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Erlkönig kompakt

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Manuel Juette

unread,
Jan 26, 2003, 7:21:28 AM1/26/03
to
Hallo desd!

Ich habe mal eine recht lustige "Kurzfassung" des Erlkönigs gehört, bei
der ich mich nur noch an folgende Zeilen erinnern kann:

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Papi und Kind.
...
Kommt fremder Mann,
quatscht beide an,
fragt, ob er Bubi haben kann.
Papi verneint,
Bubi weint
...

Kennt jemand das ganze Gedicht? Google wohl nicht...

Viele Grüße
Manuel

Volker Gringmuth

unread,
Jan 26, 2003, 8:22:31 AM1/26/03
to
Manuel Juette (manuel...@gmx.de) wrote:

> Kennt jemand das ganze Gedicht? Google wohl nicht...

Doch:

http://www.google.com/search?q=vater+verneint+bubi+weint


vG

--
~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~ http://einklich.net/ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Unkräuter sind Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht bekannt sind.
(Emerson)

Michael Pronay

unread,
Jan 26, 2003, 8:29:15 AM1/26/03
to
Manuel Juette <manuel...@gmx.de> wrote:

> Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
> Papi und Kind.

Aus dem Bauch heraus (und ohne die geringste Ahnung): Das klingt
verdammt nach Heinz Erhardt.

Übrigens: in <news.de.rec.buecher> ist Deine Frage besser aufgehoben.

M.

Joerg Marx

unread,
Jan 26, 2003, 10:50:10 AM1/26/03
to
Michael Pronay <pro...@gmx.at> wrote:

> Manuel Juette <manuel...@gmx.de> wrote:
>
> > Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
> > Papi und Kind.
>
> Aus dem Bauch heraus (und ohne die geringste Ahnung): Das klingt
> verdammt nach Heinz Erhardt.
>

Nein, der ging so (zumindest ungefähr):

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater, es ist gleich acht.
Den Knaben er im Arm wohl hält,
er hält ihn warm, denn er ist erkält'.

Halb drei, halb vier, es wird schon heller.
Der Vater reitet immer schneller,
erreicht den Hof mit Müh' und Not.
Der Knabe lebt, das Pferd ist tot.


--
Going to triple-check table height/slantness, then face Atsugi and
light some incense....(Was anybody else advised to read "Shogun" to
understand Japanese mechanical video?)
Gary Woods in sci.engr.television.broadcast

Tilman Schmidt

unread,
Jan 26, 2003, 10:49:42 AM1/26/03
to
Manuel Juette <manuel...@gmx.de> wrote:

>Ich habe mal eine recht lustige "Kurzfassung" des Erlkönigs gehört, bei
>der ich mich nur noch an folgende Zeilen erinnern kann:
>
>Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
>Papi und Kind.
>...
>Kommt fremder Mann,
>quatscht beide an,
>fragt, ob er Bubi haben kann.
>Papi verneint,
>Bubi weint
>...

Da gibt's mehrere. Neben der von Heinz Erhardt ("Wer reitet so spät
durch Wind und Nacht? Es ist der Vater, es ist gleich sieben.") und
der von Dir angedeuteten und mit der Google-Suche von Volker Gringmuth
auffindbaren kenne ich noch:

Vater und Kind
reiten im Wind.
Kommt 'n Mann,
quatscht se an,
ob der Junge mal mitkommen kann.
Vater sagt nee,
aber o Weh,
am nächsten Tag im Morgenrot:
Pferd lebendig, Kind tot.

--
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Dieses Posting ist garantiert virenfrei.
end

Matthias Opatz

unread,
Jan 26, 2003, 11:05:34 AM1/26/03
to
Tilman Schmidt schrieb:

> Da gibt's mehrere. Neben der von Heinz Erhardt ("Wer reitet so spät
> durch Wind und Nacht? Es ist der Vater, es ist gleich sieben.") und
> der von Dir angedeuteten und mit der Google-Suche von Volker Gringmuth
> auffindbaren kenne ich noch:
>
> Vater und Kind
> reiten im Wind.
> Kommt 'n Mann,
> quatscht se an,

[...]

Wahrscheinlich eines der am häufigsten adaptierten Gedichte.
Mit fällt noch ein:

Wer reitet so spät? Die Nacht ist frisch.
Es ist Herr Preil auf seinem Tisch.

Matthias


--
__________________________________________________________
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holger freese

unread,
Jan 26, 2003, 11:29:41 AM1/26/03
to

"Matthias Opatz" schrieb:

>
> Wahrscheinlich eines der am häufigsten adaptierten Gedichte.
> Mit fällt noch ein:
>
> Wer reitet so spät? Die Nacht ist frisch.
> Es ist Herr Preil auf seinem Tisch.
>
Ich kenne noch die Kürzestform:

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit dem Kind.
Kind kriegt kalten Arsch - weg warsch.

Gruß,

Ho

Tassilo Halbritter

unread,
Jan 26, 2003, 1:45:20 PM1/26/03
to
In article <ok083vkmkke02um4d...@4ax.com>, Tilman Schmidt

Wienerisch:
... er hält den Knaben fest und warm
und füttert ihn mit Erdäpfelschmarrn.
Was birgst du so bang dein Gesicht?
Schmeckt dir der Erdäpfelschmarrn nicht?
usw.

--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Zur geistigen Gesundheit des grenzdebilen Kandidaten
| | | |_| | der Gegenpartei werden Sie mir an dieser Stelle kei-
| | | _ | nen Kommentar entlocken!"
|_|a |_| |_|a (Sebastian Koppehel in d.e.s.d.)

Matthias Opatz

unread,
Jan 26, 2003, 2:49:24 PM1/26/03
to
Tassilo Halbritter schrieb:

> Wienerisch:
> .... er hält den Knaben fest und warm


> und füttert ihn mit Erdäpfelschmarrn.

Kartoffelpuffer?

Oliver Voß

unread,
Jan 26, 2003, 3:24:37 PM1/26/03
to
Matthias Opatz wrote:

> Wahrscheinlich eines der am häufigsten adaptierten Gedichte.
> Mit fällt noch ein:
>
> Wer reitet so spät? Die Nacht ist frisch.
> Es ist Herr Preil auf seinem Tisch.
>

Und dann gibt's da noch:

Wer reitet so spät durch Nacht und Gewitter?
Es ist der Vater, er holt noch 'nen Liter.

Was riecht so streng durch Nacht und Wind?
Die Windel ist's vom Findelkind.
Du hältst es fest, du hältst es warm,
doch es riecht zum Gotterbarm.
Von Kopf bis Fuß mit Kot beschmiert -
Das wär mit Pampers nicht passiert!

Gruß,

Oliver

--
Ham Radio Station DL1YOV: http://www.qsl.net/dl1yov

Tassilo Halbritter

unread,
Jan 26, 2003, 6:00:48 PM1/26/03
to
In article <9842FE5BF....@0.NewsSIEVE.com>, Matthias Opatz

<URL:mailto:use0...@onlinehome.de> wrote:
> Tassilo Halbritter schrieb:
>
> > Wienerisch:
> > .... er hält den Knaben fest und warm
> > und füttert ihn mit Erdäpfelschmarrn.
>
> Kartoffelpuffer?
>

Nein, eher Röstkartoffel ...

Yvonne Steiner

unread,
Jan 26, 2003, 6:20:17 PM1/26/03
to
Volker Gringmuth <vol...@einklich.net> wrote:

> Manuel Juette (manuel...@gmx.de) wrote:
>
> > Kennt jemand das ganze Gedicht? Google wohl nicht...
>
> Doch:
>
> http://www.google.com/search?q=vater+verneint+bubi+weint


Noch eine Zulage gefällig?


Hier bitte:

Der Erlkönig - nicht von Goethe - In 5 Variationen
*******************************

1. Der fliegende Erlkönig

Wer fliegt so vermessen bei Schauer und Dreck?
Wer hält seinen Kurs so verbissen und keck?
Es ist der Vater mit Kind und Frau,
den Flugschein hat er zwei Wochen genau.

Oh Vater, wie schaukelt das Flugzeug so wild,
wann kommt denn die Nordsee, wann sind wir auf Sylt?
Ach Sohn, verschone mit Fragen mich jetzt,
ich glaube, der Wind hat uns böse versetzt!

Oh Vater, oh Vater, ich seh gar nichts mehr,
nur schwarze Waschküche rund um uns her!
Mein Sohn, man findet nun mal die Sicht
im Cumulusnimbus meist besser nicht!

Dem Vater grauset, er fliegt geschwind,
die Mutter wimmert, es kotzt das Kind.
Der Kreiselkompass klebt fest auf Nord,
dafür wandert der andere unmerklich fort.

Man fliegt schon vier Stunden, der Treibstoff wird knapp
da blickt der Filius durch Zufall herab:
Sieh` Vater - die Erde, ein Wolkenloch dort!
Schnallt fest Eure Gurte, wir landen sofort!

Es kracht bei der Landung - das Flugzeug ist hin,
der Vater blickt starr zu dem Wegweiser hin:
Nur siebenmal einen Kilometer genau ...
per Landstrasse nach Oberammergau!

2. Der moderne Erlkönig

Wer rollt so gemütlich mit Rückenwind,
den Schnellzug am Haken, die Frontscheibe blind,
es ist der D 0815, mit Diesel bespannt,
ist drei Stunden später, doch er fährt noch durch's Land.

Es ist fast ein Wunder, denn von den Motoren
hat einer beim Anfahren zwei Pleuel schon verloren.
Der andere hat Wasser und arbeit hydraulisch,
doch im grossen und ganzen, die Fahrt ist erbaulich.

Das Strömungsgetriebe, das poltert und kracht,
der Steuerölwächter hat sich auf und davon gemacht.
Den Ölstand kann man mit Müh noch erkennen,
und auch ein Magentventil bekommt schon das Rennen.

Zwei Leistungsschutzschalter, die fielen schon raus.
auch der Kraftstoff ist auch bald schon aus.
Am hinteren Schaltschrank, da brennen die Lampen.
und selbst die Spannung fängt an zu schwanken.

Mein Beimann, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Meister du, die Rauchfahne nicht?
Da ist bestimmt eine Leitung gerissen,
warum wir noch fahren, das möchte ich wissen!

Die Drehzahl sinkt, der Öldruck wird kleiner,
von den Scheibenwischern geht nur noch einer,
aus dem Lager pfeift es wie aus einem Vogelnest,
am hintern Drehgestell ist die Bremse fest.

Sie erreichen das Endziel mit Müh und Not,
starten können sie nicht mehr, die Batterie ist tot,
und doch sind sie glücklich, es war ihr letzter Kampf,
ab morgen fahren sie beide, laut Dienstplan mit Dampf.

3. Der Erlkönig auf BMW

Wer rattert so spät durch Nacht und Wind
Es ist der Vater mit seinem Kind
Der Vater Karl mit dem Sohne Fritz
auf BMW mit Soziussitz.

"Mein Vater, mein Vater, mir wird es so bang
Siehst Du denn nicht den Bahnübergang
der unbewachte, in nebliger Ferne?"
"Sei ruhig, mein Sohn, wir haben Blendlaterne!"

"Mein Vater, mein Vater, siehst Du nicht jene Gestalt
die dort taumelt aus dem Wald?"
"Bleib ruhig, mein Sohn, wir überfahren sie
ich kann's nicht erklären; ich weiss nicht wie".

"Mein Vater siehst Du den Schugger dort nicht
mit Bleistift, Papier und strengem Gesicht?"
"Bleib ruhig mein Sohn, der hält uns nicht an
wir haben eine falsche Nummer dran!
Und übrigens fahren wir viel zu schnell,
die Nacht ist dunkel und gar nicht hell".

"Mein Vater, mein Vater, jetzt fahr aber zu,
Dort hinten kommt einer auf NSU"
"Bleib ruhig, mein Sohn, ich erklär's Dir später
der hat nur 250 cm3".

Dem Vater grausets, er gibt mehr Gas
"Halt Dich fest mein Sohn, sonst passiert noch was!"
Die Telefonstangen werden zu Wänden
Der Vater zittert und friert an den Händen
Doch endlich erreicht er das Haus am Meer
Der Sozius hinter ihm - der war aber leer !!!

4. Der Erlkönig (auf Elsässisch ?)

Wär ritet so spät par le nuit et le vent?
Das isch dr Pappe mit sym enfant.
Er het sy Schampedissle güet im Arm
Er hebt en sicher und hebt en warm.

Mon cher enfant, dü bisch so pâle und blass
di joli visage isch voll angoisse.
"Siesch nit dr Erlkeenig mit Schweif und Krone?"
"Das isch nur dr Nebelstreif qui veut uns flohne."

"Mon cher enfant, kumm geh dü mit mir
gas scheene jeux spiel ich mit dir
gar scheene Bliemle on trouve am Strand
und my Müeter hot mängg guldig vêtement."

"Mi Pappe, mi Pappe, ne veux-tu pas loose
was mer dr Erlkeenig verspricht für chose?"
"Bisch rüig, sois tranquille, holts Mül mon fils
c'est seulment le ventö, mon petit Schampediss."

"Mon cher enfant, kumm mit mer waidle
je veux te montrer scheene Maidle
wo luschtig tanze, wo andri tüen schnorche
tout les dimanches z'Hynige im Storche."

"Mi Pappe, mi Pappe, und sisch nit derte
em Erlkeenig syne Techtere, ich tüe mi ferchte!"
"Sois tranquille, bisch rüeig, i sihs jo ganz gnoi
es schyne die alte Wydle so groi."

"Mon cher enfant, mich reizt ta belle Figür
und kunsch nit, brüch ich Gwolt, je t'assure."
"Mi Pappe, mi Pappe, ich kann dr nur saje
scho het mit dr Erlkeenig packt an Kraje."

Dr Pappe kriegt Gänshüt, er rittet wif
in syne bras tüets Kind e Schnüf
er kunt zum Hof Appolinores
in syne bras isch dr Schampediss kapores.

5. De Erlekénni (Wer kennt diesen Dialekt?)

Wer ritt do so schboot durich Nàcht un Wénd?
Es ésch de Bàbbe méd sim Kénd;
Er hebt de Böö fescht én sim Arm,
Er hebt 'ne sicher, gébt ém wàrm.

"Ja Bééwel, werum séh ich bi dér denn e Träàn?
"Aj, Bàbbe, hesch dü de Erlekénni nét g'sähn??
De Erlekénni méd Kroon un làngem Schwànz?"
"Min Bééwel, dés ésch doch e Näwwelkrànz".

"Dü härzichs Kénd, kumm, géh mét mér,
Gànz schééni Schbéél schbéél ich mét déér;
Viel fàrwichi Blémle dänzle ém Wénd,
Mini Frau het e goldichi Kutt, min Kénd".

"O Bàbbe, o Bàbbe, hérsch dü denn nét s'Leid,
Wo de Erlekénni mér éns Ohr het g'sajd?"
"Séj doch jetz röji, gànz röji, min Kénd,
'En dérre Bletter ràschelt de Wénd".

"Wotsch dü, nädds Bééwel, néd mét mér géhn?
Minni Maidle sén doch so lééb un so schéén.
Minni Maidle, di sénn e so zàrt un so fiin
Un wéje un dànze un sénge dich iin".

"O Bàbbe, o Bàbbe, sésch dü därt die Fràtz,
Em Erlekénni sinni Maidle àm dunkle Blàtz?"
"Jo Bééwel, jo Bééwel, ich séh gràd genöj:
S'sénn d'àlde Wiede, die schinne so gröj".

"Dich léw'ich und mecht e soo gärn dinni G'schdàld,
Un wänn dü néd wédd, no brüch ich Gewàld".
"O Bàbbe, min Bàbbe, wie schrecklich där làcht!
De Erlekénni het mér jetzt wéh gemàcht!"

De Bàbbe het Angscht, är ritt jetzt gànz g'schwénd,
Är hebbt én sim Àrm dés wénselnde Kénd,
D'heim kommt är ààn méd Méj un méd Nood.
Un én sim Àrm ésch s'Kénd schon dood.


Ich hoffe, es war vergnüglich.

Yvonne Steiner


Yvonne Steiner

unread,
Jan 26, 2003, 6:20:27 PM1/26/03
to
Matthias Opatz <use0...@onlinehome.de> wrote:


> Wer reitet so spät? Die Nacht ist frisch.
> Es ist Herr Preil auf seinem Tisch.


Darfs auch ein bisschen mehr sein?


Der Erlkönig - nicht von Goethe

In 5 Variationen


1. Der fliegende Erlkönig

2. Der moderne Erlkönig

Siehst Meister du, die Rauchfahne nicht ?und

Wär ritet so spät par le nuit et par le vent?


Das isch dr Pappe mit sym enfant.
Er het sy Schampedissle güet im Arm
Er hebt en sicher und hebt en warm.

Mon cher enfant, dü bisch so pâle und so blass

1959 übersetzt von G. Steiner

Mathias Koerber

unread,
Jan 27, 2003, 6:13:28 AM1/27/03
to
On Sun, 26 Jan 2003 16:50:10 +0100, Joerg Marx wrote:

>> Aus dem Bauch heraus (und ohne die geringste Ahnung): Das klingt
>> verdammt nach Heinz Erhardt.
>>
>>
> Nein, der ging so (zumindest ungefähr):

Das war doch O. Waalkes, no?

>
> Wer reitet so spät durch Wind und Nacht? Es ist der Vater, es ist gleich
> acht. Den Knaben er im Arm wohl hält,

[...]

Joerg Marx

unread,
Jan 27, 2003, 12:47:16 PM1/27/03
to
Mathias Koerber <mat...@koerber.org> wrote:

> On Sun, 26 Jan 2003 16:50:10 +0100, Joerg Marx wrote:
>
> >> Aus dem Bauch heraus (und ohne die geringste Ahnung): Das klingt
> >> verdammt nach Heinz Erhardt.
> >>
> >>
> > Nein, der ging so (zumindest ungefähr):
>
> Das war doch O. Waalkes, no?
>

No.

Heinz Erhardt: Der König Erl
(frei nach Johann Wolfgang von Frankfurt)

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?

Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält,


er hält ihn warm, denn er ist erkält'.

Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not ---
der Knabe lebt, das Pferd ist tot!

Otto hat sich bei Erhardt bedient:

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht,
es ist der Vater, es ist gleich acht.


Den Knaben er im Arm wohl hält,

er reitet schnell den der ist erkält.
Heut werden sie wohl etwas länger brauchen,
der Paps will erst mal eine rauchen.
Der Knabe ruft hey Daddy Du,
ich lieg doch im sterben nun reit doch zu.
Halb acht, halb neun es wird schon heller,
der Vater reitet immer schneller.
Er erreicht den Hof mit Müh' und Not,
der Knabe lebt, dass Pferd ist Tot.


--
Und erst wenn das letzte Lied verkirmestechnot wurde, werdet ihr
erkennen, dass man 4to-the-floor nicht pfeifen kann.
Christian Hauschke in de.rec.musik.rock+pop

Edward A. Cowan

unread,
Jan 27, 2003, 2:37:29 PM1/27/03
to
Matthias Opatz <use0...@onlinehome.de> wrote:

> Wahrscheinlich eines der am häufigsten adaptierten Gedichte.
> Mit fällt noch ein:
>
> Wer reitet so spät? Die Nacht ist frisch.
> Es ist Herr Preil auf seinem Tisch.

Zu "DDR"-Zeiten habe ich den Anfang so lauten hören:

"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Ulbricht und Honnecker, ganz geschwind."

--E.A.C.

Rejnold Byzio

unread,
Jan 27, 2003, 4:18:46 PM1/27/03
to
"Yvonne Steiner" <y...@swissonline.ch>:

> Noch eine Zulage gefällig?

Aber sicher doch:

Der Bitkoenig

Wer tastet sich nachts die Finger klamm?
Es ist der Programmierer mit seinem Programm.
Er tastet wild, er tastet schnell,
im Osten wird schon der Himmel hell.

Da, aus dem Speicher ertoent ein Gefluester:
"Wer kramt da in meinem Mehrzweckregister?" -
"Meister, oh Meister, siehst du nicht dort,
aus dem Rechenfeld schleicht sich ein Vorzeichen fort!"

"Nur die Ruhe, das haben wir gleich.
das sperren wir ein in den Pufferbereich."
Sein Haar ist ergraut, seine Haende zittern
vom unablaessigen Kernspeicher fuettern.

Der Rechner stoehnt auf in hoechster Qual,
da faellt durch das Fenster ein Sonnenstrahl.
Das Terminal schimmert im Morgenrot,
das Programm ist gestorben, der Bitkoenig tot!

Ralf Heinrich Arning

unread,
Jan 27, 2003, 5:04:45 PM1/27/03
to
Joerg Marx <nos...@bounce.de> wrote:

>
> Heinz Erhardt: Der König Erl

[...]


>
> Otto hat sich bei Erhardt bedient:
>

[...]

> Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
> Es ist der Vater. Es ist gleich acht.

Gab es da nicht auch noch eine Parodie,
in der der Vater deshalb so schnell reitet, weil er um acht die
Tagesschau sehen will?

Ralf

Tassilo Halbritter

unread,
Jan 28, 2003, 12:55:23 AM1/28/03
to
In article <b44ee125010cd683...@ID-26282.news.dfncis.de>,

Die verwendeten Begriffe 'Mehrzweckregister, Kernspeicher, Terminal'
ermöglichen eine zuverlässige Datierung des Entstehungszeitpunktes
dieser gereimten Bitsammlung.
Späte Sechzigerjahre?

Sebastian Koppehel

unread,
Jan 28, 2003, 6:37:24 AM1/28/03
to
Tassilo Halbritter schrieb:

[...]

> Die verwendeten Begriffe 'Mehrzweckregister, Kernspeicher, Terminal'
> ermöglichen eine zuverlässige Datierung des Entstehungszeitpunktes
> dieser gereimten Bitsammlung.
> Späte Sechzigerjahre?

Mich wundert, daß noch niemand den "Erlrouter" zitiert hat, der recht
gelungen ist und immerhin in unserer Ecke des Usenets das Licht einer
breiteren Öffentlichkeit erblickte:

http://groups.google.com/groups?selm=29e03656eef1517b815921e112ab0f7f%40fitug.de&oe=UTF-8&output=gplain

Der ist technisch auch etwas upper-to-date.

- Sebastian

--
Unser Feld ist die Welt.

(Hapag)

Tassilo Halbritter

unread,
Jan 28, 2003, 8:21:30 AM1/28/03
to
In article <k1q51b...@bastisoft.de>, Sebastian Koppehel

Um wieder zur Sprache/Sprachkritik zurückzufinden:
In dem oben empfohlenen Opus fiel mir die zweimalige Verwendung von
'wacht über dich' auf. Das sollte doch 'wacht über dir' heißen, oder?

Yvonne Steiner

unread,
Jan 28, 2003, 9:54:39 AM1/28/03
to
Tassilo Halbritter <usene...@gmx.de> wrote:

> > http://groups.google.com/groups?selm=29e03656eef1517b815921e112ab0f7f%40
> > fitug.de&oe=UT F-8&output=gplain

> > Der ist technisch auch etwas upper-to-date.

> Um wieder zur Sprache/Sprachkritik zurückzufinden:
> In dem oben empfohlenen Opus fiel mir die zweimalige Verwendung von
> 'wacht über dich' auf. Das sollte doch 'wacht über dir' heißen, oder?

Adäquater Vergleich:

"über dich wacht" = genau du bist gemeint -> du wirst be-wacht.
"Über dir wacht" = irgend jemand/etwas wacht -> irgendwo über dir.

Yvonne Steiner



Christina Kunze

unread,
Jan 28, 2003, 11:01:08 AM1/28/03
to
"Tassilo Halbritter" <usene...@gmx.de> schrieb

>Um wieder zur Sprache/Sprachkritik zurückzufinden:
>In dem oben empfohlenen Opus fiel mir die zweimalige Verwendung von
>'wacht über dich' auf. Das sollte doch 'wacht über dir' heißen, oder?

Finde ich nicht.

chr


Tassilo Halbritter

unread,
Jan 28, 2003, 1:33:17 PM1/28/03
to
In article <b16aa5$69g$2...@lnews.rz.hu-berlin.de>, Christina Kunze

Auf die Frage 'wo wacht etwas' kommt der Dativ ...
Antwort: Über dir

Mit 'bewachen' stellt sich erst der Akkusativ ein.

Christina Kunze

unread,
Jan 28, 2003, 3:45:40 PM1/28/03
to
"Tassilo Halbritter" <usene...@gmx.de> schrieb

Christina Kunze <URL:mailto:christi...@rz.hu-berlin.de> wrote:
>> "Tassilo Halbritter" <usene...@gmx.de> schrieb
>>
>> >In dem oben empfohlenen Opus fiel mir die zweimalige Verwendung von
>> >'wacht über dich' auf. Das sollte doch 'wacht über dir' heißen, oder?
>>
>> Finde ich nicht.
>>
>
>Auf die Frage 'wo wacht etwas' kommt der Dativ ...
>Antwort: Über dir
>
>Mit 'bewachen' stellt sich erst der Akkusativ ein.

Das ÖWB sagt mir aber auch für Eure Gefilde "über jemand(en) wachen", es
kann also nicht *nur* an MB(1)USE liegen.

Christina

(1) binnendeutsch natürlich ...

Stephan Lahl

unread,
Jan 29, 2003, 11:29:38 AM1/29/03
to
Edward A. Cowan <eac...@anet-dfw.com> wrote:
> Matthias Opatz <use0...@onlinehome.de> wrote:

> Zu "DDR"-Zeiten habe ich den Anfang so lauten hören:

> "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
> Ulbricht und Honnecker, ganz geschwind."

Wer schleicht des Nachts durch Kraut und Rüben?
Es ist der Erich, er will nach drüben.

HAND
Stephan

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