> Bei Erlangen eines Doktor- / Professortitels kommen die Titel zum Namen dazu,
> also "Dr. Stefan Frunk" bzw. "Prof. Stefan Frunk", wobei der Prof. den Dr.
> wieder aus dem Namen tilgt, oder?
In Ö nicht. Da ist es dann der Univ.Prof. Dr. x Y oder Prof.Dr. etc.
Das eine sind Amtstitel (wenn auch eine akademische Leistung dafür nötig
ist), die werden dem akademischen Grad(en) vorangestellt. Die
akademischen Grade wiederum sind aufsteigend geordnet.
Es ist also Univ.Prof. Mag.Dr. Johann Holl
Wie das in den seltenen Fällen ist, wo zu solchen Titeln noch ein Prof
h.c. kommt, kann ich nur aus dem Gefühl sagen: Nach dem Amtstitel, aber
vor den akademischen Graden. Also:
Univ.Doz. Prof.h.c. DI Dr. Gerhard Schmutzer
> Wie ist das bei Medizinern? Heißt es "Sehr geehrter Herr Prof. Frunk" oder
> "Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Stefan Frunk"?
Genau. Oberarzt Dr. Stefan Frenk.
>
> Ich komme auf die Frage, weil ich mir nicht sicher bin, ob der Dr. evtl. als
> medizinische Spezialbezeichnung trotz des Professortitels erhalten bleibt, um
> eben den Mediziner zu kennzeichnen...
Genau genommen müsste er Univ.Prof. Dr.med. Stefan Fronk heißen.
Wie gesagt - Österreich.
P
> Bei Erlangen eines Doktor- / Professortitels kommen die Titel zum
> Namen dazu, also "Dr. Stefan Frunk" bzw. "Prof. Stefan Frunk", wobei
> der Prof. den Dr. wieder aus dem Namen tilgt, oder?
<österreich>
Um Gottes Willen, nein!
</österreich>
Gerade in Deutschland, wo es Ärzte ohne Doktorat gibt, hat die Angabe des
"Dr." einen Sinn, meine ich.
Florian
>
> In Ö nicht.
um goods wuin ... ösiland ... da ist man auch im kaffeehaus der herr
kommerzienrat/doktor oder die gnä frau (auch wenn's a schlampn is) ...
scnr
peer
--
per aspera ad astra - durch das Dunkle zu den Sternen
> Peter Gruendler schriebselte folgendes am 21.01.2004 18:30 Uhr:
>>
>> In Ö nicht.
>
> um goods wuin ... ösiland ... da ist man auch im kaffeehaus der herr
> kommerzienrat/doktor oder die gnä frau (auch wenn's a schlampn is) ...
trotzdem ois dass'd a so an komischn nordischn namen host, dirftast di
ganz guat auskennan.
P
'wuin' ist bairisch, 'wüün' wäre wienerisch!
*Der* gekaufte Titel heißt in Ö 'Kommerzialrat'!
Aber das mit dem Kaffeehausober stimmt schon. Unser Illigenzlerverein
hatte in einem Kaffeehaus unweit des Hofes der Bahn des Westens (an
der Ecke der Straße der Hilfe der Maria*) unser monatliches Treffen
und der Herr Ober begrüßte mich mit 'Guten Abend, Herr Doktor!'. Ich,
damals Studiosus, sagte daraufhin, 'das bin ich nicht!', worauf der
servierende Lakai erwiderte 'Tschuldigen Sie, Herr Ingenieur!'.
Auf meine Behauptung, daß ich auch das nicht sei, sagte der verzwei-
felnde Bedienstete 'ja, irgendwas müssns ja sein, Herr Direktor!'
*Warum immer nur Anglizismen, Französisch hat auch seine Eigenarten!
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Fordere viel von dir, erwarte wenig von den Anderen,
| | | |_| | dann bleibt dir mancher Ärger erspart." (Konfuzius)
| | | _ |
|_|a |_| |_|a
> Okay, aber das klärt nicht, ob die Anrede:
>
> "Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Klausen" in diesem Fall ausnahmsweise gestattet
> ist (normalerweise fliegt doch der Dr. raus, wenn der Prof. Einzug hält,
> gell?).
>
> Dankbar für weitere Tips, Axel
Anschrift:
Herrn Prof. Dr. X
Briefanrede:
Sehr geehrter Herr Professor X
Auch wenn das deutsche Besoldungsrecht fein säuberlich
unterscheidet, ob die in Rede stehende Person eine Professur an
einer Uni, einer FH, einer Kunsthochschule oder einer
"wissenschaftlichen Hochschule" (dahinter verbergen sich die
wenigen verbleibenden PHs und andere Randgruppen) innehat (wobei
mir die genauen Bezeichnungen im Moment nicht geläufig sind),
tauchen die vollen Titel eigentlich nur in Ernennungsurkunden
oder anderen Machwerken des hohen Ministeriums auf.
Erzwungen hat die Differenzierung meines Wissens die
Verfassungsklage einiger Uniprofs, die sich ob Führung des
gleichen Titels wie FH-Profs und andere niedere Lebensformen
benachteiligt fühlten.
Gruß,
Achim
>> Sehr geehrter Herr Professor X
>
>Und das gilt ganz sicher auch für Mediziner? Oder muß es da nicht heißen "SgH
>Professor Dr. X", um den Arzt zu betonen? Danke, Axel
Was hat das mit einem Arzt zu tun?
Nicht jeder Dr. ist ein Dr. med.
Gruß,
Dieter.
Nein, jedenfalls nicht in Deutschland. Man erhält das Recht, den Titel
zu führen, aber er wird nicht zum Namensbestandteil.
Ärzten scheinen besonders stolz auf ihren Titel zu sein.
Gruß
Thomas
> Nein, jedenfalls nicht in Deutschland. Man erhält das Recht,
> den Titel zu führen, aber er wird nicht zum
> Namensbestandteil. Ärzten scheinen besonders stolz auf ihren
> Titel zu sein.
Der Dr.-Titel ist Namensbestandteil, wenn man will. Als ich
erfuhr, dass ich ihn nicht in den Perso eintragen lassen *muss*,
saß ich schon beim Amt. Und da ich eh einen neuen Perso
brauchte, steht der Dr. jetzt auch drin. Hat auch schon mal
geholfen, es gibt immer noch Uniformträger, die sich von sowas
beeindrucken lassen.
Der Prof. gehört hingegen nicht zum Namen.
Gruß,
Achim
> In article <bun2o0$f3m$02$4...@news.t-online.com>, Peer J. Knoerich
> <URL:mailto:pj...@gmx.de> wrote:
>
>>Peter Gruendler schriebselte folgendes am 21.01.2004 18:30 Uhr:
>>
>>
>>
>>>In Ö nicht.
>>
>>um goods wuin ... ösiland ... da ist man auch im kaffeehaus der herr ^^^^
>>kommerzienrat/doktor oder die gnä frau (auch wenn's a schlampn is) .
>
> ^^
>
> 'wuin' ist bairisch, 'wüün' wäre wienerisch!
ich bin ja auch ein bayer, resp. franke :-)).
warum nacha soit a bayer/frange koan norrdischn nama ham derfa?
> Thomas Frieling wrote:
>
>> Nein, jedenfalls nicht in Deutschland. Man erhält das Recht,
>> den Titel zu führen, aber er wird nicht zum
>> Namensbestandteil. Ärzten scheinen besonders stolz auf ihren
>> Titel zu sein.
>
> Der Dr.-Titel ist Namensbestandteil, wenn man will.
Nein.
> Als ich erfuhr, dass ich ihn nicht in den Perso eintragen lassen
> *muss*, saß ich schon beim Amt.
Irgendwie muß man dich falsch informiert haben.
§ 1 Personalausweisgesetz:
[...]
| (2) Der Personalausweis und der vorläufige Personalausweis sind nach
| einheitlichen Mustern mit Lichtbild auszustellen; sie erhalten eine
| Seriennummer. Der Ausweis enthält neben dem Lichtbild des
| Ausweisinhabers und seiner Unterschrift ausschließlich folgende
| Angaben über seine Person:
|
| 1. Familienname und ggf. Geburtsname,
| 2. Vornamen,
| 3. Doktorgrad,
| 4. Ordensname/Künstlername,
| 5. Tag und Ort der Geburt,
| 6. Größe,
| 7. Farbe der Augen
| 8. gegenwärtige Anschrift,
- Sebastian
--
Verschwörungstheoretiker (sprich Menschen die Handlungen der USA anzweifeln)
(Amazon-Kundenrezension)
> warum nacha soit a bayer/frange koan norrdischn nama ham derfa?
jo eh.
>>Als ich erfuhr, dass ich ihn nicht in den Perso eintragen lassen
>>*muss*, saß ich schon beim Amt.
>
>
> Irgendwie muß man dich falsch informiert haben.
Ist mal eine Abwechslung, dass ein Amt mir von einer Vorschrift,
die ich zu erfüllen habe, sagt, dass es sie so nicht gibt.
Normalerweise ist es ja umgekehrt...
Gruß,
Achim
>> Was hat das mit einem Arzt zu tun?
>> Nicht jeder Dr. ist ein Dr. med.
>
>Das weiß ich auch ;-)... aber genau darum ging es ja: Der Doktortitel hat
>manchmal eine doppelte Bedeutung: Zum einen beschreibt er den akademischen
>Grad, zudem meint er in der Medizin alltagssprachlich den Arzt.
Eben.
Dr. Fuggerle: "Wer von uns zwoi hot studiert?"
Irmgard: "Koiner!"
Dr. F.: "Genau!"
(Quelle: www.antenne.de -> Comedy -> Dr. Fuggerle)
Grüße
Jörg.
--
"Recht hat er, der Dingsbums!"
>und der Herr Ober begrüßte mich mit 'Guten Abend, Herr Doktor!'. Ich,
>damals Studiosus, sagte daraufhin, 'das bin ich nicht!', worauf der
>servierende Lakai erwiderte 'Tschuldigen Sie, Herr Ingenieur!'.
>Auf meine Behauptung, daß ich auch das nicht sei, sagte der verzwei-
>felnde Bedienstete 'ja, irgendwas müssns ja sein, Herr Direktor!'
Mir wurde die angeblich österreichische Kaffeehausoberweisheit
zugetragen: "Und is a goa nix, na sog i aafoch 'Herr Doktor'!"
>
>> Was hat das mit einem Arzt zu tun?
>> Nicht jeder Dr. ist ein Dr. med.
>
>Das weiß ich auch ;-)... aber genau darum ging es ja: Der Doktortitel hat
>manchmal eine doppelte Bedeutung: Zum einen beschreibt er den akademischen
>Grad, zudem meint er in der Medizin alltagssprachlich den Arzt.
>
>Offenbar ist es aber so, daß diese "Extrabetonung" aus dem Alltag nicht
>mitgenommen wird in die Anrede, sonst hätte sich ja hier jemand entsprechend
>geäußert.
>
Da hat sie ja nun auch wirklich nichts verloren, zumal nicht jeder
"Dockter" auch ein Dr. med ist. ;-))
Gruß,
Dieter.
Das heißt aber nur, daß der Doktorgrad angegeben werden darf, nicht muß.
Thomas
Faktisch ja. Aber rechtlich? Das sind wohl kaum alles
Kann-Vorschriften.
- Sebastian
--
Schwarzabeit bleibt - weil illegal - selbstverständlich verboten.
(Hamburger Abendblatt vom 20. Dezember 2003)
> > "Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Klausen" in diesem Fall ausnahmsweise
> > gestattet ist (normalerweise fliegt doch der Dr. raus, wenn der Prof.
> > Einzug hält, gell?).
> >
> > Dankbar für weitere Tips, Axel
>
> Anschrift:
> Herrn Prof. Dr. X
Ein mir sehr gut bekannter Herr legte noch äußersten Wert darauf, daß
u.a. im Adreßfeld stand: Prof. Dr. habil.
Dies deshalb, weil "habil." in der DDR zu "sc." geändert wurde und
"habil." einfach viel prestigegravider war - FR
> Ärzten scheinen besonders stolz auf ihren Titel zu sein.
Ich glaube, sie sehen es eher als Verkaufsargument.
> Am Thu, 22 Jan 2004 15:58:15 +0100 schrieb Peer J. Knoerich:
>
>
>>warum nacha soit a bayer/frange koan norrdischn nama ham derfa?
>
>
> jo eh.
>
dank da schee
Im technischen Bereich kann man von einer echten Voraussetzung der
Habilitation eigentlich kaum sprechen. Die Professorenschaft rekrutiert
sich großteils aus der Industrie - und da hatte kaum einer die Zeit
dafür, ist man zu sagen geneigt.
Wer freilich herausstellen will, dass er immer nur an Hochschulen der
reinen Wissenschaft gefrönt hat, wird sein "habil." auch neben dem
Professorentitel weiterhin führen.
Gruß,
Michael
>Naja, ein echter Franke würde niemals behaupten ein Bayer zu sein.
;-)
--
Helga
> Peer J. Knoerich beliebte zu schreiben:
>
>
> Naja, ein echter Franke würde niemals behaupten ein Bayer zu sein.
>
bin ja auch bloß in nerrmberch geboren. dafür, dass meine altvorderen
dann auswanderten, kann ich ja nix. gell?
Das ist richtig.
> Briefanrede:
> Sehr geehrter Herr Professor X
Nein. Ist der Titel in der Briefanrede herauszuheben, so ersetzt er den
Namen (Ausnahme: militärische Titel). Also:
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler
Sehr geehrter Herr Minister
Sehr geehrter Herr Professor
Sehr geehrter Herr Pfarrer
Sehr geehrter Herr Konsul
Euer Eminenz
Ehrwürdige Schwester
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister
In all diesen Fälle hat der Name in der Briefanrede nichts mehr zu suchen.
Schöne Grüße
Armin Saam
>>Briefanrede:
>>Sehr geehrter Herr Professor X
>
>
> Nein. Ist der Titel in der Briefanrede herauszuheben, so ersetzt er den
> Namen (Ausnahme: militärische Titel). Also:
[snip]
> Sehr geehrter Herr Professor
[snip]
> In all diesen Fälle hat der Name in der Briefanrede nichts
mehr zu suchen.
Ich beliebe zu widersprechen. Mir fällt auch kein triftiger
Grund ein, im Falle des Professors in der von dir genannten
Weise zu verfahren. Immerhin gibt es mehr Professoren als
Bundeskanzler.
Gruß,
Achim
Es ist üblich und korrekt. Siehe auch DUDEN 9 (Zweifelsfälle) unter dem
Stichwort 'Briefanrede'.
Schöne Grüße
Armin Saam
[Prof. ohne Namen anreden]
> Es ist üblich und korrekt. Siehe auch DUDEN 9 (Zweifelsfälle) unter dem
> Stichwort 'Briefanrede'.
Es mag laut DUDEN üblich sein - da ich nicht überzeugt bin,
werde ich auch in Zukunft nicht danach handeln. Hat mir bisher
keine Nachteile beschert.
Gruß,
Achim
Was aber nichts an der Üblichkeit der Anrede "Sehr geehrter Herr Professor"
ändert, und zwar ohne Name.
chr
So wie in der Frage 'Sind Sie Arzt oder richtiger Doktor?'?
Gruss Gunter
--
http://www.kuhnle.co.uk
ICQ: 250623065
Kann es sein, dass sich das regional oder fachbezogen unterscheidet?
Mir ist die Anrede mit Namen geläufiger, und ich kann darin weder
etwas Unübliches noch Unhöfliches sehen.
>>Was aber nichts an der Üblichkeit der Anrede "Sehr geehrter Herr
>>Professor" ändert, und zwar ohne Name.
> Üblich mag sie sein, ich halte sie für unhöflich und würde sie
> auch selbst nicht verwenden. In der Regel sind das Serienbriefe
> von Leuten, die sich nicht die Mühe machen, die Anrede
> anzupassen.
Jörg hat recht: Da gibt's regionale Unterschiede. "Sehr geehrter
Herr Professor ist in AT absolut üblich und korrekt, "Sehr
geehrter Herr Professor Mayer" klingt hierzulande reichlich
geschraubt.
M.
Slezak schreibt doch ganz witzig über den megalomanen Münchner
Intendanten, der ganz einfach nur mit Herr Generalintendant Professor
Possart angeredet werden wollte.
Wenn der Prof. auch Präsident einer Institution ist, spreche ich ihn
nur mit Herr Präsident an; ebenso einen Vizepräsidenten, es sei denn
der Präsident wäre dabei, dann mit "Herr Vizepräsident" - FR