Am 10.11.2023 um 19:59 schrieb Bodo Mysliwietz:
> Am 09.11.2023 um 19:37 schrieb Stefan:
>> Am 09.11.2023 um 17:54 schrieb Axel Berger:
>> Und auch mit Aktien wird man nur reich, wenn man entweder sehr viel
>> mehr davon versteht als ich, oder wenn man unverschämtes Glück hat.
>
> ... oder andersherum :D
>
> Und Aufmerksamkeit braucht es.
Oder einen langen Atem.
>> Was ich für sinnvoll halte, ist die Investition in eine selbst
>> genutzte Immobilie.
>
> Wenn das "bis Lebensende" heißt kann ich das nicht nachvollziehen.
>
>> Aber das ist Geschmackssache und man kann auch mit der selbstgenutzen
>> Immobilie gravierende Fehler machen.
>
> ... und auch viel Pech haben. Abgesehen vom Konfort eines schön
> gelegenen und gepflegten Gartens und Terasse hat es bisher niemand
> geschafft mir auf langer Sicht diese Form günstiger zu rechnen als
> meine Mietbutze wenn man wirklich alle Verbrauchs-/kosten heranzieht.
Ich kenne beide Varianten, also Leute die mit ihrem Eigenheim glücklich
sind, zum richtigen Zeitpunkt und mit solider Finanzierung eingestiegen
sind und einen ordentlichen Wertzuwachs haben und auch Leute, die zu
teuer gekauft haben und die 30 Jahre lang abbezahlt haben und noch immer
auf einem Berg Schulden sitzen.
Der Knackpunkt ist, ob es einen Wertzuwachs gibt oder ob der Wert der
Immobilie sogar sinkt.
...
>> Für weniger sinnvoll halte ich die Investition in eine Wohnung um sie
>> zu vermieten.
>
> Ist meiner Beobachtung auch eine Form von Zocken. Der versierte
> (Allround)handwerker in der Nähe wohnend, ist da sicher besser dran wie
> der Kleininvestor der ein paar 100km entfernt wohnt und für jeden Pups
> wahllos das nächstegelegene Handwerkerunternehmen beauftragen muß und
> nichtmal eine Kontrollmöglichkeit hat.
Das ist richtig. Aber auch da gibt es gute und schlechte Beispiele. Aus
dem Bekanntenkreis kenne ich vorwiegend positive Beispiele mit eher
harmlosen Querelen. Ob es sich lohnt hängt aber auch da davon ab, ob man
zu einem günstigen Zeitpunkt gekauft hat.
In der Familie hab ich da auch einiges mitbekommen. Von Streitigkeiten
zwischen Mietparteien über Wohnungsprostitution, alkoholkranke Mieter,
Scheidungskriege in die man hineingezogen wird bis hin zu Totalschäden
durch Feuer. Wobei sich letzteres finanziell sogar positiv ausgewirkt hat.
...
>> In den letzten Jahren habe ich einiges in Aktien investiert. Was mir
>> daran gefällt, ist die Möglichkeit, jederzeit die Aktien zu Geld
>> machen zu können. Das geht mit Immobilien nicht so leicht.
>
> Nach über 20 Jahren habe ich mich jüngst, nach scharfen Minus und nur
> Teilkompensation, komplett davon getrennt. Fonds haben wir noch, aber
> die laufen gerade auch mal wieder Zickzack.
Ich hab vor ca. 6 Jahren damit angefangen und zwischenzeitlich auch ein
heftiges Minus auf meinem Depot gehabt. Inzwischen ein deutliches Plus.
Mitte des Jahres war ich bei einer jährlichen Rendite von 10% über die
gesamte Zeit. Seit Sommer ist es um 10% runter gegangen und aktuell geht
es wieder aufwärts. Unterm Strich gar nicht so schlecht.
...
>>> Das gilt für
>>> den, der das Geld hat und nicht zusehen will, wie es vor seinen Augen
>>> schrumpft.
>>
>> Das ist das Schicksal des privaten Sparers.
>
> und was ist mit dem Schicksal des privatem Bauherrn?
Wie oben geschrieben: Die meisten Eigenheimbesitzer in meinem Umfeld
sind mit ihrer Investition ganz zufrieden. Das liegt aber einerseits an
den günstigen Zinsen in den letzten Jahren und an dem Wertzuwachs des es
hier in der Region gegeben hat.
Ich kenne eigentlich nur zwei Beispiele, wo es übel aussah.
Das eine war eine frühere Mitarbeiterin die ein altes Haus geerbt hatte,
dann zu teuer renoviert, zu teuer finanziert und dann noch ein Arschloch
als inzwischen Ex-Ehemann.
Das andere Beispiel war eine Familie die in den 80ern ein Wohnhaus zu
teuer gekauft und zu teuer finanziert hat. Dann 30 Jahre lang abbezahlt
und kaum was abgetragen hat, dann die Scheidung.
> Da kommt der laute
> Aufschrei, das Gestöhne (aber alles), Mitleidgehabe und das der Staat
> doch eingreifen soll oder tatenlos wäre. Ja, ganz plötzlich wird es eng
> wenn der AG nur das Weihnachtsgeld streicht. oh, eienr verliert den Job
> ... "die Kita will auch 500€" ... die Zinsen steigen ... ach weiß ich.
>
> Wenn ich dann noch zahlen zur monatlichen Gesamtbelastung höre, die in
> etwa unseren monatlichen Durchschnittsumsatz entsprechen, habe ich ein
> wenig Kopfschütteln.
Ich seh einen wesentlichen Fehler darin, zu groß und zu teuer zu bauen.
Man sollte beim Eigenheim die Größe wählen, die man aktuell benötigt und
nicht die die man irgendwann man benötigen könnte. Das ganze dann so
finanziert, dass es in 10, maximal 15 Jahren abbezahlt ist. Wenn man
dann eine größere Immobilie braucht kann man die alte verkaufen oder
vermieten um etwas neues zu finanzieren.
>> Man kann sein Geld auch verprassen und z.B. eine Weltreise machen.
>> Oder man leistet sich ein teures Hobby, oder ein teures E-Auto.
>
> Letzteres habe ich nie für mich gesehen - ob mit oder ohne E.
>
>> Dann ist das Geld weg, aber man hat seinen Spaß gehabt, vielleicht
>> auch nicht.
>
> Wenn das Auto in dem Sinne Hobby wäre um damit wirklich Rennen zu fahren
> (vllt. Ralley) dann ja. Mit aber einen Luxuschlitten kaufen um damit am
> Wochenende nur sinnlos zu cruisen ... Nein.
Ja klar, das enstspricht auch nicht meiner Lebensweise, aber das ist
jedem selbst überlassen. Solange man sich damit nicht ruiniert, ist das
ja auch in Ordnung.
>> Ob man das dann mir vorhandenem Geld bezahlt, oder einen Kredit
>> aufnimmt, steht dann auf einem anderen Blatt. Im ersten Fall kann man
>> allerdings nur das verlieren was man hat. Im zweiten Fall kann man mit
>> Schulden rausgehen.
>
> mein Spruch war immer (wenn zwischenzeitlich auch nicht ganz tragfähig):
> Wer spart, bekommt Zinsen. Wer "pumpt" zahlt Zinsen.
richtig
>> Um auf das Beispiel mit 50.000,- € Investition in PV-Anlage und
>> Speicher und einem Stromverbrauch von 7000 kWh pro Jahr zurück zu
>> kommen, halte ich es für sehr viel sinnvoller, sich die Kostenseite
>> anzusehen um wirklich Geld zu sparen. So kann man dann auch wirklich
>> Ressourcen einsparen, was bei der Investition in eine PV-Anlage mit
>> Batteriespeicher und E-Auto eher fraglich ist.
>
> nei der PV würde bei mir auch immer der Aspekt "allg.
> Versorgungssicherheit" mitschwingen. Also auch ein Teil der
> Bereitstellungskapazität zu sein, Rückbau konventioneller Kraftwerke zu
> forcieren und Lückenschluß für Windenergie.
Ich hab da so meine Zweifel, dass das Konzept für eine
Industriegesellschaft funktionieren kann.
Für die eigene Versorgungssicherheit oder auf Campingplatzniveau kann
das eventuell helfen. Das ist aber auch kein Modell das für jeden
funktioniert.
> Einen kleinen Speicher würde ich ebenfalls ins Auge fassen und darauf
> achten das die gesamte Installation auch Inselfähig ist. Allerdings
> würde ich nicht plannen damit auch tagelang eine Wärmepumpe, den
> Backofen und WaMa betreiben zu können.
Klingt durchaus vernünftig. Man darf nur nicht der Illusion verfallen,
dass man damit wirklich Geld sparen kann.
Das ist dann so die Version Prepper-Light ;-)
Da würde ich aber zuerst Wert auf eine unabhängige Wärmeversorgung
legen. Da wäre dann ein Holzofen eine Möglichkeit. Beleuchtung und
ähnliches kann man aber über PV und Akku betreiben.
Wenn es soweit kommt, dass das nötig wird, sollte man auch über
Schusswaffen und ausreichend Munition nachdenken ;-)