woher kommt der sprachliche Ursprung dieses Schimpfwortes? Ist's die
Verballhornung eines anderen Begriffs? Stammt's vielleicht aus dem
Scherzartikelbereich?
Google liefert wenig brauchbares dazu (Porno, Fetisch),
verstaendlicherweise auch Reihen weiterer Schimpfwoerter mit Piss-
(-ameise ... -vogel http://www.hyperhero.com/de/insults.htm)
... aber der Ursprung bleibt unklar.
Schoenen Gruss
Martin
Vielleicht im Landser-Bereich entstanden als Bezeichnung für ein
leichtes Mädchen?
Was die Zusammenbesetzung betrifft vermute ich folgende
Assoziationketten:
Nelke -> Näglein -> Blume -> Frau (vgl. Duden sinnverwandte Wörter)
und
Pissen -> Schwanztätigkeit -> ficken
(Interessanterweise haben einige Jecke jetzt im Karneval den Scherz: Sie
tragen am Revers des Jackets eine Nelke. In dieser ist ein kleines
Spritzröhrchen verborgen, an dem sich ein Schlauch und ein Gummiball
befindet, welcher von der Jackentasche aus bedient werden kann.
Ahnungslose werden aufgefordert, an der Nelke zu riechen. Dann bekommen
sie einen Strahl Wasser ins Gesicht gespritzt.)
> (Interessanterweise haben einige Jecke jetzt im Karneval den Scherz: Sie
> tragen am Revers des Jackets eine Nelke. In dieser ist ein kleines
> Spritzröhrchen verborgen, an dem sich ein Schlauch und ein Gummiball
> befindet, welcher von der Jackentasche aus bedient werden kann.
> Ahnungslose werden aufgefordert, an der Nelke zu riechen. Dann bekommen
> sie einen Strahl Wasser ins Gesicht gespritzt.)
Glücklicherweise nur Wasser und keine......siehe Betreff. ;-)
gruß
jörg, der das _wirklich sehr komisch_ findet
Danke, das klingt fuer mich auch plausibler als Peters Erklaerung - Die
Gleichsetzung von Frauen und Blumen kennen ich bisher nur bei Rosen.
'Nelken' kannte ich als Beschreibung nicht - die Orchideen-Bilder
scheinen in Europa noch eher neueren Ursprungs zu sein.
Mangels besserer Alternativen uebernehme ich also deine Erklaerung :-)
Schoenen Gruss
Martin
»Tausendschön« (Kosewort für die Geliebte) oder »Primel« (schüchternes,
junges Mädchen) sind weitere Beispiele. Aber auch »Nelke« ist
ein Kosename für die Geliebte. Laut Küpper (Wörterbuch der deutschen
Umgangssprache) ist »Nelke« in dieser Bedeutung etwa seit 1900 im
Gebrauch. Küpper gibt für »Nelke« verschiedene Bedeutungen an, es
kann auch als Schimpfwort gebraucht werden, was laut Küpper daran
liegen könnte, daß der Nelkenduft manch einem nicht behagt.
> 'Nelken' kannte ich als Beschreibung nicht - die Orchideen-Bilder
> scheinen in Europa noch eher neueren Ursprungs zu sein.
>
> Mangels besserer Alternativen uebernehme ich also deine Erklaerung :-)
Küpper schreibt unter dem Stichwort »Pißnelke« u. a.:
| 1. kleines Mädchen (sehr abf); zurückhaltende weibliche
| Person. »Nelke« meint das langweilige Mädchen. »Piß-« spielt
| wohl darauf an, daß es noch nicht geschlechtsreif ist oder
| sich wenigstens so benimmt. 1910 ff. Der Ausdruck war 1955
| Gegenstand einer Beleidigungsklage der Filmschauspielerin
| Christiane Maybach gegen den Schauspieler Adrian Hoven.
| [...]
Laut Röhrich (Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten) ist
»Pißnelke« eine »berlinische ironische Bezeichnung für eine
abgetakelte Frau«. Von einem kleinem Mädchen ist hier also keine
Rede. Wenn die Bedeutung »kleines, unreifes Mädchen« die
ursprüngliche ist, dann wäre »Pißnelke« eine vergleichbare Bildung
wie »Pißrieke« (Rieke = Kurzform von Friederike) oder »Pipimädchen«,
hier wird auf den »Nichteintritt der Geschlechtsreife« (Küpper)
angespielt. Daß »Pißnelke« auch eine »zurückhaltende weibliche
Person« bezeichnet, ist nicht überraschend. Eine Frau, die jemanden
abweist, wird durch den Ausdruck »Pißnelke« als (geschlechtlich)
unreif und dumm hingestellt.
Schöne Grüße,
Wolf
>
> Hallo,
>
> woher kommt der sprachliche Ursprung dieses Schimpfwortes? Ist's die
> Verballhornung eines anderen Begriffs? Stammt's vielleicht aus dem
> Scherzartikelbereich?
>
> Google liefert wenig brauchbares dazu (Porno, Fetisch),
> verstaendlicherweise auch Reihen weiterer Schimpfwoerter mit Piss-
> (-ameise ... -vogel http://www.hyperhero.com/de/insults.htm)
Ich sah mal einen Soldatenfilm, der in der Wüste spielte. Ich kann mich
nicht mehr erinnern, ob es ein ernsthafter Film oder eine Lachnummer
war. Jedenfalls glaube ich mich zu erinnern, dass Pissnelken dort als
Urinale verwendet wurden: Blechtrichter mit einem sehr langen Stutzen,
der in den Sandboden gerammt wurde. Vermutlich ist der Urin dann etwas
tiefer im Sand so versickert, dass der Boden nicht nass wurde und es
auch nicht so gestunken hat.
--
Schluss mit dem Fluglärmterror der amerikanischen Luftwaffe im Naturpark
Saar-Hunsrück! 25 Jahre Triebwerksgedröhne, Tiefflüge, Luftkämpfe und
laute Transportflüge von früh bis nachts sind genug. Lernt *endlich*
euch zu benehmen. Zuviel verlangt? Offensichtlich.