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Re: Aussprache des Wortes "Beta"

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Michael J

unread,
Feb 21, 2013, 10:21:13 AM2/21/13
to
On 21 Feb., 15:40, r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) wrote:
>   [beta] Wie spricht man es denn nun richtig aus?

Die Griechen sagen [v'ita].

Lars Bräsicke

unread,
Feb 21, 2013, 11:07:55 AM2/21/13
to
Die Griechen, was wissen die schon ...

Joachim Pense

unread,
Feb 21, 2013, 11:50:47 AM2/21/13
to
Am 21.02.2013 15:40, schrieb Stefan Ram:
> Ich spreche den ersten Vokal in �Beta� als [e:],
> h�re aber manchmal ein kurzes [e]. Jetzt lese ich in
>
> http://de.wiktionary.org/wiki/Beta-Version
>
> sogar ein [E]! Wie spricht man es denn nun richtig aus?
>

Schulaussprache B��ta.

Joachim

Rike Kunze

unread,
Feb 21, 2013, 11:56:15 AM2/21/13
to
Joachim Pense schrieb:
Der Buchstabe: Beta, mit kurzem e, in Latein/Griechisch wie in Mathe.

Als Programmversion(szusatz): Beeta.

-rike

Jaakob Kind

unread,
Feb 21, 2013, 12:05:19 PM2/21/13
to
"Joachim Pense" <sn...@pense-mainz.eu> wrote in message
news:aon1j7...@mid.individual.net...
Das ist mir noch nie begegnet. Mathematiker sagen meist "b�ta", sonst h�rt
man auch schon mal "beeta", das finde ich aber eher ungew�hnlich.

Viele Gr��e
Jaakob

Joachim Pense

unread,
Feb 21, 2013, 12:16:28 PM2/21/13
to
In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem � ausgesprochen.

Joachim

Joachim Pense

unread,
Feb 21, 2013, 12:18:58 PM2/21/13
to
Naja, Beta wird ja mit eta geschrieben, und das ist nach der klassischen
griechischen Schulaussprache ein langes �. H�lderlin hat es sogar so
transkribiert ("Antigonae").

Joachim

Reinhard Zwirner

unread,
Feb 21, 2013, 1:28:53 PM2/21/13
to
Rike Kunze schrieb:

[...]
> Der Buchstabe: Beta, mit kurzem e, in Latein/Griechisch wie in Mathe.

FAIK falsch. Der 2. Buchstabe in "Beta" ist kein Epsilon, sondern ein
Eta (�ta): und der ist lang! Darauf hat sogar unser Mathelehrer geachtet
und bei falscher (= kurzer) Aussprache sofort helfend eingegriffen ;-) ...

Ciao

Reinhard

Reinhard Zwirner

unread,
Feb 21, 2013, 1:30:46 PM2/21/13
to
Joachim Pense schrieb:

[...]
> Naja, Beta wird ja mit eta geschrieben, und das ist nach der klassischen
> griechischen Schulaussprache ein langes �. H�lderlin hat es sogar so
> transkribiert ("Antigonae").

O, o, H�lderlins Interlinear�bersetzungen <grusel>.

SCNR

Reinhard

Christina Kunze

unread,
Feb 21, 2013, 4:40:01 PM2/21/13
to
Es wird ja auch mit Eta geschrieben. Bei uns in Mathe hie� es aber auch
"Betta".

chr

Christina Kunze

unread,
Feb 21, 2013, 4:42:14 PM2/21/13
to
Am 21.02.2013 18:18, schrieb Joachim Pense:
>
> Naja, Beta wird ja mit eta geschrieben, und das ist nach der klassischen
> griechischen Schulaussprache ein langes �. H�lderlin hat es sogar so
> transkribiert ("Antigonae").

K�nnen wir uns auf "klassische deutsche Schulaussprache des
Altgriechischen" einigen?
Ich bin da zum Gl�ck von Ungarn gepr�gt, da d�rfen Tau und Theta
unterschiedlich klingen, und man wei� beim Nachschlagen im W�rterbuch
noch, welches T man sucht.
Und das Eta ist ein langes E.

chr

Joachim Pense

unread,
Feb 22, 2013, 12:45:29 AM2/22/13
to
Am 21.02.2013 22:42, schrieb Christina Kunze:
> Am 21.02.2013 18:18, schrieb Joachim Pense:
>>
>> Naja, Beta wird ja mit eta geschrieben, und das ist nach der klassischen
>> griechischen Schulaussprache ein langes �. H�lderlin hat es sogar so
>> transkribiert ("Antigonae").
>
> K�nnen wir uns auf "klassische deutsche Schulaussprache des
> Altgriechischen" einigen?

Nat�rlich.

Joachim

Rike Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 2:21:28 AM2/22/13
to
Das haben wir ja in Berlin nicht.

-rike

Lothar Frings

unread,
Feb 22, 2013, 2:30:04 AM2/22/13
to
Rike Kunze tat kund:

> Der Buchstabe: Beta, mit kurzem e, in Latein/Griechisch wie in Mathe.
>
> Als Programmversion(szusatz): Beeta.

Klar, es kommt ja nicht von "better", sondern
von "beten".

Volker Gringmuth

unread,
Feb 22, 2013, 2:41:17 AM2/22/13
to
Rike Kunze wrote:

> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä ausgesprochen.
>
> Das haben wir ja in Berlin nicht.

Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.


vG

Rike Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 2:53:50 AM2/22/13
to
Volker Gringmuth schrieb:
Wasch? Wasch hasch jesacht?

Ich werde das absolute Dialektmischmasch aus Schwäbisch und Berlinisch
formen und damit alle restlos verwirren.

-rike

Manfred Hoß

unread,
Feb 22, 2013, 3:12:35 AM2/22/13
to
Am Fri, 22 Feb 2013 08:53:50 +0100 schrieb Rike Kunze:

> Volker Gringmuth schrieb:
>> Rike Kunze wrote:
>>
>>> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem � ausgesprochen.
>>>
>>> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>>
>> Gut, da� du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>
> Wasch? Wasch hasch jesacht?
>
> Ich werde das absolute Dialektmischmasch aus Schw�bisch und Berlinisch
> formen und damit alle restlos verwirren.

Damit l�ufst du aber Gefahr, dass dich hinterher weder Berliner noch
Schwaben leiden k�nnen. Und du w�rst Thierses Erzfeind. ;-)

Gru�
Manfred.

Sergio Gatti

unread,
Feb 22, 2013, 3:13:42 AM2/22/13
to
Stefan Ram schrieb:
> Ich spreche den ersten Vokal in �Beta� als [e:],
> h�re aber manchmal ein kurzes [e]. Jetzt lese ich in
>
> http://de.wiktionary.org/wiki/Beta-Version
>
> sogar ein [E]! Wie spricht man es denn nun richtig aus?


Bitte "richtig" definieren. Wir haben gesehen, dass es
mehrere Meinungen gibt.

Meine vor�bergehende Definition der "richtigen Aussprache":
die Aussprache, die in anerkannten Aussprachew�rterb�chern
eingetragen ist. �ber diese Definition k�nnen wir nat�rlich
gerne diskutieren. Aber denkt bitte daran: Deutsche
Muttersprachler d�rfen Aussprachew�rterb�cher ignorieren,
aber als Ausl�nder kann ich mich nicht auf mein
muttersprachliches Sprachgef�hl verlassen.
Genauer gesagt, das mache ich st�ndig, aber nur in der
Newsgruppe it.cultura.linguistica.italiano. :-)

Vielleicht kann jemand in einem west- oder gesamtdeutschen
W�rterbuch der deutschen Aussprache nachschlagen.
Ich habe hier nur eine ostdeutsche Ausgabe (Leipzig, 1974).
Dort steht Beta mit geschlossenem und langem e wie im Wort
"Steg", genau wie du es aussprichst.

Volker Gringmuth

unread,
Feb 22, 2013, 6:50:23 AM2/22/13
to
Rike Kunze wrote:

> >> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä
> >> > ausgesprochen.
> >>
> >> Das haben wir ja in Berlin nicht.
> >
> > Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>
> Wasch? Wasch hasch jesacht?

Wo sagt man denn „wasch“?

Faustregel fürs Schwäbische, soweit ich es bislang eruieren konnte:
Schriftliches „st“ wird „schd“ gesprochen, außer wenns die Endung der
2. Person Singular oder von „ist“ isch – dann fällt das „d“ weg.


vG

Rike Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 8:18:39 AM2/22/13
to
Manfred Ho� schrieb:
Ach was, zur�ck kann ich immer. Wa.

-rike

Rike Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 8:22:32 AM2/22/13
to
Volker Gringmuth schrieb:
> Rike Kunze wrote:
>
>> >> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä
>> >> > ausgesprochen.
>> >>
>> >> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>> >
>> > Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>>
>> Wasch? Wasch hasch jesacht?
>
> Wo sagt man denn „wasch“?

Hm, das sagen mehrere in meinem Kurs. Kann bei näherem Nachdenken aber
sein, dass die aus Baden kommen.

> Faustregel fürs Schwäbische, soweit ich es bislang eruieren konnte:
> Schriftliches „st“ wird „schd“ gesprochen, außer wenns die Endung der
> 2. Person Singular oder von „ist“ isch – dann fällt das „d“ weg.

-rike

Michael Jacobi

unread,
Feb 22, 2013, 9:00:07 AM2/22/13
to
Rike Kunze wrote:

> Volker Gringmuth schrieb:
>> Rike Kunze wrote:
>>
>>> >> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä
>>> >> > ausgesprochen.
>>> >>
>>> >> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>>> >
>>> > Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>>>
>>> Wasch? Wasch hasch jesacht?
>>
>> Wo sagt man denn „wasch“?
>
> Hm, das sagen mehrere in meinem Kurs. Kann bei näherem Nachdenken aber
> sein, dass die aus Baden kommen.

Blödsinn! Das "Badische" (einklich eine Variante des Schwäbischen, aber das
darf man meinen Landsleuten nicht sagen) kennt keine solche Aussprache. Die
angesprochenen Kursteilnehmer haben offenbar Probleme mit ihrem Gebisch...

>> Faustregel fürs Schwäbische, soweit ich es bislang eruieren konnte:
>> Schriftliches „st“ wird „schd“ gesprochen, außer wenns die Endung der
>> 2. Person Singular oder von „ist“ isch – dann fällt das „d“ weg.

Korrekt.


Gruß aus der badischen Residenz

Michael

Michael Jacobi

unread,
Feb 22, 2013, 9:12:20 AM2/22/13
to
Michael Jacobi wrote:

> Das "Badische" (einklich eine Variante des Schwäbischen, [...]

Die Ingrid ergänzt:

Bevor hier gleich wieder kluggeschissen wird: Ich spreche nicht vom
Alemannischen, wie es etwa im Südschwarzwald anzutreffen ist, sondern vom
nordbadischen Mischdialekt der Karlsruher Gegend. Der enthält tatsächlich
weitaus mehr schwäbische Anteile, als die hiesigen Lokalpatrioten (und
Schwabenhasser) in ihren schlimmsten Albträumen ahnen...

Gruß

Michael

Christian Weisgerber

unread,
Feb 22, 2013, 8:31:18 AM2/22/13
to
Christina Kunze <ku...@revesz.de> wrote:

> Kᅵnnen wir uns auf "klassische deutsche Schulaussprache des
> Altgriechischen" einigen?
> Ich bin da zum Glᅵck von Ungarn geprᅵgt, da dᅵrfen Tau und Theta
> unterschiedlich klingen,

Wie denn?

> und man weiᅵ beim Nachschlagen im Wᅵrterbuch noch, welches T man sucht.

Gerade kurz in die ungarische Wikipedia geschaut: thermo- wird zu
"termo-".

> Und das Eta ist ein langes E.

Es bietet sich an, Eta zu ᅵ und Omega zu ᅵ zu machen. Wie konsequent
ist man damit?

Arkhimᅵdᅵsz, Platᅵn, Szᅵkratᅵsz... aber elektro- und mᅵter.

Darauf ist also auch kein Verlass.

--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de
Message has been deleted

Oliver Cromm

unread,
Feb 22, 2013, 11:04:06 AM2/22/13
to
* Volker Gringmuth:

> Rike Kunze wrote:
>
>>>> > In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä
>>>> > ausgesprochen.
>>>>
>>>> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>>>
>>> Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>>
>> Wasch? Wasch hasch jesacht?
>
> Wo sagt man denn „wasch“?

Na bei den Avernern.

Müssen wir denn jedesmal wieder von Band I anfangen?

--
*Multitasking* /v./ Screwing up several things at once

Volker Gringmuth

unread,
Feb 22, 2013, 11:18:16 AM2/22/13
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

> Hann's

Meinten Sie: hend’s (haben sie) oder hedd’s („hat es“ im Sinne von „gibt
es“)


vG

Joachim Pense

unread,
Feb 22, 2013, 11:31:06 AM2/22/13
to
Am 22.02.2013 08:21, schrieb Rike Kunze:
> Joachim Pense schrieb:
>> Am 21.02.2013 17:56, schrieb Rike Kunze:
>>> Joachim Pense schrieb:
>>>> Am 21.02.2013 15:40, schrieb Stefan Ram:
>
>>>> Schulaussprache B��ta.
>>>
>>> Der Buchstabe: Beta, mit kurzem e, in Latein/Griechisch wie in Mathe.
>>>
>>> Als Programmversion(szusatz): Beeta.
>>>
>> In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem � ausgesprochen.
>
> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>

Ich dachte, es gibt noch das Gymnasium Steglitz mit obligatorischem
Griechisch?

Joachim

Joachim Pense

unread,
Feb 22, 2013, 11:32:30 AM2/22/13
to
Am 22.02.2013 17:04, schrieb Oliver Cromm:
> * Volker Gringmuth:
>
>> Rike Kunze wrote:
>>
>>>>>> In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem ä
>>>>>> ausgesprochen.
>>>>>
>>>>> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>>>>
>>>> Gut, daß du in Stuttgart mal ein paar neue Vokale lernst.
>>>
>>> Wasch? Wasch hasch jesacht?
>>
>> Wo sagt man denn „wasch“?
>
> Na bei den Avernern.
>
> Müssen wir denn jedesmal wieder von Band I anfangen?
>

Ich glaub, der erste Averner taucht erst im zweiten Band
(Originalzählung, "die Goldene Sichel") auf.

Joachim
Message has been deleted

Volker Gringmuth

unread,
Feb 22, 2013, 11:51:25 AM2/22/13
to
Ralf . K u s m i e r z wrote:

> > Meinten Sie: hend’s (haben sie) oder hedd’s („hat es“ im Sinne
> > von „gibt es“)
>
> Kann kein Schwäbisch, bin Ausländer.

Offenbar auch kein Unicode. Wie hältst du das aus?


vG

Thomas Schade

unread,
Feb 22, 2013, 11:54:54 AM2/22/13
to
Gesetz den Fall - das mag jetzt wie eine kühne Vermutung klingen, ich
halte es aber für realitätsnah - man mäße dem Beherrschen von Unicode
nicht mehr Wichtigkeit bei als dem von Schwäbisch, so wäre es eventuell
relativ leicht auszuhalten.


Ciao
Toscha
--
Welcome to slavery!
No, thanks, I already have a wife.
[Seth Gecko / From Dusk till Dawn]

Rike Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 12:27:30 PM2/22/13
to
Joachim Pense schrieb:
> Am 22.02.2013 08:21, schrieb Rike Kunze:
>> Joachim Pense schrieb:
>>> Am 21.02.2013 17:56, schrieb Rike Kunze:
>>>> Joachim Pense schrieb:

>>>> Der Buchstabe: Beta, mit kurzem e, in Latein/Griechisch wie in Mathe.
>>>>
>>>> Als Programmversion(szusatz): Beeta.
>>>>
>>> In Griechisch wurde bei uns Beta wie Eta mit langem � ausgesprochen.
>>
>> Das haben wir ja in Berlin nicht.
>>
> Ich dachte, es gibt noch das Gymnasium Steglitz mit obligatorischem
> Griechisch?

Ich meinte das �. Griechisch gibt es in Berliner Schulen noch. Bis vor
ein paar Jahren musste man zum Beispiel auf dem Cannisius-Colleg
entweder Griechisch oder Latein im LK nehmen.

-rike


Message has been deleted

Christina Kunze

unread,
Feb 22, 2013, 4:28:09 PM2/22/13
to
Am 22.02.2013 14:31, schrieb Christian Weisgerber:
> Christina Kunze <ku...@revesz.de> wrote:
>
>> Kᅵnnen wir uns auf "klassische deutsche Schulaussprache des
>> Altgriechischen" einigen?
>> Ich bin da zum Glᅵck von Ungarn geprᅵgt, da dᅵrfen Tau und Theta
>> unterschiedlich klingen,
>
> Wie denn?

Nicht die Aussprache der griechischen Fremdwᅵrter im Ungarischen, die
ist inkonsequent je nach ᅵbernahmezeit, Donatorsprache und gefᅵhltem
Fremdwortstatus, sondern die Aussprache im Altgriechisch-Studium.

Tau unbehaucht und Theta behaucht (ca. italienisches versus deutsches T,
wobei das behauchte hᅵrbarer behaucht ist als ein normales deutsches T),
Pi unbehaucht und Phi behaucht, Kappa unbehaucht und Chi behaucht (also
als behauchtes K). Eta als ᅵ, Omega als ᅵ, Ypsilon als U,
Epsilon-Ypsilon als E+U, nicht als Diphthong. Epsilon-Iota so wie das
"ei" in "eins" in Wiener Aussprache.

chr

Lars Bräsicke

unread,
Feb 22, 2013, 7:06:07 PM2/22/13
to
Am 22.02.2013 17:54, schrieb Thomas Schade:

> Gesetz den Fall -

Vermutlich nur ein Tippo, aber dennoch:

Gesetzt (!) den Fall
Message has been deleted

Manfred Hoß

unread,
Feb 23, 2013, 12:33:46 PM2/23/13
to
Am Fri, 22 Feb 2013 09:13:42 +0100 schrieb Sergio Gatti:

[Aussprache von Beta]
> Vielleicht kann jemand in einem west- oder gesamtdeutschen
> W�rterbuch der deutschen Aussprache nachschlagen.
> Ich habe hier nur eine ostdeutsche Ausgabe (Leipzig, 1974).
> Dort steht Beta mit geschlossenem und langem e wie im Wort
> "Steg", genau wie du es aussprichst.

Im "Duden Aussprachew�rterbuch", 3., v�llig neu bearbeitete und erweiterte
Auflage von 1990 steht "*Beta* 'be:ta". In Daniel Sanders "Fremdw�rterbuch"
von 1891 steht "Beta" mit einem Strich �ber dem e, wodurch das gedehnt zu
sprechende e gekennzeichnet wird.

Gru�
Manfred.

Reinhard Zwirner

unread,
Feb 23, 2013, 1:51:53 PM2/23/13
to
Manfred Ho� schrieb:

[...]
> Im "Duden Aussprachew�rterbuch", 3., v�llig neu bearbeitete und erweiterte
> Auflage von 1990 steht "*Beta* 'be:ta". In Daniel Sanders "Fremdw�rterbuch"
> von 1891 steht "Beta" mit einem Strich �ber dem e, wodurch das gedehnt zu
> sprechende e gekennzeichnet wird.

Brr <sch�ttel>! Een archeen een ho logos? Da ist mir "�n arch�n �n
ho logos" sehr viel sympathischer.

Aber �ber Geschmack soll man sich ja streiten k�nnen ...

Zu gewissen Vorlieben stehend ;-)

Reinhard

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 23, 2013, 2:01:11 PM2/23/13
to
Reinhard Zwirner meinte:

>> Im "Duden Aussprachewörterbuch", 3., völlig neu bearbeitete und
>> erweiterte Auflage von 1990 steht "*Beta* 'be:ta". In Daniel Sanders
>> "Fremdwörterbuch" von 1891 steht "Beta" mit einem Strich über dem e,
>> wodurch das gedehnt zu sprechende e gekennzeichnet wird.
>
> Brr <schüttel>! Een archeen een ho logos? Da ist mir "Än archän än
> ho logos" sehr viel sympathischer.

Weiß man überhaupt, wie offen oder geschlossen alte Griechen das η
ausgesprochen haben? War die Aussprache während der Antike - sagen wir
mal: die diversen Jahrhunderte zwischen Homer und der Eroberung
Konstantinopels durch die Türken - konstant? Heutige Griechen sprechen es
ja wohl sehr geschlossen, eher als i, wenn ich die Weinsorte "Imiglykos"
richtig verstehe - hat sich also gegenüber dem von dir bevorzugten Ä,
wenns denn je so ausgesprochen wurde, geändert. Inwiefern kann man denn da
irgendeine Aussprache als besonders richtig ansehen?

Diedrich
--
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Joachim Pense

unread,
Feb 23, 2013, 2:05:34 PM2/23/13
to
Am 23.02.2013 19:51, schrieb Reinhard Zwirner:
> Manfred Ho� schrieb:
>
> [...]
>> Im "Duden Aussprachew�rterbuch", 3., v�llig neu bearbeitete und erweiterte
>> Auflage von 1990 steht "*Beta* 'be:ta". In Daniel Sanders "Fremdw�rterbuch"
>> von 1891 steht "Beta" mit einem Strich �ber dem e, wodurch das gedehnt zu
>> sprechende e gekennzeichnet wird.
>
> Brr <sch�ttel>! Een archeen een ho logos? Da ist mir "�n arch�n �n
> ho logos" sehr viel sympathischer.
>

En arch� �n ho logos.

Joachim

Joachim Pense

unread,
Feb 23, 2013, 2:08:13 PM2/23/13
to
Ach, die L�ngen noch. Also
Message has been deleted

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 23, 2013, 2:40:43 PM2/23/13
to
Wolfgang Schwanke meinte:

>> Heutige Griechen sprechen es ja wohl sehr geschlossen, eher als i,
>> wenn ich die Weinsorte "Imiglykos" richtig verstehe - hat sich also
>> gegenüber dem von dir bevorzugten Ä, wenns denn je so ausgesprochen
>> wurde, geändert.
>
> Neugriechisch muss man als eigene Sprache ansehen. Sie steht zum
> Altgriechischen in ähnlichem Verhältnis wie Italienisch zu Latein.

Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch ist,
ist mir durchaus bewusst. Nur was bezeichnen wir mit β - das
altgriechische Zeichen für den Laut "b" oder das neugriechische für "w";
was bezeichnen wir mit η - das ä oder das i?

Für mich, der ich keinen altphilologischen Unterrichtgenossen habe bzw.
erdulden musste, sind das Zeichen eines Alphabets, wie sie heute verwendet
werden - also eher neugriechische Zeichen (und die heutigen griechischen
Kleinbuchstaben wurden in der klassischen Antike ja gar nicht benutzt, die
sind späteren Datums). Insofern läge eher die Aussprache "wita" als
"bääta" oder "beeta" nahe.
Message has been deleted

Thomas Schade

unread,
Feb 23, 2013, 3:00:34 PM2/23/13
to
Vielen Dank f�r die hilfreich angebotenen Br�cke, aber ich f�rchte, ich
habe mich mit gesetzt / gesetz noch nie befasst. Will sagen, bis gerade
hielt ich gesetz den Fall f�r richtig.


Ciao
Toscha
--
When you're having a really bad day and it seems like people are trying
to piss you off, remember, it takes 42 muscles to frown and only 4 to
extend your middle finger.

Christina Kunze

unread,
Feb 23, 2013, 3:26:44 PM2/23/13
to
Am 23.02.2013 19:51, schrieb Reinhard Zwirner:
>
> Brr <sch�ttel>! Een archeen een ho logos? Da ist mir "�n arch�n �n
> ho logos" sehr viel sympathischer.

Mich sch�ttelt es auch, insbesondere angesichts des ersten Wortes.
Merkste was? Wer Epsilon und Eta gleich ausspricht, verwechselt sie eben
auch mal.
En archeen muss es nat�rlich hei�en, im Anfang war es doch.

chr

Reinhard Zwirner

unread,
Feb 23, 2013, 4:22:50 PM2/23/13
to
Joachim Pense schrieb:

[...]
>> En arch� �n ho logos.
>>
>
> Ach, die L�ngen noch. Also
>
> En arch�� ��n ho logos.

Stympt, danke. Da hab' ich's wohl etwas zu gut gemeint.

Ciao

Reinhard
Message has been deleted

Volker Gringmuth

unread,
Feb 23, 2013, 6:11:34 PM2/23/13
to
Diedrich Ehlerding wrote:

> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch ist,

merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen nach einer mir
bekannten Anekdote erst, als sich die Bediensteten, bei denen er sich nach
der Abfahrtszeit der Fähren erkundigt hatte, vor Lachen bogen. Die Frage
lautete in deutscher Übersetzung: „Wann segeln die Galeeren, ihr Schiffer?“


vG

Reinhold {Rey} Aman

unread,
Feb 23, 2013, 10:53:28 PM2/23/13
to
Volker Gringmuth wrote:
>
> Diedrich Ehlerding wrote:
>
>> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch ist
>
> merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen nach einer mir
> bekannten Anekdote erst, als sich die Bediensteten, bei denen er sich
> nach der Abfahrtszeit der F�hren erkundigt hatte, vor Lachen bogen. Die
> Frage lautete in deutscher �bersetzung: "Wann segeln die Galeeren, ihr
> Schiffer?"
>
Die Bedeutungsver�nderungen k�nnen schlimmer sein. Was im
Altgriechischen "Wasser" bedeutete, ist heute "Schwei�".
("Herr Ober, bitte ein Glas Schwei�!")

Was im Altgriechischen "heiraten" bedeutete, ist im Neugriechischen "ficken".
("Herr Papadimitrokopoulos, ich m�chte gerne Ihre Tochter ficken".)

~~~ Reinhold {Rey} Aman ~~~
Message has been deleted

Helmut Richter

unread,
Feb 24, 2013, 3:58:31 AM2/24/13
to
On Sat, 23 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:

> Vielleicht verstehe ich die Frage nicht, aber die Antwort ist doch
> klar: Es h�ngt vom Kontext ab. Wenn es um irgendeinen altgriechischen
> Zusammenhang geht - z.B. Etymologie von Fremdw�rtern im Deutschen, oder
> Winkelbezeichnungen in der Mathematik -, sagst du "Eta" bzw. "Beta".

Siebs hat [be:ta] (Beeta), aber [E:ta] (�hta).

> Wenn es drum geht, wie ein Wort im Neugriechischen geschrieben wird -
> z.B. ein Sprachkurs f�r Touristen -, sagst du "Ita" bzw. "Wita".

Und der G�ttervater Seefs, mittlerweile im Adhis angekommen, dreht sich
daselbst um. Und mit ihm seine Frau Ira.

> Wir fragen uns ja auch nicht, welchen Lautwert der lateinische
> Buchstabe c hat. Er steht eben in verschiedenen Sprachen f�r
> verschiedene Lautwerte und wird auch jeweils verschieden genannt.

Aber im Deutschen hei�t er Tsee, sogar wenn man W�rter wie "Caf�" und "Chor"
buchstabiert.

--
Helmut Richter

Joachim Pense

unread,
Feb 24, 2013, 4:04:45 AM2/24/13
to
Am 24.02.2013 09:58, schrieb Helmut Richter:
> On Sat, 23 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:
>

>
> Und der G�ttervater Seefs, mittlerweile im Adhis angekommen, dreht sich

Eher Seffs.

> daselbst um. Und mit ihm seine Frau Ira.
>

Joachim

Helmut Richter

unread,
Feb 24, 2013, 4:06:47 AM2/24/13
to
On Sun, 24 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:

> Volker Gringmuth <vgrin...@gmx.net> wrote in
> news:20130224001...@marvin.einklich.net:
>
> > Diedrich Ehlerding wrote:
> >
> >> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch
> >> ist,
> >
> > merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen nach einer mir
> > bekannten Anekdote erst, als sich die Bediensteten, bei denen er sich
> > nach der Abfahrtszeit der Fļæ½hren erkundigt hatte, vor Lachen bogen.
> > Die Frage lautete in deutscher ļæ½bersetzung: ļæ½Wann segeln die Galeeren,
> > ihr Schiffer?ļæ½

Aber die positive Aussage ist, dass er immerhin verstanden wurde.

> Si non e vero, e bon trovato. Was ich ehrlich gesagt vermute. SWIW ist
> Altgriechisch fļæ½r heutige Griechen normalerweise nicht verstļæ½ndlich.

Kommt darauf an. Nach Aussage eines griechischen Kollegen ist Altgriechisch in
neugriechischer Aussprache fļæ½r viele leidlich verstļæ½ndlich; es klingt halt
sehr literarisch. Bei der Wiederbelebung des Griechischen hat man sich ja an
klassischen Vorbildern orientiert, ļæ½brigens ebenso wie beim Hebrļæ½ischen.
Soweit ich weiļæ½ (weiļæ½ es jemand sicher?) wird auch in der griechischen Kirche
keine neugriechische ļæ½bersetzung des Neuen Testamentes benutzt, sondern das
spļæ½t-altgriechische Original verlesen.

--
Helmut Richter

Theodor Euler

unread,
Feb 24, 2013, 4:07:15 AM2/24/13
to
Joachim Pense schrieb :

> Am 24.02.2013 09:58, schrieb Helmut Richter:
>> On Sat, 23 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:
>>
>
>>
>> Und der G�ttervater Seefs, mittlerweile im Adhis angekommen, dreht sich
>
> Eher Seffs.

Bzw. ��as.

--
Theodor Euler
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Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 24, 2013, 4:06:49 AM2/24/13
to
Wolfgang Schwanke meinte:


> Wir fragen uns ja auch nicht, welchen Lautwert der lateinische
> Buchstabe c hat. Er steht eben in verschiedenen Sprachen für
> verschiedene Lautwerte

Eben - wir nennen ihn "tsee" und nicht klassisch-lateinisch "ka". Qarum
also sollten wir das Beta unbedingt als "Bääta" aussprechen?

> und wird auch jeweils verschieden genannt.

Im Deutschen wird es immer "tsee" genannt. Wie Stefan Ram schon richtig
anmerkte, geht es um die Bennennung des β bzw. η im Deutschen.

> Persönlich finde ich es übrigens praktisch, Deutschen gegenüber in
> allen Kontexten die altgriechischen Bezeichnungen zu verwenden, weil
> ich (meist zu Recht) unterstelle, dass sie damit im Schulunterricht
> irgendwie in Berührung gekommen sind.

Ich bin im Schulunterricht und auch später zwar mit (neu-)griechischen
(Minuskel-)Buchstaben in Berührung gekommen, im Kontext Mathematik etc.,
aber nicht mit Altgriechisch.

Joachim Pense

unread,
Feb 24, 2013, 4:33:46 AM2/24/13
to
Am 24.02.2013 10:06, schrieb Diedrich Ehlerding:
> Wolfgang Schwanke meinte:
>
>
>> Wir fragen uns ja auch nicht, welchen Lautwert der lateinische
>> Buchstabe c hat. Er steht eben in verschiedenen Sprachen für
>> verschiedene Lautwerte
>
> Eben - wir nennen ihn "tsee" und nicht klassisch-lateinisch "ka". Qarum

Klassisch-lateinisch wurde "ce" aber als "kee" ausgesprochen, nicht als
"ka".

Joachim

Helmut Richter

unread,
Feb 24, 2013, 4:36:20 AM2/24/13
to
On Sun, 24 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:

> Der Konflikt zwischen den beiden Auffassungen hat �ber 100 Jahre
> gedauert. Die Dimotiki hat sich am Ende durchgesetzt, Katharevousa
> spielt im �ffentlichen Leben keine Rolle mehr. Vielleicht meinte dein
> Kollege Katharevousa und nicht Altgriechisch?

Vermutlich meint er, dass jemand, der sich eher in Katharevousa ausdr�ckt,
wie lange Zeit viele Zeitungen, nicht eine Fremdsprache benutzt, die den
Leuten v�llig unverst�ndlich ist, sondern dass er von vielen Menschen
verstanden wird, auch wenn sie selbst nicht so sprechen.

Jedenfalls h�tte man *erheblich* mehr Probleme, sich in Deutschland mit
Althochdeutsch verst�ndlich zu machen, obwohl AHD erheblich j�nger ist als
AGr.

--
Helmut Richter
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Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 24, 2013, 4:38:20 AM2/24/13
to
Joachim Pense meinte:

>> Eben - wir nennen ihn "tsee" und nicht klassisch-lateinisch "ka". Qarum
>
> Klassisch-lateinisch wurde "ce" aber als "kee" ausgesprochen, nicht als
> "ka".

Mag sein. Aber wir sehen doch keinerlei Anlass, die klassische
Bezeichnung, sei sie nun "Ke" oder "ka", heute zu verwenden.

Jakob Achterndiek

unread,
Feb 24, 2013, 5:39:48 AM2/24/13
to
>> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechischnicht identisch ist,
> merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen
> nach einer mir bekannten Anekdote erst, als sich die
> Bediensteten, bei denen er sich nach der Abfahrtszeit
> der Fähren erkundigt hatte, vor Lachen bogen. Die Frage
> lautete in deutscher Übersetzung: „Wann segeln die
> Galeeren, ihr Schiffer?“

Johann Heinrich Voß, weiland Rektor der Lateinschule zu Eutin und
Übersetzer völlig verinnerlichter klassischer Verse, habe, so sagt
man, von einem Hornsignal aus nächtlichem Schlummer gerissen, aus
dem Fenster gerufen:
»Sage mir, Wächter der Nacht, in Bezug auf das Feuer: Wo brennt es?»

j/\a
--
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Joachim Pense

unread,
Feb 24, 2013, 7:08:06 AM2/24/13
to
Am 24.02.2013 12:57, schrieb Rüdiger Silberer:
> Ja, eine nette, aber recht unglaubwürdige Anekdote. Altgriechen wissen
> durchaus daß sie eine andere Sprache als das Neugrichische sprechen.
>

Hmm, dachte ich zunächst auch. Dann habe ich mir vorgestellt, dass ein
Altgriechischlehrer, der vielleicht sogar etwas Neugriechisch konnte,
die Frage auf Neugriechisch formuliert hat, sich allerdings beim
Vokabular des Altgriechischen bedient hat, weil ihm das geläufiger war;
so könnte es sich vielleicht sogar tatsächlich zugetragen haben.

Joachim
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Volker Gringmuth

unread,
Feb 24, 2013, 10:21:30 AM2/24/13
to
Stefan Ram wrote:

> auch das »Beta-Carotin« (in manchen Wörterbücher »ß-Carotin«
> [»ß« = Beta-Glyphe] geschrieben

Ich weiß nicht, wie man in deinem Betrübssystem Unicodezeichen eingeben
kann – in meinem drückt man Strg+Shift+U und dann den Zahlencode (03B2 für
beta).

Hier hast du ein paar kleine Betas zum Guttenbergen:
βββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββββ


vG

Christina Kunze

unread,
Feb 24, 2013, 4:55:28 PM2/24/13
to
Am 24.02.2013 05:22, schrieb Wolfgang Schwanke:
> Volker Gringmuth <vgrin...@gmx.net> wrote in
> news:20130224001...@marvin.einklich.net:
>
>> Diedrich Ehlerding wrote:
>>
>>> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch
>>> ist,
>>
>> merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen nach einer mir
>> bekannten Anekdote erst, als sich die Bediensteten, bei denen er sich
>> nach der Abfahrtszeit der Fļæ½hren erkundigt hatte, vor Lachen bogen.
>> Die Frage lautete in deutscher ļæ½bersetzung: ļæ½Wann segeln die Galeeren,
>> ihr Schiffer?ļæ½
>
> Si non e vero, e bon trovato.

Ben.

> Was ich ehrlich gesagt vermute. SWIW ist
> Altgriechisch fļæ½r heutige Griechen normalerweise nicht verstļæ½ndlich.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Ist nicht in der KAtharevousa viel
Altgriechisches drin, und kommt man mit der nicht in der Schule in
Berļæ½hrung?

chr


Christina Kunze

unread,
Feb 24, 2013, 4:57:20 PM2/24/13
to
Das hat der genauso schlecht verstanden wie die griechischen
Bediensteten den griechischen Homer?

chr

Christina Kunze

unread,
Feb 24, 2013, 5:01:17 PM2/24/13
to
Neugriechische Aussprache muss er auf alle Fälle benutzt haben. Ich
hatte einen griechischen Kommilitonen, der komplett aufgab, wenn er in
unserer (ungarischen) Altgriechisch-Aussprache etwas verstehen sollte.
Er kannte das nur mit neugr. Aussprache. Es ist ihm auch ungeheuer
schwer gefallen, das zu lernen.

chr

Andreas Karrer

unread,
Feb 24, 2013, 5:46:50 PM2/24/13
to
* Christina Kunze <ku...@revesz.de>:
> Am 24.02.2013 05:22, schrieb Wolfgang Schwanke:

>> Si non e vero, e bon trovato.
>
> Ben.

Se.

Und zweimal �.

- Andi
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Uwe Schickedanz

unread,
Feb 25, 2013, 11:00:03 AM2/25/13
to
On Mon, 25 Feb 2013 16:56:21 +0100, R�diger Silberer
<Use...@Silberer.net> wrote:

>> Das kann ich mir nicht vorstellen. Ist nicht in der KAtharevousa viel
>> Altgriechisches drin, und kommt man mit der nicht in der Schule in
>> Ber�hrung?
>
>Doch das ist so, wie mir mein Sohn berichtet. Zur Vorbereitung auf die
>Studienreise nach Griechenland sagte sein Lehrer zu ihm, mit ihrem
>Altgriechisch k�nnten sie in Athen nicht einmal eine Pizza bestellen.

Was hei�t denn Pizza auf altgriechisch?

Gru� Uwe

--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln m�chte, ist es eine gute
Idee, f�r jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist nat�rlich keine gute Idee, alles zu ver�ffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===

Hanspeter Mathys

unread,
Feb 25, 2013, 12:15:25 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 16:56, schrieb Rüdiger Silberer:
> mit ihrem
> Altgriechisch könnten sie in Athen nicht einmal eine Pizza bestellen.

Was ja wohl klar ist: ihn Athen bestellt man doch Souvlaki, nicht Pizza!

Gruss
H.P. Mathys



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Oliver Cromm

unread,
Feb 25, 2013, 2:22:59 PM2/25/13
to
* Wolfgang Schwanke:

> Wenn es um irgendeinen altgriechischen
> Zusammenhang geht - z.B. Etymologie von Fremdw�rtern im Deutschen, oder
> Winkelbezeichnungen in der Mathematik -, sagst du "Eta" bzw. "Beta".
> Wenn es drum geht, wie ein Wort im Neugriechischen geschrieben wird -
> z.B. ein Sprachkurs f�r Touristen -, sagst du "Ita" bzw. "Wita".

Wieso sollen Winkelbezeichnungen in der Mathematik ein
"altgriechischer Zusammenhang" sein? Die heutigen Griechen sagen
bestimmt auch in der Mathematik "wita".

Ich sehe das so, da� das ein Zusammenhang ist, in dem Deutsch
gesprochen wird, und die Aussprache des Buchstabens im Deutschen
ist einfach Tradition. Sie ist irgendwann aus dem Altgriechischen
�bernommen worden und nur mehr oder weniger eingedeutscht (z.B.
be:ta statt b�:ta).

Beim Neugriechisch-Unterricht verwendet man aber sinnvollerweise
nicht die deutsche Aussprache des Buchstabens, sondern die
neugriechische.

--
Q: What do computer engineers use for birth control?
A: Their personalities.

Oliver Cromm

unread,
Feb 25, 2013, 2:23:04 PM2/25/13
to
* Rüdiger Silberer:

> Am 24.02.2013 schrieb Volker Gringmuth:
>
>> Diedrich Ehlerding wrote:
>>
>>> Dass Neugriechisch mit dem "klassischen" Griechisch nicht identisch ist,
>>
>> merkte eine Reisegruppe unter Leitung eines Altgriechen nach einer mir
>> bekannten Anekdote erst, als sich die Bediensteten, bei denen er sich nach
>> der Abfahrtszeit der Fähren erkundigt hatte, vor Lachen bogen. Die Frage
>> lautete in deutscher Übersetzung: „Wann segeln die Galeeren, ihr Schiffer?“
>
> Ja, eine nette, aber recht unglaubwürdige Anekdote. Altgriechen wissen
> durchaus daß sie eine andere Sprache als das Neugrichische sprechen.

Ja, und? Wenn ihm die neugriechischen Ausdrücke halt nicht bekannt
oder gerade nicht präsent waren? Eine Bekannte hat kurz nach ihrer
Ankunft in Deutschland in der Eile den Busfahrer als "Kutscher"
bezeichnet - an der Uni in Italien hatte sie halt mehr mit
Goethe-Texten zu tun gehabt als mit der StVO. Ich habe keinen
Anlaß, an ihrer Anekdote zu zweifeln.

--
WinErr 008: Erroneous error. Nothing is wrong.
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Stefan Schmitz

unread,
Feb 25, 2013, 4:24:11 PM2/25/13
to
On Feb 23, 9:00 pm, Thomas Schade <tos...@rrr.de> wrote:
> On 23.02.2013 01:06, Lars Bräsicke wrote:
>
> > Am 22.02.2013 17:54, schrieb Thomas Schade:
> >> Gesetz den Fall -
>
> > Vermutlich nur ein Tippo, aber dennoch:
>
> > Gesetzt (!) den Fall
>
> Vielen Dank für die hilfreich angebotenen Brücke, aber ich fürchte, ich
> habe mich mit gesetzt / gesetz noch nie befasst. Will sagen, bis gerade
> hielt ich gesetz den Fall für richtig.

Und wie deutetest du das kleingeschriebene "gesetz"?

Christina Kunze

unread,
Feb 25, 2013, 4:27:12 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 16:56, schrieb Rüdiger Silberer:
>
> Doch das ist so, wie mir mein Sohn berichtet. Zur Vorbereitung auf die
> Studienreise nach Griechenland sagte sein Lehrer zu ihm, mit ihrem
> Altgriechisch könnten sie in Athen nicht einmal eine Pizza bestellen.

Aber das liegt doch wohl eher an der Aussprache. Mir hat ein
Altsprachendozent erzählt, dass er mit neugriechischer Aussprache (und
vermutlich etwas sprachlicher Sensibilität) sehr wohl im Restaurant
zurechtkam, nur dass ihm der Kellner nahelegte, den Imperativ aus dem
Aorist zu beziehen und nicht aus dem Präsens.

chr

Christina Kunze

unread,
Feb 25, 2013, 4:29:23 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 20:22, schrieb Oliver Cromm:
> * Wolfgang Schwanke:
>
>> Wenn es um irgendeinen altgriechischen
>> Zusammenhang geht - z.B. Etymologie von Fremdw�rtern im Deutschen, oder
>> Winkelbezeichnungen in der Mathematik -, sagst du "Eta" bzw. "Beta".
>> Wenn es drum geht, wie ein Wort im Neugriechischen geschrieben wird -
>> z.B. ein Sprachkurs f�r Touristen -, sagst du "Ita" bzw. "Wita".
>
> Wieso sollen Winkelbezeichnungen in der Mathematik ein
> "altgriechischer Zusammenhang" sein? Die heutigen Griechen sagen
> bestimmt auch in der Mathematik "wita".

Das z�hlt nicht. Die sagen auch "wita", wenn sie �ber das zweite Buch
der Ilias sprechen.

> Ich sehe das so, da� das ein Zusammenhang ist, in dem Deutsch
> gesprochen wird, und die Aussprache des Buchstabens im Deutschen
> ist einfach Tradition. Sie ist irgendwann aus dem Altgriechischen
> �bernommen worden und nur mehr oder weniger eingedeutscht (z.B.
> be:ta statt b�:ta).

Aber sonst stimme ich Dir zu.

chr

Thomas Schade

unread,
Feb 25, 2013, 4:31:04 PM2/25/13
to
On 25.02.2013 22:24, Stefan Schmitz wrote:
> On Feb 23, 9:00 pm, Thomas Schade <tos...@rrr.de> wrote:
>> On 23.02.2013 01:06, Lars Br�sicke wrote:
>> > Am 22.02.2013 17:54, schrieb Thomas Schade:

>> >> Gesetz den Fall -
>>
>> > Vermutlich nur ein Tippo, aber dennoch:
>>
>> > Gesetzt (!) den Fall
>>
>> Vielen Dank f�r die hilfreich angebotenen Br�cke, aber ich f�rchte, ich
>> habe mich mit gesetzt / gesetz noch nie befasst. Will sagen, bis gerade
>> hielt ich gesetz den Fall f�r richtig.
>
> Und wie deutetest du das kleingeschriebene "gesetz"?

Als ich es zum ersten Mal hier verwendet hatte, war es nicht klein
geschrieben.


Ciao
Toscha
--
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu �u�ern.
[Rosa Luxemburg]

Joachim Pense

unread,
Feb 25, 2013, 4:45:59 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 20:22, schrieb Oliver Cromm:
> * Wolfgang Schwanke:
>
>> Wenn es um irgendeinen altgriechischen
>> Zusammenhang geht - z.B. Etymologie von Fremdw�rtern im Deutschen, oder
>> Winkelbezeichnungen in der Mathematik -, sagst du "Eta" bzw. "Beta".
>> Wenn es drum geht, wie ein Wort im Neugriechischen geschrieben wird -
>> z.B. ein Sprachkurs f�r Touristen -, sagst du "Ita" bzw. "Wita".
>
> Wieso sollen Winkelbezeichnungen in der Mathematik ein
> "altgriechischer Zusammenhang" sein? Die heutigen Griechen sagen
> bestimmt auch in der Mathematik "wita".
>

Was die Neugriechen zur Mathematik sagen, interessiert niemanden. In der
Wissenschaft ist Altgriechisch + Lateinisch traditionell angesagt.

> Ich sehe das so, da� das ein Zusammenhang ist, in dem Deutsch
> gesprochen wird, und die Aussprache des Buchstabens im Deutschen
> ist einfach Tradition. Sie ist irgendwann aus dem Altgriechischen
> �bernommen worden und nur mehr oder weniger eingedeutscht (z.B.
> be:ta statt b�:ta).

Ai sisch�.

>
> Beim Neugriechisch-Unterricht verwendet man aber sinnvollerweise
> nicht die deutsche Aussprache des Buchstabens, sondern die
> neugriechische.
>

Ai sisch�.

Joachim Pense

unread,
Feb 25, 2013, 4:51:45 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 19:24, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
> X-No-Archive: Yes
>
> begin quoting, Wolfgang Schwanke schrieb:
>
>>> Kommt darauf an. Nach Aussage eines griechischen Kollegen ist
>>> Altgriechisch in neugriechischer Aussprache f�r viele leidlich
>>> verst�ndlich; es klingt halt sehr literarisch. Bei der Wiederbelebung
>>> des Griechischen hat man sich ja an klassischen Vorbildern orientiert,
>>> �brigens ebenso wie beim Hebr�ischen.
>> Die griechische Sprache wurde nicht wiederbelebt, sie ist
>> ununterbrochen gesprochen worden, allerdings �ber die Jahrtausende
>> stark ver�ndert gegen�ber dem Altgriechischen.
>
> Eine interessante Frage, gerade auch in bezug auf das Hebr�ische, w�re
> wann, wo und von wem. Zun�chst einmal sprach in der Sp�tantike
> jedermann Griechisch, auch die Juden - die haben sogar ihre Thora ins
> Griechische �bersetzt. (Und wer von den Juden nicht Griechisch sprach,
> der sprach halt Aram�isch,i aber eben nicht Hebr�isch.)
>
> Und wer sprach eigentlich noch wo Latein? Vermutung: Die illiterale
> Bev�lkerung - Bauern, Handwerker, Mannschaftsdienstgrade der
> Streitkr�fte, wohl auch aus sentimentalen Gr�nden Politik und
> Verwaltung, aber H�ndler und Gelehrte d�rften Griechisch gesprochen
> haben, ferner die griechischst�mmige Bev�lkerung in S�ditalien und
> nat�rlich die einheimische Bev�lkerung in Griechenland.

Im Westen sprachen fast alle Latein, im Osten sprachen alle Griechisch.
Die Verwaltungsleute sprachen zuerst noch Latein, sp�ter Griechisch. Ein
paar lateinische W�rter sind aber �ber die Volkssprache ins
Neugriechische gekommen, z.B. spiti 'Haus' von hospitium.

>
> Es ist historisch also ein bemerkenswerter Vorgang, da� Latein und
> Hebr�isch �berhaupt �berlebt haben. F�r Beides d�rften religi�se
> Gr�nde ma�geblich gewesen sein: Die zur nicht-christlichen
> F�hrungselite oppositionelle Christenkirche, zun�chst haupts�chlich
> bestehend aus Judenchristen, d�rfte die lateinische Volkssprache
> bewu�t aus populistischen Gr�nden, und um sich von "den Griechen"
> abzugrenzen, gew�hlt haben, und auf Hebr�isch, das ohnehin keine
> gebr�uchliche Umgangssprache gewesen sein d�rfte, nicht nur deswegen
> verzichtet haben, um sich von der j�dischen Religion zu distanzieren,
> sondern einfach auch deswegen, weil es wegen zu geringer Verbreitung
> f�r die Missionierung der Nicht-Juden schlicht ungeeignet war.

Du ignorierst in deiner Betrachtung den wesentlichen Unterschied
zwischen dem Latein-dominierten Westen und dem Griechisch-dominierten
Osten des R�mischen Reiches bzw. der Nachfolgegebiete.

Die Christen in Rom haben nat�rlich Latein gesprochen, die in
Konstantinopel eben Griechisch.

Joachim

Joachim Pense

unread,
Feb 25, 2013, 4:54:01 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 22:27, schrieb Christina Kunze:

>
> Aber das liegt doch wohl eher an der Aussprache. Mir hat ein
> Altsprachendozent erzählt, dass er mit neugriechischer Aussprache (und
> vermutlich etwas sprachlicher Sensibilität) sehr wohl im Restaurant
> zurechtkam, nur dass ihm der Kellner nahelegte, den Imperativ aus dem
> Aorist zu beziehen und nicht aus dem Präsens.
>

Ja, diese Unterscheidung ist im Neugriechischen noch sehr lebendig;
allerdings gibt es so einige verschrobene Feinheiten (gnomischer Aorist
z.B.) heute nicht mehr. Auch das Medium gibts noch, allerdings das
"Dativ-Medium" (ich mache etwas für mich selbst) nicht mehr.

Joachim

Joachim Pense

unread,
Feb 25, 2013, 4:57:33 PM2/25/13
to
Am 25.02.2013 22:01, schrieb Wolfgang Schwanke:
> Oliver Cromm <lispa...@crommatograph.info> wrote in
> news:1mn96jjw...@mid.crommatograph.info:
>
>>>> Die Frage lautete in deutscher ļæ½bersetzung: ļæ½Wann segeln die
>>>> Galeeren, ihr Schiffer?ļæ½
>>>
>>> Ja, eine nette, aber recht unglaubwļæ½rdige Anekdote. Altgriechen
>>> wissen durchaus daļæ½ sie eine andere Sprache als das Neugrichische
>>> sprechen.
>>
>> Ja, und? Wenn ihm die neugriechischen Ausdrļæ½cke halt nicht bekannt
>> oder gerade nicht prļæ½sent waren?
>
> Es geht doch nicht nur um falsche Vokabeln. Andere Grammatik, andere
> Aussprache, einfach alles. Du kommst in Rom doch auch nicht mit Latein
> durch.
>

Och, ich denke, so auf dem Touristenniveau geht das noch. Wenn man dabei
berļæ½cksichtigt, dass viele Neugriechen noch Katharevousa und
Altgriechisch kļæ½nnen, um so mehr.

Joachim

Detlef Meißner

unread,
Feb 25, 2013, 5:15:20 PM2/25/13
to
Wolfgang Schwanke schrieb:
> Oliver Cromm <lispa...@crommatograph.info> wrote in

>> Ja, und? Wenn ihm die neugriechischen Ausdrücke halt nicht bekannt
>> oder gerade nicht präsent waren?
>
> Es geht doch nicht nur um falsche Vokabeln. Andere Grammatik, andere
> Aussprache, einfach alles. Du kommst in Rom doch auch nicht mit Latein
> durch.

Vor Jahrzehnten gab ein hiesiger Lateinlehrer in der vh Vorträge über
das alte Italien. Die entsprechenden Exkursionen führte er dann selbst
durch und parlierte in Italien mit seinem Latein. Allerdings bediente er
sich ein paar touristischer Floskeln, kannte aber nicht den Unterschied
zwischen prego und per favore.

Detlef

Oliver Cromm

unread,
Feb 25, 2013, 6:03:01 PM2/25/13
to
* Joachim Pense:

> Am 25.02.2013 20:22, schrieb Oliver Cromm:
>> * Wolfgang Schwanke:
>>
>>> Wenn es um irgendeinen altgriechischen
>>> Zusammenhang geht - z.B. Etymologie von Fremdw�rtern im Deutschen, oder
>>> Winkelbezeichnungen in der Mathematik -, sagst du "Eta" bzw. "Beta".
>>> Wenn es drum geht, wie ein Wort im Neugriechischen geschrieben wird -
>>> z.B. ein Sprachkurs f�r Touristen -, sagst du "Ita" bzw. "Wita".
>>
>> Wieso sollen Winkelbezeichnungen in der Mathematik ein
>> "altgriechischer Zusammenhang" sein? Die heutigen Griechen sagen
>> bestimmt auch in der Mathematik "wita".
>
> Was die Neugriechen zur Mathematik sagen, interessiert niemanden.

Ja, insofern, als diese Aussprache nicht aus dem Neugriechischen
entlehnt wird.

> In der
> Wissenschaft ist Altgriechisch + Lateinisch traditionell angesagt.

Ich sehe das subtil anders - ich sehe nicht zwei, sondern drei
verschiedene "Zusammenh�nge". Hier mal als Tabelle, sicher
idealisiert:

Land D GB GR
Kontext
Altgriechisch-
Unterricht /bE:ta/ /bE:ta/ /bE:ta/
Mathematik /be:ta/,/bEta/ /bEta/ /vita/
Neugriechisch-
Unterricht /vita/ /vita/ /vita/

Im Altgriechisch-Unterricht sollte die eingedeutschte, anglisierte
oder neugriechische Version tabu sein, in der Mathematik wirkt
hingegen die betont altgriechische Version �berkandidelt. In
Griechenland f�llt die angepa�te Version in der zweiten Zeile
naturgem�� mit der neugriechischen zusammen.

In Italien werden die "traditionell lateinischen Begriffe" der
Wissenschaft mit italienischem Akzent gesprochen, im Deutschen mit
deutschem Akzent etc.

--
Some things are taken away from you, some you leave behind-and
some you carry with you, world without end.
-- Robert C. Wilson, Vortex, p.31

Volker Gringmuth

unread,
Feb 26, 2013, 1:30:56 AM2/26/13
to
Thomas Schade wrote:

> On 25.02.2013 22:24, Stefan Schmitz wrote:
> > On Feb 23, 9:00 pm, Thomas Schade <tos...@rrr.de> wrote:
> >> On 23.02.2013 01:06, Lars Bräsicke wrote:
> >> > Am 22.02.2013 17:54, schrieb Thomas Schade:
>
> >> >> Gesetz den Fall -
> >>
> >> > Vermutlich nur ein Tippo, aber dennoch:
> >>
> >> > Gesetzt (!) den Fall
> >>
> >> Vielen Dank für die hilfreich angebotenen Brücke, aber ich fürchte, ich
> >> habe mich mit gesetzt / gesetz noch nie befasst. Will sagen, bis gerade
> >> hielt ich gesetz den Fall für richtig.
> >
> > Und wie deutetest du das kleingeschriebene "gesetz"?
>
> Als ich es zum ersten Mal hier verwendet hatte, war es nicht klein
> geschrieben.

Kunststück, am Satzanfang. Setz mal ein „Aber“ davor.

Ich kenne auch nur „gesetzt den Fall“ im Sinne von „Sei dieser Fall mal als
Annahme gesetzt“.

„Gesetz den Fall“ scheint mir eine rein gefühlsmäßige Schreibe zu sein,
ähnlich wie „Lange Rede, kurzer Sinn:“, das man immer häufiger liest und
das sprachlich ja auch Sinn ergibt, aber ursprünglich war die erste Hälfte
von „Langer Rede kurzer Sinn“ (ohne Komma!) mal ein unbestimmter Genitiv:
„Der kurze Sinn der langen Rede“. Heute scheinen sich viele zu denken:
„Wieso denn "langer", Rede ist doch nicht maskulin“.


vG

Helmut Richter

unread,
Feb 26, 2013, 4:27:50 AM2/26/13
to
On Mon, 25 Feb 2013, Oliver Cromm wrote:

> * Joachim Pense:

> > Was die Neugriechen zur Mathematik sagen, interessiert niemanden.

> Ja, insofern, als diese Aussprache nicht aus dem Neugriechischen
> entlehnt wird.

Ich sage aber trotzdem Ikosaeder und nicht Eikosaheder.

> > In der
> > Wissenschaft ist Altgriechisch + Lateinisch traditionell angesagt.

Wenn man bedenkt, dass der einzige Beitrag, den die R�mer zur
Mathematikgeschichte geleistet haben, der war, dass ein r�mischer Soldat
den Archimedes erschlagen hat ...
(zitiert nach H. Gericke; Originalautor unbekannt)

--
Helmut Richter

Lothar Frings

unread,
Feb 26, 2013, 4:40:38 AM2/26/13
to
Helmut Richter tat kund:

> Wenn man bedenkt, dass der einzige Beitrag, den die Römer zur
> Mathematikgeschichte geleistet haben, der war, dass ein römischer Soldat
> den Archimedes erschlagen hat ...
>   (zitiert nach H. Gericke; Originalautor unbekannt)

Vielleicht fühlte der Römer sich verarscht, als
Archimedes fragte, ob es stimmt, daß
CDXIV + DLXXXVI = M ist.

Helmut Richter

unread,
Feb 26, 2013, 4:52:00 AM2/26/13
to
On Mon, 25 Feb 2013, Wolfgang Schwanke wrote:

> Es geht doch nicht nur um falsche Vokabeln. Andere Grammatik, andere
> Aussprache, einfach alles. Du kommst in Rom doch auch nicht mit Latein
> durch.

Es geht ja nicht darum, ob Neugriechen an der Ilias weiterschreiben kļæ½nnen,
sondern darum, ob ein Satz, wie ihn Touristen formulieren wļæ½rden, verstļæ½ndlich
wļæ½re, wenn er auf Altgriechisch mit neugriechischer Aussprache formuliert
wļæ½rde. Das kann man testen:

1. Man nehme einen Sprachfļæ½hrer fļæ½r Touristen, lasse einen Altphilologen ein
paar Sļæ½tze in einfachem Altgriechisch formulieren, und sehe zu, wie groļæ½
ļæ½hnlichkeiten sind.

2. Man nehme einen einfachen (nicht gerade Dichtung oder Philosophie)
altgriechischen Text, ļæ½bersetze ihn ins Neugriechische unter Beibehaltung
noch verstļæ½ndlicher Archaismen und achte darauf, wieviel geļæ½ndert werden
muss.

3. Besser nehme man einen solchen altgriechischen Text, lese ihn in
neugriechischer Aussprache und lasse einen Griechen ohne humanistische
Bildung raten, was er bedeutet.

Ich kann dazu nichts beitragen, weil ich beide Sprachen nicht kann.

--
Helmut Richter

Lothar Frings

unread,
Feb 26, 2013, 5:04:30 AM2/26/13
to
Detlef Meißner tat kund:

> Vor Jahrzehnten gab ein hiesiger Lateinlehrer in der vh Vorträge über
> das alte Italien. Die entsprechenden Exkursionen führte er dann selbst
> durch und parlierte in Italien mit seinem Latein.

Das traue ich einem Lateinlehrer schon
zu, aber wurde er auch verstanden?

> Allerdings bediente er
> sich ein paar touristischer Floskeln, kannte aber nicht den Unterschied
> zwischen prego und per favore.

Beides kein Latein. Sprach er nun Latein oder Italienisch?

Detlef Meißner

unread,
Feb 26, 2013, 5:44:28 AM2/26/13
to
Lothar Frings schrieb:
> Detlef Meißner tat kund:
>
>> Vor Jahrzehnten gab ein hiesiger Lateinlehrer in der vh Vorträge über
>> das alte Italien. Die entsprechenden Exkursionen führte er dann selbst
>> durch und parlierte in Italien mit seinem Latein.
>
> Das traue ich einem Lateinlehrer schon
> zu, aber wurde er auch verstanden?

Im Großen und Ganzen.

>> Allerdings bediente er
>> sich ein paar touristischer Floskeln, kannte aber nicht den Unterschied
>> zwischen prego und per favore.
>
> Beides kein Latein. Sprach er nun Latein oder Italienisch?

Ich schrieb doch, er bediente sich touristischer Floskeln, italienischer
natürlich. Aber eben nicht der passenden.

Detlef

Lothar Frings

unread,
Feb 26, 2013, 6:31:47 AM2/26/13
to
Detlef Meißner tat kund:

> Lothar Frings schrieb:
>
> > Detlef Meißner tat kund:
>
> >> Vor Jahrzehnten gab ein hiesiger Lateinlehrer in der vh Vorträge über
> >> das alte Italien. Die entsprechenden Exkursionen führte er dann selbst
> >> durch und parlierte in Italien mit seinem Latein.
>
> > Das traue ich einem Lateinlehrer schon
> > zu, aber wurde er auch verstanden?
>
> Im Großen und Ganzen.

Unglaublich. Ich würde nicht mal mehr Mittelhochdeutsch
verstehen, und ein italienischer Taxifahrer versteht Latein?
Obwohl - nach allem, was ich über die Berufsaussichten
von Geisteswissenschaftlern gehört habe, verstehen
es wahrscheinlich viele deutsche Taxifahrer auch.
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