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Mahagonny

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fc3...@uni-hamburg.de

unread,
Sep 25, 2015, 5:16:43 AM9/25/15
to
Dachte ich doch immer, Brechts Stadt wäre aus Mahagoni :-)
Wenn man einmal nicht die Primärliteratur bemüht:
"...das heißt Netzestadt". Kann also nix mit Mahagoni zu
tun haben, da ist die Etymologie unbekannt. (Sagt Wiki.)

OK, desd ist vielleicht nicht die optimale Newsgroup,
aber haben wir hier zufällig einen Brecht-Kenner,
der weiß, ob "Mahagonny" aus irgendeiner Sprache stammt
oder nur so erfunden wurde?

--
Hauke Reddmann <:-EX8 fc3...@uni-hamburg.de
Hund frißt Hund jeden Tag - Pal jetzt NEU mit Menschgeschmack
Hund frißt Hund heißt der Sport - hoff', du stehst auf Völkermord
(Der Nachwuchs)

Antonia H.

unread,
Sep 25, 2015, 8:30:35 AM9/25/15
to
Am 25.09.2015 um 11:16 schrieb fc3...@uni-hamburg.de:
> Dachte ich doch immer, Brechts Stadt wäre aus Mahagoni :-)
> Wenn man einmal nicht die Primärliteratur bemüht:
> "...das heißt Netzestadt". Kann also nix mit Mahagoni zu
> tun haben, da ist die Etymologie unbekannt. (Sagt Wiki.)
>
> OK, desd ist vielleicht nicht die optimale Newsgroup,
> aber haben wir hier zufällig einen Brecht-Kenner,
> der weiß, ob "Mahagonny" aus irgendeiner Sprache stammt
> oder nur so erfunden wurde?
>

Die Handlung spielt in Mahagonny, einer fiktiven Stadt in Nordamerika in
der Gegenwart.

A.

Stephen Hust

unread,
Sep 25, 2015, 4:57:16 PM9/25/15
to
On 25.09.2015 11:16, fc3...@uni-hamburg.de wrote:

> Dachte ich doch immer, Brechts Stadt wäre aus Mahagoni :-)
> Wenn man einmal nicht die Primärliteratur bemüht:
> "...das heißt Netzestadt". Kann also nix mit Mahagoni zu
> tun haben, da ist die Etymologie unbekannt. (Sagt Wiki.)
>
> OK, desd ist vielleicht nicht die optimale Newsgroup,
> aber haben wir hier zufällig einen Brecht-Kenner,
> der weiß, ob "Mahagonny" aus irgendeiner Sprache stammt
> oder nur so erfunden wurde?

| 122 Vgl. BFA 11, 100-106. - Zum Begriff 'Mahagonny' vgl. Bronnen,
| 104: "Brecht hatte damals [1923] zuerst das Wort 'Mahagonny'
| gefunden. Es war ihm aufgetaucht, als er die Massen braunbehemdeter
| Kleinbürger gesehen hatte, hölzerne Gestalten mit ihrer falsch
| eingefärbten, durchlöchterten roten Fahne. Der Begriff wuchs ihm aus
| dem Wort, wandelte sich mit ihm; doch in jenem Sommer mochte er ihm
| zunächst Spießers Utopia bedeuten, jenen zynisch-dummen Stammtisch-
| Staat, der aus Anarchie und Alkohol die bis dahin gefährlichste
| Mixtur für Europas Hexenkessel zusammenbraute."
|
(Frank Thomsen, Hans-Harald Müller, Tom Kindt, "Ungeheuer Brecht: Eine
Biographie seines Werks", 2006, S. 82.)

| Der Name "Mahagonny" leitet sich, wie die neuere Forschung erwiesen
| hat (Hauff, S. 9), von dem 1922 publizierten und rasch populär
| gewordenen "afrikanischen Shimmy" /Komm nach Mahagonne/ her [...]
|
(Jan Knopf, Joachim Lucchesi, "Brecht Handbuch", 2001, S. 152 - Angaben
nach Google Books.)

| Zum Ursprung des Worts 'Mahagonny' bei Brecht gibt es etliche
| verschiedene Meinungen. Inzwischen muss die 1980 von Knopf und noch
| 1988 von Schebera vorgetragene These, dass das Wort 'Mahagonny' und
| auch einige Mahagonny-Gedichte schon um 1920 bei Brecht vorhanden
| gewesen wären, als nicht belegbar und sogar wenig wahrscheinlich
| gelten.
|
| Relativ spät, erst durch Kommentare von Fritz Hennenberg, Jürgen
| Schebera und Michael Feingold sowie durch den mit weiteren
| Hintergrundfakten versehenen Artikel Andreas Hauffs ist die Forschung
| auf den Schlager "Komm nach Mahagonne" von Leopold Krauss-Elka
| (Musik) und O. A. Alberts (Text) als mutmaßliche Quelle gestoßen;
| diese Verbindung darf wegen deutlicher textlicher Parallelen mit
| Brechts späterer Mahagonny-Dichtung als relativ sicher gelten. Eine
| Notenausgabe von "Komm nach Mahagonne" wurde 1922 veröffentlicht, und
| eine erste Aufnahme dieses Lieds erschien ungefähr gleichzeitig.
|
| Die /Mahagonny/-Forschung der 1960er und 1970er Jahre, darunter
| Voigts und Milfull, erklärt das Wort gemeinhin durch die späte (1960)
| Aussage Arnolt Bronnens, Brecht habe mit dem Wort 'Mahagonny' - und
| zwar über die braune Farbe des Edelholzes Mahagoni - schon sehr früh
| den aufkeimenden Nationalsozialismus bezeichnen wollen. [...]
|
| Vor allem Helfried Seliger zweifelt jedoch Bronnens Aussage stark an,
| und nannte sie einen "nachträgliche[n], von der fertigen Oper her
| gefärbte[n] Interpretationsversuch". Aber noch 2001 spricht Jan Knopf
| im /Brecht-Handbuch/ von einem angeblichen "Bezug zu den
| Nationalsozialisten, den B[recht] und Bronnen über den Namen der
| Stadt hergestellt hatten".
|
(Esbjörn Nyström, "Libretto in Progress: Brechts und Weills /Aufstieg
und Fall der Stadt Mahagonny/ aus textgeschichtlicher Sicht", 2005, S.
33-35.)

| Denn auch die "Netzestadt" - das fiktive Übersetzungswort spielt auf
| die mit dem Himmelsgleichnis verbundene Netzmetaphorik der Bibel an
| [16] - hat ihre Reglementierungen, dekretiert in den Gesetzen der
| Witwe Begbick, und sie läßt nur den glückselig werden, der sich die
| Ergötzlichkeiten mit Geld erkaufen kann.
|
| [...]
|
| [16] Brecht 2, 502. - Vgl. Matth. 13,46: "Abermals ist das
| Himmelreich gleich einem Netze, das ins Meer geworfen ward und
| allerlei Gattung fing."
|
(Wolfgang Ruf, "Gebrauchsmusik in der Oper: Der 'Alabama Song' von
Brecht und Weill", in "Beiträge zu einer Problemgeschichte des
Komponierens: Festschrift für Hans Heinrich Eggebrecht zum 65.
Geburtstag", 1984, S. 414.)

--
Steve

My e-mail address works as is.

Andreas Karrer

unread,
Sep 25, 2015, 10:04:11 PM9/25/15
to
* Stephen Hust <shno...@a1.net>:


>| Der Name "Mahagonny" leitet sich, wie die neuere Forschung erwiesen
>| hat (Hauff, S. 9), von dem 1922 publizierten und rasch populär
>| gewordenen "afrikanischen Shimmy" /Komm nach Mahagonne/ her [...]

>| auf den Schlager "Komm nach Mahagonne" von Leopold Krauss-Elka
>| (Musik) und O. A. Alberts (Text) als mutmaßliche Quelle gestoßen;
>| diese Verbindung darf wegen deutlicher textlicher Parallelen mit
>| Brechts späterer Mahagonny-Dichtung als relativ sicher gelten.

Nach John Fuegi, "Brecht & Co." kommt in dem Schlager Alberts
"Zi-Zi-Zi-Zi-Ziehharmonika" vor, im Brecht/Weillschen
"Zi-zi-zi-zi-zivilis".
(https://books.google.ch/books?id=PlTmCuj4K8AC&pg=PA187) Das ist wohl
die "deutliche textliche Parallele".

Was aber einfach das Problem dahin verlagert, wie denn O. A. Alberts
auf "Mahagonne" gekommen ist und was das bedeuten soll. Den Text des
Lieds finde ich im Internet nicht.

- Andi

Stephen Hust

unread,
Sep 26, 2015, 4:30:10 AM9/26/15
to
*Möglicherweise* findet sich der Text in Hauffs Artikel (Andreas Hauff,
"Mahagonny ... Only a Made-Up Word", "Kurt Weill Newsletter", Volume 9,
Number 1, Spring 1991, p. 7; vielleicht auch in Joanna Lee et al.
(Herausgeber), "Mahagonny: A Sourcebook", New York, 1995), aber den
finde ich auch nicht online.

Den Text müßte es auch in diesem Musikheft geben:

<http://www.zvab.com/displayBookDetails.do?itemId=132812426&b=1>

Nach einem Youtube-Kommentar von Dodeka91 (siehe Link) fängt der Text so an:

| 1.
|
| Seh ich manchmal in stiller Qual
| wie hier die Dinge stehn,
| da möcht ich mal dies Jammertal
| von rückwärts mir besehn.
|
| Ich weiß ein Land ganz unbekannt,
| da liegt ein stiller Platz;
| in nächster Zeit, vielleicht noch heut
| sag' ich zu meinem Schatz:
|
| 2x Ref.:
|
| Komm nach Mahagonne;
| dort in Afrika,
| glüht uns auch die Sonne
| auf den Hmtata,
| wieg' ich dich auf dem Knie,
| spiel mit der Zi-zi-zi-zi-
| Ziehharmonika.

Den Rest kann man lesen - und die Musik hören, aber ohne Gesang - hier:

<https://www.youtube.com/watch?v=3IcR0x2VofQ>

Thomas 'PointedEars' Lahn

unread,
Sep 27, 2015, 5:45:21 AM9/27/15
to
Stephen Hust wrote:

> On 26.09.2015 04:04, Andreas Karrer wrote:
>> * Stephen Hust <shno...@a1.net>:
>>> | Der Name "Mahagonny" leitet sich, wie die neuere Forschung erwiesen
>>> | hat (Hauff, S. 9), von dem 1922 publizierten und rasch populär
>>> | gewordenen "afrikanischen Shimmy" /Komm nach Mahagonne/ her [...]
>>
>>> | auf den Schlager "Komm nach Mahagonne" von Leopold Krauss-Elka
>>> | (Musik) und O. A. Alberts (Text) als mutmaßliche Quelle gestoßen;
>>> | diese Verbindung darf wegen deutlicher textlicher Parallelen mit
>>> | Brechts späterer Mahagonny-Dichtung als relativ sicher gelten.
>
>> Nach John Fuegi, "Brecht & Co." kommt in dem Schlager Alberts
>> "Zi-Zi-Zi-Zi-Ziehharmonika" vor, im Brecht/Weillschen
>> "Zi-zi-zi-zi-zivilis".
>> (https://books.google.ch/books?id=PlTmCuj4K8AC&pg=PA187) Das ist wohl
>> die "deutliche textliche Parallele".
>>
>> Was aber einfach das Problem dahin verlagert, wie denn O. A. Alberts
>> auf "Mahagonne" gekommen ist und was das bedeuten soll. […]
>
> […]
> Nach einem Youtube-Kommentar von Dodeka91 (siehe Link) fängt der Text so
> an:
>
> | 1.
> |
> | Seh ich manchmal in stiller Qual
> | wie hier die Dinge stehn,
> | da möcht ich mal dies Jammertal
> | von rückwärts mir besehn.

Dies erscheint mir im Kontext wie der Aufhänger für Brechts Version von
Heines „Nachtgedanken“ (1844), die mit

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,

beginnen.

> | Ich weiß ein Land ganz unbekannt,
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
> | da liegt ein stiller Platz;

Das heisst, ein eher fiktiver Ort, nach dem man sich seht.

> | in nächster Zeit, vielleicht noch heut
> | sag' ich zu meinem Schatz:
>
> 2x
> | Komm nach Mahagonne;
^^^^^^^^^
> | dort in Afrika,
^^^^^^
> | glüht uns auch die Sonne
> | auf den Hmtata,

(„Hmtata“ ist offenbar nur Onomatopoesie, möglicherweise zur Vermeidung
anstössiger Wörter, die sich nicht reimen würden.)

> | wieg' ich dich auf dem Knie,
> | spiel mit der Zi-zi-zi-zi-
> | Ziehharmonika.
>
> Den Rest kann man lesen - und die Musik hören, aber ohne Gesang - hier:
>
> <https://www.youtube.com/watch?v=3IcR0x2VofQ>

Mich hat die sprachliche Ähnlichkeit zwischen „Mahagoni“, „Mahagonny“ und
„Mahagonne“ weiter beschäftigt. Möglicherweise besteht hier doch ein
sprachlicher Zusammenhang zwischen Baum/Holz und Ort/Stadt.

Das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache sagt zu „Mahagoni“:

,-<http://www.dwds.de/?qu=Mahagoni>
|
| Mahagoni
| neutr., -s, ohne Plural
| Herkunft indianische Sprachen Englisch
| hochwertiges rotbraunes Edelholz verschiedener tropischer Bäume, das hart
| und schwer ist und besonders für Möbel verwendet wird
|
| Etymologisches Wörterbuch:
|
| Mahagoni
| Mahagoni n. Name des in Amerika beheimateten Baumes und seines harten
| Holzes. 1671 erstmals bezeugtes engl. mohogeney (1762 von Linné zur
| botanischen Bezeichnung Mahagony erhoben), danach engl. mahogany, ist seit
| dem 18. Jh. in dt. Texten (Mahogany, 1749; Mahoganybaum, 1754;
| Mohogonyholz, 1776) belegt. Friederici 366 hält seit 1528 nachgewiesenes
| maga oder mara aus der Sprache der Inselaruaks von Puerto Rico für die
| Grundlage des Namens, vgl. älteres nl. Mahagonyboom und Maga in dt. (der
| Baum Maga) und nl. Quellen des 17. Jhs. Die Entwicklung von maga zu
| Magahony bzw. Mahagoni ist ungeklärt.

Dabei fällt mir auf, dass einerseits von „tropischen Bäume[n]“ die Rede ist,
andererseits von einem „in Amerika beheimateten Baum[…]“ wobei die
Etymologie auf indianische Sprachen hinweist.

Ersteres passt zu Afrika im Refrain des Liedes – man kann „Tropen“ mit
„Afrika“ assoziieren –, zweiteres zu der Tatsache, dass Brechts fiktives
„Mahagonny“ in Nordamerika liegt:

<https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstieg_und_Fall_der_Stadt_Mahagonny>

Es wäre auch möglich, dass durch den ca. 1680 beginnenden, vor allem von der
englischen Royal African Company betriebenen, Dreieckshandel zwischen
Europa, Afrika und Amerika das Wort erst von Afrika nach Amerika und in die
englische Sprache gelangt ist. Wäre es möglich, dass „Mahagonne“ *in
Afrika* zu einem Sinnbild eines weit entfernten Ortes geworden ist, nach dem
man sich sehnt – in diesem Fall der Heimat, von der Afrikaner ja als Sklaven
verschleppt wurden? Dann wäre aber zu klären, wie das mit der angeblich
indianischen Etymologie zusammenpasst.

<https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Dreieckshandel>

Siehe auch: <https://de.wikipedia.org/wiki/Mahagonigew%C3%A4chse>

--
PointedEars

Twitter: @PointedEars2
Please do not cc me. / Bitte keine Kopien per E-Mail.

Gunhild Simon

unread,
Sep 27, 2015, 7:25:23 AM9/27/15
to
Am Sonntag, 27. September 2015 11:45:21 UTC+2 schrieb Thomas
...

> Ersteres passt zu Afrika, ... zweiteres zu der Tatsache, dass ...
^

Eine Anmerkung zur - hier wirklich kniffeligen -
Rechtschreibung und der interessanten Aussage von
"das Erstere", aber jenseits eines inhaltlichen oder
etymologischen Bezugs:

Es gilt:
- ersteres, zweiteres(dritteres/letzteres) Merkmal
- Ersteres - Zweiteres (Dritteres/Letzteres)

Attributiv schreibt man es also klein. Als
Substantivierung groß.

In dem zitierten Satz von Dir ist "Ersteres" ein
groß zu schreibender Satzanfang, dem man naturgemäß
nicht diese Substantivierungsvorschrift entnehmen
kann.

Kleinschreibung gälte dagegen in einem solchen, leicht
veränderten Satz:

"Ersteres Merkmal passt zu Afrika, ... zweiteres zu
der Tatsache, dass ..."

Daneben kann man die Frage nach der sinnvollen
Verwendung einer - zumindest formalen - Steigerung,
also eines Komparativs, von - insbesondere -
"erster/erste/erstes ; letzter, letzte, letztes"
stellen. Das Vorkommen ist aber nicht nur belegt,
sondern besonders in der Schweiz, Deiner Wahlheimat,
üblich.

http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Ersteres-Zweiteres-/story/26543613

Gruß
Gunhild

Thomas 'PointedEars' Lahn

unread,
Sep 27, 2015, 8:18:04 AM9/27/15
to
Gunhild Simon wrote:

> Am Sonntag, 27. September 2015 11:45:21 UTC+2 schrieb Thomas

[sic]

Da fe lt was.

>> Ersteres passt zu Afrika, ... zweiteres zu der Tatsache, dass ...
>
> Eine Anmerkung zur - hier wirklich kniffeligen -
> Rechtschreibung und der interessanten Aussage von
> "das Erstere", aber jenseits eines inhaltlichen oder
> etymologischen Bezugs:
>
> Es gilt:
> - ersteres, zweiteres(dritteres/letzteres) Merkmal
> - Ersteres - Zweiteres (Dritteres/Letzteres)
>
> Attributiv schreibt man es also klein. Als
> Substantivierung groß.

Richtig, danke.

Manfred Hoß

unread,
Sep 27, 2015, 2:56:49 PM9/27/15
to
Da frage ich moch doch, was Brecht wohl aus den folgenden Zeilen gemacht
hätte:

"Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd' ich es immer wiederfinden."

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Sep 27, 2015, 2:59:25 PM9/27/15
to
Am Sun, 27 Sep 2015 19:00:03 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Gestern im Bahnhof auf einem Plakat gelesen:
>
> "Wenn Sie schnell noch Shoppen oder Snacken möchten."
>
> Großkleinschreibung bleibt schwierig, auch in reformierten Zeiten. Ich
> habe nicht den Eindruck, daß Fehler in dem Sektor seltener geworden
> wären.

Ich denke, der Verfasser des von dir zitierten Textes hat weniger ein
Problem mit der Groß- und Kleinschreibung, als vielmehr ein Problem mit der
deutschen Sprache.

Gruß
Manfred.

Sepp Neuper

unread,
Sep 27, 2015, 7:37:21 PM9/27/15
to
Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:

>Am Sun, 27 Sep 2015 11:45:19 +0200 schrieb Thomas 'PointedEars' Lahn:
>> Dies erscheint mir im Kontext wie der Aufhänger für Brechts Version von
>> Heines „Nachtgedanken“ (1844), die mit
>>
>> Denk ich an Deutschland in der Nacht,
>> Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
>>
>> beginnen.

>Da frage ich mich doch, was Brecht wohl aus den folgenden Zeilen gemacht
>hätte:
>
>"Deutschland hat ewigen Bestand,
>Es ist ein kerngesundes Land,
>Mit seinen Eichen, seinen Linden,
>Werd' ich es immer wiederfinden."

Oder aus diesen:

Denkst du der Heimath, die so ferne,
So nebelferne dir verschwand?
Gestehe mir’s, du wärest gerne
Manchmal im theuren Vaterland.
..........

Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.

Das küßte mich auf deutsch, und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum
Wie gut es klang) das Wort: „ich liebe dich!“
Es war ein Traum.

Jaakob Kind

unread,
Sep 28, 2015, 1:10:01 PM9/28/15
to
"ManfredHoß" wrote in message
news:1e0wqvaoq48eu.y9cgmuonwlu8$.dlg@40tude.net...

> Da frage ich moch doch, was Brecht wohl aus den folgenden Zeilen gemacht
> hätte:

> "Deutschland hat ewigen Bestand,
> Es ist ein kerngesundes Land,
> Mit seinen Eichen, seinen Linden,
> Werd' ich es immer wiederfinden."

Vorsichtshalber sollte man Heine nur mit eingeschaltetem Ironiedetektor
lesen.
Ganz unironisch war das wohl nicht gemeint.

Viele Grüße
Jaakob

Oliver Voß

unread,
Sep 28, 2015, 1:21:04 PM9/28/15
to
Am 25.09.2015 um 11:16 schrieb fc3...@uni-hamburg.de:
> Dachte ich doch immer, Brechts Stadt wäre aus Mahagoni :-)
> Wenn man einmal nicht die Primärliteratur bemüht:
> "...das heißt Netzestadt". Kann also nix mit Mahagoni zu
> tun haben, da ist die Etymologie unbekannt. (Sagt Wiki.)
>
Du weißt ja, wie es in Hamburg heißt:
- Wie finden Sie Mahagonny?
- Auf meinem Boot ist alles Pine!

Gruß,

Oliver

fc3...@uni-hamburg.de

unread,
Sep 30, 2015, 7:18:08 AM9/30/15
to
THX! desd war doch die richtige Entscheidung (auch wenn
ich jetzt nur auf höherem Niveau verwirrt bin :-)

Sepp Neuper

unread,
Oct 1, 2015, 3:52:54 PM10/1/15
to
"Jaakob Kind" <jaako...@gmx.de> schrieb:

>"ManfredHoß" wrote in message
>> "Deutschland hat ewigen Bestand,
>> Es ist ein kerngesundes Land,
>> Mit seinen Eichen, seinen Linden,
>> Werd' ich es immer wiederfinden."

>Vorsichtshalber sollte man Heine nur mit eingeschaltetem Ironiedetektor
>lesen. Ganz unironisch war das wohl nicht gemeint.

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

bye, Sepp

Manfred Hoß

unread,
Oct 2, 2015, 5:01:20 AM10/2/15
to
Am Fri, 02 Oct 2015 00:00:30 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>> Gestern im Bahnhof auf einem Plakat gelesen:
>
>>> "Wenn Sie schnell noch Shoppen oder Snacken möchten."
>
>>> Großkleinschreibung bleibt schwierig, auch in reformierten Zeiten. Ich
>>> habe nicht den Eindruck, daß Fehler in dem Sektor seltener geworden
>>> wären.
>
>>Ich denke, der Verfasser des von dir zitierten Textes hat weniger ein
>>Problem mit der Groß- und Kleinschreibung, als vielmehr ein Problem mit der
>>deutschen Sprache.
>
> Vielleicht beides?

Das glaube ich eher nicht, zumal die Großschreibung der Infinitive
zumindest altschrieblich durchaus begründet werden kann. Nur frage ich
mich, warum der Verfasser des oben zitierten Satzes aus dem Englischen
entlehnte Wörter verwendet anstatt deutsche. Ich könnte mir vorstellen,
dass zumal Ältere, die früher das Ohnsorg-Theater gesehen haben und daher
so nebenbei einige plattdeutsche Begriffe gelernt haben, unter "snacken"
nicht "essen" verstehen, sondern "plaudern". Hätte der Autor "einkaufen"
und "essen" geschrieben, so wäre der Satz für alle verständlich.

Gruß
Manfred.

Florian Ritter

unread,
Oct 2, 2015, 10:35:40 AM10/2/15
to
Am Freitag, 2. Oktober 2015 11:01:20 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:

> >>> "Wenn Sie schnell noch Shoppen oder Snacken möchten."
> >
> >>> Großkleinschreibung bleibt schwierig, auch in reformierten Zeiten. Ich
> >>> habe nicht den Eindruck, daß Fehler in dem Sektor seltener geworden
> >>> wären.
> >
> >>Ich denke, der Verfasser des von dir zitierten Textes hat weniger ein
> >>Problem mit der Groß- und Kleinschreibung, als vielmehr ein Problem mit der
> >>deutschen Sprache.
> >
> > Vielleicht beides?
>
> Das glaube ich eher nicht, zumal die Großschreibung der Infinitive
> zumindest altschrieblich durchaus begründet werden kann. Nur frage ich
> mich, warum der Verfasser des oben zitierten Satzes aus dem Englischen
> entlehnte Wörter verwendet anstatt deutsche. Ich könnte mir vorstellen,
> dass zumal Ältere, die früher das Ohnsorg-Theater gesehen haben und daher
> so nebenbei einige plattdeutsche Begriffe gelernt haben, unter "snacken"
> nicht "essen" verstehen, sondern "plaudern".

Auch wenn das oft behauptet wird, so ist es doch nicht richtig:
Das plattdeutsche Wort ist "schnacken", glaubt's nur, man macht einen
Schnack oder, norddeutsche Witzigkeit, einen Klöhnschnack - FR

Manfred Hoß

unread,
Oct 2, 2015, 10:48:27 AM10/2/15
to
Somit dürfte es den folgenden Eintrag gar nicht geben, oder?
https://nds.wiktionary.org/wiki/snacken

Gruß
Manfred.

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 2, 2015, 12:49:07 PM10/2/15
to
Den sollte es in der Tat besser nicht geben! Die ganze Site sollte
es besser nicht geben! Die betreiben Leichenschändung mit der Schminke
einer neuen Schreibweise - ein rechter Graus!

Was aber das "snacken" anbetrifft: Da haben sich fast alle älteren
plattdeutschen Autoren _gegen_ FR verbündet. Nur wo in der Literatur
ein Hochdeutscher aus dem Plattdeutschen übersetzt, da wird geschnackt.

Mein Kleines Plattdeutsches Wörterbuch wiederum verweist ausnahmslos
von allen sm~ und sn~ auf schm~ und schn~.

Wat liehrt mi dat?
"Dat is all so, as dat Ledder is -"
(Äwerst woans dat ist, dat seggt Fritz Reuter
sien Jochen Nüßler ok nich.)
--
j/\a


Oliver Cromm

unread,
Oct 2, 2015, 1:08:49 PM10/2/15
to
* Jakob Achterndiek:

> Am 02.10.2015 um 16:48 schrieb Manfred Hoß:
>> Am Fri, 2 Oct 2015 07:35:37 -0700 (PDT) schrieb Florian Ritter:
>>
>>> Auch wenn das oft behauptet wird, so ist es doch nicht richtig:
>>> Das plattdeutsche Wort ist "schnacken", glaubt's nur, man macht einen
>>> Schnack oder, norddeutsche Witzigkeit, einen Klöhnschnack - FR
>>
>> Somit dürfte es den folgenden Eintrag gar nicht geben, oder?
>> https://nds.wiktionary.org/wiki/snacken
>
> Den sollte es in der Tat besser nicht geben! Die ganze Site sollte
> es besser nicht geben! Die betreiben Leichenschändung mit der Schminke
> einer neuen Schreibweise - ein rechter Graus!

Und die hier, die singen dann nach der Schrift?
<https://youtu.be/gtDNBj0Hvy0?t=33s>

--
'Ah yes, we got that keyboard from Small Gods when they threw out
their organ. Unfortunately for complex theological reasons they
would only give us the white keys, so we can only program in C'.
Colin Fine in sci.lang

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 2, 2015, 1:36:40 PM10/2/15
to
Am 02.10.2015, 19:08 Uhr, schrieb Oliver Cromm
<lispa...@crommatograph.info>:

> * Jakob Achterndiek:
>
>> Am 02.10.2015 um 16:48 schrieb Manfred Hoß:

>>> Somit dürfte es den folgenden Eintrag gar nicht geben, oder?
>>> https://nds.wiktionary.org/wiki/snacken
>>
>> Den sollte es in der Tat besser nicht geben! Die ganze Site sollte
>> es besser nicht geben! Die betreiben Leichenschändung mit der Schminke
>> einer neuen Schreibweise - ein rechter Graus!
>
> Und die hier, die singen dann nach der Schrift?
> <https://youtu.be/gtDNBj0Hvy0?t=33s>

Jaa, soo hüürt sick datt ann.
:(
--
j/\a

Florian Ritter

unread,
Oct 2, 2015, 6:10:47 PM10/2/15
to
Am Freitag, 2. Oktober 2015 18:49:07 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:

> >> Auch wenn das oft behauptet wird, so ist es doch nicht richtig:
> >> Das plattdeutsche Wort ist "schnacken", glaubt's nur, man macht einen
> >> Schnack oder, norddeutsche Witzigkeit, einen Klöhnschnack.
> >
> > Somit dürfte es den folgenden Eintrag gar nicht geben, oder?
> > https://nds.wiktionary.org/wiki/snacken

Irgendein grenzdebiler Holstener macht sich da vernehmlich.

> Den sollte es in der Tat besser nicht geben! Die ganze Site sollte
> es besser nicht geben! Die betreiben Leichenschändung mit der Schminke
> einer neuen Schreibweise - ein rechter Graus!
>
> Was aber das "snacken" anbetrifft: Da haben sich fast alle älteren
> plattdeutschen Autoren _gegen_ FR verbündet. Nur wo in der Literatur
> ein Hochdeutscher aus dem Plattdeutschen übersetzt, da wird geschnackt.

Plattschnacker, Klaukschnacker, kenne sogar die Verbindung von Platt mit
Dänisch: Hygelschnack.

> Mein Kleines Plattdeutsches Wörterbuch wiederum verweist ausnahmslos
> von allen sm~ und sn~ auf schm~ und schn~.

Mögst us dat woll utdöten?

> Wat liehrt mi dat?
> "Dat is all so, as dat Ledder is -"
> (Äwerst woans dat ist, dat seggt Fritz Reuter
> sien Jochen Nüßler ok nich.)

Dat hadden wi doch schon: Schuhe können nur so gut sein, wie das zu
ihrer Herstellung verwandte Leder ist - FR

Florian Ritter

unread,
Oct 2, 2015, 6:18:03 PM10/2/15
to
Am Montag, 28. September 2015 19:21:04 UTC+2 schrieb Oliver Voß:

> > Dachte ich doch immer, Brechts Stadt wäre aus Mahagoni :-)
> > Wenn man einmal nicht die Primärliteratur bemüht:
> > "...das heißt Netzestadt". Kann also nix mit Mahagoni zu
> > tun haben, da ist die Etymologie unbekannt. (Sagt Wiki.)

> Du weißt ja, wie es in Hamburg heißt:
> - Wie finden Sie Mahagonny?
> - Auf meinem Boot ist alles Pine!

Ob das so gesagt wird, fragt sich. In allen Städten mit Überseehäfen,
niederländische inkludiert, finden sich im Bootsbau, am
Hausbau &c. nordamerikanische Hölzer - die wurden früher gern als
Rückfracht genommen. Allerdings ist an solchen Orten auch die
Kenntnis der genauen Bezeichnungen vorhanden, also Pitch Pine,
Red Pine &c. - FR

Manfred Hoß

unread,
Oct 4, 2015, 8:16:27 PM10/4/15
to
Am Mon, 05 Oct 2015 01:00:02 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>>>> Gestern im Bahnhof auf einem Plakat gelesen:
>>>>> "Wenn Sie schnell noch Shoppen oder Snacken möchten."
>
>>>>> Großkleinschreibung bleibt schwierig, auch in reformierten Zeiten.
>
>>Das glaube ich eher nicht, zumal die Großschreibung der Infinitive
>>zumindest altschrieblich durchaus begründet werden kann.
>
> Möchtest Du das wirklich Glauben?

"*Groß- oder Kleinschreibung*

[...]

*2. Der Übergang von den anderen Wortarten zum Substantiv:*
Groß schreibt man Wörter anderer Wortarten, wenn sie als Substantiv
gebraucht werden:
/das Ja und Nein, das Seine, eine Sechs, das Sichausweinen, das In-den-/
/Tag-hinein-Leben, das Schöne, das Gewollte, Großes erleben, Neues/
/berichten, das Lesen, das traute Du./
Es gibt aber zahlreiche Fälle (vor allem bei Adjektiven, Pronomen,
Zahlwörtern und Infinitiven), wo Zweifel auftreten können, ob ein Wort als
Substantiv gebraucht wird oder nicht:

[...]

*b)* Besonders groß ist die Unsicherheit beim Infinitiv. Groß schreibt man
den substantivierten Infinitiv. Er ist meist durch den Artikel, durch ein
Attribut (voran- oder nachgestellt) oder durch eine Präposition
gekennzeichnet:
/das Lesen und Schreiben, beim Verlegen von Rohren, für Hobeln und/
/Einsetzen der Türen, lautes Schnarchen, ihr Schluchzen./
Fehlen Artikel, Attribut oder Präposition, dann ist oft nicht zu
entscheiden, ob wir vor einem substantivierten Infinitiv oder vor einem
Verb stehen: /Fritz lernt gehen (Gehen). ... weil Geben (geben) seliger/
/denn Nehmen (nehmen) ist./ In diesen Fällen sind beide Schreibweisen
gerechtfertigt. - Infinitiv (8)."

(Quelle: Duden. Zweifelsfälle der deutschen Sprache. - 2., neu bearbeitete
und erweiterte Auflage. - S. 307 ff. - Mannheim : Bibliographisches
Institut, 1972).

>>Nur frage ich mich, warum der Verfasser des oben zitierten Satzes
>>aus dem Englischen entlehnte Wörter verwendet anstatt deutsche.
>
> Mode. Marotte. Denglisch. Das war einfach.

Schon, aber wer die Leute zum Geldausgeben animieren möchte, sollte wissen,
dass gerade die Älteren über Geld, aber nicht notwendigerweise über
Englischkenntnisse verfügen. Würde ich den Satz in Auftrag geben und das
Ergebnis wäre wie in diesem Fall denglisch, so würde ich die Person kein
zweites Mal mit einer solchen Aufgabe betrauen.

>>Ich könnte mir vorstellen, dass zumal Ältere, die früher das
>>Ohnsorg-Theater gesehen haben und daher so nebenbei einige
>>plattdeutsche Begriffe gelernt haben, unter "snacken" nicht
>>"essen" verstehen, sondern "plaudern".
>
> Oft sagt man in Norddeutschland "schnacken" für "plaudern". Mit sch.
> Meine plattdeutsch Gewährsperson spricht ausdrücklich "schnacken" (mit
> sehr prononciertem sch). Ja, ich kenne das Märchen der Brüder Grimm, das
> da heißt "Sneewittchen".

Ich habe keine Gewährsperson, aber ich habe neben "schnacken" auch schon
Leute "snacken" sagen hören.

>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>Satz für alle verständlich.
>
> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>
> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".

Wie begründest du das s in "Nachbarsteenager"?

Gruß
Manfred.

Thomas Schade

unread,
Oct 5, 2015, 2:37:35 AM10/5/15
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:

>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>Satz für alle verständlich.
>
> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>
> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".

Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.


Ciao
Toscha
--
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Gunhild Simon

unread,
Oct 5, 2015, 2:44:55 AM10/5/15
to
Am Montag, 5. Oktober 2015 02:16:27 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:
> Am Mon, 05 Oct 2015 01:00:02 +0200 schrieb Martin Gerdes:

...

> > Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>
> Wie begründest du das s in "Nachbarsteenager"?

Dafür gibt es m.W. keine feste Regel.

Nachbarsjunge/-kind/-hund/-garten,/-balkon - Nachbarjunge etc.
Ich finde, mit einem -s klingt es besser.

Gruß
Gunhild

Gunhild Simon

unread,
Oct 5, 2015, 2:53:00 AM10/5/15
to
Am Montag, 5. Oktober 2015 08:37:35 UTC+2 schrieb Thomas Schade:
> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
> > Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
> >>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
> >>Satz für alle verständlich.
> >
> > ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
> >
> > Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>
> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.

Ich verstehe unter Shoppen, Klamotten und Schnickschnack
zu kaufen. Ja, auch lustvolles Bummeln.
Einkaufen bezieht sich eher auf Notwendiges, für das man
sich auch einen Zettel macht.

Gruß
Gunhild

Thomas Schade

unread,
Oct 5, 2015, 11:30:04 AM10/5/15
to
Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.


Ciao
Toscha
--
I know that I will never be politically correct.
And I don't give a damn about my lack of etiquette.
(Meat Loaf)

Stefan Schmitz

unread,
Oct 5, 2015, 12:07:37 PM10/5/15
to
Am Montag, 5. Oktober 2015 02:16:27 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:
Nachbarsteenager ist MUSEN der Teenager aus der Nachbar(s)familie,
Nachbarteenager wäre ein alleinlebender Teenager in der Nachbarschaft oder ein
im weiteren Sinne benachbarter T.

Manfred Hoß

unread,
Oct 5, 2015, 12:41:47 PM10/5/15
to
Am Mon, 5 Oct 2015 22:30:00 +0700 schrieb Thomas Schade:

> On 05.10.2015 13:52, Gunhild Simon wrote:

>> Ich verstehe unter Shoppen, Klamotten und Schnickschnack
>> zu kaufen. Ja, auch lustvolles Bummeln.
>> Einkaufen bezieht sich eher auf Notwendiges, für das man
>> sich auch einen Zettel macht.

Wenn ich einkaufen gehe, dann weiß ich, welche Sachen ich unbedingt
benötige und kaufe diese, sofern sie vorrätig sind. Falls ich jedoch nicht
gerade 5 Minuten vor Geschäftsschluss in den Laden komme, so schaue ich so
nebenbei, was es ansonsten Neues gibt. Und auch die Auslagen benachbarter
Geschäfte schaue ich mir an. Und ja, auch das bezeichne ich immer noch als
einkaufen.

> Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
> shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.

Demnach dürfte jemand, der kein Geld hat, gar nicht in der Lage sein,
"shoppen" zu gehen.

Ich kenne niemanden, der unter "shoppen" das versteht, was Gunhild und auch
du dazu geschrieben haben. Auch die von mir befragten Quellen (Wörterbücher
von Wahrig, Duden, Pons, DWDS und Wortschatz Uni Leipzig) geben nichts in
der Richtung her. Dort bedeutet "shoppen" übereinstimmend "einkaufen,
bummeln".

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Oct 5, 2015, 12:43:01 PM10/5/15
to
Am Mon, 5 Oct 2015 13:37:30 +0700 (GMT+07:00) schrieb Thomas Schade:

> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>>Satz für alle verständlich.
>>
>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>
>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>
> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'.Zum Shoppen gehört
> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.

Aus meiner Sicht deckt "einkaufen" das alles ab, aber selbst wenn nicht, so
gibt es auch aus deiner Sicht ein Wort, das anstelle von "shoppen"
verwendet werden kann, nämlich "bummeln". Oder sehe ich das falsch? Kannst
du die Begriffe "einkaufen", "bummeln" und "shoppen" so klar voneinander
abgrenzen, dass in einem bestimmten Fall nur von "shoppen" gesprochen
werden kann?

Gruß
Manfred.

Sergio Gatti

unread,
Oct 5, 2015, 12:51:24 PM10/5/15
to
Nur meine persönliche Meinung: Für mich bedeutet Shoppen
hauptsächlich "zu Einkaufszwecken bummeln" oder "nicht
zielgerichtet einkaufen gehen", davon unabhängig, ob ich
letztendlich etwas kaufe oder nicht.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 5, 2015, 1:33:30 PM10/5/15
to
On Mon, 5 Oct 2015 13:37:30 +0700 (GMT+07:00), Thomas Schade
<tos...@rrr.de> wrote:

>Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>>Satz für alle verständlich.
>>
>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>
>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>
>Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.

Früher nannte man das Schaufensterbummel.

Gruß Uwe

--
"Die Amerikaner können von uns lernen, wie man Russland schlagen kann."
Der ukrainische Präsident Poroschenko über US-Instrukteure, die im November
in die Ukraine kommen werden.
=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Detlef Meißner

unread,
Oct 5, 2015, 1:38:04 PM10/5/15
to
Am 05.10.2015 um 19:33 schrieb Uwe Schickedanz:
> On Mon, 5 Oct 2015 13:37:30 +0700 (GMT+07:00), Thomas Schade
> <tos...@rrr.de> wrote:
>
>> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>>
>>>> Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>>> Satz für alle verständlich.
>>>
>>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>>
>>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>>
>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>
> Früher nannte man das Schaufensterbummel.
>
War zu meiner Kindheit immer sonntags angesagt, speziell vor den
Ausverkäufen und Wochen vor Weihnachten, um sich "Anregungen" zu holen.

Detlef

Antonia H.

unread,
Oct 5, 2015, 1:39:27 PM10/5/15
to
Am 05.10.2015 um 18:41 schrieb Manfred Hoß:

>
>> Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
>> shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.
>
> Demnach dürfte jemand, der kein Geld hat, gar nicht in der Lage sein,
> "shoppen" zu gehen.
>
> Ich kenne niemanden, der unter "shoppen" das versteht, was Gunhild und auch
> du dazu geschrieben haben. Auch die von mir befragten Quellen (Wörterbücher
> von Wahrig, Duden, Pons, DWDS und Wortschatz Uni Leipzig) geben nichts in
> der Richtung her. Dort bedeutet "shoppen" übereinstimmend "einkaufen,
> bummeln".
>
> Gruß
> Manfred.
>

Nicht selten wird von einem Einkaufsbummel gesprochen.
Damit ist aber m.E. nicht der Gang zum Supermarkt gemeint,
sondern ein gemütliches Schlendern durch Geschäfte aller Art.

A.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 5, 2015, 2:22:52 PM10/5/15
to
On Mon, 5 Oct 2015 19:39:23 +0200, "Antonia H." <anto...@freenet.de>
wrote:
"Shoppen" bedeutet auch nicht, im Aldi den Wagen vollzutürmen.

Thomas 'PointedEars' Lahn

unread,
Oct 5, 2015, 3:25:35 PM10/5/15
to
Thomas Schade wrote:

> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>>> Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>> Satz für alle verständlich.
>>
>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>
>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>
> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.

Das sehe ich auch so. Entsprechend – und in dieser Bedeutung – habe ich
„shoppen“ bisher auch nur von Frauen gehört (und entnehme den Massenmedien,
dass dies auch homosexuellen Männern nachgesagt wird):

Es handelt sich dabei um eine Freizeitbeschäftigung, meistens das An- und
Ausprobieren von Kleidung und/oder Schmuck und/oder Kosmetika, nicht
notwendigerweise zum Zweck des Erwerbs derselben, bei Bedarf kombiniert mit
Aufnahme von leichter Nahrung. Im Unterschied zum Einkaufen nichts, was man
bzw. frau dringend erledigen muss.

--
PointedEars

Twitter: @PointedEars2
Please do not cc me. / Bitte keine Kopien per E-Mail.

Sepp Neuper

unread,
Oct 5, 2015, 4:00:28 PM10/5/15
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> schrieb:

>> Früher nannte man das Schaufensterbummel.

>War zu meiner Kindheit immer sonntags angesagt, speziell vor den
>Ausverkäufen und Wochen vor Weihnachten, um sich "Anregungen" zu holen.

Zu meiner Kindheit in meinem Ort konnte man nicht viel bummeln.
Die Auslegware im Schaufenster des Bäckers oder des Metzgers
luden nicht unbedingt zum lange Verweilen ein.

Servus, Sepp

Detlef Meißner

unread,
Oct 5, 2015, 4:26:06 PM10/5/15
to
Okay, war in einer Großstadt. Da konnte man nicht in der Natur lustwandeln.

Detlef

Manfred Hoß

unread,
Oct 5, 2015, 7:53:17 PM10/5/15
to
Am Mon, 05 Oct 2015 23:00:04 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:

>>Fehlen Artikel, Attribut oder Präposition, dann ist oft nicht zu
>>entscheiden, ob wir vor einem substantivierten Infinitiv oder vor einem
>>Verb stehen: /Fritz lernt gehen (Gehen).
>
> Subjekt (Substantiv), VOLLVERB ("lernt"), davon abhängiger Infinitiv.
>
> Also andere Satzkonstruktion.
>
> Du mußt also weiter Suchen.

Nein, muss ich nicht, denn den entscheidenden Satz hast du einfach
weggelassen: "In diesen Fällen sind beide Schreibweisen gerechtfertigt."
Und damit lässt sich die Großschreibung von "shoppen" und "snacken"
begründen. Nicht dass sie unbedingt richtig ist, aber sie ist begründbar,
und mehr habe ich in <a5w1hqndz8cu.1d...@40tude.net> nicht
geschrieben.

Gruß
Manfred.

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 1:46:53 AM10/6/15
to
Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> Wrote in message:
> Am Mon, 5 Oct 2015 22:30:00 +0700 schrieb Thomas Schade:
>
>> On 05.10.2015 13:52, Gunhild Simon wrote:
>
>>> Ich verstehe unter Shoppen, Klamotten und Schnickschnack
>>> zu kaufen. Ja, auch lustvolles Bummeln.
>>> Einkaufen bezieht sich eher auf Notwendiges, für das man
>>> sich auch einen Zettel macht.
>
> Wenn ich einkaufen gehe, dann weiß ich, welche Sachen ich unbedingt
> benötige und kaufe diese, sofern sie vorrätig sind. Falls ich jedoch nicht
> gerade 5 Minuten vor Geschäftsschluss in den Laden komme, so schaue ich so
> nebenbei, was es ansonsten Neues gibt. Und auch die Auslagen benachbarter
> Geschäfte schaue ich mir an. Und ja, auch das bezeichne ich immer noch als
> einkaufen.

Also nicht als shoppen?

>> Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
>> shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.
>
> Demnach dürfte jemand, der kein Geld hat, gar nicht in der Lage sein,
> "shoppen" zu gehen.

Das wäre eine direkte Folge. Die auch keineswegs mit meinem
Sprachverständnis kollidiert.

> Ich kenne niemanden, der unter "shoppen" das versteht, was Gunhild und auch
> du dazu geschrieben haben. Auch die von mir befragten Quellen (Wörterbücher
> von Wahrig, Duden, Pons, DWDS und Wortschatz Uni Leipzig) geben nichts in
> der Richtung her. Dort bedeutet "shoppen" übereinstimmend "einkaufen,
> bummeln".

Abgesehen davon, dass ich bewusst 'überspitzt' schrieb, empfinde
ich shoppen - bummeln - einkaufen als überhaupt nicht
synonym.

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 1:55:12 AM10/6/15
to
Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> Wrote in message:
Klar voneinander abgrenzen? Nein. Wie schon gesagt, ich halte
'shoppen' nicht für eine unbedingt notwendige Erweiterung des
Wortschatzes. Gäbe es das Verb 'einkaufsbummeln' wäre damit alles
gesagt. Denn zwischen 'einkaufen' und 'Einkaufsbummel machen'
gibt es in meiner Wahrnehmung durchaus einen erkennbaren
Unterschied, so dass ein gewisser Bedarf an unterschiedlichen
Verben besteht.

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 1:56:18 AM10/6/15
to
Rüdiger Silberer <Use...@Silberer.net> Wrote in message:
> Am 05.10.2015 schrieb Thomas Schade:
>
>> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>>
>>>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>>>Satz für alle verständlich.
>>>
>>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>>
>>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>>
>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>
> Also ein Einkaufsbummel.

Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 6, 2015, 8:37:46 AM10/6/15
to
On Tue, 6 Oct 2015 12:56:16 +0700 (GMT+07:00), Thomas Schade
<tos...@rrr.de> wrote:

>Rüdiger Silberer <Use...@Silberer.net> Wrote in message:
>> Am 05.10.2015 schrieb Thomas Schade:
>>
>>> Martin Gerdes <martin...@gmx.de> Wrote in message:
>>>> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>>>
>>>>>Hätte der Autor "einkaufen" und "essen" geschrieben, so wäre der
>>>>>Satz für alle verständlich.
>>>>
>>>> ... aber halt nicht so (vermeintlich) modern.
>>>>
>>>> Der Nachbarsteenager geht "shoppen" und nicht etwa "einkaufen".
>>>
>>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>>
>> Also ein Einkaufsbummel.
>
>Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.

"Ich gehe shoppen." vs. "Ich mache einen
Einkaufs-/Schaufensterbummel."

Zeigen Sie die einzelnen Satzelemente auf.

Florian Ritter

unread,
Oct 6, 2015, 10:50:49 AM10/6/15
to
Am Montag, 5. Oktober 2015 02:16:27 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:

> >>Ich könnte mir vorstellen, dass zumal Ältere, die früher das
> >>Ohnsorg-Theater gesehen haben und daher so nebenbei einige
> >>plattdeutsche Begriffe gelernt haben, unter "snacken" nicht
> >>"essen" verstehen, sondern "plaudern".

> > Oft sagt man in Norddeutschland "schnacken" für "plaudern". Mit sch.
> > Meine plattdeutsch Gewährsperson spricht ausdrücklich "schnacken" (mit
> > sehr prononciertem sch).

> Ich habe keine Gewährsperson, aber ich habe neben "schnacken" auch schon
> Leute "snacken" sagen hören.

Aus welchem Plattland waren solcherart Sager?

FR

Manfred Hoß

unread,
Oct 6, 2015, 12:13:38 PM10/6/15
to
Am Tue, 06 Oct 2015 16:00:03 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> In den Zweifelsfällen, in denen man eine Großschreibung des Infinitivs
> ergänzen kann, könnte man den Artikel ergänzen (und der Satz bleibt
> grammatisch).

Das ist eine Möglichkeit.

"Groß schreibt man den substantivierten Infinitiv. Er ist meist durch den
Artikel, durch ein Attribut (voran- oder nachgestellt) oder durch eine
Präposition gekennzeichnet:"

Wobei eine Frage bleibt: Wieso sollte jemand, der ein einfaches Werbeplakat
entwirft, dafür ein Germanistikstudium benötigen? Das Ziel ist doch
vielmehr, die Aufmerksamkeit des Betrachters zu gewinnen. Und dem Gestalter
ist das zumindest bei dir vollauf gelungen.

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Oct 6, 2015, 12:15:10 PM10/6/15
to
Ist das wirklich wichtig?

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Oct 6, 2015, 12:17:52 PM10/6/15
to
Am Tue, 6 Oct 2015 12:46:51 +0700 (GMT+07:00) schrieb Thomas Schade:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> Wrote in message:
>> Am Mon, 5 Oct 2015 22:30:00 +0700 schrieb Thomas Schade:
>>
>>> On 05.10.2015 13:52, Gunhild Simon wrote:
>>
>>>> Ich verstehe unter Shoppen, Klamotten und Schnickschnack
>>>> zu kaufen. Ja, auch lustvolles Bummeln.
>>>> Einkaufen bezieht sich eher auf Notwendiges, für das man
>>>> sich auch einen Zettel macht.
>>
>> Wenn ich einkaufen gehe, dann weiß ich, welche Sachen ich unbedingt
>> benötige und kaufe diese, sofern sie vorrätig sind. Falls ich jedoch nicht
>> gerade 5 Minuten vor Geschäftsschluss in den Laden komme, so schaue ich so
>> nebenbei, was es ansonsten Neues gibt. Und auch die Auslagen benachbarter
>> Geschäfte schaue ich mir an. Und ja, auch das bezeichne ich immer noch als
>> einkaufen.
>
> Also nicht als shoppen?

Genau, ich bezeichne das nicht als shoppen.

>>> Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
>>> shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.
>>
>> Demnach dürfte jemand, der kein Geld hat, gar nicht in der Lage sein,
>> "shoppen" zu gehen.
>
> Das wäre eine direkte Folge. Die auch keineswegs mit meinem
> Sprachverständnis kollidiert.

Das heißt, wer durch einen Laden geht und davon träumt, sich die Waren
irgendwann einmal kaufen zu können, geht nicht "shoppen"?

>> Ich kenne niemanden, der unter "shoppen" das versteht, was Gunhild und auch
>> du dazu geschrieben haben. Auch die von mir befragten Quellen (Wörterbücher
>> von Wahrig, Duden, Pons, DWDS und Wortschatz Uni Leipzig) geben nichts in
>> der Richtung her. Dort bedeutet "shoppen" übereinstimmend "einkaufen,
>> bummeln".
>
> Abgesehen davon, dass ich bewusst 'überspitzt' schrieb, empfinde
> ich shoppen - bummeln - einkaufen als überhaupt nicht
> synonym.

Wie gesagt, die verschiedenen Wörterbuchmacher sehen das anders.

Gruß
Manfred.

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 12:22:11 PM10/6/15
to
On 06.10.2015 23:18, Manfred Hoß wrote:
> Am Tue, 6 Oct 2015 12:46:51 +0700 (GMT+07:00) schrieb Thomas Schade:

>>>> Sehr überspitzt: Einkaufen bedeutet, zielgerichtet Waren zu erwerben;
>>>> shoppen bedeutet, ziellos Geld auszugeben.
>>>
>>> Demnach dürfte jemand, der kein Geld hat, gar nicht in der Lage sein,
>>> "shoppen" zu gehen.
>>
>> Das wäre eine direkte Folge. Die auch keineswegs mit meinem
>> Sprachverständnis kollidiert.
>
> Das heißt, wer durch einen Laden geht und davon träumt, sich die Waren
> irgendwann einmal kaufen zu können, geht nicht "shoppen"?

Nicht in meinem Verständnis. Und es könnte auch nicht im Verständnis
derer sein, die einkaufen und shoppen als synonym empfinden.

>>> Ich kenne niemanden, der unter "shoppen" das versteht, was Gunhild und auch
>>> du dazu geschrieben haben. Auch die von mir befragten Quellen (Wörterbücher
>>> von Wahrig, Duden, Pons, DWDS und Wortschatz Uni Leipzig) geben nichts in
>>> der Richtung her. Dort bedeutet "shoppen" übereinstimmend "einkaufen,
>>> bummeln".
>>
>> Abgesehen davon, dass ich bewusst 'überspitzt' schrieb, empfinde
>> ich shoppen - bummeln - einkaufen als überhaupt nicht
>> synonym.
>
> Wie gesagt, die verschiedenen Wörterbuchmacher sehen das anders.

Das passiert mir immer mal wieder.


Ciao
Toscha
--
In der linken Hand ein Bier, in der rechten Hand ein Messer
Punkermädchen küssen besser
[Bernd & Bernd]

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 12:27:01 PM10/6/15
to
On 06.10.2015 21:00, Martin Gerdes wrote:
> Thomas Schade <tos...@rrr.de> schrieb:

>> Klar voneinander abgrenzen? Nein. Wie schon gesagt, ich halte
>> 'shoppen' nicht für eine unbedingt notwendige Erweiterung des
>> Wortschatzes.
>
> ... was die Verbreitung dieses Wortes allerdings nicht be- oder
> verhindert. :-)

Sicher nicht. Es füllt bestenfalls eine Lücke, die nicht jeder als
solche empfindet. Allerdings schadet es auch der Sprache nicht, denn es
widr kein bisher eingeführtes Wot verdrängt.

>> Gäbe es das Verb 'einkaufsbummeln' wäre damit alles
>> gesagt.
>
> Das Wort "einkaufsbummeln" gibt es, wie man oben liest. Und sei es, daß
> Du es zum ersten Mal gebildet hast. Allerdings ist es wohl nicht sehr
> verbreitet, die Leute sagen meist einfach nur (nicht mit letzter
> Präzision) "bummeln".

'Bummeln' kann halt ohne Kontext auch andere Bedeutungen haben. 'Ich
gehe bummeln.' heißt für mich nicht zwangsläufig 'Ich gehe
schaufensterschauend durch die Einkaufsmeile.'.


Ciao
Toscha
--
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern.
[Rosa Luxemburg]

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 12:31:33 PM10/6/15
to
On 06.10.2015 19:37, Uwe Schickedanz wrote:
> On Tue, 6 Oct 2015 12:56:16 +0700 (GMT+07:00), Thomas Schade
> <tos...@rrr.de> wrote:

>>>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>>>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>>>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>>>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>>>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>>>
>>> Also ein Einkaufsbummel.
>>
>> Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.
>
> "Ich gehe shoppen." vs. "Ich mache einen
> Einkaufs-/Schaufensterbummel."
>
> Zeigen Sie die einzelnen Satzelemente auf.

Begründen Sie, welchen Satz Sie für prägnanter halten.


Ciao
Toscha
--
You've done too much
much too young
Now you're married with a kid
when you could be having fun with me [The Specials]

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 12:33:51 PM10/6/15
to
On 06.10.2015 21:00, Martin Gerdes wrote:
> Thomas Schade <tos...@rrr.de> schrieb:

>> Klar voneinander abgrenzen? Nein. Wie schon gesagt, ich halte
>> 'shoppen' nicht für eine unbedingt notwendige Erweiterung des
>> Wortschatzes.
>
> ... was die Verbreitung dieses Wortes allerdings nicht be- oder
> verhindert. :-)

Sicher nicht. Es füllt bestenfalls eine Lücke, die nicht jeder als
solche empfindet. Allerdings schadet es auch der Sprache nicht, denn es
wird kein bisher eingeführtes Wort verdrängt.

>> Gäbe es das Verb 'einkaufsbummeln' wäre damit alles
>> gesagt.
>

Uwe Schickedanz

unread,
Oct 6, 2015, 12:49:20 PM10/6/15
to
On Tue, 6 Oct 2015 23:31:28 +0700, Thomas Schade <tos...@rrr.de>
wrote:

>On 06.10.2015 19:37, Uwe Schickedanz wrote:
>> On Tue, 6 Oct 2015 12:56:16 +0700 (GMT+07:00), Thomas Schade
>> <tos...@rrr.de> wrote:
>
>>>>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>>>>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>>>>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>>>>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>>>>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>>>>
>>>> Also ein Einkaufsbummel.
>>>
>>> Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.
>>
>> "Ich gehe shoppen." vs. "Ich mache einen
>> Einkaufs-/Schaufensterbummel."
>>
>> Zeigen Sie die einzelnen Satzelemente auf.
>
>Begründen Sie, welchen Satz Sie für prägnanter halten.

Beide haben keine Relevanz für mich.

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 6, 2015, 12:56:06 PM10/6/15
to
Am 06.10.2015 um 18:31 schrieb Thomas Schade:
> On 06.10.2015 19:37, Uwe Schickedanz wrote:

>> "Ich gehe shoppen." vs. "Ich mache einen
>> Einkaufs-/Schaufensterbummel."
>>
>> Zeigen Sie die einzelnen Satzelemente auf.
>
> Begründen Sie, welchen Satz Sie für prägnanter halten.

Den zweiten. Weil:
Das ist eine Zwillings-Schwangerschaft.
--
j/\a

Thomas Schade

unread,
Oct 6, 2015, 1:12:19 PM10/6/15
to
On 07.10.2015 00:07, Rüdiger Silberer wrote:
> Am 06.10.2015 schrieb Thomas Schade:

>>>> Nicht dass ich 'shoppen' für eine unbedingt notwendige Erweiterung
>>>> des Sprachschatzes halte, aber es scheint dort schon noch mehr
>>>> mitzuschwingen als beim profanen 'einkaufen'. Zum Shoppen gehört
>>>> auch das Bummeln durch die Läden, Einkaufspassagen etc. dazu. Es
>>>> geht also eher Richtung 'Einkaufsgesamterlebnis'.
>>>
>>> Also ein Einkaufsbummel.
>>
>> Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.
>
> Ich bezog mich dabei auch auf das "Einkaufsgesamterlebnis". Außerdem ist
> es wirklich so unmöglich zu sagen, "wir machen heute einen
> Einkaufsbummel"?

Das ist sicher möglich. So gut wie 'Lass uns shoppen gehen.'


Ciao
Toscha
--
Geld allein ist nicht alles.
Es muss einem auch gehören.

Detlef Meißner

unread,
Oct 6, 2015, 1:37:08 PM10/6/15
to
Am 06.10.2015 um 19:12 schrieb Thomas Schade:
Shoppen klingt so dynamisch.

Detlef

Antonia H.

unread,
Oct 6, 2015, 2:41:55 PM10/6/15
to
... und stressig. (Rein in die Kabine, Klamotten aus,
an, aus an... usw.)

Antonia

Detlef Meißner

unread,
Oct 6, 2015, 2:59:44 PM10/6/15
to
Am 06.10.2015 um 20:41 schrieb Antonia H.:
> Am 06.10.2015 um 19:37 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 06.10.2015 um 19:12 schrieb Thomas Schade:
>>> On 07.10.2015 00:07, Rüdiger Silberer wrote:
>>>> Am 06.10.2015 schrieb Thomas Schade:
>>
>>>>>> Also ein Einkaufsbummel.
>>>>>
>>>>> Was nicht jeder sofort als Verb erkennt.
>>>>
>>>> Ich bezog mich dabei auch auf das "Einkaufsgesamterlebnis". Außerdem ist
>>>> es wirklich so unmöglich zu sagen, "wir machen heute einen
>>>> Einkaufsbummel"?
>>>
>>> Das ist sicher möglich. So gut wie 'Lass uns shoppen gehen.'
>>>
>> Shoppen klingt so dynamisch.
>>
>
> ... und stressig. (Rein in die Kabine, Klamotten aus,
> an, aus an... usw.)

Darf man zuschauen? ;-)

Detlef

Manfred Hoß

unread,
Oct 6, 2015, 6:39:46 PM10/6/15
to
Am Wed, 07 Oct 2015 00:00:05 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Ich glaube, wir haben die gegenteiligen Standpunkte in diesem Subthread
> hinreichend illuminiert.

Nicht ganz, denn noch fehlt bei dir die Erkenntnis, dass ich die
Großschreibung der Infinitive nicht für richtig erklärt habe, sondern für
begründbar, was ein Unterschied ist. Ich empfehle dir, das nächste Mal
etwas genauer zu lesen.

So, jetzt sind wir durch.

Gruß
Manfred.

Florian Ritter

unread,
Oct 6, 2015, 7:39:41 PM10/6/15
to
Am Dienstag, 6. Oktober 2015 18:15:10 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:

> >> Ich habe keine Gewährsperson, aber ich habe neben "schnacken" auch schon
> >> Leute "snacken" sagen hören.

> > Aus welchem Plattland waren solcherart Sager?

> Ist das wirklich wichtig?

Aber sicher, den Platt ist doch nicht homogen - FR

Manfred Hoß

unread,
Oct 6, 2015, 8:51:34 PM10/6/15
to
In dem Fall muss ich dann passen, denn als Süddeutschem, der selten in den
Norden kommt, fehlen mir dazu die nötigen Einblicke. Gehört habe ich es
jedenfalls im Fernsehen, wobei entweder nicht gesagt wurde, welche Art
Platt gesprochen wurde, oder es mich einfach nicht interessierte.

Gruß
Manfred.

Antonia H.

unread,
Oct 7, 2015, 3:03:56 AM10/7/15
to
Na, dann wird's erst stressig... ;-)

Antonia

Detlef Meißner

unread,
Oct 7, 2015, 3:34:50 AM10/7/15
to
Am 07.10.2015 um 09:03 schrieb Antonia H.:
> Am 06.10.2015 um 20:59 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 06.10.2015 um 20:41 schrieb Antonia H.:
>
>>>>>
>>>> Shoppen klingt so dynamisch.
>>>>
>>>
>>> ... und stressig. (Rein in die Kabine, Klamotten aus,
>>> an, aus an... usw.)
>>
>> Darf man zuschauen? ;-)
>>
> Na, dann wird's erst stressig... ;-)
>
Och, _ich_ bin da ganz entspannt. :-)

Detlef

Manfred Hoß

unread,
Oct 7, 2015, 1:05:12 PM10/7/15
to
Am Wed, 07 Oct 2015 12:00:12 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>> Ich glaube, wir haben die gegenteiligen Standpunkte in diesem Subthread
>>> hinreichend illuminiert.
>
>> Nicht ganz, denn noch fehlt bei dir die Erkenntnis, dass ich die
>> Großschreibung der Infinitive nicht für richtig erklärt habe, sondern für
>> begründbar, was ein Unterschied ist.
>
> Ach so! Du möchtest nun über den Begriff "begründbar" diskutieren.
>
> Nun gut. Selbstverständlich ist die Falschschreibung begründbar, nämlich
> mit der Inkompetenz des Werbetexters. Mit diesem Argument ist jede
> Falschschreibung begründbar. Hatte ich das nicht bereits so geschrieben?

Es ist eine Möglichkeit. Genauso gut kann es aber sein, dass er sich
bewusst für die Großschreibung entschieden hat, da die beiden Begriffe, auf
die es ihm ankommt ("shoppen" und "snacken"), dadurch stärker ins Auge
fallen.

> Du hattest als Begründung eine Stelle aus einem alten Zweifelsfallduden
> zitiert, in der steht, daß in manchen Fällen nicht eindeutig bestimmt
> werden könne, ob ein Infinitiv substantiviert ist oder nicht. Als Beleg
> hierfür führt der Duden allerdings eine andere Satzkonstruktion auf als
> sie hier vorliegt.
>
> Das habe ich nun schon mehrfach genannt, aber Du snippst es immer wieder
> weg. Man könnte argwöhnen, Du hättest dagegen kein gutes Argument.

Die Frage ist, ob sich der Werbetexter für die Grammatik eines Satzes
interessiert. Ich bezweifel das. Klar könnte es sein, dass er Germanistik
studiert hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Aber falls er je
den Abschnitt aus dem Zweifelsfallduden gelesen hat, was wird bei ihm wohl
hängengeblieben sein? Eben dass Infinitive mit kleinem oder großem
Anfangsbuchstaben geschrieben werden können.

Vielleicht hat er aber auch nicht den altschrieblichen Duden zur Hand
genommen, sondern ein anderes Wörterbuch.

"*Groß- oder Kleinschreibung*
[...]
h) Infinitiv: Eindeutig folgt die Großschreibung auf Artikel, Attribut oder
Präposition! Das Nacktbaden ist hier verboten. Erholsames Wandern ist bei
uns gut möglich. Zwischen Sollen und Wollen ist ein Unterschied.
Dagegen: Der bloße Infinitiv kann enweder groß oder klein geschrieben
werden! Ich glaube, daß Laufen|laufen gesünder ist als Fahren|fahren."
(Quelle:

Und schon hat er mit der Großschreibung Recht.

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Oct 7, 2015, 1:07:48 PM10/7/15
to
Dann warte ab, bis sie dich zum 24. Mal fragt, ob ihr das Kleid besser
steht als die, die sie zuvor anhatte. :-)

Gruß
Manfred.

Manfred Hoß

unread,
Oct 7, 2015, 1:10:13 PM10/7/15
to
Am Wed, 07 Oct 2015 12:00:12 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>> Ich glaube, wir haben die gegenteiligen Standpunkte in diesem Subthread
>>> hinreichend illuminiert.
>
>> Nicht ganz, denn noch fehlt bei dir die Erkenntnis, dass ich die
>> Großschreibung der Infinitive nicht für richtig erklärt habe, sondern für
>> begründbar, was ein Unterschied ist.
>
(Quelle: Compact Wörterbuch Rechtschreibung. - München : Compact-Verlag,
1990)

Detlef Meißner

unread,
Oct 7, 2015, 1:10:57 PM10/7/15
to
Ich wollte doch nur (ent)spannen! ;-)

Detlef

Antonia H.

unread,
Oct 7, 2015, 2:04:04 PM10/7/15
to
Keine Angst, hier wird keiner
stressen, zuschauen, entspannen, warten, fragen und schon gar nicht
spannen! :-)

Antonia

Detlef Meißner

unread,
Oct 7, 2015, 2:19:42 PM10/7/15
to
Am 07.10.2015 um 20:04 schrieb Antonia H.:
> Am 07.10.2015 um 19:10 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 07.10.2015 um 19:07 schrieb Manfred Hoß:
>>> Am Wed, 7 Oct 2015 09:34:47 +0200 schrieb Detlef Meißner:
>>>> Am 07.10.2015 um 09:03 schrieb Antonia H.:
>>>>> Am 06.10.2015 um 20:59 schrieb Detlef Meißner:
>>>>>> Am 06.10.2015 um 20:41 schrieb Antonia H.:
>>>>>
>>>>>>>> Shoppen klingt so dynamisch.
>>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>> ... und stressig. (Rein in die Kabine, Klamotten aus,
>>>>>>> an, aus an... usw.)
>>>>>>
>>>>>> Darf man zuschauen? ;-)
>>>>>>
>>>>> Na, dann wird's erst stressig... ;-)
>>>>>
>>>> Och, _ich_ bin da ganz entspannt. :-)
>>>
>>> Dann warte ab, bis sie dich zum 24. Mal fragt, ob ihr das Kleid besser
>>> steht als die, die sie zuvor anhatte. :-)
>>>
>> Ich wollte doch nur (ent)spannen! ;-)
>
> Keine Angst, hier wird keiner
> stressen, zuschauen, entspannen, warten, fragen und schon gar nicht
> spannen! :-)
>
Wie unspannend!

Detlef

Florian Ritter

unread,
Oct 8, 2015, 12:04:28 PM10/8/15
to
Am Mittwoch, 7. Oktober 2015 19:05:12 UTC+2 schrieb Manfred Hoß:

Wir wollen einander du sagen, uns fest bei den Händen halten und
ganz liebhaben, nicha.

> Die Frage ist, ob sich der Werbetexter für die Grammatik eines Satzes
> interessiert. Ich bezweifel das. Klar könnte es sein, dass er Germanistik
> studiert hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering.

Der Vita des derzeit sehr erfolgreichen Schweizer Autors Martin
Suter entnehme ich, daß der eine Lehre als Werbetexter absolviert hat.
Äh, mit der Mittleren Reife geht man da rein und ist mit 18 Werbetexter?
Dann wundert mir jahnischt mehr - FR

Florian Ritter

unread,
Oct 8, 2015, 12:19:32 PM10/8/15
to
Am Mittwoch, 7. Oktober 2015 09:03:56 UTC+2 schrieb Antonia H.:

> >> ... und stressig. (Rein in die Kabine, Klamotten aus,
> >> an, aus an... usw.)

> > Darf man zuschauen? ;-)

> Na, dann wird's erst stressig... ;-)

In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus und ich suchte
eine Dependence von Carrefour auf, Ersatz zu holen.
Dort erlebte ich Merckwürdiges: Mann und Frau gingen gemeinsam
Dessous beschaffen, Mann setzte sich vor die Umkleidekabine, in
der Frau verschwand, um dann nur in Unterwäsche in aller
Öffentlichkeit zu erscheinen und das Zeug von Männe begutachten
zu lassen.

Wat nu nich all gifft - FR

Manfred Hoß

unread,
Oct 8, 2015, 12:23:13 PM10/8/15
to
Am Thu, 08 Oct 2015 11:00:17 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:

>>Die Frage ist, ob sich der Werbetexter für die Grammatik eines Satzes
>>interessiert.
>
> Das ist in diesem Zusammenhang irrelevant.
>
> Interessant ist in diesem Thread einzig, ob die gewählte Großschreibung
> der Infinitive orthographisch richtig ist oder nicht.
>
> Nachdem Du immer noch kein gutes Argument dagegen hast, wird die
> Schreibung wohl falsch sein, wie von mir angegeben. :-)

"*II. Groß- und Kleinschreibung*
Im Gegensatz zu den anderen Sprachen besitzt die deutsche Sprache ein
umfangreiches System der Groß- und Kleinschreibung. Nach diesem System
schreibt man grundsätzlich alle *Hauptwörter*, wie z. B. das Haus, die
Wohnung, der Junge, *groß* und *alle andern Wörter,* wenn sie nicht am
Satzanfang stehen, *klein.*

Zu diesen kleingeschriebenen Wörtern gehören:
*Zeitwörter:* Sie drücken eine *Tätigkeit* aus, wie. z. B. /gehen, laufen,/
/singen;/
...
Bei diesen Schwierigkeiten sollten Sie immer die folgenden Hilfsregeln vor
Augen haben:
In Zweifelsfällen schreibt man klein, mit Ausnahme bei den Zeitwörtern.
Hier gilt: In Zweifelsfällen schreibt man groß."

(Quelle: Neues Deutsches Wörterbuch. - Köln : Lingen-Verlag, 1981. - S. 25)

Du siehst, altschrieblich lässt sich die Großschreibung von "snacken" und
"shoppen" begründen. :-)

Gruß
Manfred.

Thomas Schade

unread,
Oct 8, 2015, 12:29:59 PM10/8/15
to
On 08.10.2015 23:19, Florian Ritter wrote:

> In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus und ich suchte
> eine Dependence von Carrefour auf, Ersatz zu holen.
> Dort erlebte ich Merckwürdiges: Mann und Frau gingen gemeinsam
> Dessous beschaffen, Mann setzte sich vor die Umkleidekabine, in
> der Frau verschwand, um dann nur in Unterwäsche in aller
> Öffentlichkeit zu erscheinen und das Zeug von Männe begutachten
> zu lassen.

Interessant, in welcher Abteilung du nach Unterhosen suchst.


Ciao
Toscha
--
Some of them want to use you Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you Some of them want to be abused.
[Eurythmics]

Antonia H.

unread,
Oct 8, 2015, 1:18:32 PM10/8/15
to
Solch ein Szenario hat was, oder?
Bei Karstadt schwer vorstellbar... ;-)

Antonia

Sepp Neuper

unread,
Oct 8, 2015, 4:28:50 PM10/8/15
to
Florian Ritter <hansr...@googlemail.com> schrieb:

>In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus

Es gibt Handwaschmittel, um auf Reisen Wäsche im
Waschbecken waschen zu können.

Servus, Sepp

Manfred Hoß

unread,
Oct 8, 2015, 4:40:28 PM10/8/15
to
So wie hier bei Otto?
https://www.youtube.com/watch?v=9FkBdAXS3HA

Gruß
Manfred.

Detlef Meißner

unread,
Oct 8, 2015, 4:54:33 PM10/8/15
to
Nimmt man in Frankreich nicht das Bidet dafür?

Detlef

Sepp Neuper

unread,
Oct 8, 2015, 6:36:50 PM10/8/15
to
Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:

>> Florian Ritter <hansr...@googlemail.com> schrieb:
>>>In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus

>> Es gibt Handwaschmittel, um auf Reisen Wäsche im
>> Waschbecken waschen zu können.

>So wie hier bei Otto?
>https://www.youtube.com/watch?v=9FkBdAXS3HA

Könnte sein.
Nachdem Florian seine Unterhosen offenbar immer nach Gebrauch
gleich wegschmeißt, scheinen sie wohl unwaschbar zu sein.

Servus, Sepp

Manfred Hoß

unread,
Oct 8, 2015, 10:18:38 PM10/8/15
to
Am Fri, 09 Oct 2015 01:30:04 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
>>>>Die Frage ist, ob sich der Werbetexter für die Grammatik eines Satzes
>>>>interessiert.
>
>>> Das ist in diesem Zusammenhang irrelevant.
>
>>> Interessant ist in diesem Thread einzig, ob die gewählte Großschreibung
>>> der Infinitive orthographisch richtig ist oder nicht.
>
>>> Nachdem Du immer noch kein gutes Argument dagegen hast, wird die
>>> Schreibung wohl falsch sein, wie von mir angegeben. :-)
>
>>"*II. Groß- und Kleinschreibung*
>>Im Gegensatz zu den anderen Sprachen besitzt die deutsche Sprache ein
>>umfangreiches System der Groß- und Kleinschreibung.
>
> Ach! Das ist mir (und sicher auch den Lesern dieser NG) völlig neu!
>
>>Bei diesen Schwierigkeiten sollten Sie immer die folgenden Hilfsregeln vor
>>Augen haben:
>>In Zweifelsfällen schreibt man klein, mit Ausnahme bei den Zeitwörtern.
>>Hier gilt: In Zweifelsfällen schreibt man groß."
>
>>(Quelle: Neues Deutsches Wörterbuch. - Köln : Lingen-Verlag, 1981. - S. 25)
>
> Ja, ja, das Sprüchlein hat schon damals nicht gestimmt, richtig Drehzahl
> hat es aber erst mit der BRaZ bekommen.
>
>>Du siehst, altschrieblich lässt sich die Großschreibung von "snacken" und
>>"shoppen" begründen. :-)
>
> Ja, ja.
> Bist Du nun durch?

Ja, denn offensichtlich hast du keine Begründung für deine Ansicht außer
"Das stimmt nicht". Solange du also keine echten Argumente lieferst, können
wir das Thema für abgeschlossen erklären.

Gruß
Manfred.

Sergio Gatti

unread,
Oct 9, 2015, 6:54:47 AM10/9/15
to
Smiley vergessen?
Also, Franzosen und Italiener benutzen das Bidet für den Po
und den Intimbereich.
Was andere damit machen, bleibt ihnen überlassen.
Um auf Reisen Wäsche ohne Waschmaschine waschen zu können,
ist ein Waschbecken bestimmt viel bequemer als ein Bidet.
Zwerge mögen anderer Meinung sein.

Detlef Meißner

unread,
Oct 9, 2015, 7:37:56 AM10/9/15
to
Am 09.10.2015 um 12:54 schrieb Sergio Gatti:
> Am 08.10.2015 um 22:54 schrieb Detlef Meißner:
>> Am 08.10.2015 um 22:28 schrieb Sepp Neuper:
>>> Florian Ritter <hansr...@googlemail.com> schrieb:
>>>
>>>> In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus
>>>
>>> Es gibt Handwaschmittel, um auf Reisen Wäsche im
>>> Waschbecken waschen zu können.
>>>
>> Nimmt man in Frankreich nicht das Bidet dafür?
>
> Smiley vergessen?
> Also, Franzosen und Italiener benutzen das Bidet für den Po
> und den Intimbereich.

Passt doch. ;-)
Außerdem ist Florian kein Italiener oder Franzose.

> Was andere damit machen, bleibt ihnen überlassen.
> Um auf Reisen Wäsche ohne Waschmaschine waschen zu können,
> ist ein Waschbecken bestimmt viel bequemer als ein Bidet.
> Zwerge mögen anderer Meinung sein.

Nun, wenn man die Wäsche erst einmal einweichen lässt, ist das
Waschbecken blockiert.

Detlef

Oliver Cromm

unread,
Oct 9, 2015, 10:46:56 AM10/9/15
to
* Manfred Hoß:

> Bei diesen Schwierigkeiten sollten Sie immer die folgenden Hilfsregeln vor
> Augen haben:
> In Zweifelsfällen schreibt man klein, mit Ausnahme bei den Zeitwörtern.
> Hier gilt: In Zweifelsfällen schreibt man groß."
>
> (Quelle: Neues Deutsches Wörterbuch. - Köln : Lingen-Verlag, 1981. - S. 25)
>
> Du siehst, altschrieblich lässt sich die Großschreibung von "snacken" und
> "shoppen" begründen. :-)

Mit dem Argument "ich bin Skeptiker, ich zweifle immer"?

Der fragliche Satz enthielt keinen Zweifelsfall und keine
Schwierigkeit. Wer einen solchen Fehler macht, hat einfach kein
Sprachgefühl, und im Gegensatz zu einem Germanistikstudium halte
ich dieses bei Werbetextern für durchaus wünschenswert.

--
*Multitasking* /v./ Screwing up several things at once

Manfred Hoß

unread,
Oct 9, 2015, 3:52:46 PM10/9/15
to
Am Fri, 9 Oct 2015 10:46:56 -0400 schrieb Oliver Cromm:

> * Manfred Hoß:
>
>> Bei diesen Schwierigkeiten sollten Sie immer die folgenden Hilfsregeln vor
>> Augen haben:
>> In Zweifelsfällen schreibt man klein, mit Ausnahme bei den Zeitwörtern.
>> Hier gilt: In Zweifelsfällen schreibt man groß."
>>
>> (Quelle: Neues Deutsches Wörterbuch. - Köln : Lingen-Verlag, 1981. - S. 25)
>>
>> Du siehst, altschrieblich lässt sich die Großschreibung von "snacken" und
>> "shoppen" begründen. :-)
>
> Mit dem Argument "ich bin Skeptiker, ich zweifle immer"?
>
> Der fragliche Satz enthielt keinen Zweifelsfall und keine
> Schwierigkeit.

Das gilt für Martin, das gilt für dich und auch für mich, aber ganz
offensichtlich galt das nicht für den Verfasser des Textes.

> Wer einen solchen Fehler macht, hat einfach kein
> Sprachgefühl, und im Gegensatz zu einem Germanistikstudium halte
> ich dieses bei Werbetextern für durchaus wünschenswert.

Man kann nicht alles verlangen, und ich finde, die Großschreibung von
"snacken" und "shoppen" ist nicht so schlimm wie Werbesprüche in der Art
von "Da werden Sie geholfen!".

Gruß
Manfred.

Florian Ritter

unread,
Oct 9, 2015, 4:05:01 PM10/9/15
to
Am Donnerstag, 8. Oktober 2015 19:18:32 UTC+2 schrieb Antonia H.:

> > In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus und ich suchte
> > eine Dependence von Carrefour auf, Ersatz zu holen.
> > Dort erlebte ich Merckwürdiges: Mann und Frau gingen gemeinsam
> > Dessous beschaffen, Mann setzte sich vor die Umkleidekabine, in
> > der Frau verschwand, um dann nur in Unterwäsche in aller
> > Öffentlichkeit zu erscheinen und das Zeug von Männe begutachten
> > zu lassen.

> Solch ein Szenario hat was, oder?
> Bei Karstadt schwer vorstellbar... ;-)

Dem deutschen Manne von achtem Schrot & Korn ist das Untergewand
des Weibes recht eigentlich total bockwurscht.

Allerdings stieß ich vor einigen Jahren beim Auswickeln auf
eine Art Kürass und mir wurde stolz verkündet, das wäre ein
"Body". Solcherart Verpanzerung ungewohnt, bestand ich drauf,
daß die Ollsch das Ding selbst ablegte.
Dinge gehen vor im Mond, die ist das Kalb nicht mal gewohnt - FR

Florian Ritter

unread,
Oct 9, 2015, 4:12:23 PM10/9/15
to
Am Donnerstag, 8. Oktober 2015 22:28:50 UTC+2 schrieb Sepp Neuper:

> >In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus

> Es gibt Handwaschmittel, um auf Reisen Wäsche im
> Waschbecken waschen zu können.

Vielmal Dank für den Hinweis, aber solcherart Vorgehensweise
überlasse ich denn doch Leuten wie Dir - FR

Detlef Meißner

unread,
Oct 9, 2015, 4:17:39 PM10/9/15
to
Die feinen Rittersleut gewanden sich stets neu.

Detlef

Florian Ritter

unread,
Oct 9, 2015, 4:18:01 PM10/9/15
to
Am Freitag, 9. Oktober 2015 00:36:50 UTC+2 schrieb Sepp Neuper:

> Nachdem Florian seine Unterhosen offenbar immer nach Gebrauch
> gleich wegschmeißt, scheinen sie wohl unwaschbar zu sein.

Ein Freund hatte als Assistent am Univ.-Spittel die
Wegwerfunterhose entdeckt: Zwei übereinander, am zwoten Tag die
innere auf Bremsstreifen nach außen gewendet, am dritten Tag äußere
als innere, neue nach außen &cet.
Wurde nicht lange durchgehalten - FR

Florian Ritter

unread,
Oct 9, 2015, 4:21:46 PM10/9/15
to
Am Freitag, 9. Oktober 2015 12:54:47 UTC+2 schrieb Sergio Gatti:

> > Nimmt man in Frankreich nicht das Bidet dafür?

> Also, Franzosen und Italiener benutzen das Bidet für den Po
> und den Intimbereich.
> Was andere damit machen, bleibt ihnen überlassen.

Warum Weiber eine Gehirnwindung mehr haben als'n Pferd?
Damit se nich aus'm Bidet saufen tun.

FR

Oliver Cromm

unread,
Oct 9, 2015, 4:57:52 PM10/9/15
to
* Detlef Meißner:
Ich hab ja schon Unterhosen gesehen, auf denen "Montag",
"Dienstag" ... draufstand. Auf Floris Dessous ist vermutlich "9.
Oktober 2015" aufgedruckt, um ganz sicherzugehen.

Es gibt ja auch gute ("psychoanal hochinteressante") Gründe für
sowas.
<http://www.maimed.de/index.php/de/inkontinenzprodukte/einmalunterhosen-slips>

--
Software is getting slower
more rapidly than hardware becomes faster
--Wirth's law

Detlef Meißner

unread,
Oct 9, 2015, 6:10:08 PM10/9/15
to
Am 09.10.2015 um 22:57 schrieb Oliver Cromm:
> * Detlef Meißner:
>> Am 09.10.2015 um 22:12 schrieb Florian Ritter:
>>> Am Donnerstag, 8. Oktober 2015 22:28:50 UTC+2 schrieb Sepp Neuper:
>>>
>>>>> In Frankreich gingen mir die Unterhosen aus
>>>
>>>> Es gibt Handwaschmittel, um auf Reisen Wäsche im
>>>> Waschbecken waschen zu können.
>>>
>>> Vielmal Dank für den Hinweis, aber solcherart Vorgehensweise
>>> überlasse ich denn doch Leuten wie Dir - FR
>>>
>> Die feinen Rittersleut gewanden sich stets neu.
>
> Ich hab ja schon Unterhosen gesehen, auf denen "Montag",
> "Dienstag" ... draufstand. Auf Floris Dessous ist vermutlich "9.
> Oktober 2015" aufgedruckt, um ganz sicherzugehen.

Was macht er dann damit, wenn er sie an diersem Tage nicht tragen konnte?
>
> Es gibt ja auch gute ("psychoanal hochinteressante") Gründe für
> sowas.
> <http://www.maimed.de/index.php/de/inkontinenzprodukte/einmalunterhosen-slips>
>
Und die besorgte er sich in einer Dependence von Carrefour, wo die Frau
ihre Unterwäsche dem Manne vorführte?
Was es doch so alles gibt!

Detlef

Manfred Hoß

unread,
Oct 10, 2015, 5:19:42 AM10/10/15
to
Am Sat, 10 Oct 2015 11:00:05 +0200 schrieb Martin Gerdes:

> Manfred Hoß <rostk...@arcor.de> schrieb:
>
> ["Wenn Sie schnell noch Shoppen oder Snacken möchten."]
>
>>> Wer einen solchen Fehler macht, hat einfach kein
>>> Sprachgefühl, und im Gegensatz zu einem Germanistikstudium halte
>>> ich dieses bei Werbetextern für durchaus wünschenswert.
>
>>Man kann nicht alles verlangen
>
> Von einem Texter sollte man sehr wohl verlangen können, daß er nicht nur
> orthographisch richtig schreiben kann, sondern das im Arbeitsalltag auch
> tut. Wer als professioneller Texter in seinen abgegebenen Texten (viele)
> Fehler hat, hat ganz einfach nur schlecht gearbeitet.

Woher weißt du, dass der Satz von einem professionellen Texter geschrieben
wurde? Dank der modernen Technik kann heutzutage jeder einen Text schreiben
und auch drucken, ohne dass weitere Personen an dem Prozess beteiligt
werden müssen. Zudem, da sowohl "snacken" als auch "shoppen" mit großem S
geschrieben wurden, handelt es sich um einen Wiederholungsfehler. Folglich
wurde nur ein Fehler gemacht und der eben zwei Mal, was deutlich zeigt,
dass der Verfasser von der Richtigkeit überzeugt ist.

Gruß
Manfred.

Roland Franzius

unread,
Oct 10, 2015, 9:17:58 AM10/10/15
to
Das Theaterstück heißt im Original

http://www.rowohlt-theaterverlag.de/stueck/Shoppen_Ficken.72238.html

Dier Texterin wird schon gewusst haben, warum ersie Snacken so und Groß
schreibt.

Die Ungebildetheit in Bezug aufs Theater grassiert hierzulande in
erstaunlichem Umfange und Gedichte kann nunmehr auch kaum keiner.

--

Roland Franzius

Florian Ritter

unread,
Oct 10, 2015, 3:02:31 PM10/10/15
to
Am Freitag, 9. Oktober 2015 22:57:52 UTC+2 schrieb Oliver Cromm:

> > Die feinen Rittersleut gewanden sich stets neu.

> Ich hab ja schon Unterhosen gesehen, auf denen "Montag",
> "Dienstag" ... draufstand. Auf Floris Dessous ist vermutlich "9.
> Oktober 2015" aufgedruckt, um ganz sicherzugehen.

> Es gibt ja auch gute ("psychoanal hochinteressante") Gründe für
> sowas.
> <http://www.maimed.de/index.php/de/inkontinenzprodukte/einmalunterhosen-slips>

Tja, Olli, also ich kann Dir nur zuraten, mal testweise zwo Wochen
gewindelt durch Toronto, Montreal oder wie das Nest heißt zu wandeln,
Du wirst es mit Sicherheit lustvoll erleben - FR

Detlef Meißner

unread,
Oct 10, 2015, 3:08:29 PM10/10/15
to
Darf er die Windel in der Zeit auch wechseln (lassen)?

Detlef

Manfred Hoß

unread,
Oct 10, 2015, 3:09:23 PM10/10/15
to
Am Sat, 10 Oct 2015 17:53:27 +0200 schrieb Rüdiger Silberer:

> Seine Überzeugung ist aber so was von egal. Von jemandem der sein Geld
^
,
> mit dem Schreiben oder dem Anfertigen von Plakaten verdient, kann ich
> erwarten, daß er die gängige Orthographie beherrscht. Alles andere ist
> Pfusch und wird durch Überzeugung nicht besser.

Wieso sollte der Schreiber sein Geld mit der Anfertigung von Plakaten
verdienen? Es könnte doch genauso gut sein, dass ein Ladenbesitzer das
Plakat entworfen und im Schaufenster angebracht hat, um für sein Geschäft
zu werben. Martin hat schließlich nicht gesagt, wo genau er das Plakat
gesehen hat, nur, dass es in einem Bahnhof war.

Gruß
Manfred.

Dr. Falstaff

unread,
Oct 10, 2015, 11:44:50 PM10/10/15
to
> und Gedichte kann nunmehr auch kaum keiner.
_________________________________
/ Der Dichter, der Dichter, \
\ der kriegt eins auf die Lichter /
---------------------------------
\
\
__
U--U\.'@@@@@@`.
\__/(@@@@@@@@@@)
(@@@@@@@@)
`YY~~~~YY'
|| ||


Carsten Thumulla

unread,
Oct 10, 2015, 11:51:30 PM10/10/15
to
Manfred Hoß schrieb:
>
> verdienen? Es könnte doch genauso gut sein, dass ein Ladenbesitzer das
> Plakat entworfen und im Schaufenster angebracht hat

Genau! Du stellst ja auch eine kaputte Rechtschreibung in Dein Schaufenster.


ct

Manfred Hoß

unread,
Oct 11, 2015, 12:43:34 AM10/11/15
to
Du übersiehst die Möglichkeit, dass derjenige es aus Überzeugung tat.

Gruß
Manfred.

Carsten Thumulla

unread,
Oct 11, 2015, 3:38:49 AM10/11/15
to
Manfred Hoß schrieb:
Genau, Überzeugung erwächst aus mangelndem Nachdenken.


ct

Manfred Hoß

unread,
Oct 11, 2015, 2:05:00 PM10/11/15
to
Am Sun, 11 Oct 2015 09:38:48 +0200 schrieb Carsten Thumulla:

> Manfred Hoß schrieb:
>> Am Sun, 11 Oct 2015 05:51:29 +0200 schrieb Carsten Thumulla:
>>> Manfred Hoß schrieb:
>>>>
>>>> verdienen? Es könnte doch genauso gut sein, dass ein Ladenbesitzer das
>>>> Plakat entworfen und im Schaufenster angebracht hat
>>>
>>> Genau! Du stellst ja auch eine kaputte Rechtschreibung in Dein Schaufenster.
>>
>> Du übersiehst die Möglichkeit, dass derjenige es aus Überzeugung tat.
>
> Genau, Überzeugung erwächst aus mangelndem Nachdenken.

Ich habe mal jemanden getroffen, dem das Wort "hat" Schwierigkeiten
bereitete. Er war sich nie sicher, ob er das Wort mit einem oder mit zwei t
geschrieben wird. Einmal habe ich einen handgeschriebenen Text von ihm
gelesen, in dem "er hatt" stand. Das hatte aber nichts mit mangelndem
Nachdenken zu tun.

Gruß
Manfred.
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