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Pizza Hut

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René Marquardt

unread,
Oct 1, 2018, 8:11:26 PM10/1/18
to
Damals in .de nicht weiter drüber nachgedacht, so sehr
viele Filialen gab es nicht, daß mir das ständig vor Augen
gestanden hätte, aber zumindest vor 2000 wurde dieser
Mafiatorten servierende Schnellimbiss "Pizza Hut"
ausgesprochen wie "pittsa huht", als ob es sich um eine
italienische Kopfbedeckung handele.
Das Logo der Kette, das nun dummerweise wie ein
Hut aussieht, hat da sicher auch geholfen. Soll aber
ein Dach darstellen, genauer, ein Hüttendach.
englisch: "hut", also gesprochen wie "hatt".

Die Aussprache von "pittsa" schenke ich mir, kann
Sergio was zu sagen, ob ihm das auf die Ketten geht,
wenn er will. Aber spricht man das immer noch "huht"
aus in Dtl? Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
"essufau"? So viele Fragen ;)

Thomas Schade

unread,
Oct 2, 2018, 12:41:12 AM10/2/18
to
On 02.10.2018 02:11, René Marquardt wrote:

> Die Aussprache von "pittsa" schenke ich mir, kann
> Sergio was zu sagen, ob ihm das auf die Ketten geht,
> wenn er will. Aber spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl? Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
> Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"? So viele Fragen ;)

Ich kenne im Weltdorf München nur eine einzige Filiale, die aber in der
Nähe zum Büro. Wenn die frequentiert wird, wird üblicherweise zum 'Pizza
Hat(t)' (wie immer man ein kurz gesprochenes a auch darstellen mag).
'Pizza Huht' habe ich bewusst noch nie gehört. Die Jeans kenne ich mein
Lebtag nur als 'Lehwiss', die Geländewagen aller Größen als 'eSJuWie'.


Ciao
Toscha
--
Wenn Frauen die Welt regierten, gäbe es keine Kriege.
Nur ein paar eifersüchtige Länder, die nicht miteinander reden.

Thomas Schade

unread,
Oct 2, 2018, 12:49:10 AM10/2/18
to
On 02.10.2018 02:11, René Marquardt wrote:

> Die Aussprache von "pittsa" schenke ich mir, kann
> Sergio was zu sagen, ob ihm das auf die Ketten geht,
> wenn er will. Aber spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl? Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
> Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"? So viele Fragen ;)

Ich kenne im Weltdorf München nur eine einzige Filiale, die aber in der
Nähe zum Büro. Wenn die frequentiert wird, wird üblicherweise zum 'Pizza
Hat(t)' (wie immer man ein kurz gesprochenes a auch darstellen mag)
gegangen. 'Pizza Huht' habe ich bewusst noch nie gehört. Die Jeans kenne

Martin Udelhoven

unread,
Oct 2, 2018, 1:57:16 AM10/2/18
to
"René Marquardt" schrieb:
"Lewiß" ist teilweise noch üblich, "IhBeEmm" auch, "EssJuWie" aber
scheint sich durchgesetzt zu haben.
Warum auch nicht? Als ob Amerikaner ausländische Begriffe korrekt
aussprechen würden.
"Pizza Hut" würde ich heute noch deutsch aussprechen, selber schuld,
wenn die einen Hut im Logo haben.
Übrigens heißt die Filiale des Woolworth in Köln am Wiener Platz seit eh
und je "Wollwort".

Martin

Andreas Karrer

unread,
Oct 2, 2018, 3:13:37 AM10/2/18
to
* René Marquardt <k98m...@gmail.com>:

> Der Firma "ieh bäh ämm"?

Das ist (war?) bei der Firma in der CH intern üblich. In D
wahrscheinlich auch.

PS: Wie sprechen die Amis BMW aus? Waaahs? Bie-Emm-Dabbeljuh? Diese
Banausen!

- Andi

Andreas Fecht

unread,
Oct 2, 2018, 3:24:45 AM10/2/18
to
René Marquardt schrieb:

> Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"? So viele Fragen ;)

Ich sag immer "suff" :-D

Gruß Andreas


Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 2, 2018, 3:45:19 AM10/2/18
to
René Marquardt skrev:

> Die Aussprache von "pittsa" schenke ich mir, kann
> Sergio was zu sagen, ob ihm das auf die Ketten geht,
> wenn er will. Aber spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl? Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
> Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"? So viele Fragen ;)

Die Aussprache von fremden Firmennamen (oder ähnliches) fällt in
drei Kategorien:

1. dieselbe Aussprache wie in der Originalsprache
2. eine Aussprache, die in der Zielsprache naheliegend ist.
3. (selten) eine Pseudo-Aussprache, die man glaubt ist wie in der
Originalsprache, wo es aber unbekannt ist.

Keine von den drei Kategorien kann als die einzige richtige
Möglichkeit hervorheben werden (obwohl es oft vorkommt).

PS. "Peugeot" kann man mit sieben verschiedenen Aussprachen in
Dänemark hören.

--
/Bertel - aus Dänemark

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 2, 2018, 4:11:25 AM10/2/18
to
Am 02.10.2018 um 09:45 schrieb Bertel Lund Hansen:
>
> PS. "Peugeot" kann man mit sieben verschiedenen Aussprachen in
> Dänemark hören.
>

In unserem Lehrerkollegium kursierte einst aus gegebenem Anlaß
der Satz: "Mercedes fahren nur Leute, die nicht wissen, wie man
Peugeot ausspricht."
--
j/\a

Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 2, 2018, 4:24:26 AM10/2/18
to
Andreas Karrer skrev:

> PS: Wie sprechen die Amis BMW aus?

"Beamer".

Jaakob Kind

unread,
Oct 2, 2018, 4:25:04 AM10/2/18
to
"Bertel Lund Hansen" wrote in message
news:ho1wg9aj...@lundhansen.dk...

> 1. dieselbe Aussprache wie in der Originalsprache

Das finde ich eigentlich am besten. Nokia spreche ich zum Beispiel mit
kurzem "o".

> 2. eine Aussprache, die in der Zielsprache naheliegend ist.

Kann man machen, insbesondere, wenn es die Firma selbst tut. Ich mache das
meist bei Skoda, da Schkoda ein bisschen gestelzt klingt.
Und bei Abkürzungen finde ich es auch OK. Ich verwende bei IBM sowohl die
englische als auch die deutsche Version.

> 3. (selten) eine Pseudo-Aussprache, die man glaubt ist wie in der
> Originalsprache, wo es aber unbekannt ist.

Das mag ich nicht so gern, z. B. bei Nike (Naik statt Naiki).

Viele Grüße
Jaakob


Ewald Pfau

unread,
Oct 2, 2018, 4:25:30 AM10/2/18
to
Thomas Schade <tos...@rrr.de>:

> die Geländewagen aller Größen als 'eSJuWie'.

'Suff', bittesehr.

Alternativ Panzerkombi.

Die Hochkombis waren dann die Zwischenstufe, eher auch als Lieferwagen
geeignet.

Es darf doch der Hinweis darauf ruhig ausgesprochen werden, dass das ein
Ausdruck von Besoffenheit ist, dass, wenn jemand die Ressourcen des Planeten
noch ganz schnell plündert, bevor sie final weg sind, dann sind _wir_ das.
Besoffen eben, im Größenwahn. Das gibt die Bezeichnung dann ganz gut wieder,
wenn man es korrekt ausspricht.

Auch wenn das beim euphorischen Kürzeln nicht gleich aufgefallen sein
sollte ... euphorisch heißt in dem Fall der hegemoniale Unterton, dass das
gefälligst prinzipiell verstanden zu werden hat. Mir san mir. Eben.

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 2, 2018, 4:41:37 AM10/2/18
to
Am 2 Oct 2018 07:13:35 GMT schrieb Andreas Karrer:

> PS: Wie sprechen die Amis BMW aus? Waaahs? Bie-Emm-Dabbeljuh?

Nope. "Bimmer".

Grüße,

Frank

Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 2, 2018, 6:10:39 AM10/2/18
to
Christina Kunze skrev:

> weil es in meinem Umfeld üblich ist (wenn ich Deutsch spreche, sage ich
> auch Budapeßt, hier empfinde ich das Sch als hyperkorrekt bis anbiedernd).

Mit Akzent auf "pest"? So ist es auf Dänisch. Ungarisch hat immer
Akzent auf der ersten Silbe.

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 2, 2018, 6:34:19 AM10/2/18
to
René Marquardt meinte:

> Der Firma "ieh bäh ämm"?

Die heißt häufiger "i be emm" als "ei bi emm"; verstanden wird letzteres
aber auch.

> Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"?

Es gibt Leute, die diese Hausfrauenpanzer " ess ju wie" nennen. Andere,
wie ich, sprechen die Abkürzung wie "Suff" aus.


--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Jaakob Kind

unread,
Oct 2, 2018, 7:09:58 AM10/2/18
to
"Christina Kunze" wrote in message news:povb0q$d03$1...@news.albasani.net...

> Das hängt ja wesentlich davon ab, mit welchen Sprachen man vertraut ist.
> Nockia ist mir beispielsweise völlig fremd,

Ja gut, ich habe finnischen Migrationshintergrund, das hilft natürlich.
Aber es ist doch sehr deutsch gedacht, den Vokal lang zu sprechen, weil nur
ein einfacher Konsonant folgt. Man kann also zumindest den Verdacht haben,
dass der Vokal kurz sein könnte. Im Finnischen muss er sogar kurz sein, da
lange Vokale durch Verdopplung markiert werden. Übungsaufgabe: Welche Vokale
in meinem Vornamen sind lang? -:)

Viele Grüße
Jaakob

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 2, 2018, 7:24:39 AM10/2/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 07:57:16 UTC+2 schrieb Martin Udelhoven:
> "René Marquardt" schrieb:
>
>
> > Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
> > Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> > "essufau"? So viele Fragen ;)
>
> "Lewiß" ist teilweise noch üblich, "IhBeEmm" auch, "EssJuWie" aber
> scheint sich durchgesetzt zu haben.
> Warum auch nicht? Als ob Amerikaner ausländische Begriffe korrekt

Darum geht's doch gerade. Viele der Begriffe sind gar nicht
angelsächsisch.

> aussprechen würden.

Nur 'Böing' würde heutzutage eher nicht verstanden.

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 2, 2018, 7:28:36 AM10/2/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 13:09:58 UTC+2 schrieb Jaakob Kind:

> > Das hängt ja wesentlich davon ab, mit welchen Sprachen man vertraut ist.
> > Nockia ist mir beispielsweise völlig fremd,
>
> Ja gut, ich habe finnischen Migrationshintergrund, das hilft natürlich.
> Aber es ist doch sehr deutsch gedacht, den Vokal lang zu sprechen, weil nur
> ein einfacher Konsonant folgt.

*ok- scheint mir im Deutschen eher selten vorzukommen.

Hokuspokus.

Gruß, ULF

Jaakob Kind

unread,
Oct 2, 2018, 7:39:22 AM10/2/18
to
wrote in message
news:dab26e29-3d54-496c...@googlegroups.com...

> *ok- scheint mir im Deutschen eher selten vorzukommen.

Mag sein. Aber die deutsche Grundregel (unabhängig von den beteiligten
Buchstaben) ist doch: Wenn ein einfacher Konsonant folgt, ist der Vokal
lang, sonst ist er kurz.

Viele Grüße
Jaakob

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 2, 2018, 7:49:31 AM10/2/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 13:39:22 UTC+2 schrieb Jaakob Kind:

> > *ok- scheint mir im Deutschen eher selten vorzukommen.
>
> Mag sein. Aber die deutsche Grundregel (unabhängig von den beteiligten
> Buchstaben) ist doch: Wenn ein einfacher Konsonant folgt, ist der Vokal
> lang, sonst ist er kurz.

So einfach ist im Deutschen die Regel nicht, sprach auch die Lehrerin.

Es reicht, wenn Du Dich an den
Wörtern 4, 6 und 12 abarbeitest.

Gruß, ULF

Frank Hucklenbroich

unread,
Oct 2, 2018, 8:18:10 AM10/2/18
to
Am Mon, 1 Oct 2018 17:11:24 -0700 (PDT) schrieb René Marquardt:

> Damals in .de nicht weiter drüber nachgedacht, so sehr
> viele Filialen gab es nicht, daß mir das ständig vor Augen
> gestanden hätte, aber zumindest vor 2000 wurde dieser
> Mafiatorten servierende Schnellimbiss "Pizza Hut"
> ausgesprochen wie "pittsa huht", als ob es sich um eine
> italienische Kopfbedeckung handele.

Aus der Anfangszeit, so Anfang der 90er, was das in der Tat so, das Logo
sieht ja nun tatsächlich etwas wie ein Hut aus, und daß das eine US-Kette
ist, war sicherlich nicht jedem bewusst, der nicht schon mal in den USA
gewesen war.

Heute höre ich aber nur noch "Pizza Hatt", was an deren Werbung liegen
dürfte. Irgendwann hat es auch der letzte mitbekommen.

> Aber spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl?

Habe ich schon lange nicht mehr so gehört.

> Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?

Sagt man wohl immer noch so.

> Der Firma "ieh bäh ämm"?

Die sind in den 80ern soweit ich mich erinnere auch in Deutschland als "Ieh
bee emm" angetreten. Vermutlich wusste längst nicht jeder, daß das eine
US-Firma ist (ich dachte in den 80ern auch, Atari kämen aus Japan, so rein
vom Namen her). Anders als bei Apple oder Microsoft, die hat man immer den
USA zugerechnet, schon wegen Bill Gates und Steve Jobs. Bei IBM war das
weit weniger deutlich. Wobei die ja auch nicht für den Consumermarkt gebaut
haben, der erste IBM, den man Vater damals in der Firma hatte, kostete noch
25.000 DM.

Grüße,

Frank

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 2, 2018, 8:27:10 AM10/2/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 14:18:10 UTC+2 schrieb Frank Hucklenbroich:
> Vermutlich wusste längst nicht jeder, daß das eine
> US-Firma ist (ich dachte in den 80ern auch, Atari kämen aus Japan, so rein
> vom Namen her).

War auch nicht ganz zufällig. https://de.wikipedia.org/wiki/Atari#Die_frühen_Jahre

Gruß, ULF

Andreas Karrer

unread,
Oct 2, 2018, 8:53:22 AM10/2/18
to
* Frank Hucklenbroich <Hucklen...@aol.com>:

> vom Namen her). Anders als bei Apple oder Microsoft, die hat man immer den
> USA zugerechnet, schon wegen Bill Gates und Steve Jobs. Bei IBM war das

Der Personenkult um Gates und Jobs hat wimre erst etliche Jahre nach
dem Apple ][ und/oder dem IBM-PC begonnen. Jedenfalls war mir zu
Apple-][-Zeiten Steve Wozniak ein Begriff, Jobs eher nicht.
Bemerkenswert waren Jobs und Gates erst, als sie unanständig reich
waren.

Der Kult war nicht Geld, sondern Technik, und Micro statt Mainframe.
Natürlich wusste man von der Garage in Los Altos, wie auch von der in
Palo Alto zwei Jahrzehnte vorher.

- Andi

Jaakob Kind

unread,
Oct 2, 2018, 9:22:23 AM10/2/18
to
wrote in message
news:398ea07b-a6f3-4a20...@googlegroups.com...

> So einfach ist im Deutschen die Regel nicht, sprach auch die Lehrerin.

Doch, die Regel ist so einfach. Sie hat aber natürlich Ausnahmen (z. B. das,
um, Walnuss, Rösti, Ostern).

> Es reicht, wenn Du Dich an den
> Wörtern 4, 6 und 12 abarbeitest.

Das sind nicht einmal Ausnahmen:
Bei 4 folgt nur ein Konsonant, also lang. Zusätzlich wird die Länge auch
noch durch ein Dehnungs-e angezeigt.
Bei 6 und 12 folgen zwei oder sogar drei Konsonanten (ich habe mit Absicht
nicht von Doppelkonsonanten geschrieben), also kurz.

Viele Grüße
Jaakob



Uwe Schickedanz

unread,
Oct 2, 2018, 10:09:08 AM10/2/18
to
Man spricht selbstverständlich "Boykott".

Gruß Uwe

--
So wie die Attentäter von Brüssel Helden des IS sind,
so ist Nadejda Sawtschenko Heldin des Kiever Regimes. (Netzfundstück)
=== http://www.sicherheitslampe.de ===

Heinz Lohmann

unread,
Oct 2, 2018, 11:36:30 AM10/2/18
to
Lokomotive?

--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.

Jaakob Kind

unread,
Oct 2, 2018, 11:47:31 AM10/2/18
to
"Heinz Lohmann" wrote in message news:g1hhjs...@mid.individual.net...

> Lokomotive?

Da ist das "o" ja sogar kurz, aber geschlossen, ebenso in Lokal. In Nokia
würde ich es kurz und offen sprechen (sowie in Lok).

Viele Grüße
Jaakob



Andreas Karrer

unread,
Oct 2, 2018, 12:10:08 PM10/2/18
to
* Jakob Achterndiek <achte...@buzemann.de>:
Und wie haben die Mercedes ausgesprochen? Spanisch? Oder "Daimler"?



- Andi

Quinn C

unread,
Oct 2, 2018, 12:18:00 PM10/2/18
to
* René Marquardt:

> Damals in .de nicht weiter drüber nachgedacht, so sehr
> viele Filialen gab es nicht, daß mir das ständig vor Augen
> gestanden hätte, aber zumindest vor 2000 wurde dieser
> Mafiatorten servierende Schnellimbiss "Pizza Hut"
> ausgesprochen wie "pittsa huht", als ob es sich um eine
> italienische Kopfbedeckung handele.
> Das Logo der Kette, das nun dummerweise wie ein
> Hut aussieht, hat da sicher auch geholfen. Soll aber
> ein Dach darstellen, genauer, ein Hüttendach.
> englisch: "hut", also gesprochen wie "hatt".
>
> Die Aussprache von "pittsa" schenke ich mir, kann
> Sergio was zu sagen, ob ihm das auf die Ketten geht,
> wenn er will. Aber spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl?

Mir war das damals, als sie in Frankfurt ankamen, ja schon klar, daß es
"hatt" heißen muß, aber das Logo fand ich angesichts dessen verwirrend,
und die Vorstellung eines Pizzahutes war lustig genug, um es extra zu
sagen. Mafiatorte und Borsalino. paßt doch.

> Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?

Naja, der war ja kein Amerikaner. Also ganz historisch korrekt sollte
man sie vielleicht "Löbs" nennen.

"Steinweg" hingegen geht nicht, weil es diese aus derselben Familie
stammende Marke auch noch gibt.

--
GOGEL, adj., ausgelassen, lustig, übermütig; lascivus.
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 2, 2018, 12:52:34 PM10/2/18
to
Heinz Lohmann meinte:

>> *ok- scheint mir im Deutschen eher selten vorzukommen.
>>
>> Hokuspokus.
>>
>
> Lokomotive?

Das erste o , bzw. das in "Lok" (oder auch "Wok") spreche ich allerdings
kurz. Anders aber in "Schokolade" und anderen "Schoko"-Bezeichnungen;
desggleichen "Krokodil" ubnd "Kroko-Leder" (nicht "Krocko-Leder").

Manfred Hoß

unread,
Oct 2, 2018, 12:55:16 PM10/2/18
to
Kokolores, Krokant, Mokka, Rokoko.

Gruß
Manfred.

Lars Bräsicke

unread,
Oct 2, 2018, 12:58:48 PM10/2/18
to
[mɛɐ̯ˈt͡seːdəs] ist doch wie [ˈpɔɪgeːɔt].

René Marquardt

unread,
Oct 2, 2018, 1:03:22 PM10/2/18
to
On Tuesday, October 2, 2018 at 11:18:00 AM UTC-5, Quinn C wrote:

> > Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
>
> Naja, der war ja kein Amerikaner. Also ganz historisch korrekt sollte
> man sie vielleicht "Löbs" nennen.

Der Herr aus Franken wurde im Januar 1853 US-Buerger, und gruendete
die bekannte Firma spaeter im Mai desselben Jahres.
Das Patent fuer die Hosenniete wurde 1873 erteilt.
Also dann schon ziemlich amerikanisch.

> "Steinweg" hingegen geht nicht, weil es diese aus derselben Familie
> stammende Marke auch noch gibt.

Das ist eine komplizierte Geschichte und hat sich teilweise
vor Gericht abgespielt.

Oliver Voß

unread,
Oct 2, 2018, 1:36:46 PM10/2/18
to
Am 02.10.2018 um 10:25 schrieb Ewald Pfau:
> Thomas Schade <tos...@rrr.de>:
>
>> die Geländewagen aller Größen als 'eSJuWie'.
>
> 'Suff', bittesehr.
>
> Alternativ Panzerkombi.
> "Panzerkombi" ist für mich kein Auto, sondern was zum Anziehen.

Gruß,

Oliver

Thomas Schade

unread,
Oct 2, 2018, 1:40:10 PM10/2/18
to
On 02.10.2018 18:55, Manfred Hoß wrote:
> Am Tue, 2 Oct 2018 04:28:35 -0700 (PDT) schrieb Ulf.K...@web.de:

>> *ok- scheint mir im Deutschen eher selten vorzukommen.

Lok, als Kurzform zu Lokomotive. Wobei ich das o in 'Lok' kurz spreche,
die beiden o in Lokomotive hingegen lang.

>> Hokuspokus.
>
> Kokolores, Krokant, Mokka, Rokoko.

Beim Kokolores kenne ich das erste o sowohl kurz wie auch lang
gesprochen. Und den Mokka müssen wir ob des Doppelkonsonanten leider
streichen. Der Rokoko kommt in meinem Umfeld eher selten vor, aber es
überwiegt die Aussprache des ersten o als kurzer Vokal, ähnlich wie in Rock.


Ciao
Toscha
--
They sentenced me to twenty years of boredom
For trying to change the system from within
[Leonard Cohen]

Quinn C

unread,
Oct 2, 2018, 1:52:16 PM10/2/18
to
* Christina Kunze:
> Du sprichst das -ok in Lokomotive wie das in Lokal?
> Bei mir klingt es Lockomotive, aber Lohkal.

Lokal, Lokomotive, Krokodil und Schokolade haben alle unbetonte
Erstsilben, daher sind die für mich längenneutral, aber in der Praxis
kurz gesprochen. Es wundert mich, daß da jemand Unterschiede macht.

--
gugelgesang, m., mönchsgesang, pejorativ
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 2, 2018, 2:33:11 PM10/2/18
to
Am 02.10.2018 um 19:40 schrieb Thomas Schade:
>
> Lok, als Kurzform zu Lokomotive. Wobei ich das o in 'Lok' kurz spreche,
> die beiden o in Lokomotive hingegen lang.
>

Ein Parergon zu einer gewiß ungeschrieben bleibenden Sozialgeschichte
der deutschen Umgangssprache:

In den "gebildeten Kreisen" hatte "man" wenigstens ein bißchen Latein
gelernt und wußte also, daß lat "locus" mit offenen (kurzem) 'o' auf
Deutsch "Ort" bedeutete. Also war die "Lokomotive" eine "orts-bewegende"
Maschine, deren erstes 'o' unbedingt ebenfalls offen (kurz) zu sprechen
war.
Man wußte auch, daß das Wort "locus" auch bei den "weniger Gebildeten"
angekommen war, aber in der schriftlichen Form "Lokus" und gesprochen
mit geschlossenem (langem) 'o'. Aber so etwas sagte "man" nicht!
(Später sagten das auch die "weniger Gebildete" nicht, sondern gingen
"auf Tolledde.")

Einen Musiklehrer hatten wir, der war zugleich Organist in Brackwede
und hieß Emil Örtgen. Ob der arme Mensch wohl schon selbst als Schüler
oder erst von uns Schülern "Aemilius Loculus" (mit kurzem 'o') genannt
wurde? Der war aber technisch auf der Höhe der Zeit: Er benutzte für
besondere Stunden ein Grammophon ähnlich diesen:
<https://www.bing.com/th?id=OIP.LhBVQNXHZjzVVxd3pwjBugHaLH&w=131&h=197&c=7&o=5&dpr=15&pid=1.7>,
dessen Lautstärke mit einem in den Resonanzkasten gesteckten Lappen
reguliert wurde.
--
j/\a

René Marquardt

unread,
Oct 2, 2018, 2:50:32 PM10/2/18
to
On Tuesday, October 2, 2018 at 1:33:11 PM UTC-5, Jakob Achterndiek wrote:

> wurde? Der war aber technisch auf der Höhe der Zeit: Er benutzte für
> besondere Stunden ein Grammophon ähnlich diesen:
> <https://www.bing.com/th?id=OIP.LhBVQNXHZjzVVxd3pwjBugHaLH&w=131&h=197&c=7&o=5&dpr=15&pid=1.7>,

Was ist das, ein Grammophon fuer Ameisen?

http://www.grammophon-bastler.de/wp-content/uploads/2014/08/Bilder-Homepage-003.jpg

Thomas Schade

unread,
Oct 2, 2018, 3:11:48 PM10/2/18
to
On 02.10.2018 20:33, Jakob Achterndiek wrote:

> wurde? Der war aber technisch auf der Höhe der Zeit: Er benutzte für
> besondere Stunden ein Grammophon ähnlich diesen:
diesem?

Ciao
Toscha
--
The gods made heavy metal and they saw that it was good.
[Manowar]

Ewald Pfau

unread,
Oct 2, 2018, 3:34:48 PM10/2/18
to
Oliver Voß <voss....@t-online.de>:
[technisch: gleiche Einrückung ... sagte aber nicht ich]

Diese Namensgebung kannte ich nicht, von daher schien mir der Panzerkombi
unverfänglich, zur angepeilten Sinngebung.

Sind das dann auch Nachbarn von jenen Überdrüberunterdrunter-Tankhemden?

Die stramme Motivation, der seltsamen Namensgebung bei den Blechmonstern
auszuweichen, begründet sich bei mir damit, dass die Marotte des
angelsächsichen Buchstabierens in dem Fall klar eine Fall von Slang ist,
gezielt von Beibedeutungen aus der Ecke von larmoyanter Wichtigtuerei
getragen: Gleich wie groß und wie fett, es ist nie groß und fett genug für
derentwelche, die sich damit schmeicheln lassen, dass solches Lancieren von
Sprachschnipseln auf ein gar so willfährig untertäniges Gesinde trifft,
bereit, alles nachzuäffen, was irgendwie als Abklatsch vom Sozialprestige
von Sagenhaftigkeit gewertet werden könnte.

Die Industrie verdient dann an der rein semantisch angestachelten
Aufrüstung. Und wer bezahlt die Folgekosten? So kurzsichtig nimmt sich real
existierende Dummheit aus, entsprechend, wie sich die Aufrüstung von selbst
vervielfältigt. Leider schmerzt solche Dummheit zu wenig, als dass sie etwas
breitflächiger zur Kenntnis käme. Statt dessen wird die aufgedunsene
Metapher, die reale Blechgestalt angenommen hat, als imagebildendes Element
in real existierender Verstärkung wiederum zur Metapher für Wohlergehen
rückgekoppelt. Von einem anderen Planeten aus verständig betrachtet, könnte
man sich gemütlich zurücklehnen und genießerisch beobachten, wie der Mensch
hier, irre geworden, in aller Raffinesse seinen Wahnsinn inszeniert.

Und dann soll man das mit anheischendem Insider-Einschlag buchstabieren? Das
wird mir nicht über die Zunge gehen, so etwas. Der Hintergrund ist einfach
gar zu klar durchgeknallt.

Aber nun ... tatsächlich fahren hier in der Nachbarschaft ein paar herum,
denen eine leicht erweiterte Zweckmäßigkeit des Gefährt irgendwie
entgegenkommt, Jäger etwa. Und für die sind das dann PKWs mit
Sperrdifferential und etwas großzügigerem Kofferraum.

Nun denn: Die gehen dem inszenierten Sprachduktus genauso wenig auf den
Leim.

Trotzdem, wenn man vom angelsächsisch Buchstabierenden dessen Brille der
Sichtweise aufgedrängt bekommt, sind das Suffs. Alles andere vernebelt die
Schaumschlägerei zu sehr, lauthals propagierter Slang zur Behypschung einer
selbstverliebten Nabelschau.

René Marquardt

unread,
Oct 2, 2018, 3:53:53 PM10/2/18
to

Oliver Voß

unread,
Oct 2, 2018, 4:02:56 PM10/2/18
to
Am 02.10.2018 um 21:34 schrieb Ewald Pfau:

>>> Alternativ Panzerkombi.
>
>>> "Panzerkombi" ist für mich kein Auto, sondern was zum Anziehen.
> [technisch: gleiche Einrückung ... sagte aber nicht ich]
>
> Diese Namensgebung kannte ich nicht, von daher schien mir der Panzerkombi
> unverfänglich, zur angepeilten Sinngebung.
>
> Sind das dann auch Nachbarn von jenen Überdrüberunterdrunter-Tankhemden?
>
Eine Panzerkombi ist so eine Art Overall (Beispiel:
https://www.bw-online-shop.com/bekleidung/panzerkombis-overalls.html)
Das "Tank Top" wiederum hat nichts mit Panzern zu tun (obwohl ich das
früher auch gedacht habe), sondern mit Schwimmbecken ("swimming tank":
https://de.wikipedia.org/wiki/Top_(Oberteil)
Zitat: "Der Begriff tank top, entstanden 1968 aus dem Namen für ein
hemdartiges Oberteil eines Badeanzugs (tank suit – der engl. Begriff
swimming tank bezeichnete um 1920 ein Schwimmbecken), wiederum hält auch
im deutschen Sprachgebrauch, besonders in Bekleidungskatalogen, Einzug.".

Gruß,

Oliver

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 2, 2018, 5:44:31 PM10/2/18
to
Am 02.10.2018 um 21:11 schrieb Thomas Schade:
> On 02.10.2018 20:33, Jakob Achterndiek wrote:
>
>> [..] ein Grammophon ähnlich diesen:
>                                  diesem?

Ja.
Und den Verweis auf die Abbildung hat dankenswerterweise
René Marquardt schon richtiggestellt:
<http://www.grammophon-bastler.de/wp-content/uploads/2014/08/Bilder-Homepage-003.jpg>

--
j/\a

Quinn C

unread,
Oct 2, 2018, 5:44:43 PM10/2/18
to
* Jakob Achterndiek:

> Einen Musiklehrer hatten wir, der war zugleich Organist in Brackwede
> und hieß Emil Örtgen. Ob der arme Mensch wohl schon selbst als Schüler
> oder erst von uns Schülern "Aemilius Loculus" (mit kurzem 'o') genannt
> wurde? Der war aber technisch auf der Höhe der Zeit: Er benutzte für
> besondere Stunden ein Grammophon ähnlich diesen:
> <https://www.bing.com/th?id=OIP.LhBVQNXHZjzVVxd3pwjBugHaLH&w=131&h=197&c=7&o=5&dpr=15&pid=1.7>,
> dessen Lautstärke mit einem in den Resonanzkasten gesteckten Lappen
> reguliert wurde.

Duplizität der Fälle: Diesen Sonntag, anläßlich der Tage der Kultur,
waren wir endlich im örtlichen Emile-Berliner-Museum, und es gab eine
Grammophon-Vorführung - mangels Andrangs eine Privatvorführung für uns
zwei. Dabei fiel mir auf, daß eine Lautstärkeregelung fehlte.

--
GUGELIEREN, vb., schwelgen: dann das ander jar war ein solch
gugelieren bei dem guten most J. HEROLT
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Wolfgang Εnzinger

unread,
Oct 2, 2018, 5:47:27 PM10/2/18
to
Am Tue, 2 Oct 2018 07:57:16 +0200 schrieb Martin Udelhoven:

> Übrigens heißt die Filiale des Woolworth in Köln am Wiener Platz seit eh
> und je "Wollwort".

Das kenne ich auch aus meiner Jugend, sehr viel weiter südlich verbracht.
Die sich für etwas weltgewandter Haltenden sagten dann eher sowas wie
"Wuhlwort".

Hingegen halte ich die Bekannte, die die Kaufhauskette Walmart, bevor sie
gleich wieder aus DE verschwand, als "Wal-Markt" bezeichnete und das
durchaus ernst meinte, eher für einen Einzelfall.

Sergio Gatti

unread,
Oct 3, 2018, 3:33:38 AM10/3/18
to


Stefan Ram hat am 03.10.2018 um 00:08 geschrieben:
> Wolfgang =?utf-8?Q?=CE=95nzinger?= <we_u...@nurfuerspam.de> writes:
>> Hingegen halte ich die Bekannte, die die Kaufhauskette Walmart, bevor sie
>> gleich wieder aus DE verschwand, als "Wal-Markt" bezeichnete und das
>> durchaus ernst meinte, eher für einen Einzelfall.
>
> Wenn ich einem Deutschen vermitteln sollte, wie der Vorname
> "Walter" in einer italienischen Fernsehserie ausgesprochen
> wird, würde ich sagen, daß er für mich wie "Wal-Teer"¹ klingt.
>
> Deutsch: [valtʌ]/[vɐltʌ]
> Italienisch: ['valter]/['vaːlter]
>
> Deutsch "Wal": [vaːl]
> Deutsch "Teer": [teʌ] ([teR] ([ter]))


Warum "Teer"? Das e in der italienischen Aussprache ist
nicht lang, wie die IPA-Umschrift bestätigt.

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 3, 2018, 4:14:12 AM10/3/18
to
Quinn C meinte:

> Lokal, Lokomotive, Krokodil und Schokolade haben alle unbetonte
> Erstsilben, daher sind die für mich längenneutral, aber in der Praxis
> kurz gesprochen. Es wundert mich, daß da jemand Unterschiede macht.

Sie sind unbetont, da simme ich dir zu, und ebenso stimme ich dem
"längenneutral" zu . Aber die drei o in "Lokomotive" scheinen mir nicht
gleich ausgesprochen zu werden - das erste ist bei mir eher offen, die
beiden anderen geschlossen. Hingegen sprece ich in "Schokolade" und
"Krokodil" beide o geschlossen.

Bertel Lund Hansen

unread,
Oct 3, 2018, 5:34:27 AM10/3/18
to
Diedrich Ehlerding skrev:

> Sie sind unbetont, da simme ich dir zu, und ebenso stimme ich dem
> "längenneutral" zu . Aber die drei o in "Lokomotive" scheinen mir nicht
> gleich ausgesprochen zu werden - das erste ist bei mir eher offen, die
> beiden anderen geschlossen.

Mit meiner deutschen Stimme kann ich sie nur gleich aussprechen.
Auf Dänisch dagegen sagen wir (das zweite O schluckend):

[Ich gebe nach 5 minuten auf, IPA zu benutzen]

Das erste O wird wie die erste Vokallaut im englischen "coast"
ausgesprochen. Das dritte wie auf deutsch:

SAMPA: lO:kmo'tiu

--
/Bertel - aus Dänemark

Ingo Stiller

unread,
Oct 3, 2018, 6:58:20 AM10/3/18
to
Wie sprecht man nun Merkel aus?

Letztens auf CNN ward unsere Verteidigungsminsterin U.v.L im Interview zu hören.
Und sie sprach auch über die Bundeskanzlerin, schön mit amerikansischer Aussprache:
"Mörkel did say ..."

Müssen dann Amerikaner dann von ihrem Präsidenten bei deutschen Interviews von "Trump" (mit u) sprechen :-)

Gruß Ingo

Ralf Joerres

unread,
Oct 3, 2018, 8:20:39 AM10/3/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 20:33:11 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:
>
> Man wußte auch, daß das Wort "locus" auch bei den "weniger Gebildeten"
> angekommen war, aber in der schriftlichen Form "Lokus" und gesprochen
> mit geschlossenem (langem) 'o'. Aber so etwas sagte "man" nicht!
> (Später sagten das auch die "weniger Gebildete" nicht, sondern gingen
> "auf Tolledde.")

Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.
Ich hatte das immer für einen Ausländerimport gehalten. Auch in unseren
Schulen scheinen viele Türkenjungs dazu angehalten worden zu sein, den Satz
mit Artikel zu gebrauchen, denn wenn man sie auf ihren artikellosen Satz
hin fragte: 'Wie heißt es richtig?', dann leierten sie mit ostentativem
Überdruss ein 'Kann ich auf die Toilette gehen?' herunter. Allerdings: Ihre
erste Frage war dann immer gewesen 'Kann ich Toilette?' - Man wird Ihnen
auch nicht gerade selten gesagt haben, dass es nicht heißt 'Wir fahren
Urlaub in Türkei', wobei 'in Türkei' sich in sehr viele türkische Hirne
unauslöschlich eingebrannt hat, da kann man noch so oft korrigieren, das
ist nicht RAM, sondern ROM, ohne Flashmöglichkeit.

Ralf Joerres

Thomas Schade

unread,
Oct 3, 2018, 8:31:33 AM10/3/18
to
On 03.10.2018 14:20, Ralf Joerres wrote:
> Am Dienstag, 2. Oktober 2018 20:33:11 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:

>> Man wußte auch, daß das Wort "locus" auch bei den "weniger Gebildeten"
>> angekommen war, aber in der schriftlichen Form "Lokus" und gesprochen
>> mit geschlossenem (langem) 'o'. Aber so etwas sagte "man" nicht!
>> (Später sagten das auch die "weniger Gebildete" nicht, sondern gingen
>> "auf Tolledde.")
>
> Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.

Sicher nicht überall. Ich kenne der Version 'Ich muss mal auf Klo.'
weitgehend nur aus dem Saarländischen, da scheint es aber sehr
verbreitet zu sein. Ansonsten halte ich 'Ich muss mal aufs Klo.' doch
für die gängige Variante.


Ciao
Toscha
--
Spontanität will gut überlegt sein.

Aleks Holub

unread,
Oct 3, 2018, 8:50:36 AM10/3/18
to
Am 03.10.2018 um 10:02 schrieb Diedrich Ehlerding:
> Quinn C meinte:
>
>> Lokal, Lokomotive, Krokodil und Schokolade haben alle unbetonte
>> Erstsilben, daher sind die für mich längenneutral, aber in der Praxis
>> kurz gesprochen. Es wundert mich, daß da jemand Unterschiede macht.
>
> Sie sind unbetont, da simme ich dir zu, und ebenso stimme ich dem
> "längenneutral" zu . Aber die drei o in "Lokomotive" scheinen mir nicht
> gleich ausgesprochen zu werden - das erste ist bei mir eher offen, die
> beiden anderen geschlossen.

Ich spreche hier alle drei O gleich aus. Bei der Kurzform "Lok" spreche
ich das O offen(er) aus.

> Hingegen sprece ich in "Schokolade" und
> "Krokodil" beide o geschlossen.

dito

Heinz Lohmann

unread,
Oct 3, 2018, 10:35:04 AM10/3/18
to
Am 03.10.2018 um 01:52 schrieb Quinn C:
> * Christina Kunze:
>
>> Am 02.10.2018 um 17:47 schrieb Jaakob Kind:
>>> "Heinz Lohmann"  wrote in message news:g1hhjs...@mid.individual.net...
>>>
>>>> Lokomotive?
>>>
>>> Da ist das "o" ja sogar kurz, aber geschlossen, ebenso in Lokal. In
>>> Nokia würde ich es kurz und offen sprechen (sowie in Lok).
>>
>> Du sprichst das -ok in Lokomotive wie das in Lokal?
>> Bei mir klingt es Lockomotive, aber Lohkal.
>
> Lokal, Lokomotive, Krokodil und Schokolade haben alle unbetonte
> Erstsilben, daher sind die für mich längenneutral, aber in der Praxis
> kurz gesprochen. Es wundert mich, daß da jemand Unterschiede macht.
>

IPA: [loˈkaːl]
IPA: [lokomoˈtiːvə]
IPA: [lɔk]
IPA: [kʀokoˈdiːl]
IPA: [ʃokoˈlaːdə]

Alles Google-Copy-Paste.

@Bertel: Bei DIY hilft diese Seite:
http://ipa.typeit.org/full/

--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.

Thomas Schade

unread,
Oct 3, 2018, 11:38:02 AM10/3/18
to
On 03.10.2018 16:34, Heinz Lohmann wrote:

> IPA: [loˈkaːl]
> IPA: [lokomoˈtiːvə]
> IPA: [lɔk]

Genau so kenne ich das auch.


Ciao
Toscha
--
Wer Teppichböden richtig verlegt, der findet sie auch wieder.

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 3, 2018, 11:46:00 AM10/3/18
to
Martin Gerdes meinte:
>
>>Sie sind unbetont, da stimme ich dir zu, und ebenso stimme ich dem
>>"längenneutral" zu. Aber die drei o in "Lokomotive" scheinen mir nicht
>>gleich ausgesprochen zu werden - das erste ist bei mir eher offen, die
>>beiden anderen geschlossen.
>
> Ich spreche sie gleich.
>
> Schlägt bei Dir der Russisch-Unterricht durch?

Nein, der ist zu lange her. Und nach meiner Erinnerung die haben auch
nicht ein offenes und ein geschlossenes betontes o, sondern nur ein
unbetontes - irgendwo zwischen o. a und schwa - und ein betontes "uo", Und
sie unterscheiden nicht zwischen kurzen und langen Vokalen.
Russischunterrichtveruracht wäre ungefähr die Aussprache "L@k@m@tjiw", ic
meine aber wirklich "LOkomoti:we".

Möglicherweise schlägt eher der Lateinunterricht durch, wg. "locus";
vermutlich aber eher die Kurzform "Lok", das ist ganz klar ein kurzes
offenes o wie in "Locke".
>
>>Hingegen spreche ich in "Schokolade" und "Krokodil" beide o
>>geschlossen.
>
> Ich auch. Alle kurz. Manche Leute sprechen die jeweils ersten lang:
> Scho:kolade und Kro:kodil.

Bei unbetonten Vokalen ist es schwierig, die Länge zu beurteilen.
Tendenziell ist für mich als Boreali aber bei betonten Vokalen o. ö, ü und
u kurz gleichbedeutend mit offen, und lang gleicbedeutend mit geschlossen.
Nur im Falle des offenen e (ä) gibt es für mich kurze und lange Exemplare.
Insofern schwanke ich in der Tat bei der Scho[:]ko[:]lade.

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 3, 2018, 11:46:00 AM10/3/18
to
Thomas Schade meinte:

> Ansonsten halte ich 'Ich muss mal aufs Klo.' doch
> für die gängige Variante.

Für noch gäbngigr halte ich "ich muss mal".

Quinn C

unread,
Oct 3, 2018, 12:21:40 PM10/3/18
to
* Diedrich Ehlerding:

> Quinn C meinte:
>
>> Lokal, Lokomotive, Krokodil und Schokolade haben alle unbetonte
>> Erstsilben, daher sind die für mich längenneutral, aber in der Praxis
>> kurz gesprochen. Es wundert mich, daß da jemand Unterschiede macht.
>
> Sie sind unbetont, da simme ich dir zu, und ebenso stimme ich dem
> "längenneutral" zu . Aber die drei o in "Lokomotive" scheinen mir nicht
> gleich ausgesprochen zu werden - das erste ist bei mir eher offen, die
> beiden anderen geschlossen. Hingegen sprece ich in "Schokolade" und
> "Krokodil" beide o geschlossen.

Ich denke mal, bei "Lokomotive" kann die erste Silbe eine Nebenbetonung
haben. Ist aber optional, ich mache das gewöhnlich nicht.

--
Everyone gets one personality tic that's then expanded into an
entire character, in the same way that a balloon with a smiley
face will look like a person if at some point you just stop
caring. -- David Berry, NatPost (on the cast of Criminal Minds)

Christian Weisgerber

unread,
Oct 3, 2018, 6:30:06 PM10/3/18
to
On 2018-10-03, Bertel Lund Hansen <gade...@lundhansen.dk> wrote:

[Lokomotive]
> Mit meiner deutschen Stimme kann ich sie nur gleich aussprechen.
> Auf Dänisch dagegen sagen wir (das zweite O schluckend):
>
> [Ich gebe nach 5 minuten auf, IPA zu benutzen]

Du könntest einfach aus dem Danske Ordbog kopieren:
[logomoˈtiwˀ] oder [lɔgomoˈtiwˀ]
Oder das als Basis für deine offenbar abweichende Aussprache
verwenden.

> Das erste O wird wie die erste Vokallaut im englischen "coast"
> ausgesprochen. Das dritte wie auf deutsch:
>
> SAMPA: lO:kmo'tiu

Wie sprichst du „coast“ aus???

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de

Erik Meltzer

unread,
Oct 4, 2018, 3:50:59 AM10/4/18
to
Moin!

On 02.10.2018 02:11, René Marquardt wrote:
[Pizza Hut]
> spricht man das immer noch "huht"
> aus in Dtl?

In meinem Umfeld spricht man es englisch aus.

> Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?

Höre ich so gut wie nie.

> Der Firma "ieh bäh ämm"?

Teils teils. Ich sage eher Ei-bi-em, aber ich höre auch
die deutsche Aussprache öfter.

> Sagt man zu den Straßenpanzern
> "essufau"?

Meistens sage und höre ich "Suff", was auch durchaus als
Kritik an deren Verbrauch gemeint ist. Wenn's denn als
Abkürzung ausgesprochen werden soll, geht deutsch genauso
wie englisch. Alternativ "Straßengeländewagen" oder etwas
ähnlich Despektierliches ;-)

In dem Zusammenhang: in den USA liest man mittlerweile öfter
die Unterscheidung in SUV (also große, schwere Brocken mit
Allradantrieb) und CUV, Crossover Utility Vehicle, also die
recht normalen, oft nur frontgetriebenen Autos, die nur etwas
höher bauen und etwas geländetauglicher aussehen als ganz
normale Autos. In VW-Programm z.B. wäre der Touareg ein SUV,
der T-Roc aber ein CUV. Gibt es diesen Begriff mittlerweile
auch im deutschen Sprachraum schon?

> So viele Fragen ;)

So viele Antworten :-D

Liebe Grüße,
Ermel.
--
Nach 10 Jahren oder so zurück im Usenet.
Schmeckt wie früher.

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 4, 2018, 4:59:37 AM10/4/18
to
Am 04.10.2018 um 05:28 schrieb Stefan Ram:
> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>> Ralf Joerres <rjoe...@gmail.com> writes:

>>> Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.
>> Im umgangssprachlichen Deutsch kann man beides sagen:
>> »auf Toilette« oder »auf die Toilette«. Das erste ist
>> vielleicht etwas informeller.
>
> Wenn Schüler sprechen könnten, [..]

Wenn Schüler denken könnten ...
dann würden sie vielleicht überlegen:
Warum hatten eigentlich die Scheißhäusel früher keine Fenster,
sondern nur ein ausgeschnittenes Herz in der Tür? -
Weil an dem, was sich da drinnen abspielte, möglichst niemand
Anteil nehmen sollte.

Und was lernt uns das heute ohne Herz in der Tür?
Halt keine langen Reden! Der Lehrer versteht dich sogar, wenn
du nur kurz die Hand hebst und still den Raum verläßt.
--
j/\a

Jaakob Kind

unread,
Oct 4, 2018, 6:18:50 AM10/4/18
to
"Christina Kunze" wrote in message news:pp076o$qem$1...@news.albasani.net...

> Du sprichst das -ok in Lokomotive wie das in Lokal?

Ja.

> Bei mir klingt es Lockomotive, aber Lohkal.

Ich sage Lock mit offenem o, aber Lokomotive mit geschlossenem o.

Viele Grüße
Jaakob



Gunhild Simon

unread,
Oct 5, 2018, 5:00:13 AM10/5/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 09:24:45 UTC+2 schrieb Andreas Fecht:
> René Marquardt schrieb:
>
> > Der Firma "ieh bäh ämm"? Sagt man zu den Straßenpanzern
> > "essufau"? So viele Fragen ;)
>
> Ich sag immer "suff" :-D

Ich auch.

Gruß
Gunhild

Ingo Stiller

unread,
Oct 5, 2018, 8:07:05 AM10/5/18
to
Interessantes Video auf Youtube zu dem Thema gefunden :-)
>https://www.youtube.com/watch?v=r5ZQsOGGa7E

Markus Luft

unread,
Oct 6, 2018, 11:00:39 PM10/6/18
to
On Tue, 02 Oct 2018 14:18:08 +0200, Frank Hucklenbroich wrote:

> Am Mon, 1 Oct 2018 17:11:24 -0700 (PDT) schrieb René Marquardt:
>
>
> Habe ich schon lange nicht mehr so gehört.
>
>> Und was ist mit den blauen Hosen, den "lehwies"?
>
> Sagt man wohl immer noch so.
>

Das scheint mir ein Generationending zu sein.
So alte Säcke wie ich kennen so deutsch-jüdische Namen wie Levi oder
gar Löb noch und lesen gegebenenfalls auch noch jemanden die Leviten.
Nahezu unbeeinflußt durch Werbeclips, sagen so alte Säcke, wie meiner
einer, dann noch "Lehwies".
Die jüngeren Generationen scheinen mir durchgängig "Lieweiß" zu sagen.
Bei denen sind auch Anglizismen immer noch sehr beliebt. In meiner
Generation war Deutsch *wieder* angesagt und nicht etwa trendy.
So richtig lustig wird es dann, wenn junge Leute versuchen den
Markennamen "Hazet" auf meinem offenen Ringschlüssel auszusprechen.
Eine fand ich richtig schlau, die meinte der Name sei französisch.
"Gedore" wäre bestimmt auch lustig geworden.
Bei Haribo wird die Aussprache dagegen
a) tradiert
b) beworben

Bei "Wie Leder" bin ich mir nicht so sicher.



Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 6:23:49 AM10/7/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 23:47:27 UTC+2 schrieb Wolfgang Εnzinger:

> Hingegen halte ich die Bekannte, die die Kaufhauskette Walmart, bevor sie
> gleich wieder aus DE verschwand, als "Wal-Markt" bezeichnete und das
> durchaus ernst meinte, eher für einen Einzelfall.

Dafür kenne ich Leute, die (phonetisch) bei

"Pie(c)k und Kloppenburg"

einkaufen.

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 6:28:28 AM10/7/18
to
Am Mittwoch, 3. Oktober 2018 14:20:39 UTC+2 schrieb Ralf Joerres:
> Auch in unseren
> Schulen scheinen viele Türkenjungs dazu angehalten worden zu sein, den Satz
> mit Artikel zu gebrauchen, denn wenn man sie auf ihren artikellosen Satz
> hin fragte: 'Wie heißt es richtig?', dann leierten sie mit ostentativem
> Überdruss ein 'Kann ich auf die Toilette gehen?' herunter. Allerdings: Ihre
> erste Frage war dann immer gewesen 'Kann ich Toilette?' - Man wird Ihnen
> auch nicht gerade selten gesagt haben, dass es nicht heißt 'Wir fahren
> Urlaub in Türkei',

Das mit dem in dem Falle englischen Artikelgebrauch
hatte ich mal in Rußland.

- "I must buy ticket to Germany."
- "Ihr könnt auch mal Artikel benutzen, klingt gleich viel besser.

- "I must buy the ticket to the Germany."
- "Ja, den Artikel benutzt man nicht zwingend vor jedem Hauptwort."

- "I must buy ticket to the Germany."

Gruß, ULF

Wolfgang Εnzinger

unread,
Oct 7, 2018, 7:02:14 AM10/7/18
to
Nachdem ich nun mit etwas Intuition ergoogelt habe, dass wohl von
https://www.peek-und-cloppenburg.de/ die Rede ist, muss ich doch gleich an
jenen Eurosport-Kommentator denken, der weiland so ziemlich jeden Namen,
der ihm nicht auf Anhieb deutsch aussah, englisch aussprach. Das hörte sich
natürlich insbesondere bei französischen Namen lustig an, aber auch der
Südtiroler Skirennfahrer Werner Heel kam nicht ungeschoren davon.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 9:33:13 AM10/7/18
to
Am Donnerstag, 4. Oktober 2018 10:59:37 UTC+2 schrieb Jakob Achterndiek:

> >>> Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.
> >> Im umgangssprachlichen Deutsch kann man beides sagen:
> >> »auf Toilette« oder »auf die Toilette«. Das erste ist
> >> vielleicht etwas informeller.
> >
> > Wenn Schüler sprechen könnten, [..]
>
> Wenn Schüler denken könnten ...
> dann würden sie vielleicht überlegen:
> Warum hatten eigentlich die Scheißhäusel früher keine Fenster,
> sondern nur ein ausgeschnittenes Herz in der Tür? -
> Weil an dem, was sich da drinnen abspielte, möglichst niemand
> Anteil nehmen sollte.

Warum die gespielte Vornehmheit, wenn Du sie um so entschlossener
zu zerstören bereit bist?

> Und was lernt uns das heute ohne Herz in der Tür?
> Halt keine langen Reden! Der Lehrer versteht dich sogar, wenn
> du nur kurz die Hand hebst und still den Raum verläßt.

In unsrer Lateinstunde bedurfte derlei dann einer
ausdrücklichen Genehmigung, wenn noch jemand
aus der Klasse noch nicht von da zurückgekehrt war.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 9:33:34 AM10/7/18
to
Am Mittwoch, 3. Oktober 2018 17:46:00 UTC+2 schrieb Diedrich Ehlerding:
> [...] Gerdes meinte:

> > Schlägt bei Dir der Russisch-Unterricht durch?
>
> Nein, der ist zu lange her. Und nach meiner Erinnerung die haben auch
> nicht ein offenes und ein geschlossenes betontes o, sondern nur ein
> unbetontes - irgendwo zwischen o. a und schwa - und ein betontes "uo",

Neinnein, 'gorodok' enthält keinerlei 'uo'.

Da hast Du slowakisches ô in Deine Darstellung eingearbeitet.

Helmut Richter

unread,
Oct 7, 2018, 10:11:06 AM10/7/18
to
On Sun, 7 Oct 2018, Ulf.K...@web.de wrote:

> Am Mittwoch, 3. Oktober 2018 17:46:00 UTC+2 schrieb Diedrich Ehlerding:
> > [...] Gerdes meinte:
>
> > > Schlägt bei Dir der Russisch-Unterricht durch?
> >
> > Nein, der ist zu lange her. Und nach meiner Erinnerung die haben auch
> > nicht ein offenes und ein geschlossenes betontes o, sondern nur ein
> > unbetontes - irgendwo zwischen o. a und schwa - und ein betontes "uo",
>
> Neinnein, 'gorodok' enthält keinerlei 'uo'.

Aber 'gorod' hat durchaus einen leisen Anklang von ['gu̯ɔrɒd]. Habe ich nie
so gelernt, ist mir aber öfters aufgefallen, wenn ich Texte von russischen
Sprechern vorgelesen gehört habe. Etwa so:

betontes o in der Schlusssilbe: [ɔ:] oder [ɔ]
betontes o vor der Schlusssilbe: [u̯ɔ]
unbetontes o vor der Tonsilbe: [a]
unbetontes o nach der Tonsilbe: [ɒ] oder [ɐ]

Und alle unbetonten Vokale werden auch in ordentlicher Aussprache ziemlich
genuschelt – also Richtung Schwa verschoben.

--
Helmut Richter

Thomas Schade

unread,
Oct 7, 2018, 1:05:20 PM10/7/18
to
On 05.10.2018 09:59, Martin Gerdes wrote:
> Thomas Schade <tos...@rrr.de> schrieb:

>>> Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.
>
>> Sicher nicht überall. Ich kenne der Version 'Ich muss mal auf Klo.'
>> weitgehend nur aus dem Saarländischen, da scheint es aber sehr
>> verbreitet zu sein. Ansonsten halte ich 'Ich muss mal aufs Klo.' doch
>> für die gängige Variante.
>
> Und "auf Arbeit" gehst Du doch sicherlich auch, oder?

Nein, das kommt mir vor wie 'auf Klo'. Auf die Arbeit, zur Arbeit,
beides ja. Auf ohne Pronomen empfinde ich in diesem Kontext als
fehlerhaft, bzw. als sehr regiolektisch.


Ciao
Toscha
--
Nazis fühlen sich fremd im eigenen Land? Gut so, ich hoffe, es wird
nie wieder ein Deutschland geben, in dem sich Nazis zu Hause fühlen.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 1:23:19 PM10/7/18
to
Am Sonntag, 7. Oktober 2018 16:11:06 UTC+2 schrieb Helmut Richter:

> > > > Schlägt bei Dir der Russisch-Unterricht durch?
> > >
> > > Nein, der ist zu lange her. Und nach meiner Erinnerung die haben auch
> > > nicht ein offenes und ein geschlossenes betontes o, sondern nur ein
> > > unbetontes - irgendwo zwischen o. a und schwa - und ein betontes "uo",
> >
> > Neinnein, 'gorodok' enthält keinerlei 'uo'.
>
> Aber 'gorod' hat durchaus einen leisen Anklang von ['gu̯ɔrɒd]. Habe ich nie
> so gelernt, ist mir aber öfters aufgefallen, wenn ich Texte von russischen
> Sprechern vorgelesen gehört habe.

Hmm, liegt derlei etwa am 'g-', vgl. 'guarantee'/warranty?

Selbst im Ostfranzösischen und im Altfranzösischen gab es da Variationen,
die mich staunen machen. https://www.dwds.de/wb/Garantie

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 7, 2018, 1:26:54 PM10/7/18
to
Am Sonntag, 7. Oktober 2018 19:05:20 UTC+2 schrieb Thomas Schade:

> >>> Beobachtung am Rande: Also doch ohne Artikel in umgangssprachlichem Deutsch.
> >
> >> Sicher nicht überall. Ich kenne der Version 'Ich muss mal auf Klo.'
> >> weitgehend nur aus dem Saarländischen, da scheint es aber sehr
> >> verbreitet zu sein. Ansonsten halte ich 'Ich muss mal aufs Klo.' doch
> >> für die gängige Variante.
> >
> > Und "auf Arbeit" gehst Du doch sicherlich auch, oder?
>
> Nein, das kommt mir vor wie 'auf Klo'. Auf die Arbeit, zur Arbeit,
> beides ja. Auf ohne Pronomen empfinde ich in diesem Kontext als
> fehlerhaft, bzw. als sehr regiolektisch.

Ich würde da auf Ruhrpott und eher auf Arbeiter denn auf
Angestellte tippen.

Gruß, ULF

Helmut Richter

unread,
Oct 7, 2018, 2:11:27 PM10/7/18
to
On Sun, 7 Oct 2018, Ulf.K...@web.de wrote:

An- und Abwesenheit bei der Arbeit mit "in Urlaub", "auf Station" (im
Krankenhaus über Mitarbeiter, nicht über Patienten), "auf Arbeit", "zu
Tisch", "auf Montage" zu bezeichnen, kommt mir normal vor, "in Pause" und
"auf Klo" dagegen weniger. So aus dem Bauch heraus.

--
Helmut Richter

Diedrich Ehlerding

unread,
Oct 7, 2018, 2:28:05 PM10/7/18
to
Martin Gerdes meinte:

>>Möglicherweise schlägt eher der Lateinunterricht durch, wg. "locus";
>
> Den haben wir immer als "Lo:kus" gesprochen.

Wenn jemand auf den Lokus will, ja, dann spricht er den lang. Im
Lateinunterricht aber niht.

Stefan Schmitz

unread,
Oct 7, 2018, 4:51:09 PM10/7/18
to
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Peek ein deutscher Name sein könnte.

Christian Weisgerber

unread,
Oct 7, 2018, 6:30:06 PM10/7/18
to
On 2018-10-07, Ulf.K...@web.de <Ulf.K...@web.de> wrote:

>> Aber 'gorod' hat durchaus einen leisen Anklang von ['gu̯ɔrɒd]. Habe ich nie
>> so gelernt, ist mir aber öfters aufgefallen, wenn ich Texte von russischen
>> Sprechern vorgelesen gehört habe.
>
> Hmm, liegt derlei etwa am 'g-', vgl. 'guarantee'/warranty?

Da ging die Entwicklung aber in die andere Richtung: Nachdem
lateinisches [w] schon zu [β]~[v] verschoben war, wurde germanisches
[w] dann als [gu̯] übernommen. Das [g] hat keine Brechung des
folgenden Vokals ausgelöst, sondern war Stütze für den sonst
phonotaktisch unmöglichen Anlaut.

Im Tschechischen hat sich historisches [oː] über [uo] zu [uː]
entwickelt, heute ů geschrieben. Im Slowakischen ist diese Entwicklung
bei [uo] stehengeblieben, ô geschrieben. Polnisch [oː] > [u],
geschrieben ó, könnte auch über einen solchen Diphthong gelaufen
sein.
Message has been deleted

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 8, 2018, 3:36:33 AM10/8/18
to
Am Sonntag, 7. Oktober 2018 22:51:09 UTC+2 schrieb Stefan Schmitz:

> > > Hingegen halte ich die Bekannte, die die Kaufhauskette Walmart, bevor sie
> > > gleich wieder aus DE verschwand, als "Wal-Markt" bezeichnete und das
> > > durchaus ernst meinte, eher für einen Einzelfall.
> >
> > Dafür kenne ich Leute, die (phonetisch) bei
> >
> > "Pie(c)k und Kloppenburg"
> >
> > einkaufen.
>
> Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Peek ein deutscher Name sein könnte.

Die Lautung ist auch eher niederdeutsch.

Gruß, ULF

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 8, 2018, 3:41:24 AM10/8/18
to
Am Montag, 8. Oktober 2018 00:30:06 UTC+2 schrieb Christian Weisgerber:

> >> Aber 'gorod' hat durchaus einen leisen Anklang von ['gu̯ɔrɒd]. Habe ich nie
> >> so gelernt, ist mir aber öfters aufgefallen, wenn ich Texte von russischen
> >> Sprechern vorgelesen gehört habe.
> >
> > Hmm, liegt derlei etwa am 'g-', vgl. 'guarantee'/warranty?
>
> Da ging die Entwicklung aber in die andere Richtung: Nachdem
> lateinisches [w] schon zu [β]~[v] verschoben war, wurde germanisches
> [w] dann als [gu̯] übernommen. Das [g] hat keine Brechung des
> folgenden Vokals ausgelöst, sondern war Stütze für den sonst
> phonotaktisch unmöglichen Anlaut.
>
> Im Tschechischen hat sich historisches [oː] über [uo] zu [uː]
> entwickelt, heute ů geschrieben. Im Slowakischen ist diese Entwicklung
> bei [uo] stehengeblieben, ô geschrieben. Polnisch [oː] > [u],
> geschrieben ó, könnte auch über einen solchen Diphthong gelaufen
> sein.

Ist ja nicht so, daß wir derlei nicht auch hierzulande gehabt hätten:

Der Guote Gêrhart.

https://books.google.de/books?id=d4ldDwAAQBAJ&pg=PA1&lpg=PA1&dq=%22guote%22&source=bl&ots=_pzDh_j8xA&sig=nV3taMPvMw-k8uVxVFwkzfhuQuo&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjev9-4q_bdAhVMzaQKHdEWCNAQ6AEwDHoECAEQAQ#v=onepage&q=%22guote%22&f=false

Gruß, ULF

Heinz Lohmann

unread,
Oct 8, 2018, 10:43:48 AM10/8/18
to
Dann aber Piek und Cloppenbürsch.

PS:
Auch ein Reetdach ist keine amerikanische Erfindung. Die Hamburger
Fleete auch nicht.

--
mfg
Heinz Lohmann
Tamsui, Taiwan

Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat. W.B.

Quinn C

unread,
Oct 8, 2018, 11:39:34 AM10/8/18
to
* Helmut Richter:
Bei mir gehört "auf Arbeit" in die zweite Gruppe, sonst einverstanden.
"Zu Tisch" ist dabei ein wenig altmodisch, der Rest der ersten Gruppe
Jargon. Natürliche Umgangssprache hat fast immer Artikel: "im Urlaub",
"im Einsatz", "bei einem Kunden", "beim Essen" etc.

--
von Muret ein gugeln guot
mit lûtrem vêhen bunde
V. D. HAGEN

Quinn C

unread,
Oct 8, 2018, 11:53:44 AM10/8/18
to
* Helmut Richter:

> On Sun, 7 Oct 2018, Ulf.K...@web.de wrote:
>
>> Am Mittwoch, 3. Oktober 2018 17:46:00 UTC+2 schrieb Diedrich Ehlerding:
>>> [...] Gerdes meinte:
>>
>>> > Schlägt bei Dir der Russisch-Unterricht durch?
>>>
>>> Nein, der ist zu lange her. Und nach meiner Erinnerung die haben auch
>>> nicht ein offenes und ein geschlossenes betontes o, sondern nur ein
>>> unbetontes - irgendwo zwischen o. a und schwa - und ein betontes "uo",
>>
>> Neinnein, 'gorodok' enthält keinerlei 'uo'.
>
> Aber 'gorod' hat durchaus einen leisen Anklang von ['gu̯ɔrɒd]. Habe ich nie
> so gelernt, ist mir aber öfters aufgefallen, wenn ich Texte von russischen
> Sprechern vorgelesen gehört habe. Etwa so:
>
> betontes o in der Schlusssilbe: [ɔ:] oder [ɔ]
> betontes o vor der Schlusssilbe: [u̯ɔ]

Möglich, ich würde das aber nicht unbedingt als Standard postulieren.
Für meine Ohren macht es eine (signifikante) Minderheit der Sprecher
hier:
город <https://forvo.com/word/%D0%B3%D0%BE%D1%80%D0%BE%D0%B4/#ru>,

aber auch eine der vier hier, bei Endbetonung:
мороз <https://forvo.com/word/%D0%BC%D0%BE%D1%80%D0%BE%D0%B7/#ru>

> unbetontes o vor der Tonsilbe: [a]
> unbetontes o nach der Tonsilbe: [ɒ] oder [ɐ]
>
> Und alle unbetonten Vokale werden auch in ordentlicher Aussprache ziemlich
> genuschelt – also Richtung Schwa verschoben.

Ja, mit Ausnahmen; in diesem Sinne ist Russisch eine stark-betonte
Sprache.

--
das beten vermöge niemant dann die grawen gugler EBERLIN V. GÜNZBURG
GRIMM, Deutsches Wörterbuch

Jakob Achterndiek

unread,
Oct 8, 2018, 1:00:08 PM10/8/18
to
Am 08.10.2018 um 17:53 schrieb Quinn C:
>
> ... nicht ... als Standard postulieren.
>

Ich weiß: Solche Floskeln unterlaufen einem schon mal. Also
darum jetzt kein großes Gedöns. Aber:
Den aufmerksamen Beobachter amüsiert diese Emulsion von
fremdwörtlichem Bildungsanspruch und schludriger Denke.
Denn wer "standard" und "postulat" nicht nur als Zeichen,
sondern als Bedeutungen nimmt, dem wird diese Mischung
alsbald gerinnen.
;)
--
j/\a

Stefan Schmitz

unread,
Oct 8, 2018, 1:49:02 PM10/8/18
to
Am Montag, 8. Oktober 2018 16:43:48 UTC+2 schrieb Heinz Lohmann:
> Am 08.10.2018 um 04:51 schrieb Stefan Schmitz:
> > Am Sonntag, 7. Oktober 2018 12:23:49 UTC+2 schrieb Ulf.K...@web.de:
> >> Am Dienstag, 2. Oktober 2018 23:47:27 UTC+2 schrieb Wolfgang Εnzinger:
> >>
> >>> Hingegen halte ich die Bekannte, die die Kaufhauskette Walmart, bevor sie
> >>> gleich wieder aus DE verschwand, als "Wal-Markt" bezeichnete und das
> >>> durchaus ernst meinte, eher für einen Einzelfall.
> >>
> >> Dafür kenne ich Leute, die (phonetisch) bei
> >>
> >> "Pie(c)k und Kloppenburg"
> >>
> >> einkaufen.
> >
> > Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Peek ein deutscher Name sein könnte.
> >
>
> Dann aber Piek und Cloppenbürsch.

Warum sollte nicht der eine Gründer aus dem deutschen Sprachraum kommen und der
andere aus dem englischen?

Heinz Lohmann

unread,
Oct 8, 2018, 9:06:07 PM10/8/18
to
Du bist sicher kein Norddeutscher.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 9, 2018, 6:17:10 AM10/9/18
to

xylo...@gmail.com

unread,
Oct 19, 2018, 1:05:19 PM10/19/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 19:03:22 UTC+2 schrieb René Marquardt:

>> "Steinweg" hingegen geht nicht, weil es diese aus derselben Familie
>> stammende Marke auch noch gibt.

> Das ist eine komplizierte Geschichte und hat sich teilweise
> vor Gericht abgespielt.

Vor einigen Jahren bekam ich vom Erben eines holzverarbeitenden
Betriebes, gegründet von einem Ahnen als Klavierfabrik in Thüringen, ein
Schreiben vorgelegt mit der Bitte, das zu übersetzen.
Es kam aus dem Mittelwesten der USA, von einer Gemeinde, die man
hierlandes als evangelisch-freikirchlich bezeichnen würde, war
sehr verbindlich abgefaßt und es wurde darin ausgeführt, man hätte
ein Klavier jener Firma, wäre immer sehr zufrieden gewesen, es
wäre nun aber Zeit ein neues zu bestellen.
Meine Übersetzung erregte äußerste Heiterkeit - Grund war der
Umstand, daß man die Fertigung von Klavieren bereits 1929
eingestellt hatte. Als Grund dafür wurde genannt, daß das Aufkommen
von Radio und Plattenspieler die Pianobranche in den 20ern in
arge Bedrängnis brachte und zum andern wurde die Weltwirtschaftskrise
angeführt. Lediglich das Aufarbeiten historischer Instrumente und
die Fertigung von Cembali behielt man bei. Ein Familienmitglied
betrieb in der DDR das Herstellen von Cembali und das war der einzige
solche Betrieb im gesamten Ostblock - unglaublich!

FR

xylo...@gmail.com

unread,
Oct 19, 2018, 1:21:27 PM10/19/18
to
Am Sonntag, 7. Oktober 2018 05:00:39 UTC+2 schrieb Markus Luft:

> So richtig lustig wird es dann, wenn junge Leute versuchen den
> Markennamen "Hazet" auf meinem offenen Ringschlüssel auszusprechen.
> Eine fand ich richtig schlau, die meinte der Name sei französisch.
> "Gedore" wäre bestimmt auch lustig geworden.

Ursprünglich "Gebrüder Dowidat Remscheid" - FR

René Marquardt

unread,
Oct 19, 2018, 2:55:43 PM10/19/18
to
On Friday, October 19, 2018 at 12:05:19 PM UTC-5, xylo...@gmail.com wrote:

> Lediglich das Aufarbeiten historischer Instrumente und
> die Fertigung von Cembali behielt man bei. Ein Familienmitglied
> betrieb in der DDR das Herstellen von Cembali und das war der einzige
> solche Betrieb im gesamten Ostblock - unglaublich!

Ach, der Jürgen. Der ist ja nun auch schon wieder ein Jahr lang tot.

Andreas Karrer

unread,
Oct 19, 2018, 2:57:54 PM10/19/18
to
* xylo...@gmail.com <xylo...@gmail.com>:
Dowidat klingt viel eher nach Haribo als Gedore. Dortmunder
Wirtschaftsdatei, Donau-Wirbeldaten oder sowas.

Gedore klingt eher wie ein Kunstwort für eine Shimano-Schaltung.

- Andi

René Marquardt

unread,
Oct 19, 2018, 3:03:47 PM10/19/18
to
On Friday, October 19, 2018 at 1:57:54 PM UTC-5, Andreas Karrer wrote:

> Dowidat klingt viel eher nach Haribo als Gedore. Dortmunder
> Wirtschaftsdatei, Donau-Wirbeldaten oder sowas.

Oder ein Russe mit Sprachfehler, der sich verabschiedet.
Also der Russe, nicht der Sprachfehler.

Klaus Dahlwitz

unread,
Oct 20, 2018, 4:13:47 AM10/20/18
to
Am 19.10.2018 um 20:55 schrieb René Marquardt:
> Ach, der Jürgen. Der ist ja nun auch schon wieder ein Jahr lang tot.

Wiedergeburt und dann noch einmal gestorben?

rätselt
Klaus
--
Herbst: nachts ist's kälter als draußen

Gunhild Simon

unread,
Oct 20, 2018, 6:52:54 AM10/20/18
to
Am Dienstag, 2. Oktober 2018 02:11:26 UTC+2 schrieb René Marquardt:
> Damals in .de nicht weiter drüber nachgedacht, so sehr
> viele Filialen gab es nicht, daß mir das ständig vor Augen
> gestanden hätte, aber zumindest vor 2000 wurde dieser
> Mafiatorten servierende Schnellimbiss "Pizza Hut"
> ausgesprochen wie "pittsa huht", als ob es sich um eine
> italienische Kopfbedeckung handele.
> Das Logo der Kette, das nun dummerweise wie ein
> Hut aussieht, hat da sicher auch geholfen. Soll aber
> ein Dach darstellen, genauer, ein Hüttendach.
> englisch: "hut", also gesprochen wie "hatt".

..
Ich glaube, etymologisch betrachtet sind Hut, be-/hüten,
Hütte, englisch hut, sehr nah miteinander verwandt.
Hut und Hütte sollen vor allerlei(Wetter-)Unglimpf
bewahren. Die Hütte soll und unter einem Dach
die konsumierenden Menschen zusammenführen.
Insofern ist der englische Name Programm.

Gruß
Gunhild

Phillip Helbig (undress to reply)

unread,
Oct 20, 2018, 7:34:43 AM10/20/18
to
In article <59da5a8f-744b-4dc2...@googlegroups.com>,
Gunhild Simon <gunhil...@yahoo.de> writes:

> > Damals in .de nicht weiter drüber nachgedacht, so sehr
> > viele Filialen gab es nicht, daß mir das ständig vor Augen
> > gestanden hätte, aber zumindest vor 2000 wurde dieser
> > Mafiatorten servierende Schnellimbiss "Pizza Hut"
> > ausgesprochen wie "pittsa huht", als ob es sich um eine
> > italienische Kopfbedeckung handele.
> > Das Logo der Kette, das nun dummerweise wie ein
> > Hut aussieht, hat da sicher auch geholfen. Soll aber
> > ein Dach darstellen, genauer, ein Hüttendach.
> > englisch: "hut", also gesprochen wie "hatt".

Ein klassisches Beispiel für Volksetymologie.

> Ich glaube, etymologisch betrachtet sind Hut, be-/hüten,
> Hütte, englisch hut, sehr nah miteinander verwandt.
> Hut und Hütte sollen vor allerlei(Wetter-)Unglimpf
> bewahren. Die Hütte soll und unter einem Dach
> die konsumierenden Menschen zusammenführen.
> Insofern ist der englische Name Programm.

In diesem Fall gibt es vielleicht im Hintergrund doch eine richtige
Verwandtschaft.

Heinz Lohmann

unread,
Oct 20, 2018, 8:18:55 AM10/20/18
to
Am 20.10.2018 um 18:52 schrieb Gunhild Simon:
> Ich glaube, etymologisch betrachtet sind Hut, be-/hüten,
> Hütte, englisch hut, sehr nah miteinander verwandt.
> Hut und Hütte sollen vor allerlei(Wetter-)Unglimpf
> bewahren. Die Hütte soll und unter einem Dach
> die konsumierenden Menschen zusammenführen.
> Insofern ist der englische Name Programm.

Duden 7, Pfeifer und Kluge sind da anderer Meinung und sehen zwei
verschiedene Ableitungen.
Duden bemerkt überdies zum englischen "hut", dass es über das
Französische "hutte" aus dem Deutschen entlehnt ist.

xylo...@gmail.com

unread,
Oct 21, 2018, 12:17:12 PM10/21/18
to
Am Freitag, 19. Oktober 2018 20:55:43 UTC+2 schrieb René Marquardt:

>> Lediglich das Aufarbeiten historischer Instrumente und
>> die Fertigung von Cembali behielt man bei. Ein Familienmitglied
>> betrieb in der DDR das Herstellen von Cembali und das war der einzige
>> solche Betrieb im gesamten Ostblock - unglaublich!

> Ach, der Jürgen. Der ist ja nun auch schon wieder ein Jahr lang tot.

Der war's nicht, in der DDR betrieb den Cembalibau eine weibliche
Familienangehörige.
Übrigens hatte man sich beim Klavierbau auf Instrumente für
britische Kolonien kapriziert. Im Stammwerk fanden sich noch
sehr edel wirkende Schilder in Rotguß mit erhabenen Lettern:
CONSTRUCTED FOR THE
CLIMATE OF CEYLON

FR

xylo...@gmail.com

unread,
Oct 21, 2018, 12:31:02 PM10/21/18
to
Am Freitag, 19. Oktober 2018 20:57:54 UTC+2 schrieb Andreas Karrer:

>>> So richtig lustig wird es dann, wenn junge Leute versuchen den
>>> Markennamen "Hazet" auf meinem offenen Ringschlüssel auszusprechen.
>>> Eine fand ich richtig schlau, die meinte der Name sei französisch.
>>> "Gedore" wäre bestimmt auch lustig geworden.

Beides Hersteller sehr teurer Werkzeuge.

>> Ursprünglich "Gebrüder Dowidat Remscheid"

> Dowidat klingt viel eher nach Haribo als Gedore. Dortmunder
> Wirtschaftsdatei, Donau-Wirbeldaten oder sowas.

Dowidat ist ein norddeutscher Nachname, bedeutet etwa
"tun wir das".

> Gedore klingt eher wie ein Kunstwort für eine Shimano-Schaltung.

Die beiden Inhaber von Dowidat hatten sich in den 30ern
aus politischen Gründen entfremdet und teilten die Firma auf,
die eine nannte sich fortan Gedore.
Ich hatte beratend in einem Gedore-Werk zu tun, ein Ing. führte
mich durch den Laden, wir kamen an eine vollautomatische
Taktstraße, die am Ende Maulschlüssel ausspie. Ich griff mir
einen, sagte und sprach: Das ist aber keine Gedore-Qualität.
Und bekam zur Antwort, dies wäre die Baumarktstrecke - FR

René Marquardt

unread,
Oct 21, 2018, 1:19:45 PM10/21/18
to
On Sunday, October 21, 2018 at 11:31:02 AM UTC-5, xylo...@gmail.com wrote:

> Die beiden Inhaber von Dowidat hatten sich in den 30ern
> aus politischen Gründen entfremdet und teilten die Firma auf,
> die eine nannte sich fortan Gedore.

Naja, fast richtig. Es waren drei, einer starb in den 30ern,
und die anderen beiden entzweiten sich nach Kriegsende.

Ulf.K...@web.de

unread,
Oct 21, 2018, 3:46:07 PM10/21/18
to
Am Sonntag, 21. Oktober 2018 18:31:02 UTC+2 schrieb xylo...@gmail.com:
> Am Freitag, 19. Oktober 2018 20:57:54 UTC+2 schrieb Andreas Karrer:
>
> >>> So richtig lustig wird es dann, wenn junge Leute versuchen den
> >>> Markennamen "Hazet" auf meinem offenen Ringschlüssel auszusprechen.
> >>> Eine fand ich richtig schlau, die meinte der Name sei französisch.
> >>> "Gedore" wäre bestimmt auch lustig geworden.
>
> Beides Hersteller sehr teurer Werkzeuge.
>
> >> Ursprünglich "Gebrüder Dowidat Remscheid"
>
> > Dowidat klingt viel eher nach Haribo als Gedore. Dortmunder
> > Wirtschaftsdatei, Donau-Wirbeldaten oder sowas.
>
> Dowidat ist ein norddeutscher Nachname, bedeutet etwa
> "tun wir das".
>
> > Gedore klingt eher wie ein Kunstwort für eine Shimano-Schaltung.
>
> Die beiden Inhaber von Dowidat hatten sich in den 30ern
> aus politischen Gründen entfremdet und teilten die Firma auf,
> die eine nannte sich fortan Gedore.

Das ist übrigens ein Akronym: https://de.wikipedia.org/wiki/Gedore

Sei übrigens von drei Brüdern gegründet worden.

> Ich hatte beratend in einem Gedore-Werk zu tun, ein Ing. führte
> mich durch den Laden, wir kamen an eine vollautomatische
> Taktstraße, die am Ende Maulschlüssel ausspie. Ich griff mir
> einen, sagte und sprach: Das ist aber keine Gedore-Qualität.
> Und bekam zur Antwort, dies wäre die Baumarktstrecke - FR

Von Billigschrott schweigt des Link(e)s Höflichkeit.

xylo...@gmail.com

unread,
Oct 23, 2018, 12:06:51 PM10/23/18
to
Am Sonntag, 21. Oktober 2018 19:19:45 UTC+2 schrieb René Marquardt:

>> Die beiden Inhaber von Dowidat hatten sich in den 30ern
>> aus politischen Gründen entfremdet und teilten die Firma auf,
>> die eine nannte sich fortan Gedore.

> Naja, fast richtig. Es waren drei, einer starb in den 30ern,
> und die anderen beiden entzweiten sich nach Kriegsende.

Mir wurde es von Leitenden Mitarbeitern anders dargestellt - FR
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