aber im Ernst, woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist, während "T"
("B"/"P") hart ist?
Als gebürtigem Tschechen kommt mir das sehr grübelhaft vor, da es auf
tschechisch nicht nur andersrum ist, sondern auch IMHO logischer
erscheint.
Ist das Einbildung meinerseits wegen meines kulturellen Hintergrunds,
oder klingt "jam" wirklich härter als "chilli" etc?
'nem ordentlichen thread harrend
Robert
--
Groucho Marx
: "Time flies like an arrow, fruit flies like a banana."
Mir als Muttersprachler geht es genauso. Ich empfinde die Aussprache des
"d" auch als haerter als die des meist behauchten (und daher weichen)
"t". Deutsches /t/ und /d/ unterscheidet sich in der Stimmhaftigkeit,
Behauchtheit und auch in der Laenge (hab' das 'mal gemessen, kann mich
aber nicht mehr daran erinnern, welches laenger war). Der Begriff der
"Haerte" ist eine seltsame Kategorie, deren Auspraegung mir noch niemand
erklaeren konnte.
Gruss,
Jochen
"Purchen" pitte. ;-)
> aber im Ernst, woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist, während "T"
> ("B"/"P") hart ist?
> Als gebürtigem Tschechen kommt mir das sehr grübelhaft vor, da es auf
> tschechisch nicht nur andersrum ist, sondern auch IMHO logischer
> erscheint.
> Ist das Einbildung meinerseits wegen meines kulturellen Hintergrunds,
> oder klingt "jam" wirklich härter als "chilli" etc?
Das ist meines Erachtens ein Missverstaendnis.
Wenn in der Umgangssprache 'D', 'B', 'G' als "weich" und 'T', 'P', 'K'
als "hart" bezeichnet werden, dann meint man eigentlich die Unterscheidung
zwischen stimmhaften und stimmlosen Konsonanten.
Zum ersten Mal bin ich in der Schule im Russischunterricht auf dieses
Problem gestossen, als mir klar wurde, dass die Lehrerin unter "weich"
und "hart" nicht das verstand, was ich (eben aus der Umgangssprache)
kannte, sondern dass hier das Vorhandensein bzw. das Fehlen eines
j-Einschlags oder j-Nachklingens (so verstand ich das damals) bezeichnet
werden sollte.
In diesem letzteren Sinne sind, glaube ich, die deutschen Konsonanten
meist (fast immer? - immer?) hart.
Gibt es nicht auch im Tschechischen weiche 'D' ('dil', 'deda') und 'B'
('bily', 'obe') und harte 'T' ('ten', 'to') und 'P' ('Praha', 'pan')?
> 'nem ordentlichen thread harrend
"'ne_s_ ordentlichen Thread_s_"!
(SCNR, wir sind halt so, wir Freunde von dem Genitiv ;-))
Gruss
Torsten
>Hallo, ihr Purschen & pösen Pupen,
>
>aber im Ernst, woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist, während "T"
>("B"/"P") hart ist?
>Als gebürtigem Tschechen kommt mir das sehr grübelhaft vor
[...]
Der Unterschied harter und weicher Aussprache eines Konsonanten ist mir
mühsam beigebracht worden, als ich versuchte, Russisch zu lernen. Im
Deutschen gibt es meines Wissens keinen Unterschied von harten und
weichen Konsonanten in dem Sinne, dass eine unterschiedliche Aussprache
die Bedeutung verändern würde. (Oder kennt da jemand ein Beispiel?). Was
es gibt, ist ein Unterschied in der Aussprache mancher Konsonanten etwa
zwischen Deutsch und Englisch; das englische L würde ich eher als hart
bezeichnen, das deutsche als weich. Aber ich kenne in diesem Sinne nur
harte Ls im Englischen, keine weichen, und nur weiche im Deutschen,
keine harten.
Den Ausspracheunterschied von D und T würde ich mit "stimmhaft/stimmlos"
beschreiben.
Es kann durchaus sein, dass Du das deutsche D in diesem Sinne als weich
ansiehst, das T als hart. Selber fällt mir das nicht auf.
Diedrich
>[...] Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen
>Unterschied von harten und weichen Konsonanten in
>dem Sinne, dass eine unterschiedliche Aussprache
>die Bedeutung verändern würde. (Oder kennt da jemand
>ein Beispiel?).
Hast Du keinen Torberg gelesen? Wo er schildert, wie
er gegen Ende seiner Mittelschullaufbahn von Wien nach
Prag übersiedelt und vom Lateinunterricht erzählt?
Gefragt ist die lateinische Entsprechung von "die Herde".
Torberg antwortet (wie er's gelernt hatte): "grex,
gregis" und kriegt vom Professort ein erschütterndes
"turidas!" (= duritas) zurückgeschleudert.
Also: Herde/Härte [ersteres sowohl als Mehrzahl von Herd
als auch in der Bedeutung von Troupeau] ist ein
wunderschönes Beispiel.
rot...@usa.net meinte am 05.10.98
in /de/etc/sprache/deutsch
zum Thema "hart oder weich":
> ... woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist,
> während "T" ("B"/"P") hart ist?
Es gibt nun mal harte und weiche Konsonanten. Mit welchem Symbol man sie
repräsentiert, ist vollkommen willkürlich. Unter den Ländern, die das
lateinische Alphabet verwenden, tun es nicht alle haargenau auf die
gleiche Weise, was natürlich in der jeweiligen Sprache begründet liegt. So
erlauben sich z. B. die Franzosen einen besonders liberalen Umgang mit mit
dem Alphabet: Eau ist eigentlich O. Ja ja, ich weiß, die beiden Os werden
nicht identisch ausgesprochen.
Ciao!
Arnulf
as...@sopp.on-luebeck.de (Arnulf Sopp)
http://www.on-luebeck.de/~asopp/
Was die subjektive Empfindung von weich und hart angeht, möchte ich dir
*nicht* zustimmen.
Mir scheinen die stimmhaften Laute auch weicher zu sein - so von Slawe zu
Slawe.
Sagt jetzt noch jemand was zur Aspirierung und zu den Problemen der
Sachsen??
Gruss
Hans-Jürgen
P.S.
Der Sprachfehler des Statthalters im 'Leben des Brian' <'Prian'> ist
übrigens ein gemischter:
Er verwechselt 'b' und 'p' aber auch 'sch' und 'ch' <ich weiß nicht, wie man
im plain text Lautschrift wiedergibt>, die beide stimmlos sind <'ch-wanzus
longus'>. scnr ;-)
P.P.S.
Im Prian'schen Sinne wäre 'scnr' durchaus mit 'Incontinentia' übersetzbar!
Robert Kresanek schrieb in Nachricht
<36195712...@news.mainz-online.de>...
>Hallo, ihr Purschen & pösen Pupen,
>
>aber im Ernst, woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist, während "T"
>("B"/"P") hart ist?
>Als gebürtigem Tschechen kommt mir das sehr grübelhaft vor, da es auf
>tschechisch nicht nur andersrum ist, sondern auch IMHO logischer
>erscheint.
>Ist das Einbildung meinerseits wegen meines kulturellen Hintergrunds,
>oder klingt "jam" wirklich härter als "chilli" etc?
>
> aber im Ernst, woher kommt's, dass "D" deutsch weich ist, während "T"
> ("B"/"P") hart ist?
Was verstehst du unter "hart" und "weich"? Diese Begriffe habe ich im
Zusammenhang mit Lautung schon für derart verschiedene Eigenschaften
benutzt gesehen, dass ich ihnen ohne explizite Festlegung überhaupt
keine Bedeutung zuordnen kann.
> Ist das Einbildung meinerseits wegen meines kulturellen Hintergrunds,
> oder klingt "jam" wirklich härter als "chilli" etc?
?
--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.rhein-neckar.de
See another pointless homepage at <URL:http://home.pages.de/~naddy/>.
> >Hallo, ihr Purschen & pösen Pupen,
> Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen Unterschied
> von harten und weichen Konsonanten in dem Sinne, dass
> eine unterschiedliche Aussprache die Bedeutung verändern
> würde. (Oder kennt da jemand ein Beispiel?).
Siehe oben.
Und aus dem RL: Die Kollegin, die am Wochenende immer nach Sachsen-Anhalt
zu den Eltern fährt, darf freitags vorzeitig Feierabend machen, damit sie
den Zug noch erwischt. Diesmal hat sie es besonders eilig, schaltet den
Rechner aus, rafft ihre Sachen zusammen und meint, während sie sich
verabschiedet:"Ich muß noch backen." Daraufhin eine Kollegin ernsthaft
interessiert:"Ja, was bäckst Du denn?" Irritierter Blick zurück, kurze
Pause, dann Lachen.
--
Raimar
*Allein der Psychologe in unserer fröhlichen Runde schaut besorgt drein.*
Diese Begriffe (hart/weich) in bezug auf slawische Sprachen, glaube ich,
sind ganz was anderes. Russische Beispiele wie brat (Bruder) und brat'
(nehmen) gibt es im Deutschen nicht.
Im Deutschen sind "hart" und "weich" nur Synonyme für "stimmhaft" und
"stimmlos." Der Mechanismus zur Unterscheidung von Wörtern durch stimmhafte
und stimmlose Endkonsonanten ist aber ein Phänomen der germanischen
Sprachen, das aber in der deutschen Sprache verlorengegangen ist. Es ist
bekanntlich im Englischen wohlauf: bed > bet, pad > pat, mug > muck usw..
Eine typisch deutsche Eigenart ist wiederum ist die Länge der Vokale zur
Unterscheidung von Bedeutung: Bahn > Bann. Dieses Phänomen, obwohl dem
Russischen fremd, trifft man anderswo, bis man auf eine Ursprache stößt,
welche die meisten Menschen in Europa sprachen, als sie, mit Lendenschurz
gekleidet, noch am Lagerfeuer saßen und am Knochen knabberten.
Schönen Gruß,-----WB.
>>[...] Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen
>>Unterschied von harten und weichen Konsonanten in
>>dem Sinne, dass eine unterschiedliche Aussprache
>>die Bedeutung verändern würde.
>[...]
>
>Also: Herde/Härte [ersteres sowohl als Mehrzahl von Herd
>als auch in der Bedeutung von Troupeau] ist ein
>wunderschönes Beispiel.
Ich glaube, hier verstehen wir einander miss; vielleicht habe ich auch
Robert Kresanek missverstanden. Was Du meinst, nenne ich nicht "hart"
und "weich", sondern "stimmhaft" und "stimmlos". Härte bzw. Weichheit
(im Sinne slawischer Sprachen, und Robert schrieb ja ausdrücklich, er
sei Tscheche) gibt es m.W. im Deutschen nicht.
Diedrich
>Michael Pronay schrieb:
>>>[...] Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen
>>>Unterschied von harten und weichen Konsonanten in
>>>dem Sinne, dass eine unterschiedliche Aussprache
>>>die Bedeutung verändern würde.
>>[...]
>>Also: Herde/Härte [ersteres sowohl als Mehrzahl von Herd
>>als auch in der Bedeutung von Troupeau] ist ein
>>wunderschönes Beispiel.
>Ich glaube, hier verstehen wir einander miss; vielleicht
>habe ich auch Robert Kresanek missverstanden. Was Du meinst,
>nenne ich nicht "hart" und "weich", sondern "stimmhaft" und
>"stimmlos".
Du nicht, aber vielleicht der ursprüngliche Poster? Ich hatte
jedefalls "hart" und "weich" im Sinne des harten und weiche D/T
angenommen, nicht im Sinne der slawischen Aussprachevariante.
>Härte bzw. Weichheit (im Sinne slawischer Sprachen, und Robert
>schrieb ja ausdrücklich, er sei Tscheche) gibt es m.W. im
>Deutschen nicht.
Das ist hier offensichtlich der Grund für den Pallawatsch:
Daß es "Weichheit" und "Härte" nicht gibt, daß aber die
einschlägigen Buchstaben so heißen.
Michael
Keine Ahnung, ob es etwas damit zu tun hat. Aber für mich erscheint
die Bildung des Lautes "D" mit einer wesentlich langsameren und
dadurch weicheren Bewegung der Zunge verbunden zu sein als bei "T".
Dadurch erscheint mir diese Unterscheidung als ganz natürlich.
>oder klingt "jam" wirklich härter als "chilli" etc?
Das verstehe ich jetzt nicht. Die beiden Wörter haben arg wenig
miteinander zu tun und hören sich für ähnlich hart bzw. weich an.
Ein "J" im Deutschen ist in der Härte dem "D" vergleichbar, also
nicht so hart wie ein echter Explosionslaut (ah, selbsterklärend!)
wie "P".
--
Best Regards, Dr. Peter Kittel // E-Mail:
Private Site in Frankfurt, Germany \X/ peterk @ combo.ganesha.com
No more with PIOS AG, but now with PUS GmbH: http://www.pus-technik.de
> bezeichnen, das deutsche als weich. Aber ich kenne in diesem Sinne nur
> harte Ls im Englischen, keine weichen, und nur weiche im Deutschen,
> keine harten.
Eher mittlere bis halbweiche, außer im Raum Eifel/Köln/Westerwald.
Im Russischen und Lettischen gibt es wesentlich weichere (palatale) "L",
die dann auch speziell bezeichnet sind.
Gruß, ULF
--
_______________________________________________________________________________
Ulf Kutzner
Backhaushohl 46
D-55128 Mainz
_______________________________________________________________________________
... war vermutlich vor dem Turmbau zu Babel.
Ich glaube die Zeit, in der in Europa alle Menschen dieselbe Sprache
sprachen, faellt wohl in die Zeit, in der es in Europa weniger als 10000
Menschen gab (wer mag, kann noch 'ne 0 anhaengen). Entsprechendes gilt
wohl fuer die Periode in der die meisten Menschen in Europa dieselbe
Sprache sprachen.
Gruss,
Jochen
Irgendwer schrieb:
> >>[...] Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen
> >>Unterschied von harten und weichen Konsonanten in
> >>dem Sinne, dass eine unterschiedliche Aussprache
> >>die Bedeutung verändern würde.
Garten/Karten?
die> [...] Was Du meinst, nenne ich nicht "hart"
die> und "weich", sondern "stimmhaft" und "stimmlos". Härte bzw. Weichheit
die> (im Sinne slawischer Sprachen, und Robert schrieb ja ausdrücklich, er
die> sei Tscheche) gibt es m.W. im Deutschen nicht.
Vorsicht, Begriffswirrwarr! Der Gegensatz hart/weich läßt sich
für die deutsche und in Bezug auf slawische Sprachen verwenden,
meint dabei aber unterschiedliches. Im Deutschen kann so das
distinktive Merkmal der Artikulationsstärke bezeichnet werden;
dabei ist hart = Fortis p, t, k... und weich = Lenis b, d, g...
(Das Schöne an dieser Analyse: Stimmhaftigkeit ist im Deutschen
nicht distinktiv, sondern nur ein Begleitmerkmal).
In den slawischen Sprachen meint man jedoch damit das distinktive
Merkmal der Palatalität.
Gruß,
--Thorsten
Weiche, Wotan, weiche!
>(Das Schöne an dieser Analyse: Stimmhaftigkeit ist im Deutschen
>nicht distinktiv, sondern nur ein Begleitmerkmal).
In der Tat sind im Deutschen, etwa beim s, in manchen Dialekten kaum
Unterschiede zwischen stimmhaften und stimmlosen Lauten herauszuhören.
Aber bei etwas Nachdenken fallen mir doch einzelne Beispiele ein, in
denen sich Wörter nur durch die Stimmhaftigkeit eines Konsonanten
unterscheiden, etwa
Waden - Faden
Wort - fort
reisen - reißen
Hmm, also zumindest bei mir bemerke ich beim "D" nichts stimmhaftes,
die Zungenbewegung erscheint mir lediglich langsamer abzulaufen als
beim "T", wo es eher explosiv geschieht, daher auch mit höherem
Zischanteil und somit härter.
>Hmm, also zumindest bei mir bemerke ich beim "D" nichts stimmhaftes,
Dann tu, was ich meinen Schuelern empfehele: lege zwei Finger auf den
adamsapfel udn sage
"Delefon" und "Telefon".
Beim D von Delefon 'brummt' es auch schon.
Ja?
OG
--
Bücher gewinnen:
http://www.carpe.com/ (Quiz, Link & Win)
ICQ:18444897 -- OliverG.
> Im Deutschen kann so das distinktive Merkmal der Artikulationsstärke
> bezeichnet werden; dabei ist hart = Fortis p, t, k... und weich = Lenis
> b, d, g... (Das Schöne an dieser Analyse: Stimmhaftigkeit ist im
> Deutschen nicht distinktiv, sondern nur ein Begleitmerkmal).
Artikulationsstärke? Wie soll ich mir das vorstellen?
Der Ausspracheduden ist da nicht sonderlich übersichtlich, aber da [b d
g ...] auch stimmlos [b_0 d_0 g_0 ...] gesprochen werden können,
impliziert das wohl, dass die Stimmhaftigkeit nicht das Unterscheidungs-
merkmal sein kann. Verwirrend. Dazu kommt noch die Behauchung.
--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.rhein-neckar.de
100+ SF Book Reviews: <URL:http://home.pages.de/~naddy/reviews/>
> Aber bei etwas Nachdenken fallen mir doch einzelne Beispiele ein, in
> denen sich Wörter nur durch die Stimmhaftigkeit eines Konsonanten
> unterscheiden, etwa
> Waden - Faden
> Wort - fort
Soweit ich mich an eine entsprechende Diskussion in sci.lang erinnere,
zerfällt /v/ im Deutschen in mehrere regionale Allophone, so dass der
Unterschied zu /f/ nicht nur in der Stimmhaftigkeit liegen muss.
> reisen - reißen
Ich habe nicht den Eindruck, dass ich /z/ und /s/ irgendwie unter-
scheide, bzw. dass [z] überhaupt zu meinem Lautinventar gehört. Wer
läuft mir mit einem Tonband hinterher und analysiert mein Geplapper?
Das bezieht sich auf die (Muskel-)Kraft, mit der der Verschluss gebildet
wird, d. h. mit der man beipielsweise die Lippen aufeinander oder die
Zunge gegen den Gaumen presst. Ueblicherweise bezeichnet man diesen
Gegensatz als "gespannt" versus "ungespannt" (englisch 'tense'/'lax').
Bei /ptk/ ist diese Kraft hoeher als bei /bdg/ (/ptk/ sind "gespannt",
/bdg/ sind "ungespannt") (dieser Unterschied existiert auch bei anderen
Lauten, z. B. bei /o/ [gespannt] versus /O/ [ungespannt]) (strenggenommen
ist die Einteilung in zwei Kategorien natuerlich nur eine Naeherung,
da die Anpresskraft in Wahrheit stufenlos verstellbar ist).
Jens W. Heckmann
>Dann tu, was ich meinen Schuelern empfehele: lege zwei
>Finger auf den adamsapfel udn sage
>"Delefon" und "Telefon".
>Beim D von Delefon 'brummt' es auch schon.
>Ja?
Nein. Ich merke keinen Unterschied.
Michael
Ich auch nicht.
--Volker
>Soweit ich mich an eine entsprechende Diskussion in sci.lang erinnere,
>zerfällt /v/ im Deutschen in mehrere regionale Allophone, so dass der
>Unterschied zu /f/ nicht nur in der Stimmhaftigkeit liegen muss.
>
>> reisen - reißen
>
>Ich habe nicht den Eindruck, dass ich /z/ und /s/ irgendwie unter-
>scheide, bzw. dass [z] überhaupt zu meinem Lautinventar gehört. Wer
>läuft mir mit einem Tonband hinterher und analysiert mein Geplapper?
Kein Unterschied zwischen Sex und Sechs?
Meine Mutter aus Lorsch (zwischen Mannheim und Darmstadt) hat
frueher andauernd das falsche "s" erwischt. Und der deutsche
Noch-Bundeskanzler hat da wohl auch schon mal Bropleme mit.
Ciao
Holger
>Oliver Gassner schrieb in Nachricht
><36324f24...@news.pf.bawue.de>...
>
>>Dann tu, was ich meinen Schuelern empfehele: lege zwei
>>Finger auf den adamsapfel udn sage
>>"Delefon" und "Telefon".
>>Beim D von Delefon 'brummt' es auch schon.
>>Ja?
>
>Nein. Ich merke keinen Unterschied.
Versuch mal 'dummes Telefon'. Oder lieg ich da falsch?
Dialekte uebrigens unterscheiden sich hier oft. Z.B. lassen sich 'fast
perfekt hochdeutsch' Sprechende via stimmhaften/stimmlosen Konsonanten
einer Dialektgruppe zuordnen.
Bayern tendieren dazu, stimmlose s'e stimmhaft zu sprechen, bei
Schwaben/Wuerttembergern ist es umgekehrt.
> Kein Unterschied zwischen Sex und Sechs?
Nein.
--
Christian "naddy" Weisgerber na...@mips.rhein-neckar.de
carpe librum: books 'n' reviews <URL:http://www.carpe.com/buch/>
>
>> reisen - reißen
>
>Ich habe nicht den Eindruck, dass ich /z/ und /s/ irgendwie unter-
>scheide, bzw. dass [z] überhaupt zu meinem Lautinventar gehört.
Ich hinwiederum meine schon, dass ich /z/ und /s/ deutlich
unterschiedlich ausspreche. Ich glaube Dir aber - wiederum im Hinblick
auf Deinen Wohnort, jedenfalls wenn der in der von Deiner Mailadrese
angedeuteten Gegend liegt, durchaus, dass Du keinen machst.
Ich bin als Kind von Norddeutschland nach Südhessen gezogen. Neben dem
bereits besprochenen Problem, dass ich immer dann, wenn ich /C/
erwartete, /S/ zu hören bekam (oder meinetwegen zu hören vermeinte)
erinnere ich mich auch, dass die dortigen "Ureinwohner"-Kinder viel
größere Probleme als ich hatten zu verstehen, was unser Englischlehrer
mit "stimmhaftem s" meinte, insbesondere bei Pluralformen. In der Tat
scheint /z/ nicht zum Lautinventar des Rhein/Main/Neckar-Raumes zu
gehören.
Diedrich
Hmm, jetzt, wo Du es sagst, merke ich es auch. Seltsam. Aber der andere
Effekt der unterschiedlichen Geschwindigkeit ist doch *auch* da. Und
meiner Meinung nach bewirkt der tatsächlich diese Unterscheidung nach
hart und weich. Ich glaube nicht, dass ich mir das nur einbilde.
>Aber der andere
>Effekt der unterschiedlichen Geschwindigkeit ist doch *auch* da.
Dann mach mal gaaanz schnell d(schwa) t(schwa) (detedetedete nur nich
eeeeh sondern e auffm kopf (iss das @ in IPA? achgott...ichmusseslernen)
Und jetzt erklaer mir nochmal das mit der Geschwindigkeit ;)
Tag = Dag
teilen = deile/ae/a
hat = hed
hart = herd
klein = glei
Porblem = Broblem
wobei die `d' keinesfalls stimmhaft (aspiriert). In den Endstellungen ist
es sehr kurz, geschrieben wird `t'!
Wir es gibt in meinem Dialekt auch kein stimmhaftes s, wie schon mehrmals
gesagt wurde.
Ich finde den `hochdeutschen' Dialekt irgendwie schrecklich, vor allem da
er sehr hart in meinen Ohren klingt. Ich hatte schon immer Probleme mich
an die Dominanz einer kuenstlichen Sprache, Hochdeutsch, zu
gewoehnen :-)
Tobias, in fernen Landen, wo niemand alemannisch Spricht, aber wenn i mol
ebber triff, wu mi vustoht, deno ischs schen.
On 7 Oct 1998, Raimar wrote:
>
> Diedrich Ehlerding <Diedrich....@t-online.de> schrieb
>
> > >Hallo, ihr Purschen & pösen Pupen,
>
> > Im Deutschen gibt es meines Wissens keinen Unterschied
> > von harten und weichen Konsonanten in dem Sinne, dass
> > eine unterschiedliche Aussprache die Bedeutung verändern
> > würde. (Oder kennt da jemand ein Beispiel?).
>
Äh, D geht langsamer als T.
>[OG:]
>>Und jetzt erklaer mir nochmal das mit der Geschwindigkeit ;)
>
>Äh, D geht langsamer als T.
Bitte nicht so praezise, was geht langsamer? Es auszusprechen? Die
Luftgeschwindigkeit? Ist es kuerzer?
OG
--
http://www.carpe.com/ --- ICQ:18444897 -- OliverG.
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Literatur-Magazin - Autor/inn/en-Infos - Buchbesprechungen
Der Verschluß wird scheinbar langsamer gelöst. Das kann daran liegen,
daß er von vornherein nicht so kräftig ist und deshalb das Loslassen als
sanfter/langsamer empfunden wird.
Christina
Die Bewegung der Zunge und damit der ganze Laut, das Phonem oder was
immer.
> In article <362a42f6...@news.pf.bawue.de> oliver-...@bigfoot.com (Oliver Gassner) writes:
> > pet...@combo.ganesha.com (Dr. Peter Kittel) wrote/schrieb:
> >
> >>[OG:]
> >>>Und jetzt erklaer mir nochmal das mit der Geschwindigkeit ;)
> >>
> >>Äh, D geht langsamer als T.
> >
> >Bitte nicht so praezise, was geht langsamer? Es auszusprechen? Die
> >Luftgeschwindigkeit? Ist es kuerzer?
>
> Die Bewegung der Zunge und damit der ganze Laut, das Phonem oder was
> immer.
So leicht kommt Ihr mir aber nicht davon!
Ich habe das gleiche Unterscheidungs-Problem wie Peter.
IMHO ist es kein anderes Phonem, und es liegt auch nicht an der Zunge,
aber das "D" ist "langsamer"...
Das muß man doch beschreiben können...
--
...und tschuess!
Michael
E-mail: M.Otte...@sailor.ping.de
Ich finde das "D" ist schneller (es hiess ja auch D-Zug und nicht
T-Zug).
Gruss,
Jochen
Michael Ottenbruch wrote:
> Am Thu, 15 Oct 1998 23:40:43 +0200, schrieb pet...@combo.ganesha.com
> (Dr. Peter Kittel):
>
> > In article <362a42f6...@news.pf.bawue.de> oliver-...@bigfoot.com (Oliver Gassner) writes:
> > > pet...@combo.ganesha.com (Dr. Peter Kittel) wrote/schrieb:
> > >
> > >>[OG:]
> > >>>Und jetzt erklaer mir nochmal das mit der Geschwindigkeit ;)
> > >>
> > >>Äh, D geht langsamer als T.
> > >
> > >Bitte nicht so praezise, was geht langsamer? Es auszusprechen? Die
> > >Luftgeschwindigkeit? Ist es kuerzer?
> >
> > Die Bewegung der Zunge und damit der ganze Laut, das Phonem oder was
> > immer.
>
> So leicht kommt Ihr mir aber nicht davon!
>
> Ich habe das gleiche Unterscheidungs-Problem wie Peter.
>
> IMHO ist es kein anderes Phonem, und es liegt auch nicht an der Zunge,
> aber das "D" ist "langsamer"...
>
> Das muß man doch beschreiben können...
Die Zeit, in der die Luft komprimiert wird, um sich explosionsartig zu entladen, dauert beim d länger
als beim t und wird dazu benuntzt, dem Phonem seinen stimmhaften Klang zu verleihen.
Ralf
> --
> ...und tschuess!
>
> Michael
> E-mail: M.Otte...@sailor.ping.de
--
Konrad Adenauer, 82, sagte am 23. Januar in seiner Bundestagsrede, die 42 Minuten dauerte,
sechsundfünfzigmal "Meine Damen und Herren".
(SPIEGEL 7/1958, S. 48)
Worauf beruht Deine Behauptung? Falls auf eigener Sinneswahrnehmung,
zweifle ich an Deiner Aussage. Schliesslich handelt es sich nur um
Zeitraeume zwischen 60 und 130ms.
Gruss,
Jochen