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Kerzenwachs in Mikrowelle schmelzen?

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Wolfgang Schreiber

unread,
Jan 9, 2006, 4:54:17 AM1/9/06
to
Liebe Leute,

kann man Kerzenwachs (Bienenwachs) in der Mikrowelle schmelzen?
Bevor ich das selbst ausprobiere, wollte ich wieder mal nach Erfahrungen
fragen. Google gibt nicht wirklich was her...

Beste Grüße
Wolfgang


Antoine Dubois

unread,
Jan 9, 2006, 5:09:03 AM1/9/06
to
Hallo Wolfgang,

Ohne das schon auszuprobieren kann ich dir sagen dass das nicht
funktionieren wird. Nur Flüssigkeit lässt sich mit der Mikrowelle
erwärmen. Bestehen Kerzen aus Flüssigkeit?
Aber Probieren geht über Studieren.

Wolfgang Schreiber

unread,
Jan 9, 2006, 5:23:27 AM1/9/06
to
>>Nur Flüssigkeit lässt sich mit der Mikrowelle erwärmen.

Das ist definitiv falsch. Butter aus dem Kühlschrank läßt sich in der
Mikrowelle in wenigen Sekunden streichfähig machen und auch schmelzen.

>> Bestehen Kerzen aus Flüssigkeit?

Wie man's nimmt... :-)
Bipolare Moleküle sollten eigentlich enthalten sein.

Gruß
Wolfgang


Günter Hackel

unread,
Jan 9, 2006, 5:32:25 AM1/9/06
to
On 09.01.2006 10:54, Wolfgang Schreiber wrote:

> Liebe Leute,
>
> kann man Kerzenwachs (Bienenwachs) in der Mikrowelle schmelzen?
> Bevor ich das selbst ausprobiere, wollte ich wieder mal nach Erfahrungen
> fragen. Google gibt nicht wirklich was her...

Hallo
theoretisch dürfte das nicht funktionieren. Die Mikrowellenöfen
strahlen ein sehr schnell wechselndes elektrisches Feld aus. Bringt man
in dieses Feld Materialien die elektrisch leitfähig sind, enstehen durch
magnetische Induktion kleinste Wirbelströme und dieser Stromfluss
erhitzt dann das Gargut. Da Wachs ein guter Nichtleiter ist, dürfte es
also nicht zu Wirbelströmen, nicht zur Erwärmung kommen.
gh

Peter Bruells

unread,
Jan 9, 2006, 5:35:34 AM1/9/06
to
"Antoine Dubois" <deho...@tele2.fr> writes:

> Ohne das schon auszuprobieren kann ich dir sagen dass das nicht
> funktionieren wird.

Oh weh.

> Nur Flüssigkeit lässt sich mit der Mikrowelle erwärmen.

Aha. Darum haben Mikrowellen auch eine Auftaufunktion, gelle?

Scherz beiseite: Mikrowellen in der Mikrowelle regen im wesentlichen
das Wasser an (und tuen lustige Dionge mit Metall) - ob fest oder
flüssig ist da wurscht.

> Bestehen Kerzen aus Flüssigkeit?

Wenn sie geschmolzen sind, ja.

Sie bestehen aber aus Wachs - je nach Kerze als Bienenwachs, Stearin
oder Parafin - und enthalten durchaus Wasser.

Ein Teelicht kann man wunderbar in der Mikrowelle schmelzen, so man
denn Lust hat, das ein Glas zerplatzt.

Kerzenmacher empfehhlenaus gutem Grund das Wasserbad, da läßt sich der
Schmerzprozess allemal besser kontrollieren als in handelsüblichen
Mikrowellen für die heimische Küche.

Wolfgang Schreiber

unread,
Jan 9, 2006, 5:59:48 AM1/9/06
to
> Bringt man
> in dieses Feld Materialien die elektrisch leitfähig sind, enstehen durch
> magnetische Induktion kleinste Wirbelströme und dieser Stromfluss
> erhitzt dann das Gargut.

Aha. Wieso bleibt dann das metallene Unterteil meiner Butterdose völlig
kalt?

Gruß
Wolfgang


Markus Höpfl

unread,
Jan 9, 2006, 6:12:02 AM1/9/06
to
Günter Hackel schrieb:

> Die Mikrowellenöfen
> strahlen ein sehr schnell wechselndes elektrisches Feld aus. Bringt man
> in dieses Feld Materialien die elektrisch leitfähig sind, enstehen durch
> magnetische Induktion kleinste Wirbelströme und dieser Stromfluss
> erhitzt dann das Gargut.

Du verwechselst das Prinzip eines Induktionskochfeldes mit dem einer
Mikrowelle.

Gruß,
Markus

Dieter Wiedmann

unread,
Jan 9, 2006, 7:41:16 AM1/9/06
to
Peter Bruells schrieb:

> Scherz beiseite: Mikrowellen in der Mikrowelle regen im wesentlichen
> das Wasser an (und tuen lustige Dionge mit Metall) - ob fest oder
> flüssig ist da wurscht.

Ist es nicht, flüssiges Wasser hat ein Absorbtionsmaximum bei 2,5GHz,
deshalb ist das auch die übliche Frequenz bei Mikrowellenherden, festes
Wasser absorbiert da aber sehr schlecht, es hat sein Maximum bei 10kHz.


> Sie bestehen aber aus Wachs - je nach Kerze als Bienenwachs, Stearin
> oder Parafin - und enthalten durchaus Wasser.

Einen nennensweten Wasseranteil hast du nur bei Bienenwachs.


> Ein Teelicht kann man wunderbar in der Mikrowelle schmelzen, so man
> denn Lust hat, das ein Glas zerplatzt.
>
> Kerzenmacher empfehhlenaus gutem Grund das Wasserbad, da läßt sich der
> Schmerzprozess allemal besser kontrollieren als in handelsüblichen
> Mikrowellen für die heimische Küche.

ACK.


Gruß Dieter

bastian

unread,
Jan 9, 2006, 7:51:16 AM1/9/06
to

Wikipedia:

Der Mikrowellenherd verwendet Mikrowellen einer Frequenz, bei der die
in Lebensmitteln enthaltenen Wassermoleküle angeregt werden können.
Auch spezielles, sogenanntes Bräunungsgeschirr sowie andere
verlustbehaftete dielektrische, elektrisch mittelmäßig leitfähige
Stoffe sowie ferromagnetische Keramik werden erwärmt.

Mikrowellenherde benutzen elektromagnetische Strahlung von
typischerweise rund 2,455 GHz. Bei dieser Frequenz werden die
Wassermoleküle (da sie ein Dipolmoment besitzen) zur Schwingung
angeregt. Diese Rotationswärme der Wassermoleküle überträgt sich
nun auf die gesamte Speise. Gefrorenes Wasser (Eis) kann übrigens nur
schlecht im Mikrowellenherd erwärmt werden, da die Wassermoleküle im
Eiskristall fixiert sind, also schlecht beweglich sind. Daher werden
die Mikrowellen im Eis nur wenig absorbiert.

Wasser hat jedoch bei 2,455 GHz keine ausgesprochene Resonanzfrequenz;
die niedrigste Resonanzfrequenz von freien Wassermolekülen liegt bei
22,23508 GHz. Die Frequenzwahl ist vielmehr das Ergebnis des
verfügbaren freien ISM-Frequenzbandes und einer ausreichend hohen
Eindringtiefe in Speisen. Dennoch ist die verbleibende Absorption von
Wasser bei 2,455 GHz sehr hoch (vgl. Dielektrizitätszahl).

Um eine möglichst gleichmäßige Erwärmung der Speisen zu erreichen,
müssen ortsfeste Moden in ihnen verhindert werden. Zu diesem Zweck
kommt oft ein sogenannter Stirrer zum Einsatz. Dabei handelt es sich um
ein rotierendes, kompliziert geformtes Metallrad im Inneren des
Garraumes (meist an der Decke unter einer geeigneten Abdeckung),
welches wie ein elektromagnetischer "Quirl" funktioniert, indem er die
Schwingungsmoden des wie ein Hohlraumresonator wirkenden Garraumes
ständig ändert.

Als zusätzliche Maßnahme werden die Speisen meist auf einem
Drehteller gedreht.

Aufgrund des unterschiedlichen Wassergehalts verschiedener Speisen
(oder Teilen davon) kann es trotzdem zur inhomogenen Erwärmung kommen
- so erwärmen sich beispielsweise Knochen im Vergleich zum Fleisch
relativ gering.

Moderne Mikrowellenherde verfügen über eine sog. Auftaufunktion.
Hierbei wird in kurzen Abständen zuerst durch Mikrowellen bereits
geschmolzenes Wasser erwärmt, dann einige Zeit gewartet, bis durch die
zugeführte Wärme noch gefrorenes Wasser aufgetaut wird, um dann
wieder von vorne zu beginnen.

Es wird allgemein empfohlen, die Speisen in mehreren Intervallen mit
Zwischenzeiten zu erwärmen.

Berüchtigt sind so genannte "hot spots" in den Speisen - diese können
zu Verkohlungen und Schadstoffen führen. Auch der Effekt des
Überhitzens von Wasser in glatten Gefäßen ist eine möglich
Gefahrenquelle: Es kann passieren, dass Wasser über den eigentlichen
Siedepunkt erhitzt wird, ohne zu sieden - diese Gefahr besteht vor
allem bei mehrmaligem Erhitzen in der Mikrowelle. Das überhitzte
(siehe Siedeverzug) Wasser kann dann bei Bewegung plötzlich
verdampfen. Das bedeutet, dass bei Entnahme ein Teil des Wassers
explosionsartig zu Dampf wird und Wasser aus dem Gefäß schleudert.
Abhilfe kann hier ein im Glas stehen gelassener Glasstab schaffen, an
dem sich beim Sieden Dampfblasen bilden können.

Metalle im Garraum erhitzen sich je nach ihren Abmessungen
unterschiedlich stark: Dünne Metallschichten (z.B. Alufolie, Geschirr
mit metallischen Verzierungen) werden schnell heiß; dickere (z. B.
Besteck) eher mäßig schnell, besonders wenn man sie "kühlt": Man
kann, entgegen dem verbreiteten Gerücht, Metall sei tabu in der
Mikrowelle, beim Erhitzen einer Flüssigkeit z. B. einen Metall-Löffel
hineinstellen, was auch dem Siedeverzug entgegenwirkt.

Wenn man Metallstücke mit geeigneter Geometrie (z. B. Gabeln) in den
Garraum einbringt, können Funkenüberschläge entstehen, wenn die
erzeugte elektrische Feldstärke ausreichend ist (= 106 V/m).

Die Mikrowellen werden mit Hilfe eines Magnetrons erzeugt. Zur
Versorgung des Magnetrons ist eine hohe Anodenspannung erforderlich
(bis zu 5 kV), die im Gerät mit Hilfe eines Hochspannungstrafos und
einer Spannungsverdopplerschaltung erzeugt wird. Es ist darauf zu
achten, dass das Magnetron immer ausreichend belastet wird, da es sonst
Schaden nehmen kann. Deshalb sollte man kein Mikrowellengerät mit
leerem Garraum einschalten.

Die Leistungssteuerung erfolgt meist durch Pulsweitenmodulation, das
heißt, dass das Magnetron im Rhythmus von einigen Sekunden ein- und
ausgeschaltet wird.

[Bearbeiten]
Wirkungsgrad
Ein Elektroherd hat einen Wirkungsgrad von fast 100%. Ein
Mikrowellenherd kommt nur auf 50 bis 60%, der Rest der aufgenommenen
elektrischen Energie wird in Abwärme umgesetzt. Andererseits heizt ein
Mikrowellenherd gezielt das Kochgut, nicht aber die Umgebung, weshalb
der Mikrowellenherd bei kleineren Portionen günstiger ist: Als
Richtwert für einen Grenzwert nimmt man ca. 250 ml Wasser an: Es ist
günstiger, 250 ml Wasser im Mikrowellenherd zu erhitzen, als einen
Topf zusammen mit gleicher Wassermenge auf einem Elektroherd. Bei
größeren Flüssigkeitsmengen ist der Elektroherd sparsamer, da die
Aufheizung von Topf und Herdplatte weniger ins Gewicht
fällt.

bastian

Markus Höpfl

unread,
Jan 9, 2006, 8:01:53 AM1/9/06
to
bastian kopierte:
> Wikipedia:
[...]

Ja und?

Markus

Ronald Wagner

unread,
Jan 9, 2006, 9:02:17 AM1/9/06
to
Markus Höpfl wrote:

Das kommt schon mal vor. Aber mir wirft er Halbwissen vor. :-)

--
grz, -Ron.

Gegen GEZ-Gebühren auf Internet-PCs:
http://schon-abgezockt.open-box.org/news

Thomas Rudolf Bergh

unread,
Jan 9, 2006, 9:01:42 AM1/9/06
to
Peter Bruells wrote:
> da läßt sich der
> Schmerzprozess allemal besser kontrollieren
> ^^^^^^^^^^^^^^
Der war gut... :-)

Günter Hackel

unread,
Jan 9, 2006, 9:41:01 AM1/9/06
to
On 09.01.2006 11:23, Wolfgang Schreiber wrote:

>>>Nur Flüssigkeit lässt sich mit der Mikrowelle erwärmen.
>
> Das ist definitiv falsch. Butter aus dem Kühlschrank läßt sich in der
> Mikrowelle in wenigen Sekunden streichfähig machen und auch schmelzen.

Ähh, hast Du schon mal Butter selbst gemacht? Da ist auch nach langem
Kneten noch viel Wasser drin..
gh

Günter Hackel

unread,
Jan 9, 2006, 9:45:54 AM1/9/06
to
On 09.01.2006 15:02, Ronald Wagner wrote:

> Markus Höpfl wrote:
>
>> Günter Hackel schrieb:
>>
>>> Die Mikrowellenöfen strahlen ein sehr schnell wechselndes elektrisches
>>> Feld aus. Bringt man in dieses Feld Materialien die elektrisch
>>> leitfähig sind, enstehen durch magnetische Induktion kleinste
>>> Wirbelströme und dieser Stromfluss erhitzt dann das Gargut.
>>
>>
>> Du verwechselst das Prinzip eines Induktionskochfeldes mit dem einer
>> Mikrowelle.
>
> Das kommt schon mal vor. Aber mir wirft er Halbwissen vor. :-)

Achgottchen, ja ich habe das durcheuandergebracht. Aber das ändert auch
nichts an Deinen Aussagen :) Nebenbei: Wann/wo hatte ich Dir das
vorgeworfen?
gh

Ralph Angenendt

unread,
Jan 9, 2006, 9:56:31 AM1/9/06
to
· Well, Günter Hackel <guente...@Web.de> wrote:
> theoretisch dürfte das nicht funktionieren. Die Mikrowellenöfen
> strahlen ein sehr schnell wechselndes elektrisches Feld aus. Bringt man
> in dieses Feld Materialien die elektrisch leitfähig sind, enstehen durch
> magnetische Induktion kleinste Wirbelströme und dieser Stromfluss
> erhitzt dann das Gargut. Da Wachs ein guter Nichtleiter ist, dürfte es
> also nicht zu Wirbelströmen, nicht zur Erwärmung kommen.

Ah ja. Wie zum Geier wird dann das Wasser in dem Glas heiß, welches ich
in die Mikrowelle packe? Da ist keinerlei Metall beteiligt. Kann es
sein, dass du da irgendwas verwechselst?

Ralph
--
Are we the dining dead?


Nicht schreiben können: http://lestighaniker.de/

Peter Zeitz

unread,
Jan 9, 2006, 11:40:26 AM1/9/06
to
Am Mon, 9 Jan 2006 11:23:27 +0100 schrieb Wolfgang Schreiber:

>>>Nur Flüssigkeit lässt sich mit der Mikrowelle erwärmen.
>
> Das ist definitiv falsch. Butter aus dem Kühlschrank läßt sich in der
> Mikrowelle in wenigen Sekunden streichfähig machen und auch schmelzen.
>

Mit 900W läßt sie sich sogar schlagartig verdampfen :-(

Gruß
Peter

M. Díegmann

unread,
Jan 9, 2006, 4:47:27 PM1/9/06
to

"Wolfgang Schreiber"

> kann man Kerzenwachs (Bienenwachs) in der
> Mikrowelle schmelzen? Bevor ich das selbst ausprobiere,
> wollte ich wieder mal nach Erfahrungen
> fragen. Google gibt nicht wirklich was her...

Ja, kann man. Besser (weil kontrollierbarer) geht's aber im Wasserbad.
Wir sammeln dazu zum Beispiel leere Konserven, guckstdu hier:
http://www.diegmann.info/projects/pro47.html

Behälter groß genug wählen, die Kerze hat weniger Volumen als ihr flüssiges
Wachs.

Grüße
Markus


Günter Hackel

unread,
Jan 10, 2006, 7:29:17 AM1/10/06
to
On 09.01.2006 15:02, Ronald Wagner wrote:

> Das kommt schon mal vor. Aber mir wirft er Halbwissen vor. :-)

Wenn Du sowas behauptest, verate doch mal wo das war.
gh

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