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Schimmel im Tontopf

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Michaela Renz

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Bisher haben wir unser Brot in einem unglasierten Tontopf mit Deckel aufgehoben.
Anfang des Jahres ist uns ein Brot darin angeschimmelt, innerhalb von ca.
einer Woche. Einem Rat gemaess habe ich den Topf mit Essigessenz aus-
gewaschen, aber jedwede Sorte Brot schimmelt mittlerweile in
wenigen Tagen. Den Tontopf zwei Stunden lang im Backofen bei hoechster
Temperatur stehen zu lassen brachte auch nicht viel. Da es ein sehr schoener
Tontopf ist, der aber ausser der Brotaufbewahrung nur wenig andere
Funktionsmoeglichkeiten besitzt, wollen wir ihn nicht wegwerfen, allerdings
auch keiner Schimmelpilzvergiftung erliegen.
Was meint Ihr dazu?
--
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Anette Stegmann

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Waehrend der folgenden Taetigkeiten Schutzhandschuhe
und Schutzkleidung tragen:

3% H2O2 aus Apotheke im Verhaeltnis 1:100 mit dest. Wasser
verduennen und in Zerstaeuber fuellen.

Zur Farbechtheitspruefung und Tontopfschadenspruefung eine
winzige Menge der Fluessigkeit an unauffaelliger Stelle auf
den Tontopf geben, einen Tag warten: Wenn Schaden erkennbar,
dann alles abbrechen. Sonst:

Weitere Farbechtheitspruefung und Tontopfchadenspruefung mit
einem richtigen grossen Tropfen der Fluessigkeit an unauffaelliger
Stelle auf Tontopf, einen Tag warten: Wenn Schaden erkennbar,
dann alles abbrechen. Sonst:

Luft anhalten, mit dem Zerstaeuber den Tontopf bespruehen, so dass
er nur ganz leicht feucht ist und weggehen (um kein Aerosol zu atmen).

(Wenn der Schimmel nur innen im Tontopf ist, dann kann dieser
auch mit der H2O2-Loesung mit etwas Spuelmittel /gefuellt/ werden.)

Wenn nun dadurch schon (selbst geringe) Schaeden am Tontopf
verursacht wurden, dann nicht weitermachen.

Wenn Problem (Schimmel) beseitigt, dann ebenfalls
nicht weitermachen.

Sonst, den Vorgang mit jeweils geringerer Verduennung (z.B.
zunaechst 1:30, dann 1:10, 1:3, 1:1, 1:0) und ggf. auch staerkerer
Benetzung wiederholen.

Wir tasten uns also solange an aggressivere Behandlungen hinan
bis entweder erkennbar wird, dass der Tontopf das H2O2 nicht
vertraegt oder der Schimmel beseitigt
sind. Dadurch wird das Schadensrisiko minimiert und wir haben
eine Chance auf Schimmelbeseitigung.

Bitte alles nur auf eigene Gefahr!

Sicherheitshinweis:

Das H2O2 kann vielleicht Schimmelsporen inaktivieren, jedoch nicht
unbedingt Pilzgifte mindern. Daher kann ich nicht erkennen,
dass der Topf durch diese Behandlung lebensmittelechter wird,
unter Umstaenden kann es sogar sein, dass durch H2O2-Einfluss
Substanzen in noch schaedlichere umgewandelt werden. Daher kann ich
nicht behaupten, dass der Tontopf jetzt oder nach der Behandlung
beruehrt werden oder mit Lebensmitteln in Kontakt kommen darf.


Andrea Glatthor

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
"Anette Stegmann" <anette_s...@gmx.de> schrieb:

> Waehrend der folgenden Taetigkeiten Schutzhandschuhe
> und Schutzkleidung tragen:

[bekannter Textbaustein gesnipt]

["interessanter" Sicherheitshinweis auch gesnipt]

... so langsam finde ich das nicht mehr witzig.


Andrea

Andrea Glatthor

unread,
Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Hallo Michaela,

"Michaela Renz" <e-...@web.de> schrieb:

> Bisher haben wir unser Brot in einem unglasierten Tontopf mit Deckel aufgehoben.
> Anfang des Jahres ist uns ein Brot darin angeschimmelt, innerhalb von ca.
> einer Woche.

Das kann immer mal passieren. Vermutlich war das Brot schon
"Sporenträger".

> Einem Rat gemaess habe ich den Topf mit Essigessenz aus-
> gewaschen, aber jedwede Sorte Brot schimmelt mittlerweile in
> wenigen Tagen. Den Tontopf zwei Stunden lang im Backofen bei hoechster
> Temperatur stehen zu lassen brachte auch nicht viel.

Das waren beides schon mal sehr sinnvolle Versuche. Pilzsporen sind, je
nach Art, ziemlich hartnäckig und überleben so manches. Wenn Du die
Essigessenzbehandlung und die Backofen-Tour schon durch hast und die
Sporen trotzdem immer noch putzmunter sind, hast Du allerdings eine sehr
zähe Sorte erwischt. :-((

Wenn Du Dir sicher bist, dass der Tontopf der Schuldige ist und die
Sporen nicht aus einer anderen Quelle immer wieder auf's Neue das Brot
"infizieren", schmeiss ihn weg. Bist Du sicher? Oder käme irgendwas
anderes auch in Frage?

Mit der chemischen Keule vorzugehen verbietet sich bei einem
Brot-Aufbewahrungsgefäß von selber (übrigens: über H2O2 lachen sich die
Sporen höchstens tot).

Mehr fällt mir erst einmal nicht dazu ein,
Gruß, Andrea

Robert Gummi

unread,
Aug 13, 2000, 3:00:00 AM8/13/00
to
Hi,

Michaela Renz wrote:
> Bisher haben wir unser Brot in einem unglasierten Tontopf mit Deckel aufgehoben.
> Anfang des Jahres ist uns ein Brot darin angeschimmelt, innerhalb von ca.

> einer Woche. Einem Rat gemaess habe ich den Topf mit Essigessenz aus-


> gewaschen, aber jedwede Sorte Brot schimmelt mittlerweile in

Zwischen 'Anfang des Jahres' und 'mittlerweile' liegt ja einige Zeit...

> wenigen Tagen. Den Tontopf zwei Stunden lang im Backofen bei hoechster

> Temperatur stehen zu lassen brachte auch nicht viel. Da es ein sehr schoener

Vermutlich bedeutet 'hoechste Temperatur' über 200°C? Ich denke nicht,
daß nach dieser Behandlung der Schimmel auf dem Brot noch aus dem
Tontopf stammt. (Ja, ich weiß, daß manche Sporen sehr hohe Temperaturen
aushalten.) Evtl. ist Backofen mit Wasserschale noch wirkungsvoller
(heißer Dampf).

Habe ich es richtig verstanden, daß Ihr Euer Brot schon lange in diesem
Tontopf aufhebt, aber das Schimmelrisiko erst seit kurzem deutlich
gestiegen ist?
Wenn Ihr den Topf noch nicht länger als 1 Jahr habt: Vielleicht
schimmelt es jahreszeitlich bedingt, z.B. weil zur Zeit in der Nähe
Eurer Küche oder in der Nähe Eures Brotherstellers eine Quelle für
Schimmelsporen ist.

Habt Ihr Brote von verschiedenen Bäckern/Supermärkten ausprobiert?

Vielleicht bekommt Ihr von irgendwo anders im Haus (Topfpflanze,
Obstkorb...) immer wieder Sporen an die Hände, die beim Brotschneiden
ans Brot kommen.

Entsteht der Schimmel immer seitlich (wo man anfäßt), am Boden
(Auflagefläche) oder an der Schnittfläche?
[...]
Ihr könntet ja zum Vergleich ein anderes Aufbewahrungsgefäß verwenden,
um zu sehen ob Brot darin genauso schnell schimmelt. (Natürlich bei
gleichem Standort, gleichem Handling, gleichem Brot.

Hope it helps,
Robert


Michaela Renz

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to
Robert Gummi <smac...@sp.zrz.tu-berlin.de> wrote


>Zwischen 'Anfang des Jahres' und 'mittlerweile' liegt ja einige Zeit...


Das war die Testphase, ob es mit der Essigessenz funktioniert


> Evtl. ist Backofen mit Wasserschale noch wirkungsvoller
>(heißer Dampf).


Das werde ich auf jeden Fall noch ausprobieren


>Habe ich es richtig verstanden, daß Ihr Euer Brot schon lange in diesem
>Tontopf aufhebt, aber das Schimmelrisiko erst seit kurzem deutlich
>gestiegen ist?


Genau


>Wenn Ihr den Topf noch nicht länger als 1 Jahr habt: Vielleicht
>schimmelt es jahreszeitlich bedingt, z.B. weil zur Zeit in der Nähe
>Eurer Küche oder in der Nähe Eures Brotherstellers eine Quelle für
>Schimmelsporen ist.


Der Komposteimer steht ca. 4m weg vom Brottopf


>Habt Ihr Brote von verschiedenen Bäckern/Supermärkten ausprobiert?


Ja, Baecker, Bauernmarkt, Bioladen


>Vielleicht bekommt Ihr von irgendwo anders im Haus (Topfpflanze,
>Obstkorb...) immer wieder Sporen an die Hände, die beim Brotschneiden
>ans Brot kommen.


Unwahrscheinlich, aber wird sicherheitshalber gecheckt


>
>Entsteht der Schimmel immer seitlich (wo man anfäßt), am Boden
>(Auflagefläche) oder an der Schnittfläche?


an der Auflageflaeche


>Ihr könntet ja zum Vergleich ein anderes Aufbewahrungsgefäß verwenden,


Das Dumme ist ja, dass diese Brotaufbewahrungsbehaelter entweder
unfoermig sind und in unserer kleinen Kueche viel Platz wegnehmen
oder ebenfalls schimmelanfaellig; letztes Jahr haben wir aus diesem
Grund schon einen Holzkasten entsorgt .


>um zu sehen ob Brot darin genauso schnell schimmelt. (Natürlich bei
>gleichem Standort, gleichem Handling, gleichem Brot.


Wir haben es auch schon mit "Weniger Brot kaufen" probiert und
mit abgepacktem Brot für den Hunger von Spaetheimkehrern, das
wurde aber dem Verfallsdatum geopfert.
Im Moment lagern wir das Brot in einem Küchentuch eigewickelt
und freuen uns am zweiten Tag nach dem Kauf, dass wir ganz
passable Zaehne haben.
Was meinen die Kuehlschrank-ExpertInnen?


>Hope it helps,


Me, too, thank you
Michaela

Christiane Eisele

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to
hallo,

On 11 Aug 2000 14:22:25 +0200, "Michaela Renz" <e-...@web.de> wrote:

>Bisher haben wir unser Brot in einem unglasierten Tontopf mit Deckel aufgehoben.
>Anfang des Jahres ist uns ein Brot darin angeschimmelt, innerhalb von ca.
>einer Woche. Einem Rat gemaess habe ich den Topf mit Essigessenz aus-
>gewaschen, aber jedwede Sorte Brot schimmelt mittlerweile in

>wenigen Tagen. Den Tontopf zwei Stunden lang im Backofen bei hoechster
>Temperatur stehen zu lassen brachte auch nicht viel. Da es ein sehr schoener

>Tontopf ist, der aber ausser der Brotaufbewahrung nur wenig andere
>Funktionsmoeglichkeiten besitzt, wollen wir ihn nicht wegwerfen, allerdings
>auch keiner Schimmelpilzvergiftung erliegen.
>Was meint Ihr dazu?

Vielleicht solltest du den Topf in Essigwasser legen (untertauchen!)
und warten bis er sich komplett vollgesogen hat und nicht nur
auswaschen. Lass ihn ruhig mal einen Tag in der Loesung liegen.
Dannach gut durchlueften und evtl. einige Tage warten bis er voellig
durchgetrocknet ist.
Sollte funktionieren.

liebe Gruesse

Christiane
--
www.hasch-hotline.de

Armin Welker

unread,
Aug 14, 2000, 7:01:09 PM8/14/00
to

Michaela Renz <e-...@web.de> schrieb in im Newsbeitrag:
3997a6ef$1...@netnews.web.de...
> Robert Gummi <smac...@sp.zrz.tu-berlin.de> wrote

>
> Der Komposteimer steht ca. 4m weg vom Brottopf

Der Komposteimer steht ca. 4 dm weit weg vom Brot.

> Wir haben es auch schon mit "Weniger Brot kaufen" probiert und

> Im Moment lagern wir das Brot in einem Küchentuch eigewickelt

Wir lagern das Brot in einem Plastikbeutel neben der Brotschneidemaschine,
oder gleich auf deren Auflagefläche gegen Mittag und Abend (wenn man sich
halt eins runterschneidet).
Das Brot schimmelt nie, nach einer Woche taugts aber auch für nichts mehr
als Entenfutter :)

cu
Armin

Robert Gummi

unread,
Aug 15, 2000, 3:00:00 AM8/15/00
to

Michaela Renz wrote:
[...]


> Der Komposteimer steht ca. 4m weg vom Brottopf

4 m sind für Pilzsporen kein Problem. Die Frage wäre aber, warum das
Brot eher auf der Auflagefläche schimmelt und warum erst seit einigen
Monaten.

[...]


> >Entsteht der Schimmel immer seitlich (wo man anfäßt), am Boden
> >(Auflagefläche) oder an der Schnittfläche?
>
> an der Auflageflaeche

Vielleicht ist das Brotschneidebrett verseucht...
Vielleicht ist der Tontopf an der Unterseite eher kalt, so daß zwischen
Brot und Ton mehr Feuchtigkeit kondensiert, die hier das
Schimmelwachstum fördert.
[...]

Ich bin kein Mikrobiologe. Aber der gesunde Menschenverstand sagt: Wenn
man Nahrung durch Erhitzen haltbar machen kann, dann ist ein bei 200
Grad im Backofen erhitztes Gefäß erst recht 'schimmelfrei'.

Um hier nicht nur wild rumzuspekulieren, zur Untermauerung aus
"Schimmelpilze" (Jürgen Reiß, Springer-Verlag):
S. 84: "Schnittbrote können durch das Schneiden mit Schimmelpilzen
infiziert werden. Eine Heißluftbehandlung (Kerntemperatur von 75°C für
etwa 15 Minuten) führt zu einer handelsüblichen Haltbarkeit von über 20
Tagen,... Werden solcherart behandelte Päckchen geöffnet, setzt etwa
nach sieben Taen das sichtbare Verschimmeln ein."
S.179: "So wird eine 30 Minuten dauernde Behandlung mit trockener Hitze
von 120°C von vielen Fomen überlebt, wohingegen feuchte Hitze von 60°C
die meisten Schimmelpilze und ihre Fortpflanzungszellen bereits
innerhalb von 5 bis 10 Minuten abtötet. Die ungeschlechtlichen Sporen
haben allgemein eine Abtötungstemperatur, die um 5 bis 10°C höher liegt
als die für das Mycel."
(Mit feuchter Hitze ist 100% Luftfeuchte gemeint.)

Also: Dein Tontopf ist nach 15min heißem Backofen auf keinen Fall mehr
die Quelle der Schimmelkeime. Er kann aber natürlich die (überall
vorhandenen) Keime fördern, indem er besonders günstige Bedingungen
bietet.

<wilde Spekulationen>
Eine Kartoffel/ein Apfel ist hinter den Kühlschrank gefallen, die Sporen
werden durch die Luftströmung von dort aus verteilt.
Ein neues Aquarium oder eine große (besprühte) Pflanze hat die
Luftfeuchtigkeit deutlich ansteigen lassen.
Der Topf steht zum Trockenen oder zum Abkühlen offen rum und sammelt
Sporen ein.
</wilde Spekulationen>

Du kannst ja auf den Boden des Tontopfs einige Glasstäbe legen, so daß
das Brot nicht mehr direkt aufliegt.


Viel Glück,
Robert

Markus Schreiber

unread,
Aug 15, 2000, 3:00:00 AM8/15/00
to
Hallo Michaela!


> Wir haben es auch schon mit "Weniger Brot kaufen" probiert und
> mit abgepacktem Brot für den Hunger von Spaetheimkehrern, das
> wurde aber dem Verfallsdatum geopfert.
> Im Moment lagern wir das Brot in einem Küchentuch eigewickelt
> und freuen uns am zweiten Tag nach dem Kauf, dass wir ganz
> passable Zaehne haben.
> Was meinen die Kuehlschrank-ExpertInnen?

Als Experten würde ich mich ja nicht bezeichnen, aber da ich mein Brot
immer im Kühlschrank verwahre, fühle ich mich mal angesprochen...

Mein Brotkonsum ist nicht sehr hoch, so ungefähr drei Scheiben pro
Woche. Wenn ich einen Laib kaufe (schon geschnitten), teile ich ihn in
vier Teile, zu je drei oder vier Scheiben. Diese wickele ich in Alufolie
und friere sie erstmal ein. Wenn ich dann einen Packen brauche (weil der
vorherige aufgebraucht oder schimmlig geworden ist) taue ich ihn auf und
stecke ihn in eine Plastiktüte in den Kühlschrank, wo sich das Brot
durchaus schonmal zwei Wochen hält (ohne hart zu werden).

Dies vielleicht auch als Tipp für euch, damit eure Zähne noch eine Weile
halten :-)

Gruß, Markus

--
+----+ Schreiber +--+---------------+ markus.s...@gmx.de +---+
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| Computer sind die | +------------+ | Problemen. +------+---+
+---------------------+--+ der Suche nach +--------------+ Markus |

Renate Muenster

unread,
Aug 16, 2000, 3:00:00 AM8/16/00
to
Markus Schreiber schrieb 15.08.00 21:17

> Dies vielleicht auch als Tipp für euch, damit eure Zähne noch eine
> Weile halten :-)

Zu spät :-)))
Renate, Kauhilfenträgerin

--
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