Nun meine Frage: Im Extremfall waere das ja mehr als
das 2,5 fache des Seriendrucks, sind Turbolader im
Normalfall wirklich so weit unter ihren Toleranzgrenzen
eingesetzt? Die 15.5 psi soll man zwar per Regler
nur kurzzeitig einsetzten, aber 12 psi sollen als
Normaleinstellung problemlos moeglich sein (Immerhin
auch noch das doppelte des Seriendrucks)
Ist sowas technisch wirklich vorstellbar?
Im voraus vielen Dank
Theo
Dem Turbolader ist das egal, die Frage ist nur ob der Motor
das mitmacht. Bzw. ob der Motor die zusätzliche Luftmenge
auch mit Sprit versorgt, aber bei den 2,5 fachen Druck,
würde wahrscheinlich bei Dauerbelastung der Motor auseinanderfliegen.
peter
Moin,
Ich fahre einen Porsche 944 Turbo/S. Werksseitig beträgt der Ladedruck 0,75
bar. Durch Chiptuning sind bis zu 1 und mehr bar möglich. Durch ein
"Dampfrad" (manuelle Ladedruckregelung) werden 1,2 bar erzielt. Danach ist
es aus mit der von Porsche ausgestellten Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Im Normalfall tritt ab 1,0 bar ein Notlaufprogram in Kraft was die Leistung
des Laders herabsenkt.
Bei normalen Motoren glaube ich jedoch kaum das der Motor über das 2 Fache
des Ladedrucks
aushält, was nicht heist das es nicht geht.
Gruss Markus
Tach,
die von Dir genannten Druckwerte sind - absolut gesehen - relativ
niedrig:
6 psi = 0.42 bar
9 psi = 0.63 bar
12 psi = 0.84 bar
15.5 psi = 1.085 bar
Verglichen mit den von Markus Hildebrand geposteten Ladedruckwerten
des Porsche 944S (normal 0.75 bar, Tuning 1 bar, Extremtuning 1.2 bar)
klingen die Werte des Probe GT nicht unrealistisch.
Anders ausgedrückt: Der Probe ist serienmäßig relativ schwach aufge-
laden, so daß eine verzweieinhalbfachung des Ladedrucks auf einen
Wert führt, der nur knapp oberhalb dem eines frisierten 944S liegt.
Grüße
Matthias Meerwein
Der Vergleich von Ladedrucken bei verschiedenen Fahrzeugtypen macht kaum Sinn, weil der maximale Ladedruck auf die Motorauslegung abgestimmt ist. Um einen hohen Ladedruck zulassen zu können muß die Grundkompression entsprechend niedrig sein z.B. 8,0:1 . Dann kann man viel reinblasen ohne die Klopfgrenze permanent zu überschreiten. Solche Motoren sind im Teillastbereich (wenn kein positiver Ansaugdruck herrscht) wegen ihrer niedrigen Verdichtung sehr unökonomisch (schlechter Wirkungsgrad ) haben aber eine hohe Spitzenleistung weil 1bar Ladedruck (bei isothermen Verhältnissen) einer Verdopplung des Hubraumes entspricht. Entsprechend ungut sind sie zu fahren.
Der andere Weg besteht darin einen Motor mit relativ hoher Grundverdichtung ( 9,2-9.5:1) mit geringerem Ladedruck Leistungs zu steigern. Das nennen VOLVO und SAAB z.B. soft turbo. Die haben zwar eine geringere Spitzenleistung aber haben dafür kein Turboloch und sind wesentlich verbrauchsgünstiger.
Dein Probe ( ich glaube der hat einen MAZDA Motor) ist eben ein solcher soft turbo, du brauchst ja nur nachsehen welches Verdichtungsverhältnis angegeben ist. Ich glaube nicht daß dieser Motor einen Ladedruck von 1 bar auf Dauer aushält , wenn du nicht gleichzeitig die Verdichtung zurücknimmst.
Marcel Baum