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Nachgestellte Adjektive mit und ohne Komma

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Stefan Schmitz

unread,
Jun 26, 2022, 4:09:02 AM6/26/22
to
Im Aldi-Prospekt finde ich
"Kirschen, lose" und "Trauben hell, kernlos".

Warum kann das Adjektiv "hell" ohne Komma angehängt werden, die anderen
aber nicht?


Überhaupt ist so ein Prospekt eine wahre Fundgrabe sprachlicher
Merkwürdigkeiten. So habe ich mich etwa über die Reihenfolge der
Wortbestandteile bei "Speisefrühkartoffeln" und "Mini-Romarispentomaten"
gewundert und über das "Hähnchen-Innenfilet".

Detlef Meißner

unread,
Jun 26, 2022, 4:17:33 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 10:08 schrieb Stefan Schmitz:
> Im Aldi-Prospekt finde ich
> "Kirschen, lose" und "Trauben hell, kernlos".
>
> Warum kann das Adjektiv "hell" ohne Komma angehängt werden, die anderen
> aber nicht?
>
Möglicherweise weil "Trauben hell" bzw. rot eine Art Gattungsbegriff ist.

Detlef

Ulf Kutzner

unread,
Jun 26, 2022, 4:45:27 AM6/26/22
to
Stefan Schmitz schrieb am Sonntag, 26. Juni 2022 um 10:09:02 UTC+2:

> Im Aldi-Prospekt finde ich
> "Kirschen, lose" und "Trauben hell, kernlos".
>
> Warum kann das Adjektiv "hell" ohne Komma angehängt werden, die anderen
> aber nicht?

Es mag an der zwischen eins und zwei schwankenden Zahl der
jeweils nachgestellten Adjektive hängen. Für solche Fälle hat
man sich hierzulande wohl die Verwendung genau eines Kommas
angewöhnt.

> Überhaupt ist so ein Prospekt eine wahre Fundgrabe sprachlicher
> Merkwürdigkeiten. So habe ich mich etwa über die Reihenfolge der
> Wortbestandteile bei "Speisefrühkartoffeln" und "Mini-Romarispentomaten"
> gewundert

Die Kartoffeln taugen nicht nur zur Frühspeise, Romarispentomaten sind
als Gattung gedacht.

Es ist ja auch die Rede von Überlandbusverkehren, eher selten von
Busüberlandverkehren.

Manfred

unread,
Jun 26, 2022, 4:58:19 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 10:26 schrieb wolfgang s:
> Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote in news:t9946s$3s1qt$1...@dont-email.me:
>
>> gewundert und über das "Hähnchen-Innenfilet".
>
> Das ist nur ungeschickt gegendert.
>
:-)

Bertel Lund Hansen

unread,
Jun 26, 2022, 5:11:17 AM6/26/22
to
Den 26.06.2022 kl. 10.08 skrev Stefan Schmitz:

> Überhaupt ist so ein Prospekt eine wahre Fundgrabe sprachlicher
> Merkwürdigkeiten. So habe ich mich etwa über die Reihenfolge der
> Wortbestandteile bei "Speisefrühkartoffeln"

"Frühspeisekartoffeln" wäre wohl nicht besser? "Frühe Speisekartoffeln"
hätte ich geschrieben.

--
Bertel

Helmut Richter

unread,
Jun 26, 2022, 5:13:18 AM6/26/22
to
On Sun, 26 Jun 2022, Ulf Kutzner wrote:

> Die Kartoffeln taugen nicht nur zur Frühspeise, Romarispentomaten sind
> als Gattung gedacht.

Letzteres kriege ich nicht spontan zerlegt, obwohl ich die richtige
Zerlegung weiß: ein Pentomat ist ein Mechanismus, der irgendwie eine
Fünfheit herstellt, aber was Romaris sein soll, weiß ich nicht.

--
Helmut Richter

Manfred Hoß

unread,
Jun 26, 2022, 5:20:46 AM6/26/22
to
Am Sun, 26 Jun 2022 11:11:15 +0200 schrieb Bertel Lund Hansen:

> Den 26.06.2022 kl. 10.08 skrev Stefan Schmitz:
>
>> Überhaupt ist so ein Prospekt eine wahre Fundgrabe sprachlicher
>> Merkwürdigkeiten. So habe ich mich etwa über die Reihenfolge der
>> Wortbestandteile bei "Speisefrühkartoffeln"
>
> "Frühspeisekartoffeln" wäre wohl nicht besser?

Frühkartoffel sind Kartoffeln, die ab Mitte Juni geerntet werden, und somit
jetzt, Ende Juni, auf Wochen- und in Supermärkten erhältlich sind.

> "Frühe Speisekartoffeln" hätte ich geschrieben.

Da wüsste vermutlich niemand, was gemeint ist. "Frühe (Speise-)Kartoffel"
ergibt zumindest für mich keinen Sinn. Frühkartoffel ist hingegen ein
fester Begriff. Mir ist er seit meiner Kindheit bekannt.

Gruß
Manfred.

Ulf Kutzner

unread,
Jun 26, 2022, 5:24:50 AM6/26/22
to
Grün- oder Schwarztee scheint das getrocknete Blatterzeugnis zu sein,
grüner oder schwarzer Tee der Sud, der nach Aufgießen heißen Wassers
auf den Grün- oder Schwarztee entsteht.

Lars Gebauer

unread,
Jun 26, 2022, 5:35:21 AM6/26/22
to
Mir auch.

Der Quatsch beginnt eigentlich schon mit "Speisekartoffeln". Wohl in
Abgrenzung zu Futterkartoffeln.

Schön und gut. Aber wer, um alles in der Welt, erwartet in einem
Supermarkt Futterkartoffeln? - Die, die Futterkartoffeln brauchen,
kaufen die ganz bestimmt nicht im Supermarkt.

Ich tippe auf irgendsoein Stadtkinder-Ding. Also für die, denen man
extra klarmachen muß, daß man diese Kartoffeln als geeignet für den
menschlichen Verzehr ansieht.
--
#Habecken, das:
„Haste mal ne Kilowattstunde?“ beim Bürger schnorren, aber 30 Milliarden
kWh/a Atomstrom abschaffen.
--@VeroWendland

Stefan Schmitz

unread,
Jun 26, 2022, 5:47:35 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 11:20 schrieb Manfred Hoß:
Zusätzlich kommt aber noch das "Speise" hinzu. Das macht es problematisch.
Speisekartoffeln sind Kartoffeln zum Verzehr - im Gegensatz zu
Saatkartoffeln. Und die früh geernteten wären dann Frühspeisekartoffeln.
Gibt es Frühkartoffeln, die nicht zum Verzehr gedacht sind? Nur dann
wäre sprachlogisch das vorgesetzte "Speise-" sinnvoll.

Allerdings handelt es sich wohl um eine amtliche Kategorisierung. Da ist
wohl der "Speise"-Teil der wichtigste und wird deshalb an den Anfang
gesetzt.

Stefan Schmitz

unread,
Jun 26, 2022, 5:57:50 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 11:38 schrieb Lars Gebauer:
> Der Quatsch beginnt eigentlich schon mit "Speisekartoffeln". Wohl in
> Abgrenzung zu Futterkartoffeln.

Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
Wie unterscheiden sich denn Kartoffeln für den menschlichen Verzehr von
Futterkartoffeln?

> Schön und gut. Aber wer, um alles in der Welt, erwartet in einem
> Supermarkt Futterkartoffeln? - Die, die Futterkartoffeln brauchen,
> kaufen die ganz bestimmt nicht im Supermarkt.

Saatkartoffeln habe ich neulich allerdings dort gefunden.

> Ich tippe auf irgendsoein Stadtkinder-Ding. Also für die, denen man
> extra klarmachen muß, daß man diese Kartoffeln als geeignet für den
> menschlichen Verzehr ansieht.

Der Begriff ist nicht für den Endverbraucher gedacht, sondern für
Landwirte und Händler.

Lars Gebauer

unread,
Jun 26, 2022, 6:17:47 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 11:57 schrieb Stefan Schmitz:
> Am 26.06.2022 um 11:38 schrieb Lars Gebauer:
>> Der Quatsch beginnt eigentlich schon mit "Speisekartoffeln". Wohl in
>> Abgrenzung zu Futterkartoffeln.
>
> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.

Kann auch sein.

> Wie unterscheiden sich denn Kartoffeln für den menschlichen Verzehr von
> Futterkartoffeln?

Eigentlich gar nicht. Speisekartoffeln sind "ausgesucht" und
Futterkartoffeln eher so 2. oder 3. Wahl.

>> Ich tippe auf irgendsoein Stadtkinder-Ding. Also für die, denen man
>> extra klarmachen muß, daß man diese Kartoffeln als geeignet für den
>> menschlichen Verzehr ansieht.
>
> Der Begriff ist nicht für den Endverbraucher gedacht, sondern für
> Landwirte und Händler.

Ging es nicht um Supermarkt-Prospekte?

Landwirten und Händlern muß man sowas nicht erklären. Das ist deren
tägliches Handwerk. Und für Landwirte zählt sowieso zuerst der Preis.
Die verfüttern auch "Speisekartoffeln", wenn sie nur billig genug sind.

Lars Gebauer

unread,
Jun 26, 2022, 6:44:57 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 11:47 schrieb Stefan Schmitz:
> Speisekartoffeln sind Kartoffeln zum Verzehr - im Gegensatz zu
> Saatkartoffeln.

Saatkartoffeln kann man, sofern die nicht speziell behandelt wurden,
auch bedenkenlos essen.

Vom Verbraucher oft unbemerkt ist da, im Hintergrund, ein ziemlicher
"Sortenkrieg" im Gange. Züchter haben spezielle Sorten hervorgebracht,
die besonders ertragreich sind oder andere besondere Eigenschaften
aufweisen.

Und diese Züchter wollen sich ihre Mühen natürlich bezahlen lassen. Über
höhere Preise, wiederkehrende Lizenzgebühren etc.pp. Deswegen darf man
die Dinger nicht so einfach nachzüchten sondern muß die Saatkartoffeln
beim Züchter, bei speziellen Händlern usw.usf. erwerben.

Aber für den privaten Verbraucher spielt das so gut wie keine Rolle.

Antonia H.

unread,
Jun 26, 2022, 8:24:17 AM6/26/22
to
Am 26.06.2022 um 10:26 schrieb wolfgang s:
> Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote in news:t9946s$3s1qt$1...@dont-email.me:
>
>> gewundert und über das "Hähnchen-Innenfilet".
>
> Das ist nur ungeschickt gegendert.
>

:-) quiek

Gruß A.

Bertel Lund Hansen

unread,
Jun 26, 2022, 9:49:19 AM6/26/22
to
Den 26.06.2022 kl. 11.38 skrev Lars Gebauer:

> Der Quatsch beginnt eigentlich schon mit "Speisekartoffeln". Wohl in
> Abgrenzung zu Futterkartoffeln.

Nein, zu grossen Bäckenkartoffeln (werden im Ofen gebackt) und kleine
Kartoffeln, die sich zu "brune kartofler" eignen (braune Kartoffeln, die
mit Zucker gebraten werden). "Spisekartofler" ist in Dänemark völlig
normal. Ich finde "Speisekartoffel" in Duden und DWDS.

--
Bertel

Bertel Lund Hansen

unread,
Jun 26, 2022, 9:51:44 AM6/26/22
to
Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:

> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.

Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
auf Dänisch.

--
Bertel

Quinn C

unread,
Jun 26, 2022, 9:41:33 PM6/26/22
to
* Bertel Lund Hansen:
Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.

--
Lassen Sie mich Ihnen klar. Wenn durch dieses neue System das du
nicht empfangen Ihre Zahlung, dann vergessen Sie es für das Leben.
-- SPAMPOESIE

Ulf Kutzner

unread,
Jun 27, 2022, 3:22:48 AM6/27/22
to
Quinn C schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 03:41:33 UTC+2:
> * Bertel Lund Hansen:
> > Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
> >
> >> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
> >
> > Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
> > auf Dänisch.

> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.

Heutzutage besorgen das meist Pflanzgutlegemaschinen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzmaschine

Carlo XYZ

unread,
Jun 27, 2022, 7:10:16 AM6/27/22
to
Quinn C schrieb am 27.06.22 um 03:41:

> * Bertel Lund Hansen:
>
>> Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
>>
>>> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
>>
>> Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
>> auf Dänisch.
>
> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.

Nicht nur, sondern auch:

"Die Krähe hüpft hinter dem Landmann her
und pickt ihm die Körner aus der Furche."

Oder so ähnlich.

Aus "Gallettiana", wenn ich nicht irre.

Andreas Karrer

unread,
Jun 27, 2022, 7:17:43 AM6/27/22
to
* Quinn C <lispa...@crommatograph.info>:
> * Bertel Lund Hansen:
>
>> Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
>>
>>> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
>>
>> Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
>> auf Dänisch.
>
> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.


Daher die Bezeichnung Saatkrähe.


Ich hätte übrigens kartoffellegend geschrieben. Mal bei Valentin nachschlagen.

- Andi

Gunhild Simon

unread,
Jun 27, 2022, 10:46:05 AM6/27/22
to
Das halte ich für überflüssig.
Ob Kartoffelschnaps, Muschelgericht oder Spargelsaison - das Plural-n bleibt auf
der Strecke.Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
genauso.
Gruß
Gunhild

Ulf Kutzner

unread,
Jun 27, 2022, 11:16:15 AM6/27/22
to
Gunhild Simon schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 16:46:05 UTC+2:
> Andreas Karrer schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 13:17:43 UTC+2:
> > * Quinn C <lispa...@crommatograph.info>:

> > > Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.
> > Daher die Bezeichnung Saatkrähe.
> >
> >
> > Ich hätte übrigens kartoffellegend geschrieben. Mal bei Valentin nachschlagen.

> Das halte ich für überflüssig.
> Ob Kartoffelschnaps, Muschelgericht oder Spargelsaison - das Plural-n bleibt auf
> der Strecke

Bei Spargel freilich in der Regelform unserer Sprache ohne ohne Kompositum.

Gruß, ULF

Quinn C

unread,
Jun 27, 2022, 11:23:45 AM6/27/22
to
* Gunhild Simon:

> Andreas Karrer schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 13:17:43 UTC+2:
>> * Quinn C <lispa...@crommatograph.info>:
>>> * Bertel Lund Hansen:
>>>
>>>> Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
>>>>
>>>>> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
>>>>
>>>> Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
>>>> auf Dänisch.
>>>
>>> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.
>> Daher die Bezeichnung Saatkrähe.
>>
>> Ich hätte übrigens kartoffellegend geschrieben. Mal bei Valentin nachschlagen.
>
> Das halte ich für überflüssig.
> Ob Kartoffelschnaps, Muschelgericht oder Spargelsaison - das Plural-n bleibt auf
> der Strecke.

Ich finde schon etliche Ausnahmen: Kartoffelnschälen (Berner Zeitung),
Muschelnsammeln (Sächsische Zeitung und Gießener Allgemeine),
Kartoffelnkochen (HNA), Nudelnkochen und Windelnwechseln (Blick,
Landeszeitung). Alle aufgespürt beim Leipziger Wortschatz.

Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
Spontanbildung.

> Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
> genauso.

Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).

Ulf Kutzner

unread,
Jun 27, 2022, 11:29:17 AM6/27/22
to
Quinn C schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 17:23:45 UTC+2:
> * Gunhild Simon:
> > Andreas Karrer schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 13:17:43 UTC+2:
> >> * Quinn C <lispa...@crommatograph.info>:
> >>> * Bertel Lund Hansen:
> >>>
> >>>> Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
> >>>>
> >>>>> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
> >>>>
> >>>> Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
> >>>> auf Dänisch.
> >>>
> >>> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.
> >> Daher die Bezeichnung Saatkrähe.
> >>
> >> Ich hätte übrigens kartoffellegend geschrieben. Mal bei Valentin nachschlagen.
> >
> > Das halte ich für überflüssig.
> > Ob Kartoffelschnaps, Muschelgericht oder Spargelsaison - das Plural-n bleibt auf
> > der Strecke.

> Ich finde schon etliche Ausnahmen: Kartoffelnschälen (Berner Zeitung),
> Muschelnsammeln (Sächsische Zeitung und Gießener Allgemeine),
> Kartoffelnkochen (HNA), Nudelnkochen und Windelnwechseln (Blick,
> Landeszeitung). Alle aufgespürt beim Leipziger Wortschatz.

Wenn man nur genug davon sammelt, dann sind sie keine Feler (sic!) mehr.

> Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
> Spontanbildung.
> > Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
> > genauso.
> Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).

Ist nicht wirklich seltsamer als 'sehenswert'.

Johannes Leckebusch

unread,
Jun 27, 2022, 1:43:39 PM6/27/22
to

Quinn C

unread,
Jun 27, 2022, 7:11:03 PM6/27/22
to
* Ulf Kutzner:

> Quinn C schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 17:23:45 UTC+2:
>> * Gunhild Simon:
>>> Andreas Karrer schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 13:17:43 UTC+2:
>>>> * Quinn C <lispa...@crommatograph.info>:
>>>>> * Bertel Lund Hansen:
>>>>>
>>>>>> Den 26.06.2022 kl. 11.57 skrev Stefan Schmitz:
>>>>>>
>>>>>>> Eher zu Saatkartoffeln. Die werden anders angebaut.
>>>>>>
>>>>>> Die hatte ich vergessen. Die nennen wir "læggekartofler" (von "legen")
>>>>>> auf Dänisch.
>>>>>
>>>>> Danke für das geistige Bild eines kartoffelnlegenden Vogels.
>>>> Daher die Bezeichnung Saatkrähe.
>>>>
>>>> Ich hätte übrigens kartoffellegend geschrieben. Mal bei Valentin nachschlagen.
>>>
>>> Das halte ich für überflüssig.
>>> Ob Kartoffelschnaps, Muschelgericht oder Spargelsaison - das Plural-n bleibt auf
>>> der Strecke.
>
>> Ich finde schon etliche Ausnahmen: Kartoffelnschälen (Berner Zeitung),
>> Muschelnsammeln (Sächsische Zeitung und Gießener Allgemeine),
>> Kartoffelnkochen (HNA), Nudelnkochen und Windelnwechseln (Blick,
>> Landeszeitung). Alle aufgespürt beim Leipziger Wortschatz.
>
> Wenn man nur genug davon sammelt, dann sind sie keine Feler (sic!) mehr.

Äh, ja, so funktioniert die Sprache. Wenn genug Sprecher dieselbe
Intuition haben, dann ist das Teil der Sprache ("falsch" ist kein
Begriff der Linguistik, sondern der Krittelei.)

>> Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
>> Spontanbildung.
>>> Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
>>> genauso.
>> Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).
>
> Ist nicht wirklich seltsamer als 'sehenswert'.

Der Sonderfall scheint -wert zu sein, da gibt es noch jede Menge solche.

--
nach dem Tod meines Mannes habe ich mich entschlossen,
nicht wieder heiraten oder ein Kind bekommen außerhalb
meines ehelichen Wohnung.
-- SPAMPOESIE

Ulf Kutzner

unread,
Jun 28, 2022, 2:14:07 AM6/28/22
to
So machen wir das auch noch beim Rechnen, und alle sind glücklich.
Alle? Nein, ein kleines gallisches Dorf...

> >> Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
> >> Spontanbildung.
> >>> Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
> >>> genauso.
> >> Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).
> >
> > Ist nicht wirklich seltsamer als 'sehenswert'.

> Der Sonderfall scheint -wert zu sein, da gibt es noch jede Menge solche.

Siehe auch Sehenswürdigkeit, tadelnswürdig und Essensausgabe.

Stefan Schmitz

unread,
Jun 28, 2022, 3:37:50 AM6/28/22
to
Am 28.06.2022 um 08:14 schrieb Ulf Kutzner:
> Quinn C schrieb am Dienstag, 28. Juni 2022 um 01:11:03 UTC+2:
>> * Ulf Kutzner:
>>> Quinn C schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 17:23:45 UTC+2:
>>>> * Gunhild Simon:
>>>> Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
>>>> Spontanbildung.
>>>>> Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
>>>>> genauso.
>>>> Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).
>>>
>>> Ist nicht wirklich seltsamer als 'sehenswert'.
>
>> Der Sonderfall scheint -wert zu sein, da gibt es noch jede Menge solche.
>
> Siehe auch Sehenswürdigkeit, tadelnswürdig und Essensausgabe.

Die Grundthese bezog sich auf Substantive mit Verbbestandteil.

Dass Adjektive auf -wert und -würdig anders gebildet werden, ist jetzt
nicht so sensationell. Gegenbeispiele müssten so etwas wie "der
Sehenswert" oder "die Tadelnswürde" sein. Gibt es dergleichen?

Und Essensausgabe enthält gar keinen Verbbestandteil.

Ulf Kutzner

unread,
Jun 28, 2022, 3:58:08 AM6/28/22
to
Stefan Schmitz schrieb am Dienstag, 28. Juni 2022 um 09:37:50 UTC+2:
> Am 28.06.2022 um 08:14 schrieb Ulf Kutzner:
> > Quinn C schrieb am Dienstag, 28. Juni 2022 um 01:11:03 UTC+2:
> >> * Ulf Kutzner:
> >>> Quinn C schrieb am Montag, 27. Juni 2022 um 17:23:45 UTC+2:
> >>>> * Gunhild Simon:

> >>>> Alle mit einer Tätigkeit als Zweitglied, wie auch in meiner eigenen
> >>>> Spontanbildung.
> >>>>> Bei Verbkompossita wie Kuschelsex oder Kuscheledürfnis ist das
> >>>>> genauso.
> >>>> Die gebe ich Dir gerne (mit dem merkwürdigen Sonderfall tadelnswert).
> >>>
> >>> Ist nicht wirklich seltsamer als 'sehenswert'.
> >
> >> Der Sonderfall scheint -wert zu sein, da gibt es noch jede Menge solche.
> >
> > Siehe auch Sehenswürdigkeit, tadelnswürdig und Essensausgabe.

> Die Grundthese bezog sich auf Substantive mit Verbbestandteil.

Und ich antwortete auf das Nichtsubstantiv 'tadelnswert'.

> Dass Adjektive auf -wert und -würdig anders gebildet werden, ist jetzt
> nicht so sensationell. Gegenbeispiele müssten so etwas wie "der
> Sehenswert" oder "die Tadelnswürde" sein. Gibt es dergleichen?

Das Sterbenswort/die Sterbenssilbe?

> Und Essensausgabe enthält gar keinen Verbbestandteil.

Das Sehen ist weniger substantivisch als das Essen, weil
letzteres (auch) in übertragener Bedeutung gebraucht wird?
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