mir begegnet immer öfters in Emails, dass die Anrede mit einem
Ausrufezeichen beendet wird.
Da ich jetzt auch einen Brief bekommen habe, wo auch dieses
Ausrufzeichen nach der Anrede stand, habe ich mal zum googeln
angefangen.
Dabei bin ich auf
gestoßen.
Was mich interessiert, warum ich diese Anwendung der Regel vermutlich
erst in den letzten drei Jahren wahrnehme? Davor habe ich dieses
Ausrufezeichen nie gesehen.
Ist idese Regel neu, oder was steckt dahinter?
GS
--
http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/buch_abfrage.php?menuid=18
http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/CD_abfrage.php?menuid=19
http://www.blog.gitarrenunterricht-frankfurt.de/
http://www.radreisen.stephan-zitzmann.de/2007/09/27/velotraum-erfahrungsbericht/
Die Regel ist uralt, ich habe sie in meiner Grundschulzeit (60er Jahre)
so in der Schule gelernt. IIRC in den 70ern wurde die Regel abgeschafft.
Michael Dahms
> Die Regel ist uralt, ich habe sie in meiner Grundschulzeit (60er Jahre)
> so in der Schule gelernt. IIRC in den 70ern wurde die Regel abgeschafft.
Abgeschafft wurde sie nie, nur die Prioritäten haben sich geändert.
Während es früher hieß, daß in der Briefanrede statt des Ausrufezeichens
auch ein Komma gesetzt werden kann, heißt es heute, statt des (üblichen)
Kommas kann auch ein Ausrufezeichen gesetzt werden.
Qno
--
»Im Prinzip war die Erde unbewohnt und unbewohnbar
und ist es noch immer.«
Aus dem Kommentar zum »Gesetz über die Zeitschleifen (ZeSchG)«
http://www.urania-dresden.de/terrasse/zeschg.htm
Lieber Stephan!
Für mich ist das Rufzeichen nach der Anrede der Normalfall, der
Beistrich ist ein Anglizismus, der eben im Laufe der Jahre (wie auch
viele andere Anglizismen) gebilligt wurde. Jetzt hätte ich fast
'sanktioniert' geschrieben, was durch seine Doppeldeutigkeit wieder
zu Nachfragen führen könnte ;-)
Mit Beistrich (Komma) würde ich nur beispielsweise folgende Anrede
beginnen lassen:
Lieber Majoran,
Dir ist schon klar, daß Du ein Gewürz und kein Offizier bist?
Grüße aus dem frischverschneiten Wienerwald
--
_____ _ _ mailto: halbritter at acornusers.org
|__ __|| | | | "Ich nenn mich katholisch, du nennst mich
| | | |_| | Spinner. Steinigen oder verbrennen tun
| | | _ | wir deshalb schon lange keinen mehr."
|_|a |_| |_|a (W. Zähl in desd)
Das obligatorische Ausrufezeichen wurde zusammen mit dem Anschreien bei
der Anrede in den Schulen einiger der deutschsprachigen Nachfolgestaaten
der Militärmonarchien in den '60ern erlassen.
--
Roland Franzius
Jetzt wird es allmählich interessant. Für mich ist es ganau
andersherum. Und meine kathoischen Nonnen in der bayrischen
Grundschule anno 1975 halte ich gerade nicht für modisch
aufgeschlossen.
Wo bist Du aufgewachsen? Ehemalige DDR?.
Noch schlimmer: in Österreich ;-)
>> Wo bist Du aufgewachsen? Ehemalige DDR?.
>>
>
>
>Noch schlimmer: in Österreich ;-)
>
Geh sterben. ;-)
Gibt es für die Form von Geschäftsbriefen nicht sogar eine DIN?
Michael Dahms
Warum sollte das das Einzige sein, für das es
keine gibt?
>> Lieber Stephan!
>> Für mich ist das Rufzeichen nach der Anrede der Normalfall, der
>> Beistrich ist ein Anglizismus, der eben im Laufe der Jahre (wie auch
>> viele andere Anglizismen) gebilligt wurde. Jetzt hätte ich fast
>> 'sanktioniert' geschrieben, was durch seine Doppeldeutigkeit wieder
>> zu Nachfragen führen könnte ;-)
>
> Jetzt wird es allmählich interessant. Für mich ist es ganau
> andersherum. Und meine kathoischen Nonnen in der bayrischen
> Grundschule anno 1975 halte ich gerade nicht für modisch
> aufgeschlossen.
>
> Wo bist Du aufgewachsen? Ehemalige DDR?.
Das wäre dann in einem der nicht mehr so neuen Bundesländer nach
Oktober 1990. Aber das meintest du doch sicher nicht, oder?
Wenn er vor 1990 geboren ist, könnte er (wer einklich?) in der DDR
aufgewachsen sein. Ohne ehemalig, vielleicht mit "damalig".
Da Didi
€ * Harakiri 77€ * Alfons Yondrascheck -11 * Wirsing! * Mahlzeit -42 *
--
Dieter Brügmann, Spandau (bei Berlin) http://bruhaha.de
Wußten Sie schon, daß der Mond nicht nur wesentlich kleiner als die
Erde ist, sondern auch viel weiter von ihr entfernt?
Ich sehe das Ausrufezeichen häufig in E-Mails von englischen oder
schwedischen Kollegen; die lassen typisch auch das "Dear" weg und
beginnen mit
Walter!
Hat mich anfangs sehr irritiert, so "angerufen" zu werden.
Im Englischen gab's ja auch mal den Doppelpunkt, so in
"Dear Sir or Madam:
"
>> Mit Beistrich (Komma) würde ich nur beispielsweise folgende Anrede
>> beginnen lassen:
>> Lieber Majoran,
>> Dir ist schon klar, daß Du ein Gewürz und kein Offizier bist?
>
> Ich finde dagegen, daß das Ausrufezeichen nur dort seinen Platz hat, wo
> man anschließend mit "Hochachtungsvoll" unterschreibt.
>
A proposito:
wie haltet Ihr's denn mit dem Komma nach "Mit freundlichen Grüßen"?
Dieses Komma scheint mir überflüssig, und ich lösche es daher immer in
den Word-Vorlagen. Korrekt?
Ich habe den Eindruck, es handelt sich um einen (möglicherweise sogar
alten) Anglizismus:
"I remain, Sir,
your most obdt. servant,
$name"
/Walter
> > Für mich ist das Rufzeichen nach der Anrede der Normalfall, der
> > Beistrich ist ein Anglizismus, der eben im Laufe der Jahre (wie auch
> > viele andere Anglizismen) gebilligt wurde. Jetzt hätte ich fast
> > 'sanktioniert' geschrieben, was durch seine Doppeldeutigkeit wieder
> > zu Nachfragen führen könnte ;-)
>
> Bei mir ist es genau umgekehrt, das Ausrufezeichen galt schon zu meiner
> Zeit als Kaufmännischer Lehrling als veraltet. Das Komma ist seit langem
> üblich und allgemein gebräuchlich.
>
> > Mit Beistrich (Komma) würde ich nur beispielsweise folgende Anrede
> > beginnen lassen:
> > Lieber Majoran,
> > Dir ist schon klar, daß Du ein Gewürz und kein Offizier bist?
>
> Ich finde dagegen, daß das Ausrufezeichen nur dort seinen Platz hat, wo
> man anschließend mit "Hochachtungsvoll" unterschreibt.
Um anzuzeigen, daß das nächste Schreiben vom Anwalt kommt - FR
Aber sicher doch, und zwar die DIN 5008 "Schreib- und Gestaltungsregeln für
die Textverarbeitung". Die hier enthaltenen Musterbriefe enthalten
ausnahmslos ein Komma am Ende der Anrede, wobei sowohl die Standardform
"Sehr geehrte Damen und Herren," als auch persönliche Anreden abgedruckt
sind.
Die "Kopie" eines solchen Musters findet sich hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Musterbrief
Gruß
Hans
> A proposito:
> wie haltet Ihr's denn mit dem Komma nach "Mit freundlichen Grüßen"?
>
> Dieses Komma scheint mir überflüssig, und ich lösche es daher immer in
> den Word-Vorlagen. Korrekt?
Korrekt!
Aber: Du benutzt Word-Vorlagen? *schüttel*
Gruß
G.O.
> Am 09.02.2009 schrieb Tassilo Halbritter:
>
>> Lieber Stephan!
>> Für mich ist das Rufzeichen nach der Anrede der Normalfall, der
>> Beistrich ist ein Anglizismus, der eben im Laufe der Jahre (wie auch
>> viele andere Anglizismen) gebilligt wurde. Jetzt hätte ich fast
>> 'sanktioniert' geschrieben, was durch seine Doppeldeutigkeit wieder
>> zu Nachfragen führen könnte ;-)
>
> Bei mir ist es genau umgekehrt, das Ausrufezeichen galt schon zu meiner
> Zeit als Kaufmännischer Lehrling als veraltet. Das Komma ist seit langem
> üblich und allgemein gebräuchlich.
>
>> Mit Beistrich (Komma) würde ich nur beispielsweise folgende Anrede
>> beginnen lassen:
>> Lieber Majoran,
>> Dir ist schon klar, daß Du ein Gewürz und kein Offizier bist?
>
> Ich finde dagegen, daß das Ausrufezeichen nur dort seinen Platz hat, wo
> man anschließend mit "Hochachtungsvoll" unterschreibt.
Vielleicht sollte die Verdrängung des Ausrufezeichens durch das Komma
einfach nur die Zeit vergessen machen, als ein Ausrufezeichen jedes "Heil
Hitler" am Briefende zierte.
Gruß
Manfred.
> Tassilo Halbritter schrieb:
>> Stephan Zitzmann schrieb:
>
>>> Wo bist Du aufgewachsen? Ehemalige DDR?.
>
> So jung ist Tassilo nicht.
>
>> Noch schlimmer: in Österreich ;-)
>
> Naja, das geht ja noch. Es soll hier sogar Schweizer Teilnehmer geben.
> <duck-und-wech>
Die erkennt man ziemlich schnell an ihrem Schweizer Akzent.
<duck-und-ebenfalls-weg>
Gruß
Manfred.
Akzent gibt es sogar bei der Gehörlosengebärdensprache.
Gruss
Walter
Bei Briefen am Nichtverwenden von , oder ! nach der Anrede.
- Andi
Sondern?
Einfach nichts, kein Satzzeichen?
Sehr gelehrter Herr
Wir beziehen uns auf unsere Vorkorrespondenz ...
In diesem Fall habe ich mich schon so daran gewöhnt, dass
ich das Ausrufezeichen als pathetisch und daher in den
meisten Fällen übertrieben empfinde.
Sogar auf Ungarisch, wo nur das Ausrufezeichen richtig ist,
fällt es mir schwer.
Es ist ein Gefühl, als stünde ich so in 3 Meter Entfernung
vom Anzuredenden und schmetterte mit großer Geste
LIEBER TASSILO! heraus.
chr
Ich auch, aber selbsterstellte.
In Büros ist das manchmal anders, da muss man
die vorgegebenen Vorlagen verwenden.
chr
Die man natürlich nicht mit maximal zwei Handbewegungen
abschalten kann.
chr
> Vielleicht sollte die Verdrängung des Ausrufezeichens durch das Komma
> einfach nur die Zeit vergessen machen, als ein Ausrufezeichen jedes "Heil
> Hitler" am Briefende zierte.
Nö, die Zeiten sind nur einfach leiser geworden.
Heute dreht sich das offenbar wieder: Man hängt die Flagge
raus, bald redet man sich wieder mit "Volksgenosse!" an -
ach nee: "Bevölkerungsgenosse!", weil - na, ihr wißt schon.
Was ist eigentlich aus dem polyregionalen Unkrautbeet im
Berliner Reichstag geworden?
j/\a
--
Im Büro stellt sich das Problem nicht, da schreiben
wir Englisch ...
Das dämliche Komma setzt mein *heimatliches* Word ein.
Ok, ich gebe zu - der Aufwand, die richtige Stelle
(normal.dot?) zu finden, um das Problem an der Wurzel
zu beseitigen, war mir immer zu groß.
Ich bin froh, dass ich mittlerweile wenigstens alle
Stellen kenne, an denen man "Großbuchstaben nach Punkt,
am Anfang einer Zeile oder am Anfang einer Tabellenzelle"
und "ganzes Wort markieren" abschalten kann ...
/Walter
Richtig - man braucht zwei Handbewegungen *pro Programm*
(Outlook, Excel, Powerpoint, Word) ...
Not to mention die -zig Handbewegungen, um erst mal die
richtigen Stellen zu finden, *wo* man es abschalten kann.
/Walter
> Stephan Zitzmann schrieb:
>
>> mir begegnet immer öfters in Emails, dass die Anrede mit einem
>> Ausrufezeichen beendet wird.
>
> Mehr so in Töpfen oder mehr so in Pfannen?
Türschilder kommen einer Anrede vermutlich näher. Ich habe aber noch
keine mit Ausrufezeichen gesehen.
--
"Bother", said the Borg, as they assimilated Pooh.
> Tassilo Halbritter <m...@privacy.net> schrieb:
>
>>> Wo bist Du aufgewachsen? Ehemalige DDR?.
>>
>>Noch schlimmer: in Österreich ;-)
>>
> Geh sterben. ;-)
Stimmt, dafür ist Wien freilich optimal.
--
Microsoft designed a user-friendly car:
instead of the oil, alternator, gas and engine
warning lights it has just one: "General Car Fault"
> Bei Briefen am Nichtverwenden von , oder ! nach der Anrede.
Nach dem Komma beginnt der Text eigentlich mit Kleinbuchstaben, was mir
genauso auf den Nerv geht wie die imperative Anrede. Eigentlich gefiele mir
die angesprochene Nichtverwendung besser, weder und noch, aber dann wird man
falsch lokalisiert, von hier aus gesehen, und es ist schon wieder nicht
recht. Schwierig.
> Am 09.02.2009 schrieb Jakob Achterndiek:
> > Heute dreht sich das offenbar wieder: Man hängt die Flagge
> > raus, bald redet man sich wieder mit "Volksgenosse!" an -
> > ach nee: "Bevölkerungsgenosse!", weil - na, ihr wißt schon.
>
> Na na, eine Flagge macht aber noch keinen Nazi.
Klar, eine Schwalbe macht ja auch noch keinen Sommer.
> Im übrigen ist
> Schwarz-Rot-Gold gut republikanisch.
Schwarz/Weiß/Rot ist auch unverdächtig. Es kommt
drauf an, was man draus macht.