Mein Matheprof an der Uni benutzt die Redewendung "Und schon sind wir auf
des Kaiser's Werft!" recht gerne. Bedeuten soll das ganze, dass er mal
wieder glorios eine Aufgabe gelöst hat. Weiss jemand hier, woher das kommt ?
Matthias
Matthias Gietl wrote:
> Mein Matheprof an der Uni benutzt die Redewendung "Und schon sind wir auf
> des Kaiser's Werft!"
^^^^^
Aua. Hoffentlich schreibt er es nicht auch noch so.
> Weiss jemand hier, woher das kommt ?
Gegenfrage: Warum heißt die Werft Werft?
Antwort: Dort baut man ein neues Schiff und das alte werft man wech.
> Matthias Gietl wrote:
>
>
> Gegenfrage: Warum heißt die Werft Werft?
>
> Antwort: Dort baut man ein neues Schiff und das alte werft man wech.
BTW: Steht ein Mann am Hamburger Hafen und wirft seinen Hut ins Wasser.
Die Handschuhe folgen; dann der Mantel. Gerade will er noch seine Schuhe
hinterherwerfen, als ein anderer Mann vorbeikommt:
"Was soll das denn?"
"Na, ich bin doch Deutscher!"
"Und was hat das damit zu tun?"
"K"onnen Sie denn nicht lesen? Da hinten steht doch ganz gro"s DEUTSCHE
WERFT!"
Hua, hua.
Viele Gr"u"se von
Eurer Tanja
Also, eine Kaiserwerft soll es
früher mal in Wilhelmshaven gegeben
haben. Ich glaube allerdings eher, dass eine
Anspielung auf eine dieser tollen
Vorabendserien (nicht geeignet für
Jugendliche unter 60 Jahren) im Deutschen
Fernsehen vorliegt, nämlich den "Havelkaiser".
Darin gibt es auch eine "Kaiserwerft"
http://www.dem.de/entertainment/tvundserien/d/der_havelkaiser/der_havelkaiser_11.
html
Vielleicht ist dein Professor ja ein
heimlicher Fan von Günter Pfitzmann
und kommt sich beim Lösen seiner
Gleichungen vor wie der "Havelkaiser"
persönlich
http://www.dem.de/entertainment/tvundserien/d/der_havelkaiser/der_havelkaiser_h.
html
Es grüßt:
M. Kranz
--
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mkhan schrieb:
>
> Matthias Gietl wrote:
>
> > Mein Matheprof an der Uni benutzt die Redewendung "Und schon sind wir auf
> > des Kaiser's Werft!"
> ^^^^^
>
> Aua. Hoffentlich schreibt er es nicht auch noch so.
>
Tja, manche schreiben (und sprechen) statt unserer Sprache nun einmal
Englisch mit einem mehr oder weniger ausgepraegten deutschen Wortschatz.
Woran liegt das wohl?
Was hinderte eigentlich die Rechtschreibreformer daran, im Zuge mancher
sonstiger
Was-viele-Leute-falsch-schreiben-ist-jetzt-richtig-Neuregelungen den
Apostroph vor dem Wesfall-s allgemein fuer "richtig" zu erklaeren? (Er
ist dazu ja nur zur Verdeutlichung der Grundform eines Eigennamens
"erlaubt", z. B. bei "Andrea's Blumenecke" [Duden-Beispiel mit Verweis
auf die "Amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung", § 97E]. - Und
dabei muesste es doch sowieso "Andreas' Blumenecke" lauten, wenn Andreas
der Besitzer der Blumenecke waere.)
Andreas
Andreas Kueck wrote:
> Was hinderte eigentlich die Rechtschreibreformer daran, im Zuge mancher
> sonstiger
> Was-viele-Leute-falsch-schreiben-ist-jetzt-richtig-Neuregelungen den
> Apostroph vor dem Wesfall-s allgemein fuer "richtig" zu erklaeren?
Das wird über kurz oder lang so kommen, fürchte ich.
Beim Genitiv wird es dann aber nicht bleiben können. Gestern sah ich
beim Obst- und Gemüsehändler das Schild "Papaya's Stck. DM 3.50".
Mango's gab es natürlich auch, die sind sogar im Angebot (3 Stück DM 5).
Aber zu diesem Thema gibt es hier ja allmonatlich einen Thread, da
bedarf es nicht auch noch meines Lamentos .... (Mein Finger zuckte
soeben unwillkürlich zur Apostroph-Taste, ich konnte ihn jedoch
zurückreißen.)
"Tanja G. Baudson" schrieb:
Muesste vor dem "DEUTSCHE" nicht ein Komma stehen, wenn Deutsche zum
Werfen aufgefordert werden? Oder darf das Komma z. B. auf einem Schild
fehlen, selbst wenn die Befehlsform gemeint ist?
Bei mir erscheinen hochgestellte Anfuehrungszeichen vor den Umlauten und
Eszett.
Hast du diese Anfuehrungszeichen absichtlich zur Kennzeichnung der
Sonderzeichen gesetzt oder habe ich jetzt keinen der "gaengigen Reader"
mehr, der Umlaute und Eszett richtig darstellen kann?
Wir hatten hier naemlich kuerzlich eine Diskussion um die
Zweckmaessigkeit der Umschreibung von Sonderzeichen. Einer der
Teilnehmer meinte, alle "gaengigen Reader" sollten heutzutage "Mime"
(und damit das richtige Darstellen von Umlauten und Eszett) beherrschen;
selbst - wie in seinem Falle - ein "Gate" in ein "FTS-kompatibles
System" mache das mit.
Andreas
>
> Muesste vor dem "DEUTSCHE" nicht ein Komma stehen, wenn Deutsche zum
> Werfen aufgefordert werden? Oder darf das Komma z. B. auf einem Schild
> fehlen, selbst wenn die Befehlsform gemeint ist?
Och Andreas, sei doch nicht so pingelig. (Im Prinzip werden Witze ja
auch eher erzählt als gelesen... ;-))
>
> Bei mir erscheinen hochgestellte Anfuehrungszeichen vor den Umlauten und
> Eszett.
>
> Hast du diese Anfuehrungszeichen absichtlich zur Kennzeichnung der
> Sonderzeichen gesetzt oder habe ich jetzt keinen der "gaengigen Reader"
> mehr, der Umlaute und Eszett richtig darstellen kann?
>
Schlechte Angewohnheit von LaTeX... ein fürchterlicher Ärger, daß mir
dieser blöde Fehler immer wieder passiert (=Demonstration, daß die
Sonderzeichen doch funktionieren).
Sorry!
Viele Grüße,
Tanja
Tanja G. Baudson schrieb:
> BTW: Steht ein Mann am Hamburger Hafen und wirft seinen Hut ins Wasser.
[Witz]
> "K"onnen Sie denn nicht lesen? Da hinten steht doch ganz gro"s DEUTSCHE
> WERFT!"
Man müßte die Geschichte heute nach Kiel verlegen, und dort wird
vermutlich auch nur »HDW« zu lesen sein.
- Sebastian
MG>Mein Matheprof an der Uni benutzt die Redewendung "Und schon sind wir
MG>auf des Kaiser's Werft!" recht gerne. Bedeuten soll das ganze, dass er
MG>mal wieder glorios eine Aufgabe gelöst hat. Weiss jemand hier, woher
MG>das kommt ?
das könnte es sein:
aus "Splissen und Knoten" von Peter Ernst Eiffe:
<--------------------------------Schnipp---------------------------->
*Die Kaiserliche Werft*
Aus jener längst vergangenen Zeit, als die Marine gerade von
Heeresoffizieren durch Übernahme von Personal und Material aus der
'christlichen' Seefahrt übernommen wurde, stammt die Geschichte von der
Instruktion, die der Segelmachersmaat Hein Lammers Seiner Exzellenz,
dem Herrn Admiral von Stosch vorführte.
Hein Lammers beginnt seine Instruktion in hochdeutscher Sprache aus
Respekt vor Seiner Exzellenz, dem Herrn Kommandierenden Admiral. Bald
fällt er aber wieder in sein gemütliches Platt zurück: damals sprach
man in der Marine fast nur Platt.
Hein Lammers darf ein Thema wählen.
Er wählt: "Die Kaiserliche Werft".
"Stillgestanden! Die Kaiserliche Werft; rührt Euch! Wo werden Seiner
Majestät Schiffe gebaut, repariert und instand gehalten?"
"Auf die Kaiserliche Warf."
"Was müssen die Seeleute tun, wenn sie auf die Kaiserliche Warf kommen?"
"Sie müssen sich vorsehen!"
"Wer muß sich zuerst vorsehen?"
"Wir Segelmachers"
"Womit möt sik de Seilmokers vörsehn?"
"Mit die wollenen Deckens."
"Wie müssen sie sich vorsehen?"
"Ganz bannig!"
"Was werden sie sonst?"
"Angeschmiert."
"Und was gibt das dafür?"
"Knast."
"Stillgestanden! Thema durch!"
Exzellenz von Stosch wünschte nunmehr ein militärische Thema.
"Instruieren Sie jetzt mal über das Gewehr Modell 71."
"'stann! Das Gewehr Modell 71! Rrrrrt euchch! Mit welchem Gewehr ist
die Marine ausgerüstet?"
"Mit das Gewehr Modell 71."
"Woher bekommt ihr das Gewehr Modell 71?"
"Aus das Magazin."
"Wo liegt das Magazin?"
"Auf die Kiserliche Warf."
"Wat möt de seelüd dauhn, wenn se up de Kiserliche Warf koamt?"
"Se möt sik vörsehn!"
"Wer möt sik toers vörsehn?"
"Wi Seilmoakers."
"Womit möt sik de Seilmoakers vörsehn?"
"Mit de wulln Deeken."
"Wodenni möt se sik vörsehn?"
"Ganz bannig!"
"War ward se sunst?"
"Ansmeert"
"Wat giv't dorför?"
"Knast"
"'stann! - Thema durch!"
Exzellenz von Stosch:
"Sehr gut, Maat Lammers. Nun nehmen Sie mal 'Unser Herrscherhaus'!"
Hein Lammers:
"'stann! Rrrrrt Euchch!
"Wer steht an die Spitze des Deutschen Reiches?"
"Unser Kaiser und König Wilhelm I."
"Aus welchem Hause ist Seine Majestät der Kaiser?"
"Aus dem Hause Hohenzollern.",
"Was heißt noch Hohenzollern?"
"Die Kiserliche Jacht."
"Wo liegt die 'Hohenzollern im Sommer?"
"Up'm Strom."
"Wo liegt dieselbe im Winter?"
"In de Kiserliche Warf."
"Wat möt de Seelüd dauhn, wenn se up de Kiserliche Warf koamt?"
"Se möt sik vörsehn."
"Wer möt sik toers vörsehn?"
"Wi Seilmoakers."
"Womit möt sik de Seilmoakers vörsehn?"
"Mit de wulln Deeken."
"Wodenni möt se sik vörsehn?"
"Ganz bannig."
"Wat ward se sunst?"
"Ansmeert."
"Wat giv't dorför?"
"Knast."
"'stann! - Thema durch!"
Exzellenz von Stosch war sprachlos und machte einen letzten Versuch:
"Nun kommen Sie gefälligst nicht immer vom Thema ab, der Unteroffizier,
instruieren Sie jetzt mal über das Thema 'Ehrenbezeigungen'!"
" 'stann!"
"Was für Ehrenbezeigungen kennen Sie?"
"Frontmachen. Anlegen von rechte Hand an Kopfbedeckung und Vorbeigehen
in militärische Haltung."
"Wo geht ihr in militärische Haltung vorbei?"
"In enge Passagens und bedeckte Räume."
"Wo noch?"
"In de Kiserliche Warf."
Exzellenz gaben es auf!
<--------------------------------Schnapp---------------------------->
Diedrich
Ich habe das Buch leider verloren und diese Anekdote daher seit Jahren nicht
mehr gelesen. Köstlich! In diesem Band (oder war es in "Seemannsgarn"?)
finden sich auch einige etymologische Vermutungen zu Begriffen wie
Reespinne, Groß-Popo und Klein-Popo etc., die ich jedem desd-Leser nur ans
Herz legen kann. Und wenn Eiffe einmal einen Begriff verwendet, den
Landratten partout nicht verstehen würden, schreibt er als Fußnote einen
"Hinweis für nicht marinierte Leser" ;)
Sascha
Werft bedeutet bei Fontane Kraut oder Blumen? Ich meine im Ernst. Werft
ist wirklich ein Grünzeug! Kaisers Grünzeug. Jetzt mußt du selber
denken, was Kaisers Grünzeug bedeuten könnte. Ich meine, wenn man von
Kaisers Grünzeug ißt, wird man eventuell nicht mehr Grünes sondern
Gelbes erzeugen. Dein Prof meint, daß das Grüne im Magen verarbeitet und
Gelbes rauskommt, bzw. das Problem gelöst wird. Dies ist nur eine Idee
von mir aber ich denke nicht , daß es stimmt. Aber es ist sowieso eine
Erklärung!
Gruß
Platonova
Sent via Deja.com
http://www.deja.com/
> > "K"onnen Sie denn nicht lesen? Da hinten steht doch ganz gro"s DEUTSCHE
> > WERFT!"
> Muesste vor dem "DEUTSCHE" nicht ein Komma stehen, wenn Deutsche zum
> Werfen aufgefordert werden?
Wenn überhaupt, dann 'nach'.
JL
>> ["]DEUTSCHE WERFT!"
>
>Muesste vor
Nach, wie JL richtig bemerkt.
>dem "DEUTSCHE" nicht ein Komma stehen, wenn Deutsche zum Werfen
>aufgefordert werden?
Es müsste dort stehen.
>Oder darf das Komma z. B. auf einem Schild fehlen, selbst wenn die
>Befehlsform gemeint ist?
Natürlich nicht. Es ist übrigens Karl Kraus zu verdanken, dass er
genau diese beiden Rechtschreibfehler in der Naziparole entdeckt hat:
"Deutschland erwache! Juda Verrecke!" (Nein, das ist ein Imperativ,
kein Konjunktiv, wir haben's schon diskutiert.)
Michael
[Der Apostroph beim Genetiv ...]
> ist dazu ja nur zur Verdeutlichung der Grundform eines Eigennamens
> "erlaubt", z. B. bei "Andrea's Blumenecke" [Duden-Beispiel mit Verweis
> auf die "Amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung", § 97E]. - Und
> dabei muesste es doch sowieso "Andreas' Blumenecke" lauten, wenn Andreas
> der Besitzer der Blumenecke waere.)
Au ja. Und wenn man zur "Verdeutlichung" auch hier nach dem Namen einen
Apostroph setzt, kommt dann ganz dudenkonform <Andreas'' Blumenecke> heraus.
Grüße,
Martin
(der der Meinung ist, dass Andreas und Andreas' Namen schon eindeutig sind
und daher keiner weiteren "Verdeutlichung" bedürfen.)