Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
österreichischer.
Mir war es trotz diverser Lexika und eines etymologischen Wörterbuches sowie
des Internets nicht möglich die Herkunft dieses doch recht allgemein
gebräuchlichen Begriffes zu recherchieren.
Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus!
Richard Ruisz
> Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
> Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
> Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
>
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
Diese etwas bizarre familiäre Problem lässt sich leicht lösen, indem man
die Frau Generaluhrahnin überhaupt nicht mehr anspricht.
Welche Anrede hielte sie denn für angemessenes Hochösterreichisch?
--
Tschö, wa!
Thorsten
Dir wohl nicht aber Deiner Schwester!
Ich empfehle die Zuziehung eines Familientherapeuten (Achtung: jetzt
wirds off topic!), denn eine Oma, die sich gegen diese allgemeinüb-
liche Bezeichnung wehrt, da hats doch was Tieferliegendes?
Ist sie vielleicht sehr jung und möchte noch nicht in die Senioren-
ecke gedrängt werden?
On topic:
Oma ist eine verkürzte Form von Großmama (na jetzt schaust aber!) in
der Lallsprache der Kleinkinder.
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Leute die zur Entwicklung, Produktion oder Reparatur
| | | |_| | von Dingen nicht taugen gehen in Verkauf und Marke-
| | | _ | ting. Wenn sie auch dort versagen werden sie Journa-
|_|a |_| |_|a listen." (aus dem Internet)
Hmm, »Großmutter« finde ich ja nicht sehr einfallsreich. ;-)
Ich hätte hier einen mundartlichen Ausdruck erwartet, etwas wie
»Ähndl« (von »Ahn«) oder so. Außerdem hat sich das Wort »Großmutter«
sehr wahrscheinlich von Norddeutschland aus im deutschen Sprachraum
ausgebreitet.
Schöne Grüße,
Wolf
»Oma« ist eine kindersprachliche Verkürzung von »Großmama« (die
Form »Omama« gibt's auch); das Wort ist anscheinend erst seit dem
19. Jh. im Gebrauch. Im Österreichischen Wörterbuch ist »Oma«
verzeichnet, einen Hinweis, daß das ein binnendeutscher Ausdruck
wäre, findet man dort nicht.
Schöne Grüße,
Wolf
> und doch gibt es regionale Unterschiede:
> So hörte ich ich Kleinkinder in der Schweiz "Grossi" statt "Oma" sagen.
Hast du das so hart ausgesprochen gehört? (Kurzes o vor Doppel-s?)
Oder nicht doch etwa: "Groosi"?
Das klingt doch gleich viel liebevoller.
ys
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
Ähm - welche Sprache spricht man denn in Österreich? Bisher hing ich dem
Wahn an, es sei ein dem Deutschen wenigstens grob ähnlicher Dialekt.
Diedrich
--
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> Hallo!
>
> Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
> Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
> Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
>
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
> Mir war es trotz diverser Lexika und eines etymologischen Wörterbuches sowie
> des Internets nicht möglich die Herkunft dieses doch recht allgemein
> gebräuchlichen Begriffes zu recherchieren.
>
Ist das nicht einfach kindersprachlich fuer "Grossmama"?
> Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
Ich wuerde die Oma plonken.
>Ich wuerde die Oma plonken.
Oder: "Pemen, Sie wissen schon, so mit Schnur an Tischkante ..."
Was ist den "plonken"? Macht das Spaß?
Gruß,
Markus
Ja, aber nur wenn man das "denn" mit zwei "n" schreibt.
marc
---
The best revenge is massive success.
(Frank Sinatra)
Bekanntlich unterscheidet die Deutschen und Österreicher nichts außer der
Sprache :-)
mfg wk
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
Reib der alten Rechthaberin das aktuelle Österreichische Wörterbuch
unter die Nase:
| *Oma* die, -/-s, /Kinderspr. auch:/ Omi,
| /veraltend auch:/ *Omama:* Großmutter
und
| *Omi* --> Oma
M.
> Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie
> ziemliche Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
Das glaube ich Ihnen nicht. Ich bin nicht verheiratet und habe deswegen
gar keine Schwiegermutter.
SCNR && Wirsing!
ltrebing
--
The first time you'll get a Microsoft product that doesn't suck will be
the day they start producing vacuum cleaners.
Lars Trebing | http://www.ltrebing.de/ | mailto:ltre...@ltrebing.de
Die Oma?
Ernsthaft: Wenn "Oma" im ÖWB steht und nicht als binnendeutsch markiert
ist, ist es "offiziell" österreichisch in dem Maße, wie ein Wort das nur
sein kann. Es gibt keine amtliche Regelung über die Staatsbürgerschaft
von Wörtern.
Allerdings habe ich Zweifel, ob die Großmutter Argumenten auf dieser
Ebene überhaupt zugänglich ist. Hängt sie allgemein einer
radikalösterreichischnationalen Weltanschauung oder Germanophobie an?
Nur dann wäre ihr Einwand verständlich.
Andernfalls würde ich den Grund für vorgeschoben halten. Möglicherweise
- verbindet sie mit "Oma" ein Bild, das sie für sich selbst nicht
akzeptiert, oder
- möchte sie mit dem formaleren "Großmutter" eine Distanz zum Kind
aufrecht erhalten, oder
- ist das der Ansatzpunkt zu einem Streit, mit dem sie die
Kindeleinverwahrung insgesamt abstellen möchte.
Du siehtst sicher ein, dass solche familiären Konflikte nicht mit einem
Wörterbuch zu lösen sind.
>> Welche Anrede hielte sie denn für angemessenes Hochösterreichisch?
>>
> Großmutter!
^ ^ ^^
> Leider ein Zungenbrecher für ein Kind von 18 Monaten...
Wenn das Kind die markierten einfachen Laute ausspricht, kommt was raus?
Übrigens auch so ein Gedanke, ob eine Aufsichtsperson, die den
Spracherwerb des Kleinkindes sabotiert, für die Verwahrung
uneingeschränkt geeignet ist.
Letztendlich beurteilen kannst das alles aber nur Du.
--
Tschö, wa!
Thorsten
> Richard Ruisz schrieb:
>> Großmutter!
> ^ ^ ^^
>> Leider ein Zungenbrecher für ein Kind von 18 Monaten...
>
> Wenn das Kind die markierten einfachen Laute ausspricht, kommt was
> raus?
"ßur!"?
SCNR
O.
>>> Großmutter!
>> ^ ^ ^^
>> Wenn das Kind die markierten einfachen Laute ausspricht, kommt was
>> raus?
>
> "ßur!"?
:-) Stimmt. Ich werde mal ein ernstes Wort mit meinem
Leerzeichenbeauftragten reden müssen.
--
Tschö, wa!
Thorsten
> Richard Ruisz schrieb:
>
>> Großmutter!
> ^ ^ ^^
>> Leider ein Zungenbrecher für ein Kind von 18 Monaten...
>
> Wenn das Kind die markierten einfachen Laute ausspricht, kommt was
> raus?
ßur!
Und was soll uns das jetzt sagen?
Rejnold
Tassilo Halbritter <usene...@gmx.de> writes:
[schnippel]
> Und weise sie auf die echt ausl=E4ndischen Bezeichnungen hin:
> Groosi - Schweiz
> Granny - USA
> Grand-maman - Frankreich=20
> stari baba - Russland
Noch ein bißchen exotischer:
mummo/mummi - Finnland
áhkku - Lappland
Daneben klingt "Oma" doch sicher auf einmal ganz akzeptabel... ;-)
mfg,
Julia 8-)
(deren Großmütter "Omi" und "Großmutti" hießen)
--
Julia Simon --- Hyppääjätär --- Sprachen-Freak vom Dienst
_@" schn...@iki.fi, http://www.iki.fi/~schnecki/ "@_
"Where linguists gather, madness abounds" --- story of my life
Jetzt weiß ich den österreichischen Ausdruck für Großelter:
das Ahn, gesprochen 'Ahnl'
> Grand-maman - Frankreich
Das ist wieder die Großmutter.
Oma = mamie, Uroma = mémé.
Ralf
--
Ralf R. Radermacher - DL9KCG - Köln/Cologne, Germany
NEW URL!!! private homepage: http://www.fotoralf.de
manual cameras and photo galleries - updated Nov.26, 2002
Contarex - Kiev 60 - Horizon 202 - P6 mount lenses
> Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
> Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
> Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
>
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
Mit den österreichischen Gepflogenheiten kenn ich mich nicht aus, aber
auch MUSEN ist Oma ziemlich deutsch-deutsch. Noch deutsch-deutscher ist
Omma. Ganz besonders deutsch-deutsch ist die Gewohnhheit, ältere Frauen
ganz allgemein als Oma zu bezeichnen, etwa in "Hilf der Oma mal mit dem
schweren Koffer!". Sowas würde hier (CH) als grob unhöflich empfunden.
Hierzulande gibt es Omas, aber selten. Ich nannte meine
Stief-Stiefgrossmutter (die Stiefmutter meines Stiefvaters, eine
englischsprechende Kanadierin) erstaunlicherweise Oma. Die anderen
Grossmütter hiessen Grossmutti.
Meine Nichte nennt ihre oldenburgische Grossmutter Oma, die
zürcherische Grossmami (die würde sich auch nicht mit Oma betiteln
lassen).
Die Kinder von Freunden nennen ihre eine Grossmutter Nuni, die andere
Grusi (wohl eine Nebenform von Grosi).
Meine Freundin (mit dem exotischen Walserdialekt) nannte ihre
Grossmutter väterlicherseits Tatta (die lebte im rätoromanischen
Sprachgebiet, wo "Tatta" üblich ist, sprach aber kein Romanisch),
die mütterlicherseits Oni (mit n, nicht m).
- Andi
>ganz allgemein als Oma zu bezeichnen, etwa in "Hilf der Oma mal mit dem
>schweren Koffer!". Sowas würde hier (CH) als grob unhöflich empfunden.
Hier -- Berlin -- nicht. Aber mit der Lebensart & -weise haben
Zugeiste ohnehin Probleme ;-)
>Grossmütter hiessen Grossmutti.
Ist Mutti noch zeitgemäß? Ich glaube, hier stirbt das langsam aus.
--
Gruß
Mathias +++ m...@snafu.de +++ http://home.snafu.de/mat/
+++ Disclaimer: My opinions are my own +++ and mine only +++
+++ Willst Du früh zur Arbeitsstelle: +++
+++ nimm' die S-Bahn - pünktlich - schnelle! +++
> Ich nannte meine
> Stief-Stiefgrossmutter (die Stiefmutter meines Stiefvaters, eine
> englischsprechende Kanadierin) erstaunlicherweise Oma. Die anderen
> Grossmütter hiessen Grossmutti.
Bei uns zu Hause gab es auch eine sprachliche Unterscheidung der
Großeltern väter- und mütterlicherseits:
Oma/Opa einerseits, Großvatl/Großmuttl andererseits.
Sind Vat[e]l und Mutt[e]l Regionalismen?
Großmuttl war gebürtige Krimdeutsche, Großvatl Sachse.
In anderen Zusammenhängen sind mir die Begriffe nicht geläufig.
Matthias
--
__________________________________________________________
NewsGroups individuell filtern mit http://www.NewsSIEVE.de
Yves
"Richard Ruisz" <boska...@aonmail.at> schrieb im Newsbeitrag
news:3e1c1f9b$0$24540$91ce...@newsreader01.highway.telekom.at...
> Hallo!
>
> Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
> Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
> Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
>
> Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> österreichischer.
> Mir war es trotz diverser Lexika und eines etymologischen Wörterbuches
sowie
> des Internets nicht möglich die Herkunft dieses doch recht allgemein
> gebräuchlichen Begriffes zu recherchieren.
>
> Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
>
> Vielen Dank im Voraus!
> Richard Ruisz
>
>
>
>
> Könnte man mir die englische oder französische Übersetzung von "Oma" sagen?
englisch: granny
französisch: (la) mémé
> französisch: (la) mémé
Ah non! Wie schon ausgeführt, ist "mémé" die Uroma.
Die 'einfache' Oma ist die "mamie".
[Oma auf französisch]
Ralf R. Radermacher schrieb in de.etc.sprache.deutsch:
> Matthias Opatz wrote:
>
>> französisch: (la) mémé
>
> Ah non! Wie schon ausgeführt, ist "mémé" die Uroma.
Und grand-mémé?
Und grand-mère? Und grand grand-mère?
> Die 'einfache' Oma ist die "mamie".
Ja, und die Ur-Oma grand-mamie?
Verwirrend.
Ich bin Laie in Sachen Französisch.
>>Ist Mutti noch zeitgemäß? Ich glaube, hier stirbt das langsam aus.
>"Mutti" hat für mich deutlichen Ost-Touch. Nachdem im Osten die Muttis
>allerdings seltener werden, mag der Begriff seltener werden.
Ich hatte es vor kurzem mit einem inzwischen um die 75 Jahren alten
Herren zu tun, der seinen Vater Vati nannte. Er ist in Berlin oder
Potsdam-Babelsberg aufgewachsen und in der Zeit der Spaltung nach
Westdeutschland und später in die Schweiz gegangen.
Diese Worte sind demnach älter?
> Mit den österreichischen Gepflogenheiten kenn ich mich nicht aus,
> aber auch MUSEN ist Oma ziemlich deutsch-deutsch. Noch
> deutsch-deutscher ist Omma. Ganz besonders deutsch-deutsch ist die
> Gewohnhheit, ältere Frauen ganz allgemein als Oma zu bezeichnen,
> etwa in "Hilf der Oma mal mit dem schweren Koffer!". Sowas würde
> hier (CH) als grob unhöflich empfunden.
Die Aufforderung, einer älteren Dame zur Hand zu gehen? Die Schweiz
ist wahrlich ist seltsames Land... SCNR
Anyway, das "Oma/Omma" für "ältere Frau" kenne ich eigentlich nur aus
dem Ruhrgebiet.
Wobei unsere Großmütter jeweils Oma oder Omi genannt wurden - der
Unterscheidbarkeit wegen. :-)
> Andreas Karrer <Andreas....@gmx.net> writes:
[...]
> > Ganz besonders deutsch-deutsch ist die
> > Gewohnhheit, ältere Frauen ganz allgemein als Oma zu bezeichnen,
> > etwa in "Hilf der Oma mal mit dem schweren Koffer!". Sowas würde
> > hier (CH) als grob unhöflich empfunden.
>
> Die Aufforderung, einer älteren Dame zur Hand zu gehen? Die Schweiz
> ist wahrlich ist seltsames Land... SCNR
Nanu, wie meinst du das jetzt?
Hättest du es denn gerne, wenn man dich, als älteren Mann, einfach mit
Opa betiteln würde?
(Du verstehst schon, nicht von etwaigen Enkeln oder Enkelinnen, sondern
von wildfremden Leuten).
Yvonne Steiner
> Hättest du es denn gerne, wenn man dich, als älteren Mann, einfach mit
> Opa betiteln würde?
> (Du verstehst schon, nicht von etwaigen Enkeln oder Enkelinnen, sondern
> von wildfremden Leuten).
Was hier anstößig ist, kann anderenorts fast lieb wirken.
Solche Regionalismen sind dorch die Basis vieler sprachlichen
Mißverständnisse. Und davon gibt es doch weißgott genug.
> Hättest du es denn gerne, wenn man dich, als älteren Mann, einfach mit
> Opa betiteln würde?
> (Du verstehst schon, nicht von etwaigen Enkeln oder Enkelinnen, sondern
> von wildfremden Leuten).
Was hier anstößig ist, kann anderenorts fast lieb wirken.
Solche Regionalismen sind doch die Basis vieler sprachlicher
Missverständnisse. Und davon gibt es doch weißgott genug.
> Peter Bruells <bru...@rogue.peter.ecce-terram.de> wrote:
>
> > Andreas Karrer <Andreas....@gmx.net> writes:
> [...]
>
> > > Ganz besonders deutsch-deutsch ist die
> > > Gewohnhheit, ältere Frauen ganz allgemein als Oma zu bezeichnen,
> > > etwa in "Hilf der Oma mal mit dem schweren Koffer!". Sowas würde
> > > hier (CH) als grob unhöflich empfunden.
> >
> > Die Aufforderung, einer älteren Dame zur Hand zu gehen? Die Schweiz
> > ist wahrlich ist seltsames Land... SCNR
>
> Nanu, wie meinst du das jetzt?
Als Scherz, wie das SCNR darstellt.
> Hättest du es denn gerne, wenn man dich, als älteren Mann, einfach
> mit Opa betiteln würde?
Ich wäre je nach Situation amüsiert, pikiert oder tödlich beleidigt.
Springender Punkt ist hier jedoch, daß es Regionalismen gib. Einem
Bayer, der mich als Atheisten mit "Grüß Gott" anspricht, springe ich
ja auch nicht an die Kehle.
Und im oben genannten Beispiele wird eh klar, daß die Anrede keinen
mangelnden Respekt darstellen soll, da kaum etwas repektvoller ist,
als spontane Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden.
> Yvonne Steiner wrote:
>
> > Hast du das so hart ausgesprochen gehört? (Kurzes o vor Doppel-s?)
> > Oder nicht doch etwa: "Groosi"?
> > Das klingt doch gleich viel liebevoller.
>
> In Österreich sagen manche auch (gesprochen) 'Groosi'.
>
> Bin zwar kein Experte im Schwzyerdütsch, aber ich könnte mir
> vorstellen, dass man in der Schweiz 'Groossi' sagt, also langes O und
> trotzdem scharfes S.
Aber warum glaubst du mir denn nicht, dass wir es eben _nicht_ mit
scharfem S sprechen? ;-)
Yvonne Steiner (CH)
>Mathias Hiller <m...@snafu.de> schrieb:
>
>>Ist Mutti noch zeitgemäß? Ich glaube, hier stirbt das langsam aus.
>
>"Mutti" hat für mich deutlichen Ost-Touch.
Ich sagte immer Mutti zu meiner Mutti und bin in Wien als Wiener
aufgewachsen.
Und die Oma ist die Oma, auch bei meiner 11j. Tochter, die auch nie
einem bundesdeutschen Dialekt ausgesetzt war (nur Mühlviertlerisch,
Wienerisch und Texanisch).
Gruß,
daPeda
> Die Steigerungsform ist die Anrede "Mutti" durch den Gatten. Sicheres
> Zeichen für ostdeutsche Erotikabsenz.
Wie, und ich dachte immer, in der DDR sei "Volkssport Ficken"* gewesen?
*Kapitelüberschrift in: rororo "anders reisen DDR", Reinbek/BRD, frühe
80er Jahre
fup2 dafd?
Benedikt
Dann wäre der Satz etwas anders:
Helf die Omma mal mit den schwern Koffa da!
--
mfg
Heinz Lohmann *
----------------------------------- * ----------------------
Dr. Heinz Lohmann Soochow University
Tanshui, Taiwan * * * German Department
25.13N 121.29E
--------------------------------- * --------------------------
>
> Mir ist bei Reisen in den Osten aufgefallen, daß "Mutti" dort
> regelmäßig in Wort und Schrift für "Mutter" und "Mama" verwendet wird.
"Mutti" war zu meiner Kinderzeit auch im Westen verbreitet, jedenfalls
bei mir und meinen Spielkameraden; es scheint mir aber hier
auszusterben.
Diedrich
--
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> Wenn Du in Wien Deine Umwelt betrachtest, dürftest Du
> feststellen, daß Deine Mutti die einzige Mutti auf weiter Flur
> ist.
Einspruch. Meine war's auch.
M.
>Peter Gruendler <use...@hnet.at> schrieb:
>
>>>>Ist Mutti noch zeitgemäß? Ich glaube, hier stirbt das langsam aus.
>
>>>"Mutti" hat für mich deutlichen Ost-Touch.
>
>>Ich sagte immer Mutti zu meiner Mutti und bin in Wien als Wiener
>>aufgewachsen.
>
>Mag sein.
>Wenn Du in Wien Deine Umwelt betrachtest, dürftest Du feststellen, daß
>Deine Mutti die einzige Mutti auf weiter Flur ist.
Wie du siehst, ist dem nicht so.
Gruß,
daPeda
>
>>>Ich sagte immer Mutti zu meiner Mutti und bin in Wien als Wiener
>>>aufgewachsen.
>>
>>Mag sein.
>>Wenn Du in Wien Deine Umwelt betrachtest, dürftest Du feststellen, daß
>>Deine Mutti die einzige Mutti auf weiter Flur ist.
>
>Wie du siehst, ist dem nicht so.
>
Vielleicht hängt's ja mit der Weite der Flur zusammen?
Reinhard
--
Die Geste des Pflanzens ist,
wie die Alten wussten,
wir aber vergaßen,
die Ouverture zur Geste des Wartens. (Vilém Flusser)
War's auch; die Dermatologen waren straff beschäftigt.
Der Superlativ ist aber die Anrede "Oma" durch den Gatten, nachdem
sich der erste Enkel eingestellt hat - FR
>bene...@gmx.net (Benedikt Hotze) wrote in message news:<1folegn.nww...@hotze.net>...
>>
>> > Die Steigerungsform ist die Anrede "Mutti" durch den Gatten. Sicheres
>> > Zeichen für ostdeutsche Erotikabsenz.
>>
>> Wie, und ich dachte immer, in der DDR sei "Volkssport Ficken"* gewesen?
>
>War's auch; die Dermatologen waren straff beschäftigt.
>
Deshalb hieß es auch im Volksmund: "Hast du Tripper oder Schanker,
bist du lange noch kein Kranker...".
Richard Ruisz wrote:
> > > Meine Schwester hat sich verzweifelt an mich gewendet, da sie ziemliche
> > > Probleme mit Ihrer Schwiegermutter hat.
> > > Grund: ihre kleine Tochter sagt zu ihrer Großmutter "Oma".
> > >
> > > Nun meint die Oma, "Oma" sei ein deutscher Begriff und kein
> > > österreichischer.
> >
> > Diese etwas bizarre familiäre Problem lässt sich leicht lösen, indem man
> > die Frau Generalurahnin überhaupt nicht mehr anspricht.
> >
> Und wer passt dann auf das Kindelein auf...
Alternativ könnt man der Oma auch mal Christine Nöstlingers
(wunderschönes) Kinderbuch "Rosa Riedl Schutzgespenst" zu
lesen geben. Da ist in Kapitel 14 reichlich von der
"Wokurka-Oma" i.S.V. "Großmutter der Familie Wokurka" die
Rede. Ich kann zwar nicht sagen, inwiefern Frau Nöstlinger
als Instanz österreichischer Sprache gelten kann, aber ein
Indiz ist es.
Und wenn die Tochter dann mal etwas älter ist, wird sie das
Buch vermutlich genauso begeistert lesen wie ich damals.
> Großmutter!
> Leider ein Zungenbrecher für ein Kind von 18 Monaten...
Was ist denn das für 'ne Oma, die einem so kleinen Kind
solche Zungenbrecher abverlangt?
Liebe Grüße,
Erik.
--
"Sie quälen ihn mit einem weißen Astra!"
-- Günther Jauch
>Rede. Ich kann zwar nicht sagen, inwiefern Frau Nöstlinger
>als Instanz österreichischer Sprache gelten kann, (...)
>
Wenn die nicht, dann keine. Speziell für die wienerische Variante.
> Mir ist bei Reisen in den Osten aufgefallen, daß "Mutti" dort regelmäßig
> in Wort und Schrift für "Mutter" und "Mama" verwendet wird.
Peinlich ist es aber auch denen (manchen? - mir zumindest) hier im Osten.
Und schon immer gewesen.
Obwohl ich meine Mutter auch "Mutti" nenne, aber nur in der persönlichen
Anrede. Wenn wir über sie reden (meine Geschwister und ich) heißt sie immer
Mutter.
chr
>"Martin Gerdes" <martin...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
>
>> Mir ist bei Reisen in den Osten aufgefallen, daß "Mutti" dort regelmäßig
>> in Wort und Schrift für "Mutter" und "Mama" verwendet wird.
>
>Peinlich ist es aber auch denen (manchen? - mir zumindest) hier im Osten.
>Und schon immer gewesen.
Wieso verdammt noch einmal soll ein allgemein verwendeter Begriff
peinlich sein? Also ich glaub kaum, dass sich hier in Ö jemand schämt
oder es peinlich findet, seine Mutti Mutti zu nennen.
BTW: Immerhin 3000 hits bei google, site:At (ok, ein paar wenige
verweisen auf die DDR). Ein paar nette links aus den ersten 30 hier:
http://www.wu-wien.ac.at/usr/h98d/h9851771/meinemutti.htm
http://www.franz.fuchs.priv.at/lied_zum_neunziger.htm
http://www.legasthenie.at/aln14/page13.html
http://www.austria-kindernet.at/weihn17.htm
http://members.telering.at/adam/Homepage/csengepage/anya_D.htm
http://www.kinderparadies.co.at/
Gruß,
daPeda
Meine Bemerkung bezog sich auf Aushänge in Schulen wie "Liebe Muttis, gebt
Euren Kindern keine Süßigkeiten als Pausenbrot" sowie "Liebe Muttis und
Vatis!" als Anrede bei einer Elternversammlung in der Schule.
chr