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unterschiedliche Charts

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Wendelin Uez

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Jan 2, 2024, 8:54:36 AM1/2/24
to
Wenn ich auf diversen Börsenseiten den Jahreschart für WKN 980142
(WestInvest InterSelect Inhaber-Anteile) ansehe, dann hat der auf allen
Seiten gleichermaßen etliche deutlich ausgeprägte Min- und Max-Extreme mit
fallender Tendenz.

Die BWBank zeigt ihren Kunden, die diesen Titel besitzen und in ihrerm
Depotzugang einen Chart abrufen können, allerdings einen fast mit dem Lineal
gezogenen linearen Anstieg, zwar nur einen geringfügigen, aber jedenfalls
drastisch im Kontrast zu den übrigen "freien" Charts stehend. Wohlgemerkt
für dieselbe WKN.

Wie läßt sich das erklären? Es geht ja nicht um eine anders skalierte
Darstellung, sondern um gerade vs. zickzack.


Stefan Schmitz

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Jan 2, 2024, 9:19:51 AM1/2/24
to
Börsenplatz "Fondsgesellschaft" hat völlig andere Kurse als alle anderen
Handelsplätze. Ist auch nicht abwegig, denn dort richtet sich der Kurs
nicht nach Angebot und Nachfrage.
https://www.ariva.de/fonds/westinvest_interselect/kurse/handelsplaetze

Wendelin Uez

unread,
Jan 3, 2024, 6:57:51 AM1/3/24
to
>> Wie läßt sich das erklären? Es geht ja nicht um eine anders skalierte
>> Darstellung, sondern um gerade vs. zickzack.
>
> Börsenplatz "Fondsgesellschaft" hat völlig andere Kurse als alle anderen
> Handelsplätze. Ist auch nicht abwegig, denn dort richtet sich der Kurs
> nicht nach Angebot und Nachfrage.

Bei Aktienfonds richtet sich der Kurs nach dem Wert des Portfolios, also den
Werten der aktuellen Aktienkurse, oder täusche ich mich da?

Es mag ja sein, daß der Emittent eine Verzinsung zusagt und so übers Jahr
einen linear zunehmenden Kurs berechnet, aber dann müsste die depotführende
Bank auch im Bestand unterscheiden, ob die Scheine an der Börse oder vom
Emittenten gekauft worden sind und sie auch nur jeweils dort wieder
verkaufen lassen kann, denn sonst könnte man ja billig an der Börse kaufen
und teuer an den Emittenten zurückgeben, und das wird ja wohl nicht so sein.

Stefan Schmitz

unread,
Jan 3, 2024, 10:18:38 AM1/3/24
to
Am 03.01.2024 um 12:27 schrieb Wendelin Uez:
>>> Wie läßt sich das erklären? Es geht ja nicht um eine anders skalierte
>>> Darstellung, sondern um gerade vs. zickzack.
>>
>> Börsenplatz "Fondsgesellschaft" hat völlig andere Kurse als alle
>> anderen Handelsplätze. Ist auch nicht abwegig, denn dort richtet sich
>> der Kurs nicht nach Angebot und Nachfrage.
>
> Bei Aktienfonds richtet sich der Kurs nach dem Wert des Portfolios, also
> den Werten der aktuellen Aktienkurse, oder täusche ich mich da?

An der Börse bestimmt sich der Kurs eines Wertpapiers nach den Limits
der Käufer und Verkäufer.
Wenn du an jemanden verkaufst, der deutlich weniger als den inneren Wert
zahlt, bekommst du halt weniger als bei der Fondsgesellschaft.

Stefan Schmitz

unread,
Jan 3, 2024, 10:23:21 AM1/3/24
to
Am 03.01.2024 um 15:32 schrieb Heinz Brückner:

> PS: Dass 'Emittenten' auf ihren eigenen Plattformen keine Umsatz-Werte
> zeigen, ist mir ein stetes Ärgernis; deshalb meide _ich_ Orders beim
> Emittenten direkt so weit und oft es geht.

Bei Optionsscheinen kann ich das nachvollziehen, bei Fonds nicht.
Sind nicht die Fondsgesellschaften verpflichtet, die Anteile jederzeit
zum Nettoinventarwert zurückzunehmen? Wozu brauchst du da Umsätze?


Stefan Schmitz

unread,
Jan 3, 2024, 2:53:16 PM1/3/24
to
Am 03.01.2024 um 17:51 schrieb Heinz Brückner:
> Es geht wohl um _börsengehandelte_ Fonds. Deren Preisstellung an
> den entsprechenden _Börsen_ läuft ähnlich der bei OS.

Klar. Sind denn die emittenteneigenen Plattformen Börsen?

> 'Rücknahme durch den Fonds-Betreiber' geht nach dem Rücknahme-Preis -
> idR mit schauderhaftem Aufschlag.

Aufschlag gibt es, wenn man beim Emittenten oder dessen
Vertriebspartnern kauft. Möglich, dass ein Kaufinteressent an der Börse
mehr als den Rücknahmepreis zahlt, weil der Emittent noch mehr verlangen
würde.

Beim hier gefragen Fonds ist allerdings der Kurs der Fondsgesellschaft
höher als an den Börsen. Das könnte ich mir erklären, wenn sie nur unter
sehr restriktiven Bedingungen Anteile zurücknimmt. Oder wenn es sich um
den Verkaufspreis mit sehr hohem Ausgabeaufschlag (10-15%) handelt.

> Ein 'jederzeitiger Nettoinventarwert' kann bei volatilen Werten in einem
> _Aktienfonds_ untertags schlecht festgestellt und festgehalten werden...

Das passiert AFAIK einmal täglich.

Wendelin Uez

unread,
Jan 5, 2024, 10:54:17 AM1/5/24
to
Unterschiedliche Kurshöhen infolge Spread etc. wären ja noch zu erklären,
die Charts müssten dann trotzdem ähnlich sein und halbwegs parallel
verlaufen.

In obigem Fall aber zeigt die Bank ihren Kunden einen quasi linearen Anstieg
übers Jahr, während die Börsencharts eine regelrechte Achterbahnfahrt mit
vier, fünf sehr ausgeprägten Spitzen und einer insgesamt negativen Tendenz
zeigen. Da ist null Korrelation vorhanden, so als ob es sich um ganz andere
Titel handeln würde.

Frank Kozuschnik

unread,
Jan 6, 2024, 4:15:51 AM1/6/24
to
Wendelin Uez:

>>> Wie läßt sich das erklären? Es geht ja nicht um eine anders skalierte
>>> Darstellung, sondern um gerade vs. zickzack.
>>
>> Börsenplatz "Fondsgesellschaft" hat völlig andere Kurse als alle
>> anderen Handelsplätze. Ist auch nicht abwegig, denn dort richtet sich
>> der Kurs nicht nach Angebot und Nachfrage.
>
> Bei Aktienfonds richtet sich der Kurs nach dem Wert des Portfolios, also
> den Werten der aktuellen Aktienkurse, oder täusche ich mich da?

https://www.deka.de/privatkunden/fondsprofil?id=DE0009801423

Der WestInvest InterSelect ist kein Aktienfonds, sondern ein
Immobilienfonds. Bei den meisten Immobilienfonds entwickelt sich der
Kurs der Fondsgesellschaft ohne große Ausschläge, während der Börsenkurs
in der Regel ein ganzes Stück niedriger liegt und auch stärker schwankt.

Die Fondsgesellschaft ermittelt die Kurse hauptsächlich aus der
Bewertung der Immobilien, und diese Bewertungen ändern sich nicht jeden
Tag. Börsenkurse ergeben sich dagegen aus Angebot und Nachfrage.

> Es mag ja sein, daß der Emittent eine Verzinsung zusagt und so übers
> Jahr einen linear zunehmenden Kurs berechnet, aber dann müsste die
> depotführende Bank auch im Bestand unterscheiden, ob die Scheine an der
> Börse oder vom Emittenten  gekauft worden sind und sie auch nur jeweils
> dort wieder verkaufen lassen kann, denn sonst könnte man ja billig an
> der Börse kaufen und teuer an den Emittenten zurückgeben, und das wird
> ja wohl nicht so sein.

Um Anteile eines Immobilienfonds an die Fondsgesellschaft zurückzugeben,
muss man sie zwölf Monate vorher kündigen. Außerdem muss man sie
mindestens zwei Jahre gehalten haben. An der Börse lassen sich die
Anteile dagegen täglich verkaufen, dafür musst man einen gewissen
Kursabschlag hinnehmen.

Grundsätzlich kann man Fondsanteile durchaus an der Börse kaufen und an
die Fondsgesellschaft zurückgeben, wenn man diese Fristen einhält.

Stefan Schmitz

unread,
Jan 6, 2024, 5:45:42 AM1/6/24
to
Am 06.01.2024 um 10:15 schrieb Frank Kozuschnik:
> Um Anteile eines Immobilienfonds an die Fondsgesellschaft zurückzugeben,
> muss man sie zwölf Monate vorher kündigen. Außerdem muss man sie
> mindestens zwei Jahre gehalten haben. An der Börse lassen sich die
> Anteile dagegen täglich verkaufen, dafür musst man einen gewissen
> Kursabschlag hinnehmen.
>
> Grundsätzlich kann man Fondsanteile durchaus an der Börse kaufen und an
> die Fondsgesellschaft zurückgeben, wenn man diese Fristen einhält.

Wie wird denn die Einhaltung der Fristen überprüft? Gibt es wie bei
Namensaktien ein Anteilbesitzerverzeichnis, das bei jedem Börsengeschäft
aktualisiert wird?

Frank Kozuschnik

unread,
Jan 7, 2024, 4:42:02 AM1/7/24
to
Stefan Schmitz:
Ein zentrales Verzeichnis gibt es nicht. Grundsätzlich muss der Anleger
selbst nachweisen, dass er die Anteile 24 Monate gehalten hat. Praktisch
kümmert sich seine depotführende Bank darum, denn die hat die
Anschaffungsdaten gespeichert.

Stefan Schmitz

unread,
Jan 7, 2024, 8:49:54 AM1/7/24
to
Aber die Kündigung schickt man ohne Bankbeteiligung direkt an die
Fondsgesellschaft?
Dann wäre nicht gesichert, dass die nach der Kündigungsfrist
zurückgegebenen Anteile wirklich die ganze Zeit gehalten wurden. Man
hätte sie auch sofort nach der Kündigung verkaufen und kurz vor Rückgabe
zurückkaufen können.

Oder interessiert sich bei Kündigung niemand für die Haltezeit, und erst
bei Durchführung der Rückgabe kommt der Nachweis ins Spiel?

Frank Kozuschnik

unread,
Jan 7, 2024, 11:19:41 AM1/7/24
to
Stefan Schmitz:

> Frank Kozuschnik:
>> Stefan Schmitz:
>>> Frank Kozuschnik:
>>>
>>>> Um Anteile eines Immobilienfonds an die Fondsgesellschaft
>>>> zurückzugeben, muss man sie zwölf Monate vorher kündigen. Außerdem
>>>> muss man sie mindestens zwei Jahre gehalten haben.
>>>
>>> Wie wird denn die Einhaltung der Fristen überprüft?
>>
>> Ein zentrales Verzeichnis gibt es nicht. Grundsätzlich muss der
>> Anleger selbst nachweisen, dass er die Anteile 24 Monate gehalten hat.
>> Praktisch kümmert sich seine depotführende Bank darum, denn die hat
>> die Anschaffungsdaten gespeichert.
>
> Aber die Kündigung schickt man ohne Bankbeteiligung direkt an die
> Fondsgesellschaft?

Nein, der Anleger erteilt seiner Bank den (unwiderruflichen) Auftrag zur
Rückgabe der Fondsanteile. Die Bank prüft die Einhaltung der
gesetzlichen Fristen und führt die eigentliche Rückgabe dann nach 12 bis
maximal 24 Monaten aus.
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