* Frank Hucklenbroich <
huckle...@gmx.net>:
> Am Tue, 26 Oct 2021 17:30:17 -0400 schrieb Quinn C:
>
>> * Markus Ermert:
>>
>>> Andreas Karrer <
ak...@gmx.ch> wrote:
>>>
>>>> Die Franzosen schalten
>>>> sofort auf Englisch um, wenn ich den Mund aufmache.
>>>
>>> Weil sie der schweizerdeutsche Akzent irritiert?
Die merken natürlich sofort, dass ich Ausländer bin; ob und wie sie mich
einordnen, weiss ich nicht. In Paris oder in touristischen Regionen
sind insbesondere die jüngeren Leute gewohnt, mit Touristen
grundsätzlich Englisch zu sprechen. Wenn ich dann antworte, dass ich
ja nur versuche, mein Französisch zu verbessern, freuen sich die
meisten, obwohl die Unterhaltung dann vielleicht stockender vorangeht
als auf Englisch.
>> Oder der schweizerfranzösische?
>
> Ein Freund von meinem Vater kommt aus Genf, die beiden waren mal zusammen
> in Brüssel, da wurde er (der Schweizer) kaum verstanden.
Da wurde mit Sicherheit Nichtverstehen vorgeschoben. Da hat einer hat
"Natel" oder "bancomat" (gibt's auch in der Romandie) gehört und sich
nicht wieder eingekriegt. Die Westschweizer Accents und insbesondere
der aus Genf sind recht zahm, zudem sprechen die Leute langsamer als
die Pariser (*alle* Französischsprecher sprechen langsamer als die
Pariser). Natürlich gibt es ein paar Unterschiede im Wortschatz, und
die Romands haben eine Vorliebe für die Betonung der vorletzten Silbe
im Satz, was von Parisern je nachdem als merkwürdig oder als niedlich
eingestuft wird, aber natürlich ohne weiteres verstanden wird.
Natürlich gibt es auch in Frankreich noch krasse Dialekte, in der
Picardie, in den Südalpen (Savoyen, Dauphinois an der Grenze zu
Italien, Provence) und in den Pyrenäen. Der bekannteste dürfte der
der Ch'tis aus dem Pas-de-Calais sein, durch Dany Boons Filme. Aber
dort wird das natürlich stark übertrieben dargestellt, denn ein Ch'ti
mit auch nur rudimentärster Schulbildung wird mit einem Pariser nicht
seinem Dialekt reden, sondern "Hochfranzösisch", so gut ers eben es
kann. Und wird verstanden.
- Andi