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Brief von SCHUFA, Information über DSGVO

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Martin Eckel

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Aug 22, 2020, 7:52:45 AM8/22/20
to
Hallo,

heute bekam ich einen Brief von der SCHUFA:

"SCHUFA-Information gemäß Art. 14 der Datenschutz-Grundverordnung".

Ich hab noch nie mit der SCHUFA zu tun gehabt. Vermutlich bin ich dort
gelistet, da ich Kredite habe bzw. hatte. Hab aber immer alles brav
bezahlt :-)

Also, warum bekomme ich so einen Brief. Und warum jetzt, DSGVO ist ja
nun schon seit 2018 aktuell...

Gruß,
Martin Eckel

Stefan Krieg

unread,
Aug 22, 2020, 8:26:40 AM8/22/20
to
Martin Eckel <martin...@t-online.de> wrote:
> Hallo,
>
> heute bekam ich einen Brief von der SCHUFA:
>
> "SCHUFA-Information gemäß Art. 14 der Datenschutz-Grundverordnung".
>
> Ich hab noch nie

...direkt...

> mit der SCHUFA zu tun gehabt. Vermutlich bin ich dort
> gelistet, da ich Kredite habe bzw. hatte. Hab aber immer alles brav
> bezahlt :-)

Wenn du private Kredite hast/hattest, dann hast du mit hoher
Wahrscheinlichkeit eine Klausel im Kreditvertrag unterschrieben, die die
Weiterleitung, Verarbeitung und Speicherung deiner Daten bei/durch die
Schufa regelt.

> Also, warum bekomme ich so einen Brief. Und warum jetzt, DSGVO ist ja
> nun schon seit 2018 aktuell...

Absatz (3) regelt, *wann* dir die Informationen mitgeteilt werden müssen
(Absätze (1) und (2), *welche* Infos dir mitgeteilt werden müssen).
Vielleicht hat es ja vor kurzem eine Änderung deiner bei der Schufa
gespeicherten/verarbeiteten Daten gegeben? Zum Beispiel die Meldung über
einen erfolgreich zurückgezahlten Kredit? Oder die Eröffnung/Schließung
eines Kontos?

https://dsgvo-gesetz.de/art-14-dsgvo/

Ich habe (noch) keinen Brief direkt von der Schufa bekommen (ich hatte oder
habe aber auch keine Kredite). Kommt also auf den Inhalt deines Schreibens
an.

--
gruß aus berlin,
der stef

Martin Eckel

unread,
Aug 22, 2020, 10:54:03 AM8/22/20
to
Am 22.08.2020 um 14:37 schrieb Frank Graf:
> Mir ist nicht bekannt dass die Schufa unaufgefordert Auskünfte nach DSGVO
> verschickt. Das verursacht (geringe) Kosten bei denen.

Nein, es ist ja auch keine DSGVO-Auskunft.

"mit diesem Schreiben erhalten Sie gemäß der Datenschutz-Grundverordnung
(DS-GVO) Informationen über das SCHUFA-Verfahren" bla bla bla siehe
Rückseite.

Rückseite: "SCHUFA-Informationen nach Art. 14 DS-GVO" und viel blabla
über die Datenverarbeitung.

Keine persönlichen Informationen. Augenscheinlich nur ein Info-Brief.
Mich wundert nur, wieso ich sowas 2018 noch nicht bekommen habe, denn
ich habe keinen neuen Kredit oder ähnliches...

Martin Eckel

unread,
Aug 22, 2020, 10:59:15 AM8/22/20
to
Am 22.08.2020 um 14:26 schrieb Stefan Krieg:
> Absatz (3) regelt, *wann* dir die Informationen mitgeteilt werden müssen
> (Absätze (1) und (2), *welche* Infos dir mitgeteilt werden müssen).
> Vielleicht hat es ja vor kurzem eine Änderung deiner bei der Schufa
> gespeicherten/verarbeiteten Daten gegeben? Zum Beispiel die Meldung über
> einen erfolgreich zurückgezahlten Kredit? Oder die Eröffnung/Schließung
> eines Kontos?

Ich habe im Oktober 2019 meine Hypothek abgezahlt. Und im Sommer 2019
lief eine Autofinanzierung ab.

> Ich habe (noch) keinen Brief direkt von der Schufa bekommen (ich hatte oder
> habe aber auch keine Kredite). Kommt also auf den Inhalt deines Schreibens
> an.

Ja viel Inhalt gibts da gar nicht, außer viel bla bla über die ganzen
DS-GVO Regeln. Keine persönlichen Infos (außer meinem Namen und meiner
Adresse).
Ich würd ja prinzipiell sagen, daß ist ein ganz normaler Infobrief wegen
der DS-GVO ("Die DS-GVO ist eine mit dem 25. Mai 2018 wirksame
Verordnung [...]" steht ja auch so im Brief) - kommt nur ein bißchen
spät, mehr als 2 Jahre nach Inkrafttreten...

Stefan Krieg

unread,
Aug 22, 2020, 11:48:34 AM8/22/20
to
Martin Eckel <martin...@t-online.de> wrote:
[...]
>
> Ja viel Inhalt gibts da gar nicht, außer viel bla bla über die ganzen
> DS-GVO Regeln.

Dann schreib doch zurück und frage, warum du jetzt diesen Brief bekommen
hast.

Andreas M. Kirchwitz

unread,
Aug 23, 2020, 10:54:24 AM8/23/20
to
Martin Gerdes <martin...@gmx.de> wrote:

> Das gibt dann einen Schufa-Score von 75%: "sehr hohes Risiko".
>
> Ich vermute, das sieht bei mir nicht entscheidend besser aus: Zugegeben
> nicht ganz so viele Konten und Kreditkarten, aber keine
> Zahlungsstörungen, dafür aber (Höchste Vorsicht!) keine Kreditnutzung.
>
> So ein Zahlungsverhalten muß ja einfach verdächtig sein!

Mich würde interessieren, ob Schufa & Co. ihren Kunden tatsächlich
einen Mehrwert bieten, der über den bloßen Zufall hinausgeht.

Immer wenn man zufällig erfährt, welche Faktoren anscheinend den
Score nach unten oder oben beeinflussen, wundert es mich, wie sich
das allen Bürgern überstülpen lässt. Manche Scores mögen dadurch
zuverlässiger werden, andere jedoch definitiv auch unzuverlässiger.

> Ich habe zwar bisher keine Notwendigkeit dafür gesehen, aber vielleicht
> hole ich mir ja doch mal meine Schufa-Auskunft. Oder ich lasse es und
> spare mir den Herzkasper.

Solange ich überall das bekomme, was ich möchte, spare ich mir die
Lebenszeit und ignoriere Schufa & Co.

Im Freundeskreis haben manche eine Selbstauskunft beantragt, nicht
weil sie Probleme mit etwas hatten, sondern einach nur aus Neugier.

Bei keinem ging es gut aus. Meistens war irgendwas falsch, und sei
es nur eine Kleinigkeit, dann will man das natürlich nicht auf sich
sitzen lassen und opfert Lebenszeit, solchen Firmen gratis ihre
kaputten Datenbanken in Ordnung zu bringen. Und selbst wenn nichts
offenkundig falsch war, so fühlte man sich von der Bewertung (Score)
herabgewürdigt, die man sich nämlich viel besser vorgestellt hatte,
weil man glaubte, ein mustergültiger Verbraucher zu sein.

"Alles, was man im Leben braucht, ist Unwissenheit und Selbstvertrauen,
dann ist der Erfolg sicher." (Mark Twain)

In diesem Sinne ... Andreas

Stefan Krieg

unread,
Aug 23, 2020, 2:31:46 PM8/23/20
to
Andreas M. Kirchwitz <a...@spamfence.net> wrote:

> Mich würde interessieren, ob Schufa & Co. ihren Kunden tatsächlich
> einen Mehrwert bieten, der über den bloßen Zufall hinausgeht.

Kunden der Schufa sind Banken/Sparkassen/Leasinggesellschaften/andere
Kreditgeber, Versandhandelsunternehmen, Telekommunikationsunternehmen,
Möbelhäuser usw. (Auflistung sicherlich irgendwo auf der Schufa-Website
umfänglicher zu finden).
Die zahlen alle zusammen Millionen von Euro jedes Jahr für diese bloß
zufälligen (und damit aus VaR-Sicht unnützen) Ergebnisse, obwohl die
meisten von ihnen *zusätzlich* noch professionelle und personell gut
bestückte Risikomanagementabteilungen beschäftigen.
Haben wahrscheinlich alle zu viel Geld.

> Immer wenn man zufällig erfährt, welche Faktoren anscheinend

(!!)

> den Score nach unten oder oben beeinflussen, wundert es mich, wie sich
> das allen Bürgern überstülpen lässt.

Eben - *anscheinend*. Das heißt ja nicht zwingend, dass das so ist. Und
*wenn* es so ist, heißt das nicht zwingend, dass die Ergebnisse bei
vorgegebenem Konfidenzniveau für das jeweilige Risikoportfolio
fehlerhaft/unbrauchbar wären.
Schon gewusst, dass es zahlreiche Bürger gibt, für die die Schufa sich
anhand der vorhandenen Daten *nicht* in der Lage sieht, bestimmte
Branchenscores zu errechnen?

> Manche Scores mögen dadurch
> zuverlässiger werden, andere jedoch definitiv auch unzuverlässiger.

„Definitiv“? Du bist einer der weniger Insider, die die Scoring-Modelle der
Schufa (hint: es gibt verschieden Scores) en detail kennen und genügend
Expertenwissen in (VaR-)Statistik besitzen, um die Leistungsfähigkeit
beurteilen zu können?

[...]
> Im Freundeskreis haben manche eine Selbstauskunft beantragt,
[...]
> so fühlte man sich von der Bewertung (Score)
> herabgewürdigt, die man sich nämlich viel besser vorgestellt hatte,
> weil man glaubte, ein mustergültiger Verbraucher zu sein.

Die haben -leider- das *Prinzip* von Scoring nicht verstanden.
Möglicherweise hat das ja einen Grund, weshalb für verschiedene Branchen
unterschiedliche Scores existieren und in einigen Branchen *zusätzlich* zu
den Scores *individuelle* sog. Schufa-Merkmale geliefert werden?

Aber heute diskutieren wir ja auch alle umfänglich hintergrundwissend über
„R-Werte“ und ähnlichen Kram :-)
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