Das darfst du gerne selbst entscheiden.
es wird (E/e)rnst:
»Nein, Ernst. 's war aber nicht Bonaparte, nur Beyme! Wenn Beyme Kanonen
auffährt, Beyme schießen lässt, da müsst Ihr zugeben, es wird ernst, es
geht los.«
[Alexis: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Deutsche Literatur von Luther
bis Tucholsky, S. 9432
(vgl. Alexis-Ruhe, S. 360)
Die Sorge kommt über uns aus dem »mysteriösen Unbewußtsein«, /es wird/
/ernst mit unserem Niedergange!/ Es hängt nicht mehr von unserer
kapriziösen Laune ab!
[Altenberg: Märchen des Lebens. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 11525
(vgl. Altenberg-Märchen, S. 176)
LORENZ /stürzt herein./ Gnädiger Herr, es wird Ernst. Drunten stehen vier
Nathsknechte, um Euch, wenn Ihr nicht gutwillig geht, mit Gewalt vor
Gericht zu bringen, nun ist kein Aufschub mehr.
[Birch-Pfeiffer: Johannes Gutenberg. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 53298
(vgl. Birch-Guttenberg, S. 35)
BONAPARTE /es ihm vor der Nase wegnehmend und in Stücke reißend./ Das die
Antwort! Man jage den Parlamentär mit Flintenschüssen davon. ... Vorwärts,
es wird Ernst.
[Bleibtreu: Weltgericht. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
57695
(vgl. Bleibtreu-Weltgericht, S. 62)
Der Krippenmacher trat zögernd ein und sah im ungewissen Mondlicht den Mann
in seinem Feiertagsgewande daliegen. »Oho, Weber, ganz sauber angetan,
wollen doch nicht fortgehen heut noch?«
Da langte die hagere Hand nach der des Krippenmachers, und es wisperte
beschwörend: »Nicht die Kinder wecken, Nachbar ... es wird Ernst ... ich
wart von Viertelstund zu Viertelstund auf den Tod ... Nachbar!... Kinder
... Krippelmacher ... bitt'...«
[Christen: Nachbar Krippelmacher. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 88930f.
(vgl. Christen-Erz., S. 56)
Er stieg zu Pferd und ritt zunächst gegen das Kapitol zu, um den Fuß des
Viminal. Hier traf er auf Lucius und seine Isaurier. »Feldherr,« sprach ihn
dieser an, »es wird ernst da draußen. Sehr ernst! Was ist's mit den
Isauriern? Bleibt es bei deinem Befehl?«
[Dahn: Kampf um Rom. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 96575
(vgl. Dahn-Rom, S. 649)
»Ich mag den Papagei nicht mehr,« sagte sie mit einem gebrochenen,
zitternden Stimmchen, »verschaffe mir doch einen Raben, Sibilla, einen
schwarzen, melancholischen Raben. /Nevermore/ soll er krächzen, immerfort
/nevermore/, wie in den Poe'schen Gedicht. Ja, /nevermore/, Sibilla,
/nevermore/! Kein Morphium hilft mehr. Es wird Ernst!«
[Dohm: Sibilla Dalmar. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
102719f.
(vgl. Dohm-Dalmar, S. 315)
GENOVEVA.
So willst du mich
Nicht halten? Siehst du nicht? Ich fall ja um!
/Sie umschließt ihn./
So halt mich doch! – Du Armer hast wohl nicht
Geküßt, seit wir geschieden sind! Das ist
Gar lange Zeit! Dein Weib hat viel geküßt!
Komm, Schmerzenreich! Jetzt teilen wir! Doch nimm
Den letzten Kuß, den ich mir nahm, zurück!
/Sie küßt ihn./
O, es wird Ernst!
[Hebbel: Genoveva. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 240337
(vgl. Hebbel-W Bd. 1, S. 214)
HAKAM.
Ich bins!
/Für sich./
Ich kenn das Knotenknüpfen längst.
/Zu Assad./
Du stachest mich, und ich, ich hänge dich!
Siehst du, wie alles sich auf Erden dreht?
DER KADI /zu Assad./
Nun? – Es wird Ernst! – Verschwinde noch einmal!
[Hebbel: Der Rubin. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 240987
(vgl. Hebbel-W Bd. 1, S. 632-633)
NETTELBECK /steht auf, tritt ans Fenster und sieht hinaus./
Ich hab's gewußt, schon draußen an der Brücke!
Denn plötzlich sah ich die Persante wachsen,
Daran erkannt' ich, wie am Puls der Doctor:
Das letzte Stündlein schlägt. Nun, wie Gott will!
Heut oder morgen. – Kinder, es wird Ernst.
Der Jüngste muß sogleich zum Gneisenau
Nach Bastion Preußen, ihm Rapport zu bringen;
Denn droben merken sie's noch nicht sobald.
[Heyse: Colberg. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S. 261211
(vgl. Heyse-GW1 Bd. 10, S. 470-471)
Das Volk beging die Sünde, sich blind auf ihn zu verlassen – was sollte es
machen, wenn er sprach? Es war noch wirr zerspalten in ein Millionenfeld
einzelner Würmer. Notgedrungen dem trauen, der sich selbst für ehrlich
hielt. Schlimmer: notgedrungen ihm folgen! – Aber es wird ernst? Es gibt
keine Führer mehr.
[Rubiner: Die Erneuerung. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
461753
(vgl. Rubiner-Dichter, S. 314)
Das Gemüt verliert also einen Teil seiner Freiheit, weil es von außen
empfängt, was es vorher durch seine Selbsttätigkeit erzeugte. Die
Vorstellung der Gefahr erhält einen Anschein objektiver Realität, und es
wird Ernst mit dem Affekte.
[Schiller: Über das Pathetische. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 478874
(vgl. Schiller-SW Bd. 5, S. 525)
»Natürlich«, erwiderte Georg. »Aber ich hab dir ja noch was zu sagen,
Felician, was dich interessieren dürfte.« Und er berichtete dem Bruder von
dem Detmolder Telegramm.
Felician schien erstaunt. »Das wird ja ernst«, rief er aus.
»Ja, es wird ernst«, wiederholte Georg.
[Schnitzler: Der Weg ins Freie. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 488252
(vgl. Schnitzler-ES Bd. 1, S. 897)
Ihr sprecht ja, sagte der Dechant wieder bitter und mit einem grinsenden
Lächeln, wie eine Fürstin der Tugend und Ehre. Wehrt Euch! wehrt Euch, wenn
auch nicht gegen die Aussagen der blödsinnigen Armgart, doch gegen den
Ernst, der Euch von einer andern Seite bedroht. Ja, es wird Ernst, so wenig
Eure Hochfahrenheit auch dem warnenden Freunde glauben, und seine Liebe und
Hülfe annehmen will.
[Tieck: Der Hexen-Sabbath. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
548091
(vgl. Tieck-Schriften Bd. 20, S. 322-323)
Sie sprach dies mit verschlossener Leidenschaftlichkeit, erhob sich, machte
sich los von der schluchzenden Gefährtin und ging in ihr Schlafgemach.
Eine Stunde später stürzte Susanne bleich und mit wirren Haaren herein. »Es
wird Ernst,« rief sie der noch wachen und bei der verhängten Lampe
sinnenden Herrin zu; »sie nähern sich dem Schloß. Labourdemont hat nach
Yalta telephoniert; man hat geraten, daß wir uns schleunigst entfernen.
Seit einer Viertelstunde ist übrigens die Leitung zerstört. Ich komme aus
der Garage, das Auto wird in zwanzig Minuten vorfahren. Schnell, schnell,
solang es noch Zeit ist.«
[Wassermann: Christian Wahnschaffe. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 565473f.
(vgl. Wassermann-Wahnschaffe, S. 410)
es (E/e)rnst wird:
Der General hielt auf seine Autorität und duldete keinen Widerspruch von
unten; nach oben erlaubte er sich aber Widerspruch, weil er auch dahin auf
seine Autorität hielt. Er galt für streng, tyrannisch in seinen Launen, ja
Einige nannten ihn barbarisch in der Strenge gegen den gemeinen Soldaten,
und von brutalem Stolz gegen das Civil. Heut erschien er milder. War es der
Anblick der wohlgeordneten Kriegerscharen, war es die Assurance, mit diesem
Heer zu siegen, oder der Ernst, welcher sich der Seele jedes denkenden
Kriegers vor einer Schlacht bemeistert. »Weiß vielleicht Einer von den
Herren,« unterbrach er das Schweigen, »was aus dem Obristwachtmeister von
Eisenhauch geworden? Nach Oesterreich kam er voriges Jahr zu spät, die
Campagne war vorüber. Demnächst schrieb man, daß er aus Alteration
gefährlich erkrankt sei. Es sollte mich doch wundern, ob er sich nicht
wieder bei uns einfindet, wenn es Ernst wird.«
[Alexis: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht. Deutsche Literatur von Luther
bis Tucholsky, S. 10163f.
(vgl. Alexis-Ruhe, S. 720)
»Ich wußt es. Aber nun die Ohren steif. Wer ein Hundsfott ist, kriegt die
Kugel vor den Kopf. Ich bin ein spaßhafter Mann, aber wenn es Ernst wird,
versteh ich keinen Spaß. Und nun vorwärts! Feldgeschrei ›Zieten!‹ und
Losung ›Hohen-Vietz!‹ Das können sie nicht nachplappern... Und wißt ihr,
wer sie holen soll, sie und ihren Kaiser?«
[Fontane: Vor dem Sturm. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
125130
(vgl. Fontane-RuE Bd. 2, S. 355)
»Hier bin ich; ich, Hektor, Freund meines Freundes Lewin. Ich weiß, daß es
Ernst wird, und weil ich es weiß, will ich mit dabeisein.«
[Fontane: Vor dem Sturm. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
125213f.
(vgl. Fontane-RuE Bd. 2, S. 407)
Jeder will sehen und hören, und vielleicht hinterher ein wenig renommieren,
das ist alles; er denkt nicht daran, Hand anzulegen, wenn es ernst wird, er
will nicht kämpfen oder sich persönlich Gefahren aussetzen, er will nur mit
schreien und möglichst mit unnütz sein, während die andern die Kastanien
aus dem Feuer holen.
[Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Deutsche Literatur von
Luther bis Tucholsky, S. 130260
(vgl. Fontane-NA Bd. 9, S. 229)
Nach Verlauf einer Stunde fanden sie sich wieder zusammen. Wilhelm nahm das
Wort und sagte: »Sonst, da ich ohne Zweck und Plan leicht, ja leichtfertig
lebte, kamen mir Freundschaft, Liebe, Neigung, Zutrauen mit offenen Armen
entgegen, ja sie drängten sich zu mir; jetzt, da es Ernst wird, scheint das
Schicksal mit mir einen andern Weg zu nehmen. [...]«
[Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Deutsche Literatur von Luther bis
Tucholsky, S. 173786
(vgl. Goethe-HA Bd. 7, S. 534)
Und nur die ganz kleinen Gesandtschaftswachen! Was können die ausrichten,
wenn es ernst wird?
[Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Deutsche Literatur von Luther
bis Tucholsky, S. 259106
(vgl. Heyking-Briefe, S. 198)
MONALDESCHI. Wackre Henkersknechte! Zwei mindestens gehn mit mir hinab,
wenn es Ernst wird! Mein Arm ist stark und meine Klinge fest.
[Laube: Monaldeschi. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
338679f.
(vgl. Laube-GW Bd. 23, S. 143)
DER GOUVERNEUR. Seien Sie nicht hochmütig. Ich kenne diesen Ton bei den
Untersuchungsgefangenen, er hört bald genug auf, wenn es ernst wird. Sie
sind nicht der erste, mit dem ich zu tun habe.
[Rubiner: Die Gewaltlosen. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
461297
(vgl. Rubiner-Dichter, S. 59)
Verlaßt euch drauf: Wann es ernst wird, hält das Konjunkturtier das Maul.
Und schon am plötzlichen Schweigen des ewig Quiekenden werdet ihr die
Stunde erkennen.
[Rubiner: Konjunkturbuben. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
461768
(vgl. Rubiner-Dichter, S. 221)
Als er sich entfernte, begleitete ihn Marie hinaus. »Ach Gott«, rief sie
aus, »wie gescheit ist es, daß wir weg kommen! Ich freue mich sehr! Und er
ist ja förmlich ausgewechselt, seit es ernst wird.«
[Schnitzler: Sterben. Deutsche Literatur von Luther bis Tucholsky, S.
489170
(vgl. Schnitzler-ES Bd. 1, S. 158)
Gruß
Manfred.