Gruß, Rainer
Hier die Liste und mein Lösungsversuch:
Woddslbäschd - Wurzelbürste
Blätzscherkrimmel - Plätzchenkrümel
Kinnäsöckschä - Kindersöckchen
Kaddseerschä - Katzenhinterteile
Hunnedahnenfädsich - hunderteinundvierzig
Wäschdsschäbuhd - Würstchenbude
Kwedschemännsche - Akkordeonspieler
Fäsischbohl - Pfirsichbowle
Flaaschwoschd - Fleischwurst
Rehscheschämm - Regenschirm
Atwenzkrenkersche - Adventskräntzchen
Kischehähd - Küchenherd
Äbbsegemies - Erbsengemüse
Ehlowe - eingelaufen
Klaadäbischl - Kleiderbügel
Buddsahmä - Putzeimer
Saafelauch Seifenlauge
Goggebrie - ? -brei
Bischäwomm - Bücherwurm
Eijäkobb - Eierkopp
Zäggusmanneesch - Zirkusmanege
Wäschingufflahf - Wirsingauflauf
Eischedier - Eichentür
Kimmelkees - Kümmelkäse
Heenschebaa - Hähnchenbein
Gaddeähd - Gartenerde
Gewädsgummän - Gewürzschalen
Maabrigg - Mainbrücke
Krissbahmstännä - Christbaumständer
Ibberzuch - Überzug
Debbischkloppä - Teppichklopfer
Ebbelbaam - Apfelbaum
Adisdefamillisch - Artistenfamilie
Kähbeborsch - Körperbürste
Ärhdbähdodd - Erdbeertorte
Kombjutäfriek - Computerfreak
Dischduch - Tischtuch
Kwiddeschelleh - Quittengelee
Kimmeltägg - Kümmelteig
Beddongtreschä - Betonträger
Nasebäh - Nasenbär
Zuggädutt Zuckerhut
Kinnägadde - Kindergarten
Pladdeweesch - Plattenweg
Ohbaa - Opa
Ohjelpfeife - Orgelpfeife
Käschedäschä - Käsetasche
Suppedippe - Suppentöpfe
Böjästeich - Bürgersteig
Ischl - Igel
Briggegiggl - Brücken- ?
Babbestrave - Pappstreifen
>Eijäkobb - Eierkopp
Eierkopf
>Zuggädutt Zuckerhut
Zuckertüte (-> Einschulung)
>Briggegiggl - Brücken- ?
giggl = Hahn -> ~ Brückenhahn (?)
HTH Gero, amüsiert
--
========================================
Gero Langer \|/
www.Pflegeforschung.de (o o)
==========================ooO==(_)==Ooo=
> Hallo an alle Hessen und alle, die sonst noch dieser Mundart mächtig sind.
Ei gude,
Uf de Streck vu Komerch no Limburch kaaste dos hochdeutsch Wort fier
*haben* viermo unnerschiedlich hiere - en vier verschierene Uhrdschafde,
die aal hinnernanner kumme:
ich hann
ich hunn
ich henn
ich honn
Machs goud, lejber
de jofl
ich glaube, daß es sich bei den "Gewädsgummän" um "Gewürzgurken" und bei
"Käschedäschä" eher um "Kirchendächer" handeln müßte .... Ein "Giggl" könnte
wohl ein "Gockel" sein, und wenn bei einem Hessen was "babbt", dann "klebt"
es wahrscheinlich ... ;-)
Aber vielleicht können da ja waschechte Hessinnen und Hessen hier
endgültige Aufklärungsarbeit leisten ... Komme ursprünglich aus dem
Frankenland ;-)
Hoffe, wir können Dir bald zu Deinem neuen Titel "Egsberdde in
Hessischgebabbel" gratulieren ;-)))
--- Auto Sig ---
Freundlichen Gruß, alles Liebe und
"Nix für ungut"
Petra
[P.S. So oder so ist das Leben: Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die
anderen ...;-)]
Rainer Etterling <r.ett...@nwn.de> schrieb in im Newsbeitrag:
86845d$562$1...@news.nwn.de...
- schnipp -
Ich habe heute, als kleine Prüfungsaufgabe, die Aufforderung bekommen, die
folgenden hessischen Begriffe in's Hochdeutsche zu übertragen.
- schnipp -
Gewädsgummän - Gewürzschalen
- schnipp -
Käschedäschä - Käsetasche
- schnipp -
Un wie dun die wissbodener sare: mer strundse net - mer hunn!
So sinnse ebbe.
Joachim (fun Määnz)
Sent via Deja.com http://www.deja.com/
Before you buy.
So, sehr gut bis jetzt, nun noch ein paar Verbesserungsvorschläge eines RHOIhessen (was so eine kleine Vorsilbe über Intelligenz, Bildungsgrad und Kultur aussagen kann ;-) )aus Obbenumm(=Oppenheim)
>
> Kwedschemännsche - Akkordeonspieler ->Zwetschgenmännchen (=Pflaumenmännchen (was immer das sein mag...)
> Goggebrie - ? -brei -> -brühe! (vielleicht Gurke-, obwohls ja dann eigentlich Gummernbrieh heißen müsste)
> Heenschebaa - eigenlich "Heenscherbaasche" = Hühnerbeinchen
> Kähbeborsch alias "Kerweborsch" - "Kirchweihbub" = Mitglied der Kerbe-(=Kirchweih)jugend
> Kimmeltägg - Kümmeltürke (mit Verlaub!)
> Käschedäschä - Kirchendächer
> Suppedippe - Suppentopf (singular)
Viel Spass noch beim babbelle un dischbediern!
wie z.B. Return-Taste um die 70. Spalte betätigen. :-)
ENGE
JL
> Gregor Eckert <schoe...@gmx.de> wrote:
> > Goggebrie - ? -brei -> -brühe! (vielleicht Gurke-, obwohls
> > ja dann eigentlich Gummernbrieh heißen müsste)
Saan Gogge oder Gorgge net dej Saladgorgge - und Gummern dej klaane
Dinger, dej mer in Essich aanlecht?
Zu Kardoffele soche mir uebrichens Aarbern.
Machts goud.
de jofl
Martin Gerdes schrieb:
> Ein "Zwetschgenmännchen" macht man aus Draht, das man in die
> Form eines "Strichmännchens" biegt. Auf den Draht fädelt
> man getrocknete Zwetschgen, die so die Weichteile an Armen,
> Beinen und am Leib bilden. Den Kopf macht man meist aus
> einer angemalten Holzkugel.
Aha, ich kenn das nur mit Kastanien, aber auch nett schlecht, wahrscheinlich nur e bissje
babbischer!
Und Anfang Dezember nimmt man statt des Holzkopfes eine Nuss, klebt
Hörner und Zunge daran, montiert einen winzigen Reisbesen in eine der
Hände und formt den Leib aus getrockneten Feigen und nennt das Ganze
einen Zwetschkenkrampus.
Reinhard
--
Diese Welt, sagen die Weisen,
ist nur Illusion.
Der Mann mit dem Presslufthammer
schlägt Löcher hinein.
Hallo, ihr Österreicher!
Gibts noch andere Namen für dieses Männlein? Ich glaube, einmal
"KRampusmännchen" gehört zu haben.
chr
>Hallo, ihr Österreicher!
>Gibts noch andere Namen für dieses Männlein? Ich glaube, einmal
>"KRampusmännchen" gehört zu haben.
Pflaumentommel?
> Christina Kunze schrieb in Nachricht <86ki54$t0i$1...@lnews.rz.hu-berlin.de>...
>
> >Hallo, ihr Österreicher!
> >Gibts noch andere Namen für dieses Männlein? Ich glaube, einmal
> >"KRampusmännchen" gehört zu haben.
>
> Pflaumentommel?
In Dresden: Pflaumentoffel (für die von Martin beschriebene Variante).
Gruß
Torsten
> >Gibts noch andere Namen für dieses Männlein? Ich glaube, einmal
> >"KRampusmännchen" gehört zu haben.
In Dresden: Pflaumentoffel (für die von Martin beschriebene Variante).
Hoppla. Nur einen striezelmarkt versäumt, und schon bin ich nicht
mehr drin ....
>
>
>Hallo, ihr Österreicher!
>Gibts noch andere Namen für dieses Männlein? Ich glaube, einmal
>"KRampusmännchen" gehört zu haben.
>
Was meinst du jetzt?
Den Zwetschkenkrampus?
Der heißt Zwetschkenkrampus und nicht anders.
Den Krampus?
Der heißt im Dialekt Kramperl und tritt nur am 5. und 6. Dezember in
Erscheinung.
Außerhalb dieser Zeit heißt er Teufel, Teifi, Teixl und in manchen
Zusammenhängen Gankerl. "Du wiast di so long spüln, bis di da Gankerl
hoit!"
Denkbar, dass jemand, der die "religionsnahen" Vokabel meiden möchte,
von einem Zwetschkenmanderl spricht, aber "-männchen" ist völlig
ausgeschlossen.
>Gregor Eckert <schoe...@gmx.de> schrieb:
>>So, sehr gut bis jetzt, nun noch ein paar Verbesserungsvorschläge eines RHOIhessen
>(Gern: Du solltest Deine Zeilenlänge anpassen, damit alle
>das ohne Tricks lesen können)
>>> Kwedschemännsche
>>> Akkordeonspieler ->Zwetschgenmännchen (=Pflaumenmännchen (was immer das sein mag...)
>Ein "Zwetschgenmännchen" macht man aus Draht, das man in die
>Form eines "Strichmännchens" biegt. Auf den Draht fädelt
>man getrocknete Zwetschgen, die so die Weichteile an Armen,
>Beinen und am Leib bilden. Den Kopf macht man meist aus
>einer angemalten Holzkugel.
>Die Konstruktion gibt es allerdings nicht nur in Hessen,
>sondern in vielen Regionen.
Seit dem Mittelalter sind die Zwetschgenmännchen, neben Lebkuchen
und Hutzelbrot, der Hauptverkaufsartikel auf dem Nürnberger
Christkindlesmarkt. BTW.
.m.
--
Juergen Ernst Guenther
"[ Marotten des Usenets ...] aergern mich besonders: [...]
Die voellig ueberfluessige Zitiererei irgendwelcher Zitate in einer Signatur.
Wessen Eitelkeiten das befriedigen soll, ist mir unklar." -- M. Pronay (desd)
schon ganz gut ... Das, was falsch ist, wurde in den früheren Antworten
korrigiert, bis auf zwei Dinge:
"Ehlowe" ist nicht "eingelaufen", sondern ein Ölofen, und der "Babbestrave"
soll mit Sicherheit ein Klebstreifen sein.
Schöne Grüße
Sebastian
Ein paar der Nüsse kann ich knacken:
Ein "Kweddschemännsche2 ist beileibe kein Akkordeonspieler, sondern ein
"Pflaumen-Männchen", das aus Zahnstochern und Trockenpflaumen
zusammengebastelt wird (warum und wofür, hab ich vergessen) - Kweddche
sind Pflaumen.
"Goggebrie" müßte Gurkenbrühe sein -nämlich das Wasser, was Gurken
bilden, wenn man sie mit Salz bestreut,
Ein "Eijäkobb" ist kein Eierkopp, sondern ein Eierkorb,
Eine "Zuggädutt" ist eine Zuckertüte,
Und "Käschedäschä" haben nun mal gar nix mit Käse zu tun - ä Käsch ist
eine Kirche, e Dach ein Dach und viele Dächer sind Däscher - hast Du's?
"Böjasteich" hab ich in Hessen überhaupt noch nicht gehört, ich glaube
ein Frankfurter nennt den Bürgersteig eher "Droddoahr", mit der
Boetonung auf der 1.silbe
und auch beim Briggegiggl bin ich ratlos - ein Giggl ist eigentlich ein
Hahn oder Huhn, aber Brigge????
Hoffe, Dir weitergeholfen zu haben - hat Spaß gemacht!
Gruß
Jutta
Rainer Etterling schrieb:
>
> Hallo an alle Hessen und alle, die sonst noch dieser Mundart mächtig sind.
> Ich habe heute, als kleine Prüfungsaufgabe, die Aufforderung bekommen, die folgenden hessischen Begriffe in's Hochdeutsche zu übertragen.
>bin zwar Nordlicht, aber schon lange genug in Hessen, um das Gebabbel
>für Frankfurter, und nicht für hessische Mundart zu halten!
mit oder ohne Senf ?
>und auch beim Briggegiggl bin ich ratlos - ein Giggl ist eigentlich ein
>Hahn oder Huhn, aber Brigge????
ein Bridgespielendes Importhuhn aus England ?
EKC ObCKĴPE^ IH AgAN^ĴMANA - ekc oßckupe\ iv adai\umaia
Hallo an alle.
Ich hatte am 21.Januar in dieser NG die folgende Bitte gepostet:
"Hallo an alle Hessen und alle, die sonst noch dieser Mundart mächtig
sind.
Ich habe heute, als kleine Prüfungsaufgabe, die Aufforderung bekommen,
die folgenden hessischen Begriffe ins Hochdeutsche zu übertragen.
Ich habe mir dazu einen virtuellen Achter-Bembel Äbbelwoi gegönnt und
bin von Glas zu Glas doch immer besser voran gekommen. Einige Reste
dieser Aufgabe sind allerdings noch ungelöst geblieben (und der Äbbelwoi
inzwischen alle)und bei einigen anderen verbleibt auch noch ein gewisses
Gefühl der Unsicherheit.
Ich würde mich über Hilfe aus dem Hesseländle sehr freuen."
Ich habe dazu viele hilfreiche Antworten sowohl in dieser NG als auch
per e-mail erhalten.
Bei allen Schreibern möchte ich mich dafür herzlich bedanken und hier
das zusammengefaßte Ergebnis präsentieren. Wenn auch die
Lösungsvorschläge zu den einzelnen Begriffen nicht immer die gleichen
waren, so hoffe ich doch dank vielfacher Hilfe ein akzeptables
Gesamtergebnis zustand gebracht zu haben.
Hier nun das endgültige(?)(nicht)amtliche Endergebnis:
Woddslbäschd - Wurzelbürste
Blätzscherkrimmel - Plätzchenkrümel
Kinnäsöckschä - Kindersöckchen
Kaddseerschä - Katzenhinterteile
Hunnedahnenfädsich - hunderteinundvierzig
Wäschdsschäbuhd - Würstchenbude
Kwedschemännsche - Zwetschenmännchen
Fäsischbohl - Pfirsichbowle
Flaaschwoschd - Fleischwurst
Rehscheschämm - Regenschirm
Atwenzkrenkersche - Adventskranzkerzen
Kischehähd - Küchenherd
Äbbsegemies - Erbsengemüse
Ehlowe - eingelaufen
Klaadäbischl - Kleiderbügel
Buddsahmä - Putzeimer
Saafelauch - Seifenlauge
Goggebrie - Gurkenbrühe
Bischäwomm - Bücherwurm
Eijäkobb - Eierkorb
Zäggusmanneesch - Zirkusmanege
Wäschingufflahf - Wirsingauflauf
Eischedier - Eichentür
Kimmelkees - Kümmelkäse
Heenschebaa - Hähnchenbein
Gaddeähd - Gartenerde
Gewädsgummän - Gewürzgurken
Maabrigg - Mainbrücke
Krissbahmstännä - Christbaumständer
Ibberzuch - Überzug
Debbischkloppä - Teppichklopfer
Ebbelbaam - Apfelbaum
Adisdefamillisch - Artistenfamilie
Kähbeborsch - Schaustellerbursche
Ärhdbähdodd - Erdbeertorte
Kombjutäfriek - Computerfreak
Dischduch - Tischtuch
Kwiddeschelleh - Quittengelee
Kimmeltägg - Kümmelteig [1]
Beddongtreschä - Betonträger
Nasebäh - Nasenbär
Zuggädutt - Zuckertüte
Kinnägadde - Kindergarten
Pladdeweesch - Plattenweg
Ohbaa - Opa
Ohjelpfeife - Orgelpfeife
Käschedäschä - Kirchendächer
Suppedippe - Suppentöpfe
Böjästeich - Bürgersteig
Ischl - Igel
Briggegiggl - Brückenhahn [2]
Babbestrave - Pappstreifen oder auch: Klebstreifen
[1] aus Gründen der pc (personal correctness) so übersetzt, soll wohl
eigentlich ein ein bestimmtes Gewürz bevorzugender Bewohner eines
östlichen Mittelmeeranreinerstaates sein. Allerdings sind mir derartige
Begriffe zuwider.
[2] Erläuterung von Frank Schminke:
Der BRIGGEGIGGL sitzt immer noch in Frankfurt auf der alten Brücke
zwischen Hibbdebach (je nach Sichtweise südliche Mainseite, also
Sachsenhausen, oder nördl. Mains., also Innenstadt u.s.w.) und
Dribbdebach (dto.) und geht auf eine alte Legende zurück, nach der ein
Handwerker seine Seele an den Teufel verkauft haben soll, um zeitig mit
seinem Hausbau fertig werden zu können, also eine ganz spezielle,
hessisch-frankforderische Sache, die keinesfalls in ein hochdeutsches
"BRÜCKENHAHN" übersetzt werden sollte.
Gruß und Danke nochmals,
Rainer
> Ja, ich bekenne es: Auf meinen Frühstückstisch stehen seit
> kurzer Zeit neben Salzstreuer und Eierbecher regelmäßig
> Salzstreuerin und Eierbecherin - damit die Quote stimmt.
"Liebe Krankenschwester und Krankenschwesterinnen" (Rede von
Ministerin Andrea Fischer im "Eulenspiegel".)
JL
Damit dieser Thread trotzdem kein Ende finde...
JuttaH...@t-online.de (Jutta Hartmann ) meinte
in 38B0122D...@t-online.de am 20.02.00
zum Thema "Re: hessische Mundart":
> ich glaube ein Frankfurter nennt den Bürgersteig
> eher "Droddoahr", mit der Boetonung auf der 1.silbe
Diese konsequente Betonung auf der ersten Silbe bei
Fremdwoertern(1) hat mich bei der hessischen Mundart schon
immer irritiert.
Kennt ihr noch anderen Mundarten, die
Musik, Dynamo, Buero etc.
vorne betonen, oder ist dies eine weitere Eigenheit des
Hessischen?
Bei der Suche nach weiteren Beispielen faellte mir auf, dass
man nicht pauschal von allen Fremdwoertern sprechen kann:
Frisoer wird m.W. auf der zweiten Silbe betont, wie ich es
gewohnt bin.
Gruß,
Kerstin
(1) Ich bin mir der Fragwuerdigkeit des Begriffs durchaus
bewusst. Vor allem die Abgrenzung ist natuerlich schwierig:
was ist noch fremd und was nicht mehr? Ich habe dieses Wort
einfach als "Abkuerzung" verwendet, nur um den "Umweg"
hiermit nachzuholen.
> Hier aber nun die Erläuterung des Wortes "Kümmeltürke" von
> Jens Walter Heckmann, dessen stets sachkundige und geduldige
> Antworten ich immer aufmerksam studiert habe, den ich hier
> immer noch vermisse und dem ich (auch wenn er es wohl nicht
> lesen wird) an dieser Stelle noch einmal recht herzlich für
> seine Beiträge danken möchte.
Da schließ' ich mich ganz spontan an!
Gruß
Torsten
martin...@gmx.de (Martin Gerdes) schrieb am 26.02.00:
> Ja, ich bekenne es: Auf meinen Frühstückstisch stehen seit
> kurzer Zeit neben Salzstreuer und Eierbecher regelmäßig
> Salzstreuerin und Eierbecherin - damit die Quote stimmt.
Aus derselben Reihe:
"Helga, ruf doch 'mal die Klempnerin, das Wasserhuhn tropft...!"
--
Tschues E-Mail: ulfh...@gmx.de
Ulf WWW: http://kram.ulfhinze.de/
Die Schweizer machen es wohl auch so.
Joachim
Liebe Kerstin,
das wurde hier neulich als nichtregional eingestuft.
"Dynamo" habe ich noch nie anders gehört, auch wenn
ich weiß, daß man es "dynamischer" aussprechen sollte.
Abgesehen davon: betonst Du "Nugat" wirklich hinten?
Viele Grüße,
Steffen
Mitglieder und Mitgliederinnen
Tennisschläger und Tennisschlägerinnen
...
b.a.
Müsste wohl korrekt "die Wasserhenne" heißen!
b.a.
>Mitglieder und Mitgliederinnen
Völlig flsahc. Die weibliche Form von "Mitglied" ist "Ohneglied".
SCNR,
Volker
--
Volker Gringmuth /\
http://home.nikocity.de/volker_g/ /°°\ Gott ist tot (Nietzsche)
mailto:vgrin...@nikocity.de /_UU_\ Nietzsche ist tot (Gott)
Teile glöscht
>
> Die Etymologie von "Kuemmeltuerke" ist die folgende:
>
> Die "Kuemmeltuerkei" war im 18. Jahrhundert eine scherzhafte
> studentische Bezeichnung fuer die Gegend um Halle (Saale),
> wo das Zentrum des deutschen Kuemmelanbaus lag
> (Kuemmelschnaps war damals ein so verbreitetes Getraenk,
> dass "kuemmeln" allgemein "zechen, [ueber-]reichlich Alkohol
> trinken" bedeutete). [Der Begriff "Tuerkei" wurde hier
> metonymisch fuer "Gegend" verwendet.]
>
> Der Begriff "Kuemmeltuerke" taucht zuerst 1781 in Halle
> selbst auf und bezeichnet zunaechst einfach einen
> einheimischen Studenten.
>
> Spaeter wird das Wort dann in unterschiedlichstem Sinne
> gebraucht (vor allem "Spiesser" oder "Grossmaul", auch
> universelles Schimpfwort, aber auch "arbeiten wie ein
> Kuemmeltuerke" = "schwer arbeiten"), ohne dass die Gruende
> nachvollziehbar waeren (das Wort stand wohl einfach gerade
> zur Verfuegung, wenn jeweils ein passender Begriff
> benoetigt wurde), und verbreitet sich in ganz Deutschland;
> mit dem Rueckgang des Kuemmelkonsums ist es dann selten
> geworden.
>
> Neuerdings scheint es gelegentlich als
> moechtegern-rassistische Bezeichnung verwendet zu werden,
> aber nur von Leuten, die (in jeder Hinsicht) nichts
> verstanden haben.
>
> Jens W. Heckmann
>
> [Ende Zitat]
Diese etymologischen Erklärung für das Wort "Kümmetürke" ist für mich
schon sehr überraschend.
Vielen Dank dafür.
Eine kurze Internet-Recherche zum Wort "Kümmeltürke" brachte 26
Ergebnisse. Darunter auch eines, das diese etymologische Erklärung in
ähnlicher Form beinhaltet.
In Laufenbergs Läster Lexikon (http://www.netzine.de/lll/lll_k.html) ist
unter dem Buchstaben "K" zu lesen::
*Kümmeltürke*
So bezeichnete man Ende des 18. Jahrhunderts einen Studenten aus der
Gegend von Halle, weil dort viel Kümmel angebaut und die Landschaft
scherzhaft Kümmeltürkei genannt wurde; dabei stand das Wort Türkei für
Orient, woher Gewürze meist kamen. Als das niemand mehr wußte, wurde das
Wort K. zu einem allgemeinen Schimpfwort. Dahinter steckt vermutlich
noch ein altes Feindbild: Die osmanischen Türken wurden viele
Jahrhunderte lang als die größte Bedrohung für das Abendland angesehen.
Wer heute einen Türken K. nennt, ist mehr als das
[Ende des Zitats]
Im täglichen Sprachgebrauch der Bevölkerung werden aber sicher nur
einige Sprachwissenschaftler bei dem Wort "Kümmeltürke" an einen
hallenser Studenten des 18. Jahrhunderts denken.
Die übrige Bevölkerung wird dabei eher Assoziationen wie in der Auswahl
aus den übrigen 25 Ergebnissen meiner kurzen Internet-Recherche haben.
Hier daraus die ersten sechs:
http://ked-bayern.apc.de/er-erziehung.htm
Unterrichtspraxis: Menschenrechte 2.UntMa.Zeit.U.1.1
Hrsg.: amnesty international, erscheint viermal jährlich
Diskriminierung
Inhalt:
Themen:
1-3. Schuljahr
Wilde Prinzessin, braver Prinz / Ich darf nicht mitspielen /
Kümmeltürke! Spaghettifresser / Ein Junge - Mädchen zu sein ist besser
als ein Mädchen - Junge zu sein / Ich mag dich - Ich mag dich nicht.
4-6 Schuljahr
Ich darf nicht mitspielen / Kümmeltürke! Spaghettifresser / Ein Junge -
Mädchen zu sein ist besser als ein Mädchen - Junge zu sein / Ich mag
dich - Ich mag dich nicht / Na typisch! / Wenn Anton Ida getauft worden
wäre / Supermann und Superfrau / Der Löwe ist mutig / Das macht Mann -
Frau nicht / Mutter singt / Nationalitäten und Vorurteile / Ich bin doch
kein Rassist / Abweichen von der Norm.
http://www.datanetworks.ch/~geering/stephan/schimpf/schimpf.html
Kackarsch, Kanaille, Klofliege, Klugscheisser, Knallarsch, Knalldepp,
Knalltüte, Knieficker, Knüppelgesicht, Korinthenkacker, Kotbacke,
Kothund, Kotzbrocken, Kotzkacke, Kotzkopf, Krüppel, Kümmeltürke,
Kümmerling, Kretin
http://www.gym-hip.org/de/pers/erbe/leseprobe.htm
Dieser schnauzbärtige Typ von Portier, dieser junge levantinische
Schnösel, konnte ja sogar ein richtig gutes Deutsch mit einer
anständigen Aussprache, aber seine Anspielung mit der Seife war ja wohl
ein Hammer.
"So ein Kümmeltürke", kam ihm beinahe über die Lippen, aber er
verdrückte die Bemerkung und stieg in den Lift.
http://www.garcke.de/PEP/glossen.html
Und dann gibt er noch einen drauf, was nicht hätte sein müssen, 'Was
hast du denn letztens über den Türken von nebenan gesagt, Kümmeltürke
hast du gesagt, du bist es doch, der über die Ausländer herzieht und
dann scheinheilig alternativ wählt.'
http://salbader.prenzl.net/nummer22/026.htm
Hätte Daniel jetzt dem Vorsitzenden in die Augen gesehen, er hätte
gemerkt wie zufrieden man hier mit ihm war. Aber Daniel K. war noch ganz
in Gedanken verstrickt, und, die Wahrheit würde er ja doch nicht
verheimlichen können, also murmelte er leise: »Wenn's zufällig der Ögün
aus dem Obstladen bei mir um die Ecke wäre, dieses Türkenarsch das sich
dauernd an die Ivonne ranmacht, also, da wäre ich dann schon auch etwas
ausländerfeindlich eingestellt.«
»Ein Kümmeltürke und ein deutsches Mädel?« Einer der etwas weniger
gestreiften, bisher stummen Beisitzer meldete sich zu Wort.
»Na ja, der Ögün, der sieht halt schon verdammt gut aus.«
http://home.rhein-zeitung.de/~edroll/mhuth/fbr/lit/ganz-kin.html
Herbert Günther: Ole und Okan. Reihe "Sonne, Mond und Sterne". Hamburg:
Friedrich Oetinger Verlag 1990. 62 Seiten mit Illustrationen von Petra
Probst, geb. 8,80 DM. ISBN 3-7891-1004-3.
Herbert Günther gestaltet hier die Entwicklung der Freundschaft zwischen
Ole und seinem Adoptivbruder Okan. Okan, ein türkischer Junge, ist vom
Schicksal nicht gerade verwöhnt. Er hat bis zur Adoption im Kinderheim
gewohnt. So ist es für ihn nicht leicht, sich in der neuen Umgebung
zurechtzufinden. Zusätzliche Probleme gibt es in der Schule, wo er als
"Kümmeltürke" Opfer der Aggressionen des Schwarzmüller-Schorsch und
seiner Bande wird. Auch Ole braucht Zeit, bis er das oft merkwürdige
Verhalten seines neuen Bruders verstehen kann.
Eine Erzählung für Kinder, die die beiden aktuellen Themen Adoption
(d.h. Eingewöhnung in eine neue Umgebung) und Ausländerfeindlichkeit in
gelungener Weise verbindet. Vom Text ausgehend kann somit auf die
spezifische Probleme des Zusammenlebens von Schülerinnen und Schülern
unterschiedlicher Herkunft und Kultur in einer Klasse eingegangen
werden. Eigene Erfahrungen können in den Unterricht eingebracht werden
und sind vielleicht Thema weiterführender Projekte.
Ende der Auswahl.
Gewalt gegenüber Minderheiten geht Diskriminierung voraus.
Diskriminierung beginnt mit Begriffen wie "Kümmeltürke".
Angesichts dessen empfinde ich Äußerungen wie
> Das ärgerliche an diesem PC-Geeiere ist, daß man
> unschuldigen Begriffen eine Bedeutung andichtet, die diese
> nicht haben, und dann demonstrativ geheuchelte Betroffenheit
> am Revers spazierenführt. "PC" ist als eine Art "Newspeak"
> die schlimmste Form der Zensur, weil sie in den Köpfen der
> Autoren steckt.
> Wer einem "Behinderten" hilft, ist der bessere Mensch als
> der, der wegguckt, wenn er einen "geistig Herausgeforderten"
> sieht.
> Ja, ich bekenne es: Auf meinen Frühstückstisch stehen seit
> kurzer Zeit neben Salzstreuer und Eierbecher regelmäßig
> Salzstreuerin und Eierbecherin - damit die Quote stimmt.
um es gelinde auszudrücken, als sehr unpassend.
Rainer
steffen...@pruftechnik.com (Steffen Bühler) schrieb am 29.02.00:
> >vorne betonen, oder ist dies eine weitere Eigenheit des
> >Hessischen?
>
> "Dynamo" habe ich noch nie anders gehört, auch wenn
> ich weiß, daß man es "dynamischer" aussprechen sollte.
Ich kenne es in zwei Varianten:
Dy'namo (am Fahrrad)
'Dynamo (Dresdener Fußballclub)
Das ' steht hier vor der betonten Silbe.
Volker Gringmuth <vgrin...@nikocity.de> wrote:
:> Am 29.02. sprach Ber...@t-online.de (Bernd Ascherl) mit mächtiger
:> Stimme:
:>>Mitglieder und Mitgliederinnen
:> Völlig flsahc. Die weibliche Form von "Mitglied" ist "Ohneglied".
Aber ich habe damals "Mitklit" gelernt.
:> SCNR,
:> Volker
Ebenso,
Julia 8-)
(die sich gerade ueberlegt, ob Arme und Beine nun
Glieder sind oder nicht)
--
Julia Simon --- Hyppääjätär --- Sprachen-Freak vom Dienst
si...@cc.helsinki.fi, http://www.lingsoft.fi/~simon/
Don't you just love the way everything I say sounds important?
--- Mustafa, "You Wish"
>Aber ich habe damals "Mitklit" gelernt.
Besser. Wird übernommen. "Ohne" klingt so negativ, als würde Frauen
was fehlen...
Gruß,
> :>>Mitglieder und Mitgliederinnen
>
> :> Völlig flsahc. Die weibliche Form von "Mitglied" ist "Ohneglied".
>
> Aber ich habe damals "Mitklit" gelernt.
Und wie lautet davon die Mehrzahl?
b.a.
Zugegeben. Aber es wird wohl nur sehr wenige Privatpersonen geben, die
_alle_ Wörterbücher oder Nachschlagwerke, oder auch nur eine
repräsentative Auswahl davon, zur ihrer Verfügung haben. Überwiegend
haben sie wohl die, die ihrem Fachgebiet zuzuordnen sind. Meines ist die
deutsche Sprache nicht. Deshalb besitze ich kein etymologisches
Wörterbuch und deshalb war ich sehr überrascht.
> >Eine kurze Internet-Recherche zum Wort "Kümmeltürke" brachte 26
> >Ergebnisse. Darunter auch eines, das diese etymologische Erklärung in
> >ähnlicher Form beinhaltet.
Hier hast Du etwas ausgelassen. Ich füge es zum Verständnis hier mal
wieder ein:
Im täglichen Sprachgebrauch der Bevölkerung werden aber sicher nur
einige Sprachwissenschaftler bei dem Wort "Kümmeltürke" an einen
hallenser Studenten des 18. Jahrhunderts denken.
Die übrige Bevölkerung wird dabei eher Assoziationen wie in der Auswahl
aus den übrigen 25 Ergebnissen meiner kurzen Internet-Recherche haben.
Hier daraus die ersten sechs:
[Beispiele, die die diskriminierende Verwendung im allgemeinen
Sprachgebrauch belegen, hier ausgelassen]
Gewalt gegenüber Minderheiten geht Diskriminierung voraus.
Diskriminierung beginnt mit Begriffen wie "Kümmeltürke".
[Ende Zitat]
Darauf bezieht sich mein folgender Satz und nicht auf die Bestätigung
der etymologischen Erkenntnis zum fraglichen Begriff.
Da Du meiner obigen Bewertung nicht widersprochen hast, gehe ich davon
aus, daß Du sie teilst. Das beruhigt mich doch sehr!
> >Angesichts dessen empfinde ich Äußerungen wie
> >
> >> Wer einem "Behinderten" hilft, ist der bessere Mensch als
> >> der, der wegguckt, wenn er einen "geistig Herausgeforderten"
> >> sieht.
>
> >um es gelinde auszudrücken, als sehr unpassend.
In meiner Antwort auf Deine Reaktion hatte ich etwas mehr als das
Obenstehende zitiert und kommentiert. Um der Klarheit willen, hier
nochmal komplett:
Angesichts dessen empfinde ich Äußerungen wie
> Das ärgerliche an diesem PC-Geeiere ist, daß man
> unschuldigen Begriffen eine Bedeutung andichtet, die diese
> nicht haben, und dann demonstrativ geheuchelte Betroffenheit
> am Revers spazierenführt. "PC" ist als eine Art "Newspeak"
> die schlimmste Form der Zensur, weil sie in den Köpfen der
> Autoren steckt.
> Wer einem "Behinderten" hilft, ist der bessere Mensch als
> der, der wegguckt, wenn er einen "geistig Herausgeforderten"
> sieht.
> Ja, ich bekenne es: Auf meinen Frühstückstisch stehen seit
> kurzer Zeit neben Salzstreuer und Eierbecher regelmäßig
> - damit die Quote stimmt.
um es gelinde auszudrücken, als sehr unpassend.
[Ende Zitat]
> Das erläuterst Du mir bitte, ja?
Ich will es versuchen und ich hoffe, daß es mir gelingt.
Meinen Widerwillen gegen das diskriminierende Wort "Kümmeltürke"
bewertest Du als PC-Geeiere.
Du _unterstellst_ "... demonstrativ geheuchelte Betroffenheit am Revers
spazieren(ge)führt".
Deiner Bemerkung zu Behinderte / geistig Herausgeforderte stimme ich
ausdrücklich zu. Aber unterstellst Du Menschen die ihrer Meinung nach
weniger diskriminierende Ausdrücke benutzen nur deshalb, daß sie
weggucken würden?
Salzstreuerin und Eierbecherin haben nichts mit dem hier angesrochenen
diskriminierenden Ausdruck zu tun.
Das ist es, was ich, ich um es gelinde auszudrücken, als sehr unpassend
empfinde.
Rainer
Bernd Ascherl <Ber...@t-online.de> wrote:
:> Julia A M Simon schrieb:
Kann ich mich leider nicht mehr erinnern... Mitklits? Mitkliten? *gruebel*
mfg,
Julia 8-)
Julia A M Simon wrote:
> Kann ich mich leider nicht mehr erinnern... Mitklits? Mitkliten? *gruebel*
MitKlitInnen?
(sic!)
mkhan <nos...@estec.esa.nl> wrote:
:> Julia A M Simon wrote:
:>> Kann ich mich leider nicht mehr erinnern... Mitklits? Mitkliten? *gruebel*
:> MitKlitInnen?
Oh ja, das ist schoen. Das muss ich mir merken. :-)
> Du hast in Deiner Liste dieses Wort nicht etwa schlicht
> unterschlagen, wie ich es wohl getan hätte - sondern es
> euphemistisch verbrämt und so die Neugier erst geweckt.
"Der Edle läßt das, was er nicht versteht, sozusagen beiseite. Wenn die
Begriffe nicht richtig sind, so stimmen die Worte nicht; stimmen die
Worte nicht, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht
zustande, so gedeiht Moral und Kunst nicht; gedeiht Moral und Kunst
nicht, so treffen die Strafen nicht; treffen die Strafen nicht, so weiß
das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Darum sorge der Edle, daß er
seine Begriffe unter allen Umständen zu Worte bringen kann und seine
Worte unter allen Umständen zu Taten machen kann. Der Edle duldet nicht,
daß in seinen Worten irgend etwas in Unordnung ist. Das ist es, worauf
alles ankommt!"
(Kong Zi: Lun Yu; übersetzt von Richard Wilhelm: Konfuzius: Gespräche,
XIII 3)
> Und solange diese Heuchelei auch bei uns kultiviert wird,
> stelle ich auf meinen Frühstückstisch stets eine
> Eierbecherin neben den Eierbecher.
Alles hat seine guten Seiten: Durch dieses Diskussion wissen wir alle
jetzt - endlich! - die weibliche Form von Mitglied: Mitklit
b.a.
Das habe ich befürchtet!
b.a.
> steffen...@pruftechnik.com (Steffen Bühler) schrieb am 29.02.00:
>
> > >vorne betonen, oder ist dies eine weitere Eigenheit des
> > >Hessischen?
> >
> > "Dynamo" habe ich noch nie anders gehört, auch wenn
> > ich weiß, daß man es "dynamischer" aussprechen sollte.
>
> Ich kenne es in zwei Varianten:
> Dy'namo (am Fahrrad)
> 'Dynamo (Dresdener Fußballclub)
Als Ur-Dresdner und Dy'namo-Fan seit über 20 Jahren muß ich hier
ganz entschieden widersprechen: Hier in Sachsen (und wahrscheinlich
im gesamten Ex-DDR-Gebiet) sagt man ausschließlich "Dy'namo", egal
in welcher Bedeutung. Wer "'Dynamo" sagt, outet sich als Wessi.
Übrigens ist "Dynamo" als Clubname keineswegs auf Dresden beschränkt.
Früher war es der Beiname wohl jedes Polizeisportclubs im "Ostblock"
(vgl. Dynamo Moskau, Dinamo Bukarest), und auch heute gibt es z. B.
noch den BFC Dynamo, der seit der Wende FC Berlin hieß und sich vor
ein paar Monaten wieder seinen alten Namen gab.
Gruß
Torsten
[Kümmeltürke ~ Kümmeltürkei
Erklärungen geschnipst]
Vgl. "Mostindien": Deutschschweizer Übername
für den fallobstreichen Kanton Thurgau (TG).
Schlicht als "Türkei" wird (v.a.
zur - gegenwärtigen - Faschingszeit)
von den Badenern (Kt. Aargau/AG) das
östlich benachbarte Ennetbaden bezeichnet.
Dabei wird selbstredend vor keinem
TürKlischee Halt gemacht. :-/
Frz. "tête de turc" für
Buhmann, Lieblingsfeind...
C - ¦ #
[...]
> Aha. Auch einer, der erst herumtönt und dann nachschaut oder
> nachdenkt - muß ich schon so sagen.
[...]
Ein häufiger heuristischer Vorgang, gehört zur
Kategorie der "Aha-Erlebnisse".
Wer sich (eines Besseren) belehren lässt, ist
für die Menschheit nicht verloren. :-)
C - ¦ #
> DU hast das Wort doch aufgebracht, nicht ich. Warum läßt Du
> es nicht von vornherein weg, wenn Du damit Probleme hast?
Nicht ich habe mit dem Wort Probleme, sondern diejenigen die nahezu
täglich Opfer von Diskriminierung und daraus entstehender Gewalt werden.
Aber in Einem hast Du Recht. Ich habe mich für aus dieser newsgroup
erhaltene Hilfe bedankt und dabei den fraglichen Begriff in
umschriebener Form eingeführt.
Du brachtest eine etymologischen Erklärung und sahst aufgrund derer
keine diskriminierende Bedeutung.
Ich brachte sechs Beispiele für die diskriminierende Bedeutung des
fraglichen Begriffes im täglichen Leben hier in unserer Gesellschaft.
(Auf Beispiele der Anwendung von Gewalt gegenüber diskriminierten
Minderheiten glaubte ich verzichten zu können. Darüber berichten die
Medien nahezu täglich.)
Du gehst auf diese Beispiele nicht mit einem einzigen Wort ein sondern
bringst noch einen Beleg zur Richtigkeit der etymologischen Erklärung,
die von mir überhaupt nicht angezweifelt wurde.
Du gestehst "hier und anderswo Defizite in der Toleranz" zu. Wir
behandeln hier aber das Thema Diskriminierung in unserer Gesellschaft.
Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Statt dessen lamentierst Du über das "Kernland der Prüderie" wo es
Deiner Meinung nach "schon gar kein Wort mehr hat für die Bewohner
Afrikas". (Nebenbei, nach meiner Einschätzung ist es völlig
unproblematisch diese in der englischen Sprache mit "africans" zu
bezeichnen.)
Worüber sollen wir uns noch austauschen?
Ich sehe darin keinen Sinn mehr und betrachte die Diskussion zu diesem
Thema von meiner Seite aus für beendet.
Ich lasse Dir hiermit auch gern die Möglichkeit das letzte Wort zu
haben, wenn Du es denn möchtest. Ich brauche es nicht.
Ich wünsche Dir, daß Du nie das Opfer diskriminierender Begriffe, bzw.
deren Verharmlosung oder ihrer Folgewirkungen wirst.
Rainer