On 04.07.17 17.28, Martin Τrautmann wrote:
> Überall geht der Trend hin zu den
> Nofrost-Geräten mit Klarsichtschubladen!?
Was NoFrost für ein Marketing-Buzzword ist, weiß ich nicht, aber klare
Schubladen hat unser AEG auch.
> Hm, was ist der Vorteil davon? Klar, theoretisch kann man damit sehen,
> was in der Schublade ist. Beschriftung überflüssig. Aber in der Praxis
> sind die Schubladen dauerbeschlagen und matt undurchsichtig.
Nein, nur beim Öffnen beschlagen die etwas. Es gibt kaum trockenere Luft
im Haus als im Gefrierschrank.
> Da waren
> die Schiebereiter auf den undurchsichtig weißen Schubladen des Liebherr
> nicht wirklich schlechter.
Das hat unser alter auch. Das hat einfach nur genervt und sowieso nie
gestimmt.
> Dafür sahen die Schubladen nach 25 Jahren
> noch topp aus - wenn in den Klarsichtteilen mal was auslaufen
> sollte,
Auslaufen im Gefrierschrank? Lagerst Du Pangalaktische Donnergurgler mit
Benzin darin?
> dann grust es einen wohl schon bei jedem zukünftigen Öffnen des
> Schrankes, was undurchsichtig gnädig verbarg.
Wenn man das Gerät alle ein, zwei Jahre mal abtaut, kann man auch mal
die Schubladen unter den Wasserhahn halten.
> Auch die Kratzspuren
> werden das Teil wohl verunhübschen - auch eine Art der geplanten
> Obsoleszenz?
Fällt hier noch nicht signifikant auf. So knapp 10 Jahre dürfte der
jetzt auch schon wieder auf dem Buckel haben.
> Was hat es überhaupt mit jener Nofrost-Technik auf sich?
Keine Ahnung. Im Zweifel Marketing-Geblubber, wie immer. Zumindest liegt
man mit dieser Annahme meist hinreichend nahe an der Realität.
Das ganze A++ Zeug ist ja auch Fake. Der alte Gefrierschrank (damals gab
es nur A) braucht exakt genausoviel Strom (<5% Unterschied), wie der
neue mit A++.
> Statt der alten
> Schubladenträger aus Alublech mit Kühlschleife hat man nun Klarglasböden
> und eine Lüftung? Der neue Gefrierschrank ist mit 40 dB eigentlich einer
> der leisen, aber nun säuselt dauernd ein Lüfter im Hintergrund, der wohl
> die Luft durchpusten muss, damit überall Kälte hinkommt?
Und die Luft entfeuchtet wird, vermutlich.
> Der alte Kühlschrank war nicht wirklich komfortabel abzutauen, aber es
> klappte immer ganz gut, es war ja alles erreichbar. Bei dieser
> Nofrosttechnik sind überall hinten Blenden, hinter denen die Luft
> durchströmt. Ich vermute, dass sich in diesen Ecken durchaus einiges an
> Feuchtigkeit ansammelt - z.B. beim Abtauen, beim Umzug, bei
> Stromausfall, wenn da hinten irgendwas kondensiert. Sind das nicht
> ideale Brutplätze?
Bei -20°C? Da hält sich die Blüte in Grenzen.
> Ok, bei Kälte wird nicht viel überleben. Aber
> trotzdem ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, derart Schimmelsporen in
> Umlauf zu bringen.
Jeder Kaffee-Vollautomat dürfte ein paar Zehnerpotenzen mehr davon
produzieren.
> Der neue hat natürlich auch viel bessere und noch ganz neue Dichtungen.
> Zwar gibt es ein extra Ventil, damit man die Türe trotz Unterdruck
> leicht aufbekommt - aber trotzdem rutscht dabei der Schrank über das
> Laminat. Hm, was soll der Unfug? Warum Hartplastikfüße?
Bei uns mit dem Estrichboden hätte es funktioniert. ;-)
> Es ist zwar
> schön, wenn man den Kühlschrank leicht raus und rein schieben kann. Aber
> im Normalbetrieb sollte er dort bleiben wo er hingehört. Muss ich echt
> mit Montagekleber eine Anschlagleiste davor auf den Boden kleben?
Bleistein reinlegen. Der ist nicht groß und hat 20kg. ;-)
Plan B: Er steht doch bestimmt an der Wand, oder? Seil um die Füße und
an der Wand leicht verschrauben, dann ist Ruhe.
> Dass man solche Gefrierschränke am besten mit einer Hebelautomatik
> versieht, die die Türe aufdrückt, das ist wohl zu retro, obwohl es heute
> mindestens genauso angebracht wäre. Ein solcher Hebel ist aber auch wohl
> die Ausnahme...
In der Heimklasse, schon.
> Es ist übrigens ein Privileg Gefrierschrank PFVN 74, A+++, 175 cm hoch,
> NoFrost, Energieeffizienz: A+++, weiß, 449 €. Technisch ähnliche Geräte
> von Liebherr oder Miele kosten mindestens das doppelte:
> <
https://geizhals.de/?cat=hgefr&xf=5655_NoFrost%7E664_10%7E665_300>
> Von der Funktionalität kann ich dort keinen Vorteil finden. In welchen
> Details steckt der?
Der Markenname. Miele war schon immer teuer.
Ob es qualitativ wirklich besser ist, ist eine andere Frage. Im
Einzelfall kann das unterschiedlich ausfallen.
> Ansonsten hätte ich nicht gedacht, dass die Dinger derart teuer sind -
> für Normalpreise ab 750€ steckt doch eigentlich recht wenig drin?
Ein Produkt kostet das, was der Kunde dafür bereit ist zu bezahlen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Marcel