Danke,
Herbert
--
Posted via Mailgate.ORG Server - http://www.Mailgate.ORG
Nein, das Adjektiv lautet "beschissen".
Was alles nicht das geringste zum Thema beiträgt. Es muss übrigens
"Schweißwetter" heißen.
Nein, man kann korrekterweise "Scheiß[e]" nicht adjektivisch
gebrauchen.
M.
> Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein schreiben?
>
> Danke,
> Herbert
Zumindest kannst du es als Imperativ nutzen: "Geh auf's Klo und scheiße
dort!" Aber als Adjektive sehe ich eigentlich keine Möglichkeit.
Vielleicht sollte man da eines einführen? scheißig, scheißiger, am
schissigsten.
Gruß Steffen
--
Nein, ich bin nicht die Signatur, ich putze hier nur!
> Wohingegen die Aussage "Scheiß Wetter, heute!" wohl erlaubt sein dürfte.
Ist das etwa die "Getrennt Schreibung des Tages?"
>Das kommt ganz auf den Zusammenhang an. Die Aussage: "Dieser scheiß Hans
>Müller ist eine Wutz." ist nach § 185 StGB strafbewehrt. Die Aussage
>"Ich hasse diese scheiß Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren
>und Jugend!" wäre zusätzlich auch gemäß § 188 StGB ein Straftatbestand.
So direkt muß man es ja nicht formulieren...
Wenn man einen solchen Sachverhalt straflos aussprechen will,
empfiehlt sich der Griff in die Zitatenkiste. "Sag Er seinem Herrn, er
möge mich im Arsche lecken!" mit einem hinterhergeschobenem "Schiller"
tut's sicherlich.
Fuck off and die! (Venom)
<beg>
Gruß Uwe
--
Gäbe es einene Usenet-TÜV, wäre OjE sicherlich
nicht zur Kommunikation zugelassen.
Stephan Dörner in desd
http://www.mc-kw-meerane.de
Entschuldigung! Gibt es eine Abkürzung, als Hinweis, dass man etwas
scherzhaft meint? Dann schreibe ich die das nächste mal davor, um Leuten
das Weiterlesen zu ersparen, die damit nichts anfangen können.
> Nein, man kann korrekterweise "Scheiß[e]" nicht adjektivisch
> gebrauchen.
MUSE hat da Zweifel. Zumindest was die Verwendung in Nominalphrasen
angeht, ist nicht ganz eindeutig zu entscheiden, ob "Scheiß/scheiß" als
ein Substantiv-Kompositum ("eines Scheiß-Beispiels") oder als ein
(unflektierbares) Adjektiv zu betrachten ist ("eines scheiß Beispiels").
Gegen die letztere Auffassung spricht latürnich die fehlende Flexion;
dafür spricht MUSEN die attributiv-modifizierende Funktion. Diese führt
dazu, dass "ein scheiß lautes Motorrad" anders zu interpretieren ist als
"ein lautes scheiß Motorrad". In dieser Funktion wirkt "scheiß" (ähnlich
wie "echt" oder "tierisch") als Intensifikator. Übrigens ist "scheiß"
als Adjektiv doch komparierbar, wenn man mittels Google dem Volk auffs
Maul schaut. Meine Lieblingsquelle dazu: "Dieser Film ist der mit an
Sicherheit grenzender Sicherheit rassistischste, sexistischste und
scheißeste Söldnerfilm, der überhaupt vorstellbar ist." - mit an
Sicherheit grenzender Sicherheit: das hat Klasse.
Gruß
Max
ja, sieht so aus: :-)
Aber es gibt Leute, die meine, wer Ironie nicht erkennt, dem ist
nicht zu helfen.
--
Hubert Partl pa...@mail.boku.ac.at
ZID BOKU Wien http://homepage.boku.ac.at/partl/
~~~~~~~~an~der~schoenen~blauen~Donau~~~~~~~~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hier hätte aber ein Smiley göt getan.
Meiner Ansicht nach hat man es in "Der Typ da is voll scheiße, ey!" mit
adjektivischem Gebrauch zu tun. Daher sollte das Wort hier klein geschrieben
werden.
Derartiger Gebrauch ist nicht mehr nur auf die Jugendsprache beschränkt. Man
muß es ja nicht schön finden, aber es kommt trotzdem ziemlich häufig vor.
chr
Das sieht zwar ziemlich scheiße aus, entspricht aber
dem üblichen, wenn auch nicht nachahmenswerten Gebrauch.
Übrigens schreibt Dein Newsreader RFC-widrig unkodierte
8bit-Zeichen (ß) in den Subject-Header.
Olaf
>> Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein
>> schreiben?
>
> Das sieht zwar ziemlich scheiße aus,
ist aber in diesem Fall ein Adverb und kein Adjektiv.
Adjektive werden dekliniert:
das scheiße Auto die scheißen Autos
des scheißen Autos der scheißen Autos
dem scheißen Auto den scheißen Autos
das scheiße Auto die scheißen Autos
du scheißes Auto! ihr scheißen Autos!
Sieht wirklich scheiße aus. Ich würde das Partizip "beschissen"
allemal vorziehen.
vG, noch nie ein dermaßen beschissenes Posting geschrieben habend
>Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein schreiben?
>
Also, ich würde ja Scheiße allenfalls als Düngemittel verwenden,
vorzugsweise die von Rindviechern. ;-)
Reinhard
--
Zan Essn und Bätn soima neamd nätn.
(Zum Essen und Beten soll man niemanden nötigen)
(Spruch aus dem Waldviertel)
> Meiner Ansicht nach hat man es in "Der Typ da is voll scheiße, ey!" mit
> adjektivischem Gebrauch zu tun. Daher sollte das Wort hier klein geschrieben
> werden.
Das ist doch quark, quatsch mit Soße!
> du scheißes Auto! ihr scheißen Autos!
Üblich ist aber zur Kennzeichnung des Vokativ:
"Oh du scheißes Auto!" "Oh ihr scheißen Autos!"
Das ist allemal ein Grund, es nicht zu dürfen!
> vG, noch nie ein dermaßen beschissenes Posting geschrieben habend
Meinst du ein dermaßenes Scheißposting?
SCNR
Thomas
Nehmen wir den adverbialen Gebrauch, der Typ sieht eben scheiße aus. Da
stehste da mit deinem quark.
chr
Die neuere Variante scheint "kacke" zu sein, jedenfalls bei den Obercoolen.
Ich frag mich, was danach dran ist.
> Nehmen wir den adverbialen Gebrauch, der Typ sieht eben scheiße aus. Da
> stehste da mit deinem quark.
Ich halte das für einen Sprachulk, wie "Hier werden Sie geholfen.",
"unkaputtbar" usw. Müßig zu diskutieren, ob das erlaubt ist.
"Nichtsdestotrotz" hat es ja auch in die Normalsprache geschafft.
> Nehmen wir den adverbialen Gebrauch, der Typ sieht eben scheiße aus.
Dann ist es (sehr) schlechter Stil. Das bedeutungsgleiche (und sprachlich
korrekte) Wort lautet "beschissen". Das Wort ist einfach beschissen, wie
auch erweiterungsfähig (statt erweiterbar, z. B. bei Baukastenmöbeln),
gedownloadet (statt heruntergeladen), gefrostet (statt gefroren) und 100
quark(e) Wörter mehr.
Matthias
--
In einigen Ländern, die sich nach Norden erstrecken, wird die Kälte
im Sommer immer größer als im Winter. [Prof. Galletti]
Moment mal, da war doch mal was... *kram*
Genau:
Ernst Jandl: Von Zeiten
sein das heuten tag sein es gewesen ein scheißen tag
sein das gestern tag sein es gewesen ein scheißen tag ebenfalz
kommen das morgen tag sein es werden ein scheißen tag ebenfalz
und so es sein aufbauen sich der scheißen woch
und aus dem scheißen woch und dem scheißen woch
so es sein aufbauen sich der scheißen april
und es sein anhängen sich der scheißen mai
und es sein anhängen sich der scheißen juni
scheißen juli august etten zetteren
so es sein aufbauen sich der scheißen jahr
und auf allen vieren der scheißen schalten jahr
und haben jeden der scheißen jahr darauf einen nummeron
neunzehnscheißhundertneunundneuzigscheiß
scheißzweitausendscheiß
so es sein aufbauen sich der scheißen leben
schrittenweizen hären von den den geburten
und sein es doch wahrlich zum tot-scheißen
viele Grüße
Carsten
Mops kotzt - und nun weiß ich endlich auch, warum...
Gruß,
Michael
Das kommt drauf an.
In der Klicke bei den Kumpels (oder wie heißen die heute?) ist es vielleicht
genau der richtige Stil. Im Aufsatz vermutlich nicht.
> Das bedeutungsgleiche (und sprachlich korrekte) Wort lautet "beschissen".
Bedeutungsgleich ist ein weites Feld. Für diejenigen, die das Wort so
benutzen, ist es offensichtlich nicht bedeutungsgleich zu "beschissen". Und
wenn der Unterschied in der Bedeutung nur darin besteht, daß "beschissen"
bedeutet "irgendwas ist schlecht" und "scheiße" bedeutet "ich bin cool, und
irgendwas ist schlecht".
> Das Wort ist einfach beschissen, wie
> auch erweiterungsfähig (statt erweiterbar, z. B. bei Baukastenmöbeln),
> gedownloadet (statt heruntergeladen), gefrostet (statt gefroren)
Mir hat auch vorhin ein Telefononkel was von "wir machen das um 40%
kostengünstiger als XY" erzählt, beim vierten Mal hing mir das Wort dermaßen
zum Hals raus, daß ich ihm erklärt hab, daß ich sein kostengünstiges Angebot
nicht brauche.
chr
> In der Klicke bei den Kumpels (oder wie heißen die heute?)
Kollegen heißen die heute. (Hat nichts mit Arbeitskollegen zu tun.)
Gruß Dirk.
>Uwe Schickedanz <nospa...@onlinehome.de> wrote:
>> empfiehlt sich der Griff in die Zitatenkiste. "Sag Er seinem Herrn, er
>> möge mich im Arsche lecken!" mit einem hinterhergeschobenem "Schiller"
>
>Hier hätte aber ein Smiley göt getan.
Und wie spricht man den aus? ;-)
Im Ernst: ich maße mir nicht an, zu denken, ich formuliere immer
richtig. Deiner Bemerkung entnehme ich, daß Du zwar verstanden hast,
wie ich's meine, jedoch die Wortwahl als nicht gelungen empfindest.
Daher: mach bitte einen Vorschlag, wie ich es hätte schreiben sollen.
BTW: Du kennst die Bedeutung von <beg>?
>> > Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein
>> > schreiben?
>
>> Das kommt ganz auf den Zusammenhang an. Die Aussage: "Dieser
>> scheiß Hans Müller ist eine Wutz." ist nach § 185 StGB
>> strafbewehrt. Die Aussage "Ich hasse diese scheiß
>> Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend!" wäre
>> zusätzlich auch gemäß § 188 StGB ein Straftatbestand. Wohingegen
>> die Aussage "Scheiß Wetter, heute!" wohl erlaubt sein dürfte.
>
> Was alles nicht das geringste zum Thema beiträgt.
Doch - je nachdem, welche Bedeutung man dem "darf" zuschreibt.
Diedrich
--
pgp-Key (RSA) 1024/09B8C0BD
fingerprint = 2C 49 FF B2 C4 66 2D 93 6F A1 FF 10 16 59 96 F3
HTML-Mail wird ungelesen entsorgt.
> In der Klicke bei den Kumpels (oder wie heißen die heute?) ist
> es vielleicht genau der richtige Stil. Im Aufsatz vermutlich
> nicht.
Genau das war aber der Punkt: Die ursprüngliche Frage ging nach dem
schriftlichen Gebrauch.
M.
>Christina Kunze schrieb:
>
>> Nehmen wir den adverbialen Gebrauch, der Typ sieht eben scheiße aus.
>
>Dann ist es (sehr) schlechter Stil. Das bedeutungsgleiche (und sprachlich
>korrekte) Wort lautet "beschissen". Das Wort ist einfach beschissen, wie
>auch erweiterungsfähig (statt erweiterbar, z. B. bei Baukastenmöbeln),
>gedownloadet (statt heruntergeladen), gefrostet (statt gefroren) und 100
>quark(e) Wörter mehr.
Mir fällt in diesem Zusammenhang der "adjektivische" Gebrauch von
"riesen" auf:
Ich habe einen riesen Hunger. Das gibt einen riesen Ärger.
Gemeint ist weder ein "Riesenärger" oder "Riesenhunger" - obwohl
letzteres wegen "Bärenhunger" durchaus denkbar wäre. Gemeint ist wohl
eher das Adjektiv "riesig" (als was sich ja auch manches finden
lässt).
Kurt Schacknies
>>> > Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein
>>> > schreiben?
>>> Das kommt ganz auf den Zusammenhang an. Die Aussage: "Dieser
>>> scheiß Hans Müller ist eine Wutz." ist nach § 185 StGB
>>> strafbewehrt. Die Aussage "Ich hasse diese scheiß
>>> Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend!"
>>> wäre zusätzlich auch gemäß § 188 StGB ein Straftatbestand.
>>> Wohingegen die Aussage "Scheiß Wetter, heute!" wohl erlaubt
>>> sein dürfte.
>> Was alles nicht das geringste zum Thema beiträgt.
> Doch - je nachdem, welche Bedeutung man dem "darf" zuschreibt.
Welche Bedeutung man dem "darf" zuschreibt, ist in *dieser* Gruppe
völlig eindeutig. In de.soc.recht.strafrecht ist's genau
umgekehrt.
M.
> Im Ernst: ich maße mir nicht an, zu denken, ich formuliere immer
> richtig. Deiner Bemerkung entnehme ich, daß Du zwar verstanden
> hast, wie ich's meine, jedoch die Wortwahl als nicht gelungen
> empfindest. Daher: mach bitte einen Vorschlag, wie ich es hätte
> schreiben sollen.
Es ging um den hinterhergeschobenen Schiller. Der Götz ist von Göthe.
M.
>Es ging um den hinterhergeschobenen Schiller. Der Götz ist von Göthe.
:-) <-- nachgelieferter Smiley.
Ach so: da haben wir aber jetzt tatsächlich aneinander
vorbeigeschrieben.
Das <beg> sollte allerdings beides abdecken: sowohl den Götz als auch
das Venom-Zitat.
Ja, das ist eindeutig.
1. Es ist ein prädikativ gebrauchtes Adjektiv, formal wie "groß" in "Das
Haus ist groß".
2. Der Typ ist scheiße.
Der Song ist spitze.
Den Vorschlag find ich klasse.
In allen diesen Fällen handelt es sich um Adjektive, die aus einem
Substantiv hervorgegangen sind. Adjektive sind sie aber ganz eindeutig;
folglich Kleinschreibung.
Mir fällt auf, daß sie nicht attributiv gebraucht werden können (und wenn
doch, dann nicht dekliniert):
Ein scheißer Typ?
Ein spitzer Song?
Ein klasser Vorschlag?
Gruß von A. Saam
>>Es ging um den hinterhergeschobenen Schiller. Der Götz ist von
>>Göthe.
> :-) <-- nachgelieferter Smiley.
> Ach so: da haben wir aber jetzt tatsächlich aneinander
> vorbeigeschrieben. [...]
Nein, haben wir nicht. Der Hinweis, dass der smiley *göt* (bimmelt's
endlich?) getan hätte, war von Hubert Partl.
M.
> Ein klasser Vorschlag?
In der AT-Umgangssprache völlig normal.
M.
Wenn Du "Adjektiv" begreifst als von einem Kompositum
von iacere abgeleitet: eindeutig nein!
--
Meno
> Herbert Munz wrote:
> > Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein schreiben?
>
> "Das scheiße Auto"? Klingt nicht sinnvoll, wie? "Das scheiss Auto" schon
> eher, und das ist ja auch umgangssprachlich üblich.
Und warum sollte es, geschrieben, nicht ein "Scheissauto" sein?
- ys
>Nein, haben wir nicht. Der Hinweis, dass der smiley *göt* (bimmelt's
>endlich?) getan hätte, war von Hubert Partl.
'Wir' umfasste in dem Fall Hubert und mich. *göt* - ja, jetzt
bimmelts! Manchmal ist aber auch das Brett vorm Kopf zu vernagelt...
>Mir fällt auf, daß sie nicht attributiv gebraucht werden können (und wenn
>doch, dann nicht dekliniert):
>Ein scheißer Typ?
>Ein spitzer Song?
>Ein klasser Vorschlag?
Ich glaube die attributive Verwendung ist das Problem, und nicht so
sehr die Frage der Wortart.
Im Falle von "Das ist ein scheiß Typ" höre ich eher die
Zusammensetzung "Scheißtyp".
Für "spitze" gibt es die "-mäßige" Variante des "spitzenmäßigen Songs"
oder des Ausrufs: "Das ist ja spitzenmäßig!" - Aber ein "Spitzensong"
im "Spitzenkleid"?
Nur was "klasse" angeht, kenne ich aus dem mündlichen Sprachgebrauch
die Formulierung, etwas sei ein "klasse Vorschlag". (Ich wollte zuerst
schreiben: Ich kenne den "klasse Vorschlag", aber das wäre der falsche
Kasus; einen Akkusativ "den klassen Vorschlag" bringe ich aber auch
nicht über die Tasten.)
Ist zwar keine super Lösung/Super-Lösung, aber auch keine riesen
Enttäuschung/Riesen-Enttäuschung.
Ich kann ja mal meine Schüler fragen, vielleicht haben die einen
Klassenvorschlag.
Gruß
Kurt Schacknies
> Yvonne Steiner wrote:
> > Und warum sollte es, geschrieben, nicht ein "Scheissauto" sein?
>
> Ich habe nicht behauptet, daß diese Form auch gehen würde. Aber
> es ging um ein freistehendes, kleingeschriebenes Adjektiv.
Ich habe dich schon richtig verstanden, aber ich wundere mich eben sehr,
dass du ein solches - trotz der angebrachten Ablehnungen, die hier
bereits vorgebracht wurden - immer noch erzwingen willst.
- ys
> ist aber in diesem Fall ein Adverb und kein Adjektiv.
> Adjektive werden dekliniert:
Standardsprachlich gibt es Fälle, wo die Adjektivflexion entfällt:
Die Bluse ist rosa. => die rosa Bluse
*die rosane Bluse
Ich stehe bei »scheiß« und dem hier ebenfalls schon erwähnten
»riesen« auch regelmäßig vor dem Problem, wie ich die entsprechende
Wendung schreiben soll. Mein Sprachgefühl neigt zu einem Adjektiv.
> Ich würde das Partizip "beschissen" allemal vorziehen.
Das kannst du stilistisch gerne tun, was aber das Problem nicht
löst, wie der im praktischen Sprachgebrauch zweifellos vorkommende
attributive Gebrauch von »scheiß«/»Scheiß-« denn grammatisch zu
verstehen und folgerichtig zu schreiben ist.
--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.inka.de
> Ein scheißer Typ?
> Ein spitzer Song?
> Ein klasser Vorschlag?
In ordnunge Leute ...
Gruß Dirk.
> Mir fällt in diesem Zusammenhang der "adjektivische" Gebrauch von
> "riesen" auf:
> Ich habe einen riesen Hunger. Das gibt einen riesen Ärger.
>
> Gemeint ist weder ein "Riesenärger" oder "Riesenhunger"
Wieso nicht? Ganu das hätte ich unterstellt.
>- obwohl
> letzteres wegen "Bärenhunger" durchaus denkbar wäre. Gemeint ist wohl
> eher das Adjektiv "riesig" (als was sich ja auch manches finden
> lässt).
Und was unterscheidet einen Riesenhunger in der Praxis von einem riesigen
Hunger?
A-a
Reinhard
--
Zan Essn und Bätn soima neamd nätn.
(Zum Essen und Beten soll man niemanden nötigen)
(Spruch aus dem Waldviertel)
> > Ein scheißer Typ?
> > Ein spitzer Song?
> > Ein klasser Vorschlag?
>
> In ordnunge Leute ...
Getrenntschreibung der Woche? Es heißt natürlich "inordnunge Leute"!
Franz
Gut gesehen!
AS
Ob's schon "erlaubt" ist, weiß ich nicht, aber ich höre die scheiß
adjektive Verwendung auch desöfteren. (ZB regelmäßig von Gabi Köster in
7T7K.)
> >Die neuere Variante scheint "kacke" zu sein,
> >jedenfalls bei den Obercoolen.
> >Ich frag mich, was danach dran ist.
> A-a
Hat man eigentlich "früher" A-a-machen zusammengeschrieben?
/Hannes
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
>> >Ich frag mich, was danach dran ist.
>> A-a
>
>Hat man eigentlich "früher" A-a-machen zusammengeschrieben?
>
Keine Ahnung. Ich vermute, früher war das kein Thema für schriftliche
Äußerungen, und wenn doch, dann in allenfalls medizinischen
Zusammenhängen, und da bediente man sich der entsprechenden
Fachausdrücke.
> Auch "klasse" geht mittlerweile als Adjektiv.
Allerdings wird es, soweit ich beobachte, bisher meist nicht flektiert
("das ist ein klasse Handy", nicht "das ist ein klasses Handy").
>> Auch "klasse" geht mittlerweile als Adjektiv.
> Allerdings wird es, soweit ich beobachte, bisher meist nicht
> flektiert ("das ist ein klasse Handy", nicht "das ist ein
> klasses Handy").
In Wienerischen sehr wohl.
M.
>Kurt Schacknies schrieb:
>
>> Ich habe einen riesen Hunger. Das gibt einen riesen Ärger.
>>
>> Gemeint ist weder ein "Riesenärger" oder "Riesenhunger"
>
>Wieso nicht? Ganu das hätte ich unterstellt.
>
>>- obwohl
>> letzteres wegen "Bärenhunger" durchaus denkbar wäre. Gemeint ist wohl
>> eher das Adjektiv "riesig" (als was sich ja auch manches finden
>> lässt).
>
>Und was unterscheidet einen Riesenhunger in der Praxis von einem riesigen
>Hunger?
Es gibt das Märchen vom Riesenspielzeug, das von einem Riesenkind
handelt, welches einen Bauern samt Pferd und Pflug findet und eine
Riesenfreude an diesem Riesenspielzeug hat. Der Riesenvater erklärt
seinem Kind, dass ein Bauer kein Spielzeug ist und dass er dafür
sorge, dass letztlich auch das Riesenkind seinen Riesenhunger stillen
könne.
Wer einen "Bärenhunger" hat, hat Hunger wie ein Bär.
"Riesenhunger" als eine ähnliche Metapher ist MUSEN unüblich. Wer
sagt, er habe einen "riesen Hunger", meint MUSEN er habe einen
"riesigen Hunger", d. h. der _Hunger_ ist riesengroß (groß wie ein
Riese groß ist). Er meint MUSEN nicht er habe einen "Riesenhunger",
also den Hunger eines Riesen.
Die oben genannten Zusammensetzungen meinen das Spielzeug eines Riesen
(und nicht ein riesiges Spielzeug), das Kind eines Riesen (und nicht
bloß ein riesiges, also ungewöhnlich großgewachsenes Kind) usw.
Andersherum kann man das auch mit der "riesen Freude", der "riesen
Enttäuschung" und dem "riesen Ärger" durchprobieren. Immer ist MUSEN
nicht die Enttäuschung oder der Ärger eines (oder mit einem) Riesen
gemeint, sondern es wird die Größe der Freude oder der Enttäuschung
oder des Ärgers metaphorisch beschrieben: eine riesige (riesengroße)
Freude/Enttäuschung, ein riesiger (riesengroßer) Ärger.
Gruß
Kurt Schacknies
> Wer einen "Bärenhunger" hat, hat Hunger wie ein Bär.
> "Riesenhunger" als eine ähnliche Metapher ist MUSEN unüblich.
MUSEN nicht.
> Wer sagt, er habe einen "riesen Hunger", meint MUSEN er habe einen
> "riesigen Hunger",
Erstens kann er dann auch sagen, dass er einen riesigen Hunger hat, und
zweitens ist das inhatlich so gut wie kein Unterschied.
> d. h. der _Hunger_ ist riesengroß (groß wie ein
> Riese groß ist). Er meint MUSEN nicht er habe einen "Riesenhunger",
> also den Hunger eines Riesen.
Riesenbäume sind doch auch nicht die Bäume von Riese, sondern riesige Bäume.
Würdest Du da "riesen Bäume" schreiben?
> Wer einen "Bärenhunger" hat, hat Hunger wie ein Bär.
> "Riesenhunger" als eine ähnliche Metapher ist MUSEN unüblich.
MUSEN nicht.
> Wer sagt, er habe einen "riesen Hunger", meint MUSEN er habe einen
> "riesigen Hunger",
Erstens kann er dann auch sagen, dass er einen riesigen Hunger hat, und
zweitens ist das (riesiger Hunger, Hunger wie ein Riese) *praktisch* so gut
wie kein Unterschied.
> d. h. der _Hunger_ ist riesengroß (groß wie ein
> Riese groß ist). Er meint MUSEN nicht er habe einen "Riesenhunger",
> also den Hunger eines Riesen.
Riesenbäume sind doch auch nicht die Bäume von Riesen, sondern riesige
Bäume. Würdest Du da "riesen Bäume" schreiben?
Matthias
> "Ich hasse diese scheiß Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren
> und Jugend!" wäre zusätzlich auch gemäß § 188 StGB ein Straftatbestand.
falsch (zumindest bzgl. §185)
> Wohingegen die Aussage "Scheiß Wetter, heute!" wohl erlaubt sein dürfte.
Ja, aber gefragt war, ob man schreiben darf "Hier ist ein scheiße Wetter,
heute!", und ich erlaube es ihm mal.
Aber ist das nicht schon durch "der appe/abbe Arm" getoppt worden? (Na, "Wer
weiß es, wer weiß es.."?)
mfG Thomas
> Dann ist es (sehr) schlechter Stil. Das bedeutungsgleiche (und sprachlich
> korrekte) Wort lautet "beschissen". Das Wort ist einfach beschissen, wie
>[...........] 100
> quark(e) Wörter mehr.
Den muß ich mir merken! ;o)
Aber: "Er hat beschissene Schuhe." kann was ganz anderes sein als "Er hat
scheiße Schuhe."
Seine 'scheiße Schuhe' müssen nämlich nicht beschissen sein.
Okay so?
> Matthias
mfG Thomas
>Kurt Schacknies schrieb:
>> Wer sagt, er habe einen "riesen Hunger", meint MUSEN er habe einen
>> "riesigen Hunger",
>
>Erstens kann er dann auch sagen, dass er einen riesigen Hunger hat, und
Könnte er. Tun viele aber nicht.
>zweitens ist das (riesiger Hunger, Hunger wie ein Riese) *praktisch* so gut
>wie kein Unterschied.
Ja, sicher.
Ich halte aber Fügungen mit kleinem "riesen" für falsch (zurzeit
jedenfalls). Nach meinem Eindruck wäre entweder "riesig" korrekt oder
eine Zusammensetzung aus "Riesen-" und einem weiteren Substantiv.
In den meisten Fällen kommen mir solche Zusammensetzungen aber von der
Bedeutung oder von der gedanklichen Herleitung etwas schief vor.
Daraus würde ich übrigens auch keine Regel ableiten.
Den Ausruf: "Ich bin doch ein Riesenochse!" würde ich so und nicht
anders schreiben (falls ich die Notwendigkeit sähe, ihn zu
verschriftlichen). Genauso käme ich nicht auf die Idee eine
"Zwergschule" für eine Bildungsanstalt für kleinwüchsige Märchenwesen
zu halten.
>Riesenbäume sind doch auch nicht die Bäume von Riesen, sondern riesige
>Bäume. Würdest Du da "riesen Bäume" schreiben?
Nö, Baumriesen :-)
Gruß
Kurt Schacknies
> Nach meinem Eindruck wäre entweder "riesig" korrekt oder eine
> Zusammensetzung aus "Riesen-" und einem weiteren Substantiv. In
> den meisten Fällen kommen mir solche Zusammensetzungen aber von
> der Bedeutung oder von der gedanklichen Herleitung etwas schief
> vor.
Hmmm.
Zigeunerschnitzel, Bauernomelette, Jägerbraten, Fiakergulasch.
Alles schief?
M.
> Ich halte aber Fügungen mit kleinem "riesen" für falsch (zurzeit
> jedenfalls). Nach meinem Eindruck wäre entweder "riesig" korrekt oder
> eine Zusammensetzung aus "Riesen-" und einem weiteren Substantiv.
Na, dann sind wir uns ja einig.
Nein. Und deswegen hatte ich ja auch geschrieben:
>>Daraus würde ich übrigens auch keine Regel ableiten.
Und: Es ging um "riesen".
Gegen ein "Riesenschnitzel" hätte ich übrigens nichts einzuwenden,
leider brät mir keiner eins.
Das empfinde ich allerdings nicht als "riesen Ungerechtigkeit" (aber
auch nicht als "Riesenungerechtigkeit") manchaml aber als eine
"riesige Ungerechtigkeit".
Gruß
Kurt Schacknies
>
>Na, dann sind wir uns ja einig.
>
Da fällt mir aber ein "riesen Stein" äh "Riesenst..."
Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.
Kurt Schacknies
>Aber: "Er hat beschissene Schuhe." kann was ganz anderes sein als "Er hat
>scheiße Schuhe."
>Seine 'scheiße Schuhe' müssen nämlich nicht beschissen sein.
"Scheißschuhe" oder - von mir aus - "scheiße Schuhe" kann ich als
"entspricht nicht dem Geschmack des Sprechers" einsortieren, aber wenn
mir einer sagte, ich hätte "beschissene Schuhe", wäre ich im Zweifel,
ob es sich um in seinen Augen abgetragene oder qualitativ
minderwertige Schuhe handelt, und ich würde doch stuhlverschmutzte
Schuhe noch per Augenschein ausschließen wollen. Oder wäre dann
zweifelsfrei von vollgeschissenen Schuhen die Rede?
Liebe Grüße
Astrid
>> Darf man Scheiße auch als Adjektiv verwenden und dann klein schreiben?
>
> Nein, das Adjektiv lautet "beschissen".
Im hierzugroup schon öfter zitierten Walserdialekt meiner Freundin
bedeutet das Wort "bschisse" ganz einfach "dreckig, schmutzig" ohne
jede Verbindung mit festen Körperausscheidungen.
- Andi
> Im hierzugroup schon öfter zitierten Walserdialekt meiner Freundin
> bedeutet das Wort "bschisse" ganz einfach "dreckig, schmutzig" ohne
> jede Verbindung mit festen Körperausscheidungen.
'Kotig' kennt vielleicht auch noch der ein oder andere in diesem Sinne.
--
Oliver Cromm
Plures linguas scire gloriosum esset, patet exemplo Catonis,
Mithridates, Apostolorum. (Comenius, cit. Eco)
Auch am entgegengesetzten Rand des germanischen Sprachraums bedeutet
"skitten" nur "schmutzig", auch wenn der "skitt" (alles mit sch
gesprochen) beide Bedeutungen hat.
Gruß, Michael
>>Aber: "Er hat beschissene Schuhe." kann was ganz anderes sein als "Er hat
>>scheiße Schuhe."
>>Seine 'scheiße Schuhe' müssen nämlich nicht beschissen sein.
>
>"Scheißschuhe" oder - von mir aus - "scheiße Schuhe" kann ich als
>"entspricht nicht dem Geschmack des Sprechers" einsortieren, aber wenn
rischtsch!
>mir einer sagte, ich hätte "beschissene Schuhe", wäre ich im Zweifel,
>ob es sich um in seinen Augen abgetragene oder qualitativ
>minderwertige Schuhe handelt, und ich würde doch stuhlverschmutzte
>Schuhe noch per Augenschein ausschließen wollen. Oder wäre dann
>zweifelsfrei von vollgeschissenen Schuhen die Rede?
Wer mit solchen Schuhen aus Versehen das Haus verläßt, den hat's
angeschissen; wer es mit Absicht macht, der hat oft verschissen (nicht
reflexiv!,sonst wieder siehe ganz oben ->beschissene Schuhe :o)
>Liebe Grüße
> Astrid
mit ganz viel lieben Grüßen zurück
Thomas
Astrid Schleicher wrote:
> mir einer sagte, ich hätte "beschissene Schuhe", wäre ich im Zweifel,
> ob es sich um in seinen Augen abgetragene oder qualitativ
> minderwertige Schuhe handelt, und ich würde doch stuhlverschmutzte
> Schuhe noch per Augenschein ausschließen wollen. Oder wäre dann
> zweifelsfrei von vollgeschissenen Schuhen die Rede?
MUSEN bedeutet "beschissen" i.d.R. eben nicht
"stuhlverschmutzt" (schönes Wort übrigens!), sondern
in der Tat "schlecht", sowohl im bezug auf Gegenstände
wie auch auf Gefühle. "Ich fühl mich echt beschissen
heute. Erst hab ich Fieber, und dann springt auch
noch meine beschissene Dreckskarre nicht an" -- und
letztere kann dabei durchaus frisch gewaschen sein.
Liebe Grüße,
Erik.
--
"Wer sowas macht, der gehört vors Gericht gestellt."
-- Zuschauerreaktion aufs World Trade Center-Attentat