Am 17.05.2013 09:24, schrieb Helmut Richter:
> On Fri, 17 May 2013, Christina Kunze wrote:
>
>> Ich weiß nicht, ob das wirklich Verwandtschaft ist, aber in Berlin heißt's
>> "jeloofen".
>>
>> Aber hier wird hochsprachliches AU auch an anderen Stellen zu O.
>
> ..., nämlich wenn es alt ist, d.h. mhd -ou-. Nicht dagegen, wenn das -au- eine
> nhd Neuentwicklung ist und im Mhd noch -û- war. Also boum->Baum->Boom, aber
> bûch->Bauch. Die Grundregel ist dieselbe wie bei -ei-: alte (mhd) Diphthonge
> werden im Sächsischen/Berlinischen (ou->au->oo, ei->ee) und Bairischen
> (ou->au->a, ei->oa) verändert, neue (nach-mhd) bleiben erhalten (û->au,
> î->ei).
------------------------------------------------------------------
Eine ähnliche Unterscheidung auch im hiesigen (Hoch-)Alemannischen:
mhd. –ou- > al. –au-
mhd. -û- bleibt al. – ū (Būch, Hūs) = [Bauch, Haus]
mhd. –ei- > al. –aj-
mhd. -î- bleibt al. –ī- (mīn, Wī=Wein)
>
> Diese Regel hat eine Reihe Unregelmäßigkeiten und Ausnahmen, beim -au- mehr
> als beim -ei-, aber im großen und ganzen passt sie.
dito.
--
Suffet Wī, biGott!