Am 19.09.2021 um 20:52 schrieb Stefan Ram:
> Newsgroups: de.etc.sprache.deutsch,de.etc.schreiben.lyrik
> Followup-To: de.etc.schreiben.lyrik
>
>
r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>> Am TEL to wer DAMM war ein HUT ge schäft,
>> Heut FIN det man DORT ei nen DÖ ner.
>
> (Es ging mir darum, einen Text mit einem bestimmten
> - möglichst sinnvollen - Inhalt, Versmaß und Reimschema
> zu erstellen, der formal ein traditionelles Gedicht ist.)
>
> Nächster Versuch:
>
> Am Teltower Damm war ein Hutgeschäft,
> So sah ich es gestern im Photoheft.
> Heute ist dort nun ein Dönershop,
> Doch hutlose Damen sind /zu salopp/!
>
> Habe ich nun ein Versmaß und Reimschema realisiert, welches
> dem Text die Form eines traditionellen Gedichts verleiht?
> (Im dritten Vers fehlt der "Auftakt", der sonst am Anfang
> aller anderen drei Verse steht.)
Ganz streng genommen ist dieser fehlende Auftakt ein Kritikpunkt,
aaaaber: Guck mal bei den großen Dichtern, die gehen auch oft freier mit
dem Metrum um.
Da Du in den ersten Zeilen den Rhythmus sozusagen gesetzt hast, kannst
Du in der dritten ruhig etwas abweichen, ohne dass es
Mich stört mehr, dass Du die Metren "aufgefüllt" hast ("heute dort nun")
und die Schlussfolgerung in der vierten Zeile sprachlich wohl ("doch"),
aber inhaltlich nicht direkt an die dritte anschließt.
chr