Am 19.02.22 um 14:37 Uhr Martin Gerdes schrieb:
> Erika Ciesla <a...@xyz.invalid> schrieb:
>> Die Girokate hieß früher mal EC-Karte, (…)
>
> Jetzt sind EC-Schecks Geschichte, jetzt hat sie diese Bezahlfunktion,
> in welcher Weise auch immer.
Ja.
>> Kreditkarten (das amerikanische Modell) gab es damals aber schon –
>> die hatten also die Nasse vorne.
>
> Die kosteten früher halt erheblich Geld (bzw. erheblich mehr Geld
> als die Girokarte, hatten insoweit die Nase hinten).
>
>> Aber elektronisch waren auch die damals noch nicht.
>
>> Darum ist
>
> ... war ...
>
>> die Schrift auf der Kreditkarte ja auch erhaben, denn die muß
>
> ..-te
Nee, isse noch – zumindest meine hat das noch. Sieht irgendwie geil
aus, braucht heute nur keiner mehr. Angeblich soll man so die richtigen
Kreditkarten von den Debitkarten unterscheiden können, die gelasert
(also flach) sind, habe ich mal wo gelesen.
Vergleiche mal:
https://www.handelsblatt.com/vergleich/wp-content/uploads/2020/07/Unterschied-Kreditkarte-oder-Debit-Card.png
Die linke Karte hat ganz offensichtlich eine profilierte und verchromte
Schrift, bei der rechten sehe ich nur ein flaches weiß. Überdies sind
diese Karten auch noch klar gekennzeichnet, es steht entweder „Credit“
oder „Debit“ drauf.
Aber was für eine Karte habe ich? Sie hat die erhabene Schrift, und es
steht sogar „Credit“ drauf, aber es ist dennoch eine Debitkarte. Wieso
täuscht sie etwas vor, was sie nicht ist?
Was soll das?
Ist das vielleicht ein Zwitter, der einerseits zwar jeden Umsatz
instantan abbucht, wie sich das bei einer Debitkarte gehört, sich im
Zahlungsverkehr aber dennoch als Kreditkarte ausweist?
Gibt es sowas überhaupt?
Und wenn nicht, wieso tut meine Karte das dann?
Oder soll ich mal bei meiner Bank nachfragen?
>> Nun möchte ich am Ende aber doch noch ein wenig meiner Verwirrung
>> Ausdruck verleihen, denn was sind das für seltsame Kreditkarten,
>> die gar keinen Kredit geben?
>
> Mir ist das eigentlich egal, wenngleich das Verfahren (für mich
> unverständlich) nach Jahrzehnten immer noch holpert, was mich
> wundert. Es könnte gar sein, daß das Absicht ist.
Nun ja! Die Debitkarte, die nicht wirklich eine Kreditkarte ist, löst
offenbar so peu à peu die Girokarte ab, welche nach der Kündigung der
Maestro-Funktion (quasi Mastercard) nur noch eingeschränkt nützlich ist.
V_Pay (alias Visa) wird vermutlich bald folgen – nehme ich mal an.
Für den Kunden (also für mich, et cetera) ändert sich nichts – für den
außenstehenden Betrachter sieht alles noch genau so aus wie zuvor. Die
echte Kreditkarte ist da halt anders – da hat die Karte ein eigenes
Konto, auf dem alle Umsätze gesammelt und nach Ablauf einer Frist
(vorzugsweise monatlich) in einem Rutsch bezahlt werden.
Ich darf vermuten, daß man für den Bezug einer solchen Karte eine
gewisse Bonität aufweisen muß – daß der Kartenemittent also die SCHUFA
abfragt?
>> Wie bei meiner alten Girokarte werden alle Umsätze mit meiner
>> VISA-Karte instantan vom Konto abgebucht – für mich macht das also
>> gar keinen Unterschied.
>
> *Fast* keinen Unterschied.
Ich nehme keinen solchen wahr. Alles was ich mit dieser Karte bezahle,
ist spätestens am nächsten Tag vom Konto abgebucht, „Kredit“ habe ich
also maximal 24 Stunden. Wie das technisch abläuft, weiß ich nicht,
davon kriege ich nichts mit.
> (…)
>
> Man unterscheidet "credit cards" und "debit cards".
Siehe oben.
> Die "credit card" ist (mit meinen Worten ausgedrückt) mit einem
> Dispositionskredit der Kreditkartenfirma unterlegt, also einem
> Konto,
Ja. Aber das dachte ich mir schon – siehe oben.
> (…)
>
> Mit der "debit card" bezahlst Du wie mit einer "credit card", merkst
> beim normalen Bezahlvorgang also keinen Unterschied.
Ja, wie gesagt!
> Ich ahne nicht, wie das technisch realisiert wird.
Ich auch nicht. Muß mich aber nicht kümmern – mir genügt es, wenn es
tut, und kosten soll es (mich!) auch nichts.
Anderes Thema: Der Umgang mit haptischen Zahlungsmitteln (damit ist das
Bargeld gemeint) ist auch nicht billig – der kostet vermutlich sogar mehr.
> Nach meiner Einsicht muß das auch über einen Kredit gehen, und sei
> es, daß er nur für wenige Sekunden genehmigt wird.
Nennen wir es eine „Forderung“ – ich bin da ein bißchen Pingelig, ich
habe mal Buchhaltung gemacht. Aber falsch ist Deine Aussage deswegen
nicht, paßt schon.
> Vielleicht auch fragt die Kreditkartenfirma auf die Anfrage der
> Abbuchung erstmal bei Deiner Hausbank nach, ob Du für den
> betreffenden Betrag gut bist.
Kann sein, muß aber nicht. Ich vermute eher, daß diese Anfrage bei der
Bank, und ebenso bei der SCHUFA, bereits bei der Ausgabe der Karte
stattgefunden hat.
> Ein Unterschied ergibt sich erst dann, wenn ein Handelspartner eine
> Kaution von Dir haben möchte.
Da, darüber habe ich hier in der Gruppe schon öfter gelesen.
> Regelmäßig wollen das Hotels und Autovermieter von Dir: (…)
Et cetera, ja!
> Eine Buchung diesen Typs geht (für mich unverständlich) nur bei
> "credit cards" und nicht bei "debit cards".
Eben! Und genau da schlägt mein altes Buchhalterⁱⁿⁿᵉⁿherz – denn eine
Forderung ist sofort fällig (das Zahlungsziel beträgt hier üblicherweise
ca. 14 Tage), ein separates Kreditkonto (ein auf den bestimmten Vorgang
bezogener Kontokorrent) wird für diesem Augenblick NICHT eingerichtet.
> Das ist der Grund, warum so manches Hotel Deine Visakarte nicht
> annehmen will.
Aha!
> Mich wundert, daß die Geldwirtschaft nicht längst auf diese
> Anforderung reagiert hat.
Ja!
> Ob ein Kunde für einen bestimmten Betrag gut ist oder nicht, wird
> heute online abgefragt. Auf einem Girokonto eine Vormerkung
> einzutragen sollte computertechnisch kein Hexenwerk sein.
Nein. Außer, man macht sich eines, oder es ist ihnen egal.
> Gerade in diesen Zeiten liegt auf meinem Girokonto mehr Geld herum,
> als das Limit meiner Kreditkarte beträgt.
Auf dem Girokonto hat es „durchlaufende Gelder“, der Saldo dort kann
sich also minütlich ändern – gegen Monatsende kann dieser auch mal gegen
Null tendieren (🥶).
Aber ich habe just bei derselben Bank auch noch ein Tagesgeldkonto, und
da ist für gewöhnlich immer was drauf, das sind meine Rücklagen. Und ich
habe, eben dort, auch noch ein Depot, auf das man zugreifen kann, wenn
es anders nicht mehr geht. Das heißt: die Bank weiß was ich habe, daran
kann es also nicht liegen.
> Ich halte es schon für ärgerlich, daß man gerade im Ausland (wo man
> das nicht unproblematisch per Telefon klären kann) deswegen Probleme
> bekommen kann.
Ja. Aber vielleicht kommt das ja noch? Ich kann freilich nicht in die
Zukunft gucken, aber so wie es ist wird es nicht bleiben.
👋 𝓔𝓻𝓲𝓴𝓪 𝓒𝓲𝓮𝓼𝓵𝓪 😷️
☝️ alles bewegt sich, alles dreht sich, nur der Wandel ist beständig!