habe eine grundsätzliche Frage zum Thema
Adressen auf Briefen. Schreibt man beim Ansprechen
eines männlichen Adressaten auf dem Umschlag:
Herr
Dr. Peter Müller
oder
Herrn
Dr. Peter Müller
Vielen Dank für eine Antwort !
Anne
Auf dem Umschlag wird der Empfänger nicht angesprochen. "Herrn Dr. Peter
Müller" ist die verkürtzte Form von "An Herrn ..."
Schau Dir doch mal http://www.tastschreiben.de/p0400130.htm an
Gruß, Ingo
>oder
>Herrn
>Dr. Peter Müller
[X]
Erklärung: das im- oder explizite "An ..." erfordert den Dativ.
vG
Ähm......
Akkusativ, würde ich sagen ;-)
Marion
>> Erklärung: das im- oder explizite "An ..." erfordert den Dativ.
>
>Akkusativ, würde ich sagen ;-)
Kann mich mal jemand auf dem Hinterkopf *PATSCH*en?
Dank sei dich.
vG, der Welt wieder klar sehend
> Kann mich mal jemand auf dem Hinterkopf *PATSCH*en?
*PATSCH* - war's recht so? Aber vielleicht hast du im Ergebnis gar
nicht so unrecht. Natürlich wäre es Akkusativ, wenn nur das "an" oder
"für" weggefallen wäre.
Aber ist es nicht so, dass hier "an + Akkusativ" durch Dativ ersetzt
wird nach dem Prinzip "Ich schicke an ihn ein Paket" --> "Ich schicke
ihm ein Paket"? Bei Verwendung der Funktion in der Anschrift wird dann
aus "An den Finanzminister" "Dem Finanzminister" bzw. "An die
Ministerpräsidentin" --> "Der Ministerpräsidentin". Genau wie man hier
nie (ohne das "an") "Den Finanzminister/die Ministerpräsidentin" auf
den Umschlag schreiben würde, müsste dann doch auch "Herrn" die zum
Dativ gewandelte Form sein - oder?
Bitte ggf. um Rückpatsch
Till
--
"Any world that can produce the Taj Mahal, William Shakespeare, and
striped toothpaste can't be all bad." - C. R. MacNamara
>> Erklärung: das im- oder explizite "An ..." erfordert den Dativ.
>
>
> Ähm......
> Akkusativ, würde ich sagen ;-)
An _wem_ soll die Arbeit, die dieser Brief verursacht,
hängenbleiben... ;-)
Thomas
Eine Empfehlung: Der Duden 9 ("Zweifelsfälle") widmet der Briefanschrift und
der Briefanrede ein ganzes Kapitel (mit vielen, sehr weitreichenden Fällen
zur korrekten Anrede).
Armin
> > habe eine grundsätzliche Frage zum Thema
> > Adressen auf Briefen. Schreibt man beim Ansprechen
> > eines männlichen Adressaten auf dem Umschlag:
> >
> > Herr
> > Dr. Peter Müller
Nein.
> > oder
> > Herrn
> > Dr. Peter Müller
Korrekt.
Aber heute oft (aber nicht korrekt):
Firma ABC GmbH
Herr Anton Huber
Ottostraße 33
...
> Eine Empfehlung: Der Duden 9 ("Zweifelsfälle") widmet der Briefanschrift
und
> der Briefanrede ein ganzes Kapitel (mit vielen, sehr weitreichenden Fällen
> zur korrekten Anrede)...
... dem Du offenbar (richtigerweise) nicht vertraust ;-)
UH
> "Volker Gringmuth" <vol...@einklich.net> schrieb im Newsbeitrag
>> "Anne Klein" <tmp_17...@gmx.net> wrote:
>>
>> >oder
>> >Herrn
>> >Dr. Peter Müller
>>
>> [X]
>>
>> Erklärung: das im- oder explizite "An ..." erfordert den Dativ.
>
>
> Ähm......
> Akkusativ, würde ich sagen ;-)
Es macht hier keinen Unterschied. Wo es aber einen macht (z. B. bei
nicht im Nominativ stehenden Appositionen, bei bestimmtem Artikel),
muß der Dativ stehen.
> Aber ist es nicht so, dass hier "an + Akkusativ" durch Dativ ersetzt
> wird nach dem Prinzip "Ich schicke an ihn ein Paket" --> "Ich schicke
> ihm ein Paket"? Bei Verwendung der Funktion in der Anschrift wird dann
> aus "An den Finanzminister" "Dem Finanzminister" bzw. "An die
> Ministerpräsidentin" --> "Der Ministerpräsidentin". Genau wie man hier
> nie (ohne das "an") "Den Finanzminister/die Ministerpräsidentin" auf
> den Umschlag schreiben würde, müsste dann doch auch "Herrn" die zum
> Dativ gewandelte Form sein - oder?
Wenn man an zB einen Dekan schreibt, adressiert meines Wissens
Seiner Spektabilität,
dem Dekan der Juristischen Fakultät,
Herrn Prof. Dr. N.N.
>
> Aber heute oft (aber nicht korrekt):
>
> Firma ABC GmbH
> Herr Anton Huber
> Ottostraße 33
> ...
...wenn in einem Serienbrief die Adresse aus einer Datenbank stammt, die nur
ein Feld "Anrede" enthält.
> Aber heute oft (aber nicht korrekt):
>
> Firma ABC GmbH
> Herr Anton Huber
> Ottostraße 33
> ...
Müsste das nicht
Firma ABC GmbH Firma ABC GmbH
z. Hd. Herrn Anton Huber bzw. c/o Herrn Anton Huber
Ottostraße 33 Ottostraße 33
heißen?
--
There is always one thing to remember: writers are always selling somebody out.
-- Joan Didion, "Slouching Towards Bethlehem"
> Müsste das nicht
>
> Firma ABC GmbH Firma ABC GmbH
> z. Hd. Herrn Anton Huber bzw. c/o Herrn Anton Huber
> Ottostraße 33 Ottostraße 33
Ich denke ja. "z.Hd." ist unverbindlich, d.h. wenn Herr Huber nicht da
ist, sollte jemand anderes aus der Firma sich darum kümmern, dass der
Brief nicht unbearbeitet liegenbleibt. Will man das nicht, kommt der
Name zuerst:
Herrn Anton Huber
Firma ABC GmbH
Ottostraße 33
Dann sollte nur dann jemand anderes Herrn Hubers Brief öffnen, wenn er
von ihm dazu beauftragt worden ist.
"c/o" kenne ich eher als "bei" bei Untermietern.
Helmut Richter
Der Grund für die falsche Anrede liegt vielleicht in der Halbbildung
der Softwareentwickler, die für das Datenfeld "Anrede" stur den
Nominativ "Herr, Frau, .." einsetzen.
Klaus G.
> Ich denke ja. "z.Hd." ist unverbindlich, d.h. wenn Herr Huber nicht da
> ist, sollte jemand anderes aus der Firma sich darum kümmern, dass der
> Brief nicht unbearbeitet liegenbleibt.
Ja, das ist ja auch sinnvoll.
> Will man das nicht, kommt der Name zuerst:
Das ist keine Lösung. Dies sieht die Post mMn nicht gern, sie möchte zuerst
die Bezeichnung, die der Zustelladresse entspricht (hier also die Firma):
> Herrn Anton Huber
> Firma ABC GmbH
> Ottostraße 33
>
> Dann sollte nur dann jemand anderes Herrn Hubers Brief öffnen, wenn er
> von ihm dazu beauftragt worden ist.
Ich glaube, dass das kleine Wörtchen "persönlich" (möglichst auf einer
eigenen Zeile und/oder gesperrt oder sonstwie markiert) mehr hilft.
Firma XYZ AG
Herrn Manfred Mustermann
== p e r s ö n l i c h ==
Matthias
--
__________________________________________________________
NewsGroups individuell filtern mit http://www.NewsSIEVE.de
> Müsste das nicht
>
> Firma ABC GmbH Firma ABC GmbH
> z. Hd. Herrn Anton Huber bzw. c/o Herrn Anton Huber
> Ottostraße 33 Ottostraße 33
Zum rechten Bleistift: Ist die Hierarchie nicht eine andere?
Also Herrn Anton Huber
c/o Fa. ABC GmbH
MUSEN ist "c/o" immer das, was am Briefkasten steht bzw. wem
das Postfach zugeordnet ist (und das ist es nicht für einzelne
Mitarbeiter einer Firma).
Wenn gemeint ist "z. Hd." adressiert man aber eher nicht so,
sondern nur, wenn es sich um eine Privatanschrift handelt, für
welche die Briefkastenaufschrift/die Zustalladresse abweicht.
Also Herrn Anton Huber
c/o Hannelore Schröder
Am Briefkasten steht (oder das Postfach gehört) dann Schröder.
Die Form
ABC GmbH
c/o Hernn Anton Huber
ist wenig sinnvoll.
Häufig findert man aber:
Herrn Ingo G. Becker
c/o ABC GmbH
Straße
Ort
Der Brief ist an die Firmenanschrift addressiert, jedoch für mich persönlich
gedacht, und könnte auch einen privaten Inhalt haben. Der Brief muß mir dann
im verschlossenen Briefumschalg übergeben werden.
Der Posteingangsstempel befindet sich dann auf dem Umschlag.
Dies ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn jemand sein Diplomzeugniss noch
bekommen muß, und schon einen neuen Arbeitgeber hat, jedoch noch nicht weiß
wo er wohnen wird. In einer Übergangszeit wohnt er z. B. in einem vom
Arbeitgeber gemieteten Hotelzimmer.
Das oben genannte Beispiel würde bedeuten, daß einem Mitarbeiter ein
geschäftlicher Brief an die private Anschrift geschickt wird. Herr Anton
Huber müßte den Brief dann verschlossen im Sekretariat seines Arbeitgebers
abgeben, dort wird er geöffnet und dem zuständigen Kollegen zur Bearbeitung
weitergeleitet.
Das hört sich plausibel an, zumal »c/o« für »care of« steht, was
von meinem Übersetzungsprogramm mit »b.: wohnhaft bei (Adresse)«
bzw. »p.A(dr).: per Adresse« wiedergegeben wird.
--
Your talents will be recognized and suitably rewarded.
> Ich glaube, dass das kleine Wörtchen "persönlich" (möglichst auf
> einer eigenen Zeile und/oder gesperrt oder sonstwie markiert) mehr
> hilft.
>
> Firma XYZ AG
> Herrn Manfred Mustermann
> == p e r s ö n l i c h ==
Ach ja, das waren die Briefe mit dem Bestechungsgeld, die direkt bei
der Geschäftsleitung landen ...
Grüße
Matthias
Klasse :-)))
Marion
> Wenn man an zB einen Dekan schreibt, adressiert meines Wissens
>
> Seiner Spektabilität,
> dem Dekan der Juristischen Fakultät,
> Herrn Prof. Dr. N.N.
Entweder Du hast Dich in der Zeitform vertan, oder die Juristen haben da ne
besondere Vorliebe.
Bei normalen Geisteswissenschaftlern ist
Herrn
Professor Dr. X. YZ
Dekan der Philosophischen Fakultät
durchaus üblich.
chr
> Wenn man an zB einen Dekan schreibt, adressiert meines Wissens
>
> Seiner Spektabilität,
> dem Dekan der Juristischen Fakultät,
> Herrn Prof. Dr. N.N.
Wenn ich in Oldenburg einen Brief an meinen Dekan - ich war aktiver
Fachschaftler, hatte ihm also schon ab und an was zu schreiben - so
adressiert hätte, wäre vermutlich die Dekanatssekretärin mit einem
Zwechfellriss ins Krankenhaus gekommen. Und der Dekan hätte sich
gefragt, was er mir denn nun getan haben könnte...
Love and Peace,
Mark
--
Deutsche Gesetze im WWW: http://www.rechtliches.de
> Die Form
>
> ABC GmbH
> c/o Hernn Anton Huber
>
> ist wenig sinnvoll.
Warum? Wenn Anton Huber gerade eine neue
Firma ABC gegründet und noch keine Büro-
Adresse hat und sich die Post privat zustellen
lasse muss, dann ist es so korrekt.
UH
> > Aber heute oft (aber nicht korrekt):
> >
> > Firma ABC GmbH
> > Herr Anton Huber
> > Ottostraße 33
> > ...
> Der Grund für die falsche Anrede liegt vielleicht in der Halbbildung
> der Softwareentwickler, die für das Datenfeld "Anrede" stur den
> Nominativ "Herr, Frau, .." einsetzen.
_und_ der Sekräterinnen, die das dann in ihre normale
Korrespondenz übernehmen, so wie es dem Sekretärin-
nenstand bereits gelungen ist, dass idotische "02.02.2003"
zu etablieren.
UH
...dann war der Schreiber(1) des Serienbriefes faul. Das geht durchaus
und einfach auch anders.
(1)Möglicherweise der "Programmierer" :-)
-peter
--
Every program has at least one bug and can be shortened by at least one
instruction -- from which, by induction, one can deduce that every
program can be reduced to one instruction which doesn't work.
> Der Grund für die falsche Anrede liegt vielleicht in der Halbbildung
> der Softwareentwickler, die für das Datenfeld "Anrede" stur den
> Nominativ "Herr, Frau, .." einsetzen.
Herrn G, was würden Sie denn in das Datenfeld "Anrede" einsetzen?
gd
:-)
Vielleicht sollte man den betr. Mitarbeiter mal in einen Kurs "Wie benutze
ich ein Bedingungsfel?" einsetzen.
chr
>Eine Empfehlung: Der Duden 9 ("Zweifelsfälle") widmet der Briefanschrift und
>der Briefanrede ein ganzes Kapitel (mit vielen, sehr weitreichenden Fällen
>zur korrekten Anrede).
Es fehlen aber die Kombinationen. Ich weiß seit Jahren nicht recht,
wie ich die Adresse eines promovierten Grafen korrekt schreibe, und
bin froh, daß es ihm herzlich egal ist.
Liebe Grüße
Astrid
Im Zweifel würde ich schreiben:
"Herrn Dr. Egon Graf Müller"
So weit ich sehe, werden Adelstitel bei den Adreßvorschriften im Duden
gar nicht berücksichtigt. Das ist auch entschuldbar - wie zu jedem
Rollenspiel, wird es auch zu diesem ja wohl ein Regelbuch geben, wo
man so etwas nachlesen kann.
- Sebastian
> Im Zweifel würde ich schreiben:
>
> "Herrn Dr. Egon Graf Müller"
>
> So weit ich sehe, werden Adelstitel bei den Adreßvorschriften im Duden
> gar nicht berücksichtigt.
Warum soll berücksichtigt werden, was es nicht (mehr) gibt?
> Das ist auch entschuldbar - wie zu jedem
> Rollenspiel, wird es auch zu diesem ja wohl ein Regelbuch geben, wo
> man so etwas nachlesen kann.
Ist MUSEN einfach: Egon ist der Vorname, Graf Müller ist der Nachname,
wobei Graf kein Titel, sondern ein Namensbestandteil ist. Möglicherweise
ist dieser Namensbestandteil fallweise vernachlässigbar (z. B. "Herr Müller"
im vertrauten Umgang, soweit Herr Graf Müller nicht abzuheben gedenkt, indem
er auf diesen Namensbetsandteil pocht).
> Sebastian Koppehel schrieb:
>
>> Im Zweifel würde ich schreiben:
>>
>> "Herrn Dr. Egon Graf Müller"
>>
>> So weit ich sehe, werden Adelstitel bei den Adreßvorschriften im Duden
>> gar nicht berücksichtigt.
>
> Warum soll berücksichtigt werden, was es nicht (mehr) gibt?
Hat sich meine Vorposterin darüber beklagt, daß sie im Duden die
gewünschte Auskunft nicht fand, oder nicht?
>> Das ist auch entschuldbar - wie zu jedem
>> Rollenspiel, wird es auch zu diesem ja wohl ein Regelbuch geben, wo
>> man so etwas nachlesen kann.
>
> Ist MUSEN einfach: Egon ist der Vorname, Graf Müller ist der Nachname,
> wobei Graf kein Titel, sondern ein Namensbestandteil ist.
Hast du mein Posting überhaupt gelesen?
- Sebastian
> Hast du mein Posting überhaupt gelesen?
Meine Meinung (vielleicht daher das Missverständnis):
Es war auch schon ein Rollenspiel, als es noch Adel gab.
Thomas Hühn <thomas...@daphne.gnuu.de> wrote:
>Also sprach "Marion Keller" <mar...@web.de>:
>>> Erklärung: das im- oder explizite "An ..." erfordert den Dativ.
>> Ähm......
>> Akkusativ, würde ich sagen ;-)
>An _wem_ soll die Arbeit, die dieser Brief verursacht,
>hängenbleiben... ;-)
Zunächst mal am Postboten. Aber selbst wenn Du dessen Namen
weißt und auf den Umschlag schreibst, wird das wohl der
erfolgreichen Zustellung des Briefs eher abträglich sein.
Gruß,
Hannah.
> "Florian Ritter" <flor...@yahoo.com> schrieb
>
> > Wenn man an zB einen Dekan schreibt, adressiert meines Wissens
> >
> > Seiner Spektabilität,
> > dem Dekan der Juristischen Fakultät,
> > Herrn Prof. Dr. N.N.
>
> Entweder Du hast Dich in der Zeitform vertan,
Was Anreden etc angeht scheint Florian mitunter im vorletzten
Jahrhundert steckengeblieben zu sein. Ich finde das aber nicht weiter
tragisch.
> oder die Juristen haben da ne besondere Vorliebe.
Sowieso und nicht nur da.
> Bei normalen Geisteswissenschaftlern ist
>
> Herrn
> Professor Dr. X. YZ
> Dekan der Philosophischen Fakultät
>
> durchaus üblich.
Ist es wohl auch in den Naturwissenschaften. Schade, daß man iA nicht
dabei ist, wenn die Post geöffnet wird, sonst könnte man das mit der
Spektabilität ja mal ausprobieren.
Gruß,
Gerhard
--
Dipl.-Phys. Gerhard Killesreiter <killes...@physik.uni-freiburg.de>
Ein Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt.
Bierzeitung des VDSt Dresden, 192x
Ich hatte nur angemerkt, daß die Kombinationen - zwangsläufig -
fehlen, und deshalb die Anschrift trotz der von Armin als weitreichend
beschriebenen Behandlung diskutiert werden kann.
Tatsächlich war ich zu faul, den gerade im Urlaub gekauften Band aus
der Garage zu holen; diese einfache Kombination hätte ich damit wohl
doch noch hinbekommen.
Was da als Anschrift eines Grafen steht, kommt mir aber falsch vor:
| Seiner Hoheit
| Herrn X Graf von Y
Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig. Denn darunter steht
zum Prinzen:
| Seiner Hoheit
| X Prinz von Y
Dort war also selbst einem aufgeklärten Duden der "Herr Prinz" zu
lächerlich.
In meinem Fall würde die Anschrift entweder lauten:
Familie
Dr. X Graf von Y
oder:
Seiner Hoheit
Dr. X Graf von Y und Familie
Liebe Grüße
Astrid
> Was da als Anschrift eines Grafen steht, kommt mir aber falsch vor:
>
> | Seiner Hoheit
> | Herrn X Graf von Y
>
> Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig.
Und die Hoheit ist der Ehren zuviel. Grafen zählen zu den *erlauchten*
Herrschaften.
> Liebe Grüße
> Astrid
Gruß zurück jovo
>> | Seiner Hoheit
>> | Herrn X Graf von Y
>>
>> Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig.
>
> Und die Hoheit ist der Ehren zuviel. Grafen zählen zu den *erlauchten*
> Herrschaften.
Also
Seine Durchlaucht
Dr. Peter Graf von Petershagen
? Der Genitiv ist IMHO fehl am Platze.
--
Be careful! UGLY strikes 9 out of 10!
Eben nicht: Der Graf wird mit Erlaucht tituliert, wohingegen die
Abkömmlinge fürstlicher und der meisten hrzöglichen Häuser
durchlauchtige Wesen sind. Wenn er wieder im Lande weilt, wird der
hiesige Experte auf dem Gebiete, FR, die Hintergründe sicher gern des
langen und breiten - je nach Wunsch - darlegen.
> ? Der Genitiv ist IMHO fehl am Platze.
Es ging hier ja darum, daß sich ein Kurier mit einem Blick aufs Kuvert
davon überzeuge, *wem* ein Schreiben gilt.
Gruß jovo
> Tatsächlich war ich zu faul, den gerade im Urlaub gekauften Band aus
> der Garage zu holen; diese einfache Kombination hätte ich damit wohl
> doch noch hinbekommen.
>
> Was da als Anschrift eines Grafen steht, kommt mir aber falsch vor:
>
>| Seiner Hoheit
>| Herrn X Graf von Y
>
> Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig.
Es ist vermutlich die Folge der Tatsache, daß der Duden vom
Namensbestandteil ausgeht, zu dem allerdings die "Hoheit" nicht paßt
(die ohnehin einem Grafen nicht ziemt).
Vielversprechend erscheint mir, ohne daß ich sie kennen würde, die
Publikation "Adelsnamen - Adelstitel" aus dem Verlag C. A. Starke,
der, bei allem, was man gewiß über ihn denken mag, zumindest kompetent
erscheint.
- Sebastian
> Ist MUSEN einfach: Egon ist der Vorname, Graf Müller ist der Nachname,
> wobei Graf kein Titel, sondern ein Namensbestandteil ist.
> Möglicherweise ist dieser Namensbestandteil fallweise
> vernachlässigbar (z. B. "Herr Müller" im vertrauten Umgang, soweit
> Herr Graf Müller nicht abzuheben gedenkt, indem er auf diesen
> Namensbetsandteil pocht).
Diese Ansicht ist widersprüchlich.
So ich Graf als Adelstitel verstehe, könnte ich ein Einverständnis mit dem
Träger voraussetzen, diesen zu vernachlässigen.
Eine Weigerung dessen könnte ich im 21. Jh. als "Abheben" interpretieren.
Wenn ich das Wort Graf jedoch als bloßen Namensbestandteil auffasse, was es
rein rechtlich auch ist, so obliegt es mir nicht, darüber zu urteilen, falls
der Träger auf Nennung und Schreibung besteht. Schon gar nicht dürfte ich
bei einem solchen Urteil auf die ehemalige Funktion dieser
Namensbestandteile zurückgreifen (was mir ja bei anderen Namen auch nicht
zusteht).
Lars
Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
322:
Die scherzhafte Definition:
Das Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt-
verdanken wir dem witzigen Abgeordneten Alex. Meyer-Breslau, der sie
im preuß. Abgeordnetenhause am 21. Jan. 1880 tat...
Und dort wird sie der VDSt auch herhaben.
> > > Wenn man an zB einen Dekan schreibt, adressiert meines Wissens
> > >
> > > Seiner Spektabilität,
> > > dem Dekan der Juristischen Fakultät,
> > > Herrn Prof. Dr. N.N.
> >
> > Entweder Du hast Dich in der Zeitform vertan,
>
> Was Anreden etc angeht scheint Florian mitunter im vorletzten
> Jahrhundert steckengeblieben zu sein. Ich finde das aber nicht weiter
> tragisch.
Äch, Kinder, einen Dekan redet man doch auch nicht mit Herr Dekan
sondern mit Spektabilität an, einen Rektor mit Magnifizenz, nicht nur
im vorletzten Jhdt. sondern auch rezenterweise. Gut, vielleicht nicht
in Oldenburg (Bielefeld am Main will ich gar nicht Erwähnung thun),
aber in Freiburg und Greifswald schon, ich sach das jetzt mal so.
> > oder die Juristen haben da ne besondere Vorliebe.
>
> Sowieso und nicht nur da.
Nä, das's nich auf Rechtsbeflissenen beschränkt. Wo hätten diese denn
besondere Vorlieben? Hm?
> > Bei normalen Geisteswissenschaftlern
Nennt man dis nich Contradictio in adjecto?
> Ist es wohl auch in den Naturwissenschaften. Schade, daß man iA nicht
> dabei ist, wenn die Post geöffnet wird, sonst könnte man das mit der
> Spektabilität ja mal ausprobieren.
Thu's nur, es ist die Üblichkeit - FR
Mein Gott, ist denn das so schwer? Nur Reichsgrafen werden mit
Erlaucht angered't. Nicht reichsunmittelbare Grafen werden tatsächlich
mit Herr Graf angesprochen.
Auf einer Sitzung des Kurmärkischen Adelsvereins bat der Vorsitzende
die Anwesenden, sich zu einer Gedenkminute für den gestorbenen
langjährigen Vorsitzer zu erheben. Herr von X und Y blieb sitzen und
sagte in das Schweigen: Herr Jraf ham soeben jesacht, wir hätten dem
jeschätzt - also ick nich.
Und bitte gleich mitnotieren: Reichsfreiherren immer mit Hochmögender
Herr anreden - FR
> > >> | Seiner Hoheit
> > >> | Herrn X Graf von Y
> > >>
> > >> Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig.
> > >
> > > Und die Hoheit ist der Ehren zuviel. Grafen zählen zu den *erlauchten*
> > > Herrschaften.
> >
> > Also
> >
> > Seine Durchlaucht
> > Dr. Peter Graf von Petershagen
>
>
> Eben nicht: Der Graf wird mit Erlaucht tituliert
Ich faß es nicht - bitte mich ab sofort mit Kaiserliche und Königliche
Hoheit anzureden.
> wohingegen die Abkömmlinge fürstlicher und der meisten hrzöglichen Häuser
> durchlauchtige Wesen sind. Wenn er wieder im Lande weilt
Ich war doch noch gahnich wech.
> wird der hiesige Experte auf dem Gebiete, FR, die Hintergründe sicher gern des
> langen und breiten - je nach Wunsch - darlegen.
Nun, äin wäinich äijene Bemiehung wolln wer denn doch schon säihen - F
IR
>Mein Gott, ist denn das so schwer?
Offensichtlich.
>Nur Reichsgrafen werden mit
>Erlaucht angered't. Nicht reichsunmittelbare Grafen werden tatsächlich
>mit Herr Graf angesprochen.
Wird das "Reichs" denn immer im Namen mitgeführt? Oder oft aus
praktischen Gründen gekürzt? Wenn ich erst nachfragen sollte, würde
ich auf die Höflichkeit der altmodischen Anrede sicher verzichten.
>Und bitte gleich mitnotieren: Reichsfreiherren immer mit Hochmögender
>Herr anreden - FR
Also das entsprechende Dilemma.
Liebe Grüße
Astrid
>> Grafen zählen zu den *erlauchten* Herrschaften.
> Mein Gott, ist denn das so schwer?
Im Prinzip nicht; man müßte eben nur wissen, welcher Sorte die jeweilig
Betrachteten zuzuschlagen sind.
> Nur Reichsgrafen werden mit Erlaucht angered't. Nicht
> reichsunmittelbare Grafen werden tatsächlich mit Herr Graf
> angesprochen.
Oha, eine unzulässige Verquickung:
| Zu dieser Fülle ehemals Regierender kommen die sogenannten
| /standesherrlichen/ Häuser: die ehemaligen Inhaber einer
| Reichsstandschaft - also reichsunmittelbar Regierende bis 1806, die
| im Vollzug der Mediatisierung und Depossedierung nach dem im Wiener
| Kongreß festgelegten Reichsdeputations-Hauptschluß unter
| landesherrliche Oberhoheit fielen. Es sind dies /herzögliche/ ,
| /fürstliche/ und /gräfliche/ /Häuser/ - die letzteren nicht zu
| verwechseln mit den sogenannten Reichsgrafen. (Der Titel Reichsgraf
| bedeutet lediglich, daß die Grafung vom Reich und nicht durch einen
| Landesherrn erfolgte, was aber der Reichsunmittelbarkeit keineswegs
| gleichzusetzen ist.)
| Die Mitglieder dieser /standesherrlichen/ Häuser sind als /Fürsten/
| oder /Herzöge/ mit /Durchlaucht/ , als /Grafen/ mit /Erlaucht/ zu
| titulieren.
aus v. Rezzori, Idiotenführer, "Im ausgemachten Jagen"
Die Angehörigen nichtstandesherrlicher Häuser werden in der Tat mit
Durchlaucht angeredet, Chefs und älteste Söhne heißt man Grafen.
Es käm' jetzt also darauf an, zu welcher Gattung die Lambsdorffs zählen.
Da ich im Moment nicht den rechten Willen verspüre, 'nüber in die
Bibliothek zu pilgern, woselbst die genealogischen Nachschlagewerke
aufbewahrt werden, begnüge ich mich mit der Angabe mir hier zugänglicher
Indizien. So führt v. Rezzori unter den Letztgenannten die Birons von
Curland auf. Nun sind diese gemeinsam mit den Lambsdorffs Angehörige der
Kurländischen Ritterschaft; ein Analogieschluß ist darob nicht gänzlich
unbegründet. Andererseits beschränkt sich der Autor des herangezogenen
Büchleins bezüglich dieser Gruppe ausdrücklich auf den Bereich der
Bundesrepublik und schließt Österreicher einstweilen, Polen vollständig
aus. Außerdem ist, da ein Ahnherr derer von Lambsdorff erst 1817 vom
russischen Zaren in den Grafenstand erhoben wurde, die obige Definition
eigentlich gar nicht einschlägig. In den - freilich sehr unzuverlässigen
und deshalb nur mit Vorsicht zu gebrauchenden - Quellen des Internets
finden sich beide gleichermaßen, Durchlaucht sowohl als auch Erlaucht,
in Beziehung zum ursprünglich gemeinten Otto. Ich halte daher die
Angelegenheit bis auf weiteres für unentschieden.
> Und bitte gleich mitnotieren: Reichsfreiherren immer mit Hochmögender
> Herr anreden
Ihre Autorität, Hr. Ritter, beginnt zu wanken (vgl. auch die Tanten in
Ballenstedt). Drum füge ich zu dieser Notiz hinzu: Noch genauer zu
prüfen!
> - FR
Gruß jovo
>> Eben nicht: Der Graf wird mit Erlaucht tituliert
>
> Ich faß es nicht - bitte mich ab sofort mit Kaiserliche und Königliche
> Hoheit anzureden.
Oh, eine Degradierung. Des Fischers Fru legte da schon etwas größeren
Wert aufs rechte Avancement.
>> Wenn er wieder im Lande weilt
>
> Ich war doch noch gahnich wech.
Immer noch nicht? Eine faule Bande ist das heutzutag. Dachte nur, wegen
ungewähnlich langer Funkstille.
>> wird der hiesige Experte auf dem Gebiete, FR, die Hintergründe sicher gern des
>> langen und breiten - je nach Wunsch - darlegen.
>
> Nun, äin wäinich äijene Bemiehung wolln wer denn doch schon säihen
Wie mir scheint, ist das auch unumgänglich, will man einigermaßen
Sicherheit haben.
> - FIR
I? Doch nicht etwa Imperator!
Gruß jovo
> Nicht reichsunmittelbare Grafen werden tatsächlich
> mit Herr Graf angesprochen.
... aber nur von den Dienstboten. Von Gleich zu Gleich
läßt man das "Herr" weg.
UH
> Äch, Kinder, einen Dekan redet man doch auch nicht mit Herr
> Dekan sondern mit Spektabilität an, einen Rektor mit
> Magnifizenz, nicht nur im vorletzten Jhdt. sondern auch
> rezenterweise. Gut, vielleicht nicht in Oldenburg (Bielefeld am
> Main will ich gar nicht Erwähnung thun), aber in Freiburg und
> Greifswald schon, ich sach das jetzt mal so.
In Wien: Spectabilis.
M.
Nachsatz: Der Reichsfreiherr vom und zum Stein äußerte mal, er möchte
mit einem Fürsten von Napoleons Gnaden nicht einmal die gleiche Luft
im Raume atmen - FR
Ich befürchte, die Ls. hätten in Preußen ihren Titel überhaupt nicht
führen dürfen; noch heute ist man in kurmärkischen Adelskreisen der
Meinung, der Zar hätte einen jeden nobilitiert (wessentwegen es in
Bln. noch einen baltischen Adelsverein gibt; man verachtet einander
aus ganzem Herzen). Al. v. Hs. Schreiblehrer (Merker? - müßte
nachsehen) zB ging nach Rußland, kam mit Adelsprädikat zurück, den zu
führen ihm in Bln. verwehrt wurde, ging dann nach Braunschweig und
erhielt dorten sogar noch ein Brennholzdeputat vom Herzog.
> Da ich im Moment nicht den rechten Willen verspüre, 'nüber in die
> Bibliothek zu pilgern, woselbst die genealogischen Nachschlagewerke
> aufbewahrt werden, begnüge ich mich mit der Angabe mir hier zugänglicher
> Indizien. So führt v. Rezzori unter den Letztgenannten die Birons von
> Curland auf.
Sind das nicht die Herzöge von Kurland? Freut mich aber, daß Du den
Idiotenführer mit gewisser Intensität inhalierst.
> Nun sind diese gemeinsam mit den Lambsdorffs Angehörige der Kurländischen
> Ritterschaft
Nihil credo: müßte ich nachprüfen.
> Andererseits beschränkt sich der Autor des herangezogenen Büchleins bezüglich > dieser Gruppe ausdrücklich auf den Bereich der Bundesrepublik
Bundesrepublik? Nihil credo; eher auf das Gebiet des Dt. Reiches von
1871 und östlich darüber hinaus: ich sage nur Kurland.
> und schließt Österreicher einstweilen, Polen vollständig aus.
Naja, Gott, galizische Ukraine... Rezzori kommt übrigens aus
Czernowitz. Hastu schon diesbezügliches von ihm gelesen?
> Außerdem ist, da ein Ahnherr derer von Lambsdorff erst 1817 vom
> russischen Zaren in den Grafenstand erhoben wurde, die obige Definition
> eigentlich gar nicht einschlägig.
Die Kurmärker haben eben doch recht.
> > Und bitte gleich mitnotieren: Reichsfreiherren immer mit Hochmögender
> > Herr anreden
>
> Ihre Autorität, Hr. Ritter, beginnt zu wanken (vgl. auch die Tanten in
> Ballenstedt)
Das Wanken ist der Autorität immanent. Was das mit den Ber. Tanten zum
Thun hat, ist mir nicht klar. Handelt es sich übrigens bei dem von Dir
neulich angeführten Groß-Dingsda um das Gut ihres Vaters? Ich kann mir
die Namen der Güter nicht merken. Von diesem Gut haben wir einige
Gemälde von einem Maler Possardt; es gibt zwar in München eine
P.-Straße, die ist aber nach dem Bruder, dem megalomanen
Generalintendanten benannt; Leo Slezak beschreibt in seinen
Erinnerungen sehr hübsch dessen pompöses Auftreten.
Mein Urgroßvater, ein sehr wohlhabender Mann, hatte zwo Söhne; einer
wurde Jurist, mein Großvater, einer Offizier, bei der Garde in
Dresden, Uniform weiß-gold, nach einem Regen zu entsorgen. Dieser
Onkel hat zwomal geheiratet, beidemale einzige Erbinnen von
Gutsbesitzern, beidemale bald kinderlos verwitwet. Wenn diese Affen
den letzten Orlog nicht versiebt hätten, wäre ich heute Herr auf
Possendorf vor den Toren Dresdens. Aber, weeßte, für Landwirtschaft
habe ich eigentlich nie was übrig gehabt - FR
> > Ich faß es nicht - bitte mich ab sofort mit Kaiserliche und Königliche
> > Hoheit anzureden.
>
> Oh, eine Degradierung. Des Fischers Fru legte da schon etwas größeren
> Wert aufs rechte Avancement.
Dat hejt: dem Fischer sine Fru.
> >> Wenn er wieder im Lande weilt
> >
> > Ich war doch noch gahnich wech.
>
> Immer noch nicht? Eine faule Bande ist das heutzutag. Dachte nur, wegen
> ungewähnlich langer Funkstille.
Hatte letztes Wochenende Greifswalder Fete, mußte verstehen. Leide
noch heute unter Nachwehen. Die nächste Fete ist Anf. März auf Fuerte
Ventura, wird auch wieder belastend; will das mit dem anderen Meeting
koppeln.
> > - FIR
>
> I? Doch nicht etwa Imperator!
Doch; und R = Rex. Hasten Du jedacht - FR
> >| Seiner Hoheit
> >| Herrn X Graf von Y
> >
> > Der "Herr" scheint mir da ziemlich überflüssig.
>
> Es ist vermutlich die Folge der Tatsache, daß der Duden vom
> Namensbestandteil ausgeht, zu dem allerdings die "Hoheit" nicht paßt
> (die ohnehin einem Grafen nicht ziemt).
>
> Vielversprechend erscheint mir, ohne daß ich sie kennen würde, die
> Publikation "Adelsnamen - Adelstitel" aus dem Verlag C. A. Starke,
> der, bei allem, was man gewiß über ihn denken mag, zumindest kompetent
> erscheint.
Ist der Verlag so dubios, daß man sich dabei was denken muß? FR
> Johannes Volkmar wrote:
>
>> Des Fischers Fru
>
> Dat hejt: dem Fischer sine Fru.
Bi daan Litten: For mint wajen.
Bei uns hingegen nicht, ich kann eben meine vorzügliche Erziehung nicht
verleugnen.
> Hatte letztes Wochenende Greifswalder Fete, mußte verstehen. Leide
> noch heute unter Nachwehen. Die nächste Fete ist Anf. März auf Fuerte
> Ventura, wird auch wieder belastend;
Immer diese Orgien. Hach, wohin hat sich bloß das schöne alte
Arbeitsethos Eurer Glaubensbrüder, der Calvinisten, verflüchtigt?
> will das mit dem anderen Meeting
> koppeln.
Na, immerhin.
>>> - FIR
>>
>> I? Doch nicht etwa Imperator!
>
> Doch; und R = Rex. Hasten Du jedacht
Anmaßung! Allenthalben Anmaßung.
Oh Mensch, überhebe Dich nicht, damit Du nicht fällst und Schande über
Dich
bringst; überhebe Dich nicht, und verbanne die Verwegenheit aus Deiner
Seele!
Ob ihrer Lüge will die Welt ich bestrafen,
ob ihrer Sund' und ihrer Schuld.
Und verfluchen Hochmut und Stolz,
und die gewalt'ge Tyrannei.
Darum will die Himmel ich bewegen,
daß die Erde von Grund aus erbebe.
Dies ist der Tag, der Tag des Herrn!
Der Tag der großen Rache,
der Tag des gewaltigen Zorns.
> - FR
Gruß jovo, demütig
> Johannes Volkmar wrote:
>
>> Des Fischers Fru
>
> Dat hejt: dem Fischer sine Fru.
Bi daan Litten: For mint wajen.
Bei uns hingegen nicht, ich kann eben meine vorzügliche Erziehung nicht
verleugnen.
> Hatte letztes Wochenende Greifswalder Fete, mußte verstehen. Leide
> noch heute unter Nachwehen. Die nächste Fete ist Anf. März auf Fuerte
> Ventura, wird auch wieder belastend;
Immer diese Orgien. Hach, wohin hat sich bloß das schöne alte
Arbeitsethos Eurer Glaubensbrüder, der Calvinisten, verflüchtigt?
> will das mit dem anderen Meeting
> koppeln.
Na, immerhin.
>>> - FIR
>>
>> I? Doch nicht etwa Imperator!
>
> Doch; und R = Rex. Hasten Du jedacht
Anmaßung! Allenthalben Anmaßung.
> Johannes Volkmar wrote:
>
>> Des Fischers Fru
>
> Dat hejt: dem Fischer sine Fru.
Bi daan Litten: For mint wajen.
Bei uns hingegen nicht; ich kann eben meine vorzügliche Erziehung nicht
verleugnen.
> Hatte letztes Wochenende Greifswalder Fete, mußte verstehen. Leide
> noch heute unter Nachwehen. Die nächste Fete ist Anf. März auf Fuerte
> Ventura, wird auch wieder belastend;
Immer diese Orgien. Hach, wohin hat sich bloß das schöne alte
Arbeitsethos Eurer Glaubensbrüder, der Calvinisten, verflüchtigt?
> will das mit dem anderen Meeting
> koppeln.
Na, immerhin.
>>> - FIR
>>
>> I? Doch nicht etwa Imperator!
>
> Doch; und R = Rex. Hasten Du jedacht
Anmaßung! Allenthalben Anmaßung.
O Mensch, überhebe Dich nicht, damit Du nicht fällst und Schande über
> ba...@bastisoft.de (Sebastian Koppehel) wrote in message news:<2o9o2b...@bastisoft.de>...
>
>> Vielversprechend erscheint mir, ohne daß ich sie kennen würde, die
>> Publikation "Adelsnamen - Adelstitel" aus dem Verlag C. A. Starke,
>> der, bei allem, was man gewiß über ihn denken mag, zumindest kompetent
>> erscheint.
>
> Ist der Verlag so dubios, daß man sich dabei was denken muß? FR
Ich habe mal in einigen Bänden des "Deutschen Geschlechterbuchs"
geblättert, und da findet man immer Werbung zu dem schrulligen
Verlagsprogramm ("Letzter Herr auf Neschwitz - Junker ohne Reue").
Dubios sicher nicht, aber eine Tendenz zum Skurrilen läßt sich nicht
leugnen, und politisch-korrekt empfindsame Gemüter werden sich sehr
wohl was dabei denken. Zur Illustration eine kleine Auswahl der
Angebote, die bei der Online-Suche auf der Website der Fa. auf der
gleichen Seite auftauchen wie das vorgenannte Heftchen "Adelsnamen -
Adelstitel":
Werner Möllenkamp: Die letzte Nacht muß man wachen. Schicksalstage in
Ostpreußen
Renate Gräfin Finck von Finckenstein: Burg Schönberg in Westpreußen.
Erinnerungen an die alte Burg des Deutschen Ordens, Sitz des
Domkapitels von Pomesanien
Dr. Werner Hartmann: Geist und Haltung des deutschen Soldaten im
Wandel der Gesellschaft. Vom Kaiserheer zur Bundeswehr
Heinz F. Krüger (Herausgeber): Bildband der rheinisch-pfälzischen 263.
Infanterie-Division (Vergriffen!)
Eva von Stackelberg, Bärbel Rhades: Die Große und die kleine Maus
[Biggy, die große Maus, hat ein Problem. Sie glaubt an eine Lösung;
Flicky, ihr kleiner Freund, soll helfen. Wir erleben einen
gefährlichen Ausflug und ein glückliches Ende.]
Werner Möllenkamp: Gerechte und Ungerechte, Historische Erzählung,
Europa 1936-1946
Baron Leon v. Manteuffel gen. Szoege und Alexandra Baronin
Manteuffel-Szoege geb. Baronesse v. Hahn: Im Gottesländchen Kurland.
Adeliges Landleben im Baltikum nach Korrespondenzen und Aufzeichnungen
aus den Jahren 1804 - 1863 (Herausgegeben von Adina Freifrau v.
Bernewitz, geb. Baronesse v. Manteuffel, bearbeitet und mit einem
neuen Vorwort versehen von Baron Gotthard v. Manteuffel gen. Szoege)
- Se "Junkerland in Bauernhand" bastian
--
Aber diese ganzen Erfolge haben sie nicht davon abgehalten, ihr Ziel aus
den Augen zu verlieren.
(Moderator C. Spengemann bei DSDS)
> >> Vielversprechend erscheint mir, ohne daß ich sie kennen würde, die
> >> Publikation "Adelsnamen - Adelstitel" aus dem Verlag C. A. Starke,
> >> der, bei allem, was man gewiß über ihn denken mag, zumindest kompetent
> >> erscheint.
> >
> > Ist der Verlag so dubios, daß man sich dabei was denken muß? FR
>
> Ich habe mal in einigen Bänden des "Deutschen Geschlechterbuchs"
> geblättert, und da findet man immer Werbung zu dem schrulligen
> Verlagsprogramm ("Letzter Herr auf Neschwitz - Junker ohne Reue").
> Dubios sicher nicht, aber eine Tendenz zum Skurrilen läßt sich nicht
> leugnen
Das klingt vielversprechend; immerhin Dank für Hinweis auf den mir bis
dato unbekannten Verlag.
[...]
> Baron Leon v. Manteuffel gen. Szoege und Alexandra Baronin
> Manteuffel-Szoege geb. Baronesse v. Hahn: Im Gottesländchen Kurland.
> Adeliges Landleben im Baltikum nach Korrespondenzen und Aufzeichnungen
> aus den Jahren 1804 - 1863 (Herausgegeben von Adina Freifrau v.
> Bernewitz, geb. Baronesse v. Manteuffel, bearbeitet und mit einem
> neuen Vorwort versehen von Baron Gotthard v. Manteuffel gen. Szoege)
Da einem Ondit zufolge alle Balten einen Sparren locker haben sollen,
könnte das ein echter Leckerbissen sein.
Auch das Jahrbuch des baltischen Deutschtums bietet zumindest immer
einen fetten Bissen amüsanter Überraschung - FR
> Johannes Volkmar wrote:
[standesherrliche <-> nichtstandesherrliche Häuser]
>> Es käm' jetzt also darauf an, zu welcher Gattung die Lambsdorffs
>> zählen.
>
> Ich befürchte, die Ls. hätten in Preußen ihren Titel überhaupt nicht
> führen dürfen; noch heute ist man in kurmärkischen Adelskreisen der
> Meinung, der Zar hätte einen jeden nobilitiert (wessentwegen es in
> Bln. noch einen baltischen Adelsverein gibt; man verachtet einander
> aus ganzem Herzen).
Ja, auf irgendeiner Seite von deren Jungvolk war ich kürzlich mal
gelandet. Weiß aber nicht mehr, was mich dahin gebracht hat.
> Al. v. Hs. Schreiblehrer (Merker? - müßte nachsehen) zB ging nach
> Rußland, kam mit Adelsprädikat zurück, den zu führen ihm in Bln.
> verwehrt wurde, ging dann nach Braunschweig und erhielt dorten
> sogar noch ein Brennholzdeputat vom Herzog.
Der englischen Monarchie, scheint's, sterben derzeit auch die Vasallen
aus. Was man einem Shakespeare verwehrte, heut' wird's fast jeder Mime.
Oder Musikant. Oder Fußballtrainer.
>> So führt v. Rezzori unter den Letztgenannten
>> die Birons von Curland auf.
>
> Sind das nicht die Herzöge von Kurland?
Scheint so (und heißen darum Prinzen), trotzdem führt sie Rezzori unter
den nichtstandesherrlichen Häusern auf. Übrigens gemeinsam mit denen
von Dohna-Schlobitten. Schlobitten liegt ja auch im Baltikum. Als
Gutsherr von Possendorf hätten Sie evtl. mit einem Abkömmling zu tun
gehabt, der auf dem ursprünglichen Besitz der Familie verblieben ist.
> Freut mich aber, daß Du den
> Idiotenführer mit gewisser Intensität inhalierst.
Nun ja, dem Hirn verlangt's nach Nahrung.
>> Nun sind diese gemeinsam mit den Lambsdorffs Angehörige der
>> Kurländischen Ritterschaft
>
> Nihil credo: müßte ich nachprüfen.
O Thomas; selig, die nicht sehen und doch glauben.
>> Andererseits beschränkt sich der Autor des herangezogenen Büchleins
>> bezüglich dieser Gruppe ausdrücklich auf den Bereich der
>> Bundesrepublik
>
> Bundesrepublik? Nihil credo; eher auf das Gebiet des Dt. Reiches von
> 1871 und östlich darüber hinaus: ich sage nur Kurland.
Buch zur Hand? Dann siehe S. 19 (Ullstein, München, 1992).
>> und schließt Österreicher einstweilen, Polen vollständig aus.
>
> Naja, Gott, galizische Ukraine...
Irgendwann waren alle Germanen mal daselbst wohnhaft.
> Rezzori kommt übrigens aus
> Czernowitz. Hastu schon diesbezügliches von ihm gelesen?
Nicht von, doch über. Im Moment, der Ökonomierat hat mich dahin
gebracht, beschäftige ich mich mit Wolf und Rassow.
>> Ihre Autorität, Hr. Ritter, beginnt zu wanken (vgl. auch die Tanten
>> in Ballenstedt)
>
> Das Wanken ist der Autorität immanent.
Die wahre solche vermag selbst ihre unsicheren Momente als Ausdruck
unumstößlicher Selbstgewißheit darzustellen.
> Was das mit den Ber. Tanten
> zum Thun hat, ist mir nicht klar.
Durchlaucht statt korrekterweise Hoheit zur Herzogin von
Sachsen-Altenburg.
> Handelt es sich übrigens bei dem
> von Dir neulich angeführten Groß-Dingsda um das Gut ihres Vaters?
Der Vater des Oec.-Rates, Johann Christian David (übrigens
seltsamerweise immer mit Kommas geschrieben), erbaute das Mühlengut in
Worbis. Als seine Frau starb, mußte der kleine Rudolf August aus dem
Elternhause in G.-Bodungen weichen und ward zu Verwandten irgendwo
gegeben. Wie nun die Tanten aus B. dahinein einzuordnen sind - ich weiß
es nicht. Werde mich aber mal da umsehen, wenn ich wieder zu Hause bin.
> Ich kann mir die Namen der Güter nicht merken.
Gedächtnisstörungen?
> Von diesem Gut haben
> wir einige Gemälde von einem Maler Possardt; es gibt zwar in München
> eine P.-Straße, die ist aber nach dem Bruder, dem megalomanen
> Generalintendanten benannt; Leo Slezak beschreibt in seinen
> Erinnerungen sehr hübsch dessen pompöses Auftreten.
Possart.
Kann aber als Generalintendant nicht so auf zack gewesen sein. Wer
nimmt schon Slezak, wenn er einen Melchior haben könnte.
> Aber, weeßte, für Landwirtschaft
> habe ich eigentlich nie was übrig gehabt
Da werden doch mal wieder falsche Schwerpunkte gesetzt: Was bleibt, ist
letztlich bloß die Scholle. Übrigens erschreckend kurzsichtig, wie die
Leute heute sind: Es ist ja nicht wegen des Verkehrs oder der chem.
Industrie, weshalb das Öl eine so herausgehobene Bedeutung hat. Die
Verstädterung führt dazu, daß immer mehr Menschen ohne
Ausweichmöglichkeit von den Leistungen der in der Landwirtschaft
Beschäftigten abhängig sind. Ohne umfassende Mechanisierung ist die
Nachfrage gar nicht mehr zu befriedigen. Und darum sind die wachsenden
Städte das Hauptsorgenkind der Strategen. Bricht die Ölzufuhr ab,
gibt's Hungersnöte. Die Engländer wissen davon ein Lied zu singen, denn
deren Landwirtschaft war im vorigen Kriege bereits auf einem hohen
Mechanisierungsgrad, während im Reich immer noch die Pferdepflüge
arbeiteten.
Daß der Mensch zum Menschen werde,
Stift er einen ewgen Bund,
Gläubig mit der frommen Erde,
Seinem mütterlichen Grund.
> - FR
Gruß jovo, Freiland - die eherne Forderung des Friedens
> > Hatte letztes Wochenende Greifswalder Fete, mußte verstehen. Leide
> > noch heute unter Nachwehen. Die nächste Fete ist Anf. März auf Fuerte
> > Ventura, wird auch wieder belastend;
>
> Immer diese Orgien. Hach, wohin hat sich bloß das schöne alte
> Arbeitsethos Eurer Glaubensbrüder, der Calvinisten, verflüchtigt?
Ein mir bekannter Theologe pflegt beim Öffnen einer Ampulle Sekt immr
zu sagen: Christliche Moral ist keine Verzichtsmoral - FR
> Ein mir bekannter Theologe pflegt beim Öffnen einer Ampulle Sekt
> immr zu sagen: Christliche Moral ist keine Verzichtsmoral
Ein in austriakischen Weinkenner- und Feinschmeckerkreisen weithin
bekannter Gottesmann pflegt zu sagen: "Gut Essen und Trinken ist
ein Ernstnehmen der Schöpfung."
M.
Meinst Du einen höheren geistlichen Würdenträger einer jüngeren Lan-
deshauptstadt?
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Die Politik beruht darauf, daß man den Depperten
| | | |_| | nicht sagt, daß sie deppert sind, weil sie einen
| | | _ | sonst nicht wählen würden." (Georg A. Siegl)
|_|a |_| |_|a
>> Ein in austriakischen Weinkenner- und Feinschmeckerkreisen
>> weithin bekannter Gottesmann pflegt zu sagen: "Gut Essen und
>> Trinken ist ein Ernstnehmen der Schöpfung."
> Meinst Du einen höheren geistlichen Würdenträger einer jüngeren
> Landeshauptstadt?
I wo, der trinkt am liebst Bier.
Ich meine jenen Herrn, der auf diesem kleinen Foto
<http://www.integrationshaus.org/events/weinversteigerung/weinver
steigerung.htm>
oder
<http://makeashorterlink.com/?R65D52883>
ganz links steht.
M.
Schlobitten liegt im Baltikum - für den guten Willen erhält der
Kandidat erstmal 100 Punkte. Junge, Junge. Die Erinnerungen des
letzten Dohna auf Schlobitten sind übrigens einigermaßen lesenswert.
Die Dohnas sind keine Standesherren, weil von Willy II gefürstet.
> Als Gutsherr von Possendorf hätten Sie evtl. mit einem Abkömmling zu tun
> gehabt, der auf dem ursprünglichen Besitz der Familie verblieben ist.
Ach, war Possendorf mal in Dohnschem Besitz?
> > Freut mich aber, daß Du den
> > Idiotenführer mit gewisser Intensität inhalierst.
>
> Nun ja, dem Hirn verlangt's nach Nahrung.
> >> und schließt Österreicher einstweilen, Polen vollständig aus.
> >
> > Naja, Gott, galizische Ukraine...
>
> Irgendwann waren alle Germanen mal daselbst wohnhaft.
AvH (sinngemäß): Die Völker Europas sind alle mal ums Schwarze Meer
gebogen.
> > Rezzori kommt übrigens aus
> > Czernowitz. Hastu schon diesbezügliches von ihm gelesen?
>
> Nicht von, doch über. Im Moment, der Ökonomierat hat mich dahin
> gebracht, beschäftige ich mich mit Wolf und Rassow.
Willßu, um das Maß Deiner Güte vollzumachen, mir diese Zusammenhänge
mal erklären?
> >> Ihre Autorität, Hr. Ritter, beginnt zu wanken (vgl. auch die Tanten
> >> in Ballenstedt)
> >
> > Das Wanken ist der Autorität immanent.
>
> Die wahre solche vermag selbst ihre unsicheren Momente als Ausdruck
> unumstößlicher Selbstgewißheit darzustellen.
>
> > Was das mit den Ber. Tanten zum Thun hat, ist mir nicht klar.
>
> Durchlaucht statt korrekterweise Hoheit zur Herzogin von Sachsen-Altenburg.
Nee, nee, man muß bei den hohen Herrschaften auch immer darauf
eingehen, wie sie angeredet werden wollen. Ich war zB mal zu einer
Diskussions-Veranstaltung mit dem Chef des Hauses Württemberg, der
zunächst mit Königliche Hoheit angeredet wurde, dies aber zurückwies
und sprach: Bitte, ganz einfach Herzog Karl (oder schreibt der sich
mit C?).
> > Handelt es sich übrigens bei dem
> > von Dir neulich angeführten Groß-Dingsda um das Gut ihres Vaters?
>
> Der Vater des Oec.-Rates, Johann Christian David (übrigens
> seltsamerweise immer mit Kommas geschrieben), erbaute das Mühlengut in
> Worbis. Als seine Frau starb, mußte der kleine Rudolf August aus dem
> Elternhause in G.-Bodungen weichen und ward zu Verwandten irgendwo
> gegeben. Wie nun die Tanten aus B. dahinein einzuordnen sind - ich weiß
> es nicht. Werde mich aber mal da umsehen, wenn ich wieder zu Hause bin.
Moment, es haben sich gerade wieder - ein Münchner Prof. sah die Berge
durch - diverse Familienpapiere angefunden, die ich jedoch einzusehen
noch nicht die Muße fand. Die Korrespondenz, die eigentlich gesucht
wurde, ist jedoch noch nicht aufgetaucht, genausowenig wie die Orden
(ein ganzer Berg) meines in die Generalität aufgestiegenen
Urgroßvaters (u.a. Preuß. Kronenorden, den es nach meinem
Kenntnisstand in 52 [!] Stufen gab).
> > Ich kann mir die Namen der Güter nicht merken.
>
> Gedächtnisstörungen?
Als die Ballenstedter Tanten starben, war ich noch Kind. Und der
Pachtvertrag war doch auch schon, na, so um 1900 gelöst worden. Ich
weiß noch, daß dem Bruder meiner Großmutter (Wallmüller von Bechhofen)
das pommersche Rittergut Dönje gehörte, bei Grimmen, Demmin da so, Du
siehest die Richtung.
> > Von diesem Gut haben wir einige Gemälde von einem Maler Possardt; es gibt
> > zwar in München eine P.-Straße, die ist aber nach dem Bruder, dem
> > megalomanen Generalintendanten benannt; Leo Slezak beschreibt in seinen
> > Erinnerungen sehr hübsch dessen pompöses Auftreten.
>
> Possart.
Jeritzt.
> Kann aber als Generalintendant nicht so auf zack gewesen sein. Wer
> nimmt schon Slezak, wenn er einen Melchior haben könnte.
Na, Jung, Slezak soll der bedeutendste Tenor deutscher Zunge in seiner
Zeit gewesen sein. Und seine Erinnerungen sind sehr witzicht.
> > Aber, weeßte, für Landwirtschaft habe ich eigentlich nie was übrig gehabt
>
> Da werden doch mal wieder falsche Schwerpunkte gesetzt: Was bleibt, ist
> letztlich bloß die Scholle. Übrigens erschreckend kurzsichtig, wie die
> Leute heute sind: Es ist ja nicht wegen des Verkehrs oder der chem.
> Industrie, weshalb das Öl eine so herausgehobene Bedeutung hat. Die
> Verstädterung führt dazu, daß immer mehr Menschen ohne
> Ausweichmöglichkeit von den Leistungen der in der Landwirtschaft
> Beschäftigten abhängig sind. Ohne umfassende Mechanisierung ist die
> Nachfrage gar nicht mehr zu befriedigen. Und darum sind die wachsenden
> Städte das Hauptsorgenkind der Strategen. Bricht die Ölzufuhr ab,
> gibt's Hungersnöte. Die Engländer wissen davon ein Lied zu singen, denn
> deren Landwirtschaft war im vorigen Kriege bereits auf einem hohen
> Mechanisierungsgrad, während im Reich immer noch die Pferdepflüge
> arbeiteten.
Deswegen gab's ja bei uns im I. Kriege auch so überaus reichhaltig
Freßchen.
Du komm mir nochmal auf mein Scheißhaus Erbsen einweichen - FR
> Gerhard Killesreiter <nutz...@killesreiter.de> wrote in message news:<4an0kxt...@helios.physik.uni-freiburg.de>...
>
> Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
> Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
> 322:
>
> Die scherzhafte Definition:
> Das Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt-
> verdanken wir dem witzigen Abgeordneten Alex. Meyer-Breslau, der sie
> im preuß. Abgeordnetenhause am 21. Jan. 1880 tat...
>
> Und dort wird sie der VDSt auch herhaben.
Vielen Dank! Ich wußte, daß die das irgendwoher hatten, aber nicht
mehr woher.
> > Was Anreden etc angeht scheint Florian mitunter im vorletzten
> > Jahrhundert steckengeblieben zu sein. Ich finde das aber nicht
> > weiter tragisch.
>
> Äch, Kinder, einen Dekan redet man doch auch nicht mit Herr Dekan
> sondern mit Spektabilität an, einen Rektor mit Magnifizenz, nicht
> nur im vorletzten Jhdt. sondern auch rezenterweise. Gut, vielleicht
> nicht in Oldenburg (Bielefeld am Main will ich gar nicht Erwähnung
> thun), aber in Freiburg und Greifswald schon, ich sach das jetzt mal
> so.
Ich habe mit den Herrschaften wenig zu tun, aber wenn ich den Rektor
mit »Herr Jäger« anreden würde, glaube ich nicht, Protest zu ernten.
> > > oder die Juristen haben da ne besondere Vorliebe.
> >
> > Sowieso und nicht nur da.
>
> Nä, das's nich auf Rechtsbeflissenen beschränkt. Wo hätten diese
> denn besondere Vorlieben? Hm?
Sie versammeln sich in Verbindungen und gehen den anderen
Bundesbrüdern im Rudel auf den Senkel. ;)
> > > Bei normalen Geisteswissenschaftlern
>
> Nennt man dis nich Contradictio in adjecto?
>
> > Ist es wohl auch in den Naturwissenschaften. Schade, daß man iA nicht
> > dabei ist, wenn die Post geöffnet wird, sonst könnte man das mit der
> > Spektabilität ja mal ausprobieren.
>
> Thu's nur, es ist die Üblichkeit - FR
Wenn ich mal Gelegenheit dazu habe.
Gruß,
Gerhard
--
Dipl.-Phys. Gerhard Killesreiter <killes...@physik.uni-freiburg.de>
Schreiber, die ihre Dokumente als write-only begreifen, sind offenbar
das Zielpublikum, dem mit der RSR geholfen werden soll.
(Gernot Katzer in desd über die Rechtschreibreform)
Ich halte mich da an v. Lohausen: An der Linie Odessa-Elbing hört Europa
auf. Na, und da liegt Schlobitten eben schon jenseits; also kann man
Masuren gleich ganz zum Baltikum schlagen.
> Die Erinnerungen des
> letzten Dohna auf Schlobitten sind übrigens einigermaßen lesenswert.
Scheint sich ja 'ne ganz hübsche Bibliothek zu dem Gebiet bei Ihnen
anzusammeln. Schätze, die wird nach dem Studium des von C. A. Starke
gemachten Angebots noch um den einen oder andern Band anwachsen.
> Die Dohnas sind keine Standesherren, weil von Willy II gefürstet.
Immerhin nicht vom Zaren.
>> Als Gutsherr von Possendorf hätten Sie evtl. mit einem Abkömmling zu tun
>> gehabt, der auf dem ursprünglichen Besitz der Familie verblieben ist.
>
> Ach, war Possendorf mal in Dohnschem Besitz?
Das weiß ich nicht, ist aber gut möglich: 's sind ja nur lumpige 10 km
sächsische Erde dazwischen.
>>> Rezzori kommt übrigens aus
>>> Czernowitz. Hastu schon diesbezügliches von ihm gelesen?
>>
>> Nicht von, doch über. Im Moment, der Ökonomierat hat mich dahin
>> gebracht, beschäftige ich mich mit Wolf und Rassow.
>
> Willßu, um das Maß Deiner Güte vollzumachen, mir diese Zusammenhänge
> mal erklären?
Gern, welche?
>>> Was das mit den Ber. Tanten zum Thun hat, ist mir nicht klar.
>>
>> Durchlaucht statt korrekterweise Hoheit zur Herzogin von Sachsen-Altenburg.
>
> Nee, nee, man muß bei den hohen Herrschaften auch immer darauf
> eingehen, wie sie angeredet werden wollen. Ich war zB mal zu einer
> Diskussions-Veranstaltung mit dem Chef des Hauses Württemberg, der
> zunächst mit Königliche Hoheit angeredet wurde, dies aber zurückwies
> und sprach: Bitte, ganz einfach Herzog Karl (oder schreibt der sich
> mit C?).
Na, das ist doch aber ein bißchen was anderes.
>> Kann aber als Generalintendant nicht so auf zack gewesen sein. Wer
>> nimmt schon Slezak, wenn er einen Melchior haben könnte.
>
> Na, Jung, Slezak soll der bedeutendste Tenor deutscher Zunge in seiner
> Zeit gewesen sein. Und seine Erinnerungen sind sehr witzicht.
Melchior war ja auch Däne, aber als Siegmund oder -fried eben absolut
unvergleichlich. Mal Aufnahmen gehört?
>> Übrigens erschreckend kurzsichtig, wie die
>> Leute heute sind: Es ist ja nicht wegen des Verkehrs oder der chem.
>> Industrie, weshalb das Öl eine so herausgehobene Bedeutung hat. Die
>> Verstädterung führt dazu, daß immer mehr Menschen ohne
>> Ausweichmöglichkeit von den Leistungen der in der Landwirtschaft
>> Beschäftigten abhängig sind. Ohne umfassende Mechanisierung ist die
>> Nachfrage gar nicht mehr zu befriedigen. Und darum sind die wachsenden
>> Städte das Hauptsorgenkind der Strategen. Bricht die Ölzufuhr ab,
>> gibt's Hungersnöte. Die Engländer wissen davon ein Lied zu singen, denn
>> deren Landwirtschaft war im vorigen Kriege bereits auf einem hohen
>> Mechanisierungsgrad, während im Reich immer noch die Pferdepflüge
>> arbeiteten.
>
> Deswegen gab's ja bei uns im I. Kriege auch so überaus reichhaltig
> Freßchen.
Auf dem Dorfe gab's in der Hinsicht keine Sorgen. Ich wüßte nicht, daß
bei uns gehungert werden mußte, weder während des Krieges noch nachher.
> Du komm mir nochmal auf mein Scheißhaus Erbsen einweichen
Ich konnte bislang ja nicht einmal die erste Einladung einlösen (Danke
übrigens), wieso also nochmal?
> - FR
Gruß jovo, ein Schwert verhieß mir der Vater
> Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
> Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
> 322:
Wie war das nochmal mit dem Büchmann, welche Ausgabe ist da empfehlenswert?
(WIMRE gibt es verschiedentlich gekürzte Varianten, mir läge an einer
möglichst umfangreichen.)
Christina
> "Gerhard Killesreiter" <nutz...@killesreiter.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:4aof56d...@helios.physik.uni-freiburg.de...
> > Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
> > Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
> > 322:
Das war von Flori, nicht von mir.
> > > Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
> > > Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
> > > 322:
>
> Das war von Flori, nicht von mir.
Who the hell is Flori? - FR
> > Schlobitten liegt im Baltikum - für den guten Willen erhält der
> > Kandidat erstmal 100 Punkte. Junge, Junge.
>
> Ich halte mich da an v. Lohausen: An der Linie Odessa-Elbing hört Europa
> auf. Na, und da liegt Schlobitten eben schon jenseits; also kann man
> Masuren gleich ganz zum Baltikum schlagen.
Es hat mich sher gefreut, es war sehr schön (Äußerung aus dem
Erzhause). AvH: Sibirien beginnt in der Hasenheide.
> > Die Erinnerungen des letzten Dohna auf Schlobitten sind übrigens
> > einigermaßen lesenswert.
>
> Scheint sich ja 'ne ganz hübsche Bibliothek zu dem Gebiet bei Ihnen
> anzusammeln. Schätze, die wird nach dem Studium des von C. A. Starke
> gemachten Angebots noch um den einen oder andern Band anwachsen.
Jung, Du wirst lachen, habe heute "Adelsnamen - Adelstitel" incl.
Verlagsprospekt Starke bei der Buchhandlung meines Vertrauens
bestellt. Hobby, ich verdiene mein Geld mit anderen Dingen. Das
hiergrupps empfohlene "Adelsleben in Kurland" angeblich nicht mehr
lieferbar. - Erinnere mich gerne der alten Balten, deren einer mir,
Patentanwalt in Stuttgart (sprach fließend deutsch, russ., engl.,
französ. & hatte viel in Detroit zu tun), mir mal das Igorlied
interpretierte. Nietzsche hat mal gesagt, die beiden einzigen Eliten,
die das moderne Europa hervorgebracht hätte, wären die Jesuiten & das
preuß. Offz.-Korps; ich würde ergänzen: und das Deutschbaltentum.
Feine Leute.
> >> Als Gutsherr von Possendorf hätten Sie evtl. mit einem Abkömmling zu tun
> >> gehabt, der auf dem ursprünglichen Besitz der Familie verblieben ist.
> >
> > Ach, war Possendorf mal in Dohnschem Besitz?
>
> Das weiß ich nicht, ist aber gut möglich: 's sind ja nur lumpige 10 km
> sächsische Erde dazwischen.
Klaro. Ich bin gestern abend extra zum Elternhause nausg'fahrn (muß
mich ja sowieso kümmern) und habe den Faszikel "Possendorf" geöffnet.
Was ich da gefunden habe, könnte den Vorwurf zu einem Roman liefern.
Mein Vater hat über die gesamten 50er Jahre Geld an Leute in
Possendorf und Umgebung überwiesen. Viel mehr Geld, als seinen damals
sehr beschränkten DDR-Verhältnissen entsprochen hat. Die Sache ist
sehr mysteriös. Mein Vater war übervorsichtig: er hätte gewärtig sein
müssen, daß eine bestimmte Behörde auf diese Überweisungen hätte
aufmerksam werden können. Wie gesagt: mysteriös. Wäre auf andernleuts
Deutungen gespannt.
Die Ökonomieräte betreffend sind wir zwei beiden wohl völlig in
Verwirrung geraten. Ein Schwager meines Vaters war Chef einer
Bundesbehörde, die üblicherweise nicht in den Medien aufscheint. Ich
werde Antrag stellen, in der Gauck-Behörde die Akte meines Vaters
einsehen zu können, was nur möglich ist, da er nicht mehr lebt; wie
ich die Akte meines jüngeren, 1987 gestorbenen Bruders einsehen
durfte. In den Papierbergen fiel mir ein Schreiben jenes Behördenchefs
in die Hände, ein handschriftlicher Geburtagsgruß, geschrieben auf
einer Karte, die den Absender im Porträt zeigt, ein schönes Beispiel
des Selbstbewußtseins unserer Spitzenbeamten. Ich kann mich übrigens
noch sehr gut eines cholerischen Anfalls meines Vaters erinnern
anläßlich des Einlaufs des Schreibens eines westdt. Bibliotheksrates
auf Büttenpapier: Auf Bütten, und das im Range eines Majors,
Inflation!
Nun, dieser Schwager (nach der Wende haben wir erfahren, daß der Mann,
wenn er uns hätte besuchen wollen, am Grenzübergang wäre verhaftet
worden; der Haftbefehl war auf russ. ausgetellt, wg. Spionage; man
weiß bei den Iwans nie so recht...) gratulierte in den 70er Jahren
meinem Vater zum Geburtstag. Die Antwort ist ein Zeitdokument:
... "'Berühmt bin' ich auf keinen Fall, wohl aber in meiner
Fachkollegenschaft in aller Welt bekannt, das kann ich ruhigen
Gewissens sagen, wobei ich hinzufüge, daß...
In einem Punkt muß ich Dir mit aller gebotenen Höflichkeit und allem
Respekt widersprechen: Dir war keineswegs 'das Gemälde der Familie in
Reinsdorf, Gutshof' (soll wohl Sollstedt heißen), zugesprochen,
sondern lt. Testament vom 26.2.1960, § 2, 'ein Ölbild, Portrait von
unserem Vater Ernst, geb. 24.2.1835, Neuhaldensleben' - das habe ich
Dir seinerzeit auch wiederholt mitgeteilt. Ich glaube Dir gern, daß
Tante G. gelegentlich andere mündliche Zusagen gemacht hat, aber vor
dem Notar zählt nun mal das schriftlich Fixierte. Aber wir wollen uns
darüber nicht erzürnen. Ich habe wenigstens das in meinen Kräften
liegende getan, um den Erben das ihnen..."
Dazu ist zu sagen:
1. Das Gut (von Possart gemalt) heißt Sollstedt
2. Mein Ökonomierat hieß mit Vornamen Ernst (das angezogene Prtrait
hängt übrigens noch immer bei uns in Bln.)
3. Das auszugsweise zitierte Schr. ist interpretationsfähig; es
handelt sich um das Schr. eines kleinen Prof. in der Ostzone an seine
westdt. hochmögende Verwandtschaft, die ihm auch noch die wenigen
verbliebenen Erbstücke abjagen will.
> >> Nicht von, doch über. Im Moment, der Ökonomierat hat mich dahin
> >> gebracht, beschäftige ich mich mit Wolf und Rassow.
> >
> > Willßu, um das Maß Deiner Güte vollzumachen, mir diese Zusammenhänge
> > mal erklären?
>
> Gern, welche?
Wat hebben Wulff unn Rassoff mit Sollstedt zum Daun?
> > Nee, nee, man muß bei den hohen Herrschaften auch immer darauf
> > eingehen, wie sie angeredet werden wollen. Ich war zB mal zu einer
> > Diskussions-Veranstaltung mit dem Chef des Hauses Württemberg, der
> > zunächst mit Königliche Hoheit angeredet wurde, dies aber zurückwies
> > und sprach: Bitte, ganz einfach Herzog Karl (oder schreibt der sich
> > mit C?).
>
> Na, das ist doch aber ein bißchen was anderes.
Hä, wo denn?
> > Na, Jung, Slezak soll der bedeutendste Tenor deutscher Zunge in seiner
> > Zeit gewesen sein. Und seine Erinnerungen sind sehr witzicht.
>
> Melchior war ja auch Däne, aber als Siegmund oder -fried eben absolut
> unvergleichlich. Mal Aufnahmen gehört?
Ich? Aufnahmen gehört? Bin völlig unmusikalisch.
> > Deswegen gab's ja bei uns im I. Kriege auch so überaus reichhaltig
> > Freßchen.
>
> Auf dem Dorfe gab's in der Hinsicht keine Sorgen. Ich wüßte nicht, daß
> bei uns gehungert werden mußte, weder während des Krieges noch nachher.
Auf dem Dorfe, nun ja. Du bist Dir aber der Fragwürdigkeit Deiner
Argumentation bewußt, gell? Ist das "nachher" sprachlich haltbar?
> Ich konnte bislang ja nicht einmal die erste Einladung einlösen (Danke
> übrigens), wieso also nochmal?
Du wirst Nachlaßberge mit durchwühlen helfen müßen, so einfach ist det
- FR
> Johannes Volkmar wrote:
>
> AvH: Sibirien beginnt in der Hasenheide.
Zu dem Schluß muß er gekommen sein, als er aus Paris zurückgekehrt war:
Verwöhnter Bengel.
> Jung, Du wirst lachen, habe heute "Adelsnamen - Adelstitel" incl.
> Verlagsprospekt Starke bei der Buchhandlung meines Vertrauens
> bestellt.
Ob die das wert ist?
> Hobby, ich verdiene mein Geld mit anderen Dingen.
Wüßte auch nicht, bei welcher Sammelleidenschaft gar noch was
herausspringt.
> Das hiergrupps empfohlene "Adelsleben in Kurland" angeblich nicht
> mehr lieferbar.
Auf der Verlagsseite kann man's noch in den Warenkorb legen. Vielleicht
mal da versuchen.
> Nietzsche hat mal gesagt, die beiden einzigen Eliten,
> die das moderne Europa hervorgebracht hätte, wären die Jesuiten & das
> preuß. Offz.-Korps; ich würde ergänzen: und das Deutschbaltentum.
> Feine Leute.
Der große Vorteil, der insbesondere bei der ersten, mit Abstrichen auch
der zweiten Gruppe liegt, ist aber die Art, wie der Nachwuchs
herangezogen wird. Nimmt man das Blut allein zum Maßstab, trifft's eben
oft auch Unwürdige, die dem elitären Charakter der Gemeinschaft Abbruch
tun (wenn auch O.Sp. hier etwas anderer Meinung ist).
> Die Ökonomieräte betreffend sind wir zwei beiden wohl völlig in
> Verwirrung geraten.
Mag sein; ich selbst schwimme da verständlicherweise wohl im trüberen
Wasser.
> Ein Schwager meines Vaters war Chef einer
> Bundesbehörde, die üblicherweise nicht in den Medien aufscheint.
So geheim oder so *skandalös* uninteressant?
> Dazu ist zu sagen:
>
> 1. Das Gut (von Possart gemalt) heißt Sollstedt
Nun, das gleichnamige Dorf liegt etwa 3 km neben dem meinigen.
Reinsdörfer gibt's gleich mehrere, liegen aber alle weiter ostwärts,
jedoch keines in der Nähe von Haldensleben. Apropos, was ist eigentlich
Neuhaldensleben?
> 2. Mein Ökonomierat hieß mit Vornamen Ernst (das angezogene Prtrait
> hängt übrigens noch immer bei uns in Bln.)
Hier stimmt's allerdings nicht mehr so gut überein. Rudolf August lebte
von 1837 bis 1925, sein Vater hieß Johann Christian David (Lebensdaten
liegen mir nicht vor), dessen Vater wiederum hieß Christian und war
1795 21 Jahre alt. Der zweite Sohn R.A.s wurde aber Ernst genannt, was
zumindest ein Indiz dafür sein könnte, daß es in nächster
Verwandtschaft (Pate) jemanden gleichen Namens gab, vielleicht ein
Bruder.
> 3. Das auszugsweise zitierte Schr. ist interpretationsfähig; es
> handelt sich um das Schr. eines kleinen Prof. in der Ostzone an seine
> westdt. hochmögende Verwandtschaft, die ihm auch noch die wenigen
> verbliebenen Erbstücke abjagen will.
Aber die Daten werden doch wohl ihre Richtigkeit haben; würd' mir
schwer fallen zu glauben, dem Hrn. Vater sei ein Fehler mit den Zahlen
unterlaufen :-)
>>>> Nicht von, doch über. Im Moment, der Ökonomierat hat mich dahin
>>>> gebracht, beschäftige ich mich mit Wolf und Rassow.
>>>
>>> Willßu, um das Maß Deiner Güte vollzumachen, mir diese
>>> Zusammenhänge mal erklären?
>>
>> Gern, welche?
>
> Wat hebben Wulff unn Rassoff mit Sollstedt zum Daun?
Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Nach Sollstedt (Dorf)
kommt man nämlich zunächst, wenn man die Grenze zwischen dem ehemals
den kurmainzschen Landen zugehörigen Eichsfeld und der Grafschaft
Hohnstein überschreitet. Wolf und Rassow schreiben jedoch über
ersteres, wiewohl es durchaus im Bereich des Möglichen liegen kann, daß
im Zuge der Übernahme und Neuordnung dieses Landstrichs durch die
Preußen die Grenzen mal hierhin, mal dorthin sich verschoben. Definitiv
behandelt wird hingegen Worbis, woselbst Neumühle einstens stand und
"mein" Oec.-Rat residierte.
>>> Nee, nee, man muß bei den hohen Herrschaften auch immer darauf
>>> eingehen, wie sie angeredet werden wollen. Ich war zB mal zu einer
>>> Diskussions-Veranstaltung mit dem Chef des Hauses Württemberg, der
>>> zunächst mit Königliche Hoheit angeredet wurde, dies aber
>>> zurückwies und sprach: Bitte, ganz einfach Herzog Karl (oder
>>> schreibt der sich mit C?).
>>
>> Na, das ist doch aber ein bißchen was anderes.
>
> Hä, wo denn?
Durch- und Erlaucht, K., K.K. und Kgl. sowie einfach nur Hoheiten sind
ja nicht Titel im eigentlichen Sinne, also Ausdruck und Name einer
Würde, sondern bloß Ausfluß derselbigen in Form der Anrede. Herzog und
Kgl. Hoheit gehören darum nicht derselben Gattung an, machen sich darob
auch nicht gegenseitig das Feld streitig; hingegen Durchlaucht und
Hoheit konkurrieren miteinander, gehören nicht wie Würde und Privileg
der Anrede zusammen, sondern sind beide Privilegien unterschiedlich
hoher Stellungen. Leistet also ein Herzog Verzicht auf das ihm aus
seinem Titel sich ergebende Recht einer angemessenen Anrede und
wünscht, statt dessen lediglich mit ebendiesem Titel bezeichnet zu
werden, so hat das gänzlich andre Qualität, als mit Durchlaucht
anstelle von Hoheit abgefertigt zu werden.
>>> Na, Jung, Slezak soll der bedeutendste Tenor deutscher Zunge in
>>> seiner Zeit gewesen sein. Und seine Erinnerungen sind sehr
>>> witzicht.
>>
>> Melchior war ja auch Däne, aber als Siegmund oder -fried eben
>> absolut unvergleichlich. Mal Aufnahmen gehört?
>
> Ich? Aufnahmen gehört? Bin völlig unmusikalisch.
Das's traurig. Aber zum Hören sollte es doch allemal reichen. Es gibt
ja diese Sendung vom BR, "Interpretationen im Vergleich" mit Namen, die
gelegentlich auch heute noch zu hören ist. Eine Folge befaßte sich mit
Ring-Aufnahmen. Direkt nebeneinander gestellt, fährt auch dem
Unempfänglichsten der Unterschied recht eindringlich ins Gehör.
>>> Deswegen gab's ja bei uns im I. Kriege auch so überaus reichhaltig
>>> Freßchen.
>>
>> Auf dem Dorfe gab's in der Hinsicht keine Sorgen. Ich wüßte nicht,
>> daß bei uns gehungert werden mußte, weder während des Krieges noch
>> nachher.
>
> Auf dem Dorfe, nun ja. Du bist Dir aber der Fragwürdigkeit Deiner
> Argumentation bewußt, gell?
Von wegen Gegensatz Stadt - Dorf? Trotzdem wird London damals schon um
einiges größer gewesen sein als Groß-Berlin, mal abgesehen von dem
teils recht gartensiedlungsähnlichen Gepräge. Heutzutage hält ja nicht
einmal auf dem Dorfe ein jeder seinen Garten in Schuß, ganz zu
schweigen von den allgemein zugänglichen Pflanzungen wie den Obstbäumen
am Wegesrand. Es gibt ja die schön anzusehenden, großen Äpfel von
sonstwoher.
> Ist das "nachher" sprachlich haltbar?
Wird schon irgendeine Region geben, wo dies die dem "danach"
vorzuziehende Variante ist. Trotzdem guter Einwurf, erhält so
wenigstens einigermaßen Nähe zur Gruppenthematik aufrecht.
> Du wirst Nachlaßberge mit durchwühlen helfen müßen, so einfach ist
> det
Das hat man nun davon, wenn nicht beizeiten Wert auf rechte Ordnung
wird gelegt.
> - FR
Gruß jovo,
Starr ward er und steif,
herrisch der harte Stahl:
heißes Blut doch fließt ihm bald!
> > AvH: Sibirien beginnt in der Hasenheide.
>
> Zu dem Schluß muß er gekommen sein, als er aus Paris zurückgekehrt war:
> Verwöhnter Bengel.
Nein, ermeinte das landschaftskomparatistisch.
> > Ein Schwager meines Vaters war Chef einer
> > Bundesbehörde, die üblicherweise nicht in den Medien aufscheint.
>
> So geheim oder so *skandalös* uninteressant?
Uninteressant. Hatte aber als Dienstaufgabe während des Krieges sich
das Rußland genauer anzusehen.
> > 1. Das Gut (von Possart gemalt) heißt Sollstedt
>
> Nun, das gleichnamige Dorf liegt etwa 3 km neben dem meinigen.
> Reinsdörfer gibt's gleich mehrere, liegen aber alle weiter ostwärts,
Es gibt aber, wie ich eben sehe, ein Reinsdorf bei Sollstedt.
> jedoch keines in der Nähe von Haldensleben. Apropos, was ist eigentlich
> Neuhaldensleben?
Isch waas es doch ach net.
> > 2. Mein Ökonomierat hieß mit Vornamen Ernst (das angezogene Prtrait
> > hängt übrigens noch immer bei uns in Bln.)
>
> Hier stimmt's allerdings nicht mehr so gut überein. Rudolf August lebte
> von 1837 bis 1925, sein Vater hieß Johann Christian David (Lebensdaten
> liegen mir nicht vor), dessen Vater wiederum hieß Christian und war
> 1795 21 Jahre alt. Der zweite Sohn R.A.s wurde aber Ernst genannt, was
> zumindest ein Indiz dafür sein könnte, daß es in nächster
> Verwandtschaft (Pate) jemanden gleichen Namens gab, vielleicht ein
> Bruder.
Na, da muß ich wohl nochmal nachschauen.
> > Wat hebben Wulff unn Rassoff mit Sollstedt zum Daun?
>
> Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Nach Sollstedt (Dorf)
> kommt man nämlich zunächst, wenn man die Grenze zwischen dem ehemals
> den kurmainzschen Landen zugehörigen Eichsfeld und der Grafschaft
> Hohnstein überschreitet. Wolf und Rassow schreiben jedoch über
> ersteres, wiewohl es durchaus im Bereich des Möglichen liegen kann, daß
> im Zuge der Übernahme und Neuordnung dieses Landstrichs durch die
> Preußen die Grenzen mal hierhin, mal dorthin sich verschoben. Definitiv
> behandelt wird hingegen Worbis, woselbst Neumühle einstens stand und
> "mein" Oec.-Rat residierte.
Ähem, in ein Worbis hat mein Vater auch Geld geschickt; sehe nochmal
nach.
> Das hat man nun davon, wenn nicht beizeiten Wert auf rechte Ordnung
> wird gelegt.
Wie billig - FR
> "Johannes Volkmar" wrote:
>
>>> AvH: Sibirien beginnt in der Hasenheide.
>>
>> Zu dem Schluß muß er gekommen sein, als er aus Paris zurückgekehrt
>> war: Verwöhnter Bengel.
>
> Nein, ermeinte das landschaftskomparatistisch.
Desfalls muß sein Blick von der Andenbesteigung her eingetrübt gewest
sein, woraus sich erahnen läßt, wie großartig jene Panoramen auf ein
Gemüt wirken müssen, wenn noch 15 Jahre später alles minderzerklüftete
Land in eins gesetzt, märkische Sandstrecken als Ebene sibirischen
Zuschnitts identifiziert werden.
> Es gibt aber, wie ich eben sehe, ein Reinsdorf bei Sollstedt.
Koordinaten?
>> Haldensleben. Apropos, was ist
>> eigentlich Neuhaldensleben?
>
> Isch waas es doch ach net.
Muß wohl Hln. selbst sein (bzw. Hln. II oder gar Hln. III, die aber
beide in unmittelbarer Nähe zum Hauptort liegen); das ergibt sich
jedenfalls aus der Bezeichnung verschiedener Bahnstrecken der Region.
> Na, da muß ich wohl nochmal nachschauen.
Brächte sicher Klarheit. Ist denn der Name Ulfried vertrauter?
>>> Wat hebben Wulff unn Rassoff mit Sollstedt zum Daun?
>>
>> Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Nach Sollstedt (Dorf)
>> kommt man nämlich zunächst, wenn man die Grenze zwischen dem ehemals
>> den kurmainzschen Landen zugehörigen Eichsfeld und der Grafschaft
>> Hohnstein überschreitet. Wolf und Rassow schreiben jedoch über
>> ersteres, wiewohl es durchaus im Bereich des Möglichen liegen kann,
>> daß im Zuge der Übernahme und Neuordnung dieses Landstrichs durch
>> die Preußen die Grenzen mal hierhin, mal dorthin sich verschoben.
>> Definitiv behandelt wird hingegen Worbis, woselbst Neumühle
>> einstens stand und "mein" Oec.-Rat residierte.
>
> Ähem, in ein Worbis hat mein Vater auch Geld geschickt; sehe nochmal
> nach.
"Ein"! - ts.
Aber 's wird zunehmend interessanter. Mein hochverehrter Hr. Prof. hat
die Angewohnheit, das Wesen der Entropie mit demjenigen der Steuern zu
veranschaulichen. So wie diese von der frei verfügbaren Nachfrage (denn
nichts anderes ist das bare Geld) beträchtliche Stücke abknappst, teils
nur um damit den Apparat, mit Hilfe dessen dies Werk zur Ausführung
gebracht, zu erhalten, so wird jene bei jedem realiter ablaufenden
Prozeß, welche sich allesamt dadurch konstituieren, daß sich das
Verhältnis der gemeinsam die Gesamtenergie bildenden Energieformen
ändert, einen Teil dieser Umschichtungen unwiederbringlich auf sich
verbuchen und damit dem ferneren Wandel entziehen.
Die Energieproduktionsdichte setzt sich aber zusammen aus einem
Quellterm für das betrachtete System und einem dessen Grenzen
überschreitenden Transferanteil, tertium non datur. Im obigen Beispiele
aus der fiskalischen Gegenwelt stehen sich bislang nur verschieden
starke Ströme gegenüber: ein relativ kleiner ins System hinein, aber
einige, in summa gehaltvollere heraus.
Die Analogie beginnt förmlich vor innerer Bedeutsamkeit zu schwingen in
dem Moment, wenn die Erhaltungssätze ins Spiel kommen. Die
Gesamtenergie genügt bekanntlich einem solchen (was allerdings kein
Naturgesetz ist, sondern Ausfluß des PLA - aber wem sag' ich das?).
Entsprechend sollte das Geld oder besser das Geld/Preis-Verhältnis
weder zu- noch abnehmen (und da wird eben deutlich, daß einzig S.G. das
Wesen des Geldes korrekt beschrieben hat). Fragt sich also: Was ist die
Quelle?
>> Das hat man nun davon, wenn nicht beizeiten Wert auf rechte Ordnung
>> wird gelegt.
>
> Wie billig
Und doch wird, was Natur gebeut, von herrischem Geist abgetan.
Als Greis den Frevel er bereut, begang'n im jugendlichen Wahn.
> - FR
Gruß jovo, Generalaxiom: Die Dissipation ist omnipräsent.
Der S4 meines ehemaligen Bataillons rechtfertigte seine ausgedehnten
Casinobesuche mit dem Spruch: "Essen + Trinken gehört bei mir zur
Dienstaufsicht."
> M.
Gruß jovo
>> Ein in austriakischen Weinkenner- und Feinschmeckerkreisen
>> weithin bekannter Gottesmann pflegt zu sagen: "Gut Essen und
>> Trinken ist ein Ernstnehmen der Schöpfung."
> Der S4 meines ehemaligen Bataillons
Kann man das einem Nicht-jedient-Habenden verdeutschen?
> rechtfertigte seine ausgedehnten Casinobesuche mit dem Spruch:
> "Essen + Trinken gehört bei mir zur Dienstaufsicht."
So, jetzt ist mir auch der Originalwortlaut des gottesmännlichen
Auspruchs wieder eingefallen:
"Genießen ist Ernstnehmen der Schöpfung."
M.
Wo jedient? Ooch mir nich jeläufich. Unn det will schon wat heeßen.
Stehnse bequem.
War mal Schiloofen in Lech am Arlbg. - dortselbst auch österr.
Reserve-Übung, jing sehr zivil zu. Ein Reservist nahm an unserem
Tische platz. Man merkte deutlich, daß er mit uns ins Gespräch zu
kommen wünschte und schließlich tat ich ihm den Jefallen: Na, juter
Mann, was is denn ihr Dienstgrad? - Der höchste unter dem Offizier. -
Also Stabsfeldwebel. - Naa, halt aus, i bin Offiziersstellvertreter.
Die Preußen (allesamt DDR-Flüchtlinge) am Tische blickten finster - FR
> >>> AvH: Sibirien beginnt in der Hasenheide.
> >>
> >> Zu dem Schluß muß er gekommen sein, als er aus Paris zurückgekehrt
> >> war: Verwöhnter Bengel.
> >
> > Nein, ermeinte das landschaftskomparatistisch.
>
> Desfalls muß sein Blick von der Andenbesteigung her eingetrübt gewest
> sein, woraus sich erahnen läßt, wie großartig jene Panoramen auf ein
> Gemüt wirken müssen, wenn noch 15 Jahre später alles minderzerklüftete
> Land in eins gesetzt, märkische Sandstrecken als Ebene sibirischen
> Zuschnitts identifiziert werden.
H. war in Rußland, anbei.
> > Es gibt aber, wie ich eben sehe, ein Reinsdorf bei Sollstedt.
>
> Koordinaten?
Hab ich auf so einer spielkartengroßen Karte auf meinem Bildschirm
gesehen bei Eingabe der Ortsnamen.
> >> Haldensleben. Apropos, was ist eigentlich Neuhaldensleben?
Neuhaldensleben scheint in den von mir am Wochenende eingesehenen
Unterlagen immer wieder auf. Nu tak.
> Brächte sicher Klarheit. Ist denn der Name Ulfried vertrauter?
Naa.
Der Ökonomierat Ernst hieß übrigens August Ernst. Bei Durchsicht
seiner militair. Unterlagen stieß ich auf sein Signalement vom 2.
Garde-Rgt. zu Fuß (nur das 1. Rgt. durfte Silber tragen, die anderen
mußten sich mit Gold begnügen: preuß. Logik [übrigens ganz witzig:
Erika v. Hornstein, Adieu Potsdam; Verf. Stiefvater war Frhr. v. Sell,
Flügelatjutant Willies, ein Sohn war Intendant des ZDF] wonach er 7
Fuß, - Zoll hoch gewesen wäre: wenn das preuß. Füsse gewesen sind, was
ich kaum glauben kann, war der Mann 1 Gigant.
Sein Bruder war der auf Rassow (oder so ähnlich), er hieß, wenn das
mit rechten Dingen zugeht, Ernst August (die Familie wird szt.
Welfentreu gewesen sein).
August Ernst hat Sollstedt um 1875 aufgegeben; es liegt eine Urkunde
vor, nach der er zu der Zeit über ein _disponibles_ Vermögen von
185.000 Mark verfügt hat; den Betrag kann man wohl auf heutige
Kaufkraft umgerechnet mit dem Faktor 20 versehen. E. hat dann das Gut
Meisleben o. so ähnl. bei Ballenstedt übernommen.
> > Ähem, in ein Worbis hat mein Vater auch Geld geschickt; sehe nochmal nach.
>
> "Ein"! - ts.
Gipps da mehrere?
> Aber 's wird zunehmend interessanter. Mein hochverehrter Hr. Prof. hat
> die Angewohnheit, das Wesen der Entropie mit demjenigen der Steuern zu
> veranschaulichen. So wie diese von der frei verfügbaren Nachfrage (denn
> nichts anderes ist das bare Geld) beträchtliche Stücke abknappst, teils
> nur um damit den Apparat, mit Hilfe dessen dies Werk zur Ausführung
> gebracht, zu erhalten, so wird jene bei jedem realiter ablaufenden
> Prozeß, welche sich allesamt dadurch konstituieren, daß sich das
> Verhältnis der gemeinsam die Gesamtenergie bildenden Energieformen
> ändert, einen Teil dieser Umschichtungen unwiederbringlich auf sich
> verbuchen und damit dem ferneren Wandel entziehen.
Äch, Jung, hättstu Deine Aussage verständlich formuliert, wäre ich der
Erste, Dich als den Chimborasso der Jewropäischen Gelehrtenschaft zu
begrüßen. Es ist ein Mißgriff der sog. Geistes- und
Gesellschaftswissenschaftler, den Begriff der Entropie aus der Physik,
hier: der Thermodynamik, schwammigst ihrer eigenen Terminologie
einzuverleiben.
> Die Energieproduktionsdichte setzt sich aber zusammen aus einem
> Quellterm für das betrachtete System und einem dessen Grenzen
> überschreitenden Transferanteil, tertium non datur. Im obigen Beispiele
> aus der fiskalischen Gegenwelt stehen sich bislang nur verschieden
> starke Ströme gegenüber: ein relativ kleiner ins System hinein, aber
> einige, in summa gehaltvollere heraus.
Betrachtestu 1 offenes oder 1 geschlossenes System? - Aber recht
eigentlich will ich mich auf solche Diskussion nicht einlassen.
Mit Feindesblut, Tyrannenblut
Woll'n wir die Eisen röten! - FR
>>> Nein, ermeinte das landschaftskomparatistisch.
>>
>> Desfalls muß sein Blick von der Andenbesteigung her eingetrübt gewest
>> sein, woraus sich erahnen läßt, wie großartig jene Panoramen auf ein
>> Gemüt wirken müssen, wenn noch 15 Jahre später alles minderzerklüftete
>> Land in eins gesetzt, märkische Sandstrecken als Ebene sibirischen
>> Zuschnitts identifiziert werden.
>
> H. war in Rußland, anbei.
Ja, eben 15 Jahre nach der Rückkehr von seiner südamerikanischen
Expedition. Während dieser schrieb er einmal in sein Tagebuch den
schönen Satz: "Wir kommen von Sinnen, wenn die Wunder nicht bald
aufhören!" Nun, offensichtlich dauerten die Wunder an.
>>> Es gibt aber, wie ich eben sehe, ein Reinsdorf bei Sollstedt.
>>
>> Koordinaten?
>
> Hab ich auf so einer spielkartengroßen Karte auf meinem Bildschirm
> gesehen bei Eingabe der Ortsnamen.
Na ja, auch auf einer Karte dieses Formats ist mit dem entsprechenden
Maßstab ein ganzes Lichtjahr unterzubringen. In Routenplanern werden 2
Sollstedts (davon jenes mit Beiort das meine, das andere unweit
entfernt) und 5 Reinsdörfer angezeigt. Die kürzeste Verbindung, die sich
in allen Kombinationen aus jeweils einem der beiden Orte finden läßt,
weist immer noch ein eine Länge von 66 km auf.
>> Ist denn der Name Ulfried vertrauter?
>
> Naa.
Der schrieb das besagte Buch, ist also Urenkel von Rudolf August.
> Der Ökonomierat Ernst hieß übrigens August Ernst.
Der August findet sich immerhin auch beim anderen.
> August Ernst hat Sollstedt um 1875 aufgegeben;
Aha. Das ist mal 'ne Information, mit der sich arbeiten läßt.
> E. hat dann das Gut
> Meisleben o. so ähnl. bei Ballenstedt übernommen.
Ein Meisdorf gibt's da.
>>> Ähem, in ein Worbis hat mein Vater auch Geld geschickt; sehe nochmal nach.
>>
>> "Ein"! - ts.
>
> Gipps da mehrere?
Eben nicht. Aber wenn jemand "ein" gebraucht, ruft das bei mir die
Vorstellung wach, es gebe deren mehrere und eines davon sei das
gemeinte. Ich hatte ja neulich schon mal die mangelnde Eindeutigkeit bei
den sogenannten Logicals des "Trolls" beklagt. Die resultiert zu einem
großen Teil auch daraus, daß der Rater im Unklaren belassen wird, ob es
sich bei einer solchen Angabe mit "ein" um eine Existenzaussage im
mathematischen Sinne handelt oder ob damit "genau ein" Irgendwas gemeint
ist. (Puh, damit ist der geforderten sprachlichen Bezüge Genüge getan.)
>> Aber 's wird zunehmend interessanter. Mein hochverehrter Hr. Prof. hat
>> die Angewohnheit, das Wesen der Entropie mit demjenigen der Steuern zu
>> veranschaulichen. So wie diese von der frei verfügbaren Nachfrage (denn
>> nichts anderes ist das bare Geld) beträchtliche Stücke abknappst, teils
>> nur um damit den Apparat, mit Hilfe dessen dies Werk zur Ausführung
>> gebracht, zu erhalten, so wird jene bei jedem realiter ablaufenden
>> Prozeß, welche sich allesamt dadurch konstituieren, daß sich das
>> Verhältnis der gemeinsam die Gesamtenergie bildenden Energieformen
>> ändert, einen Teil dieser Umschichtungen unwiederbringlich auf sich
>> verbuchen und damit dem ferneren Wandel entziehen.
>
> Äch, Jung, hättstu Deine Aussage verständlich formuliert, wäre ich der
> Erste, Dich als den Chimborasso der Jewropäischen Gelehrtenschaft zu
> begrüßen.
... der alle übrigen gleichwie ein Misthaufen überragt? Aber Humboldt
scheint hier allgegenwärtig zu sein.
> Es ist ein Mißgriff der sog. Geistes- und
> Gesellschaftswissenschaftler, den Begriff der Entropie aus der Physik,
> hier: der Thermodynamik, schwammigst ihrer eigenen Terminologie
> einzuverleiben.
Es ist ein kapitaler Irrtum, den vorerwähnten hohen Herrn dieser Gruppe
einzuordnen. Wenn es überhaupt jemanden gibt, der berechtigterweise über
diese Thema etwas sagen kann, dann er. Hat er ja auch schon, s. ISBN:
0126730156.
Davon abgesehen, vor ein oder zwei Jahren wurde die bayerische
Hochschullandschaft von einem Fall überbordender Lehrwilligkeit
erschüttert. Da dozierte ein Professor unerlaubterweise an der einen
Universität über Volkswirtschaft, zugleich in einer andern
Fachhochschule über Techn. Thermodynamik. Man kann daraus ersehen, daß
es durchaus Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fächern gibt. Nichts
spricht bspw. dagegen, das Gibbs-Falksche Verfahren auf wirtschaftliche
u.a. Prozesse zu übertragen.
> Mit Feindesblut, Tyrannenblut
> Woll'n wir die Eisen röten!
Revolutionäre Umtriebe?
> - FR
Gruß jovo - Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.
> >> Ist denn der Name Ulfried vertrauter?
> >
> > Naa.
>
> Der schrieb das besagte Buch, ist also Urenkel von Rudolf August.
Muß'sch mer mal besorchen. Titel?
> > August Ernst hat Sollstedt um 1875 aufgegeben;
>
> Aha. Das ist mal 'ne Information, mit der sich arbeiten läßt.
Arbeiten woran?
> > E. hat dann das Gut
> > Meisleben o. so ähnl. bei Ballenstedt übernommen.
>
> Ein Meisdorf gibt's da.
Das isses; war im Besitze eines Grafen A... (muß nachsehen), mit dem
es alsbalde mächtigen Stunk gab und man als Privatier nach
Ballenstedt, damals eine Pensionärsstadt, zog. Das von A.E. erbaute
kastenförmige, riesige Haus steht in der Quedlinburger Str. 22. Im
Wintergarten stand ein Flügel von ungeheuren Dimensionen, da, wie es
in einer Expertise hieß, gerade bespannt. Die Kunsthochschule Bln.
wollte ihn haben, hatte aber keine Transportmöglichkeit. Schließlich
nahm ihn eine musikalische Familie in Magdeburg, die vorher jedoch
einige Möbel entsorgen mußte.
> > Äch, Jung, hättstu Deine Aussage verständlich formuliert, wäre ich der
> > Erste, Dich als den Chimborasso der Jewropäischen Gelehrtenschaft zu
> > begrüßen.
>
> ... der alle übrigen gleichwie ein Misthaufen überragt? Aber Humboldt
> scheint hier allgegenwärtig zu sein.
Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein Mathematiker
der Blner. FW-Univ., aber welcher?
> Revolutionäre Umtriebe?
Ümma.
> Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.
Na bitte, wenn man nachfragt kommt's doch - FR
> > Zunächst entnehmen wir dem Werke Büchmann, Geflügelte Worte - Der
> > Zitatenschatz des Deutschen Volkes, Th. Knaur Nachf, Berlin: 1928, S.
> > 322:
> >
> > Die scherzhafte Definition:
> > Das Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt-
> > verdanken wir dem witzigen Abgeordneten Alex. Meyer-Breslau, der sie
> > im preuß. Abgeordnetenhause am 21. Jan. 1880 tat...
> >
> > Und dort wird sie der VDSt auch herhaben.
>
> Vielen Dank!
Ich bitte Dich, man hilft doch wo man kann.
> > > > oder die Juristen haben da ne besondere Vorliebe.
> > >
> > > Sowieso und nicht nur da.
> >
> > Nä, das's nich auf Rechtsbeflissenen beschränkt. Wo hätten diese
> > denn besondere Vorlieben? Hm?
>
> Sie versammeln sich in Verbindungen und gehen den anderen
> Bundesbrüdern im Rudel auf den Senkel. ;)
Oh Gott, das is wahr gesprochen. Wir hatten einen ehem.
Ministerialbeamten, der war verbändeübergreifend als "Dr. Rede"
bekannt. Der hatte's mit'm Comment - FR
>> Der schrieb das besagte Buch, ist also Urenkel von Rudolf August.
>
> Muß'sch mer mal besorchen. Titel?
http://www.cordier.de/news.php?action=spic&rid=1029709251g.jpg
Recht unterhaltsam für einen Ortskundigen. Die Einlassungen des
Herausgebers entbehren jedoch leider nicht eines gewissen tendenziösen
Untertons. Aber nicht nur darum stockt der Lesefluß immer wieder: Man
scheint auch am Lektorat gespart zu haben.
>> Das ist mal 'ne Information, mit der sich arbeiten läßt.
>
> Arbeiten woran?
An einer besseren Zukunft, woran denn sonst?
> Im
> Wintergarten stand ein Flügel von ungeheuren Dimensionen, da, wie es
> in einer Expertise hieß, gerade bespannt. Die Kunsthochschule Bln.
> wollte ihn haben,
Hanns Eisler?
> Schließlich nahm ihn eine musikalische Familie in Magdeburg, die
> vorher jedoch einige Möbel entsorgen mußte.
Dies Problem ist mir nicht unbekannt.
>>> Äch, Jung, hättstu Deine Aussage verständlich formuliert, wäre ich der
>>> Erste, Dich als den Chimborasso der Jewropäischen Gelehrtenschaft zu
>>> begrüßen.
>>
>> ... der alle übrigen gleichwie ein Misthaufen überragt?
Muß natürlich korrekterweise "einen" heißen.
> Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
> Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein Mathematiker
> der Blner. FW-Univ., aber welcher?
Das's leicht. Aber eigentlich war er wohl Professor für Physik. Daß ihm
gerade die mathematischen Herausforderungen seiner berühmtesten Arbeiten
erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, wird deutlich, wenn man sich zum
ersten daran erinnert, welch großen Beistand er bei seinem Freund
Grossmann fand, und zum zweiten, daß Hilbert - zwar angeregt durch
einige seiner Bemerkungen, aber doch selbständig - innerhalb weniger
Wochen dieselben Gleichungen fand, für deren Aufstellung er im ganzen
acht Jahre benötigte.
>> Revolutionäre Umtriebe?
>
> Ümma.
Ich werde wohl doch noch einmal die alte Truppe nach Karlsbad
zusammenrufen müssen.
> Na bitte, wenn man nachfragt kommt's doch
Aber hallo, das ist doch unser Amt: Auf Antrag erklären wir die Welt.
> - FR
Gruß jovo - Ich bin ein guter Untertan, das leidet keinen Zweifel.
> >> Der schrieb das besagte Buch, ist also Urenkel von Rudolf August.
> >
> > Muß'sch mer mal besorchen. Titel?
>
> http://www.cordier.de/news.php?action=spic&rid=1029709251g.jpg
>
> Recht unterhaltsam für einen Ortskundigen. Die Einlassungen des
> Herausgebers entbehren jedoch leider nicht eines gewissen tendenziösen
> Untertons. Aber nicht nur darum stockt der Lesefluß immer wieder: Man
> scheint auch am Lektorat gespart zu haben.
Naja, das kennt man ja. Ist also ein kontemporärer Titel. Hatte mich
schon gewundert, daß es ein mir unbekanntes Buch gäbe, in dem unsere
Fam. auftaucht und das mein Vater nicht gekannt hätte.
>
> An einer besseren Zukunft, woran denn sonst?
Arschloch.
> > Im Wintergarten stand ein Flügel von ungeheuren Dimensionen, da, wie es
> > in einer Expertise hieß, gerade bespannt. Die Kunsthochschule Bln.
> > wollte ihn haben,
>
> Hanns Eisler?
Da bin ich mir nicht ganz sicher. Hatte oder hat die KuHoSchu in
Weißensee auch eine musikalische Sektion? Ich, wie gesagt, bin in
musikal. Dingen komplett inkompetent.
> > Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
> > Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein Mathematiker
> > der Blner. FW-Univ., aber welcher?
>
> Das's leicht. Aber eigentlich war er wohl Professor für Physik. Daß ihm
> gerade die mathematischen Herausforderungen seiner berühmtesten Arbeiten
> erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, wird deutlich, wenn man sich zum
> ersten daran erinnert, welch großen Beistand er bei seinem Freund
> Grossmann fand, und zum zweiten, daß Hilbert - zwar angeregt durch
> einige seiner Bemerkungen, aber doch selbständig - innerhalb weniger
> Wochen dieselben Gleichungen fand, für deren Aufstellung er im ganzen
> acht Jahre benötigte.
Ich hasse Denksportaufgaben. Helmholtz? Ich hatte übrigens erst auf
Hilbert getippt, aber der war's nicht.
> >> Revolutionäre Umtriebe?
> >
> > Ümma.
>
> Ich werde wohl doch noch einmal die alte Truppe nach Karlsbad
> zusammenrufen müssen.
Ich hasse Denksportaufgaben. Von meinen Umtrieben im böhm. Karlsbad,
bei denen ich einmal von der tschech. Stasi beobachtet wurde
(Berichts-Kopie an einen Generalmajor in Ost-Berlin, Lichtenberg, mit
solcher Verspätung, daß man schon fast von Sabotage, wenn nicht von
Diversion sprechen kann), kannßu nix wissen. Nein, nein, das kannßu
nich.
>
> > Na bitte, wenn man nachfragt kommt's doch
>
> Aber hallo, das ist doch unser Amt: Auf Antrag erklären wir die Welt.
Und zwar in fünnef Minuten. Amtlich, Alter. Aecht. Sach jetzt nichts.
> Ich bin ein guter Untertan, das leidet keinen Zweifel.
Und als solcher solltestu von Deinen Kenntnissen kein Geräusche im p.
Publikum erzeugen - FR
> Johannes Volkmar wrote:
>
> Naja, das kennt man ja. Ist also ein kontemporärer Titel. Hatte mich
> schon gewundert, daß es ein mir unbekanntes Buch gäbe, in dem unsere
> Fam. auftaucht und das mein Vater nicht gekannt hätte.
Wie jetzt, kennt man's nun oder doch nicht?
> Arschloch.
Bitte?
>>> Die Kunsthochschule Bln.
>>
>> Hanns Eisler?
>
> Da bin ich mir nicht ganz sicher. Hatte oder hat die KuHoSchu in
> Weißensee auch eine musikalische Sektion?
Wozu gäb's denn dann eigens eine Hochschule für Musik?
> Ich, wie gesagt, bin in
> musikal. Dingen komplett inkompetent.
Dem Mißstand sollte man wohl einmal abhelfen.
>>> Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
>>> Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein
>>> Mathematiker der Blner. FW-Univ., aber welcher?
>>
>> Das's leicht. Aber eigentlich war er wohl Professor für Physik. Daß
>> ihm gerade die mathematischen Herausforderungen seiner berühmtesten
>> Arbeiten erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, wird deutlich, wenn
>> man sich zum ersten daran erinnert, welch großen Beistand er bei
>> seinem Freund Grossmann fand, und zum zweiten, daß Hilbert - zwar
>> angeregt durch einige seiner Bemerkungen, aber doch selbständig -
>> innerhalb weniger Wochen dieselben Gleichungen fand, für deren
>> Aufstellung er im ganzen acht Jahre benötigte.
>
> Ich hasse Denksportaufgaben.
Ach so, ich dachte, es sollte eine für mich sein.
> Helmholtz? Ich hatte übrigens erst auf
> Hilbert getippt, aber der war's nicht.
Hilbert war doch in Göttingen. Einstein.
>>>> Revolutionäre Umtriebe?
>>>
>>> Ümma.
>>
>> Ich werde wohl doch noch einmal die alte Truppe nach Karlsbad
>> zusammenrufen müssen.
>
> Ich hasse Denksportaufgaben.
Das hatten wir ja schon mal. Wer sich aber derart intensiv mit der
Geschichte und den in ihr aufgetretenen Personen befaßt, dem hätte ich
ganz andere Assoziationen zugetraut.
> Von meinen Umtrieben im böhm. Karlsbad,
> bei denen ich einmal von der tschech. Stasi beobachtet wurde
> (Berichts-Kopie an einen Generalmajor in Ost-Berlin, Lichtenberg, mit
> solcher Verspätung, daß man schon fast von Sabotage, wenn nicht von
> Diversion sprechen kann), kannßu nix wissen. Nein, nein, das kannßu
> nich.
:-) Ist doch immer wieder schön, die Mitmenschen zu verblüffen.
> Sach jetzt nichts.
-
>> Ich bin ein guter Untertan, das leidet keinen Zweifel.
>
> Und als solcher solltestu von Deinen Kenntnissen kein Geräusche im p.
> Publikum erzeugen
Angst, das Herrschaftswissen könnte die Loge verlassen?
| "Information ist der Sauerstoff unserer modernen Gesellschaft.
| Sie sickert durch Wände, die von Stacheldraht bekränzt sind, und
| sie dringt durch Stromzäune." - RR
> - FR
Gruß jovo - Artikel 19, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Florian Ritter schrieb:
> Johannes Volkmar <Johannes...@unibw-muenchen.de> wrote in message news:<3E5E5EF7...@unibw-muenchen.de>...
>
>> Das's leicht. Aber eigentlich war er wohl Professor für Physik. Daß ihm
>> gerade die mathematischen Herausforderungen seiner berühmtesten Arbeiten
>> erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, wird deutlich, wenn man sich zum
>> ersten daran erinnert, welch großen Beistand er bei seinem Freund
>> Grossmann fand, und zum zweiten, daß Hilbert - zwar angeregt durch
>> einige seiner Bemerkungen, aber doch selbständig - innerhalb weniger
>> Wochen dieselben Gleichungen fand, für deren Aufstellung er im ganzen
>> acht Jahre benötigte.
>
> Ich hasse Denksportaufgaben. Helmholtz? Ich hatte übrigens erst auf
> Hilbert getippt, aber der war's nicht.
H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan sich
in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete und ausrief, schon
in der Alliteration des Namens sei Poesie - und entgegnet haben, das
sei nichts gegen die Anschrift, die er selbst einige Zeit besessen:
"Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg, Heumarkt".
- Sebastian: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen --
>> Kann man das einem Nicht-jedient-Habenden verdeutschen?
>
> Wo jedient? Ooch mir nich jeläufich. Unn det will schon wat heeßen.
> Stehnse bequem.
Ogottogoot - das heißt nicht "Wo jedient", sondern "Hamse jedient"!:
<http://members.fortunecity.com/dikigoros/koepenick.htm>
M.
> Die Herrschaften Ritter & Volkmar kommen vom Thema ab; ich möchte sie
> sanft dahin zurückleiten.
Ah, wir harreten Euer, Herr Illuminator,
und Ihr neigtet Euch zu uns
und hörtet unser Flehn.
Darum alles, was Odem hat, lobe den Herrn:
Denn Stricke des Todes hatten uns umfangen,
und die Angst der Hölle hatte uns getroffen,
wir wandelten in Finsternis.
Er aber spricht:
"Wache auf, der du im Wahne stehest
Ich will dich erleuchten."
Saget es, die ihr erlöset seid durch den Herrn,
die Er aus der Not errettet hat,
aus schwerer Trübsal,
aus Schmach und Banden,
die ihr gefangen im Dunkel waret,
alle, die Er erlöst hat aus der Not.
Saget es!
Danket Ihm und rühmet Seine Güte!
(für FR:
Nachdem man mir mit Hrn. Hohoff einen Glaubensbruder anführt, hier
also meine Gegengabe, wenn auch nicht ganz naturbelassen.)
> H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan sich
> in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete und ausrief, schon
> in der Alliteration des Namens sei Poesie - und entgegnet haben, das
> sei nichts gegen die Anschrift, die er selbst einige Zeit besessen:
> "Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
> Heumarkt".
Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
selbstverständlich auch des obigen Ehrenwortes. Doch heißt's da nicht
einfach "Hochwohlgeboren usw.", sondern S. H., also "Seiner
Hochwohlgeboren, (dem) Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
Heumarkt". Und aus ist's mit dem vollkommenen Stabreim.
Leider schweigt sich der Experte darüber aus, welchem Amtsinhaber
schuldigerweise ein S. H., S. u. W. H. bzw. S. Hgb. entgegengebracht zu
werden hat.
In den von mir nun das eine und andere Mal herangezogenen Erinnerungen
des Oec.-Rates findet sich eine dazu passende Geschichte; im Kapitel
"Leutnant von Westernhagen rechnet ab" lernt der geneigte Leser, daß
einem Oberförster keineswegs ein "Hochwohlgeboren" zukommt, wenn er
denn nicht im Feldjägercorps gedient hat, sondern einzig und allein das
ungleich schlichtere "Wohlgeboren". Der Magistrat einer Kreisstadt
legte Wert auf die Anrede "Wohllöblich", beim Landratsamt mußte sie,
wenn's korrekt sein sollte, schon "Hochwohllöblich" lauten. Analoge
Verhältnisse finden sich im Bereich der Judikative: Stadt- und
Landgerichte waren "Wohllöblich", Oberappellationsgerichte hingegen
"Hochwohllöblich".
> - Sebastian: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen --
Gruß jovo - So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis
und anlegen die Waffen des Lichts,
und ergreifen die Waffen des Lichts.
> Die Herrschaften Ritter & Volkmar kommen vom Thema ab; ich möchte sie
> sanft dahin zurückleiten.
Ah, wir harreten Euer, Herr Illuminator,
und Ihr neigtet Euch zu uns
und hörtet unser Flehn.
Darum alles, was Odem hat, lobe den Herrn:
Denn Stricke des Todes hatten uns umfangen,
und die Angst der Hölle hatte uns getroffen,
wir wandelten in Finsternis.
Er aber spricht:
"Wache auf, der du im Wahne stehest
Ich will dich erleuchten."
Saget es, die ihr erlöset seid durch den Herrn,
die Er aus der Not errettet hat,
aus schwerer Trübsal,
aus Schmach und Banden,
die ihr gefangen im Dunkel waret,
alle, die Er erlöst hat aus der Not.
Saget es!
Danket Ihm und rühmet Seine Güte!
(für FR:
Nachdem man mir mit Hrn. Hohoff einen Glaubensbruder anführt, hier
also meine Gegengabe, wenn auch nicht ganz naturbelassen.)
> H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan sich
> in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete und ausrief, schon
> in der Alliteration des Namens sei Poesie - und entgegnet haben, das
> sei nichts gegen die Anschrift, die er selbst einige Zeit besessen:
> "Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
> Heumarkt".
Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
selbstverständlich auch des obigen Ehrenwortes. Doch heißt's da nicht
einfach "Hochwohlgeboren usw.", sondern S. H., also "Seiner
Hochwohlgeboren, (dem) Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
Heumarkt". Und aus ist's mit dem vollkommenen Stabreim.
Leider schweigt sich der Experte darüber aus, welchem Amtsinhaber
schuldigerweise ein S. H., S. H. u. W. bzw. S. Hgb. entgegengebracht zu
werden hat.
In den von mir nun das eine und andere Mal herangezogenen Erinnerungen
des Oec.-Rates findet sich eine dazu passende Geschichte; im Kapitel
"Leutnant von Westernhagen rechnet ab" lernt der geneigte Leser, daß
einem Oberförster keineswegs ein "Hochwohlgeboren" zukommt, wenn er
denn nicht im Feldjägercorps gedient hat, sondern einzig und allein das
ungleich schlichtere "Wohlgeboren". Der Magistrat einer Kreisstadt
legte Wert auf die Anrede "Wohllöblich", beim Landratsamt mußte sie,
wenn's korrekt sein sollte, schon "Hochwohllöblich" lauten. Analoge
Verhältnisse finden sich im Bereich der Judikative: Stadt- und
Landgerichte waren "Wohllöblich", Oberappellationsgerichte hingegen
"Hochwohllöblich".
> - Sebastian: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen --
Gruß jovo - So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis
> flor...@yahoo.com (Florian Ritter) wrote:
>
>>> Kann man das einem Nicht-jedient-Habenden verdeutschen?
>>
>> Wo jedient? Ooch mir nich jeläufich. Unn det will schon wat heeßen.
>> Stehnse bequem.
>
> Ogottogoot - das heißt nicht "Wo jedient", sondern "Hamse jedient"!:
Nein, denn diese Frage war für alle Anwesenden bereits beantwortet.
Klarer Geist und scharfer Hieb:
- Sebastian
--
So gab [Opitz] den Deutschen den Willen zur Form wieder und gab ihnen die
angestrengte Bemühung um technische Vollendung auf, ohne die es überhaupt
keine Kunst gibt. Denn Kunst hängt mit Können zusammen.
(Fricke/Klotz: Geschichte der deutschen Dichtung)
> Sebastian Koppehel wrote:
>
>> H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan sich
>> in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete
Im Berliner Salon einer gewissen Mimi von Schleinitz soll es übrigens
stattgefunden haben.
>> und ausrief, schon
>> in der Alliteration des Namens sei Poesie - und entgegnet haben, das
>> sei nichts gegen die Anschrift, die er selbst einige Zeit besessen:
>> "Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
>> Heumarkt".
>
> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
> selbstverständlich auch des obigen Ehrenwortes.
Nun haben's offenbar alle schon außer mir? Taugt es denn was?
> Doch heißt's da nicht
> einfach "Hochwohlgeboren usw.", sondern S. H., also "Seiner
> Hochwohlgeboren, (dem) Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
> Heumarkt". Und aus ist's mit dem vollkommenen Stabreim.
Hm, ich habe die Geschichte aus einem tausendseitigen Kompendium
namens "Witze, Fabeln, Anekdoten", da hätte ich gleich mißtrauisch
sein müssen.
> In den von mir nun das eine und andere Mal herangezogenen Erinnerungen
> des Oec.-Rates findet sich eine dazu passende Geschichte; im Kapitel
> "Leutnant von Westernhagen rechnet ab" lernt der geneigte Leser, daß
> einem Oberförster keineswegs ein "Hochwohlgeboren" zukommt, wenn er
> denn nicht im Feldjägercorps gedient hat, sondern einzig und allein das
> ungleich schlichtere "Wohlgeboren". Der Magistrat einer Kreisstadt
> legte Wert auf die Anrede "Wohllöblich", beim Landratsamt mußte sie,
> wenn's korrekt sein sollte, schon "Hochwohllöblich" lauten. Analoge
> Verhältnisse finden sich im Bereich der Judikative: Stadt- und
> Landgerichte waren "Wohllöblich", Oberappellationsgerichte hingegen
> "Hochwohllöblich".
Das wird mich vor mancher peinlichen Situation bewahren.
- Sebastian: Auch General Guderian / fährt manchmal mit der Eisenbahn.
> > Naja, das kennt man ja. Ist also ein kontemporärer Titel. Hatte mich
> > schon gewundert, daß es ein mir unbekanntes Buch gäbe, in dem unsere
> > Fam. auftaucht und das mein Vater nicht gekannt hätte.
>
> Wie jetzt, kennt man's nun oder doch nicht?
Neijen. Und mein Buchhändler kann den Titel "Uringrün und Fäkalbraun"
o. so ähnl. weder als lieferbar noch überhaupt finden. Hassu ISBN? Und
zufälligerweise auch ISBN des meinem Händler unbekannten Baltischen
Adelslebens?
> > Arschloch.
>
> Bitte?
Ich sagte: Arschloch.
> >>> Die Kunsthochschule Bln.
> >>
> >> Hanns Eisler?
> >
> > Da bin ich mir nicht ganz sicher. Hatte oder hat die KuHoSchu in
> > Weißensee auch eine musikalische Sektion?
>
> Wozu gäb's denn dann eigens eine Hochschule für Musik?
Ja, ich habe einen Bildhauer befragt: Weißensee nix Musike. Muß also
Eisler gewest sind.
> > Ich, wie gesagt, bin in musikal. Dingen komplett inkompetent.
>
> Dem Mißstand sollte man wohl einmal abhelfen.
Sinnlos; das haben schon ganz Anderleut versucht.
> >>> Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
> >>> Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein
> >>> Mathematiker der Blner. FW-Univ., aber welcher?
> >>
> >> Das's leicht. Aber eigentlich war er wohl Professor für Physik. Daß
> >> ihm gerade die mathematischen Herausforderungen seiner berühmtesten
> >> Arbeiten erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, wird deutlich, wenn
> >> man sich zum ersten daran erinnert, welch großen Beistand er bei
> >> seinem Freund Grossmann fand, und zum zweiten, daß Hilbert - zwar
> >> angeregt durch einige seiner Bemerkungen, aber doch selbständig -
> >> innerhalb weniger Wochen dieselben Gleichungen fand, für deren
> >> Aufstellung er im ganzen acht Jahre benötigte.
> >
> > Ich hasse Denksportaufgaben.
>
> Ach so, ich dachte, es sollte eine für mich sein.
>
> > Helmholtz? Ich hatte übrigens erst auf Hilbert getippt, aber der war's
> > nicht.
>
> Hilbert war doch in Göttingen. Einstein.
Sicher? Oder vermutlich?
> >>>> Revolutionäre Umtriebe?
> >>>
> >>> Ümma.
> >>
> >> Ich werde wohl doch noch einmal die alte Truppe nach Karlsbad
> >> zusammenrufen müssen.
> >
> > Ich hasse Denksportaufgaben.
>
> Das hatten wir ja schon mal. Wer sich aber derart intensiv mit der
> Geschichte und den in ihr aufgetretenen Personen befaßt, dem hätte ich
> ganz andere Assoziationen zugetraut.
Achso, Metternich. Gelle?
> >> Ich bin ein guter Untertan, das leidet keinen Zweifel.
> >
> > Und als solcher solltestu von Deinen Kenntnissen kein Geräusche im p.
> > Publikum erzeugen
>
> Angst, das Herrschaftswissen könnte die Loge verlassen?
Angst davor, es könnte dem Meister vom Stuhle zu Ohren kommen.
Äh, watt anners, hier war der Schüler eines mir bekannten Herrn zu
Gast, der eine Professur im Auslande hat. Er berichtete, daß der Fonds
für Gastaufenthalte ausländ. Wissensch. nicht ausgeschöpft sei.
Interesse? Man kann dort gar trefflich segeln - FR
Meinen Gruß zuvor,
sehr geehrte Herren!
> > Die Herrschaften Ritter & Volkmar kommen vom Thema ab
So? Koppehels Beitrag mir leider nicht zugänglich.
> (für FR:
> Nachdem man mir mit Hrn. Hohoff einen Glaubensbruder anführt, hier
> also meine Gegengabe, wenn auch nicht ganz naturbelassen.)
Jaja, der gute CH, er war mal Scheffredacktor von Christ & Welt.
"Unter den Fischen" weniger empfehlenswert. Wer kennt heute noch
Binding?
Sind nur Papisten Glaubensbrüder???
>
> > H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan sich
> > in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete und ausrief, schon
> > in der Alliteration des Namens sei Poesie - und entgegnet haben, das
> > sei nichts gegen die Anschrift, die er selbst einige Zeit besessen:
> > "Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
> > Heumarkt".
Als vor Kuno Fischers Wohng. eines schönen Morgens die Straße unter
Einsatz verdichteter Luft eröffnet wurde, schrie KF in einer
Arbeitspause vom Balkon: "Entweder der Lärm hört auf oder Kuno Fischer
verläßt Heidelberg!" Ob die Drohung gezogen hat, ist nicht
überliefert.
> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
Ich bin nunmehro im Besitze desselben, habe es aber noch nicht
eingenommen.
> In den von mir nun das eine und andere Mal herangezogenen Erinnerungen
> des Oec.-Rates findet sich eine dazu passende Geschichte; im Kapitel
> "Leutnant von Westernhagen rechnet ab" lernt der geneigte Leser, daß
> einem Oberförster keineswegs ein "Hochwohlgeboren" zukommt, wenn er
> denn nicht im Feldjägercorps gedient hat, sondern einzig und allein das
> ungleich schlichtere "Wohlgeboren". Der Magistrat einer Kreisstadt
> legte Wert auf die Anrede "Wohllöblich", beim Landratsamt mußte sie,
> wenn's korrekt sein sollte, schon "Hochwohllöblich" lauten. Analoge
> Verhältnisse finden sich im Bereich der Judikative: Stadt- und
> Landgerichte waren "Wohllöblich", Oberappellationsgerichte hingegen
> "Hochwohllöblich".
Solche Unterschiede werden heute noch im Schriftwechsel der akadem.
Korporationen gewahrt; bin da aber nicht sattelfest, hab das immer
wechelassen. Es heißt auf alle Fälle "An einen wohllöblichen CC der
Schlamponia in ADAC" (CC = Corpsburschen-Convent).
> > - Sebastian: Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen --
>
> Gruß jovo - So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis
> und anlegen die Waffen des Lichts,
> und ergreifen die Waffen des Lichts.
Drum Brüderchen: Ergo bibamus! - FR, Biband
Recte heißt es 'türch: "Sie, haben sie überhaupt Grundwehrdienst geleistet?" FR
Urin*grün*? Welches Teufelszeug wird denn auf den Kommersen kredenzt?
Aber der Buchhändler steht wohl auch unter Stoff, anders ist sein
völliges Versagen nicht zu erklären.
> Hassu ISBN?
Klar: Hab' ich Buch, hab' ich auch Nummer.
(3-929413-72-8)
> Und zufälligerweise auch ISBN des meinem Händler
> unbekannten Baltischen Adelslebens?
Hier hätte ich schon eher ein Einsehen, denn auch das VLB schweigt sich
aus. Aber der Verlag ist ja bekannt, und auf deren Seite findet man's
leicht unter den Einzelerscheinungen. Anders als bei anderen Büchern
steht dort nicht der Vermerk, daß der Titel vergriffen ist. Insofern
könnte es durchaus möglich sein, das Buch vom Verlag direkt zu bekommen.
Stand denn im Verlagsprospekt nichts darüber?
(3-7980-0541-9)
>>> Arschloch.
>>
>> Bitte?
>
> Ich sagte: Arschloch.
Tut mir leid, ich spreche die Sprache nicht.
>>> Ich, wie gesagt, bin in musikal. Dingen komplett inkompetent.
>>
>> Dem Mißstand sollte man wohl einmal abhelfen.
>
> Sinnlos; das haben schon ganz Anderleut versucht.
Seltsam, und dabei hat doch gerade der abendländische Mensch einen ganz
besonderen Bezug zur Musik:
| "Der Ursprung dieser Tonsprache liegt in den endlich erreichten
Möglich-
| keiten unsrer tiefsten und innerlichsten, der Streichmusik, und so
gewiß
| die Geige das edelste aller Instrumente ist, welche die faustische
Seele
| ersann und ausbildete, um von ihren letzten Geheimnissen reden zu
können,
| so gewiß liegen ihre jenseitigsten, heiligsten Augenblicke völliger
Ver-
| klärung im Streichquartett und der Violinsonate. /Hier, in der Kammer-
| musik, erreicht die abendländische Musik überhaupt ihren Gipfel./
(...)
| Damit beherrscht die faustische Musik alle andern Künste."
Aber vielleicht manifestiert sich darin ja schon der kommende Abstieg
ins Fellachentum ;-)
>>>>> Wer hat über einen Fachkollegen gesagt: "Er hat einen Horizont vom
>>>>> Radius Null und nennt ihn seinen Standpunkt"? Es war ein
>>>>> Mathematiker der Blner. FW-Univ., aber welcher?
>>>>
>>>> Das's leicht.
>>
>> Einstein.
>
> Sicher? Oder vermutlich?
Was ist schon sicher? Aber die Wahrscheinlichkeit ist auf meiner Seite.
Das Zitat scheint sehr beliebt zu sein, jedenfalls taucht es in etlichen
Seiten des Netzes auf, wofür sicherlich auch die einfachen
Kopierverfahren verantwortlich zu machen sind. Als Autoren werden sowohl
Einstein als auch Hilbert angegeben, einmal sogar N.N. Nun hat aber
Hilbert nicht an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität gelehrt,
sondern in Königsberg und eben Göttingen. Andererseits war Einstein
sicher nicht als Mathematiker ebenjener hohen Lehranstalt bekannt,
sondern als Physiker. Angesichts des Umstandes, daß von Einstein ganze
Anas zusammengeschrieben werden können, und eingedenk dessen, daß
Hilbert Vorträge Einsteins besuchte und von dessen Bemerkungen zur
Beschäftigung mit der Relativität angeregt wurde, scheint es mir
plausibler zu sein, Hilbert habe den Spruch ebenfalls bei Einstein
aufgeschnappt.
>>>>>> Revolutionäre Umtriebe?
>>>>
>>>> Karlsbad
>>>
>>> Ich hasse Denksportaufgaben.
>
> Achso, Metternich. Gelle?
Ich gratuliere. Meine Schwester wohnte übrigens einige Jahre am Fuße des
Weinberges, auf dessen Gipfel Johannisberg thront.
>>>> Ich bin ein guter Untertan, das leidet keinen Zweifel.
>>>
>>> Und als solcher solltestu von Deinen Kenntnissen kein Geräusche im p.
>>> Publikum erzeugen
>>
>> Angst, das Herrschaftswissen könnte die Loge verlassen?
>
> Angst davor, es könnte dem Meister vom Stuhle zu Ohren kommen.
Was wäre zu befürchten?
> Äh, watt anners, hier war der Schüler eines mir bekannten Herrn zu
> Gast, der eine Professur im Auslande hat. Er berichtete, daß der Fonds
> für Gastaufenthalte ausländ. Wissensch. nicht ausgeschöpft sei.
> Interesse?
Man vergißt leicht: Ich bin nicht mein eigner Herr. Es sei denn, es
handelte es sich um eine milit. Partneranstalt à la Monterey.
> Man kann dort gar trefflich segeln
Binnengewässer oder Hochsee? Ich habe mal eine Fahrt um Helgoland herum
an Bord der "Glücksburg" mitgemacht und festgestellt, die See ist
gewöhnungsbedürftig. Übrigens dumm, wenn man in abgedunkelten und
teppichverzierten Maat-Kajüten kein Behältnis zur Hand hat, ausgenommen
den gerade ausgezogenen Stiefel. Schön wurd's dann wieder, als man sich
auf dem einzigen geöffneten Abort mit seinem Stiefel in die Reihe derer
stellte, die sich vorsorglich in der Nähe eines Eimers gelagert hatten.
Und das hatte man den vielen mit an Bord gegangenen Frischlingen gleich
zu Beginn der ersten Fahrt wärmstens anempfohlen, wohl nicht ganz zu
Unrecht. Aus den Blicken der Fahlgesichtigen sprach immerhin eine
gewisse Bewunderung - und leichtes Entsetzen, als ich ordnungsgemäßen
Anzug wiederhergestellt hatte.
> - FR
Gruß jovo - Seekrank ist mancher geworden sogar,
Und auf dem Fallersleben,
Dem alten Brander, hat mancher sich
Gemütlich übergeben.
>> Sebastian Koppehel wrote:
>
> Meinen Gruß zuvor,
> sehr geehrte Herren!
Welches sind eigentlich die Ursprünge dieser Formel? Hab' ich bisher nur
bei Korporierten gesehen.
>>> Die Herrschaften Ritter & Volkmar kommen vom Thema ab
>
> So? Koppehels Beitrag mir leider nicht zugänglich.
Und dabei gehört er nicht zu denjenigen, die befürchten, man könne ihnen
späterhin einen Strick aus dem einmal Geschriebenen drehen, weshalb sie
mit der schönen Tradition des Archivierens brechen.
>> (für FR:
>> Nachdem man mir mit Hrn. Hohoff einen Glaubensbruder anführt, hier
>> also meine Gegengabe, wenn auch nicht ganz naturbelassen.)
>
> Jaja, der gute CH, er war mal Scheffredacktor von Christ & Welt.
Den Urheber meiner Verse erkannt? (Ist zwar Ratespiel und auch noch aus
der Musik, aber immerhin gut-lutherisch.)
> "Unter den Fischen" weniger empfehlenswert. Wer kennt heute noch
> Binding?
Das Bier? Das ist einem Halb-Frankfurter schon ein Begriff.
> Sind nur Papisten Glaubensbrüder???
Na ja, in heutigen Zeiten ist man fast versucht, zum Befürworter der
Ökumene zu werden.
>> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
>
> Ich bin nunmehro im Besitze desselben, habe es aber noch nicht
> eingenommen.
Es ist ein wirklicher Ratgeber und darum nicht in dem vergnüglichen Tone
verfaßt wie der Idiotenführer. Übrigens findet sich keineswegs der
Hochmögende Herr zum Freiherrn.
>> In den von mir nun das eine und andere Mal herangezogenen Erinnerungen
>> des Oec.-Rates findet sich eine dazu passende Geschichte; im Kapitel
>> "Leutnant von Westernhagen rechnet ab" lernt der geneigte Leser, daß
>> einem Oberförster keineswegs ein "Hochwohlgeboren" zukommt, wenn er
>> denn nicht im Feldjägercorps gedient hat, sondern einzig und allein das
>> ungleich schlichtere "Wohlgeboren". Der Magistrat einer Kreisstadt
>> legte Wert auf die Anrede "Wohllöblich", beim Landratsamt mußte sie,
>> wenn's korrekt sein sollte, schon "Hochwohllöblich" lauten. Analoge
>> Verhältnisse finden sich im Bereich der Judikative: Stadt- und
>> Landgerichte waren "Wohllöblich", Oberappellationsgerichte hingegen
>> "Hochwohllöblich".
>
> Solche Unterschiede werden heute noch im Schriftwechsel der akadem.
> Korporationen gewahrt; bin da aber nicht sattelfest, hab das immer
> wechelassen. Es heißt auf alle Fälle "An einen wohllöblichen CC der
> Schlamponia in ADAC" (CC = Corpsburschen-Convent).
Sind denn in den ganzen Memoirenbänden keine Hinweise zu finden? Wenn
nicht daher, woher sonst könnte man in der Sache heute noch Rat
bekommen?
>>> Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen --
>>
>> So laßt uns ablegen die Werke der Finsternis
>> und anlegen die Waffen des Lichts,
>> und ergreifen die Waffen des Lichts.
>
> Drum Brüderchen: Ergo bibamus!
Den roten Wein, das goldene Bier,
die stolzgeschwellte Brust,
die totgeweihte Herrlichkeit -
für Gottes milde Gunst.
Einst werd´ ich ein Liedchen singen
von Fröhlichkeit genährt:
Will sterben, wie ich trinke,
will sterben wie ein Held
Nur mit dir - bin ich bereit
und für die Schlacht gestärkt.
nur mit dir - da stoß' ich an
auf eine bessere Welt.
(Zugegeben: Das Niveau sinkt hier auf eine deutlich tiefere Stufe.)
> - FR, Biband
Gruß jovo - Der Teufel hat den Schnaps gemacht!
> | "Der Ursprung dieser Tonsprache liegt in den endlich erreichten
> Möglich-
> | keiten unsrer tiefsten und innerlichsten, der Streichmusik, und so
> gewiß
> | die Geige das edelste aller Instrumente ist, welche die faustische
> Seele
> | ersann und ausbildete, um von ihren letzten Geheimnissen reden zu
> können,
> | so gewiß liegen ihre jenseitigsten, heiligsten Augenblicke völliger
> Ver-
> | klärung im Streichquartett und der Violinsonate. /Hier, in der Kammer-
> | musik, erreicht die abendländische Musik überhaupt ihren Gipfel./
> (...)
> | Damit beherrscht die faustische Musik alle andern Künste."
>
> Aber vielleicht manifestiert sich darin ja schon der kommende Abstieg
> ins Fellachentum ;-)
Aber ganz bestimmt. Hohe Kunst ist sowas jedenfalls nicht. Das heißt,
die desolate Form wird dem genialen Inhalt nicht gerecht.
> Gruß jovo - Seekrank ist mancher geworden sogar,
> Und auf dem Fallersleben,
> Dem alten Brander, hat mancher sich
> Gemütlich übergeben.
Wenn man das sieht, wird einem auch ganz anders. Ich empfehle Dir
dringend, künftighin mehr Obacht walten zu lassen.
Gruß jovo
> Johannes Volkmar schrieb:
>
>> Sebastian Koppehel wrote:
>>
>>> H. v. Helmholtz soll einmal dabeigewesen sein, als ein Heine-Fan
>>> sich in Elogen über seinen Lieblingsdichter verbreitete
>
> Im Berliner Salon einer gewissen Mimi von Schleinitz soll es übrigens
> stattgefunden haben.
Da hat sich, scheint's, der Herr Professor des öfteren aufgehalten, wie
auch von Adolph Menzel dokumentiert. Hab' leider nicht herausbringen
können, wo das Bild hängt, kann mich aber jedenfalls nicht erinnern, es
in der Nationalgalerie gesehen zu haben.
>>> "Hochwohlgeboren Herrn Hofrat Hermann Helmholtz,
>>> Heidelberg, Heumarkt".
>>
>> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
>> selbstverständlich auch des obigen Ehrenwortes.
>
> Nun haben's offenbar alle schon außer mir? Taugt es denn was?
Kommt wohl darauf an, wozu man's gebraucht. Als Ratgeber für solche,
die anläßlich eines Empfangs mit Adligen zusammentreffen oder die in
Korrespondenz mit jenen zu treten wünschen, mag es durchaus etwas parat
haben (Falls man allerdings am Hochmögenden Herrn Gefallen gefunden
hat, so hält es eine Enttäuschung bereit.) Dem Verfasser scheint jedoch
das Standesdenken noch sehr lebendig innezuwohnen, denn die Begegnung
des Staubgeborenen mit dem Hohen Adel wird in den Bereich der
allerseltensten Zufälle verbannt, so daß der korrekten Umgangsformen
denen gegenüber nicht eigens erwähnt zu werden braucht. Man sehe im
Fall des Falles in den genealogischen Nachschlagewerken des Hauses
nach.
>> Doch heißt's da nicht
>> einfach "Hochwohlgeboren usw.", sondern S. H., also "Seiner
>> Hochwohlgeboren, (dem) Herrn Hofrat Hermann Helmholtz, Heidelberg,
>> Heumarkt". Und aus ist's mit dem vollkommenen Stabreim.
>
> Hm, ich habe die Geschichte aus einem tausendseitigen Kompendium
> namens "Witze, Fabeln, Anekdoten", da hätte ich gleich mißtrauisch
> sein müssen.
Wenn's so steht: eine läßliche Sünde in dem Zusammenhang.
>> (...)
>> "Hochwohlgeboren", "Wohlgeboren".
>> "Wohllöblich", "Hochwohllöblich".
>
> Das wird mich vor mancher peinlichen Situation bewahren.
Schön, wenn man weiß, auf welche Titulierung man billigerweise Anspruch
erheben kann, nicht?
> - Sebastian: Auch General Guderian / fährt manchmal mit der
> Eisenbahn.
Gruß jovo - Es ist unzweifelhaft, daß die Verstaatlichung der
wichtigsten Bahnlinien des Staates im militärischen
Interesse durchaus wünschenswerth ist. - H.v.M.
> > Meinen Gruß zuvor,
> > sehr geehrte Herren!
>
> Welches sind eigentlich die Ursprünge dieser Formel? Hab' ich bisher nur
> bei Korporierten gesehen.
Keene Ahnung nich - nimm's einfach als gegeben hin; wird ne
antiquierte Anredeform seyn.
> Den Urheber meiner Verse erkannt? (Ist zwar Ratespiel und auch noch aus
> der Musik, aber immerhin gut-lutherisch.)
Nö; da kann's eigentlich nur Paul Gerhard sein.
> > "Unter den Fischen" weniger empfehlenswert. Wer kennt heute noch
> > Binding?
>
> Das Bier? Das ist einem Halb-Frankfurter schon ein Begriff.
Wie komm ich auf Binding? Britting hieß der wohl, in der Tafelrunde
unter den Fischen.
> > Sind nur Papisten Glaubensbrüder???
>
> Na ja, in heutigen Zeiten ist man fast versucht, zum Befürworter der
> Ökumene zu werden.
Johannes groß hatte mal im Heckfenster eines Autos ein
selbstgefertigtes Pappschild gesehen, auf dem zu lesen stand: Ökumene
nein danke! Er schrieb, er hätte einiges drum gegeben, zu wissen, was
im Kopfe des Verfassers vergegangen war.
> >> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
> >
> > Ich bin nunmehro im Besitze desselben, habe es aber noch nicht
> > eingenommen.
>
> Es ist ein wirklicher Ratgeber und darum nicht in dem vergnüglichen Tone
> verfaßt wie der Idiotenführer. Übrigens findet sich keineswegs der
> Hochmögende Herr zum Freiherrn.
In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!
> Sind denn in den ganzen Memoirenbänden keine Hinweise zu finden? Wenn
> nicht daher, woher sonst könnte man in der Sache heute noch Rat
> bekommen?
Was für Memoirenbände in drei Deibels Namen? Ich will jetzt ISBNs - FR
> >> Vielversprechend erscheint mir, ohne daß ich sie kennen würde, die
> >> Publikation "Adelsnamen - Adelstitel" aus dem Verlag C. A. Starke,
> >> der, bei allem, was man gewiß über ihn denken mag, zumindest kompetent
> >> erscheint.
> >
> > Ist der Verlag so dubios, daß man sich dabei was denken muß? FR
>
> Ich habe mal in einigen Bänden des "Deutschen Geschlechterbuchs"
> geblättert, und da findet man immer Werbung zu dem schrulligen
> Verlagsprogramm ("Letzter Herr auf Neschwitz - Junker ohne Reue").
> Dubios sicher nicht, aber eine Tendenz zum Skurrilen läßt sich nicht
> leugnen, und politisch-korrekt empfindsame Gemüter werden sich sehr
> wohl was dabei denken. Zur Illustration eine kleine Auswahl der
> Angebote, die bei der Online-Suche auf der Website der Fa. auf der
> gleichen Seite auftauchen wie das vorgenannte Heftchen "Adelsnamen -
> Adelstitel":
>
> Werner Möllenkamp: Die letzte Nacht muß man wachen. Schicksalstage in
> Ostpreußen
>
> Renate Gräfin Finck von Finckenstein: Burg Schönberg in Westpreußen.
> Erinnerungen an die alte Burg des Deutschen Ordens, Sitz des
> Domkapitels von Pomesanien
[...]
Ich habe bei meinen Aeltern ein Werbeblatt (Du wirst es Flyer nennen)
des beregten Verlagshauses, damals noch in Görlitz ansässig, aus dem
Jahre '33 gefunden. Dort heißt es (aus dem Gedächtnis zitiert): Tragen
Sie für die Zukunft Ihrer Kinder Sorge, indem Sie ihre arische
Abstammung nachweisen.
Habe mir auch den aktuellen Verlagsprospekt kommen lassen, schon
leicht kautzig - FR
Ich rede hier von hehrer Kunst, und man führt mir Bänkelsänger vor - ts!
Felix Mendelssohn-Bartholdy, 2. Sinfonie.
(Wenn überhaupt, dann Martin Rinckart.)
>>> Wer kennt heute noch Binding?
>>
>> Das Bier?
>
> Wie komm ich auf Binding?
Vermutung: Biband? Schließlich muß das ja 'ne Grundlage haben.
>>> Sind nur Papisten Glaubensbrüder???
>>
>> Na ja, in heutigen Zeiten ist man fast versucht, zum Befürworter der
>> Ökumene zu werden.
>
> Johannes groß hatte mal im Heckfenster eines Autos ein
> selbstgefertigtes Pappschild gesehen, auf dem zu lesen stand: Ökumene
> nein danke! Er schrieb, er hätte einiges drum gegeben, zu wissen, was
> im Kopfe des Verfassers vergegangen war.
Und andernorts schrieb er: "Was im Jahr 2020 in Europa noch christlich
sein wird, wird katholisch sein."
>> Übrigens findet sich keineswegs der
>> Hochmögende Herr zum Freiherrn.
>
> In Staub mit allen Feinden Brandenburgs!
Als ob nun daran gleich die Ehre Brandenburgs hänge.
>> Sind denn in den ganzen Memoirenbänden keine Hinweise zu finden? Wenn
>> nicht daher, woher sonst könnte man in der Sache heute noch Rat
>> bekommen?
>
> Was für Memoirenbände in drei Deibels Namen?
Die Ihrigen natürlich; wer redet denn fortwährend von den durchaus
lesenswerten Erinnerungen irgendwelcher Exilanten?
> Ich will jetzt ISBNs
Ja nu, in bezug auf obige Bände kann ich freilich nicht dienen. Die
andern beiden habe ich in einer weiteren Antwort unter diesem Thema hier
bereits genannt.
> - FR
Gruß jovo
> Sebastian Koppehel wrote:
>
>> Im Berliner Salon einer gewissen Mimi von Schleinitz soll es übrigens
>> stattgefunden haben.
_Gräfin_ von Schleinitz.
> Da hat sich, scheint's, der Herr Professor des öfteren aufgehalten, wie
> auch von Adolph Menzel dokumentiert. Hab' leider nicht herausbringen
> können, wo das Bild hängt, kann mich aber jedenfalls nicht erinnern, es
> in der Nationalgalerie gesehen zu haben.
Das Internet sagt: Maße und Verbleib unbekannt. Google findet das Bild
sogar, es läßt sich nur leider nicht mehr aufrufen.
>>> Im seinerzeit empfohlenen Traktätchen gedenkt Baron Mirbach
>>> selbstverständlich auch des obigen Ehrenwortes.
>>
>> Nun haben's offenbar alle schon außer mir? Taugt es denn was?
>
> Kommt wohl darauf an, wozu man's gebraucht. Als Ratgeber für solche,
> die anläßlich eines Empfangs mit Adligen zusammentreffen oder die in
> Korrespondenz mit jenen zu treten wünschen, mag es durchaus etwas parat
> haben (Falls man allerdings am Hochmögenden Herrn Gefallen gefunden
> hat, so hält es eine Enttäuschung bereit.)
Nun, mich würde es eher unter dem Gesichtspunkt der Allgemeinbildung
interessieren.
> Dem Verfasser scheint jedoch
> das Standesdenken noch sehr lebendig innezuwohnen, denn die Begegnung
> des Staubgeborenen mit dem Hohen Adel wird in den Bereich der
> allerseltensten Zufälle verbannt, so daß der korrekten Umgangsformen
> denen gegenüber nicht eigens erwähnt zu werden braucht. Man sehe im
> Fall des Falles in den genealogischen Nachschlagewerken des Hauses
> nach.
Tja, das ist der Vorteil von uns Staubgeborenen: Unsere Stammbäume
tendieren eher zur Überschaubarkeit; Verwandtschaftsbeziehung A
schließt i. d. R. Verwandtschaftsbeziehung B aus. Oder worauf wolltest
du hinaus? (Das Deutsche Geschlechterbuch zeichnet sich aber gerade
dadurch aus, daß es die Stammbäume bürgerlicher Familien
nachzeichnet.)
>>> "Hochwohlgeboren", "Wohlgeboren".
>>> "Wohllöblich", "Hochwohllöblich".
>>
>> Das wird mich vor mancher peinlichen Situation bewahren.
>
> Schön, wenn man weiß, auf welche Titulierung man billigerweise Anspruch
> erheben kann, nicht?
Allerdings, obschon ich keinen Amtsantritt als Förster, geschweige
denn Oberförster, Magistrat, Landrat oder Richter in Aussicht habe.
Nun, was nicht ist, kann ja noch werden. Aber wer möchte schon gerne
in das Fettnäpfchen treten, die angemessene Anrede zu unterlassen?
(Wobei es selbst *mit* der noch genügend Fettnäpfchen gibt. So lese
ich gerade ein Schreiben der Europäischen Kommission, in welchem diese
sich beehrt, dem deutschen Außenminister mitzuteilen, daß gegen die
staatlichen Beihilfen zur Förderung einer umweltgerechten
Landwirtschaft in Sachsen von der Kommission keine Einwände erhoben
werden, und ist dieses adressiert:
Seiner Exzellenz Herrn Joschka FISCHER
Bundesminister des Auswärtigen
Werderscher Markt usw.
Nun korrigiere man mich, wenn ich falsch liege, aber das sind doch
gleich mehrere Fauxpas in einem: 1. heißt der Herr mit Vornamen
Joseph, 2. ist es eine welsche Unsitte, den Nachnamen in
Großbuchstaben zu schreiben, und 3. sollte die Reihenfolge doch wohl
sein: "Seiner Exzellenz dem Minister ... Herrn ..." - oder nicht? Man
fragt sich, ob die Europäische Kommission derartigen Entscheidungen
die gebotene Aufmerksamkeit angedeihen läßt.)
>> - Sebastian: Auch General Guderian / fährt manchmal mit der
>> Eisenbahn.
>
> Gruß jovo - Es ist unzweifelhaft, daß die Verstaatlichung der
> wichtigsten Bahnlinien des Staates im militärischen
> Interesse durchaus wünschenswerth ist. - H.v.M.
Deutsche, fahrt deutsche Wagen!
Helft deutsches Leid gemeinsam tragen!
- Sebastian
--
Get a pocket computer, try to do what you used to do, yeah.
(Blondie, "Picture This")