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Als die Mondin müde war

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Thomas Michel

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Sep 14, 2020, 5:07:56 AM9/14/20
to
"Nein, das Universum dehnt sich nicht aus.", sagte sie, nahm einen
Schluck Kaffee und setzte fort:

"Es ist einfach da, und zwar schon immer. Du guckst nachts zum Himmel
und siehst die Sterne, wie sie in diesem schwarzen Loch vor sich hin
glitzern."

Der Mondin schaute zum Himmel empor und gähnte...

"Je weiter Sterne und Galaxien entfernt sind, um so müder wird das
Licht, das von ihnen hier ankommt. Das nennen sie 'die Rotverschiebung'.
Tatsächlich aber unterliegt das Licht der Ermüdung."

Tagsüber schlief sie, hinter ihrer kleinen Albedo versteckt. Und es
graute der Tag aufs neue.

"Da das Universum endlos groß ist, kommt das Licht von sehr weit weg
entfernten Galaxien hier gar nicht mehr an: Es bleibt auf seinem Weg
zurück als Großes Schwarz."

Sie hielt inne, senkte den Kopf, und müde sagte sie dann:

"Es gab auch keinen 'Urknall'... Vielmehr... haben römische Götter das
All erschaffen, so wie wir es heute kennen.... Da die römischen Götter
griechische Vorbilder hatten, ist davon auszugehen, daß die Griechen
damit begonnen haben, was die Römer dann fertigstellten... Ach ja, vor
den Griechen hatten schon die Kelten daran gedacht, ein Universum zu
erschaffen, aber Theorien am Lagerfeuer verlöschen leicht mit dem
letzten Scheit, noch lange vor dem neuen Tag."





--
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Dorothee Hermann

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Sep 14, 2020, 7:19:35 AM9/14/20
to
Am 14.09.20 um 11:07 schrieb Thomas Michel:
Ich denke, einen gewissen Albedo hattest auch Du immer schon - er blieb,
auch wenn Du eine zeitlang fort warst!

Dorothee, an einem kleinen Vertipper aber bemerkend, dass Dir das
Weibliche nicht so gern aus den Tasten kommt?
--
"... und dann sagte Tom zum Mond: "Du bist schöner als die Sonne!"

Thomas Michel

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Sep 15, 2020, 5:25:04 AM9/15/20
to

Ja, danke dir für's Kommentieren :-)
Beim nochmaligen Lesen fand ich es schön, daß sie oben sagt "Es ist
einfach da, und zwar schon immer" und unten die Römer als zeitlichen
Anhaltspunkt für die Entstehung der Welt nennt.
Sie sollte auch keinen Kaffee trinken, so kurz vorm Schlafengehen :-))

LG
Tom

P.S.: Schon bei einer Mond-Albedo von 0,3 könnte man nachts in den
Wiesen sein Buch lesen, auch wenn nur Halbmond wäre...
https://de.wikipedia.org/wiki/Albedo

Thomas Michel

unread,
Sep 15, 2020, 6:09:02 AM9/15/20
to
"Die Mondin ist hingesunken
Mit ihr die Pleiaden. Mitte
Der Nacht. Es vergehn die Stunden.
Doch ich muss alleine schlafen."

Sappho


Versmaßübersetzung von Ondřej Cikán, vertont von Hans Wagner aus dem
Soundtrack des Films Menandros & Thaïs: Lied 1 und Lied 17. Die
weibliche Sicht auf die Gestirne (hier die Plejaden [das Siebengestirn]
und die [Bogen-]Mondgöttin) wird oft unterbetont. Vgl. Lars Clausen,
Einmal Mytilene; und zurück, in: Der Rabe Nr. 16, 1987, S. LVI f. mit
Übersetzungskritiken und dem Vorschlag: Du sankest zu
Sieben-Stern-Mädchen, | Bogenmond-Schützin! – Mitten im | Dunkeln vorbei
geht die Stunde | mir, ach, die einsam ich kaure.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sappho
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Dorothee Hermann

unread,
Sep 20, 2020, 5:50:29 AM9/20/20
to
Am 19.09.20 um 20:31 schrieb Jan Clemens Faerber:
> Am 12.09.2020 12:09 schrieb Thomas Michel:

>> "Die Mondin ist hingesunken
>> Mit ihr die Pleiaden. Mitte
>> Der Nacht. Es vergehn die Stunden.
>> Doch ich muss alleine schlafen."
>> Sappho


> Hätte was: Hund - Hündin
> Mond - Möndin
> Gott - Göttin

Was denn?


Dorothee
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Thomas Michel

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Sep 22, 2020, 3:41:55 AM9/22/20
to
"(...) Das Zimmer war banal und mit verstaubter Eleganz eingerichtet wie
jedes andere. Er war kühl hier drinnen, es roch nach einem seltenen,
bitterem Parfüm und Kränzen, und die Tür zu dem kleinen Balkon stand
offen. Das Bett war geöffnet, auf der Bettvorlage standen etwas
abgetragene Pantoffeln, kleine, schäbig gewordene: die Pantoffeln einer
Frau, die gewohnt ist, allein zu schlafen. Gaigern, in der Tür
stehenbleibend, hatte ein flüchtiges, zartes, kleines Mitleid mit diesen
Resignationspantöffelchen am Bett einer berühmten schönen Frau.(...)"

(Vicki Baum: Menschen im Hotel, p.34, 1929)


Dorothee Hermann

unread,
Sep 22, 2020, 5:39:11 AM9/22/20
to
Am 22.09.20 um 00:42 schrieb Jan Clemens Faerber:

> also setzen wir auf den Bericht vom Amtsarzt:
> Jan Clemens Faerber, geb 9 Juni 1973
> hat ein psychophatisches Verhalten an den Tag gelegt,
> das Labor konnte eindeutig einen Drogenmißbrauch nachweisen.
> eine psychotherapeutische Behandlung wird dringendst empfohlen.
usw., usw.


"He is dod nu ..."



Dorothee

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