> Tradierter Quatsch wird durch Gewohnheit nicht richtiger.

Und warum soll das für deinen tradierten Quatsch nicht gelten?

> Ein anderes Beispiel: Das grch. My (µ) sieht aus wie ein etwas
> verunglücktes Y. Nicht nur, aber sogar (!) in "Forschung aktuell", einer
> täglichen Wissenschaftssendung des Deutschlandfunks, habe ich "Mükrometer",
> "Mükrokosmos" u.dergl. gehört. Obwohl doch das vermeintliche Y bloß das M
> ist.

Der Buchstabe heißt Mü, darum meint mancher, man müsse ihn auch so
aussprechen.

> Glücklicherweise nur von einer Person hörte ich auch schon "Ükrometer". Der
> hatte aber immerhin kapiert, dass es sich dabei um das M handelt.

Wenn er das kapiert hat, wieso sprach er es nicht?

> Darf man hier dem Faktischen eine normative Kraft gestatten?

Welche sprachliche Norm ist denn nicht Ausfluss des Faktischen?

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 7:45:19 AM10/26/21
to
Christina Kunze <ku...@revesz.de> wrote:

> "Jurnalist" mit deutschem J habe ich nur von älteren Berlinern gehört.

Aus dieser Ecke kenne ich eher „Jornalist“.

Andreas Karrer

unread,
Oct 26, 2021, 8:13:43 AM10/26/21
to
* Bertel Lund Hansen <gade...@lundhansen.dk>:
> Den 25.10.2021 kl. 21.23 skrev Johannes Leckebusch:
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen?
>
> Auf Dänisch hört man oft "junik" (unik = einzigartig).
>
> Ist "unik" nicht ein deutsches Wort?

Nein, oder noch nicht.

Die Beobachtung, dass Jungvolk, Werbefritzen und
IT-Leute das Wort öfter verwenden, weist darauf hin, dass
"einzigartig" zwar korrekt, eingeführt und "richtig" ist, aber einfach
etwas zu sperrig.

Aktuell wird es "junik" ausgesprochen, aber man könnte durchaus
"unik" sagen, analog zu "antik".

- Andi

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 8:41:23 AM10/26/21
to
* Stefan Schmitz:

> Am 26.10.2021 um 04:41 schrieb Arnulf Sopp:
>> Ein anderes Beispiel: Das grch. My (µ) sieht aus wie ein etwas
>> verunglücktes Y. Nicht nur, aber sogar (!) in "Forschung aktuell", einer
>> täglichen Wissenschaftssendung des Deutschlandfunks, habe ich "Mükrometer",
>> "Mükrokosmos" u.dergl. gehört. Obwohl doch das vermeintliche Y bloß das M
>> ist.

> Der Buchstabe heißt Mü, darum meint mancher, man müsse ihn auch so
> aussprechen.

Ja. Daß die Gestalt des Buchstabens dabei einer Rolle spiele, halte ich
eher für gesucht.

>> Glücklicherweise nur von einer Person hörte ich auch schon "Ükrometer". Der
>> hatte aber immerhin kapiert, dass es sich dabei um das M handelt.
>
> Wenn er das kapiert hat, wieso sprach er es nicht?

Die Geschichte war mir total unklar. Man schreibt ja nicht μkrometer.

--
*Klicken Sie auf "Antwort" Fill the Grid Informationen.
Klicken Sie dann auf "Senden" One After-Füllung. *
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 8:41:24 AM10/26/21
to
* Helmut Richter:
Dazu, wie das die Muttersprachler genau gesprochen haben, wollte ich
mich gar nicht äußern. Ich hatte eigentlich im Sinn, daß sich "für
englische Wörter" eindeutig auf Lehnwörter bezieht.

Die nordamerikanische Standardaussprache legt für meine Ohren im
Deutschen eindeutig "a" nahe, aber bei regionalen und britischen
Aussprachen gibt es da ein weites Spektrum, und es kann jedenfalls auch
eher nach o oder u tendieren.

Französisch könnte insofern eine Rolle spielen, als Franzosen auch heute
noch diesen Laut durch ihren ö-Laut wiedergeben.

Die frankophonen Quebecer tun das nicht, sondern verwenden an dieser
Stelle einen Fremdlaut. Daher habe ich mal einen Kollegen aus Frankreich
gefragt, warum er das so ausspricht (wahrscheinlich ging es um einen Bög
in der Software), und die Antwort war schlicht "weil es so klingt".
Insofern könnte es auch so sein, daß Deutsche das im 19. Jahrhundert
halt so wahrgenommen haben, entweder unter französischem Einfluß oder
unabhängig parallel.

--
(1) Vollstandiger Name:
(2) parmanent Adresse & Country:
(3) Sex & Alter:
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 8:41:25 AM10/26/21
to
* Thomas Schade:

> On 26.10.2021 02:25, Quinn C wrote:
>> * Johannes Leckebusch:
>
>>> u|ni|kal <lat.-nlat.>:
>>
>> Das ist aber recht selten. Das Unikum ist die einzige Ableitung von
>> "unik-", die zum normalen Wortschatz gehört.
>
> Da erscheint mir das Unikat geläufiger zu sein.

Hoppla!

Dabei habe ich mir doch mindestens zehn Sekunden gegönnt, um zu grübeln
"vergesse ich was? vergesse ich was?" Nachschlagen ist wohl doch
generell besser.

--
Babys essen immer nicht gut. Reis und Brot, sogar Wasser oder
Milch kann in die Tasche gehalten werden.
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 9:03:33 AM10/26/21
to
* Markus Ermert:

> Beruhigend ist, dass Ihr also immer schön „Achtist“ sagt und „Galeerist“
> und „Kõponist“ statt der bösen und dummen aus dem Englischen übernommenen
> Varianten „A(r)tist“ und „Gallerist“ und „Komponist“.

Komische Beispiele.

- Warum sollte man einen Zirkusdarsteller nach französischen Malern
bezeichnen?
- Ich schreibe noch altmodisch "Galerist". Das Doppel-l erscheint mir
als Internetphänomen, und eine Aussprache nach englischem Vorbild, also
wahrscheinlich "GÄLLerist" habe ich noch nie gehört.
- Komponist ist lateinisch, also die ultimative(!) Prestigesprache.

--
Dies ist das dritte Mal schreibe ich euch bin diese E-Mail
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 9:03:33 AM10/26/21
to
* Markus Ermert:

> Mir fehlt nach wie vor ein Beleg dafür, dass hier „früher“ alle das frz. j
> korrekt sprachen und erst neuerdings nicht mehr. Nach meiner Erfahrung
> waren das schon immer nur wenige. Die meisten sagten schon immer
> dschornalist, schornalist, dschurnalist oder schurnalist. Ziemlich bis ganz
> stimmlos.
>
> Ausnahme Profisprecher, Frankophile und Etepetete.

Zumindest eine Änderung dürfte sein, daß man das Wort früher häufig von
Profisprechern gehört hat, deren Anteil an den im Fernsehen Auftretenden
aber deutlich abgenommen hat.

In meinem Umfeld war eine Aussprache mit stimmhaftem sch und u durchaus
auch dominant, meine ich. Ich denke nicht, daß das unter eine Deiner
drei Kategorien fällt, sondern eher unter "gebildet".

Weniger gebildete haben das sicher auch nicht gemacht, aber die nimmt
man sich als Gebildeter in solchen Fragen nicht zum Vorbild. Meine Oma
sprach gerne von der "BUTTikee", aber für meine Mutter war das schon
eine "BuTICK".

Woher kommst Du eigentlich? Es könnte bei dieser Erfahrung/Wahrnehmung
eine Rolle spielen, daß ich nie Dialekt gesprochen habe. Wo Dialekt
üblich ist, ist es wohl auch die stärkere Eindeutschung von
Fremdwörtern.

--
Der Internationale Währungsfonds kontaktiert uns für Ihre Entschädigung
ein paar Stunden von Ihrem Sicherheitscode zugeteilt.Sie ??gesagt, dass
sie, um eine E-Mail-Adresse anstelle eines Namens zu senden wählen.
-- SPAMPOESIE

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 9:44:41 AM10/26/21
to
Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
> * Markus Ermert:
>
>> Beruhigend ist, dass Ihr also immer schön „Achtist“ sagt und „Galeerist“
>> und „Kõponist“ statt der bösen und dummen aus dem Englischen übernommenen
>> Varianten „A(r)tist“ und „Gallerist“ und „Komponist“.
>
> Komische Beispiele.
>
> - Warum sollte man einen Zirkusdarsteller nach französischen Malern
> bezeichnen?

Weil erstens der deutsche „Artist“ aus dem Französischen herrührt und
zweitens es auch im Französischen den artiste de cirque gibt.

> - Ich schreibe noch altmodisch "Galerist".

Ich auch. Es geht hier um Aussprache, nicht um Schreibweise und auch nicht
um Bezeichnung.
.
> - Komponist ist lateinisch, also die ultimative(!) Prestigesprache.

Artist und (über Umwege) Galerie auch, so wie Unmengen französischer
Wörter. Aber auch um die Etymologie ging es nicht, sondern in diesem Fall
um die Anlehnung des Fremdworts Komponist an die Aussprache von frz.
compositeur.

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 10:09:56 AM10/26/21
to
* Markus Ermert:

> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:

>> - Ich schreibe noch altmodisch "Galerist".
>
> Ich auch. Es geht hier um Aussprache, nicht um Schreibweise

Dazu hatte ich mich ja geäußert - eine englisch beeinflußte Aussprache
ist mir noch nicht untergekommen. Gibt's die?

>> - Komponist ist lateinisch, also die ultimative(!) Prestigesprache.
>
> Artist und (über Umwege) Galerie auch, so wie Unmengen französischer
> Wörter. Aber auch um die Etymologie ging es nicht, sondern in diesem Fall
> um die Anlehnung des Fremdworts Komponist an die Aussprache von frz.
> compositeur.

Wenn man den meint, sagte man "Kompositör", und schreibt das eventuell
auch so (wie unsere skandinavischen Vettern). "Komponist" ist keine
Übernahme von "compositeur"

--
Ihre E-Mail-ID Haben Sie gewann £ 500.000,00 GBP in der
SAMSUNG UK Promotion Lotterie ziehen.
-- SPAMPOESIE

Detlef Meißner

unread,
Oct 26, 2021, 10:14:20 AM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 16:02 schrieb Beate Goebel:
> Johannes Leckebusch schrieb am 25 Okt 2021
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im
>> Fernsehen, schräglich!
>
> Wer lernt heute schon noch Französisch? Ich bin nicht mehr uptodate,
> aber ist nicht Spanisch noch 2. Wahl, nach Englisch?
>
An Schulen?
Dafür benötigte man Spanischlehrer. Ich kenne keinen.

An Schulen hat man seit Ewigkeiten die Auswahl zwischen Latein und
Französisch als 2. Fremdsprache. Und ja, vereinzelt wird auch Spanisch
angeboten - oder Russisch.
Eine Bekannte lernte Japanisch (als 3. Fremdsprache). Aber solche
Angebote stehen und fallen mit dem zur Verfügung stehenden Lehrer.

Detlef


Stefan Schmitz

unread,
Oct 26, 2021, 10:23:20 AM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 15:03 schrieb Quinn C:

> Weniger gebildete haben das sicher auch nicht gemacht, aber die nimmt
> man sich als Gebildeter in solchen Fragen nicht zum Vorbild. Meine Oma
> sprach gerne von der "BUTTikee", aber für meine Mutter war das schon
> eine "BuTICK".

Ich nehme an, die Großbuchstaben sollen die betonte Silbe kennzeichnen.
Dazu passt allerdings das Doppel-e im ersten Fall nicht. Und im zweiten
würde ich von Gebildeten eher BuTIEK erwarten.

Stefan Schmitz

unread,
Oct 26, 2021, 10:27:36 AM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 14:41 schrieb Quinn C:
> * Helmut Richter:
>
>> On Mon, 25 Oct 2021, Quinn C wrote:
>>
>>> Man sagt Blöff, nicht Blüff. Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
>>> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.
>>
>> Tut das heute noch jemand von den Muttersprachlern? Ich dachte, in einem
>> halben Jahrhundert hätte mir dann einer von ihnen begegnen müssen.
>
> Dazu, wie das die Muttersprachler genau gesprochen haben, wollte ich
> mich gar nicht äußern. Ich hatte eigentlich im Sinn, daß sich "für
> englische Wörter" eindeutig auf Lehnwörter bezieht.
>
> Die nordamerikanische Standardaussprache legt für meine Ohren im
> Deutschen eindeutig "a" nahe, aber bei regionalen und britischen
> Aussprachen gibt es da ein weites Spektrum, und es kann jedenfalls auch
> eher nach o oder u tendieren.
>
> Französisch könnte insofern eine Rolle spielen, als Franzosen auch heute
> noch diesen Laut durch ihren ö-Laut wiedergeben.
>
> Die frankophonen Quebecer tun das nicht, sondern verwenden an dieser
> Stelle einen Fremdlaut. Daher habe ich mal einen Kollegen aus Frankreich
> gefragt, warum er das so ausspricht (wahrscheinlich ging es um einen Bög
> in der Software), und die Antwort war schlicht "weil es so klingt".

Wie spricht er es denn aus, mit welchem Fremdlaut?
Und wieso schreibst du "Bög"?

Detlef Meißner

unread,
Oct 26, 2021, 10:34:03 AM10/26/21
to
Er (der Franzose) spricht Bug wie Bög aus. Hat Quinn doch erklärt.

Detlef

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 26, 2021, 11:07:15 AM10/26/21
to
Hört, hört!


Gruß Uwe

--
Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 26, 2021, 11:09:39 AM10/26/21
to
Den 26.10.2021 kl. 12.37 skrev Christina Kunze:

> So lautet die deutsche aber nicht, und darum geht es hier.

So horte ich erst Dudens Aussprache, aber beim Wiederhören hörte ich,
dass der S-laut stimmhaft war.

--
Bertel

Detlef Meißner

unread,
Oct 26, 2021, 11:09:42 AM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 17:07 schrieb Uwe Schickedanz:
> On Tue, 26 Oct 2021 10:53:55 +0200, Helmut Richter
> <hr.u...@email.de> wrote:
>
>> On Tue, 26 Oct 2021, Johannes Leckebusch wrote:
>>
>>> Am 26.10.2021 um 01:06 schrieb Arnulf Sopp:
>>>> Am Mon, 25 Oct 2021 21:23:18 +0200 schrieb Johannes Leckebusch:
>>>>
>>>>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>>>>> schräglich!
>>>>
>>>> Als pensioniertem Gymnasiallehrer fiel mir in den letzten Jahrzehnten auf,
>>>> dass zwar der Anteil von Kindern einfacherer Leute stieg, mit ihnen aber
>>>> auch die Wahl von Latein statt Französisch als Zweitsprache. Ob die Eltern
>>>> damit sagen wollen, mein Kind ist GANZ BESONDERS ein Gymnasiast?
>>>>
>>>> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
>>>> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.
>>>
>>> Kommt bald die Zeitung "Imago"?
>>
>> Immerhin gibs Leute die mit einem Auto "Audi" fahren
>
> Hört, hört!

Horch!

Detlef

Christian Weisgerber

unread,
Oct 26, 2021, 11:30:06 AM10/26/21
to
On 2021-10-26, Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:

>> Früher war alles besser, als englische Wörter noch französisch
>> ausgesprochen wurden: Budget, Bluff.
>
> Man sagt Blöff, nicht Blüff. Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry. Daß das
> mit dem Französischen zu tun hat, scheint mir nicht gewiß.

Es bietet sich an, dass diese alte Aussprache vom Französischen
übernommen wurde.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Christian Weisgerber

unread,
Oct 26, 2021, 11:30:06 AM10/26/21
to
On 2021-10-25, Arnulf Sopp <hack_DELET...@gmx.de> wrote:

> Das Phänomen liegt primär nämlich daran, dass die Dschornalisten nicht
> wissen, wie sich ihr Beruf ausspricht.

Das klingt jetzt wie ein Fall von „Ein Geisterfahrer? Hunderte!“.

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 12:00:13 PM10/26/21
to
Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
> * Markus Ermert:
>
>> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>
>>> - Ich schreibe noch altmodisch "Galerist".
>>
>> Ich auch. Es geht hier um Aussprache, nicht um Schreibweise
>
> Dazu hatte ich mich ja geäußert - eine englisch beeinflußte Aussprache
> ist mir noch nicht untergekommen. Gibt's die?

Die gibt‘s ebenso wenig wie beim Journalisten.

Beide Wörter haben aber gemeinsam, dass die übliche deutsche Aussprache
mehr der englischen als der frz. ähnelt. Dschornalist statt /Z/urnalist,
Galle-ri statt Gallri.

Bei dem einen wird das hier als „falsch“ bemäkelt, bei dem anderen klaglos
hingenommen.

"Komponist" ist keine
> Übernahme von "compositeur"

Ja, schlechtes Beispiel. Dann nimm halt Hedonist.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 26, 2021, 12:08:10 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 18:00 schrieb Markus Ermert:
> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>> * Markus Ermert:
>>
>>> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>>
>>>> - Ich schreibe noch altmodisch "Galerist".
>>>
>>> Ich auch. Es geht hier um Aussprache, nicht um Schreibweise
>>
>> Dazu hatte ich mich ja geäußert - eine englisch beeinflußte Aussprache
>> ist mir noch nicht untergekommen. Gibt's die?
>
> Die gibt‘s ebenso wenig wie beim Journalisten.
>
> Beide Wörter haben aber gemeinsam, dass die übliche deutsche Aussprache
> mehr der englischen als der frz. ähnelt. Dschornalist statt /Z/urnalist,
> Galle-ri statt Gallri.
>
> Bei dem einen wird das hier als „falsch“ bemäkelt, bei dem anderen klaglos
> hingenommen.

Also mir schien halt früher die eher französische Aussprache als
korrekter vertraut und der Dsch... als Banalität.

Mir fiel noch was anderes ein:

Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
einem stimmhaften (?) "ch" am besten. Aber wie sagen die Chinesen
eigentlich selbst?

--
Johannes Leckebusch - AR3

https://johannes-leckebusch.de/
https://johannes-leckebusch.de/Fotogalerien/index.html
https://foto.ungruen.de/index2.html
https://flickr.com/photos/johannes_leckebusch/

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 12:13:02 PM10/26/21
to
Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de> wrote:
>
> Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
> Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
> einem stimmhaften (?) "ch" am besten.

Schina.

> Aber wie sagen die Chinesen
> eigentlich selbst?

Zong-kwo

Thomas Schade

unread,
Oct 26, 2021, 12:15:48 PM10/26/21
to
On 26.10.2021 18:08, Johannes Leckebusch wrote:


> Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
> Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
> einem stimmhaften (?) "ch" am besten. Aber wie sagen die Chinesen
> eigentlich selbst?

Zhōngguó bzw. 中國


Ciao
Toscha
--
Tonic ohne Alkohol ist Ginlos.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 26, 2021, 12:38:41 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 18:31 schrieb Stefan Ram:
> Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de> writes:
>> Aber wie sagen die Chinesen
>> eigentlich selbst?
>
> 中国 ʈ͡ʂʊŋ⁵⁵ kwɔ³⁵

Soso. Kann man das irgendwo hören?

Sergio Gatti

unread,
Oct 26, 2021, 12:44:01 PM10/26/21
to
Andreas Karrer hat am 26.10.2021 um 14:13 geschrieben:
>
> Aktuell wird es "junik" ausgesprochen, aber man könnte durchaus
> "unik" sagen, analog zu "antik".

So wie bei der Ladenkette "Uniqlo". Das soll wohl die Abkürzung von
"unique look" sein, aber ich hätte wenigstens für den deutschsprachigen
Raum davon abgeraten, sich so zu benennen.
Als ich diesen Namen zum ersten Mal sah, hätte ich ihn spontan so
ausgesprochen: uni-klo. :-(

Sergio Gatti

unread,
Oct 26, 2021, 12:49:13 PM10/26/21
to
Beate Goebel hat am 26.10.2021 um 16:02 geschrieben:
> Johannes Leckebusch schrieb am 25 Okt 2021
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im
>> Fernsehen, schräglich!
>
> Wer lernt heute schon noch Französisch?

Wenigstens einige der vielen Leute ganz im Westen, die ab und zu in
Frankreich einkaufen oder sogar dort arbeiten, nehme ich an. Dazu viele
Deutschschweizer, oder was sagt Andreas dazu?

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 12:49:59 PM10/26/21
to
* Stefan Schmitz:
Du bist da bei der Unterscheidung zwischen frankophonen Quebecern und
dem Kollegen aus Frankreich gestolpert. Erstere sprechen in Wörtern wie
"bug" einen Fremdlaut - nämlich mehr oder weniger den englischen -,
letzterer aber ein französisches ö wie in coeur.

Niemand hier sagt "back" wie damals Wolfgang Back (EKMNZ).

--
BITTE AUSFUILLEN DEIN DATAS AUS UNTEN.
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 12:49:59 PM10/26/21
to
* Thomas Schade:

> On 26.10.2021 18:08, Johannes Leckebusch wrote:
>
>> Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
>> Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
>> einem stimmhaften (?) "ch" am besten.

Stimmhaft wie in der falschen deutschen Aussprache von (Karmann) Ghia
vermutlich doch nicht.

Ich spreche es freilich mit ch, nicht sch, wie oft generell unterstellt
wird.

>> Aber wie sagen die Chinesen
>> eigentlich selbst?
>
> Zhōngguó bzw. 中國

Hier kann man es anhören:
<https://en.wiktionary.org/wiki/%E4%B8%AD%E5%9C%8B#Chinese>

Ich würde den Anfangskonsonant auf der Basis deutscher Laute am ehesten
als d+ch einordnen.

--
Good day.
Did You Get The Last Email We Sent You?
(das ist der ganze Inhalt)
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 12:50:01 PM10/26/21
to
* Stefan Schmitz:

> Am 26.10.2021 um 15:03 schrieb Quinn C:
>
>> Weniger gebildete haben das sicher auch nicht gemacht, aber die nimmt
>> man sich als Gebildeter in solchen Fragen nicht zum Vorbild. Meine Oma
>> sprach gerne von der "BUTTikee", aber für meine Mutter war das schon
>> eine "BuTICK".
>
> Ich nehme an, die Großbuchstaben sollen die betonte Silbe kennzeichnen.
> Dazu passt allerdings das Doppel-e im ersten Fall nicht.

Das Muster von Chicoree. Ein einfaches e am Ende würde ich als Schwa
sprechen.

> Und im zweiten
> würde ich von Gebildeten eher BuTIEK erwarten.

Da bin ich jetzt eher verunsichert dadurch, daß ich inzwischen echtes
Französisch kann.

--
Es wurde versucht, auf Ihr Konto von einem neuen verbinden Computer.
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 12:50:02 PM10/26/21
to
* Markus Ermert:

> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>> * Markus Ermert:
>>
>>> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>>
>>>> - Ich schreibe noch altmodisch "Galerist".
>>>
>>> Ich auch. Es geht hier um Aussprache, nicht um Schreibweise
>>
>> Dazu hatte ich mich ja geäußert - eine englisch beeinflußte Aussprache
>> ist mir noch nicht untergekommen. Gibt's die?
>
> Die gibt‘s ebenso wenig wie beim Journalisten.
>
> Beide Wörter haben aber gemeinsam, dass die übliche deutsche Aussprache
> mehr der englischen als der frz. ähnelt. Dschornalist statt /Z/urnalist,
> Galle-ri statt Gallri.

Das jetzt an dem e festzumachen, das im Französischen sogar optional
gesprochen werden könnte, scheint mir absurd. Viel auffälliger ist zum
einen die Betonung, die mehr dem Französischen entspricht als dem
Englischen, wirklich entscheidend ist a statt ä in der ersten Silbe.

Das deutsche r ist auch naturgemäß näher am Französischen, was ich aber
nicht als Einfluß zählen würde.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 26, 2021, 1:02:03 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 18:57 schrieb Beate Goebel:
> Johannes Leckebusch schrieb am 26 Okt 2021
>
>> Am 26.10.2021 um 18:31 schrieb Stefan Ram:
>>> Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de> writes:
>>>> Aber wie sagen die Chinesen
>>>> eigentlich selbst?
>>>
>>> ?? ??????? kw?³?
>>
>> Soso. Kann man das irgendwo hören?
>
> https://dict.leo.org/chinesisch-deutsch/China

Interessant, danke. Auch für den anderen Verweis von Quinn C.

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 1:03:20 PM10/26/21
to
Beate Goebel <boe...@spamfence.net> wrote:
>
> Dann dürften eine Menge Leute wissen, wie man das Wort ausspricht. Als
> Journalist mit Studium sowieso.

In den Studiengängen, die bei künftigen Journalisten beliebt sind, lernt
man so einiges, aber nicht die Aussprache solcher Bezeichnungen.

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 1:03:20 PM10/26/21
to
Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
> * Markus Ermert:
>
>> Die gibt‘s ebenso wenig wie beim Journalisten.
>>
>> Beide Wörter haben aber gemeinsam, dass die übliche deutsche Aussprache
>> mehr der englischen als der frz. ähnelt. Dschornalist statt /Z/urnalist,
>> Galle-ri statt Gallri.
>
> Das jetzt an dem e festzumachen, das im Französischen sogar optional
> gesprochen werden könnte, scheint mir absurd. Viel auffälliger ist zum
> einen die Betonung, die mehr dem Französischen entspricht als dem
> Englischen,

Ebenso wie bei Journalist, q.e.d. Endlich kapiert.

> wirklich entscheidend ist a statt ä in der ersten Silbe.

Beim Journalist ist es das dsch, bei Galerie das le. Zwei Laute, gleiches
Prinzip: Dt. Aussprache stimmt (zufällig) mit der englischen überein.

> Das deutsche r ist auch naturgemäß näher am Französischen

Außer im Siegerland und in der Wetterau.


Thomas Schade

unread,
Oct 26, 2021, 1:03:49 PM10/26/21
to
On 26.10.2021 18:49, Quinn C wrote:
> * Thomas Schade:
>> On 26.10.2021 18:08, Johannes Leckebusch wrote:

>>> Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
>>> Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
>>> einem stimmhaften (?) "ch" am besten.
>
> Stimmhaft wie in der falschen deutschen Aussprache von (Karmann) Ghia
> vermutlich doch nicht.
>
> Ich spreche es freilich mit ch, nicht sch, wie oft generell unterstellt
> wird.

Ich verstehe Johannes' 'stimmhaftes ch' als den ch-Laut wie in 'ich', im
Gegensatz zum tiefer im Rachen gebildeten ch wie in 'ach'. Jedenfalls
spreche ich China mit dem Ich-ch.


Ciao
Toscha
--
Leute ohne Masken, die stolz verkünden, sie hätten 'keine Angst vor dem
Virus', haben erstaunlich oft Angst vor syrischen Kindern oder
Gender-Sternchen.

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 26, 2021, 1:08:35 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 19:03 schrieb Thomas Schade:
> On 26.10.2021 18:49, Quinn C wrote:
>> * Thomas Schade:
>>> On 26.10.2021 18:08, Johannes Leckebusch wrote:
>
>>>> Wie sprecht ihr "China" aus? Da gibt es ja auch allerlei Varianten, von
>>>> Schiena, Dschaina bis Kina, ich finde China mehr dazwischen und mit so
>>>> einem stimmhaften (?) "ch" am besten.
>>
>> Stimmhaft wie in der falschen deutschen Aussprache von (Karmann) Ghia
>> vermutlich doch nicht.
>>
>> Ich spreche es freilich mit ch, nicht sch, wie oft generell unterstellt
>> wird.
>
> Ich verstehe Johannes' 'stimmhaftes ch' als den ch-Laut wie in 'ich', im
> Gegensatz zum tiefer im Rachen gebildeten ch wie in 'ach'. Jedenfalls
> spreche ich China mit dem Ich-ch.

Ja, würde ich auch sagen.

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 1:20:24 PM10/26/21
to
* Detlef Meißner:

> Am 26.10.2021 um 16:02 schrieb Beate Goebel:
>> Johannes Leckebusch schrieb am 25 Okt 2021
>>
>>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im
>>> Fernsehen, schräglich!
>>
>> Wer lernt heute schon noch Französisch? Ich bin nicht mehr uptodate,
>> aber ist nicht Spanisch noch 2. Wahl, nach Englisch?
>>
> An Schulen?
> Dafür benötigte man Spanischlehrer. Ich kenne keinen.

Und zwar zwei an einer Schule, meines Wissens. Das war jedenfalls die
Erklärung, warum es bei uns "nur knapp" Russisch und Philosophie (was
man als Schulfach in Hessen nicht studieren kann) gab. Gibt es nur einen
Lehrer, dann reicht das allenfalls für eine AG.

> An Schulen hat man seit Ewigkeiten die Auswahl zwischen Latein und
> Französisch als 2. Fremdsprache. Und ja, vereinzelt wird auch Spanisch
> angeboten - oder Russisch.
> Eine Bekannte lernte Japanisch (als 3. Fremdsprache). Aber solche
> Angebote stehen und fallen mit dem zur Verfügung stehenden Lehrer.

In Grenznähe gibt es wohl hie und da Niederländisch oder Dänisch.
Vielleicht inzwischen auch Polnisch und Tschechisch?

--
Wenn Sie interessiert sind, mit mir freundlicherweise nach vorn
unten Angaben arbeiten:
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 1:20:24 PM10/26/21
to
* wolfgang sch:

> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote
> in news:1svrf9b7...@mid.crommatograph.info:
>
>> Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
>> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.
>
> Die Aussprache "körri" kenne ich jedenfalls nur im Deutschen.

Holländisch vielleicht auch: <https://forvo.com/word/pump/#nl>

> Auf
> Englisch spricht man das "karri" und hat es AFAIK immer so getan.

Man spricht das mit dem entsprechenden englischen Laut, der je nach
Sprecher irgendwo zwischen a, u und o liegt, wie erklärt.

Manchmal auch Richtung ö. Ich muß meine vorangegangene Verortung
korrigieren: Standard-Britisch ist eher a, Standard-Amerikanisch in
Richtung ö, insbesondere vor r:

<https://forvo.com/word/curry/#en>
<https://forvo.com/word/current/#en>

Im Britschen hört man einen ähnlichen Laut vor einzelnem r wie in "fur".

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 1:20:25 PM10/26/21
to
* Sergio Gatti:
Ja, die sind leider meist nicht sehr sauber, die Uni-Klos.

Sich je nach Land anders zu benennen ist freilich stark aus der Mode.
Wenn überhaupt, dann geschieht das am ehesten durch Übernahme einer
etablierten Marke.

--
Um IHREN SIEGREICHEN ANSPRUCH ANZUFANGEN, den SIE DIE FORM UNTEN
MIT IHRE INFORMATIONEN UND FÜLLEN MÜSSEN, SCHICKEN Sie IHM ZU IHREN
ANSPRUCH AGENTEN SOFORT.
-- SPAMPOESIE

Detlef Meißner

unread,
Oct 26, 2021, 1:21:34 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 18:40 schrieb wolfgang sch:
> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote
> in news:1svrf9b7...@mid.crommatograph.info:
>
>> Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
>> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.
>
> Die Aussprache "körri" kenne ich jedenfalls nur im Deutschen. Auf
> Englisch spricht man das "karri" und hat es AFAIK immer so getan.

Manche Vornehmen sagen auch "Madame Bötterfly" (bei der Operette).

Detlef

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 1:22:26 PM10/26/21
to
Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>
> Ich spreche es freilich mit ch, nicht sch, wie oft generell unterstellt
> wird.

Schina oder Schiena sagen halt die, die auch sonst kein Küchen-ch kennen.
Da verhält sich China nicht speziell.



Detlef Meißner

unread,
Oct 26, 2021, 1:25:18 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 19:20 schrieb Quinn C:

> In Grenznähe gibt es wohl hie und da Niederländisch oder Dänisch.
> Vielleicht inzwischen auch Polnisch und Tschechisch?

Als 2. Fremdsprache?

Detlef

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 1:26:15 PM10/26/21
to
* Markus Ermert:
Es scheint Leute zu geben, die am Wortanfang nur Sch benutzen.

Die Behauptung kam hier meist von Kina-Sagern, alle anderen würden
"Schina" sprechen. Ich war mir nicht bewußt, daß die (also primär Bayern
und Österreicher) mit der Wahrnehmung des Unterschieds ch:sch ein
Problem hätten. Vielleicht liegt eher Mangel an diverser Hörerfahrung
zugrunde.

--
Um zu unserem neuen Sicherheits-System zu verbinden und
zum Schutz vor Betrug.
_klicken Sie hier_
-- SPAMPOESIE

Johannes Leckebusch

unread,
Oct 26, 2021, 1:38:40 PM10/26/21
to
Am 26.10.2021 um 19:26 schrieb Quinn C:
> * Markus Ermert:
>
>> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote:
>>>
>>> Ich spreche es freilich mit ch, nicht sch, wie oft generell unterstellt
>>> wird.
>>
>> Schina oder Schiena sagen halt die, die auch sonst kein Küchen-ch kennen.
>> Da verhält sich China nicht speziell.
>
> Es scheint Leute zu geben, die am Wortanfang nur Sch benutzen.

Ach ja, da gibt's ja noch die Schemiker, die sich nicht schemen ...

>
> Die Behauptung kam hier meist von Kina-Sagern, alle anderen würden
> "Schina" sprechen. Ich war mir nicht bewußt, daß die (also primär Bayern
> und Österreicher) mit der Wahrnehmung des Unterschieds ch:sch ein
> Problem hätten. Vielleicht liegt eher Mangel an diverser Hörerfahrung
> zugrunde.

Als Fremdsprachler (Süddeutsch*) ist mir jetzt nicht klar, ob das ein
bairisches Fenomen is ...

* Als Kind/Jugendlicher konnte ich kein Bayrisch, lernte ich wohl erst
als Filmvorführer i. B. beim BR. Als ich aber mal meinem Freund Wolfgang
Huber (Sprachwissenschaftler) gegenüber bemerkte, ich spräche halt nur
Hochdeutsch, wiegte er leicht bedenklich den Kopf, auf meine
Nachbesserung: "Also Süddeutsch?" nickte er freundlich. Vater
Ruhrgebiets-Preiss, Mutter Oberbayerin, aber in der Kindheit redeten die
wohl nur (relativ) Hochdeutsch, oder Englisch, wenn wir nicht verstehen
sollten, was sie über uns sagten. Wenn der Vater Bayrisch zu imitieren
versuchte, war das nicht mal komikbühnenreif. Heid red i manchmoi
boarisch, aber es kommt vor, dass man mich beim Metzger nicht versteht
... da hatte ich wohl was falsch gesagt. Vielleicht habe ich auch einen
Preissenakzent. Verstehe aber meistens, was hier so geredet wird, alle
Dialekte aber auch nur bedingt.

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 1:43:08 PM10/26/21
to
In Brandenburg als 1., 2. oder 3. In Frankfurt gibt es bilinguale Schulen
ab Klasse 1 beiderseits der Oder.

H.-P. Schulz

unread,
Oct 26, 2021, 1:43:09 PM10/26/21
to
Johannes Leckebusch <jlno...@johannes-leckebusch.de> schrieb:

>Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im Fernsehen,
>schräglich!

Das ist doch noch gaa-nix gegen den 'Indschindschöör', den in Berlin
nicht selten zu hören ich das Missvergnügen hatte!

Andreas Karrer

unread,
Oct 26, 2021, 1:47:05 PM10/26/21
to
* Sergio Gatti <sergi...@meine-wahrheit-deine-wahrheit.de>:
Traditionellerweise lernt man in der Deutschschweiz Französisch als
erste Fremdsprache, in Graubünden (Teile des Kantons sind
italienischsprachig) auch Italienisch. Das ist aber im Umbruch
begriffen; einige Kantone haben seit ein paar Jahren Englisch als erste
Fremdsprache, Französisch als zweite.

Französisch ist bei den allermeisten Schülern unbeliebt, unsere
Teenager sind keine Ausnahme. Englisch mögen sie eher, Vokabular und
Aussprache macht kaum Schwierigkeiten, aber Bücher lesen wollen sie
auch auf Englisch nicht ...

Der traditionelle Französischunterricht war stark auf Geschriebenes
ausgelegt, Grammatik und Literatur. Ich hatte 7 Jahre Französisch und
kann Astérix, die meisten Zeitungsartikel, einen typischen
Wikipédia-"Article au hasard" ohne weiteres lesen. Verstehen
(Fernsehen) ist schwieriger, aber sprechen? Die Franzosen schalten
sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.

- Andi

Markus Ermert

unread,
Oct 26, 2021, 2:39:57 PM10/26/21
to
Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:

> Traditionellerweise lernt man in der Deutschschweiz Französisch als
> erste Fremdsprache, in Graubünden (Teile des Kantons sind
> italienischsprachig) auch Italienisch.

Das mir zu Ohren gekommene Italienisch der Tessiner ist nicht nur
schweizüblich langsam, sondern auch klar-hochsprachlich und daher für Leute
mit Grundkenntnissen sehr gut verständlich. Was man ja weder vom Deutsch
der Deutschschweizer noch vom Hochgeschwindigkeitsitalienisch der meisten
Italiener behaupten kann.

> Die Franzosen schalten
> sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.

Weil sie der schweizerdeutsche Akzent irritiert?

Christian Weisgerber

unread,
Oct 26, 2021, 3:30:06 PM10/26/21
to
On 2021-10-26, wolfgang sch <s...@sig.nature> wrote:

> Die Aussprache "körri" kenne ich jedenfalls nur im Deutschen. Auf
> Englisch spricht man das "karri" und hat es AFAIK immer so getan.

Nur in Dialekten, die hurry-furry nicht reimen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Hurry%E2%80%93furry_merger

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 5:30:25 PM10/26/21
to
* Sergio Gatti:

> Andreas Karrer hat am 26.10.2021 um 14:13 geschrieben:
>>
>> Aktuell wird es "junik" ausgesprochen, aber man könnte durchaus
>> "unik" sagen, analog zu "antik".
>
> So wie bei der Ladenkette "Uniqlo". Das soll wohl die Abkürzung von
> "unique look" sein,

Ich hatte das "qlo" immer als "clothes" gedeutet. So ist es auch, der
erste Name der Firma war "Unique Clothing Warehouse".

Ist das mit dem Look eine Umdeutung für Deutsche oder Italiener oder
woher hast Du das?

--
Gehören Sie auch zu billigeren Geschenk für Ihre Freunde wollen
-- SPAMPOESIE

Quinn C

unread,
Oct 26, 2021, 5:30:26 PM10/26/21
to
* Markus Ermert:
Oder der schweizerfranzösische?

Franzosen behaupten auch gerne mal, sie würden Leute aus Quebec nicht
verstehen, aber ich vermute, daß das oft eher Unwillen ist, ähnlich wie
zwischen deutschen Dialektgebieten.

Bevor jemand fragt: ich habe das aus Erzählungen von Muttersprachlern.
Mein eigener Akzent ist - wie im Englischen - schwer einzuordnen und
offensichtlich ausländisch, da wird das nicht genauso behandelt.

--
Lassen Sie mich Ihnen klar. Wenn durch dieses neue System das du
nicht empfangen Ihre Zahlung, dann vergessen Sie es für das Leben.
-- SPAMPOESIE

Sergio Gatti

unread,
Oct 27, 2021, 1:53:34 AM10/27/21
to
Quinn C hat am 26.10.2021 um 23:30 geschrieben:
> * Sergio Gatti:
>> So wie bei der Ladenkette "Uniqlo". Das soll wohl die Abkürzung von
>> "unique look" sein,
>
> Ich hatte das "qlo" immer als "clothes" gedeutet. So ist es auch, der
> erste Name der Firma war "Unique Clothing Warehouse".
>
> Ist das mit dem Look eine Umdeutung für Deutsche oder Italiener oder
> woher hast Du das?

Ich habe diese Erklärung von "Uniqlo" in Deutschland aufgeschnappt und
fand sie einleuchtend. Quelle vergessen.

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:24:01 AM10/27/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 18:43:56 +0200 schrieb Sergio Gatti:

> Andreas Karrer hat am 26.10.2021 um 14:13 geschrieben:
>>
>> Aktuell wird es "junik" ausgesprochen, aber man könnte durchaus
>> "unik" sagen, analog zu "antik".
>
> So wie bei der Ladenkette "Uniqlo". Das soll wohl die Abkürzung von
> "unique look" sein, aber ich hätte wenigstens für den deutschsprachigen
> Raum davon abgeraten, sich so zu benennen.

Das ist soweit ich weiß eine japanische Kette, ich kaufte mir da 2019 in
Tokio ein paar Hemden, und habe erst später mitbekommen, daß die auch in
Deutschland Läden haben.

Und ja, der Name klingt auf deutsch etwas merkwürdig, aber bleibt
vielleicht gerade deswegen auch im Gedächtnis hängen.

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:26:32 AM10/27/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 16:33:59 +0200 schrieb Detlef Meißner:

> Am 26.10.2021 um 16:27 schrieb Stefan Schmitz:
>> Am 26.10.2021 um 14:41 schrieb Quinn C:
>>> * Helmut Richter:
>>>
>>>> On Mon, 25 Oct 2021, Quinn C wrote:
>>>>
>>>>> Man sagt Blöff, nicht Blüff. Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
>>>>> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.
>>>>
>>>> Tut das heute noch jemand von den Muttersprachlern? Ich dachte, in einem
>>>> halben Jahrhundert hätte mir dann einer von ihnen begegnen müssen.
>>>
>>> Dazu, wie das die Muttersprachler genau gesprochen haben, wollte ich
>>> mich gar nicht äußern. Ich hatte eigentlich im Sinn, daß sich "für
>>> englische Wörter" eindeutig auf Lehnwörter bezieht.
>>>
>>> Die nordamerikanische Standardaussprache legt für meine Ohren im
>>> Deutschen eindeutig "a" nahe, aber bei regionalen und britischen
>>> Aussprachen gibt es da ein weites Spektrum, und es kann jedenfalls auch
>>> eher nach o oder u tendieren.
>>>
>>> Französisch könnte insofern eine Rolle spielen, als Franzosen auch heute
>>> noch diesen Laut durch ihren ö-Laut wiedergeben.
>>>
>>> Die frankophonen Quebecer tun das nicht, sondern verwenden an dieser
>>> Stelle einen Fremdlaut. Daher habe ich mal einen Kollegen aus Frankreich
>>> gefragt, warum er das so ausspricht (wahrscheinlich ging es um einen Bög
>>> in der Software), und die Antwort war schlicht "weil es so klingt".
>>
>> Wie spricht er es denn aus, mit welchem Fremdlaut?
>> Und wieso schreibst du "Bög"?
>
> Er (der Franzose) spricht Bug wie Bög aus. Hat Quinn doch erklärt.

Der Franzose sagt auch "Ordinateur", wenn er einen Computer meint.

Unvergessen die französische Praktikantin in meinem Studentenjob, die quer
durchs Büro flötete: "Frooonck, kanns Du mir 'elfen mit die Ordinatööör?"

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:32:18 AM10/27/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 16:40:21 -0000 (UTC) schrieb wolfgang sch:

> Quinn C <lispa...@crommatograph.info> wrote
> in news:1svrf9b7...@mid.crommatograph.info:
>
>> Den CUT-Vokal als ö zu sprechen war doch
>> mal Standard für englische Wörter, siehe auch Pumps und Curry.
>
> Die Aussprache "körri" kenne ich jedenfalls nur im Deutschen. Auf
> Englisch spricht man das "karri" und hat es AFAIK immer so getan.
> Interessant ist nicht nur die Ausspracheveränderung, sondern auch die
> Bedeutungsverschiebung. Das Wort stammt von einem südindischen Wort
> "kari" und bedeutet dort "Fleischgericht". In Großbritannien wurde
> daraus "curry" mit der Bedeutung "indisches Gericht", heute sogar oft
> verallgemeinert "asiatisches Gericht". "Have a curry" bedeutet ungefähr
> "indisch essen gehen".

...und indische Lokale werden dort als "Curry-House" bezeichnet.

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:34:41 AM10/27/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 16:02:14 +0200 schrieb Beate Goebel:

> Johannes Leckebusch schrieb am 25 Okt 2021
>
>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im
>> Fernsehen, schräglich!
>
> Wer lernt heute schon noch Französisch? Ich bin nicht mehr uptodate,
> aber ist nicht Spanisch noch 2. Wahl, nach Englisch?

Hier in NRW nicht, jedenfalls nicht an der Schule, wo mein Sohn 2017 sein
Abi gemacht hat. Da hat man nach wie vor die Wahl zwischen Französisch und
Latein als zweite Fremdsprache. Spanisch wird dann in der Oberstufe als
dritte Fremdsprache angeboten.

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:40:37 AM10/27/21
to
Am 26 Oct 2021 17:47:03 GMT schrieb Andreas Karrer:

> * Sergio Gatti <sergi...@meine-wahrheit-deine-wahrheit.de>:
>> Beate Goebel hat am 26.10.2021 um 16:02 geschrieben:
>>> Johannes Leckebusch schrieb am 25 Okt 2021
>>>
>>>> Muss man das neuerdings so aussprechen? Höre ich dauernd im
>>>> Fernsehen, schräglich!
>>>
>>> Wer lernt heute schon noch Französisch?
>>
>> Wenigstens einige der vielen Leute ganz im Westen, die ab und zu in
>> Frankreich einkaufen oder sogar dort arbeiten, nehme ich an. Dazu viele
>> Deutschschweizer, oder was sagt Andreas dazu?
>
> Traditionellerweise lernt man in der Deutschschweiz Französisch als
> erste Fremdsprache, in Graubünden (Teile des Kantons sind
> italienischsprachig) auch Italienisch. Das ist aber im Umbruch
> begriffen; einige Kantone haben seit ein paar Jahren Englisch als erste
> Fremdsprache, Französisch als zweite.
>
> Französisch ist bei den allermeisten Schülern unbeliebt, unsere
> Teenager sind keine Ausnahme.

Ich hatte Französisch als zweite Fremdsprache in der Schule, und habe es
auch nie wirklich gemocht und fand es schwierig.

> Englisch mögen sie eher, Vokabular und
> Aussprache macht kaum Schwierigkeiten, aber Bücher lesen wollen sie
> auch auf Englisch nicht ...
>
> Der traditionelle Französischunterricht war stark auf Geschriebenes
> ausgelegt, Grammatik und Literatur.

So war das bei uns auch. Speziell genervt hat mich die Rechtschreibung und
daß man bei Klausuren Punktabzug bekam, weil man die diversen Accents
falschherum oder auf dem falschen Buchstaben hatte. Das habe ich nie
wirklich verstanden.

> Ich hatte 7 Jahre Französisch und
> kann Astérix, die meisten Zeitungsartikel, einen typischen
> Wikipédia-"Article au hasard" ohne weiteres lesen. Verstehen
> (Fernsehen) ist schwieriger, aber sprechen? Die Franzosen schalten
> sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.

Vor rund 10 Jahren haben wir eine Hausboot-Tour in Frankreich gemacht, da
musste ich Französisch sprechen, das ging erstaunlich gut, wenn man sich
einmal traut. Aber da musste ich auch keine Rücksicht auf Accents oder
Grammatik nehmen, Hauptsache die Leute haben verstanden, was ich ausdrücken
wollte.

Grüße,

Frank

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 27, 2021, 2:42:53 AM10/27/21
to
Am Tue, 26 Oct 2021 17:30:17 -0400 schrieb Quinn C:

> * Markus Ermert:
>
>> Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:
>>
>>> Traditionellerweise lernt man in der Deutschschweiz Französisch als
>>> erste Fremdsprache, in Graubünden (Teile des Kantons sind
>>> italienischsprachig) auch Italienisch.
>>
>> Das mir zu Ohren gekommene Italienisch der Tessiner ist nicht nur
>> schweizüblich langsam, sondern auch klar-hochsprachlich und daher für Leute
>> mit Grundkenntnissen sehr gut verständlich. Was man ja weder vom Deutsch
>> der Deutschschweizer noch vom Hochgeschwindigkeitsitalienisch der meisten
>> Italiener behaupten kann.
>>
>>> Die Franzosen schalten
>>> sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.
>>
>> Weil sie der schweizerdeutsche Akzent irritiert?
>
> Oder der schweizerfranzösische?

Ein Freund von meinem Vater kommt aus Genf, die beiden waren mal zusammen
in Brüssel, da wurde er (der Schweizer) kaum verstanden.

Grüße,

Frank

Andreas Karrer

unread,
Oct 27, 2021, 5:14:58 AM10/27/21
to
* Frank Hucklenbroich <huckle...@gmx.net>:
> Am Tue, 26 Oct 2021 17:30:17 -0400 schrieb Quinn C:
>
>> * Markus Ermert:
>>
>>> Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:
>>>
>>>> Die Franzosen schalten
>>>> sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.
>>>
>>> Weil sie der schweizerdeutsche Akzent irritiert?

Die merken natürlich sofort, dass ich Ausländer bin; ob und wie sie mich
einordnen, weiss ich nicht. In Paris oder in touristischen Regionen
sind insbesondere die jüngeren Leute gewohnt, mit Touristen
grundsätzlich Englisch zu sprechen. Wenn ich dann antworte, dass ich
ja nur versuche, mein Französisch zu verbessern, freuen sich die
meisten, obwohl die Unterhaltung dann vielleicht stockender vorangeht
als auf Englisch.

>> Oder der schweizerfranzösische?
>
> Ein Freund von meinem Vater kommt aus Genf, die beiden waren mal zusammen
> in Brüssel, da wurde er (der Schweizer) kaum verstanden.

Da wurde mit Sicherheit Nichtverstehen vorgeschoben. Da hat einer hat
"Natel" oder "bancomat" (gibt's auch in der Romandie) gehört und sich
nicht wieder eingekriegt. Die Westschweizer Accents und insbesondere
der aus Genf sind recht zahm, zudem sprechen die Leute langsamer als
die Pariser (*alle* Französischsprecher sprechen langsamer als die
Pariser). Natürlich gibt es ein paar Unterschiede im Wortschatz, und
die Romands haben eine Vorliebe für die Betonung der vorletzten Silbe
im Satz, was von Parisern je nachdem als merkwürdig oder als niedlich
eingestuft wird, aber natürlich ohne weiteres verstanden wird.

Natürlich gibt es auch in Frankreich noch krasse Dialekte, in der
Picardie, in den Südalpen (Savoyen, Dauphinois an der Grenze zu
Italien, Provence) und in den Pyrenäen. Der bekannteste dürfte der
der Ch'tis aus dem Pas-de-Calais sein, durch Dany Boons Filme. Aber
dort wird das natürlich stark übertrieben dargestellt, denn ein Ch'ti
mit auch nur rudimentärster Schulbildung wird mit einem Pariser nicht
seinem Dialekt reden, sondern "Hochfranzösisch", so gut ers eben es
kann. Und wird verstanden.

- Andi

Detlef Meißner

unread,
Oct 27, 2021, 5:49:37 AM10/27/21
to
Am 27.10.2021 um 11:25 schrieb Beate Goebel:
> wolfgang sch schrieb am 27 Okt 2021
>
>> Beate Goebel <boe...@spamfence.net> wrote
>> in news:XnsADCFA3...@ID-12795.user.dfncis.de:
>>
>>> Wer lernt heute schon noch Französisch? Ich bin nicht mehr
>>> uptodate, aber ist nicht Spanisch noch 2. Wahl, nach Englisch?
>
> [...]
>
>> Spanisch ist etwas
>> verbreiteter als vor ein paar Jahrzehnten, aber immer noch ferner
>> liefen. Man darf da nicht von den USA auf uns schließen, die haben
>> dort ja Lateinamerika vor der Tür, in Europa ist nur Spanien. Als
>> lingua franca spielt es bei uns keine große Rolle, auf dem
>> amerikanischen Kontinent viel mehr.
>
> Ich hatte da weniger die Notwendigkeit im Sinn als die Mode. IMHO war
> spanisch in allen Variationen mal sehr "in". Also lernte man auch die
> Sprache.
> Aber Moden unterliegen der Wandlung.
>
Wer eine Ausbildung in Richtung Handel absolvierte, musste Spanisch
lernen. Ist aber wohl schon einige Zeit her.
BTW: Spanisch steht bei den weltweit häufigst gesprochenen Sprachen an
4. Stelle.

Detlef

Detlef Meißner

unread,
Oct 27, 2021, 6:05:33 AM10/27/21
to
Am 27.10.2021 um 11:55 schrieb wolfgang sch:

> Meine wenigen Einblicke in die heutigen Schulen geben jedenfalls den
> Eindruck, dass zwar hier und da Spanisch und Italienisch den
> Fächerkanon erweitert haben, aber keine von beiden hat bisher
> Französisch den Rang abgelaufen. Russisch ist auch noch weiter
> verbreitet als die letzten beiden.
>
Aber wohl nur im Osten.
Man muss ja die Lehrer weiter beschäftigen.
BTW: gerade gelesen: In Osteuropa und auf dem Balkan hat Deutsch
Russisch als Fremdsprache abgelöst.

Detlef

Detlef Meißner

unread,
Oct 27, 2021, 6:50:19 AM10/27/21
to

Am 27.10.2021 um 12:18 schrieb wolfgang sch:
> Detlef Meiÿner <unge...@mailinator.com> wrote
> in news:itsmjb...@mid.individual.net:
>
>>> Russisch ist auch noch weiter
>>> verbreitet als die letzten beiden.
>>>
>> Aber wohl nur im Osten.
>> Man muss ja die Lehrer weiter beschäftigen.
>
> Es gab und gibt auch in Westdeutschland Russisch-Unterricht. Und soweit
> ich das beurteilen kann, war er zumindest früher verbreiteter als zB
> Spanisch.

Ist auch meine Erfahrung, was die allgemeinbildenden Schulen angeht.
Aber in der Handelsschule wurde oft Spanisch gelehrt.
Ist aber vermutlich auch nicht einheitlich.
>
>> BTW: gerade gelesen: In Osteuropa und auf dem Balkan hat Deutsch
>> Russisch als Fremdsprache abgelöst.
>
> Was Deutsch? Wirklich? In den 80er Jahren in der CSSR sprach praktisch
> "jeder" Deutsch, man musste gar nicht fragen. Ich hab den Eindruck das
> hat merklich abgenommen zugunsten Englisch.
>
Genauer:
" In West- und Zentralafrika hat die französische Sprache die
vorherrschende Stellung inne, während in Teilen Osteuropas die deutsche
Sprache häufig gesprochen und verstanden wird sowie in Osteuropa und
einigen Ländern Zentralasiens auch nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion die russische Sprache. In den letzten Jahren hat das
Deutsche in Ostmitteleuropa und auf dem Balkan einen rasanten Aufschwung
als Handelssprache erlebt. Es hat dort das Russische (zu Zeiten des
Kalten Krieges Fremdsprache Nr. 1 im östlichen Europa) verdrängt."
https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrssprache

Detlef

Wolfgang

unread,
Oct 27, 2021, 6:50:21 AM10/27/21
to
On Wed, 27 Oct 2021 at 08:32:19 +0200, Frank Hucklenbroich wrote:
> Am Tue, 26 Oct 2021 16:40:21 -0000 (UTC) schrieb wolfgang sch:
> [...]
> ...und indische Lokale werden dort als "Curry-House" bezeichnet.e
Und Du verdeutschst es dann mittels Bindestrich.

Nachdem die neue deutsche Rechtschreibung die Plurale "Babys", "Ladys"
etc. eingeführt hat ist der Bindestrich eine weitere deutsche
«Korrektur» der englischen Orthografie: Am deutschen Wesen soll die Welt
genesen. Na ja, vielleicht nicht die ganze Welt, aber doch wenigstens
ihr anglophoner Teil.

Ciao,
Wolfgang

Detlef Meißner

unread,
Oct 27, 2021, 6:56:55 AM10/27/21
to
Am 27.10.2021 um 12:48 schrieb Wolfgang:
> On Wed, 27 Oct 2021 at 08:32:19 +0200, Frank Hucklenbroich wrote:
>> Am Tue, 26 Oct 2021 16:40:21 -0000 (UTC) schrieb wolfgang sch:
>> [...]
>> ...und indische Lokale werden dort als "Curry-House" bezeichnet.e
> Und Du verdeutschst es dann mittels Bindestrich.
>
> Nachdem die neue deutsche Rechtschreibung die Plurale "Babys", "Ladys"
> etc. eingeführt hat ...

Nein, diese Schreibung gab es bereits Jahrzehnte vorher.

Detlef

Wolfgang

unread,
Oct 27, 2021, 7:00:23 AM10/27/21
to
On Tue, 26 Oct 2021 at 20:39:56 +0200, Markus Ermert wrote:
> [...]
> Das mir zu Ohren gekommene Italienisch der Tessiner ist nicht nur
> schweizüblich langsam, sondern auch klar-hochsprachlich und daher
> für Leute mit Grundkenntnissen sehr gut verständlich. Was man ja
> weder vom Deutsch der Deutschschweizer noch vom
> Hochgeschwindigkeitsitalienisch der meisten Italiener behaupten kann.

Da haben deine Tessiner Gesprächspartner auf dich Rücksicht genommen;
denn unter einander sprechen sie einen ganz schwer verständlichen
lombardischen Dialekt.

Was das «Hochgeschwindigkeitsitalienisch der meisten Italiener»
betrifft, so kann ich deinen Eindruck nicht bestätigen. Mir scheint
vielmehr, dass wir Deutschen meist deutlich schneller sprechen.

Ciao,
Wolfgang

Helmut Richter

unread,
Oct 27, 2021, 7:25:51 AM10/27/21
to
On Wed, 27 Oct 2021, wolfgang sch wrote:

> Detlef Meiÿner <unge...@mailinator.com> wrote
> in news:itsmjb...@mid.individual.net:
>
> >> Russisch ist auch noch weiter
> >> verbreitet als die letzten beiden.
> >>
> > Aber wohl nur im Osten.
> > Man muss ja die Lehrer weiter beschäftigen.
>
> Es gab und gibt auch in Westdeutschland Russisch-Unterricht. Und soweit
> ich das beurteilen kann, war er zumindest früher verbreiteter als zB
> Spanisch.

Ich habe beides genossen: Fr als 2. Fremdsprache und Ru als Wahlunterricht
am Nachmittag (erst eine gemütliche ältere Ukrainerin als Lehrer, dann
eine flinkere jüngere Moskauerin: Sprechtempo im Vergleich 1:3).

Ru als reguläres Schulfach dürfte im Westen (und im Osten wahrscheinlich
auch) heute sehr selten sein, und Fr recht häufig. Um so mehr wundert mich
meine Erfahrung, dass man, wenn man mal irgendwas in einer der Sprachen
wissen will, im Bekannten- oder Kollegenkreis fast genauso oft jemanden
mit Ru-Kenntnissen antrifft wie mit Fr-Kenntnissen. Genauer: mich wundert
weniger, dass es Leute mit Ru-Kenntnissen gibt als dass Fr-Kenntnisse
exotisch sind. – Auch eine Erklärung für das „Dschornalist“-Phänomen, das
ich aber nicht so aufregend finde, dass sich die wiederholte Diskussion
hier lohnte.

--
Helmut Richter

Helmut Richter

unread,
Oct 27, 2021, 7:39:30 AM10/27/21
to
On Wed, 27 Oct 2021, Wolfgang wrote:

> Nachdem die neue deutsche Rechtschreibung die Plurale "Babys", "Ladys" etc.
> eingeführt hat

Das muss vor meiner Zeit gewesen sein. Diese Plurale finden sich in meinem
Duden (15. Aufl. 1961) auch schon, ebenso "Niveaus" mit der analogen
Problematik. Letztere heißt heute "Level" mit nicht eingedeutschtem Plural
"Levels" – ein echter Fortschritt.

> ist der Bindestrich eine weitere deutsche «Korrektur» der
> englischen Orthografie:

Den gabs auch schon, und an manchen Stellen zwingend.

> Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Na ja,
> vielleicht nicht die ganze Welt, aber doch wenigstens ihr anglophoner Teil.

Solange die Deutschen nicht die wunderschön konsistente Lautzuordnung der
englischen Orthografie kaputtmachen, ist nicht zu schlimm.

--
Helmoot Rikhter
(aka Helmut Richter)

Pether Hubert

unread,
Oct 27, 2021, 7:50:41 AM10/27/21
to
Am 27.10.21 um 12:48 schrieb Wolfgang:
> Nachdem die neue deutsche Rechtschreibung die Plurale "Babys", "Ladys"
> etc. eingeführt hat [...]

IIRC stand das schon im Duden von 1980, also lange vor der Reform.

Ciao
Pether
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