In oder auf? Was gef�llt euch besser?
Gr��e
Burkhard
--
A: Weil es die Lesbarkeit des Textes verschlechtert.
F: Warum ist TOFU so schlimm?
A: TOFU
F: Was ist das gr��te �rgernis im Usenet?
> Meine Tochter schreibt an einer Bewerbung. Einer ihrer S�tze soll lauten
> "Mein Interesse und Talent liegt zum gr��ten Teil in/auf diesen
> Gebieten."
>
> In oder auf? Was gef�llt euch besser?
Was spricht gegen 'gilt' statt 'liegt'?
Ciao
Toscha
--
Wimps and posers leave the hall!.
[Manowar]
>> In oder auf? Was gef�llt euch besser?
>
> Was spricht gegen 'gilt' statt 'liegt'?
Bez�glich Interesse ja, bez�glich Talent nicht. Das liegt wirklich.
vG
--
"Wir haben ein Rentensystem, wo die Besserverdiener prozentual weniger
einzahlen und bessere Leistungen haben, und die Schlechterverdiener
prozentual mehr einzahlen und schlechtere Leistungen haben. Jetzt versuchen
Sie mal, irgendeinem Menschen, dessen IQ �ber seiner K�rpertemperatur
liegt, zu erkl�ren, da� das sozial gerecht ist."
(Volker Pispers, "Bis neulich")
M.E. ist 'in diesem Gebiet' nur r�umlich zu verstehen,
'auf diesem Gebiet' aber im �bertragenen Sinne.
Oder?
F.
>>> In oder auf? Was gef�llt euch besser?
>>
>> Was spricht gegen 'gilt' statt 'liegt'?
>
> Bez�glich Interesse ja, bez�glich Talent nicht. Das liegt wirklich.
Das Talent hatte ich irgendwie ausgeblendet, da passt 'gilt' tats�chlich
nicht.
Ciao
Toscha
--
Die Karawane zieht weiter,
D� Sultan h�tt Doosch.
"Ich habe (organisatorische) Begabung/ und/(oder) Talent zum (Regeln
von ...etwas zu tun). Deshalb habe ich Interesse daran, mich auf dem
Gebiet ...weiterzuentwickeln/mich damit intensiver
auseinanderzusetzen/zu beschäftigen/befassen.
Man soll es dem Leser erleichtern, sich ein konkretes,persönliches
Bild zu machen. Deshalb plädiere ich für Genauigkeit, nachvollziehbare
Verknüpfungen und für den Verzicht auf griffige, aber oftmals
schwammige Formulierungen, Plastikwörter à la Herausforderungen.
Gruß
Gunhild
> Wenn es bei "Talent und Interesse" bleiben soll, mu� da "liegen" oder
> "gelten" stehen.
Kann ein Talent wirklich einem Gebiet gelten? MUSEN kann es nur auf einem
Gebiet liegen (der Ansicht, da� "in" eher lokal verstanden w�rde, schlie�e
ich mich an).
vG
--
"Sollen wir ein Volk von Kleinwagenfahrern werden? Nat�rlich nicht! Wenn der
Deutsche die Wahl hat, mit einem kleinen Auto �ber einen intakten Planeten
zu zockeln oder mit einem gro�en Gel�ndewagen �ber einen verw�steten
Planeten zu brettern - da wei� der Deutsche doch, was er will!"
> Meine Tochter schreibt an einer Bewerbung. Einer ihrer Sätze
> soll lauten "Mein Interesse und Talent liegt zum größten Teil
> in/auf diesen Gebieten."
>
> In oder auf? Was gefällt euch besser?
Weder noch. Zum einen sollte es "liegen" heißen ("Interesse und
Talent" sind mehr als eins und erfordern Plural), aber das klingt
auch insgesamt "komisch". Wie wär's mit: "Ich interessiere mich
besonders für den Bereich (oder: das Gebiet) der/des $Bereiches/
Gebietes."? Das klingt einfach aktiver.
Das mit dem Talent würde ich in einer Bewerbung eher weglassen,
denn dort geht's ja vor allem um nachgewiesene Qualifikationen,
und "Talent" ist erst mal eine unbewiesene Behauptung.
Wie auch immer: ich wünsche Deiner Tochter viel Glück! :-)
mike
>> Kann ein Talent wirklich einem Gebiet gelten? MUSEN kann es nur auf einem
>> Gebiet liegen (der Ansicht, da� "in" eher lokal verstanden w�rde,
>> schlie�e ich mich an).
>
> Stimmt. "Liegen auf" ist hier besser. Der Plural ist aber erforderlich.
Komtraufan, ob die beiden Begriffe zu einer logischen Einheit verschmelzen,
wie bei "Pflicht und Schuldigkeit", MUSEN.
vG
--
"Fraktionszwang - eine echt deutsche Erfindung: Einer steht vorne und sagt
den anderen, wann sie den Arm heben m�ssen. Das ist Deutschland, da haben
wir doch gute Erfahrungen mit gemacht, meine Damen und Herren!"
Es handelt sich �brigens nur um so ein neumodisches Praktikum w�hrend
der Gymnasialzeit. Meine Tochter m�chte in dem Rahmen halt gerne mal ins
Badische Staatstheater reinschnuppern.
> "Pflicht und Schuldigkeit" ist immerhin eine formelhafte Wendung. F�llt
> Dir aus dem Stegreif ein Satz ein, wo sie auch Subjekt ist?
In "Das ist meine Pflicht und Schuldigkeit!" ist sie immerhin
Pr�dikatsnomen.
> Jetzt f�llt mir noch auf, da� es seltsam klingt, wenn ein Talent auf
> mehreren Gebieten liegt.
MUSE hat kein Problem damit "mein Talent" als "die Gesamtheit meiner
Begabungen" zu parsen.
vG
--
"Wir haben ein Rentensystem, wo die Besserverdiener prozentual weniger
einzahlen und bessere Leistungen haben, und die Schlechterverdiener
prozentual mehr einzahlen und schlechtere Leistungen haben. Jetzt versuchen
Sie mal, irgendeinem Menschen, dessen IQ �ber seiner K�rpertemperatur
liegt, zu erkl�ren, da� das sozial gerecht ist."
Auch Satzumstellung hilft nicht, denn dann ist "es" das Subjekt.
Das war ein schlechtes Beispiel.
"Meine Pflicht und Schuldigkeit ergibt sich aus meiner Einstellung zum
Leben."
Geht einfacher.
Wolle
Es wurde das zwar schon weidlich durchgekaut, mir gehen da aber zwei Details
ab: "Mein Interesse und Talent" als eine dichte Phrase suggeriert, das sei
eine stehende Redewendung. Dann böte sich "in" oder "auf" demgemäß an, wie
es sich formelhaft eingeschliffen hat. Es ist aber kaum eine stehende
Wendung, so fehlt mir zumindest die Wiederholung: "mein Interesse und mein
Talent ...", egal nun, ob das "auf" oder "in" ist (da höre ich leichter
darüber hinweg), und damit lässt sich nicht so leicht kaschieren, dass das
zwei paar Stiefel sind (das mit dem Interesse hat man sich per se
ausgestaltet, wenn man es so ausdrücklich anspricht, das mit dem Talent kann
zugleich auch brachliegen).
Auffälliger finde ich aber die Erinnerung daran, dass Dinge, die einer
Person zugehören, wie als angeheftete Attribute behandelt werden, anstatt
als integraler Teil der Person selbst.
Das ergibt den Unterschied:
Mir tut _mein Arm_ weh,
oder
_ich_ habe Schmerzen _am Arm_.
Der erste Fall klingt durchaus, als habe ich den Arm irgendwann dazugekauft
und jetzt hängt er da herum. Mit einer verinnerlichten Warenwelt- oder
Kommando-Quacksprache fällt der Unterschied immer weniger mehr auf.
So auch oben: Die integrale Ausdrucksweise ginge eher in die Richtung "vom
Interesse her bin/habe ich...", weil nicht "mein Interesse" irgendwohin
abzielt, sondern "Interesse" nur das Vehikel anspricht, wodurch "ich"
irgendwohin abziele.
Ein einfaches "mein Interesse" ist diesbezüglich wohl unauffällig, aber in
der Häufung drängt sich dann doch leise die Frage auf, ob da jemand einen
Zoo von Dingen pflegt, die er um sich versammelt.
Man muss zwar nicht immer so pedantisch sein, aber wenn man sich auf solche
Pedanterie besinnen kann, verdeutlichen sich flüchtige Unschärfen
offensichtlicher.
Auf jeden Fall hätten Interesse und Talent gewiss je eine eigene Erwähnung
verdient. Bis dahin ist oben wohl "Interesse" gemeint und das Talent nur
beläufig nachgeschoben. Mit einem eigenen kleinen Satz oder auch nur als
eigener Floskel rechtfertigt sich leichter, warum nicht nur von Interesse
sondern auch von Talent die Rede sein soll, etwa, sinngemäß kurz: Nachdem
ich mein Talent begründet sah, baute ich mein Interesse aus.
Ob etwas genau ausgedrückt ist, oder hinwiederum hübsch und ansprechend,
steht wieder auf einem anderen Blatt - oft beißt sich das, dann sollte man
grob vorwegnehmen können, wo der Vorzug zu setzen ist, wenn das wichtig ist.
> Auff�lliger finde ich aber die Erinnerung daran, dass Dinge, die einer
> Person zugeh�ren, wie als angeheftete Attribute behandelt werden, anstatt
> als integraler Teil der Person selbst.
>
> Das ergibt den Unterschied:
> Mir tut _mein Arm_ weh,
> oder
> _ich_ habe Schmerzen _am Arm_.
>
> Der erste Fall klingt durchaus, als habe ich den Arm irgendwann dazugekauft
> und jetzt h�ngt er da herum. Mit einer verinnerlichten Warenwelt- oder
> Kommando-Quacksprache f�llt der Unterschied immer weniger mehr auf.
Hat nicht eher der Interpretator die Warenwelt verinnerlicht, wenn er
das Possesivpronomen nur mit ver�u�erlichem Besitz assoziiert, statt
*seinen eigenen Kopf* zu benutzen?
Mich st�rt im ersten Satz nur die Redundanz von "mir" und "mein". "Mir
tut der Arm weh" oder "Mein Arm tut weh" reicht ja schon.
--
gugelgans, f., alberne gans, schelte:
GRIMM, Deutsches W�rterbuch
> Hat nicht eher der Interpretator die Warenwelt verinnerlicht, wenn er
> das Possesivpronomen nur mit veräußerlichem Besitz assoziiert, statt
> *seinen eigenen Kopf* zu benutzen?
Wenn *es sich mir erläutert*, sollte das doch auch dem Nuançator
weiterhelfen?
> Mich stört im ersten Satz nur die Redundanz von "mir" und "mein". "Mir
> tut der Arm weh" oder "Mein Arm tut weh" reicht ja schon.
Ja, so war es auch nur dick aufgetragen.
Ich gurgelte mir soeben einmal ein
<"mich schmerzt" arm> -->> 1550
und einmal ein
<"der arm schmerzt"> -->> 41100
und merke an der Gegenüberstellung, dass die Frage offenbar dabei ist, sich
von selbst in Richtung der expliziten res extensa zu entscheiden.
Und sie hat tats�chlich eine Stelle bekommen, obwohl ihr erst wenig
Hoffnung gemacht wurde! :-)