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schliff oder schleifte, was ist gerade aktuell?

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Uwe Schickedanz

unread,
May 4, 2013, 5:19:31 AM5/4/13
to
Ausgehend von dieser �nderung
<http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
versuchte ich, einen Nachweis daf�r zu finden, da� es 'schliff' hei�en
mu�:
<https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>

Dabei stellte ich fest, da� 'schleifte' ebenso mit auftaucht.

Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

Gru� Uwe

--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln m�chte, ist es eine gute
Idee, f�r jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist nat�rlich keine gute Idee, alles zu ver�ffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===

Manfred Hoß

unread,
May 4, 2013, 5:30:02 AM5/4/13
to
Am Sat, 04 May 2013 11:19:31 +0200 schrieb Uwe Schickedanz:

> Ausgehend von dieser �nderung
> <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
> versuchte ich, einen Nachweis daf�r zu finden, da� es 'schliff' hei�en
> mu�:
> <https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>
> Dabei stellte ich fest, da� 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>
> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

Das kommt darauf an.

"*Schleifen. - Ich schliff* das Messer, es wurde *geschliffen*. Die
Rekruten werden *'geschliffen'* (gedrillt). Ein *ungeschliffener* Mensch
(Edelstein). - Der Kleidersaum *schleifte* (sie *schleifte* den Saum) an
der Erde, er wurde *geschleift*. - Der Verbrecher wird zur Richtst�tte
*geschleift*."
(Quelle: Eduard Engel, "Gutes Deutsch". - 4., durchgesehene Auflage. -
Leipzig : Hesse und Becker, 1929)

Gru�
Manfred.
Message has been deleted

Andreas Karrer

unread,
May 4, 2013, 5:35:47 AM5/4/13
to
* Uwe Schickedanz <Uwe_use...@nurfuerspam.de>:
> Ausgehend von dieser �nderung
><http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
> versuchte ich, einen Nachweis daf�r zu finden, da� es 'schliff' hei�en
> mu�:
><https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>
> Dabei stellte ich fest, da� 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>
> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

H�ngt von der Bedeutung ab. Polieren, sch�rfen stark; nachziehen,
schleppen schwach.

http://www.canoo.net/services/Controller?input=schleifen&service=inflection
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/schleifen

- Andi
Message has been deleted

Uwe Schickedanz

unread,
May 4, 2013, 5:53:12 AM5/4/13
to
On Sat, 4 May 2013 12:00:04 +0200, Matthias Opatz
<inv...@invalid.invalid> wrote:

>Andreas Karrer gab zur Kenntnis:
>
>> H�ngt von der Bedeutung ab. Polieren, sch�rfen stark; nachziehen,
>> schleppen schwach.
>
>Und abtragen auch schwach.

An alle, die mit "kommt drauf an" geantwortet haben: ich hatte den
Kontext mitgeliefert. (Der F�rderbandgurt schleifte �ber den Boden vs.
schliff �ber den Boden.)

Jakob Achterndiek

unread,
May 4, 2013, 6:07:37 AM5/4/13
to
Am 04.05.2013, 11:19 Uhr, schrieb Uwe Schickedanz
<Uwe_use...@nurfuerspam.de>:

> Ausgehend von dieser ᅵnderung
> <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
> versuchte ich, einen Nachweis dafᅵr zu finden, daᅵ es 'schliff' heiᅵen
> muᅵ:
> <https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>
> Dabei stellte ich fest, daᅵ 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>
> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

Im dort angefᅵhrten Text: schleifte.

j/\a
--

mock

unread,
May 4, 2013, 6:19:11 AM5/4/13
to
On 4 Mai, 11:19, Uwe Schickedanz <Uwe_usenet.s...@nurfuerspam.de>
wrote:

> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

Es kommt drauf an, ob es für alle reichen soll. Wenn ich in der
Tanzschule den letzten Schliff kriege, kriegt der nächste auch einen.
Wenn ich die letzte Schleife kriege, geht der nächste leer aus.
Message has been deleted

Volker Gringmuth

unread,
May 4, 2013, 6:38:14 AM5/4/13
to
Andreas Karrer wrote:

> Hängt von der Bedeutung ab. Polieren, schärfen stark; nachziehen,
> schleppen schwach.

Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz in
das Gerät sägt.


vG

Jakob Achterndiek

unread,
May 4, 2013, 7:01:10 AM5/4/13
to
Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wenig viele Leute beim
Sprachen über die Bedeutung ihrer Wörter nachdenken: Weiß doch
jeder, daß so'ne durchgedingselte Leitung keinen Schliff, sondern
eine Schleife bildet.

j/\a

ps.: "wie wenig viele" war auch eine gelungene Stilblüte. :(
--

Uwe Schickedanz

unread,
May 4, 2013, 7:59:22 AM5/4/13
to
On Sat, 4 May 2013 12:38:10 +0200, Matthias Opatz
<inv...@invalid.invalid> wrote:

>Uwe Schickedanz gab zur Kenntnis:
>
>> ich hatte den
>> Kontext mitgeliefert.
>
>Naja, "mitgeliefert" ist aber schwer euphemistisch.
>
>Die Selbstabholung angeboten haste.

Na gut.

Helmut Richter

unread,
May 4, 2013, 8:29:29 AM5/4/13
to
On Sat, 4 May 2013, Manfred Ho� wrote:

> Das kommt darauf an.
>
> "*Schleifen. - Ich schliff* das Messer, es wurde *geschliffen*. Die
> Rekruten werden *'geschliffen'* (gedrillt). Ein *ungeschliffener* Mensch
> (Edelstein). - Der Kleidersaum *schleifte* (sie *schleifte* den Saum) an
> der Erde, er wurde *geschleift*. - Der Verbrecher wird zur Richtst�tte
> *geschleift*."
> (Quelle: Eduard Engel, "Gutes Deutsch". - 4., durchgesehene Auflage. -
> Leipzig : Hesse und Becker, 1929)

Interessant ist dabei, dass meist das urspr�ngliche Verb stark ist und das
abgeleitete kausative schwach: das Kind erschrak, jemand erschreckte das
Kind. Hier w�re also logisch, aber falsch: das Kleidersaum *schliff; sie
schleifte den Saum; das Messer *schliff �ber den Wetzstein; er *schleifte
das Messer. Fast immer ists umgekehrt richtig. Die beiden Verben sind also
zusammengefallen und sp�ter ganz anders wieder getrennt.

--
Helmut Richter

Gunhild Simon

unread,
May 4, 2013, 8:29:48 AM5/4/13
to
On 4 Mai, 12:07, "Jakob Achterndiek" <achternd...@buzemann.de> wrote:
> Am 04.05.2013, 11:19 Uhr, schrieb Uwe Schickedanz
> <Uwe_usenet.s...@nurfuerspam.de>:
>
> > Ausgehend von dieser nderung
> > <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=8259...>
> > versuchte ich, einen Nachweis daf r zu finden, da es 'schliff' hei en
> > mu :
> > <https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>
> > Dabei stellte ich fest, da 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>
> > Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?
>
> Im dort angef hrten Text: schleifte.

Ich würde den Akzent darauf legen, daß "schleifen" drei
unterschiedliche Bedeutungen hat, die mit unterschiedlicher Beugung
einhergehen.

Das Verb schleifen drückt unabhängig vom Kontext etwas Gewaltsames,
tendentiell Zerstörerisches aus.

Die drei Bedeutungen von schleifen sind:
- hinterherziehen/zerren: schwach (schleifen, schleifte, geschleift)
- zerstören, abtragen, mittelalterlicheStadtmauern dem Erdboden
gleichmachen zum Zeichen der Schutzlosigkeit, Unterwerfung und des
Ausgeliefetseins: schwach (s.o.)
- feilen, glätten, (auch übertragen: den eigenen Willen brechen - etwa
bei militärischer Ausbildung): stark (schleifen, schliff, geschliffen)

Gruß
Gunhild
ge

Ralph Babel

unread,
May 3, 2013, 8:00:00 PM5/3/13
to
Uwe Schickedanz schrieb:

> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

K�nnt' glatt 'ne FAQ sein.

http://faql.de/wortgebrauch.html#schleifen

Uwe Schickedanz

unread,
May 4, 2013, 8:33:11 AM5/4/13
to
On 4 May 2013 00:00 UT, rba...@babylon.pfm-mainz.de (Ralph Babel)
wrote:
Ja, hin und wieder sollte man wohl da reinschauen. ;)

W. Jakobs

unread,
May 4, 2013, 11:18:39 AM5/4/13
to
Am 04.05.2013 14:29, schrieb Helmut Richter:
> On Sat, 4 May 2013, Manfred Ho� wrote:
>>
>> "*Schleifen. - Ich schliff* das Messer, es wurde *geschliffen*. Die
>> Rekruten werden *'geschliffen'* (gedrillt). Ein *ungeschliffener* Mensch
>> (Edelstein). - Der Kleidersaum *schleifte* (sie *schleifte* den Saum) an
>> der Erde, er wurde *geschleift*. - Der Verbrecher wird zur Richtst�tte
>> *geschleift*."
>
> Interessant ist dabei, dass meist das urspr�ngliche Verb stark ist und das
> abgeleitete kausative schwach: das Kind erschrak, jemand erschreckte das
> Kind. Hier w�re also logisch, aber falsch: das Kleidersaum *schliff; sie
> schleifte den Saum; das Messer *schliff �ber den Wetzstein; er *schleifte
> das Messer. Fast immer ists umgekehrt richtig. Die beiden Verben sind also
> zusammengefallen und sp�ter ganz anders wieder getrennt.
>


Dazu kommt, dass das Grundverb urspr�nglich intransitiv ("das Kind
erschrak"), das abgeleitete kausative transitiv ist("jemand erschreckte
das Kind"), was bei nhd. "schleifen" nicht mehr der Fall ist.

Entweder sind � wie Du schreibst - �Die beiden Verben ... also
zusammengefallen und sp�ter ganz anders wieder getrennt� oder aber
- was mir plausibler erscheint � trat eine semantische Verschiebung ein,
so dass das urspr. Grundverb nun auch eine kausative Bedeutung
�bernommen hat.



Stefan Schmitz

unread,
May 4, 2013, 11:23:09 AM5/4/13
to
On May 4, 2:29 pm, Helmut Richter <hh...@web.de> wrote:

> Interessant ist dabei, dass meist das ursprüngliche Verb stark ist und das
> abgeleitete kausative schwach: das Kind erschrak, jemand erschreckte das
> Kind. Hier wäre also logisch, aber falsch: das Kleidersaum *schliff; sie
> schleifte den Saum; das Messer *schliff über den Wetzstein; er *schleifte
> das Messer. Fast immer ists umgekehrt richtig. Die beiden Verben sind also
> zusammengefallen und später ganz anders wieder getrennt.

Weißt du denn, was das ursprüngliche Verb war?

Oliver Jennrich

unread,
May 4, 2013, 11:24:15 AM5/4/13
to
Uwe Schickedanz <Uwe_use...@nurfuerspam.de> writes:

> Ausgehend von dieser Änderung
> <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
> versuchte ich, einen Nachweis dafür zu finden, daß es 'schliff' heißen
> muß:
> <https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>
> Dabei stellte ich fest, daß 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>
> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?

Das hängt davon ab, um welches Wort es sich handelt. Edelsteine werden
geschliffen, Festungen werden geschleift.

--
Space - The final frontier

Manfred Hoß

unread,
May 4, 2013, 1:54:52 PM5/4/13
to
Am Sat, 4 May 2013 08:23:09 -0700 (PDT) schrieb Stefan Schmitz:

> On May 4, 2:29�pm, Helmut Richter <hh...@web.de> wrote:
>
>> Interessant ist dabei, dass meist das urspr�ngliche Verb stark ist und das
>> abgeleitete kausative schwach: das Kind erschrak, jemand erschreckte das
>> Kind. Hier w�re also logisch, aber falsch: das Kleidersaum *schliff; sie
>> schleifte den Saum; das Messer *schliff �ber den Wetzstein; er *schleifte
>> das Messer. Fast immer ists umgekehrt richtig. Die beiden Verben sind also
>> zusammengefallen und sp�ter ganz anders wieder getrennt.
>
> Wei�t du denn, was das urspr�ngliche Verb war?

"*schleifen*� /Vst/ 'sch�rfen' /std./ (8. Jh.), mhd. /slifen/, ahd.
/slifan/, mndd. /slipen/, mndl. /slipen/. Vermutlich zu den W�rtern auf
einer Grundlage (ig.) /*slei-/ 'gleiten' ('reiben usw.'). Vgl. besonders
gr. /olibr�n/ 'schl�pfrig' (Glossenwort). Nomen Agentis: *Schleifer*;
Abstraktum: *Schliff*

*schleifen*� /Vsw./ 'schleppen' /std./ (11. Jh.), mhd. /sleifen, sleipfen,/
ahd. /sleifen/. Kausativum zu -> /schleifen�/"

Quelle: Friedrich Kluge, "Etymologisches W�rterbuch der deutschen Sprache".
- 25. Auflage. - Berlin : de Gruyter, 2011

Gru�
Manfred.

Christina Kunze

unread,
May 4, 2013, 5:52:38 PM5/4/13
to
Am 04.05.2013 11:35, schrieb Andreas Karrer:
> * Uwe Schickedanz <Uwe_use...@nurfuerspam.de>:
>> Ausgehend von dieser �nderung
>> <http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zeche_Oberhausen&curid=825909&diff=118177708&oldid=116486535>
>> versuchte ich, einen Nachweis daf�r zu finden, da� es 'schliff' hei�en
>> mu�:
>> <https://www.google.com/search?q=schleifen+pr%C3%A4teritum>
>>
>> Dabei stellte ich fest, da� 'schleifte' ebenso mit auftaucht.
>>
>> Wie wird denn nun 'schleifen' richtig konjugiert?
>
> H�ngt von der Bedeutung ab. Polieren, sch�rfen stark; nachziehen,
> schleppen schwach.

F�llt Burgen vernichten unter polieren oder schleppen? MUSE wird eine
Burg geschleift.

chr

Roland Franzius

unread,
May 5, 2013, 1:01:20 AM5/5/13
to
Vermutlich waren im Mittelalter die Varianten norddeutsch "schleppen"
und oberdeutsch schleifen noch nicht begrifflich unterschieden.

Eroberte Festen und Burgen unangenehmer Herrschaften wurden vor der
Erfindung des Schie�pulvers durch Verschleppen des Baumaterials eingeebnet.

--

Roland Franzius

W. Jakobs

unread,
May 5, 2013, 4:47:24 AM5/5/13
to
Am 04.05.2013 19:54, schrieb Manfred Ho�:
> [...]
> "*schleifen*� /Vst/ 'sch�rfen' /std./ (8. Jh.), mhd. /slifen/, ahd.
> /slifan/, mndd. /slipen/, mndl. /slipen/. Vermutlich zu den W�rtern auf
> einer Grundlage (ig.) /*slei-/ 'gleiten' ('reiben usw.'). Vgl. besonders
> gr. /olibr�n/ 'schl�pfrig' (Glossenwort). Nomen Agentis: *Schleifer*;
> Abstraktum: *Schliff*
>
> *schleifen*� /Vsw./ 'schleppen' /std./ (11. Jh.), mhd. /sleifen, sleipfen,/
> ahd. /sleifen/. Kausativum zu -> /schleifen�/"



und etym. verwandt mit 'schl�pfrig'.









Manfred Hoß

unread,
May 5, 2013, 5:27:31 AM5/5/13
to
"Schl�pfrig" wird oben bereits erw�hnt.

"*schl�pfrig* /Adj std./ (16. Jh.). In dieser Form zu -> /schl�pfen/,
vorher zu /schlipferig/, noch �lter /schlipfig/, mhd. /slupferic, slipfic/
zu mhd. /slipfen/ 'ausgleiten, fallen, rutschen'"
(selbe Quelle, andre Stelle)

Gru�
Manfred.

Oliver Cromm

unread,
May 5, 2013, 2:34:44 PM5/5/13
to
* Jakob Achterndiek:

> Am 04.05.2013, 12:38 Uhr, schrieb Volker Gringmuth <vgrin...@gmx.net>:
>
>> Andreas Karrer wrote:
>>
>>> Hängt von der Bedeutung ab. Polieren, schärfen stark; nachziehen,
>>> schleppen schwach.
>>
>> Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
>> stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz in
>> das Gerät sägt.
>
> Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wenig viele Leute beim
> Sprachen über die Bedeutung ihrer Wörter nachdenken: Weiß doch
> jeder, daß so'ne durchgedingselte Leitung keinen Schliff, sondern
> eine Schleife bildet.

Dazu sollte man dann vielleicht eigentlich "geschleifelt" sagen,
oder so, das paßt ja zu keiner der Bedeutungen des Verbs
"schleifen".

--
Smith & Wesson--the original point and click interface

Roland Franzius

unread,
May 6, 2013, 2:48:38 AM5/6/13
to
Das elektonische "schleifen" ist eine Rückbildung aus Schleife, einem
gängigen Ausdruck für den geometrischen leitenden Rand eines kompakten
Flächenstücks. Die Schleifen verzweigen sich in den Knoten.

Eine sprachlich anspruchsvollere Gruppe sagte statt Schleife Masche.
Heute heißt das natürlich Loop, wenn man verstanden sein möchte und
durchscheifen kann man mit loop-through übersetzen, offenbar eine
Lehnübersetzung.

Der alte Kirchhoff begründete ungewollt einen Teil der algebraischen
Geometrie ähnlich wie Kant die Topologie mit seinen Königsberger
Spaziergängen mit seinen Schleifen/Maschen- und Knotensätzen.

Dahinter versteckt sich sich das Geheimnis der Beziehungen von eben und
linear begrenzten Volumina, Seitenflächen, Kanten und Ecken, kurz gesagt
die Integrationstheorie in höheren Dimensionen.

Aus der Technik mehrfach sich durchdringender Netzwerke entwickelten
sich dann Knoten- und Zopftheorien.

Die Kirchhoffschen Maschen- und Knotengleichungen bilden die diskreten
Analoga von Rotations- und Divergenzfreiheit in der Feldtheorie und
liefern die Gleichungssysteme für die Beschreibung von Spannungen und
Strömen in Netzwerken.

Man muss wahrscheinlich die fachsprachlichen Wortwitze, die dann
"schleifen" im Sinne von elektrisch mit einer geschlossenen zweiadrigen
Leitung anschließen zu "geschliffen" nicht unbedingt verstehen.

Aber manch Elektroniker hat wie auch einige Bitkundige einen naiven
Humor, manchmal lacht er schon bei einem falschen Bit oder falsch
codiertem ASCII-Zeichen und erhellt damit sein etwas eintöniges Umfeld
mit seinen doch sehr komplexen, zudem diskreten Zusammenhängen.

--

Roland Franzius

Florian Ritter

unread,
May 6, 2013, 7:11:23 AM5/6/13
to
Eine der genauesten Methoden der Metallbearbeitung ist das
elektroabrasive Abtragen - FR

Lothar Frings

unread,
May 6, 2013, 7:20:08 AM5/6/13
to
Florian Ritter tat kund:

> On 4 Mai, 12:38, Volker Gringmuth <vgringm...@gmx.net> wrote:
>
> > > Hängt von der Bedeutung ab. Polieren, schärfen stark; nachziehen,
> > > schleppen schwach.
>
> > Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
> > stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz in
> > das Gerät sägt.

Und ich, wie das Gerät die Leitung zersägt.

>
> Eine der genauesten Methoden der Metallbearbeitung ist das
> elektroabrasive Abtragen - FR

Eine der einfachsten Methoden der Reissackwiederaufstellung
ist das Bringen in eine senkrechte Position.

Andreas Kaestner

unread,
May 6, 2013, 8:07:24 AM5/6/13
to
Am 04.05.2013 13:01, schrieb Jakob Achterndiek:

> Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wenig viele Leute beim
> Sprachen über die Bedeutung ihrer Wörter nachdenken: [...]

q.e.d. :)

Message has been deleted

Martin Schoenbeck

unread,
May 6, 2013, 2:44:08 PM5/6/13
to
Hallo Volker,

Volker Gringmuth schrieb:

> Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
> stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz in
> das Gerät sägt.

Im letzteren Fall würde aber das Gerät von der Leitung durchgeschliffen.
Leitungen, die von Geräten durchgeschliffen wurden, habe ich in der Tat
schon einige gesehen.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.

Andreas Karrer

unread,
May 6, 2013, 2:44:13 PM5/6/13
to
* Martin Gerdes <martin...@gmx.de>:

> Klar. Drum spreche ich (mit meinen Landsleuten) das ja auch
> unterschiedlich. "Schleifen" = eine Schleife drehen oder mit M�he hinter
> sich her ziehen und "schleifen" = sch�rfen verwechsele ich nicht.
>
> Ich wei� blo� nicht sicher, wie ich dieses "schleifen" (Burg zerst�ren)
> aussprechen sollte, h�chstens k�nnte das Partizip einen Anhalt dazu
> geben.
>
> Was sagt Helmut dazu oder Andi?

Z�richdeutsch:

Hinter sich herziehen: schleike, schleipfe
An der Geschenkverpackung: Schleife
Kabel durschschleifen: dureschleife
Mit Sandpapier arbeiten: schliife
Soldaten schinden: schliife
Burg zerst�ren: (nicht in meinem Dialektwortschatz)

- Andi
Message has been deleted

Thomas Schade

unread,
May 7, 2013, 3:25:07 PM5/7/13
to
On 06.05.2013 18:00, Martin Gerdes wrote:

> Klar. Drum spreche ich (mit meinen Landsleuten) das ja auch
> unterschiedlich. "Schleifen" = eine Schleife drehen oder mit M�he hinter
> sich her ziehen und "schleifen" = sch�rfen verwechsele ich nicht.

Wie muss ich mir die unterschiedliche Aussprache vorstellen?


Ciao
Toscha
--
Wer Gutes tut, dem wird vergeben. / So seid recht gut auf allen Wegen.
Dann bekommt ihr bald Besuch. / Wir kommen mit dem Liederbuch.
[Rammstein: Ein Lied]

Volker Gringmuth

unread,
May 8, 2013, 12:59:11 AM5/8/13
to
Martin Schoenbeck wrote:

> > Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
> > stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz
> > in das Gerät sägt.
>
> Im letzteren Fall würde aber das Gerät von der Leitung durchgeschliffen.
> Leitungen, die von Geräten durchgeschliffen wurden, habe ich in der Tat
> schon einige gesehen.

Wenn eine Straße durch dein Grundstück gebaut werden soll, stellst du dir
dann auch vor, wie dein Grundstück auf der Asphaltiermaschine sitzt? Meine
Formulierung enthielt kein „von“.


vG

Sam Sung

unread,
May 8, 2013, 1:14:23 AM5/8/13
to
Volker Gringmuth schrieb:
Die Kirche der Liebe spielt die Rolle von Jesus, Christo, der Gekreuzte.

Martin Schoenbeck

unread,
May 8, 2013, 4:06:16 AM5/8/13
to
Hallo Volker,

Volker Gringmuth schrieb:

Nein, wie kommst Du darauf? Sicher nicht durch meine Formulierung.

> Meine
> Formulierung enthielt kein „von“.

Tat sie nicht. In der Tat. Ändert aber am Inhalt nichts, allenfalls an der
Verständlichkeit.
Message has been deleted

Daniela Duerbeck

unread,
May 14, 2013, 9:19:08 PM5/14/13
to
Volker Gringmuth wrote:
> Andreas Karrer wrote:
>
>> Hängt von der Bedeutung ab. Polieren, schärfen stark; nachziehen,
>> schleppen schwach.
>
> Viel zu viele Leitungen werden noch durch Geräte durchgeschliffen – ich
> stelle mir dabei immer vor, wie die Leitung sich langsam einen Schlitz in
> das Gerät sägt.

Der Mathelehrer meines Freundes sprach immer von geschwiffenen Klammern.
Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja überhaupt stärken
muß, sage ich das jetzt auch. :-)

Viele Grüße von Dani

Helmut Richter

unread,
May 15, 2013, 3:42:54 AM5/15/13
to
On Wed, 15 May 2013, Daniela Duerbeck wrote:

> Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja überhaupt stärken muß,

Ja, sie müssen gestorken werden.

--
Helmut Richter

Volker Gringmuth

unread,
May 15, 2013, 6:09:02 AM5/15/13
to
Helmut Richter wrote:

> > Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja überhaupt stärken
> > muß,
>
> Ja, sie müssen gestorken werden.

Unbedungen!


vG

Ralph Babel

unread,
May 14, 2013, 8:00:00 PM5/14/13
to
Helmut Richter schrieb:

> Daniela Duerbeck schrieb:
>
>> Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja �berhaupt st�rken mu�,
>
> Ja, sie m�ssen gestorken werden.

Obligatorischer Verweis:

http://verben.texttheater.net/Starke_Verben

Florian Ritter

unread,
May 15, 2013, 8:45:27 AM5/15/13
to
On 15 Mai, 09:42, Helmut Richter <hh...@web.de> wrote:

> > Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja überhaupt stärken muß,
>
> Ja, sie müssen gestorken werden.

Verweis aufs "Starckdeutsch" des Berliner Malers und Graphikers
Matthias Koeppel - FR

Gernot Zander

unread,
May 15, 2013, 8:56:21 AM5/15/13
to
Hi,

in de.etc.sprache.deutsch Daniela Duerbeck <daniela....@gmx.de> wrote:
> Der Mathelehrer meines Freundes sprach immer von geschwiffenen Klammern.
> Und weil das nett klingt und man schwache Verben ja überhaupt stärken
> muß, sage ich das jetzt auch. :-)

Ich sag "geschwoffene Klammern". Wennschon. Schweifen, schwiff,
geschwoffen.

mf.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
With a Pentium you really can reboot faster.

Andreas Karrer

unread,
May 15, 2013, 10:30:24 AM5/15/13
to
* Gernot Zander <hi...@gmx.de>:
>

> in de.etc.sprache.deutsch Daniela Duerbeck <daniela....@gmx.de> wrote:
>> Der Mathelehrer meines Freundes sprach immer von geschwiffenen Klammern.
>
> Ich sag "geschwoffene Klammern". Wennschon. Schweifen, schwiff,
> geschwoffen.

Wohl analog zu

schleifen, schliff, geschloffen,
greifen, griff, gegroffen
pfeifen, pfiff, gepfoffen

???

- Andi

Thomas Schade

unread,
May 15, 2013, 11:40:20 AM5/15/13
to
seifen, siff, gesoffen


Ciao
Toscha
--
Frauen sind wie Tee:
Man soll sie ziehen lassen.
Message has been deleted

Gernot Zander

unread,
May 15, 2013, 2:04:21 PM5/15/13
to
Hi,
Genau, und winken, wank, gewunken.
Hört man doch so von jedem TV-Tschurnalisten.

mfg.
Gernot

--
<hi...@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Die drei Feinde des Users?
Sonnenlicht, Frischluft und das unerträgliche Gebrüll der Vögel.
(Christian Garbs)

Jakob Achterndiek

unread,
May 15, 2013, 4:34:27 PM5/15/13
to
Am 15.05.2013, 20:04 Uhr, schrieb Gernot Zander <hi...@gmx.de>:

> in de.etc.sprache.deutsch Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:
>> Wohl analog zu
>> schleifen, schliff, geschloffen,
>> greifen, griff, gegroffen
>> pfeifen, pfiff, gepfoffen
>
> Genau, und winken, wank, gewunken.
> Hᅵrt man doch so von jedem TV-Tschurnalisten.

Mit dem Unterschied, daᅵ es die Ablautreihe auf i - a - u
im Deutschen tatsᅵchlich gibt, aber die auf ei - i - o nicht.

j/\a
--

Christina Kunze

unread,
May 15, 2013, 5:26:39 PM5/15/13
to
laufen, liff, geloffen

chr

Sam Sung

unread,
May 15, 2013, 5:37:02 PM5/15/13
to
Christina Kunze schrieb:
lachen, loch, gelochen

-
Man kann Bewu�tsein als eine Art optimierter Angst
verstehen, ein Zustand, der sich verselbst�ndigt hat.
Eine Wiedergeburt eines Inquisitors

Andreas Karrer

unread,
May 15, 2013, 8:07:28 PM5/15/13
to
* Christina Kunze <ku...@revesz.de>:

> laufen, liff, geloffen

Ein Pr�teritum gibt es im Schweizerdeutschen nat�rlich nicht, aber
"gloffe" ist die korrekte Partizipform. Ein bisschen wie "gewunken",
das wir ja schon �fter hatten und das in diversen Dialekten die allein
�bliche Form ist.

Nach DWB gab es im Alemannischen "laufen, l�ff, geloffen" und auch anderswo

die bis in dieses jahrhundert [das 19.] gebr�uchliche form loff,
plur. loffen, part. pr�t. geloffen.

Zum Partizip "geloffen" werden da Belegstellen bei G�the, Heine,
Wieland usw. angegeben.

- Andi

Christina Kunze

unread,
May 16, 2013, 2:54:08 AM5/16/13
to
Am 15.05.2013 23:37, schrieb Sam Sung:
> Christina Kunze schrieb:

>>
>> laufen, liff, geloffen
>>
>> chr
>
> lachen, loch, gelochen

Manchmal �bersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimw�rtern
rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist f�r die weitere
Suche t�dlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal v�llig
aufh�ren kann.

chr

Florian Ritter

unread,
May 16, 2013, 6:36:40 AM5/16/13
to
On 16 Mai, 08:54, Christina Kunze <k...@revesz.de> wrote:

> > lachen, loch, gelochen
>
> Manchmal übersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimwörtern
> rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist für die weitere
> Suche tödlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
> und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
> in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal völlig
> aufhören kann.

Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.

Mit artigem Kratzfuß: FR

Jakob Achterndiek

unread,
May 16, 2013, 6:54:45 AM5/16/13
to
Am 16.05.2013, 12:36 Uhr, schrieb Florian Ritter
<hansr...@googlemail.com>:
Bescheiden mitkratzend
j/\a
--

Horst-D.Winzler

unread,
May 16, 2013, 6:58:42 AM5/16/13
to
Am 16.05.2013 12:54, schrieb Jakob Achterndiek:
> Am 16.05.2013, 12:36 Uhr, schrieb Florian Ritter
> <hansr...@googlemail.com>:

>>
>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
>> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.
>>
>> Mit artigem Kratzfuß: FR
>
> Bescheiden mitkratzend
> j/\a
> --

Mit abkrazend?

--
mfg hdw

Lothar Frings

unread,
May 16, 2013, 9:30:58 AM5/16/13
to
Florian Ritter tat kund:
Mal eine Verständnisfrage: "Hochdero"
sieht wie eine Dativ-Form aus. Müßte
es dann hier nicht "Hochderae" heißen?

Joachim Pense

unread,
May 16, 2013, 10:40:04 AM5/16/13
to
Am 16.05.2013 12:36, schrieb Florian Ritter:
> On 16 Mai, 08:54, Christina Kunze <k...@revesz.de> wrote:
>
>>> lachen, loch, gelochen
>>
>> Manchmal �bersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimw�rtern
>> rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist f�r die weitere
>> Suche t�dlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
>> und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
>> in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal v�llig
>> aufh�ren kann.
>
> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverf�gungstellung eines von
> Hochdero in Deutsch gefa�tes Poem.
>

Erkl�r er doch mal den Genetiv "gefa�tes". Ist das wirklich die
historische Verwendung?

Joachim

Christina Kunze

unread,
May 16, 2013, 3:37:49 PM5/16/13
to
Am 16.05.2013 12:54, schrieb Jakob Achterndiek:
> Am 16.05.2013, 12:36 Uhr, schrieb Florian Ritter
> <hansr...@googlemail.com>:
>
>> On 16 Mai, 08:54, Christina Kunze <k...@revesz.de> wrote:
>>
>>>> lachen, loch, gelochen
>>>
>>> Manchmal ᅵbersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimwᅵrtern
>>> rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist fᅵr die weitere
>>> Suche tᅵdlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
>>> und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
>>> in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal vᅵllig
>>> aufhᅵren kann.
>>
>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfᅵgungstellung eines von
>> Hochdero in Deutsch gefaᅵtes Poem.

Oje! Das Gedicht, bei dem mir das unerlaubte "geloffen" nichts aus dem
Sinn ging, willst Du sicher nicht unbedingt lesen, es steht in einem
Pappbuch fᅵr ziemlich kleine Kinder:

<http://www.leiv-verlag.de/novitaeten/?show=books&id=308>

Sonst kommt auch sowas vor:
<http://www.hubook.de/index.php?id=275>

chr

Volker Gringmuth

unread,
May 16, 2013, 5:59:43 PM5/16/13
to
Florian Ritter wrote:

> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.

„… gefaßten Poems“.


vG

Dorothee Hermann

unread,
May 16, 2013, 6:23:14 PM5/16/13
to
Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?


Dorothee

Volker Gringmuth

unread,
May 16, 2013, 7:28:10 PM5/16/13
to
Dorothee Hermann wrote:

> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?

Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.

Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?


vG

Sam Sung

unread,
May 16, 2013, 11:18:54 PM5/16/13
to
Volker Gringmuth schrieb:
Ein Radius beraubt etwas seiner <genitiv>Kanten</>

> vG

Du auch viele Gr�sse...

Roland Franzius

unread,
May 17, 2013, 12:51:13 AM5/17/13
to
Am 16.05.2013 23:59, schrieb Volker Gringmuth:
Das Deutsche trägt seinen Untergang Fassung.

--

Roland Franzius

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 1:07:52 AM5/17/13
to
Roland Franzius schrieb:
Jedes Leut mag in den Raum stellen, was
es nicht sicher weiss, anderenfalls ~ legen.

Gibts eigentlich schon das Leut (in Analogie zu das Elter)?

-
Gelochen wird von Metaframes aus - sei das auch manchmal unbewusst.

Roland Franzius

unread,
May 17, 2013, 1:12:49 AM5/17/13
to
Der Radius kommt als Speiche vom Rad, wom�glich von radix, w�hrend
radieren von rasare, schleifen kommt.

In der Ilias wird zB berichtet �ber die Besorgung besonderen
Weidenholzes f�r Speichen.

Vermutlich hatten die Kampfwagen der Trojaner, Ach�er und anderer
heroischer Wagenk�mpfer des 17.-12 Jh. federnde Speichen aus besonders
ausgew�hlten H�lzern, was angesichts weitgehend unasphaltierter
Kampfpl�tze und fehlender Sto�d�mpfer ja durchaus �berlebenswichtig sein
konnte, wie wir aus diversen Postcoachenfilmen wissen.

--

Roland Franzius

Gunhild Simon

unread,
May 17, 2013, 1:25:26 AM5/17/13
to
Auch "um" ist zu streichen
Das Präfix "er-" ("etw. erflehen") bedingt den reinen Akkusativ.

Gruß
Gunhild

Christina Kunze

unread,
May 17, 2013, 1:32:11 AM5/17/13
to
Am 17.05.2013 07:12, schrieb Roland Franzius:
> Am 17.05.2013 01:28, schrieb Volker Gringmuth:
>> Dorothee Hermann wrote:
>>
>>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?
>>
>> Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.
>>
>> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?
>
> Der Radius kommt als Speiche vom Rad, wom�glich von radix,

Es fehlt also ein Radieschen?
chr

Uwe Schickedanz

unread,
May 17, 2013, 2:57:09 AM5/17/13
to
On Fri, 17 May 2013 06:51:13 +0200, Roland Franzius
<roland....@uos.de> wrote:

>Am 16.05.2013 23:59, schrieb Volker Gringmuth:
>> Florian Ritter wrote:
>>
>>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverf�gungstellung eines von
>>> Hochdero in Deutsch gefa�tes Poem.
>>
>> �� gefa�ten Poems�.
>
>Das Deutsche tr�gt seinen Untergang Fassung.

Da bin ich fassungslos.

Gru� Uwe

--
Wenn man seine eigenen Gedanken entwickeln m�chte, ist es eine gute
Idee, f�r jede Stunde, die man liest, mindestens zwei Stunden zu
schreiben. Es ist nat�rlich keine gute Idee, alles zu ver�ffentlichen.
Oliver Cromm in desd === http://www.sicherheitslampe.de ===

Reinhold {Rey} Aman

unread,
May 17, 2013, 3:07:45 AM5/17/13
to
Sam Sung wrote:
>
> Jedes Leut mag in den Raum stellen, was
> es nicht sicher weiss, anderenfalls ~ legen.
>
> Gibts eigentlich schon das Leut (in Analogie zu das Elter)?
>
Im Bayrischen gibt's "s Leid" (das Leut) = Person. Fast immer f�r eine
weibliche Person und fast immer f�r eine mit positiven Eigenschaften
(z.B. gut, brav, flei�ig, ehrlich, sauber [= h�bsch]).

"B M�ri is a sauwas Leid" = Die Maria ist eine h�bsche Person.

["D" vor "M" wird "B"; regressive Assimilation]

~~~ Reinhold {Rey} Aman ~~~

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 3:17:39 AM5/17/13
to
Reinhold {Rey} Aman schrieb:

> Sam Sung wrote:
>>
>> Jedes Leut mag in den Raum stellen, was
>> es nicht sicher weiss, anderenfalls ~ legen.
>>
>> Gibts eigentlich schon das Leut (in Analogie zu das Elter)?
>>
> Im Bayrischen gibt's "s Leid" (das Leut) = Person. Fast immer f�r eine
> weibliche Person und fast immer f�r eine mit positiven Eigenschaften
> (z.B. gut, brav, flei�ig, ehrlich, sauber [= h�bsch]).
>
> "B M�ri is a sauwas Leid" = Die Maria ist eine h�bsche Person.

"Wahnsinn" ;)

> ["D" vor "M" wird "B"; regressive Assimilation]

Aber kann man nicht weder D Mari noch B Marie aussprechen?
(Fehlt daf�r zwischen D M und B M jeweils nicht ein Vokal?)

-
Zen ist der Weg zur Wahrheit durch Verarschung.
Message has been deleted

W. Jakobs

unread,
May 17, 2013, 4:17:55 AM5/17/13
to
Am 16.05.2013 15:30, schrieb Lothar Frings:
> Florian Ritter tat kund:
>
>> On 16 Mai, 08:54, Christina Kunze <k...@revesz.de> wrote:
>>
>>>> lachen, loch, gelochen
>>
>>> Manchmal �bersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimw�rtern
>>> rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist f�r die weitere
>>> Suche t�dlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
>>> und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
>>> in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal v�llig
>>> aufh�ren kann.
>>
>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverf�gungstellung eines von
>> Hochdero in Deutsch gefa�tes Poem.
>
> Mal eine Verst�ndnisfrage: "Hochdero"
> sieht wie eine Dativ-Form aus. M��te
> es dann hier nicht "Hochderae" hei�en?
>



Genitiv.

Hochdero kommt von dero. Bei Adelung steht:

�Dero, ein Beziehungswort, welches die heutige h�fliche Welt statt aller
Endungen des Possessivi Ihr und Ihre, so wohl in der einfachen als
mehrern Zahl von vornehmen Personen allerley Geschlechtes gebraucht. Ich
bin Dero Diener. Ich habe Dero Meinung vernommen. Se. Majest�t haben
Dero Minister befohlen u. s. f.
Anm. Dero ist eigentlich der Genitiv des beziehenden Pronominus Der,
welcher nach dessen alten Ab�nderung einsylbig gemacht wurde. Das o
wurde sehr oft an das r angeh�ngt, welches auch in dahero, nunmehro u.
s. f. geschehen ist. Ungeachtet nun so wohl der Artikel als auch das
Pronomen diesen nichts bedeutenden Anhang im Hochdeutschen l�ngst
verloren haben: so hat man doch das Dero noch als ein Ehrenwort
beybehalten,.. �

Bd. 1, Sp. 1466


rein...@ibido.at

unread,
May 17, 2013, 5:26:45 AM5/17/13
to
Am 17.05.2013 07:07, schrieb Sam Sung:

>
> Gibts eigentlich schon das Leut (in Analogie zu das Elter)?
>
> -

In meinem Dialekt (NÖ, Mostviertel-Voralpenregion)n ist das völlig
gängig. Wohingegen mir Elter nur als Fachausdruck in der Biologie
bekannt ist.

Jakob Achterndiek

unread,
May 17, 2013, 7:08:12 AM5/17/13
to
Am 16.05.2013, 21:37 Uhr, schrieb Christina Kunze <ku...@revesz.de>:

> Sonst kommt auch sowas vor:
> <http://www.hubook.de/index.php?id=275>

Darf ich unbescheiden etwas wünschen?
Dann wünsche ich mir zu der gereimten Fassung eine gute,
möglichst wortgetreue, ungereimte Übersetzung.
Man müßte dann sehen können, ob Vers und Reim nur "nett"
schmückende Zutaten sind, oder ob sie den Inhalt des Textes
durch eigene "poetische" Qualität steigern - "überhöhen"
sagt man ja wohl.

Ich habe das früher mal mit dafür empfänglichen Schülern in
ansonsten geduldigen Klassen überprüfen können: Aus "The
Penguin Book of German Verse" (hrsg. 1957 by Leonard Forster)
eine der mustergültigen Prosa-Übersetzungen ins Deutsche
zurück übersetzen lassen, dann den Inhalt analysieren und
schließlich mit dem gereimten und geversten™, den Schülern
bis dahin noch nicht bekannten Original vergleichen - und
dabei herausfinden, was die Form dem Inhalt noch hinzufügt.

Ein Beispiel gefällig?
| The Two
| SHE carried the cup in her hand - her chin and mouth
| were like its rim - her gait was so light and assured,
| not a drop spilled out of the cup.
| His hand was equally light and firm; he rode on a young
| horse, and with a careless movement he made it stand
| still, quivering.
| But when he was to take the light cup from her hand, it
| was too heavy for both of them: for both trembled so much
| that no hand found the other hand, and dark wine flowed
| on the ground.

j/\a
--

Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 9:14:31 AM5/17/13
to
Am 17.05.2013 01:28, schrieb Volker Gringmuth:

>>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
>>> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.

>> „… gefaßten Poems“.

>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?

> Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.

Kenn ich anders.
http://www.fragdenarchitekt.de/Was+Bedeutet+Gefast.aspx
Zitat:
"Gefast bedeutet, dass eine Kante gebrochen wird. Ist beispielsweise ein
Holz gehobelt und gefast, so bedeutet dies, dass nach dem Hobeln der
Seitenflächen die Ecken ebenfalls, unter einem Winkel von 45º, gehobelt
wurden. Die dadurch entstandene schräge Fläche nennt man Fase."

> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?

Versteh nicht, was Du da schreibst.
Ich bezog mich auf "das Poem" und Dein Wort 'gefaßt'.
Wie kommst Du auf "Radius"?

Dorothee

Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 9:15:10 AM5/17/13
to
Am 17.05.2013 07:12, schrieb Roland Franzius:
> Am 17.05.2013 01:28, schrieb Volker Gringmuth:
>> Am 17.05.2013 00:23 schrieb Dorothee Hermann:
>>> Am 16.05.2013 23:59 schrieb Volker Gringmuth:

>>>> „… gefaßten Poems“.
>>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?
>> Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.
>> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?

> Der Radius kommt als Speiche vom Rad, womöglich von radix, während
> radieren von rasare, schleifen kommt.
> In der Ilias wird zB berichtet über die Besorgung besonderen
> Weidenholzes für Speichen.
> Vermutlich hatten die Kampfwagen der Trojaner, Achäer und anderer
> heroischer Wagenkämpfer des 17.-12 Jh. federnde Speichen aus besonders
> ausgewählten Hölzern, was angesichts weitgehend unasphaltierter
> Kampfplätze und fehlender Stoßdämpfer ja durchaus überlebenswichtig sein
> konnte, wie wir aus diversen Postcoachenfilmen wissen.

Es ging mir aber nicht um "Radius" und dieses Wort brachte Volker erst
zusätzlich ein.
Sondern um den Gegensatz ('Scherz') von "gefaßten" und "gefast".


Dorothee

Roland Franzius

unread,
May 17, 2013, 9:49:38 AM5/17/13
to
Schon klar, aber offenbar wollte er fasen, achtkantig machen, vom Kanten
rasieren und abrunden mit Krümmungsradius ungleich null abgesetzt sehen.


--

Roland Franzius

Florian Ritter

unread,
May 17, 2013, 11:07:04 AM5/17/13
to
On 16 Mai, 21:37, Christina Kunze <k...@revesz.de> wrote:

> >>> Manchmal bersetze ich Gedichte, und auf der Suche nach Reimw rtern
> >>> rutschen mir manchmal diese Art Ideen hinein. Das ist f r die weitere
> >>> Suche t dlich: man kommt sich vor wie eine Mischung aus Heinz Erhardt
> >>> und "Sabinchen war ein Frauenzimmer", diese Formen sitzen dann so fest
> >>> in meinem Kopf, dass ich mit der Stelle im Gedicht erstmal v llig
> >>> aufh ren kann.
>
> >> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverf gungstellung eines von
> >> Hochdero in Deutsch gefa tes Poem.

> Oje! Das Gedicht, bei dem mir das unerlaubte "geloffen" nichts aus dem
> Sinn ging, willst Du sicher nicht unbedingt lesen, es steht in einem
> Pappbuch f r ziemlich kleine Kinder:
>
> <http://www.leiv-verlag.de/novitaeten/?show=books&id=308>

Hat das Auflage?

> Sonst kommt auch sowas vor:
> <http://www.hubook.de/index.php?id=275>

"Der Junge" scheint mir ein rechter Schmarrn, woran die Übersetzung
auch nichts bessern kann; für "sensen" täte ich "mähen" proponieren -
FR, Wahrnehmungsberechtigter (so heute in einem Schr. v. VG Wort, ooch
so'n Verein...)

Florian Ritter

unread,
May 17, 2013, 11:14:55 AM5/17/13
to
On 17 Mai, 00:23, Dorothee Hermann <DorotheeHerm...@gmx.net> wrote:

> >> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
> >> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.
> > „… gefaßten Poems“.

Kleinliche Kritikaster fertige ich mit leckomio ab Punkt

> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?

Mercke: Entgraten ist etwas anderes als fasen. Gußputzen bekommen wir
nächste Woche - FR

Florian Ritter

unread,
May 17, 2013, 11:24:43 AM5/17/13
to
On 17 Mai, 07:12, Roland Franzius <roland.franz...@uos.de> wrote:

> Der Radius kommt als Speiche vom Rad, wom glich von radix, w hrend
> radieren von rasare, schleifen kommt.

Werkmeister bezeichnen abgerundete Kanten gerne als Radius.

> In der Ilias wird zB berichtet ber die Besorgung besonderen
> Weidenholzes f r Speichen.
>
> Vermutlich hatten die Kampfwagen der Trojaner, Ach er und anderer
> heroischer Wagenk mpfer des 17.-12 Jh. federnde Speichen aus besonders
> ausgew hlten H lzern

Da kam die federnde Wirkung aber wohl aus einer Anordnung der Speichen
wie beim Fahrrad, nicht vom in Faserrichtung nachgebenden Holze;
ägyptische Kampfwagen sind aus Gräbern in vollständiger Erhaltung auf
uns gekommen, die Konstruktion der Räder ist mir jedoch nicht momentan
- FR

Uwe Schickedanz

unread,
May 17, 2013, 11:27:30 AM5/17/13
to
On Fri, 17 May 2013 08:24:43 -0700 (PDT), Florian Ritter
<hansr...@googlemail.com> wrote:

>Da kam die federnde Wirkung aber wohl aus einer Anordnung der Speichen
>wie beim Fahrrad, nicht vom in Faserrichtung nachgebenden Holze;

Wie spannt man den h�lzerne Speichen?

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 11:33:17 AM5/17/13
to
Dorothee Hermann schrieb:

> Am 17.05.2013 01:28, schrieb Volker Gringmuth:
>
>>>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
>>>> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.
>
>>> „… gefaßten Poems“.
>
>>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?
>
>> Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.
>
> Kenn ich anders.
> http://www.fragdenarchitekt.de/Was+Bedeutet+Gefast.aspx
> Zitat:
> "Gefast bedeutet, dass eine Kante gebrochen wird. Ist beispielsweise ein
> Holz gehobelt und gefast, so bedeutet dies, dass nach dem Hobeln der
> Seitenflächen die Ecken ebenfalls, unter einem Winkel von 45º, gehobelt
> wurden. Die dadurch entstandene schräge Fläche nennt man Fase."

Und genau das schreibt Volker: sie macht aus einer Kante zwei Stück.

>> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?
>
> Versteh nicht, was Du da schreibst.
> Ich bezog mich auf "das Poem" und Dein Wort 'gefaßt'.
> Wie kommst Du auf "Radius"?

Na wenn die Fase auch wech soll, dann muss man die beiden Fasenkanten
rund machen - ein ordentlicher Kreisbogen ist rund und hat keine Kanten.

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 11:37:25 AM5/17/13
to
Florian Ritter schrieb:

> On 17 Mai, 00:23, Dorothee Hermann <DorotheeHerm...@gmx.net> wrote:
>
>>>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
>>>> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.
>>> „… gefaßten Poems“.
>
> Kleinliche Kritikaster fertige ich mit leckomio ab Punkt
>
>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?
>
> Mercke: Entgraten ist etwas anderes als fasen.

Näh, Entgraten ist Fasen.

Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fase

"Fasen werden an Bauteilen häufig zur Entfernung von Graten,..."

Aha: "Eine alternative Kantenbearbeitung ist das Abrunden."

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 11:46:13 AM5/17/13
to
Sam Sung schrieb:
Neben dem richtigen Entgraten kann man, einfacher, auch noch den
Grat brechen, d.h. Umknicken und so etwa die Verletzungsgefahr
stark verringern - und das Gegenteil davon ist 'Messer wetzen'.

Christina Kunze

unread,
May 17, 2013, 12:03:20 PM5/17/13
to
Am 17.05.2013 17:27, schrieb Uwe Schickedanz:
> On Fri, 17 May 2013 08:24:43 -0700 (PDT), Florian Ritter
> <hansr...@googlemail.com> wrote:
>
>> Da kam die federnde Wirkung aber wohl aus einer Anordnung der Speichen
>> wie beim Fahrrad, nicht vom in Faserrichtung nachgebenden Holze;
>
> Wie spannt man den h�lzerne Speichen?
>
> Gru� Uwe
>
Ich glaube, es hat etwas damit zu tun, ob sie den k�rzesten Weg zwischen
Peripherie und Mittelpunkt nehmen oder sich unterwegs �berkreuzen.

chr

Reinhold {Rey} Aman

unread,
May 17, 2013, 1:33:35 PM5/17/13
to
Sam Sung wrote:
>
> Reinhold {Rey} Aman schrieb:
>
>> "B M�ri is a sauwas Leid" = Die Maria ist eine h�bsche Person.
>
> "Wahnsinn" ;)
>
>> ["D" vor "M" wird "B"; regressive Assimilation]
>
> Aber kann man nicht weder D Mari noch B Marie aussprechen?
> (Fehlt daf�r zwischen D M und B M jeweils nicht ein Vokal?)
>
Nein. Bei "B M�ri" ist kein Schwa oder anderer Vokal zwischen B und M.
Weil "D M�ri" schwerer auszusprechen ist, wird das D zu B assimiliert,
ebenso "B Manna" = die M�nner.

Auch vor F wird das D zu B assimiliert:
"B Frau" (klingt wie "Pfrau") = die Frau.
"B Fliang" = die Fliege(n).

Volker Gringmuth

unread,
May 17, 2013, 2:09:39 PM5/17/13
to
Dorothee Hermann wrote:

> "Gefast bedeutet, dass eine Kante gebrochen wird. Ist beispielsweise ein
> Holz gehobelt und gefast, so bedeutet dies, dass nach dem Hobeln der
> Seitenflächen die Ecken ebenfalls, unter einem Winkel von 45º, gehobelt
> wurden. Die dadurch entstandene schräge Fläche nennt man Fase."

Richtig. Aus einer 90°-Kante werden zwei 45°-Kanten gemacht.

> > Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?
>
> Versteh nicht, was Du da schreibst.

Ein Radius, ein runder, bei geraden Kanten zylindrischer Übergang von einer
Fläche zur anderen, besitzt (im Gegensatz zur Fase) keinerlei Kante mehr.


vG

Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 2:21:54 PM5/17/13
to
Am 17.05.2013 17:14, schrieb Florian Ritter:
> On 17 Mai, 00:23, Dorothee Hermann wrote:

>>>> Submissest erfleht Unterfertigter um Zurverfügungstellung eines von
>>>> Hochdero in Deutsch gefaßtes Poem.

>>> „… gefaßten Poems“.

> Kleinliche Kritikaster fertige ich mit leckomio ab Punkt

Vor lauter verklausuliertem [1] Schreiben hast Du übersehen, dass nichts
von dem o.a. Text von mir ist.

>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?

> Mercke: Entgraten ist etwas anderes als fasen. Gußputzen bekommen wir
> nächste Woche - FR

Ich weiß, was 'Gussputzen' ist.

'Gefast':
http://www.fragdenarchitekt.de/Was+Bedeutet+Gefast.aspx

Als Beispiel Nr. 3 und/oder 11:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/wiki.pl?Grundausstattung


[1]
http://www.duden.de/rechtschreibung/verklausulieren


Dorothee


Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 2:23:00 PM5/17/13
to
Am 17.05.2013 20:09, schrieb Volker Gringmuth:
> Dorothee Hermann wrote:
>> "Gefast bedeutet, dass eine Kante gebrochen wird. Ist beispielsweise ein
>> Holz gehobelt und gefast, so bedeutet dies, dass nach dem Hobeln der
>> Seitenflᅵchen die Ecken ebenfalls, unter einem Winkel von 45ᅵ, gehobelt
>> wurden. Die dadurch entstandene schrᅵge Flᅵche nennt man Fase."

> Richtig. Aus einer 90ᅵ-Kante werden zwei 45ᅵ-Kanten gemacht.

>>> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?
>> Versteh nicht, was Du da schreibst.

> Ein Radius, ein runder, bei geraden Kanten zylindrischer ᅵbergang von einer
> Flᅵche zur anderen, besitzt (im Gegensatz zur Fase) keinerlei Kante mehr.

Danke, Deinen Satz hat Roland schon um 15.49 Uhr erklᅵrt.


Dorothee

Volker Gringmuth

unread,
May 17, 2013, 3:14:33 PM5/17/13
to
Dorothee Hermann wrote:

> Danke, Deinen Satz hat Roland schon um 15.49 Uhr erklärt.

Entschuldige bitte, daß ich Followups auf eigene Postings beantworte, bevor
ich den gesamten Fred lese. Ich werds auch ganz bestimmt nicht wieder tun.


vG

Christina Kunze

unread,
May 17, 2013, 3:17:11 PM5/17/13
to
Der Herr schütte ein bisschen Pfingstgeist über Euch beide aus, auf dass
Ihr des anderen Worte in Eurer eigenen Sprache versteht.

chr

Sam Sung

unread,
May 17, 2013, 4:17:15 PM5/17/13
to
Reinhold {Rey} Aman schrieb:

> "B Frau" (klingt wie "Pfrau") ...

Aaah! So versteht sich das...

-
Ein straffer Geist wohnt in einem straffen K�rper.

Oliver Cromm

unread,
May 17, 2013, 5:56:27 PM5/17/13
to
* Christina Kunze:

> Am 17.05.2013 07:12, schrieb Roland Franzius:
>> Am 17.05.2013 01:28, schrieb Volker Gringmuth:
>>> Dorothee Hermann wrote:
>>>
>>>> Vielleicht war es 'gefast', aller Kanten und Grate beraubt?
>>>
>>> Eine Fase beraubt keiner Kanten, sie macht vielmehr aus einer dero zweie.
>>>
>>> Ein Radius beraubt <genitiv>Kanten</>. Also war es radiert?
>>
>> Der Radius kommt als Speiche vom Rad, wom�glich von radix,
>
> Es fehlt also ein Radieschen?

Soll das Spielchen jetzt ellenlang so weitergehen?

--
Bug:
An elusive creature living in a program that makes it incorrect.
The activity of "debugging," or removing bugs from a program, ends
when people get tired of doing it, not when the bugs are removed.

Oliver Cromm

unread,
May 17, 2013, 5:56:28 PM5/17/13
to
* Thomas Schade:

> On 15.05.2013 16:30, Andreas Karrer wrote:
>> * Gernot Zander <hi...@gmx.de>:
>
>>> in de.etc.sprache.deutsch Daniela Duerbeck <daniela....@gmx.de> wrote:
>>>> Der Mathelehrer meines Freundes sprach immer von geschwiffenen Klammern.
>>>
>>> Ich sag "geschwoffene Klammern". Wennschon. Schweifen, schwiff,
>>> geschwoffen.
>>
>> Wohl analog zu
>>
>> schleifen, schliff, geschloffen,
>> greifen, griff, gegroffen
>> pfeifen, pfiff, gepfoffen
>
> seifen, siff, gesoffen

Ein nat�rliches Trio: Mit Seifen entfernt man den Siff, am Tag
nachdem man gesoffen hat.

--
Humans write software and while a piece of software might be
bug free humans are not. - Robert Klemme

Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 7:13:53 PM5/17/13
to
Am 17.05.2013 21:14, schrieb Volker Gringmuth:

>> Danke, Deinen Satz hat Roland schon um 15.49 Uhr erklᅵrt.

> Entschuldige bitte, daᅵ ich Followups auf eigene Postings beantworte, bevor
> ich den gesamten Fred lese. Ich werds auch ganz bestimmt nicht wieder tun.

Das war nicht ironisch gemeint von mir.
Ich hatte ja gefragt und Roland hat es erklᅵrt. Und das wollte ich Dir
schreiben. Und die Uhrzeit war nur der Hinweis, damit Du nicht unnᅵtig
suchen musst, falls Dich interessiert, 'was' er schrieb (also ob es das
ist, was Du meintest).


Dorothee

Dorothee Hermann

unread,
May 17, 2013, 7:14:03 PM5/17/13
to
Am 17.05.2013 21:17, schrieb Christina Kunze:
> Am 17.05.2013 21:14, schrieb Volker Gringmuth:

>>> Danke, Deinen Satz hat Roland schon um 15.49 Uhr erklᅵrt.
>> Entschuldige bitte, daᅵ ich Followups auf eigene Postings beantworte, bevor
>> ich den gesamten Fred lese. Ich werds auch ganz bestimmt nicht wieder tun.

> Der Herr schᅵtte ein bisschen Pfingstgeist ᅵber Euch beide aus, auf dass
> Ihr des anderen Worte in Eurer eigenen Sprache versteht.

;-)
Ich hab gemerkt, dass man geschriebene Wᅵrter/Sᅵtze manchmal so schlecht
mit dem Verstᅵndnis lesen kann, wie sie gemeint sind.

Dorothee

Roland Franzius

unread,
May 18, 2013, 12:52:29 AM5/18/13
to
Fehlt im Augenblick halt besagte Ausgieᅵung von Pfingstgeist.

Im Gegensatz dem ordentlichen Regenguss seinerzeit im Heiligen Land wᅵre
hier mal eine Woche Sonne pur angesagt.

--

Roland Franzius



Dorothee Hermann

unread,
May 18, 2013, 6:14:02 AM5/18/13
to
Am 18.05.2013 06:52, schrieb Roland Franzius:

> Fehlt im Augenblick halt besagte Ausgieᅵung von Pfingstgeist.

Irgendwer wird schon daran arbeiten.

> Im Gegensatz dem ordentlichen Regenguss seinerzeit im Heiligen Land wᅵre
> hier mal eine Woche Sonne pur angesagt.

Ich kann hier im Allgᅵu im Moment nicht klagen: Sonnenschein, frᅵhliche
Menschen, Hunde und Kᅵhe. Natᅵrlich auch Rasenmᅵhergebrumm.

Die Vorhersage ist aber "Regenguss", wie "seinerzeit".

Dorothee
Kann man wirklich "im Gegensatz dem" schreiben?


Roland Franzius

unread,
May 18, 2013, 8:44:36 AM5/18/13
to
Nein, kommt aber beim Redigieren manchmal vor.

--

Roland Franzius

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