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Nitrospray bei schlechten Venen? Ja / Nein

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M. Luebbert

unread,
Jan 9, 1999, 3:00:00 AM1/9/99
to
Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?

--


>=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-
>| Have a nice Day!!!
>| http://www.oktagon.notrix.de/
>| Fax: 089/666 17 23 036
>| Mail: Okt...@gmx.de
>=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-

Ruediger Gubler

unread,
Jan 9, 1999, 3:00:00 AM1/9/99
to
"M. Luebbert" <Okt...@gmx.de> writes:

> Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
> Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?

Schlechte Venen heißt meistens auch schlechter Zustand der Venen.
Wenn da mit Nitro rann gehst, werden die Venen schneller platzen als
wenn du einem Luftballon einen Zugang legst.


Rüdiger

Sven Hendrik Vorwerk

unread,
Jan 9, 1999, 3:00:00 AM1/9/99
to M. Luebbert
Hallo, "M.",

"M. Luebbert" wrote:
>
> Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
> Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?

Geht. Aber nimm nicht zu viel, da Nitro auch durch die Haut
geht (sonst gaeb's ja keinen Effekt) und den RR senken kann.

Ansonsten:

- Arm tief haengen lassen
- Faust machen und wieder oeffnen lassen ("Pumpen")
- direkt auf die Vene klopfen (viele hauen daneben)
- viel Desi-Spray (weitet die Gefaesse auch...)
- warmes Wasser (echt!)
- Geduld - manche Gefaesse brauchen Ihre Zeit!
- RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
diastolischen RR stauen

Gruss,

-shv
--
----------------------------------------------------------------
Sven Hendrik Vorwerk MoMiFr idR. ab 15 Uhr
Servservice Enterprise Geom741, Tel. 4123-4980
Universitaet Hamburg, FB 15 bru...@geowiss.uni-hamburg.de
----------------------------------------------------------------


Erich Kirchmayer

unread,
Jan 10, 1999, 3:00:00 AM1/10/99
to
Hallo,

Ruediger Noppens schrieb in Nachricht <36985EB9...@gmx.de>...

> Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen
die
> Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?


>Theoretisch ist eine venenweitstellende Wirkung bei lokaler
"Sprayapplikation" vorstellbar.
>Allerdings drängt sich mir die Frage auf, wie lange es wohl dauert,
bis das Nitro durch die
>Haut in die Vene zum eigentlichen Wirkort gelangt?
>Wenn ein venöser Zugang wirklich dringend erforderlich ist stellt
meiner Meinung nach Nitro
>eher eine Verzweiflungstat dar, die eher einen positiven
(psychischen?) Effekt auf den
>Punktierenden hat als auf die zu punktierende Vene.


Die Anwendung von Nitro-Spray ist nunmal nicht das "Venensuchen" zu
erleichtern. In der Herstellerinformation ("Waschzettel"), der Roten
Liste usw. ist eine Anwendung auf/durch die Haut nicht beschrieben.
Ich würde davon abraten, ein Medikament anders als in der
vorgesehenen Darreichungsform zu applizieren. Zumal der Wirkstoff
"irgendwann" sicher durch die Haut aufgenommen wird und dann seine
(evtl. jetzt absolut unerwünschte) Wirkung zeigt. (wann hat "man"
denn schlechte Venen? Wohl bei niedrigem RR. Und was macht
Nitro??....)

Gruß

Erich Kirchmayer --- kirch...@notfallmedizin.de --

--
-------------------------------------------------------------------
Dieser Beitrag gibt ausschliesslich meine persönliche Meinung zum
Thema wieder

--- Müllerstr. 48 --- 80469 München --- Tel. 089/231182-0, Fax:
089/231182-22

Marco Morasch

unread,
Jan 10, 1999, 3:00:00 AM1/10/99
to
Hallo Sven,

Sven Hendrik Vorwerk wrote:

> Ansonsten:
>
> - Arm tief haengen lassen
> - Faust machen und wieder oeffnen lassen ("Pumpen")
> - direkt auf die Vene klopfen (viele hauen daneben)

Ja das kenne ich, viele klöppfel einfach blind in der Gegend (auf dem
Arm, der Hand) rum ;-)))

> - viel Desi-Spray (weitet die Gefaesse auch...)

Hm das wußte ich nicht, kommt das vom Alkohol ???

> - warmes Wasser (echt!)

Häää ?? Ich weiß Wärme läßt körper ausdehnen, das das für Venen gilt
wußte ich nicht ! Ach ja verwechselst Du das nicht mit der Geburt..
;-))))

> - Geduld - manche Gefaesse brauchen Ihre Zeit!

nun ja, manchmal hat man die aber nicht gelle... gilt auch für das Warme
Wasser ;-)

>
> - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> diastolischen RR stauen

Hm das ist klar !

Gruß Marco

Marco Morasch

unread,
Jan 10, 1999, 3:00:00 AM1/10/99
to
Hallo Ruediger,

Ruediger Noppens wrote:

> Theoretisch ist eine venenweitstellende Wirkung bei lokaler
> "Sprayapplikation" vorstellbar. Allerdings drängt sich mir die Frage
> auf, wie lange es wohl dauert, bis das Nitro durch die Haut in die
> Vene zum eigentlichen Wirkort gelangt?

> Von den Nitropflastern ist bekannt, daß sie bis zu eine Stunde
> benötigen, bis eine (systemische) Wirkung erreicht ist.


> Wenn ein venöser Zugang wirklich dringend erforderlich ist stellt
> meiner Meinung nach Nitro eher eine Verzweiflungstat dar, die eher
> einen positiven (psychischen?) Effekt auf den Punktierenden hat als
> auf die zu punktierende Vene.
>

> Ansonsten stimme ich voll und ganz Sven Hendrik zu !

Hm unsere Docs meinten, daß bei älteren Pat. die Venen platzen können,
und man nichts gewinnt, aber das bei jüngeren Pat. keine Probleme
bereiten sollte !

Das Nitro sollt auch wenn man es abwischt nicht großartig in den
Blutkreislauf kommen, was also die Wirkung gegen Null reduziert.. so
einer unserer Docs...

Gruß Marco

Marco Morasch

unread,
Jan 10, 1999, 3:00:00 AM1/10/99
to
Hallo Erich,

Erich Kirchmayer wrote:

> Die Anwendung von Nitro-Spray ist nunmal nicht das "Venensuchen" zu
> erleichtern. In der Herstellerinformation ("Waschzettel"), der Roten
> Liste usw. ist eine Anwendung auf/durch die Haut nicht beschrieben.
> Ich würde davon abraten, ein Medikament anders als in der
> vorgesehenen Darreichungsform zu applizieren. Zumal der Wirkstoff
> "irgendwann" sicher durch die Haut aufgenommen wird und dann seine
> (evtl. jetzt absolut unerwünschte) Wirkung zeigt. (wann hat "man"
> denn schlechte Venen? Wohl bei niedrigem RR. Und was macht
> Nitro??....)

Alles absolut korrekt, aber unser Notarzt der Bereitschaft meint doch
das das zu vernachlässigen sei. Aus der Erfahrung scheint er diese
Meinung zu haben.. Ist wohl noch nie was unerwünschtes passiert. Aber
von der rechtlichen Seite und vom Prinzip kann ich Dir nur Recht geben !
Aber wie gesagt es wird gemacht.

Gruß Marco

boris behnke

unread,
Jan 11, 1999, 3:00:00 AM1/11/99
to

>Wohl bei niedrigem RR.

Hi,
was bitte ist RR ??

Grüße boris

Richard Spitz

unread,
Jan 11, 1999, 3:00:00 AM1/11/99
to
Sven Hendrik Vorwerk wrote:
> > Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
> > Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?
>
> Geht. Aber nimm nicht zu viel, da Nitro auch durch die Haut
> geht (sonst gaeb's ja keinen Effekt) und den RR senken kann.

Wer hat denn nun WIRKLICH damit einen regelmaessigen Erfolg erzielen koennen?
Ich kenne das auch vom Hoerensagen, aber nicht aus der Praxis. Der Warnhinweis
mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Nitro (auch transdermal) sollte
ernstgenommen werden!

> - warmes Wasser (echt!)

Waermepackungen sind da auch sehr praktisch. Die Waermeapplikation hilft
wirklich, kontrahierte Gefaesse wieder weit werden zu lassen!

> - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> diastolischen RR stauen

Warum nur haelt sich dieses Ammenmaerchen so hartnaeckig als "Lehrmeinung"?
Man muss die Manschette UNTERHALB des diastolischen Blutdrucks aufblasen,
denn nur so kann der gesamte ARTERIELLE Blutfluss zur Fuellung der
VENOESEN Gefaesse verwendet werden.

Der venoese Druck ist ERHEBLICH niedriger als der diastolische Blutdruck,
so dass mit hoeherem Staudruck ueberhaupt nichts erreicht wird, ganz im
Gegenteil. Das sollte man sogar mit Physikkentnissen aus der Vorschule
kapieren, aber bis in die Untiefen der Rettungsdienst-Ausbildung sind solche
Erkenntnisse noch nicht vorgedrungen...

Gruss, Richard
--
+--------------------------+------------------------------------------+
| Dr. Richard Spitz | INTERNET: sp...@ana.med.uni-muenchen.de |
| EDV-Gruppe Anaesthesie | Tel : +49-89-7095-6110 <-- NEW! |
| Klinikum Grosshadern | FAX : +49-89-7095-8886 |
| 81366 Munich, Germany | GSM : +49-172-8933578 |
+--------------------------+------------------------------------------+

Sven Hendrik Vorwerk

unread,
Jan 11, 1999, 3:00:00 AM1/11/99
to
Moin Marco,

[..Tips zur besseren Darstellung von Venen..]


> > - warmes Wasser (echt!)
>
> Häää ?? Ich weiß Wärme läßt körper ausdehnen, das das für Venen gilt

Klappt jedenfalls!

> wußte ich nicht ! Ach ja verwechselst Du das nicht mit der Geburt..
> ;-))))

Neenee, bei der Geburt soll der Ehemann heisses Wasser holen :-)
Und Handtuecher, viele saubere Handtuecher!

(Meinte mein Kollege neulich zu seiner Kollegin, als sie zum
Einsatzort ("Drohende Geburt") gingen: "Nimm doch mal den
Medikamentenkoffer mit. Da ist Valium drin" - "Fuer die werdende
Mutter?" - "Nee, fuer UNS!!")

> > - Geduld - manche Gefaesse brauchen Ihre Zeit!
>
> nun ja, manchmal hat man die aber nicht gelle...

Nun, kommt darauf an. Lieber eine Minute warten und dann sicher
treffen als schnell danebenstechen, und die ganze Prozedur
(Wundversorgung, ggf. anderer Arm, neu stauen, suchen, suchen,
klopfen...) von vorn.

> gilt auch für das Warme Wasser ;-)

Wieso? Einen Warmwasserhahn findet man in jeder Wohnung.
Sooo oft sind wir nun auch nicht in freier Wildbahn...

> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> > diastolischen RR stauen
>

> Hm das ist klar !

Nicht jedem!!

Michi L.

unread,
Jan 12, 1999, 3:00:00 AM1/12/99
to
Die Punktionsstelle für BZ-Messungen mit Nitro zu besprühen funktioniert,
verändert aber den Wert leicht ins positive.
Also müßte logischerweise auch das prominent-machen von venösen Gefäßen
gehen.
Ob hygienische Gesichtspunkte dagegen stehen ist mir nicht bekannt.
M. Luebbert schrieb in Nachricht ...

>Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
>Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?
>

Sven Hendrik Vorwerk

unread,
Jan 12, 1999, 3:00:00 AM1/12/99
to
Moin Richard,

Richard Spitz wrote:


>
> Sven Hendrik Vorwerk wrote:
> > > Hat jemand praktische Erfahrungen gemacht; bei schlechten Venen die
> > > Punktionsstelle mit Nitrospray zu besprühen?
> >

> > Geht. Aber nimm nicht zu viel, da Nitro auch durch die Haut
> > geht (sonst gaeb's ja keinen Effekt) und den RR senken kann.
>
> Wer hat denn nun WIRKLICH damit einen regelmaessigen Erfolg erzielen koennen?
> Ich kenne das auch vom Hoerensagen, aber nicht aus der Praxis. Der Warnhinweis
> mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Nitro (auch transdermal) sollte
> ernstgenommen werden!

Nun, REGELMAESSIG verwende ich Nitro nicht. Eher so gut wie nie.
Und da meist die anderen genannten Mittel wirkten, habe ich
oft bisher davon Abstand nehmen koennen. 2-3x vielleicht, da
hat's dann auch funktioniert (allerdings immer in Kombination
mit den anderen "Tricks" - also alles nicht wissenschaftlich!)
Und was den Warnhinweis angeht: Deshalb habe ich das auch
geschrieben!



> > - warmes Wasser (echt!)
>
> Waermepackungen sind da auch sehr praktisch. Die Waermeapplikation hilft
> wirklich, kontrahierte Gefaesse wieder weit werden zu lassen!

Es gibt da ganz tolle Waermepackungen, eigentlich als
Taschen- oder Handschuhwaermer gedacht, ca. 7cm Durch-
messer, bei Outdoorlaeden zu erhalten, Stueck 5,- DM,
eine gute Investition, wie ich finde.

> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> > diastolischen RR stauen
>

> Warum nur haelt sich dieses Ammenmaerchen so hartnaeckig als "Lehrmeinung"?
> Man muss die Manschette UNTERHALB des diastolischen Blutdrucks aufblasen,
> denn nur so kann der gesamte ARTERIELLE Blutfluss zur Fuellung der
> VENOESEN Gefaesse verwendet werden.

Sorry, da habe ich auch gar nicht drueber nachgedacht.
Oberhalb funktioniert zwar auch, aber genaugenommen
reicht zur Stauung ja schon 20 mmHg.

Woruaf ich eigentlich hinauswollte ist die Tatsache,
dass manche (v.a. "frische") Kollegen die Manschette fast
bis zum systolischen Druck hochpumpen (bzw. das Stauband
derart stark "festreissen") und sich wundern, warum die
Venen nicht hervortreten.



> Der venoese Druck ist ERHEBLICH niedriger als der diastolische Blutdruck,

Allerdinx. Max. 20mmHg, eher noch weniger.

> so dass mit hoeherem Staudruck ueberhaupt nichts erreicht wird, ganz im
> Gegenteil. Das sollte man sogar mit Physikkentnissen aus der Vorschule

Naja, einigen wir uns auf 5.-7. Klasse? :-)

> kapieren, aber bis in die Untiefen der Rettungsdienst-Ausbildung sind solche
> Erkenntnisse noch nicht vorgedrungen...

Recht hast Du. Komisch eigentlich. Dass da auch nie
jemand drueber nachdenkt...
Andererseits: Welcher Medizinstudent hoert schon bei Physik zu...?
AFAIK ist das eines der "verhasstesten" Faecher in der Vorklinik,
oder? :-)

Gruss,

Sven H.

Alexandra und Thomas Magin

unread,
Jan 12, 1999, 3:00:00 AM1/12/99
to
Marco_...@t-online.de (Marco Morasch) wrote:

Hi,

>> - warmes Wasser (echt!)
>
>Häää ?? Ich weiß Wärme läßt körper ausdehnen, das das für Venen gilt

>wußte ich nicht ! Ach ja verwechselst Du das nicht mit der Geburt..
>;-))))
>

Waeremeinfluss erhoeht immer die Durchblutung der betreffenden Stelle.
Das ist nichts anderes als eine Temperaturkompensation. Umgekehrt ist
bei Kaelte, da wird die Perfusion reduziert, Stichwort
"Gegenstromaustausch" .

Besonders gut kann man das bei Maennern beobachten, da kann man ja
auch die Temperatur des Badewassers in cm angeben ;-) Schliesslich
sind da ja auch Kapazitaetsgefaese dran beteiligt, Viagra ist ja auch
eine Vasodillator und aus der gleichen Wirkstoffgruppe wie Nitro, mal
ganz nebenbei.

Gruss

Thomas
=8-)

--

Alexandra & Thomas Magin
79224 Umkirch
Fax.: 07665/940773

Timur Cetin

unread,
Jan 12, 1999, 3:00:00 AM1/12/99
to
>steht fuer Riva Roci und meint den Blutdruck.
>Die Herren Riva und Roci waren wohl die Entdecker der unblutigen
>Blutdruckmessung
1. Stell doch bitte dieses HTML ab, das macht das lesen Deiner
Nachrichten nicht einfacher.
2. Das gibt nur einen Dr. Rivarocci, und das war ein italienischer
Kinderarzt.


Ciao,_____
|imur

>>Internet: t.c...@brem.de<<
>>Fido: 2:2426/3190.32<<


Erich Kirchmayer

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to
Hallo,

Sven Hendrik Vorwerk schrieb in Nachricht
<3699DF08...@geowiss.uni-hamburg.de>...

>> > - Geduld - manche Gefaesse brauchen Ihre Zeit!
>>
>> nun ja, manchmal hat man die aber nicht gelle...
>
>Nun, kommt darauf an. Lieber eine Minute warten und dann sicher
>treffen als schnell danebenstechen, und die ganze Prozedur
>(Wundversorgung, ggf. anderer Arm, neu stauen, suchen, suchen,
>klopfen...) von vorn.

Also sooo schwierig ist es nun auch meistens nicht. Und wenn, dann
bezweifle ich, daß Nitrospray oder warmes Wasser hilft. Bei einem
zentralisiertem Kreislauf (wo also ein Zugang dringend geboten wäre)
lässt sich auch mit den genannten Anwendungen aus "platten
Schläuchen" keine gut zu treffende Vene mehr "basteln". Bleiben die
zentralen Venen (V. jugularis ext., V. Femoralis etc.) - und die
braucht man nicht "locken", die sind entweder da oder eh so tief,
daß oberflächliche Anwendugnen von irgendwas nichts bringen. Bei
internistischen Patienten, bei denen ein Zugang dringend nötig ist,
bieten sich die o.g. zentralen venen ebenfalls an (primär für den NA
natürlich, dennoch sollte auch ein RA die Technik beherrschen IMHO).
Internistisch fallen mir auf Anhieb nicht viele Fälle ein, in denen
ein Zugang dringend nötig ist: HI (und Begleiterscheinungen wie
kardiogener Schock etc.), Anaphylaktischer Schock, Status
Asthmaticus, Status EP/Krampfanfall. Beim HI/kard. Schock und Asthma
muss ich mir das Risiko mit Nitrowirkung transkutan nicht unbedingt
antun, beim Krampfanfall werde ich trotz Nitro nicht die Ruhe
finden, eine "versteckte" Vene zu suchen etc. Immerhin wirken manche
Medikamente auch prima s.c. oder i.m. ....... Ich würde sogar soweit
gehen, daß der Wirkungseintritt u.U. bei s.c./i.m. schon einsetzt,
während man noch versucht, i.v. etwas zu finden.

btw. - meine erklärte Lieblingsvene: V. radialis (wenn auch die V.
basilika recht hübsch ist, aber der will ja vielleicht auch noch
irgendwann die Akupunktur zielsicher beenden;-)))) ) Und nochwas:
Der schlimmste Feind des Zugangs (und beste Weg zur Akupunktur) ist
HEKTIK. In der Ruhe liegt die Kraft ;-)
Ich habe schon öfters erlebt, daß RTW-Team (inkl. Dritten) und ab
und zu auch (insbes. junge) NA hektisch nach einem Zugang suchen und
jeden verstechen...

>> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
>> > diastolischen RR stauen
>>

>> Hm das ist klar !
>
>Nicht jedem!!


ÜBER dem diastolischen Blutdruck? Entweder verwechsle ich da was
oder.......

Erich Kirchmayer

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to
Hallo,

Sven Hendrik Vorwerk schrieb in Nachricht

<369B4EE9...@geowiss.uni-hamburg.de>...


>> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
>> > diastolischen RR stauen
>>

>> Warum nur haelt sich dieses Ammenmaerchen so hartnaeckig als
"Lehrmeinung"?
>> Man muss die Manschette UNTERHALB des diastolischen Blutdrucks
aufblasen,
>> denn nur so kann der gesamte ARTERIELLE Blutfluss zur Fuellung
der
>> VENOESEN Gefaesse verwendet werden.
>
>Sorry, da habe ich auch gar nicht drueber nachgedacht.
>Oberhalb funktioniert zwar auch, aber genaugenommen
>reicht zur Stauung ja schon 20 mmHg.


Puh, und ich habe schon kurzzeitig gedacht, ich muss meine
RS-Ausbildung wiederholen ;-)))) btw. ich verwende zum Stauen
RR-Manschette und Stauband oft garnicht. Gerade im Winter oft
praktisch: Pulli einfach hochschieben. Staut auch......


>Woruaf ich eigentlich hinauswollte ist die Tatsache,
>dass manche (v.a. "frische") Kollegen die Manschette fast
>bis zum systolischen Druck hochpumpen (bzw. das Stauband
>derart stark "festreissen") und sich wundern, warum die
>Venen nicht hervortreten.


Tja, sch... Physik ;-) (wo doch der Mensch biologisch ist)

>Andererseits: Welcher Medizinstudent hoert schon bei Physik zu...?


Eben ;-) Gehört ja nicht zum "Fach".......

Tom Müller

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to

Erich Kirchmayer wrote:

> >> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> >> > diastolischen RR stauen
> >>

> >> Hm das ist klar !
> >
> >Nicht jedem!!
>
> ÜBER dem diastolischen Blutdruck? Entweder verwechsle ich da was
> oder.......

Natürlich UNTER den diastolischen Druck, somit ist eine maximale Stauung
der Venen impliziert.Du verwechselst schon nichts. :-)

Tom

Marco Morasch

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to
Hallo Thomas,

Alexandra und Thomas Magin wrote:

> Waeremeinfluss erhoeht immer die Durchblutung der betreffenden Stelle.
> Das ist nichts anderes als eine Temperaturkompensation. Umgekehrt ist
> bei Kaelte, da wird die Perfusion reduziert, Stichwort
> "Gegenstromaustausch" .

Ah ja richtig klar, aber da wird man die Hand schon in warmes Wasser
tauchen müssen, und in der Regel hat man die Zeit drausen nunmal
nicht...aber die Idee ist gut !

> Besonders gut kann man das bei Maennern beobachten, da kann man ja
> auch die Temperatur des Badewassers in cm angeben ;-) Schliesslich
> sind da ja auch Kapazitaetsgefaese dran beteiligt, Viagra ist ja auch
> eine Vasodillator und aus der gleichen Wirkstoffgruppe wie Nitro, mal
> ganz nebenbei.

Hmmmm das mit den cm muß ich mir merken ! ;-) Jo klar das mit Viagra ist
ja klar daher ja auch kein Nitorspry bei Pat. mit Viagraeinnahme die
letzten ??? Wieviel Stunden waren das noch ?? 6 oder 10 ???

Gruß Marco

Marco Morasch

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to
Hallo Tom,

"Tom Müller" wrote:

> > >> > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> > >> > diastolischen RR stauen
> > >>
> > >> Hm das ist klar !
> > >
> > >Nicht jedem!!
> >
> > ÜBER dem diastolischen Blutdruck? Entweder verwechsle ich da was
> > oder.......
>
> Natürlich UNTER den diastolischen Druck, somit ist eine maximale Stauung
> der Venen impliziert.Du verwechselst schon nichts. :-)

Hm das ist klar, ist von mir und ich denke ich habe den Satz nicht richtig
gelesen sorry ;-)

Gruß Marco

Marco Morasch

unread,
Jan 13, 1999, 3:00:00 AM1/13/99
to
Hallo Sven,

Sven Hendrik Vorwerk wrote:

> Neenee, bei der Geburt soll der Ehemann heisses Wasser holen :-)
> Und Handtuecher, viele saubere Handtuecher!

Nein das ist doch nur um den Ehemann zu beschäftigen damit er den Raum
verläßt und nimmer stört ;-) Manche sind danach bewußtlos ! ;-)))) Ich
weiß nur nicht wies mir ginge ich hatte noch keine Geburt leider :-(

> (Meinte mein Kollege neulich zu seiner Kollegin, als sie zum
> Einsatzort ("Drohende Geburt") gingen: "Nimm doch mal den
> Medikamentenkoffer mit. Da ist Valium drin" - "Fuer die werdende
> Mutter?" - "Nee, fuer UNS!!")

Diese Variante habe ich noch nicht berücksichtigt !

> Nun, kommt darauf an. Lieber eine Minute warten und dann sicher
> treffen als schnell danebenstechen, und die ganze Prozedur
> (Wundversorgung, ggf. anderer Arm, neu stauen, suchen, suchen,
> klopfen...) von vorn.

Hm jo haste recht, aber holen oder legen kann man ja an den wunderlichsten
Orten ;-)

> > gilt auch für das Warme Wasser ;-)
>
> Wieso? Einen Warmwasserhahn findet man in jeder Wohnung.
> Sooo oft sind wir nun auch nicht in freier Wildbahn...

Hm ich bezeichne die BAB5 oder die B3 schon mal als freie Wildbahn !

> > > - RR-Manschette verwenden und nur knapp oberhalb des
> > > diastolischen RR stauen
> >
> > Hm das ist klar !
>
> Nicht jedem!!

Jo klar ich hatte den Satz nicht genau genug gelesen.. sagen wir es so es
ist sinnvoll zu stauen ok !

Gruß Marco

Uli Meier

unread,
Jan 18, 1999, 3:00:00 AM1/18/99
to
Richard Spitz <Richar...@ana.med.uni-muenchen.de> wrote:

> Wer hat denn nun WIRKLICH damit einen regelmaessigen Erfolg erzielen koennen?
> Ich kenne das auch vom Hoerensagen, aber nicht aus der Praxis. Der Warnhinweis
> mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Nitro (auch transdermal) sollte
> ernstgenommen werden!

Ich habe das schonmal probiert, jedoch nicht regelmäßig.
Die Vene "kam" zwar, das Nitro legt sich jedoch recht ölig und pappig auf
die Haut; das ganze fühlt sich dann irgendwie "glitschig" an, außerdem
reflektiert der Nito-Film auf der Haut, was ich ziemlich unangenehm fand.

Ich persönlich bevorzuge (reichlich) Hautdesinfektionsspray, wenn ich denn
überhaupt einen Patienten pieksen will.

Uli

P.S. Das riecht auch irgendwie inspirierender ;-)
--
Uli Meier | u...@meier.camelot.de | Alle Angaben ohne Gewähr
Schlesier Str. 3 | Fon: +49 89 61440467 | PGP Public Key
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Markus Barenhoff

unread,
Jan 18, 1999, 3:00:00 AM1/18/99
to

Uli Meier wrote:
>
> Richard Spitz <Richar...@ana.med.uni-muenchen.de> wrote:
>
> > Wer hat denn nun WIRKLICH damit einen regelmaessigen Erfolg erzielen koennen?
> > Ich kenne das auch vom Hoerensagen, aber nicht aus der Praxis. Der Warnhinweis
> > mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Nitro (auch transdermal) sollte
> > ernstgenommen werden!
>
> Ich habe das schonmal probiert, jedoch nicht regelmäßig.
> Die Vene "kam" zwar, das Nitro legt sich jedoch recht ölig und pappig auf
> die Haut; das ganze fühlt sich dann irgendwie "glitschig" an, außerdem
> reflektiert der Nito-Film auf der Haut, was ich ziemlich unangenehm fand.
>
> Ich persönlich bevorzuge (reichlich) Hautdesinfektionsspray, wenn ich denn
> überhaupt einen Patienten pieksen will.

Fraglich ist nur ob es Sinn macht, einem sowieso schon schockingen
Patienten
(Kein Druck, Keine Venen darum überhaupt erst Nitro) noch Nitro quasi zu
aplizieren ...

cu Markus


--
Markus Barenhoff - Wienburgstraße 69 - 48147 Münster - Germany
Tel +49-251-293082 - FAX +49-251-293067 - Handy +49-172-5201744
eMail: maba...@gmx.de - http://mbarenh.notrix.de - ICQ: 27998346


Andreas Schoefinius

unread,
Jan 19, 1999, 3:00:00 AM1/19/99
to
Uli Meier wrote:
>
> Richard Spitz <Richar...@ana.med.uni-muenchen.de> wrote:
>
> > Wer hat denn nun WIRKLICH damit einen regelmaessigen Erfolg erzielen koennen?
> > Ich kenne das auch vom Hoerensagen, aber nicht aus der Praxis. Der Warnhinweis
> > mit der blutdrucksenkenden Wirkung von Nitro (auch transdermal) sollte
> > ernstgenommen werden!
>
> Ich habe das schonmal probiert, jedoch nicht regelmäßig.
> Die Vene "kam" zwar, das Nitro legt sich jedoch recht ölig und pappig auf
> die Haut; das ganze fühlt sich dann irgendwie "glitschig" an, außerdem
> reflektiert der Nito-Film auf der Haut, was ich ziemlich unangenehm fand.

Ich habs auch ein paar mal probiert. Zwar ist die Vene sehr schnell
gekommen, aber immer war sie dann besonders "zerbrechlich" und ist bei
der kleinsten Irritation dann auch gleich geplatzt. Richtig stauen,
wenns geht, den Arm runterhängenlassen, geht einfach viel besser!

Gruß
Andreas

Christof Wiesmann

unread,
Feb 9, 1999, 3:00:00 AM2/9/99
to
Marco Morasch schrieb:

> >
> > Natürlich UNTER den diastolischen Druck, somit ist eine maximale Stauung
> > der Venen impliziert.Du verwechselst schon nichts. :-)
>

Tja , wieder dieses Problem bei VENEN-Stauung und ARTERIELLEN
Blutdrücken .
Wieso sollte man nicht über dem diastolischen Wert stauen? Solange der
systolische Wert nicht erreicht oder überschritten wird habe ich :
-eine 100% Stauung der peripheren Venen sowie
-zumindest in der Systole einen sicheren arteriellen Zufluß nach distal
also : maximale (beste) Stauung bei gesichertem Zufluß.
Im übrigen ist bei einem Druck von ca. 40 mmHg durch die RR-Manschette
bereits eine vollständige peripher-venöse Kompression sprich Stauung zu
erreichen.

Christof Wiesmann
ZEU...@t-online.de
LRA/stud.med.
DRK Potsdam-Mittelmark/Zauch-Belzig

Tom Müller

unread,
Feb 10, 1999, 3:00:00 AM2/10/99
to
Hallo

Christof Wiesmann wrote:

> > > Natürlich UNTER den diastolischen Druck, somit ist eine maximale Stauung
> > > der Venen impliziert.Du verwechselst schon nichts. :-)>
>
> Tja , wieder dieses Problem bei VENEN-Stauung und ARTERIELLEN
> Blutdrücken .
> Wieso sollte man nicht über dem diastolischen Wert stauen? Solange der
> systolische Wert nicht erreicht oder überschritten wird habe ich :
> -eine 100% Stauung der peripheren Venen sowie
> -zumindest in der Systole einen sicheren arteriellen Zufluß nach distal

Wenn ich unter der Diastole bleibe, habe ich doch auch eine Venenfüllung während
der Diastole. Wenn ich drüber dann, natürlich nicht. Oder irre ich da??Man kann
schon zwischen Systole und Diastole stauen, aber ich nutze nicht alle
Möglichkeiten aus.

Tom


Christof Wiesmann

unread,
Feb 10, 1999, 3:00:00 AM2/10/99
to
völlig richtig !

Ich wollte ja nur zeigen das die Stauung der Venen eben nur mittelbar
etwas mit dem art. RR-Wert zu tun hat. Optimal ist natürlich stets dann
unter dem diastolischen Wert aber wie weit darunter kann auch Einfluß
haben . Ideal wäre eine kleine Kamera mit der man das vollständige
Schließen der Vene beim Aufpumpen der RR-Manschette beobachten könnte
;-))) .
Aber was soll´s die Frage ging ja doch ums Nitro , wobei ich bisher in
beschis... Situationen LEIDER keinen so positiven Effekt erlebt habe ,
daß ich dran glauben würde.

Christof Wiesmann
LRA/stud.med.
ZEU...@t-online.de

Richard Spitz

unread,
Feb 11, 1999, 3:00:00 AM2/11/99
to Christof Wiesmann
On Tue, 9 Feb 1999, Christof Wiesmann wrote:
> Wieso sollte man nicht über dem diastolischen Wert stauen?

Die Antwort hast Du Dir ja schon selber gegeben:

> Im übrigen ist bei einem Druck von ca. 40 mmHg durch die RR-Manschette
> bereits eine vollständige peripher-venöse Kompression sprich Stauung zu
> erreichen.

Es gibt also keinen Grund, hoeher zu stauen. Wenn man ueber dem dia-
stolischen Druck staut, ist eben der arterielle Zufluss nicht mehr opti-
mal, und davon hat man keinerlei Vorteile.

Gruss, Richard


Walter Bingemann

unread,
Feb 12, 1999, 3:00:00 AM2/12/99
to
Hallo Ihr Fachleute,

Ich habe gerätselt und gerätselt
Warum soll man nicht über den diastolischen Blutdruckwert stauen?

Und dann kam es mir, es viel mir wie Schuppen aus den Haaren!
Die Diastole das erschlaffen der Herzmuskulatur bewirkt ein rückströmen des
Blutes zum Herz und in die Hohlvene und wenn ich darüber staue wird das Herz
nicht mehr durchblutet!?!?
Richtig??

Scherz beiseite!
Ihr habt einfach Systole und Diastole verwechselt, kann ja mal passieren
;-))

MFG Walter

Walter.B...@t-online.de


Richard Spitz schrieb in Nachricht ...

Michael Langer

unread,
Feb 14, 1999, 3:00:00 AM2/14/99
to
Hallo Walter,

ich denke, daß den Leuten hier schon klar war, daß der systolische der
höhere und der diastolische der niedrigere Wert ist.
Die Diskussion hat mittlerweile erbracht, daß man wirklich nicht zu hoch
stauen sollte, wobei der diast. Wert als Maßstab diskutiert wurde.
Wie bereits erklärt ist die Stauung bei ca 40-60 mmHg am effektivsten, da
die peripheren Venen bereits vollständig komprimiert sind, der arterielelle
Zufluß aber in vollem Umfang gewährleistet bleibt.
Daß eine Stauung in Höhe des sytolischen arteriellen Blutdruckes die
geringste Effektivität aufweist ist selbstverständlich.

mit kollegialen Grüßen

Michael Langer
RA im Praktikum
Michae...@gmx.net

Walter Bingemann schrieb in Nachricht <7a1s8f$riu$1...@news00.btx.dtag.de>...

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