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Re: Verkaeufermentalitaet

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Stephan Seitz

unread,
Feb 16, 2024, 7:31:07 AMFeb 16
to
Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.

Wie verpackt man denn Mikrowellen? ;-)

Aber ein Herd ist ist für mich eigentlich auch etwas anderes, nämlich
das mit den Platten. Die Mikrowelle ist ja eher ein Ofen.
Und dann gibt es ja auch Kombigeräte, die nicht nur Mikrowelle haben
sondern die auch heizen/grillen können.

> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
> ihren Arbeitsnutzer.

Wieso? Bist du wieder ohne etwas zu kaufen gegangen?

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

René Marquardt

unread,
Feb 16, 2024, 8:12:41 AMFeb 16
to
On 2/16/2024 6:15, Stefan Ram wrote:
> Als ich einen Bartschneider in einem der kleinen inhabergeführten
> Elektrogeschäfte kaufen wollte, die es damals in Zehlendorf
> noch gab, wurde ich angeschnauzt, daß das "Barttrimmer" heiße.
>
> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.
>
> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
> ihren Arbeitsnutzer.

Eben, und weisste wer mich NICHT anschnauzt> Amazon. Aber "hilfe, die
Innenstaedte sterben aus".

Detlef Meißner

unread,
Feb 16, 2024, 8:17:37 AMFeb 16
to
Vielleicht werden diese "Verkäufer" ja von Amazon gesponsert und als
"Vertreiber" gelistet. :-)

Detlef

--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)

Peter J. Holzer

unread,
Feb 16, 2024, 8:28:09 AMFeb 16
to
On 2024-02-16 12:31, Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
> Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
>> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
>> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
>> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.
>
> Wie verpackt man denn Mikrowellen? ;-)

Du musst darauf achten, dass die Packungsgröße ein Vielfaches der
Wellenlänge ist. Dann bekommst Du eine stehende Welle ;-).


> Aber ein Herd ist ist für mich eigentlich auch etwas anderes, nämlich
> das mit den Platten. Die Mikrowelle ist ja eher ein Ofen.

Technisch hast Du recht, aber ein Flusspferd ist ja auch kein Pferd und
heißt trotzdem so. Laut Google Ngrams ist "Mikrowellenherd" jedenfalls
deutlich häufiger als "Mikrowellenofen":
https://books.google.com/ngrams/graph?content=Mikrowellenherd%2CMikrowellenofen&year_start=1960&year_end=2019&corpus=de-2019&smoothing=3
(tatsächlich wundert mich, dass der Abstand nicht größer ist).

hp

Detlef Meißner

unread,
Feb 16, 2024, 8:42:12 AMFeb 16
to
Am 16.02.2024 um 14:28 schrieb Peter J. Holzer:
> On 2024-02-16 12:31, Stephan Seitz <stse+...@rootsland.net> wrote:
>> Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>>> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
>>> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
>>> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
>>> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.
>>
>> Wie verpackt man denn Mikrowellen? ;-)
>
> Du musst darauf achten, dass die Packungsgröße ein Vielfaches der
> Wellenlänge ist. Dann bekommst Du eine stehende Welle ;-).
>
>
>> Aber ein Herd ist ist für mich eigentlich auch etwas anderes, nämlich
>> das mit den Platten. Die Mikrowelle ist ja eher ein Ofen.
>
> Technisch hast Du recht, aber ein Flusspferd ist ja auch kein Pferd und
> heißt trotzdem so. Laut Google Ngrams ist "Mikrowellenherd" jedenfalls
> deutlich häufiger als "Mikrowellenofen":

Ein Herd ist bei uns zum Kochen, ein Ofen zum Heizen.
Zum Backen dient der Backofen.

Ofen ist also was Geschlossenes, Herd was Offenes.

Wobei es da auch Mischformen gibt: Ofenplatte, Herdplatte. Das Rohr
heißt üblicherweise Ofenrohr.

Mikrowellenherd ist u.a. zum Kochen, ist aber nicht offen, sondern
geschlossen wie ein Backofen.

Also doch Mikrowellenofen?

Ulrich D i e z

unread,
Feb 16, 2024, 8:55:03 AMFeb 16
to
Detlef Meißner schrieb:

> Also doch Mikrowellenofen?

Halt eins dieser Mikrowellengeräte, die die Leute sich in die
Küche stellen. (Ich weiß, es gibt auch noch andere Geräte,
bei denen die Erzeugung von Mikrowellen eine Rolle spielt.)

Eine Art Mikrowellenküchengerät oder Küchenmikrowellengerät,
wobei sich dann die Frage stellt, wie man es nennt wenn es
nicht in der Küche, sondern z.B. im Pausenraum steht.

Warum nur muss das Leben so kompliziert sein?
Ohne Sprache wäre bestimmt alles einfacher. ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Stefan Schmitz

unread,
Feb 16, 2024, 9:06:45 AMFeb 16
to
Am 16.02.2024 um 13:31 schrieb Stephan Seitz:
> Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> wrote:
>> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
>> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
>> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
>> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.
>
> Wie verpackt man denn Mikrowellen? ;-)
>
> Aber ein Herd ist ist für mich eigentlich auch etwas anderes, nämlich
> das mit den Platten. Die Mikrowelle ist ja eher ein Ofen.

Die Mikrowelle hat ja eine sich drehende Platte, auf der das Gargut
platziert wird.

Stephan Seitz

unread,
Feb 16, 2024, 9:24:44 AMFeb 16
to
Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
> Die Mikrowelle hat ja eine sich drehende Platte, auf der das Gargut
> platziert wird.

Hm, nicht alle. Zumindest die von meiner Eltern damals hatte keine
Drehplatte.

Thomas Klix

unread,
Feb 16, 2024, 10:02:12 AMFeb 16
to
Stefan Ram <r...@zedat.fu-berlin.de> at 16 Feb 2024 12:15:07 GMT:
> [...]
> Jetzt erwähnte ich in einem dieser Elektromärkte das Wort
> "Mikrowellenherd", werde aber nun von einem mutmaßlichen
> Beschäftigten dieses Marktes sofort darauf hingewiesen, daß man
> dort keine "Mikrowellenherde", sondern "Mikrowellen" verkaufe.

Das wäre dann der Punkt gewesen, an dem *ich* zum Haarspalter (s.
Parallelthread) geworden wäre. Gramm- oder literweise?

Thomas

Detlef Meißner

unread,
Feb 16, 2024, 10:43:32 AMFeb 16
to
Pro Stück.

Peter J. Holzer

unread,
Feb 16, 2024, 3:52:42 PMFeb 16
to
On 2024-02-16 13:12, René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
> On 2/16/2024 6:15, Stefan Ram wrote:
>> Als ich einen Bartschneider in einem der kleinen inhabergeführten
>> Elektrogeschäfte kaufen wollte, die es damals in Zehlendorf
>> noch gab, wurde ich angeschnauzt, daß das "Barttrimmer" heiße.
[...]
>> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
>> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
>> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
>> ihren Arbeitsnutzer.
>
> Eben, und weisste wer mich NICHT anschnauzt> Amazon. Aber "hilfe, die
> Innenstaedte sterben aus".

Ich dachte, du lebst in einem Land, in dem auf Kundenanschnauzen
schwerer Kerker bei Wasser und Brot steht?

Aber ja: Ein großer Vorteil beim Onlinekauf ist, dass man nicht mit
Menschen reden muss.

hp

René Marquardt

unread,
Feb 16, 2024, 6:29:11 PMFeb 16
to
On 2/16/2024 14:52, Peter J. Holzer wrote:
> On 2024-02-16 13:12, René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
>> On 2/16/2024 6:15, Stefan Ram wrote:
>>> Als ich einen Bartschneider in einem der kleinen inhabergeführten
>>> Elektrogeschäfte kaufen wollte, die es damals in Zehlendorf
>>> noch gab, wurde ich angeschnauzt, daß das "Barttrimmer" heiße.
> [...]
>>> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
>>> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
>>> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
>>> ihren Arbeitsnutzer.
>>
>> Eben, und weisste wer mich NICHT anschnauzt> Amazon. Aber "hilfe, die
>> Innenstaedte sterben aus".
>
> Ich dachte, du lebst in einem Land, in dem auf Kundenanschnauzen
> schwerer Kerker bei Wasser und Brot steht?

Richtig, /jetzt/. Aber schon damals als Amazon neu war und ich noch
nicht Ami, gibt mir das urst auf den Sack. Kriege ich glatt PTSD von,
wenn ich nur dran denke.

Und ist auch keineswegs auf Berlin begrenzt, die Ruppigkeit.

Detlef Meißner

unread,
Feb 17, 2024, 8:46:05 AMFeb 17
to
> Sie ist Teil der deutschen Leitkultur.
>
> Auch als nativen Deutschen macht einen die verbreitete Unhöflichlichkeit in
> vielen Teilen von Handel und Gastronomie immer wieder sprachlos.
>
> Kassiererinnen in Billigshops, die während des Kassierend mit Kollegen
> plaudern.

Sind halt nicht (aus)gebildet.

Lars Gebauer

unread,
Feb 17, 2024, 9:09:23 AMFeb 17
to
Am 17.02.24 um 14:35 schrieb Markus Ermert:
> Auch als nativen Deutschen macht einen die verbreitete Unhöflichlichkeit in
> vielen Teilen von Handel und Gastronomie immer wieder sprachlos.

Die freche Dreistigkeit mancher Kunden/Gäste nicht minder.
--
"Es wäre einfach so hilfreich, wenn Taylor Swift mit einem Klimaforscher
zusammen wäre."
https://twitter.com/Luisamneubauer/status/1757821938271924578

Stefan Schmitz

unread,
Feb 17, 2024, 12:04:17 PMFeb 17
to
Am 17.02.2024 um 14:35 schrieb Markus Ermert:
> Auch als nativen Deutschen macht einen die verbreitete Unhöflichlichkeit in
> vielen Teilen von Handel und Gastronomie immer wieder sprachlos.
>
> Kassiererinnen in Billigshops, die während des Kassierend mit Kollegen
> plaudern.

Da kann man ja nur Leute hinstellen, die bereit sind, für den
Billigstlohn zu arbeiten. Die also nichts anderes finden. Motivation ist
da nicht zu erwarten.

Frank Hucklenbroich

unread,
Feb 21, 2024, 3:42:26 PMFeb 21
to
Am Fri, 16 Feb 2024 21:52:40 +0100 schrieb Peter J. Holzer:

> On 2024-02-16 13:12, René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
>> On 2/16/2024 6:15, Stefan Ram wrote:
>>> Als ich einen Bartschneider in einem der kleinen inhabergeführten
>>> Elektrogeschäfte kaufen wollte, die es damals in Zehlendorf
>>> noch gab, wurde ich angeschnauzt, daß das "Barttrimmer" heiße.
> [...]
>>> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
>>> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
>>> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
>>> ihren Arbeitsnutzer.
>>
>> Eben, und weisste wer mich NICHT anschnauzt> Amazon. Aber "hilfe, die
>> Innenstaedte sterben aus".
>
> Ich dachte, du lebst in einem Land, in dem auf Kundenanschnauzen
> schwerer Kerker bei Wasser und Brot steht?

Du magst mal in Berlin Bus fahren?

Grüße,

Frank (der in der Hauptstadt übelst angeschnauzt wurde vom Busfahrer, weil
er hinten eingestiegen ist, ohne den Fahrschein vorne vorzuzeigen, was in
Köln so nicht Uzo ist)

Detlef Meißner

unread,
Feb 21, 2024, 3:50:13 PMFeb 21
to
Det ist mir schnuppe.

Frank Hucklenbroich

unread,
Feb 21, 2024, 4:10:34 PMFeb 21
to
Nicht "Dit"?

Nitpicking :-)

Grüße,

Frank

Detlef Meißner

unread,
Feb 21, 2024, 4:39:47 PMFeb 21
to
Da, wo ich mich mal rumgetrieben habe, hieß es "det" wie Detlef.:-)

"Dit" spricht Krömer, der kommt aus dem Osten. Vielleicht ist das aber
auch Neuberlinerisch.

Peter J. Holzer

unread,
Feb 21, 2024, 5:11:51 PMFeb 21
to
On 2024-02-21 20:42, Frank Hucklenbroich <huckle...@gmx.net> wrote:
> Am Fri, 16 Feb 2024 21:52:40 +0100 schrieb Peter J. Holzer:
>> On 2024-02-16 13:12, René Marquardt <k98m...@gmail.com> wrote:
>>> On 2/16/2024 6:15, Stefan Ram wrote:
>>>> Als ich einen Bartschneider in einem der kleinen inhabergeführten
>>>> Elektrogeschäfte kaufen wollte, die es damals in Zehlendorf
>>>> noch gab, wurde ich angeschnauzt, daß das "Barttrimmer" heiße.
>> [...]
>>>> Solche Wortklaubereien dienen vielleicht dem Selbstbewußtsein
>>>> derjenigen, die sonst wenig haben, mit dem sie dies aufrecht-
>>>> erhalten können, sind aber nicht unbedingt umsatzfördernd für
>>>> ihren Arbeitsnutzer.
>>>
>>> Eben, und weisste wer mich NICHT anschnauzt> Amazon. Aber "hilfe, die
>>> Innenstaedte sterben aus".
>>
>> Ich dachte, du lebst in einem Land, in dem auf Kundenanschnauzen
>> schwerer Kerker bei Wasser und Brot steht?
>
> Du magst mal in Berlin Bus fahren?

René lebt meines Wissens nicht in Berlin, nicht mal Berlin, TX.

hp

Sergio Gatti

unread,
Feb 21, 2024, 5:35:52 PMFeb 21
to
Markus Ermert hat am 21.02.2024 um 23:00 geschrieben:
Vor oder nach Corona?


> Ich warnte mal einen Berlinbesucher, er möge auf jeden Fall seinen
> Fahrschein dem Busfahrer zeigen, da sonst akute Anblaffgefahr.

1. Na und? Können Westdeutsche kein Anblaffen ertragen? Snowflakes!
2. War das vor oder nach Corona? Ich frage deshalb, weil Busfahrer bis
vor Kurzem keine Chance hatten, Fahrscheine zu überprüfen, wenn man
hinten einsteigt.


> Er, etwas
> ängstlich, zeigt das Ticket also recht deutlich und nah vor. Darauf der
> Busfahrer: "Ja wattn, soll ick det jetzt uffessen oder wat."
>
> Berlinbesucher sprachlos.

Zu Recht, da sehr schlecht beraten.

Grüße aus dem Bezirk Treptow-Köpenick. Wo wohnst du? sergiogatti@... ist
gültig.

Lars Gebauer

unread,
Feb 21, 2024, 6:37:08 PMFeb 21
to
Am 21.02.24 um 23:00 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Am 17.02.24 um 14:35 schrieb Markus Ermert:
>>> Auch als nativen Deutschen macht einen die verbreitete Unhöflichlichkeit in
>>> vielen Teilen von Handel und Gastronomie immer wieder sprachlos.
>>
>> Die freche Dreistigkeit mancher Kunden/Gäste nicht minder.
>
> Genau diese Denke ist der Kern des deutschen Problems. Wer meint, freche
> Kunden rechtfertigen unhöfliche Verkäufer,

Mit dem klitzekleinen Unterschied, daß es nicht um Rechtfertigung geht.
Denn hierzu besteht weder Grund noch Anlaß.

Bertel Lund Hansen

unread,
Feb 22, 2024, 2:40:38 AMFeb 22
to
Markus Ermert wrote:

> Genau diese Denke ist der Kern des deutschen Problems. Wer meint, freche
> Kunden rechtfertigen unhöfliche Verkäufer, der schlägt als Schreiner auch
> das Holz kaputt, wenn es zu spröde ist, anstatt es dann eben vorsichtiger
> zu bearbeiten.

Da stimme ich im Prinzip zu, aber ...

> Es ist der Kern des Jobs von Dienstleistern und Händlern, zu ihren Kunden
> höflich zu sein. Wenn sie das unter etwas erschwerten Bedingungen nicht
> schaffen, machen sie ihren Job nicht gut.

es gibt heute Menschen, die alle Grenzen sprengen und eine höfliche
Gespräch unmöglich machen. Es hilft aber natürlich nicht im selben Ton
zu antworten.

--
Bertel, Denmark

Bertel Lund Hansen

unread,
Feb 22, 2024, 2:49:22 AMFeb 22
to
wolfgang s wrote:

> In Berlin hat sich die Regel, an welcher Tür man einsteigt, über die
> Jahre mehrmals hin und her geändert, und verschiedene Busunternehmen
> legen sie zudem verschieden aus. Ich hab völlig den Überblick verloren
> was nun gilt, und es ist mir jetzt egal.

In der Statt, wo ich früher lebte, steigt man immer ein vorne, und der
Busfahrer kontrolliert den Fahrschein.

In Aarhus ist es gleichgültig, wo man einsteigt, und die Kontrolle
werden von anderen Personen gemacht. Sie steigen den Bus an züfälligen
Zeiten auf.

--
Bertel, Denmark

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 3:40:22 AMFeb 22
to
wolfgang s wrote:

> [...] Ermert <mspa...@gmail.com>
> wrote in news:l3oaac...@mid.individual.net:




>> Damals war das vor allen eine gewerkschaftliche Gehaltstariffrage.
>> AFAIR waren die Fahrer nach Abschaffung der Schaffner höher
>> eingruppiert worden

> Die Schaffner sind schon in den 1960er Jahren abgeschafft worden, das
> ist vor meiner Zeit. Ich kenne bewusst nur die Ära des Einmannbetriebs,
> dh wo der Fahrer für Fahrkartenverkauf und ggf. -kontroller zuständig
> ist. Aber ob und wie er das zu tun habe, das hat sich so oft geändert
> dass einem der Kopf schwirrt. Der Status Quo ist in der Realität
> undefiniert; verschiedene Busunternehmen handhaben das verschieden, bei
> der BVG machen verschiedene Busfahrer es verschieden.

Jedenfalls schreiben jetzt Busfahrer aus anderen Gegenden,
sie hätten es aufgegeben, sich Tarifaktualisierungen reinzuziehen,
dafür würden sie nicht (entsprechend) bezahlt.

In der Mainzer Gegend gibt es übrigens Buslinien, bei denen
kontrollierter Einstieg lediglich außerhalb des Stadtgebiets
angesagt ist oder war.

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 3:40:29 AMFeb 22
to
Gatti wrote:

> [...] Ermert hat am 21.02.2024 um 23:00 geschrieben:




>> Ich warnte mal einen Berlinbesucher, er möge auf jeden Fall seinen
>> Fahrschein dem Busfahrer zeigen, da sonst akute Anblaffgefahr.

> 1. Na und? Können Westdeutsche kein Anblaffen ertragen? Snowflakes!

Du bist doch schon bei einem hochverdienten
"Schuster, bleib bei Deinem Leisten" aus
Inkompetenz ausgeflippt.

Also geh erst mal in Dich, bevor Du weiter herabwürdigst.

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 3:40:32 AMFeb 22
to
Bertel Lund Hansen wrote:

> Sie steigen den Bus an züfälligen
> Zeiten auf.

Das kannst Du besser (formulieren).

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 4:10:11 AMFeb 22
to
Ermert wrote:
> Ich warnte mal einen Berlinbesucher, er möge auf jeden Fall seinen
> Fahrschein dem Busfahrer zeigen, da sonst akute Anblaffgefahr. Er, etwas
> ängstlich, zeigt das Ticket also recht deutlich und nah vor. Darauf der
> Busfahrer: "Ja wattn, soll ick det jetzt uffessen oder wat."

> Berlinbesucher sprachlos.

Nebenan schrieb ein Herr Pfingst sinngemäß, nachdem
er im Berliner Dunstkreis die Kleingruppenkarte
gezeigt hatte, wollte nun auch $Begleitperson hinein
und Platz nehmen.

Daraufhin Buskutscherin im Kasernenhofton ungefähr:

"Die hat es wohl nicht nötig, mir ihre Fahrkarte zu zeigen?!"

wjes

unread,
Feb 22, 2024, 4:10:48 AMFeb 22
to
Am 22.02.24 um 08:10 schrieb Markus Ermert:
> Ist das jetzt ironisch oder versteht Ihr wirklich nicht, wo für Gäste aus
> höflicheren Gegenden das Problem liegt?

Det Problem liecht, wenn übahaupt, bei de Jäste.

Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
ham zu Hause, wa?

Und sowat wird ehm bedient. Jerne.

Freut mir jeholfen zu hahm.


--
w

wjes

unread,
Feb 22, 2024, 4:14:46 AMFeb 22
to
Am 22.02.24 um 08:31 schrieb wolfgang s:
> Die Schaffner sind schon in den 1960er Jahren abgeschafft worden, das
> ist vor meiner Zeit. Ich kenne bewusst nur die Ära des Einmannbetriebs,
> dh wo der Fahrer für Fahrkartenverkauf und ggf. -kontroller zuständig
> ist. Aber ob und wie er das zu tun habe, das hat sich so oft geändert
> dass einem der Kopf schwirrt. Der Status Quo ist in der Realität
> undefiniert; verschiedene Busunternehmen handhaben das verschieden, bei
> der BVG machen verschiedene Busfahrer es verschieden.
>

Du kannst das ja letztlich halten wie du willst mit der deutschen
Sprache, aber die Busfahrer in Berlin sind nicht alle verschieden,
sondern leben noch, und zwar völlig unterschiedlich.

--
w

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 4:30:38 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 07:57 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Am 21.02.24 um 23:00 schrieb Markus Ermert:
>>> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>>>> Am 17.02.24 um 14:35 schrieb Markus Ermert:
>>>>> Auch als nativen Deutschen macht einen die verbreitete Unhöflichlichkeit in
>>>>> vielen Teilen von Handel und Gastronomie immer wieder sprachlos.
>>>>
>>>> Die freche Dreistigkeit mancher Kunden/Gäste nicht minder.
>>>
>>> Genau diese Denke ist der Kern des deutschen Problems. Wer meint, freche
>>> Kunden rechtfertigen unhöfliche Verkäufer,
>>
>> Mit dem klitzekleinen Unterschied, daß es nicht um Rechtfertigung geht.
>> Denn hierzu besteht weder Grund noch Anlaß.
>
> Du bestätigst den Kern dieser Denke und bist quasi deren Prototyp: Was
> interessieren mich die anderen, wenn es doch nur um mich und meine Kumpels
> geht.

Exakt dieses Verhalten legen manche Kunden/Gäste an den Tag. Sie sehen
sich und ihre Interessen im Mittelpunkt, kümmern sich nicht um Andere
und erwarten, daß sich alles nur sie dreht.

Nicht falsch verstehen: Das ist vollkommen ok! Dagegen ist nichts
einzuwenden.

Ihre alberne aber anmaßende Lächerlichkeit zeigen sie erst mit dem
Anspruch, daß Andere dieses Spiel mitmachen.

--
„Wenn Sie für Ihr Experiment Statistiken brauchen, dann sollten Sie
lieber ein besseres Experiment machen.“
--Ernest Rutherford

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 4:31:59 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 10:10 schrieb wjes:
> Am 22.02.24 um 08:10 schrieb Markus Ermert:
>> Ist das jetzt ironisch oder versteht Ihr wirklich nicht, wo für Gäste aus
>> höflicheren Gegenden das Problem liegt?
>
> Det Problem liecht, wenn übahaupt, bei de Jäste.
>
> Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
> ham zu Hause, wa?

Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
>
> Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
>
Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.

Gunther Kriegeskotte

unread,
Feb 22, 2024, 5:16:06 AMFeb 22
to
> Am 21.02.2024 um 22:10 schrieb schrieb Detlef Meißner> ...
>>> Det ist mir schnuppe.
>>
>> Nicht "Dit"?
>
> Da, wo ich mich mal rumgetrieben habe, hieß es "det" wie Detlef.:-)
>
> "Dit" spricht Krömer, der kommt aus dem Osten. Vielleicht ist das aber
> auch Neuberlinerisch.

Von 1942 bis 1961 in Berlin gelebt - und eifrig berlinert. Ein "det" gab
es in meinem Umfeld definitiv nicht, sondern ausschließlich "dit".
Wenn man trotzdem mal ein "det" vernahm, dann kam es von einem
'Externen' / 'Zugereisten', der sich (aus welchem Grund auch immer) im
Berlinern versuchte.

G.K.

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 5:28:42 AMFeb 22
to
Mein Vater und meine Großeltern waren Berliner. Die haben nicht "dit"
gesagt.

https://abgedichtet.org/?p=135

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 6:09:09 AMFeb 22
to
Detlef Meißner wrote:

> Am 22.02.2024 um 11:16 schrieb Gunther Kriegeskotte:
>>> Am 21.02.2024 um 22:10 schrieb schrieb Detlef Meißner> ...
>>>>> Det ist mir schnuppe.
>>>>
>>>> Nicht "Dit"?
>>>
>>> Da, wo ich mich mal rumgetrieben habe, hieß es "det" wie Detlef.:-)
>>>
>>> "Dit" spricht Krömer, der kommt aus dem Osten. Vielleicht ist das aber
>>> auch Neuberlinerisch.
>>
>> Von 1942 bis 1961 in Berlin gelebt - und eifrig berlinert. Ein "det" gab
>> es in meinem Umfeld definitiv nicht, sondern ausschließlich "dit".
>> Wenn man trotzdem mal ein "det" vernahm, dann kam es von einem
>> 'Externen' / 'Zugereisten', der sich (aus welchem Grund auch immer) im
>> Berlinern versuchte.

> Mein Vater und meine Großeltern waren Berliner. Die haben nicht "dit"
> gesagt.

Die Variante 'dit' soll für 'dies' stehen...
http://www.beermannkiez.de/Berliner%20Dialekt.html

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 6:14:49 AMFeb 22
to
Und eine Variante f+r "dit" ist "ditte".

Wobei ich meine, häufiger "dette" gehört zu haben.

Dette

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 7:07:29 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 12:07 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Exakt dieses Verhalten legen manche Kunden/Gäste an den Tag. Sie sehen
>> sich und ihre Interessen im Mittelpunkt, kümmern sich nicht um Andere
>> und erwarten, daß sich alles nur sie dreht.
>>
>> Nicht falsch verstehen: Das ist vollkommen ok! Dagegen ist nichts
>> einzuwenden.
>
> Klar, Du bist ja exakt so einer.

Du kennst mich halt nicht.

>> Ihre alberne aber anmaßende Lächerlichkeit zeigen sie erst mit dem
>> Anspruch, daß Andere dieses Spiel mitmachen.
>
> Du vergisst, dass es sich hier um eine Arbeitsbeziehung handelt.

Ach ja. Womöglich um ein Herrschaft- vs. Dienstpersonal-Verhältnis?

Gut erkannt. Genau das ist mein Kritikpunkt.

> Die Gleichung "Kunde unfreundlich = Dienstleister grantelberechtigt" geht

Es geht mir nicht um unfreundliche Kunden. Es geht um eingebildete,
pseudo-freundliche Lackaffen. Die sich darüber echauffieren, daß ihr
Lackaffentum nicht honoriert wird.

Stephan Seitz

unread,
Feb 22, 2024, 7:18:48 AMFeb 22
to
Markus Ermert <mspa...@gmail.com> wrote:
> Wer minderfreundliche Kunden mit Anblaffen bestraft, hat den Beruf
> verfehlt. Genau wie ein Elektriker, der nach einem Kurzschluss seine Arbeit
> einstellt. Klar wird im Unfreundlichkeits- und Kurzschlussfall die Arbeit
> schwerer, und man will so was nicht oft haben. So ist das Berufsleben.

Und da man nicht freiwillig in der Scheiße des Berufslebens im
Speziellen bzw. im Leben im Allgemeinen ist, sondern wegen des
Sadismus der Erzeuger, gibt es keinen Grund, sich das gefallen zu
lassen.

> Die Gleichung "Kunde unfreundlich = Dienstleister grantelberechtigt"
> geht aber nur bei Gesellschaften des Gebauer- oder
> Radikalberliner-Typus auf.

Das gilt überall dort, wo sich Leute nicht als Sklaven sehen.

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Heiko Schlichting

unread,
Feb 22, 2024, 7:26:07 AMFeb 22
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
> Am 22.02.2024 um 10:10 schrieb wjes:
>> Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
>> ham zu Hause, wa?
>
> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?

Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
"Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
der Großstadt" zugeht.

Dass der "Zuckerkuchen", den man mir dann angedreht hat, kein bisschen so
schmeckt wie norddeutscher Butterkuchen, den ich kaufen wollte und bis
heute nicht in Berlin gefunden habe, gehört eher in die mampf-Newsgroup.

>> Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
>>
> Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.

Ich bin - 38 Jahre später - offensichtlich immer noch da, wenn man die
brandenburgische Kleinstadt mal als "Zehlendorf Süd" zu Berlin rechnet.

Heiko

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 7:36:32 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:18 schrieb Stephan Seitz:

> Das gilt überall dort, wo sich Leute nicht als Sklaven sehen.

"Ich bin kein Sklave, deshalb benehme ich mich schlecht!"

So wird man nie aus der Sklavenrolle herauskommen.

Detlef

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 7:37:54 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:26 schrieb Heiko Schlichting:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
>
> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
> meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
> "Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
> Ihnen helfen?"

Typische Verkäuferfrechheit. Sehe ich irklich so alt, krank und
behindert aus, daß ich auf meine (vermeintliche) Hilfebedürftigkeit hin
angesprochen werden möchte?

Das wollen ja meist noch nichtmal die Leute, die wirklich alt, krank und
behindert sind.

> - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
> natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
> der Großstadt" zugeht.

Umso seltsamer ist es, daß sich selbst gesunde Leute als hilfebedürftig
betrachten.

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 7:40:05 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:26 schrieb Heiko Schlichting:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 10:10 schrieb wjes:
>>> Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
>>> ham zu Hause, wa?
>>
>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
>
> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
> meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
> "Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
> Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
> natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
> der Großstadt" zugeht.

OK, daran habe ich mich noch nie gestört, vermutlich weil ich etwas
vorbelastet bin.

> Dass der "Zuckerkuchen", den man mir dann angedreht hat, kein bisschen so
> schmeckt wie norddeutscher Butterkuchen, den ich kaufen wollte und bis
> heute nicht in Berlin gefunden habe, gehört eher in die mampf-Newsgroup.

Ja nun, Berlin hat nicht alle(s). :-)

>>> Und sowat wird ehm bedient. Jerne.
>>>
>> Ja, da ist man bedient und nimmt seinen Koffer mit.
>
> Ich bin - 38 Jahre später - offensichtlich immer noch da, wenn man die
> brandenburgische Kleinstadt mal als "Zehlendorf Süd" zu Berlin rechnet.

Irgendwas muss dich ja dort halten.
Aber bitte nicht unhöflich sein, sonst denken die Touristen, du wärst
ein Berliner. :-)

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 7:41:43 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:37 schrieb Lars Gebauer:
> Am 22.02.2024 um 13:26 schrieb Heiko Schlichting:
>> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
>>
>> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
>> meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
>> "Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
>> Ihnen helfen?"
>
> Typische Verkäuferfrechheit. Sehe ich irklich so alt, krank und
> behindert aus, daß ich auf meine (vermeintliche) Hilfebedürftigkeit hin
> angesprochen werden möchte?
>
> Das wollen ja meist noch nichtmal die Leute, die wirklich alt, krank und
> behindert sind.
>
>> - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
>> natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
>> der Großstadt" zugeht.
>
> Umso seltsamer ist es, daß sich selbst gesunde Leute als hilfebedürftig
> betrachten.

Die Formulierung "wie kann ich Ihnen helfen?" scheinst du nicht zu kennen.

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 7:43:32 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:25 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 12:07 schrieb Markus Ermert:
>>> Du vergisst, dass es sich hier um eine Arbeitsbeziehung handelt.
>>
>> Ach ja. Womöglich um ein Herrschaft- vs. Dienstpersonal-Verhältnis?
>
> So ist es.

Genau so geht die Denke jener Kunden. Mit einem gleichberechtigten
Verhältnis auf Augenhöhe kommen die einfach nicht klar.

Heiko Schlichting

unread,
Feb 22, 2024, 7:50:47 AMFeb 22
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
> Irgendwas muss dich ja dort halten.

Ja, so ist es. Die nicht so ausgeprägte Höflichkeit ist es nicht, aber es
gibt doch eine Vielzahl von Annehmlichkeiten in Berlin, so dass man hier
sehr gut leben kann.

> Aber bitte nicht unhöflich sein, sonst denken die Touristen, du wärst
> ein Berliner. :-)

Daaageeegeeen heeelfeeen schooon diiieee geeedeeehnteeen Voookaaaleee.

Heeeiiikooo

Stephan Seitz

unread,
Feb 22, 2024, 7:51:30 AMFeb 22
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
> Am 22.02.2024 um 13:18 schrieb Stephan Seitz:
>> Das gilt überall dort, wo sich Leute nicht als Sklaven sehen.
> "Ich bin kein Sklave, deshalb benehme ich mich schlecht!"

Nein. "Ich bin kein Sklave, daher akzeptiere ich keine schlechte
Behandlung." Wald - Echo.

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 7:53:11 AMFeb 22
to
Heiko Schlichting wrote:

> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 10:10 schrieb wjes:
>>> Die Mehrzahl vonne Touris kommt doch jenau deshalb um wat zu erzählen zu
>>> ham zu Hause, wa?
>>
>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?

> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
> meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
> "Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
> Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war.

Huch, in welcher Kleinstadt war das an der Bäckertheke üblich?

Hier eher "Was hättense denn gern?" oder "Was darf es sein",
vielleicht noch "Sie wünschen?"

Andererseits wurde in Berlin meinem Bruder mal ein herzhaftes
"Sie Krien nochn Sechser raus!" nachgerufen, als er gerade auf
die Straße treten wollte.

Gruß, ULF

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 7:53:14 AMFeb 22
to
Lars Gebauer wrote:

> Am 22.02.2024 um 13:26 schrieb Heiko Schlichting:
>> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?
>>
>> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter bei
>> meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem lauten
>> "Wat wolln'se?" angesprochen wurde. Und nicht mit "Guten Tag, wie kann ich
>> Ihnen helfen?"

> Typische Verkäuferfrechheit. Sehe ich irklich so alt, krank und
> behindert aus, daß ich auf meine (vermeintliche) Hilfebedürftigkeit hin
> angesprochen werden möchte?

> Das wollen ja meist noch nichtmal die Leute, die wirklich alt, krank und
> behindert sind.

>> - wie ich das gewohnt war. Das hat nachhaltig gewirkt und
>> natürlich habe ich meinen Freunden und der Familie berichtet, wie es so "in
>> der Großstadt" zugeht.

> Umso seltsamer ist es, daß sich selbst gesunde Leute als hilfebedürftig
> betrachten.

Am Auskunftschalter:

"Was darf ich für Sie tun?"

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 7:56:24 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:50 schrieb Heiko Schlichting:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Irgendwas muss dich ja dort halten.
>
> Ja, so ist es. Die nicht so ausgeprägte Höflichkeit ist es nicht, aber es
> gibt doch eine Vielzahl von Annehmlichkeiten in Berlin, so dass man hier
> sehr gut leben kann.

Und die gibt es woanders nicht?

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 7:59:22 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:51 schrieb Stephan Seitz:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 13:18 schrieb Stephan Seitz:
>>> Das gilt überall dort, wo sich Leute nicht als Sklaven sehen.
>> "Ich bin kein Sklave, deshalb benehme ich mich schlecht!"
>
> Nein. "Ich bin kein Sklave, daher akzeptiere ich keine schlechte
> Behandlung." Wald - Echo.

Na, ja, wer da den Anfang gemacht hat, lässt sich als unbeteiligter
Beobachter schnell feststellen.

Bei manchen Menschen hat man den Eindruck, die schlechte Behandlung
besteht darin, dass sie überhaupt ihren Job tun sollen.

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 8:21:58 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 14:00 schrieb Markus Ermert:
> Konsequenterweise antwortest Du mit grimmiger Miene auf die Frage "Wie geht
> es Ihnen?" natürlich mit "Na super, sehen Sie das etwa nicht?"

Konsequenterweise hängt das ganz schwer davon ab, wer und warum fragt.

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 22, 2024, 8:53:30 AMFeb 22
to
Ermert wrote:

> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 14:00 schrieb Markus Ermert:
>>> Konsequenterweise antwortest Du mit grimmiger Miene auf die Frage "Wie geht
>>> es Ihnen?" natürlich mit "Na super, sehen Sie das etwa nicht?"
>>
>> Konsequenterweise hängt das ganz schwer davon ab, wer und warum fragt.

> Beleg Nummer vier. Es wird sich halt in Deutschland nicht ändern. Menschen
> aus höflicheren Kulturen müssen einfach damit zurechtkommen.

Oder sie machen einen Bogen um Euch beide.

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 8:59:14 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 14:37 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Am 22.02.2024 um 14:00 schrieb Markus Ermert:
>>> Konsequenterweise antwortest Du mit grimmiger Miene auf die Frage "Wie geht
>>> es Ihnen?" natürlich mit "Na super, sehen Sie das etwa nicht?"
>>
>> Konsequenterweise hängt das ganz schwer davon ab, wer und warum fragt.
>
> Beleg Nummer vier. Es wird sich halt in Deutschland nicht ändern. Menschen
> aus höflicheren Kulturen müssen einfach damit zurechtkommen.

Menschen aus höflicheren Kulturen kommen gar nicht erst auf die Idee,
eine solche (intime) Frage zu stellen. Bzw., sie haben einen Grund dazu
und die Frage beruht auf ehrlicher Anteilnahme.

Was Du hingegen versuchst ist, einer vollständig verlogenen
Pseudo-Höflichkeit das Wort zu reden. Einer verkommenen
Schein-Höflichkeit, die sich nicht im geringsten um das Gegenüber schert
sondern ausschließlich dazu dient, die eigene Befindlichkeit in den
Mittelpunkt zu stellen.

Mein Kritikpunkt von Anfang an.

Stefan Schmitz

unread,
Feb 22, 2024, 9:33:37 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 13:18 schrieb Stephan Seitz:
> Markus Ermert <mspa...@gmail.com> wrote:
>> Wer minderfreundliche Kunden mit Anblaffen bestraft, hat den Beruf
>> verfehlt. Genau wie ein Elektriker, der nach einem Kurzschluss seine Arbeit
>> einstellt. Klar wird im Unfreundlichkeits- und Kurzschlussfall die Arbeit
>> schwerer, und man will so was nicht oft haben. So ist das Berufsleben.
>
> Und da man nicht freiwillig in der Scheiße des Berufslebens im
> Speziellen bzw. im Leben im Allgemeinen ist, sondern wegen des
> Sadismus der Erzeuger, gibt es keinen Grund, sich das gefallen zu
> lassen.

Haben dir deine Eltern bei Todesstrafe verboten, einen Beruf zu
ergreifen, der deinen Neigungen entspricht?
Wer gern Leute anblafft, muss ja nicht unbedingt im Kundendienst
arbeiten. Militär passt ganz gut.

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 22, 2024, 9:50:23 AMFeb 22
to
Heiko Schlichting meinte:

>> Über die Unhöflichkeit der Berliner (Busfahrer)?

Die ist mir auch seit der damals obligatorischen Klassengahrt zum
Westpol der Welt in unguter Erinnerung.
>
> Ja, auch. Ich weiß noch genau, dass ich als norddeutscher Kleinstädter
> bei meinem ersten Einkauf in einer Bäckerei in West-Berlin mit einem
> lauten "Wat wolln'se?" angesprochen wurde.

So angesprochen zu werden, fände ich auch, ähm, gewöhnungsbedürftig,
aber ...

> Und nicht mit "Guten Tag,
> wie kann ich Ihnen helfen?" - wie ich das gewohnt war.

... diese letztere Formulierung kommt mir allerdings auch komisch vor.
Der Verkäufer soll mir doch gar micht helfen, der soll mir was
verkaufen. Ich kenne da Formulierungen wie "was darfs für Sie sein?"
--
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HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Lars Gebauer

unread,
Feb 22, 2024, 9:56:20 AMFeb 22
to
Am 22.02.2024 um 15:23 schrieb Markus Ermert:
> Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:
>> Bzw., sie haben einen Grund dazu
>> und die Frage beruht auf ehrlicher Anteilnahme.
>
> Das ist halt die deutsche Sicht. "How are you, Sir?", "very bad". "Was kann
> ich für Sie tun?" "Nix, bin doch nicht behindert."

Berechtigte Frage. Aber falsche Antwort.

Hier hast Du das was ich meine, verlogene Pseudo-Höflichkeit, ganz
unbewußt aber demonstrativ auf die Spitze getrieben.

>> Was Du hingegen versuchst ist, einer vollständig verlogenen
>> Pseudo-Höflichkeit das Wort zu reden. Einer verkommenen
>> Schein-Höflichkeit, die sich nicht im geringsten um das Gegenüber schert
>> sondern ausschließlich dazu dient, die eigene Befindlichkeit in den
>> Mittelpunkt zu stellen.
>
> Genau das ist bei der von mir beschriebenen Art ja nicht der Fall, im
> Gegenteil.

Es fällt Dir noch nicht einmal auf, siehe oben. Du hast diese
Verlogenheit dermaßen verinnerlicht, daß Du sie a) für völlig normal
hältst und sie Dir b) aus genau diesem Grund überhaupt nicht mehr auffällt.

Es ist ja allgemein bekannt, daß Menschen zu runden 90 % mehr oder
weniger stark lügen. Alle Menschen. Das ist auch gar nicht weiter
schlimm ud auch gar nicht weiter tragisch. Die meisten Menschen besitzen
aber auch genügend Selbstreflektivität um zu merken, wenn sie es mal
versehentlich übertrieben haben.

Du nicht. Du versuchst stattdessen die Lüge zur Norm zu erheben.
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