Am 16.07.2022 um 23:58 schrieb Matthias Opatz:
> Dieser Tage stieß ich in der sächsischen Kleinstadt Gröditz auf ein
> Schild mit der Aufschrift "Prof. Dr. Biedenkopf-Platz":
>
> <
https://up.picr.de/44010480hp.jpg>
>
> Der Herr Biedenkopf-Platz war aber dort nirgends zu finden.
Vielleicht hat der Platz ja die Titel vom Namensgeber geerbt, dann passt
das.
> Spaß beiseite, fehlende Bindestriche in mehrteiligen Komposita sind ja
> (Duden hin oder her) inzwischen gang und gäbe. Mir kommt es auf etwas
> anderes an: die Nennung akademischer Titel bei Namenspatronaten. Wie nennt
> man den Drang, das zu tun? Anbiederung? Das paast eher zu Verhalten
> gegenüber lebenden Personen.
Hier gibt es auch etliche Straßennamen mit akademischem Titel. An sich
finde ich das nicht tragisch, vor allem wenn jemand wegen seiner
wissenschaftlichen Arbeit ausgewählt wurde. (Interessant wäre nur zu
wissen, nach welchen Kriterien mal ein Titel reingenommen wird und mal
nicht.)
Aber bitte nur Professor *oder* Doktor, nie beides zusammen.
> Ich hätte den betreffende Platz (wenn er denn Namenspatron werden sollte)
> einfach Kurt-Biedenkopf-Platz genannt. Ehre soll man sich durch sein Wirken
> verdienen, nicht durch seinen Stand.
Ginge auch ohne Vorname.
Biedenkopf war wichtig genug, dass man sein Gedenken nicht durch
unwichtige Titel beeinträchtigen muss. Dann schon eher
"Ministerpräsident-Biedenkopf-Platz".