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Endlich: Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-Modelle

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Karl Müller

unread,
Jan 9, 2024, 3:12:27 AMJan 9
to
Eigentlich will ich nur von A nach B, aber jetzt, mit dieser Ankündigung
von VW, wird das Autofahren wieder zum Vergnügen, selbst im Stau. Endlich
mal jemand Intelligentes als ständigen Beifahrer und nicht irgendwelche
Nörgler, die ständig "wann geht es endlich weiter" von sich geben

Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf gewartet

<https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-
Modelle-9590833.html>

Jetzt schnell noch ein paar VW-Aktien beschaffen bevor die anderen
dahinter kommen welche Revolution sich da anbahnt. Wenn alles richtig
läuft dann kann ich mir von dem Aktiengewinn bald so ein intelligentes
Auto zulegen

mfg

Karl

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 9, 2024, 3:20:44 AMJan 9
to
Am 09.01.24 um 09:12 schrieb Karl Müller:
Ja, das halt ich auch für eine ideale Ablenkung vom Auto steuern: Eine
KI, die zum Schwindeln und Konfabulieren neigt.


Brillant.

(das war Sarkasmus, wer es nicht gemerkt haben sollte...)

Herbert Albrecht

unread,
Jan 9, 2024, 4:44:04 AMJan 9
to
Am 09.01.2024 um 09:20 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Am 09.01.24 um 09:12 schrieb Karl Müller:
>> Eigentlich will ich nur von A nach B, aber jetzt, mit dieser Ankündigung
>> von VW, wird das Autofahren wieder zum Vergnügen, selbst im Stau. Endlich
>> mal jemand Intelligentes als ständigen Beifahrer und nicht irgendwelche
>> Nörgler, die ständig "wann geht es endlich weiter" von sich geben
>>
>> Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf gewartet
>>
>> <https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-
>> Modelle-9590833.html>

Ich finde den Text unter
https://www.msn.com/de-de/lifestyle/shopping/volkswagen-integriert-chatgpt-in-neue-modelle/ar-AA1mDXUw.
Der obere Link liefert nur Fehler 404, sogar, wenn man ihn repariert.
>>
>> Jetzt schnell noch ein paar VW-Aktien beschaffen bevor die anderen
>> dahinter kommen welche Revolution sich da anbahnt. Wenn alles richtig
>> läuft dann kann ich mir von dem Aktiengewinn bald so ein intelligentes
>> Auto zulegen

Na, nu mal langsam. VW stellt ein System vor, mit dem man bestimmte
Funktionen mit 'natürlicher Sprache' abrufen kann. Das kann inzwischen
wohl jedes Handy. Wie gut ist es?

Ich bin etwas skeptisch, was Missbrauch von Alltagsdaten durch
Tech-Konzerne und Staat angeht. Nicht so extrem wie Sieghart, der lt.
eigener Aussage kein Handy nutzt. Ich verwende es zwar, aber solche
Funktionen, die meiner Meinung nach keinen Mehrwert bieten, nutze ich nicht.

Im Auto könnte aber mit Sprachsteuerung ein Mehrwert entstehen. Bei
meinem eigenen Auto lerne ich schnell, wo die Hebel und Tasten sind und
bediene sie ohne hinzusehen im dichten Verkehr und im Dunkeln, aber das
eigene Auto wird ja hysterisch bekämpft. Bei mir vor der Tür ist das
Abstellen nur noch gestattet, wenn ich bestimmte Voraussetzungen erfülle
oder größere Mengen Geld dafür abdrücke.

Andererseits stehen hier überall Mietwagen rum und für viele Leute, die
das Geschäftsgebiet des Anbieters nie verlassen, ist es wohl bequemer,
mit sowas rumzufahren. Das sind immer andere Hersteller/Modelle/Typen
(die die Verleihfirma besonders günstig bekommen hat).
>
> Ja, das halt ich auch für eine ideale Ablenkung vom Auto steuern: Eine
> KI, die zum Schwindeln und Konfabulieren neigt.

Zitat aus dem obigen Link: "So sollen VW-Kunden künftig in natürlicher
Sprache mit dem Fahrzeug kommunizieren. Der Assistent wird über den
Befehl "Hallo IDA" aufgerufen. Alternativ lässt sich der Assistent über
eine Taste am Lenkrad aktivieren."

> Brillant.

Sagen wir mal: Nützlich. Anstatt 20 Tasten und Hebel auszuprobieren, die
dann oft etwas ganz Anderes bewirken (oder auch garnichts, die Funktion
könne kaputt sein) ein Druck auf die Taste am Lenkrad - und los gehts.

Blinker links
Heizung auf 22 Grad
Licht an
Navigiere nach Kirchenstrasse 27.
<Rückfrage: In Hamburg?>
Ja, in Hamburg
Scheibenwischer langsam

u.s.w.

Bei längeren Reisen käme dann der Fabuliermodus von ChatGPT dran, aber
halt - solche Reisen würden das Geschäftsgebiet der Mietwagenfirma
verlassen und damit teuer. Richtig teuer.

Herbert




Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 9, 2024, 5:41:04 AMJan 9
to
Am 09.01.24 um 10:44 schrieb Herbert Albrecht:
Die Diskussionen mit der KI kann ich mir gut vorstellen... Als Modell
gilt Bombe Nr. 20 in "Dark Star".
--
Bitt um Vrzihung, di Tast " " klmmt manchmal...

HC Ahlmann

unread,
Jan 9, 2024, 6:38:45 AMJan 9
to
Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:

> Im Auto könnte aber mit Sprachsteuerung ein Mehrwert entstehen. Bei
> meinem eigenen Auto lerne ich schnell, wo die Hebel und Tasten sind und
> bediene sie ohne hinzusehen im dichten Verkehr und im Dunkeln, aber das
> eigene Auto wird ja hysterisch bekämpft. Bei mir vor der Tür ist das
> Abstellen nur noch gestattet, wenn ich bestimmte Voraussetzungen erfülle
> oder größere Mengen Geld dafür abdrücke.
>
> Andererseits stehen hier überall Mietwagen rum und für viele Leute, die
> das Geschäftsgebiet des Anbieters nie verlassen, ist es wohl bequemer,
> mit sowas rumzufahren. Das sind immer andere Hersteller/Modelle/Typen
> (die die Verleihfirma besonders günstig bekommen hat).

Statt Sprachsteuerung hilft auch Standardisierung der konventionellen
Bedienungseinrichtungen – die Bahn hat es mit dem Einheitsführerstand
der Baureihe 111 schon 1974 vorgemacht – und wesentliche Bedienelemente
von Autos wie Gas, Bremse, Kupplung, Blinker und Wischer kann man auch
heute blind bedienen, weil sie gleich angeordnet sind. Aber mir kommt es
so vor, als wäre der Höhepunkt standadisierter Bedienelemente im Auto
überschritten, weil Touchscreens viel mehr Designmöglichkeiten bieten,
die weidlich ausgenutzt werden, um sich von der Konkurrenz anzuheben.
Keep it simple, stupid.

Im Übrigen halte ich einfache Elektrik und "dumme" Elektronik für
langlebiger als hochgradig vernetzte Steuergeräte, die einen Server im
Hintergrund benötigen. Sobald das wirtschaftliche Interesse des
Herstellers erschöpft ist, stellt er den Dienst ein und den abhängigen
Autos fehlen Funktionen: "Start nicht möglich. Unbekannter
Servicestand." Schöne neue Welt.
--
Munterbleiben
HC

Ulf Kutzner

unread,
Jan 9, 2024, 6:49:24 AMJan 9
to
Ahlmann schrieb am Dienstag, 9. Januar 2024 um 12:38:45 UTC+1:


> Im Übrigen halte ich einfache Elektrik und "dumme" Elektronik für
> langlebiger als hochgradig vernetzte Steuergeräte, die einen Server im
> Hintergrund benötigen. Sobald das wirtschaftliche Interesse des
> Herstellers erschöpft ist, stellt er den Dienst ein und den abhängigen
> Autos fehlen Funktionen: "Start nicht möglich. Unbekannter
> Servicestand." Schöne neue Welt.

Hach ja, und noch nicht vom Tisch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Newag#Kritik

Sebastian Suchanek

unread,
Jan 9, 2024, 1:02:21 PMJan 9
to
Am 09.01.2024 um 12:38 schrieb HC Ahlmann:

> [...]
> Statt Sprachsteuerung hilft auch Standardisierung der konventionellen
> Bedienungseinrichtungen – die Bahn hat es mit dem Einheitsführerstand
> der Baureihe 111 schon 1974 vorgemacht – und wesentliche Bedienelemente
> von Autos wie Gas, Bremse, Kupplung, Blinker und Wischer kann man auch
> heute blind bedienen, weil sie gleich angeordnet sind.
> [...]

...bis Tesla kam und es für eine gute Idee hielt, den Blinker auf zwei
Knöpfe auf dem Lenkrad[1] und die Einstellung der
Scheibenwischergeschwindigkeit in irgend ein Touchscreen-Untermenü zu
packen[2].

Der Mercedes-typische Blinker-Scheibenwischer-Kombihebel ist zwar
durchaus gut zu bedienen, entspricht aber halt auch nicht dem von Dir
postulierten Quasi-Standard. (Die ebenfalls Mercedes-typische
"Fuß-Handbremse" auch nicht...)


HTH,

Sebastian

______
[1] https://www.youtube.com/shorts/iPsuOLfEDm0
[2]
https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/tesla-touchscreen-handyverbot/

Ralf Koenig

unread,
Jan 11, 2024, 5:32:05 AMJan 11
to
Am 09.01.2024 um 10:44 schrieb Herbert Albrecht:
> Am 09.01.2024 um 09:20 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>> Am 09.01.24 um 09:12 schrieb Karl Müller:
>>> Eigentlich will ich nur von A nach B, aber jetzt, mit dieser Ankündigung
>>> von VW, wird das Autofahren wieder zum Vergnügen, selbst im Stau.
>>> Endlich
>>> mal jemand Intelligentes als ständigen Beifahrer und nicht irgendwelche
>>> Nörgler, die ständig "wann geht es endlich weiter" von sich geben
>>>
>>> Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf gewartet
>>>
>>> <https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-
>>> Modelle-9590833.html>
>
> Ich finde den Text unter
> https://www.msn.com/de-de/lifestyle/shopping/volkswagen-integriert-chatgpt-in-neue-modelle/ar-AA1mDXUw. Der obere Link liefert nur Fehler 404, sogar, wenn man ihn repariert.

Funktioniert:
https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-Modelle-9590833.html

Der Artikel ist aber technisch inhaltsarm.

Der Autor Andere Kramer ist laut seiner Bio Germanist und Historiker.
Das sieht mir irgendwie nach Fachkräftemangel selbst bei heise.de aus.

> Sagen wir mal: Nützlich. Anstatt 20 Tasten und Hebel auszuprobieren, die
> dann oft etwas ganz Anderes bewirken (oder auch gar nichts, die Funktion
> könne kaputt sein) ein Druck auf die Taste am Lenkrad - und los gehts.

Die "20 Tasten und Hebel" können kaputt sein, aber diese Taste am
Lenkrad nicht? Ach so, es bleibt ja alternativ "Hallo Ida".

> Blinker links

Blinkt dann links. Die Ausgeh-O-Matik schaltet es irgendwann wieder ab.

> Heizung auf 22 Grad

Ida: "Dieses Fahrzeug hat eine Mehrzonen-Klimaanlage. Für welche Zone
möchten Sie 22 Grad?"
Herbert: "Für meine Frau."
Ida: "In welcher Zone sitzt ihre Frau?"
Herbert: "Na neben mir. Diese Karre hier hat mehrere Innenraum-Kameras,
da musst du doch nicht fragen, wo meine Frau sitzt."
Ida: "Keine Passagierin in diesem Fahrzeug entspricht dem gelernten
Aussehen ihrer Frau. Auch über die Gewichtserkennung der Sitzmatten
konnte ich ihre Frau nicht zuordnen. Daher: Auf welchem Platz sitzen Sie
oder Ihre Frau?"
Herbert denkt sich: <F*ck up, Ida.> Sagt aber nix.
Ida: <interne Wartezeit abgelaufen> Außer Ihnen ist nur 1 weiterer
Passagier im Fahrzeug, der ansgeschnallt ist. Ich habe dort die Heizung
auf 22 Grad eingestellt.
Herbert: <denkt sich: Na geht doch, warum nicht gleich so!>

BTW: Die Frau hatte einfach ihre Pudelmütze noch auf. Und einen Rucksack
auf dem Schoß.

Nach einiger Zeit merkt die Frau, dass es da sehr kalt auf der
Beifahrerseite rauskommt.

Frau: "Hallo Ida, warum kommt es denn hier so kalt raus?"

Ida: "Die Isttemperatur in Zone Beifahrer sind 66 Grad. Für eine
Solltemperatur von 22 Grad habe ich den Klimakompressor mit 100% Taktung
aktiviert und die Luftverteilung hinter dem Innenraum-Verdampfer der
Klimaanlage auf die Zone Beifahrer gelenkt, sowie die Ausströmerdüsen
auf 100% geöffnet. So soll die Zieltemperatur möglichst flott erreicht
werden. Ich tue, was ich kann, für Ihr Wohlergehen in Ihrem neuen VW."

Frau: <nimmt ihre Mütze und stopft sie erstmal in die
Ausströmer-Lüftungsdüsen oben. Daraufhin kommt es an den Füßen kalt
raus. Dort stellt sie dann den Rucksack davor>. Das ganze wird halbwegs
erträglich. Aber für ein neues Auto: immer noch enttäuschend.

Herbert: <geht ins Menü, kontrolliert und sieht da -6°C für Zone
Beifahrer. Und wundert sich.> Und regelt dann auf 22°C. Das kommt bei
der Frau nur verzögert an, weil diese ja die Ausströmer oben und unten
geblockt hat. Sie unterhalten sich noch 30 min über das Scheißauto und
Herbert bekommt enen Brass.

Incident Report an VW: Eure Spracherkennung ist scheiße. <Dazu ein
Datenpaket von 50 MB mit den letzten Sprachkommandos, und einem fetten
Bus-Log aller Aktionen im Fahrzeug.>

Incident Management bei VW: kann damit nix anfangen, gibt es weiter an
Problem Mgmt.

Problem Management bei VW plus Spezialisten von Cerence: Brauchen
erstmal einige Wochen, um das Zeug auseinanderzu puzzeln und zu
analysieren. Außerdem haben sie noch 987.458 weitere Incidents mit
ähnlichem Szenario für Spracherkennung, davon 4.636 für die
Temperaturregelung. Nachdem sie sich durch den Berg an Daten
durchgekämpft haben, stellen sie fest: Cerence hat das System so
trainiert, dass Temperaturangaben ohne Einheit auf Grad Fahrenheit
gehen. In den Tests in den USA hat das auch super funktioniert. In die
Trainingsdaten für die Eingabesprache Deutsch hingegen hat man das 1:1
so übernommen, weil eine Übersetzungs-KI einfach nur die
US-amerikanischen Trainingsdaten ins Deutsche übersetzt hat. Die
Einheitenkonvertierung blieb dabei außer Acht, weil Indern und
Kenianern, die das überwachen und an die die Kontrolle outgesourct war,
das wumpe war.
Die angewiesenen "22 Grad" wurden dann also als 22°F interpretiert, und
das sind -6°C. Die Plausibilitätsprüfung über ein Objekt "Mütze" bei der
Frau, hat das auch durchgehen lassen.

Eine Wochen später kommt dann ein Software-Update, das das reparieren
soll. Das Change Ticket dafür wurde in deutsch von einer VW-Abteilung
geschrieben, dann ins englische übersetzt für Cerence. Diese haben es
nach Telugu übersetzen lassen, weil die englischsprachigen Programmierer
in Hyderabad 10 US-$ mehr pro Stunde haben wollen. Die Telugu sprechende
Programmierin mit High-School-Kurs in JavaScript und HTML und einem
Abendkurs in "KI und ChatGPT" will zuerst an der Codebasis, die in Go
geschrieben ist, rumfrickeln. Das verhindert eine Senior Test Engineerin
bei Cerence, indem sie ihren Git-Commit nicht in den Production Branch
im Git-Repo mergen lässt und mahnt an, dass die Trainingsdaten gefixt
werden müssten.
Nun geht das an Data Specialists in Bangalore. Sie wühlen sich nun die
100 GB Trainingsdaten und überlegen sich einen Fix. Nachdem sie in einer
Brainstorming-Session die Alternativen durchgegangen sind, ändern sie
die Trainingsdaten doch nicht (zu aufwändig, zu riskant), sondern nehmen
in die Funktion zum Soll-Temperatur bestimmen als der KI nachgelagerte
Korrekturfunktion eine Einflussvariable vom Ortungsdienst (Location
Service) mit rein. Paar Tester:innen in Südafrika nehmen das ab. Cerence
lässt es in den Production Branch. VW braucht einige Monate, bis sie die
Abnahme erteilen. Das Sw-Update wird ausgerollt.

Irgendwann kommt das neue Release raus. Es trifft 1 Jahr später auf den
VW von Herbert, aus dem das alles kam. Deutsche Kunden sind einigermaßen
happy, haben davor aber die Software in Foren als "komplett unbrauchbar"
verschrien, womit die Absatzzahlen eingebrochen sind.

Zwei Wochen später kommt ein US-Freund zu Herbert. Herbert leiht ihm den
VW. Der US-Freund fährt im Hochsommer nach Neuschwanstein, und sein
erster Sprachbefehl: "Hello Ida, it's terrible in here. Set A/C to 68
degrees." Ida: "OK, set A/C to 68 degrees."

Und Ida: wirft die Wärmepumpe und den el. Heizer an, um die 68°C zu
erreichen. Denn auf dem Anwendungsgebiet Deutschland werden ab nun von
der neuen Software alle Grad-Befehle ohne Einheit intern mit °C ergänzt.
Ein Plausi-Check ist bei 70°C und hat die Zieltemperatur noch durchgehen
lassen.

Mit einem neuen schimpfenden Incident Ticket über die scheiß natürliche
Spracherkennung geht der ganze Apparillo dann von vorne los.

Parallel hat der Einkauf von VW längst schon wieder Knöppe und Taster
bestellt und die Entwicklung ein Facelift umgefrickelt, um dem
Absatzschwund entgegen zu wirken.

1 Jahr später hat man als neue Idee, pro Zielmarkt (oder pro
Eingabesprache?) andere Trainingsdaten zu benötigen, um mehrere
KI-Modelle zu trainieren. Ein Entwicklungs-Team macht sich auf, wie man
das dann für länderübergreifende Fahrten nutzt oder für Mehrsprachigkeit
in einem Land. Eine IT-Ressourcen-Beschaffung bestellt für das MIB der
nächsten Generation 2x soviel CPU-Power, 4x so viel RAM und 8x so viel
Flash-Speicher, um die mehreren KI-Modelle halten und bedarfsweise
laufen lassen zu können.

Die IT mietet 30-fache Server-Kapazität für das Training der Modelle an.
Das Controlling bekommt nen Herzinfarkt, weil sie jetzt neue Knöppe und
Schalter bestellt haben, das neue MIB so teuer wurde, und auch mehr
Cloud-Server-Kapazität für das Training von KI-Modellen bezahlen. Das
Finanzwesen schimpft über die Mehrausgaben, das Marketing muss die
Ausgaben pro VW um 300 EUR erhöhen, damit die operative Marge wieder stimmt.

Ein Jahr später wird in Taiwan eine zentrale Fabrik für Flashspeicher
von chinesischen Mini-Drohnen ausgekundschaftet und dann von Raketen
überraschend angegriffen.

> Licht an
Herbert: Licht an

Ida: Dieses Fahrzeug hat Abblendlicht und Rücklicht, Parklicht,
Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Leselicht vor rechts
oder links, Leselicht für die Fond-Passagiere, Ambientelicht,
Kofferraumlicht. Es gibt auch Autobahnlicht, Schlechtwetterlicht,
Tagfahrlicht. Welches Licht meinen Sie?

Herbert: Junge, Junge, das ist aber viel. Das normale Licht halt.

Ida: Ich habe die Lichtautomatik eingeschaltet, und diese hat unter den
jetzigen Umständen Abblendlicht und Rücklicht eingeschaltet. Sie wird
das Licht automatisch wechseln, wenn die Umgebungsbedingungen sich
verändern. Übrigens, dieses Fahrzeug hat adaptive Matrix-Scheinwerfer
für das Abblendlicht. Wollen Sie jetzt die Einstellungen für die
adaptiven Matrix-Scheinwerfer kontrollieren und dann konfigurieren?

Herbert: Nein, verdammt, halt die Fresse. Die Matrix-Dinger sind mir
komplett wumpe. Ich wollte einfach nur das Licht an haben.

Ida: Ich habe Sie leider nicht verstanden. Meinten Sie ein anderes
Licht? Soll ich die Liste wiederholen?

Herbert: $%§%§$%§%§!!!

Natürliche Sprache ist also einfach mal was doofes. Es hat schon einen
Grund, warum Leute in ihren Sprachanweisungen möglichst gleich irgendwie
halbwegs präzise sein sollten.

> Navigiere nach Kirchenstrasse 27.
> <Rückfrage: In Hamburg?>
> Ja, in Hamburg

Orte, die den Namen Hamburg tragen:
https://geheimtipphamburg.de/geheimtipp/orte-die-den-namen-hamburg-tragen-hamburg-around-the-world/

18x in den USA, dazu noch in Kanada, Südafrika, Brasilien, Bolivien,
Suriname, Peru, Schweden, Chile. Ach, und der große Ort in DE ja auch noch.

Hoffentlich gibt es in "Hamburgö, 457 46 Hamburgsund, Schweden", keine
Straße, deren Name sich mit "Kirchenstraße" übersetzen lässt.

> Scheibenwischer langsam

Ida: "Der Regensensor erkennt keinen Regen auf der Scheibe. Möchten Sie
wirklich die Scheibenwischer vorn anschalten? Es droht erhöhter
Verschleiß der Wischerblätter."

Herbert: "Ja, Kruzifix noch'a'mal, jetzt wisch halt und gleich mit
Wischwasser, aber pronto. Da ist Vogelscheiße direkt vor meinen Augen
auf der Scheibe."

Ida: "Ich erkenne Verärgerung in Ihren Worten und Stimmlage. Bitte
erstellen Sie bei Unzufriedenheit ein Support Ticket. Möchten Sie dies
jetzt tun?"

Herbert: "Nein, verdammte Axt. Du sollst endlich mal wischen!"

Ach so , zu der Umleitung an ChatGPT für Fragen, die keine Anweisungen
an die Systeme im Fahrzeug sind:
ein paar Monate später merkt VW dann, wie die Bestellungen an
Neufahrzeugen von Polizei, Bundeswehr, Kommunalbehörden zurückgehen,
weil diese damit einen Datenschutz-Vorfall hatten. Wochen später
bemerkte das eine verschlafene, im Aufbau befindliche Einheit für
Cybersecurity, Monate später kam das bei der Beschaffung an.

Grüße, Ralf
Dr. rer. nat. Dipl-Inf.
<Master of Science - Data Science> in spe

Der beschriebene Wahnsinn oben wird auch wieder mein berufliches
Betätigungsfeld sein. :-D Manche Erfahrung aus der Vergangenheit ist da
anekdotisch mit eingearbeitet.

Peter H. Beier

unread,
Jan 11, 2024, 11:19:12 AMJan 11
to
Am 11.01.2024 um 11:32 schrieb Ralf Koenig:

> ... alternativ "Hallo Ida".

[...]

> Grüße, Ralf
> Dr. rer. nat. Dipl-Inf.
> <Master of Science - Data Science> in spe
>
> Der beschriebene Wahnsinn oben wird auch wieder mein berufliches
> Betätigungsfeld sein. :-D Manche Erfahrung aus der Vergangenheit ist da
> anekdotisch mit eingearbeitet.

:-) :-)

--
Mit freundlichen Grüßen
Peter H. Beier
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's.
Skype: "P.Beier"

Sieghard Schicktanz

unread,
Jan 11, 2024, 4:13:06 PMJan 11
to
Hallo Ralf,

Du schriebst am Thu, 11 Jan 2024 11:32:06 +0100:

... eine ungemein realistisch wirkende Geschichte zu den aktuellen
Entwicklungen in der Automobil-, Daten- und Kommunikationstechnik ...

> Grüße, Ralf
> Dr. rer. nat. Dipl-Inf.
> <Master of Science - Data Science> in spe

Viel Erfolg! Die Grundbedingungen für eine erfolgreiche Laufbahn hast Du
ja eindeutig verstanden.

> Der beschriebene Wahnsinn oben wird auch wieder mein berufliches
> Betätigungsfeld sein. :-D Manche Erfahrung aus der Vergangenheit ist da
> anekdotisch mit eingearbeitet.

Welcome in our Brave New World!

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------

Martin K.

unread,
Jan 12, 2024, 8:18:38 AMJan 12
to
Ralf Koenig schrieb am Donnerstag, 11. Januar 2024 um 11:32:05 UTC+1:
>
> Grüße, Ralf
> Dr. rer. nat. Dipl-Inf.
> <Master of Science - Data Science> in spe

Hallo Ralf,
vermutlich bin ich etwas zu früh dran, aber ich gratuliere schon mal dazu :-)

Martin

Herbert Albrecht

unread,
Jan 12, 2024, 1:52:49 PMJan 12
to
Am 11.01.2024 um 11:32 schrieb Ralf Koenig:
> Am 09.01.2024 um 10:44 schrieb Herbert Albrecht:
>> Am 09.01.2024 um 09:20 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>>> Am 09.01.24 um 09:12 schrieb Karl Müller:
>>>> Eigentlich will ich nur von A nach B, aber jetzt, mit dieser
>>>> Ankündigung
>>>> von VW, wird das Autofahren wieder zum Vergnügen, selbst im Stau.
>>>> Endlich
>>>> mal jemand Intelligentes als ständigen Beifahrer und nicht irgendwelche
>>>> Nörgler, die ständig "wann geht es endlich weiter" von sich geben
>>>>
>>>> Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf gewartet
>>>>
>>>> <https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-
>>>> Modelle-9590833.html>
>>
>> Ich finde den Text unter
>> https://www.msn.com/de-de/lifestyle/shopping/volkswagen-integriert-chatgpt-in-neue-modelle/ar-AA1mDXUw. Der obere Link liefert nur Fehler 404, sogar, wenn man ihn repariert.
>
> Funktioniert:
> https://www.heise.de/news/Volkswagen-integriert-ChatGPT-in-neue-Modelle-9590833.html
>
> Der Artikel ist aber technisch inhaltsarm.
>
> Der Autor Andere Kramer ist laut seiner Bio Germanist und Historiker.
> Das sieht mir irgendwie nach Fachkräftemangel selbst bei heise.de aus.
>
Das halte ich für einen Wandel in der Bedeutung von Studienfächern.
Technisches Wissen lenkt da nur ab.

>> Sagen wir mal: Nützlich. Anstatt 20 Tasten und Hebel auszuprobieren,
>> die dann oft etwas ganz Anderes bewirken (oder auch gar nichts, die
>> Funktion könne kaputt sein) ein Druck auf die Taste am Lenkrad - und
>> los gehts.
>
> Die "20 Tasten und Hebel" können kaputt sein, aber diese Taste am
> Lenkrad nicht? Ach so, es bleibt ja alternativ "Hallo Ida".

Was auch zu Missverständnissen führen kann, abhängig davon, welcher
Dialekt gesprochen wird.
>
>> Blinker links
>
> Blinkt dann links. Die Ausgeh-O-Matik schaltet es irgendwann wieder ab.

Na siehste, Ida versteht mich.
>
>> Heizung auf 22 Grad
>
> Ida: "Dieses Fahrzeug hat eine Mehrzonen-Klimaanlage. Für welche Zone
> möchten Sie 22 Grad?"
> Herbert: "Für meine Frau."
> Ida: "In welcher Zone sitzt ihre Frau?"

Da hätte ich gesagt, in der Westzone. Ich bin Wessi.

> Herbert: "Na neben mir. Diese Karre hier hat mehrere Innenraum-Kameras,
> da musst du doch nicht fragen, wo meine Frau sitzt."
> Ida: "Keine Passagierin in diesem Fahrzeug entspricht dem gelernten
> Aussehen ihrer Frau.

Nach der aktuellen Bekleidungsmode sind Männlein und Weiblein kaum zu
unterscheiden. Da hätte ich eher gemurmelt: Wem sagst du das.

Auch über die Gewichtserkennung der Sitzmatten
> konnte ich ihre Frau nicht zuordnen. Daher: Auf welchem Platz sitzen Sie
> oder Ihre Frau?"
> Herbert denkt sich: <F*ck up, Ida.> Sagt aber nix.
> Ida: <interne Wartezeit abgelaufen> Außer Ihnen ist nur 1 weiterer
> Passagier im Fahrzeug, der ansgeschnallt ist. Ich habe dort die Heizung
> auf 22 Grad eingestellt.
> Herbert: <denkt sich: Na geht doch, warum nicht gleich so!>
>
Ha, da ist sie, die künstliche Intelligenz.

> BTW: Die Frau hatte einfach ihre Pudelmütze noch auf. Und einen Rucksack
> auf dem Schoß.

Das brauchts doch gar nicht. Kurze Haare, Sweatshirt, Jeans und
Turnschuhe sind doch genug Tarnung.
>
> Nach einiger Zeit merkt die Frau, dass es da sehr kalt auf der
> Beifahrerseite rauskommt.
>
> Frau: "Hallo Ida, warum kommt es denn hier so kalt raus?"
>
> Ida: "Die Isttemperatur in Zone Beifahrer sind 66 Grad. Für eine
> Solltemperatur von 22 Grad habe ich den Klimakompressor mit 100% Taktung
> aktiviert und die Luftverteilung hinter dem Innenraum-Verdampfer der
> Klimaanlage auf die Zone Beifahrer gelenkt, sowie die Ausströmerdüsen
> auf 100% geöffnet. So soll die Zieltemperatur möglichst flott erreicht
> werden. Ich tue, was ich kann, für Ihr Wohlergehen in Ihrem neuen VW."

Oha, das scheint ein Grauimport aus den USA zu sein, nicht für Europa
eingerichtet. Bei Mietwagen würde ich das nicht erwarten, die Firmen
können die Preise anders drücken.
>
> Frau: <nimmt ihre Mütze und stopft sie erstmal in die
> Ausströmer-Lüftungsdüsen oben. Daraufhin kommt es an den Füßen kalt
> raus. Dort stellt sie dann den Rucksack davor>. Das ganze wird halbwegs
> erträglich. Aber für ein neues Auto: immer noch enttäuschend.
>
> Herbert: <geht ins Menü, kontrolliert und sieht da -6°C für Zone
> Beifahrer. Und wundert sich.> Und regelt dann auf 22°C. Das kommt bei
> der Frau nur verzögert an, weil diese ja die Ausströmer oben und unten
> geblockt hat. Sie unterhalten sich noch 30 min über das Scheißauto und
> Herbert bekommt enen Brass.

Das eigene Privatauto ist eben besser. Auf die eigenen Bedürfnisse hin
eingerichtet.
>
> Incident Report an VW: Eure Spracherkennung ist scheiße. <Dazu ein
> Datenpaket von 50 MB mit den letzten Sprachkommandos, und einem fetten
> Bus-Log aller Aktionen im Fahrzeug.>
>
> Incident Management bei VW: kann damit nix anfangen, gibt es weiter an
> Problem Mgmt.
>
> Problem Management bei VW plus Spezialisten von Cerence: Brauchen
> erstmal einige Wochen, um das Zeug auseinanderzu puzzeln und zu
> analysieren. Außerdem haben sie noch 987.458 weitere Incidents mit
> ähnlichem Szenario für Spracherkennung, davon 4.636 für die
> Temperaturregelung. Nachdem sie sich durch den Berg an Daten
> durchgekämpft haben, stellen sie fest: Cerence hat das System so
> trainiert, dass Temperaturangaben ohne Einheit auf Grad Fahrenheit
> gehen. In den Tests in den USA hat das auch super funktioniert. In die
> Trainingsdaten für die Eingabesprache Deutsch hingegen hat man das 1:1
> so übernommen, weil eine Übersetzungs-KI einfach nur die
> US-amerikanischen Trainingsdaten ins Deutsche übersetzt hat. Die
> Einheitenkonvertierung blieb dabei außer Acht, weil Indern und
> Kenianern, die das überwachen und an die die Kontrolle outgesourct war,
> das wumpe war.

Also eine künstliche Doofheit. Ein profitorientiertes Unternehmen wird
schnell daraus lernen.

> Die angewiesenen "22 Grad" wurden dann also als 22°F interpretiert, und
> das sind -6°C. Die Plausibilitätsprüfung über ein Objekt "Mütze" bei der
> Frau, hat das auch durchgehen lassen.
>
> Eine Wochen später kommt dann ein Software-Update, das das reparieren
> soll. Das Change Ticket dafür wurde in deutsch von einer VW-Abteilung
> geschrieben, dann ins englische übersetzt für Cerence. Diese haben es
> nach Telugu übersetzen lassen, weil die englischsprachigen Programmierer
> in Hyderabad 10 US-$ mehr pro Stunde haben wollen. Die Telugu sprechende
> Programmierin mit High-School-Kurs in JavaScript und HTML und einem
> Abendkurs in "KI und ChatGPT" will zuerst an der Codebasis, die in Go
> geschrieben ist, rumfrickeln. Das verhindert eine Senior Test Engineerin
> bei Cerence, indem sie ihren Git-Commit nicht in den Production Branch
> im Git-Repo mergen lässt und mahnt an, dass die Trainingsdaten gefixt
> werden müssten.

Oh weh.

> Nun geht das an Data Specialists in Bangalore. Sie wühlen sich nun die
> 100 GB Trainingsdaten und überlegen sich einen Fix. Nachdem sie in einer
> Brainstorming-Session die Alternativen durchgegangen sind, ändern sie
> die Trainingsdaten doch nicht (zu aufwändig, zu riskant), sondern nehmen
> in die Funktion zum Soll-Temperatur bestimmen als der KI nachgelagerte
> Korrekturfunktion eine Einflussvariable vom Ortungsdienst (Location
> Service) mit rein. Paar Tester:innen in Südafrika nehmen das ab. Cerence
> lässt es in den Production Branch. VW braucht einige Monate, bis sie die
> Abnahme erteilen. Das Sw-Update wird ausgerollt.
>
> Irgendwann kommt das neue Release raus. Es trifft 1 Jahr später auf den
> VW von Herbert, aus dem das alles kam. Deutsche Kunden sind einigermaßen
> happy, haben davor aber die Software in Foren als "komplett unbrauchbar"
> verschrien, womit die Absatzzahlen eingebrochen sind.

Mietwagenfirmen haben vor Ort wenig Konkurrenz zu fürchten, denen ist
das egal.
>
> Zwei Wochen später kommt ein US-Freund zu Herbert. Herbert leiht ihm den
> VW. Der US-Freund fährt im Hochsommer nach Neuschwanstein, und sein
> erster Sprachbefehl: "Hello Ida, it's terrible in here. Set A/C to 68
> degrees." Ida: "OK, set A/C to 68 degrees."
>
> Und Ida: wirft die Wärmepumpe und den el. Heizer an, um die 68°C zu
> erreichen. Denn auf dem Anwendungsgebiet Deutschland werden ab nun von
> der neuen Software alle Grad-Befehle ohne Einheit intern mit °C ergänzt.
> Ein Plausi-Check ist bei 70°C und hat die Zieltemperatur noch durchgehen
> lassen.
>
> Mit einem neuen schimpfenden Incident Ticket über die scheiß natürliche
> Spracherkennung geht der ganze Apparillo dann von vorne los.
>
> Parallel hat der Einkauf von VW längst schon wieder Knöppe und Taster
> bestellt und die Entwicklung ein Facelift umgefrickelt, um dem
> Absatzschwund entgegen zu wirken.
>
Kluge Idee.

> 1 Jahr später hat man als neue Idee, pro Zielmarkt (oder pro
> Eingabesprache?) andere Trainingsdaten zu benötigen, um mehrere
> KI-Modelle zu trainieren. Ein Entwicklungs-Team macht sich auf, wie man
> das dann für länderübergreifende Fahrten nutzt oder für Mehrsprachigkeit
> in einem Land. Eine IT-Ressourcen-Beschaffung bestellt für das MIB der
> nächsten Generation 2x soviel CPU-Power, 4x so viel RAM und 8x so viel
> Flash-Speicher, um die mehreren KI-Modelle halten und bedarfsweise
> laufen lassen zu können.

Schon besser, aber was ist mit Immigranten, die die gewohnte Sprache
verwenden? Z.B. Latinos in den USA, bekommen die Celsius (wie zu Hause)
oder Fahrenheit?
>
> Die IT mietet 30-fache Server-Kapazität für das Training der Modelle an.
> Das Controlling bekommt nen Herzinfarkt, weil sie jetzt neue Knöppe und
> Schalter bestellt haben, das neue MIB so teuer wurde, und auch mehr
> Cloud-Server-Kapazität für das Training von KI-Modellen bezahlen. Das
> Finanzwesen schimpft über die Mehrausgaben, das Marketing muss die
> Ausgaben pro VW um 300 EUR erhöhen, damit die operative Marge wieder
> stimmt.
>
> Ein Jahr später wird in Taiwan eine zentrale Fabrik für Flashspeicher
> von chinesischen Mini-Drohnen ausgekundschaftet und dann von Raketen
> überraschend angegriffen.
>
>> Licht an
> Herbert: Licht an
>
> Ida: Dieses Fahrzeug hat Abblendlicht und Rücklicht, Parklicht,
> Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Leselicht vor rechts
> oder links, Leselicht für die Fond-Passagiere, Ambientelicht,
> Kofferraumlicht. Es gibt auch Autobahnlicht, Schlechtwetterlicht,
> Tagfahrlicht. Welches Licht meinen Sie?
>
> Herbert: Junge, Junge, das ist aber viel. Das normale Licht halt.
>
> Ida: Ich habe die Lichtautomatik eingeschaltet, und diese hat unter den
> jetzigen Umständen Abblendlicht und Rücklicht eingeschaltet. Sie wird
> das Licht automatisch wechseln, wenn die Umgebungsbedingungen sich
> verändern. Übrigens, dieses Fahrzeug hat adaptive Matrix-Scheinwerfer
> für das Abblendlicht. Wollen Sie jetzt die Einstellungen für die
> adaptiven Matrix-Scheinwerfer kontrollieren und dann konfigurieren?

Tja, und dann gibt es Länder, in denen Tagfahrlicht bei strahlendem
Sonnenschein vorgeschrieben ist. Und das im Mietwagen, wo einer der
Vor-vor-vormieter mal Langeweile hatte und versucht hat etwas
umzukonfigurieren - aber leider die Logik nicht verstanden und es
irgendwann aufgegeben hat.
>
> Herbert: Nein, verdammt, halt die Fresse. Die Matrix-Dinger sind mir
> komplett wumpe. Ich wollte einfach nur das Licht an haben.
>
> Ida: Ich habe Sie leider nicht verstanden. Meinten Sie ein anderes
> Licht? Soll ich die Liste wiederholen?
>
> Herbert: $%§%§$%§%§!!!

Um rechtssicher zu sein würde ich sagen 'alle Lampen ausser Scheinwerfer an'
>
> Natürliche Sprache ist also einfach mal was doofes. Es hat schon einen
> Grund, warum Leute in ihren Sprachanweisungen möglichst gleich irgendwie
> halbwegs präzise sein sollten.
>
>> Navigiere nach Kirchenstrasse 27.
>> <Rückfrage: In Hamburg?>
>> Ja, in Hamburg
>
> Orte, die den Namen Hamburg tragen:
> https://geheimtipphamburg.de/geheimtipp/orte-die-den-namen-hamburg-tragen-hamburg-around-the-world/
>
> 18x in den USA, dazu noch in Kanada, Südafrika, Brasilien, Bolivien,
> Suriname, Peru, Schweden, Chile. Ach, und der große Ort in DE ja auch noch.
>
> Hoffentlich gibt es in "Hamburgö, 457 46 Hamburgsund, Schweden", keine
> Straße, deren Name sich mit "Kirchenstraße" übersetzen lässt.

Wenn das Ding so viel weiß, dann kann es hoffentlich das nächstliegende
Hamburg finden, das eine Kirchenstraße hat.
>
>> Scheibenwischer langsam
>
> Ida: "Der Regensensor erkennt keinen Regen auf der Scheibe. Möchten Sie
> wirklich die Scheibenwischer vorn anschalten? Es droht erhöhter
> Verschleiß der Wischerblätter."
>
> Herbert: "Ja, Kruzifix noch'a'mal, jetzt wisch halt und gleich mit
> Wischwasser, aber pronto. Da ist Vogelscheiße direkt vor meinen Augen
> auf der Scheibe."
>
> Ida: "Ich erkenne Verärgerung in Ihren Worten und Stimmlage. Bitte
> erstellen Sie bei Unzufriedenheit ein Support Ticket. Möchten Sie dies
> jetzt tun?"
>
> Herbert: "Nein, verdammte Axt. Du sollst endlich mal wischen!"
>
> Ach so , zu der Umleitung an ChatGPT für Fragen, die keine Anweisungen
> an die Systeme im Fahrzeug sind:
> ein paar Monate später merkt VW dann, wie die Bestellungen an
> Neufahrzeugen von Polizei, Bundeswehr, Kommunalbehörden zurückgehen,
> weil diese damit einen Datenschutz-Vorfall hatten.

Dafür reichen schon die Privathandys, die alle Polizisten bei sich
tragen. Ich wundere mich schon lange, das da noch keine organisierte
Kriminalität drin rumspioniert. So organisiert sind die wohl doch nicht.
Haben ja auch die Werbung von EncroChat ernst genommen.
Wochen später
> bemerkte das eine verschlafene, im Aufbau befindliche Einheit für
> Cybersecurity, Monate später kam das bei der Beschaffung an.
>
> Grüße, Ralf
> Dr. rer. nat. Dipl-Inf.
> <Master of Science - Data Science> in spe
>
> Der beschriebene Wahnsinn oben wird auch wieder mein berufliches
> Betätigungsfeld sein. :-D Manche Erfahrung aus der Vergangenheit ist da
> anekdotisch mit eingearbeitet.

Na, dann viel Spass. Tolle Geschichte.

Herbert

Lothar Kimmeringer

unread,
Jan 13, 2024, 12:07:45 PMJan 13
to
Ralf Koenig wrote:

> Ida: "In welcher Zone sitzt ihre Frau?"
> Herbert: "Na neben mir. Diese Karre hier hat mehrere Innenraum-Kameras,
> da musst du doch nicht fragen, wo meine Frau sitzt."
> Ida: "Keine Passagierin in diesem Fahrzeug entspricht dem gelernten
> Aussehen ihrer Frau. Auch über die Gewichtserkennung der Sitzmatten
> konnte ich ihre Frau nicht zuordnen. Daher: Auf welchem Platz sitzen Sie
> oder Ihre Frau?"

Alternativ: "Keine von mir erkannte Person, die sich derzeit
im Fahrzeug befinden, entspricht der Frau, die sont bei Ihnen
mit im Auto sitzt."

Die anschliessende Scheidung wird dann gross in der BILD
ausgeschlachtet.


Gruesse, Lothar
--
Lothar Kimmeringer E-Mail: spam...@kimmeringer.de
PGP-encrypted mails preferred (Key-ID: 0x8BC3CD81)

Always remember: The answer is forty-two, there can only be wrong
questions!

Ulf Kutzner

unread,
Jan 14, 2024, 8:14:07 AMJan 14
to
Herbert Albrecht schrieb am Freitag, 12. Januar 2024 um 19:52:49 UTC+1:
> Am 11.01.2024 um 11:32 schrieb Ralf Koenig:


> > Irgendwann kommt das neue Release raus. Es trifft 1 Jahr später auf den
> > VW von Herbert, aus dem das alles kam. Deutsche Kunden sind einigermaßen
> > happy, haben davor aber die Software in Foren als "komplett unbrauchbar"
> > verschrien, womit die Absatzzahlen eingebrochen sind.
> Mietwagenfirmen haben vor Ort wenig Konkurrenz zu fürchten, denen ist
> das egal.

Den habe ich jetzt nicht verstanden.

Meist haben sie am Standort kein Monopol,
und ihre ausgemusterten Bestände müssen
sie auch noch losschlagen.

Gruß, ULF

Herbert Albrecht

unread,
Jan 18, 2024, 2:49:30 AMJan 18
to
Mit Mietwagen meine ich sowas wie früher Car2go und DriveNow, Miles
etc., deren Autos am Strassenrand rumstehen und, wenn man sich dort
anmeldet, spontan nutzbar sind. Ich meinte keine Anbieter, bei denen man
vor jedr Fahrt ein Fahrzeug reservieren und irgendwo abholen muss -
sowas ist eh im Alltag keine brauchbare Alternative zum Privatwagen.

Herbert

Ralf Koenig

unread,
Jan 18, 2024, 4:43:18 AMJan 18
to
Am 18.01.2024 um 08:49 schrieb Herbert Albrecht:
> Mit Mietwagen meine ich sowas wie früher Car2go und DriveNow, Miles
> etc., deren Autos am Strassenrand rumstehen und, wenn man sich dort
> anmeldet, spontan nutzbar sind.

Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
dafür eher angeboten.

> Ich meinte keine Anbieter, bei denen man
> vor jeder Fahrt ein Fahrzeug reservieren und irgendwo abholen muss -
> sowas ist eh im Alltag keine brauchbare Alternative zum Privatwagen.

Dann solltest du den Begriff "Mietwagen" vermeiden. Denn "Mietwagen"
steht ja für das klassische stationsbasierte Konzept mit Öffnungszeiten,
Personal, und dann das Buchen von Fahrzeugklassen ohne Bindung an ein
konkretes Fahrzeug. Was man konkret dann bekommt, sieht man später erst
vor Ort, das man zu Öffnungszeiten da abholen muss.

Grüße, Ralf

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 18, 2024, 4:53:58 AMJan 18
to
Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>
> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
> dafür eher angeboten.

Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.

Gruß

JN


Ralf Koenig

unread,
Jan 18, 2024, 5:35:13 AMJan 18
to
Am 18.01.2024 um 10:53 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>>
>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>> dafür eher angeboten.
>
> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.

Mobilitäts-Profis verstehen den Begriff - und verwenden ihn auch.
In der Fachsprache ist das so geläufig, das "Denglisch" wird in Kauf
genommen.

> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.

Im Duden (der eine Art Konsens über das Verständnis deutscher Sprache im
allgemeinen bildet) würde es als "stationsunabhängiges Carsharingauto"
durchgehen.

https://www.duden.de/rechtschreibung/Carsharingauto
https://www.duden.de/rechtschreibung/stationsunabhaengig

In großen Städten mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte und auch Autodichte
pro Fläche wird dabei natürlich das Verständnis schon für das Konzept an
sich deutlich höher sein als auf dem Land. Herbert hat ja immer die
Situation in HH besonders im Blick.

Grüße, Ralf

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 6:07:35 AMJan 18
to
"Carsharing" hätte ja auch gereicht, den "Free-Floating"-Zusatz kann man
weglassen. Carsharing läuft üblicherweise mit (innerhalb eines
Geschäftsgebiets) frei geparkten Fahrzeugen ohne spezielle Stationen.
Ausnahmen wie stationsbasiertes Carsharing (z. B. DB Flinkster) oder
Carsharing mit privaten Autos bestätigen die Regel. Die bekanntesten
Sharing-Anbieter wie z. B. Car2go/ShareNow oder Sixt/Miles sind allerdings
nicht stationsbasiert, also "free floating", und unter "Carsharing" verstehen
viele eben dieses Geschäftsmodell.

Oder kannst du mit dem Begriff "Carsharing" auch nichts anfangen?

"Mietwagen" sind dagegen in der Regel Autos, die man bei irgendeinem Vermieter
abholt und auch dorthin wieder zurückbringen muss. Manchmal ist mit
"Mietwagen" auch eine Art Taxi-Konkurrenz (also mit Chauffeur) gemeint.

Gruß

Michael

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 18, 2024, 6:29:16 AMJan 18
to
Am 18.01.24 um 12:07 schrieb Michael Landenberger:
> Oder kannst du mit dem Begriff "Carsharing" auch nichts anfangen?

Oh, das kenne ich ausnehmend gut, da sponsore ich mein Tochter in Berlin
monatlich mit über 100 Euro damit... sie darf es auf ihre/meine
Visa-Tochterkarte buchen... ist billiger als ihr ein eigenes Auto zu
schenken. Und sie braucht keinen Parkplatz. Klappt echt gut.

Deswegen kam mir der andere Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating
Carsharing" ja so unnötig gebläht vor...


HC Ahlmann

unread,
Jan 18, 2024, 8:22:03 AMJan 18
to
Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

> "Mietwagen" sind dagegen in der Regel Autos, die man bei irgendeinem Vermieter
> abholt und auch dorthin wieder zurückbringen muss. Manchmal ist mit
> "Mietwagen" auch eine Art Taxi-Konkurrenz (also mit Chauffeur) gemeint.

Andersherum – Mietwagen sind die Taxikonkurrenz, von Sixt und
Mitbewerbern bekommt man Selbstfahrervermietfahrzeuge.
--
Munterbleiben
HC

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 8:31:42 AMJan 18
to
"HC Ahlmann" schrieb am 18.01.2024 um 14:22:01:

> Andersherum – Mietwagen sind die Taxikonkurrenz, von Sixt und
> Mitbewerbern bekommt man Selbstfahrervermietfahrzeuge.

Es mag ja sein, dass das die fachlich richtige Bezeichnung ist. Aber kein mir
bekannter Mensch sagt "Selbstfahrervermietfahrzeug" zu einem Auto, das er sich
von irgendeinem Verleiher holt. Die sagen alle "ich hole mir einen Mietwagen".

Siehe auch z. B. <https://www.billiger-mietwagen.de>. Da kannst du nach
"Selbstfahrervermietfahrzeugen" suchen. Nur steht dieser Begriff nirgendwo auf
der Seite, im Gegensatz zum Begriff "Mietwagen".

Gruß

Michael

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 18, 2024, 9:06:39 AMJan 18
to
Am 18.01.24 um 14:31 schrieb Michael Landenberger:
Oder nach "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"... ;-)

HC Ahlmann

unread,
Jan 18, 2024, 10:43:26 AMJan 18
to
Ich bezweifle, dass es besserem Verständnis zuträglich ist, wenn statt
eingeführten Fachbegriffen Werbetexte oder umgangsprachliche
Bezeichnungen mit kleiner oder begrenzter Verbreitung verwendet werden.
--
Munterbleiben
HC

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 11:41:01 AMJan 18
to
"HC Ahlmann" schrieb am 18.01.2024 um 16:43:22:

> Ich bezweifle, dass es besserem Verständnis zuträglich ist, wenn statt
> eingeführten Fachbegriffen Werbetexte oder umgangsprachliche
> Bezeichnungen mit kleiner oder begrenzter Verbreitung verwendet werden.

Dann würde ich den Begriff "Selbstfahrervermietfahrzeug" nicht verwenden. Der
hat nämlich nur eine sehr kleine Verbreitung.

BTW: ich lebe in Berlin, da sagen alle "Mietwagen". Die Betreiber der Seite
billiger-mietwagen.de sitzen in Köln (also am anderen Ende der Republik) und
reden auch nur von "Mietwagen". So begrenzt scheint mir die Verbreitung
demnach nicht zu sein.

Gruß

Michael

Frank Kemper

unread,
Jan 18, 2024, 2:01:43 PMJan 18
to
Vermutung: Du lebst nicht in einer Millionenstadt.

In München zum Beispiel stehen überall die Autos von Miles rum, das ist
"free floating". Du guckst in deine App, schaust wo das nächste freie Auto
steht, reservierst es dir, gehst hin, steigst ein, fährst los. Wenn du das
Auto nicht mehr brauchst, stellst du es wieder ab und beendest über dein
Smartphone die Miete. Mache ich zum Beispiel immer wieder gern, wenn ich in
Berlin bin.

Dieses "free float" Konzept ist der Riesen-Unterschied zu dem klassischen
Mietwagen, den du zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Station
übernimmst und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auch wieder zurückgeben
musst - meist genau an dieser Station, es sei denn, es ist was anderes
ausgemacht.

In meinen Augen der Gipfel der Unflexibilität sind die klassischen
Carsharing-Systeme wie Stattauto. Sie richten sich an Menschen, die in
einem bestimmten Viertel wohnen und kein eigenes Auto haben. Sie können
sich aus einem Bestand an Fahrzeugen, der der Verleihstation in ihrem
Viertel zugeordnet ist, eins vorab reservieren, das steht dann
(hoffentlich, wenn der Vormieter nicht überzogen hat) dort für sie bereit.
Das müssen sie dann innerhalb des von ihnen vorab reservierten Zeitfensters
wieder dort abstellen. Gibt es ihr Wunschauto in ihrem Viertel nicht,
müssen sie in ein anderes Viertel gehen - und das Auto nach Gebrauch dort
wieder abstellen. Und dafür wird dann auch noch eine monatliche Grundgebühr
fällig.

Zum Teil gibt es auch hybride Systeme. Bei Sixt etwa verschmilzt das
klassische Mietwagenangebot zusehends mit Freefloat-Angeboten, die ohne
Filiale, nette Sixt-Dame am Schalter und unterschriebenen Mietvertrag
auskommen.

Wichtiger optischer Unterschied: Freefloat-Autos sind meist auf den ersten
Blick als solche zu erkennen, weil die Firma dick draufsteht. Klassische
Mietwagen sind da oft dezenter - und sie werden für jeden neuen Kunden
gewaschen und ausgesaugt;-)

Frank

--
The whole IT runs on Caffeine

Michael Bode

unread,
Jan 18, 2024, 3:48:52 PMJan 18
to
Frank Kemper <sampl...@googlemail.com> writes:

> Dr. Joachim Neudert <neu...@5sl.org> wrote:
>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>>>
>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>>> dafür eher angeboten.
>>
>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
>> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.
>
> Vermutung: Du lebst nicht in einer Millionenstadt.
>
> In München zum Beispiel stehen überall die Autos von Miles rum, das ist
> "free floating". Du guckst in deine App, schaust wo das nächste freie Auto
> steht, reservierst es dir, gehst hin, steigst ein, fährst los. Wenn du das
> Auto nicht mehr brauchst, stellst du es wieder ab und beendest über dein
> Smartphone die Miete. Mache ich zum Beispiel immer wieder gern, wenn ich in
> Berlin bin.

Ich wohne auch nicht in einer Millionenstadt. Daher die Frage: wo genau
stellt man das Auto ab? In Aachen z.B. ist innerhalb des Alleenrings die
Höchstparkdauer 1h. Und wer zahl die Parkgebühr?

Ralf Koenig

unread,
Jan 18, 2024, 6:29:02 PMJan 18
to
Am 18.01.2024 um 12:07 schrieb Michael Landenberger:
> "Dr. Joachim Neudert" schrieb am 18.01.2024 um 10:53:56:
>
>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>
>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing" dafür
>>> eher angeboten.
>
>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal. Sehr
>> geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.
>
> "Carsharing" hätte ja auch gereicht, den "Free-Floating"-Zusatz kann man
> weglassen.

Das finde ich überhaupt nicht. Erklärung siehe unten.

> Carsharing läuft üblicherweise mit (innerhalb eines
> Geschäftsgebiets) frei geparkten Fahrzeugen ohne spezielle Stationen.

Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge
Entwicklung. Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht eine
Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und dann
Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.

> Ausnahmen wie stationsbasiertes Carsharing (z. B. DB Flinkster)

Da gibt es dann aber viele Ausnahmen:
* Teilauto (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
* Stadmobil

> oder Carsharing mit privaten Autos bestätigen die Regel.

Private Autos: das war aus meiner Sicht der eigentliche Ursprung: die
nicht-kommerzielle Variante. Sondern irgendwie 2 oder 3 Nachbarfamilien
sagen sich: "Hey, wir alle suchen hier in unserer dicht zugeparkten
Straße immer ewig nach einem Parkplatz, aber brauchen an sich nicht
jeder einen Volvo Kombi. Das kostet einen Haufen Geld und die Autos
stehen immer rum. Lass uns doch zusammen einen Volvo Kombi nutzen, wir
teilen die Kosten durch drei und jeder kann es mal nutzen. Und wenn es
Konflikte gibt, dann klären wir das untereinander." Die ganze
Organisation machen die Beteiligten dabei selbst. Manchmal klappt das
gut, mal so mittel, manchmal zerbrachen daran Freundschaften. Diese
Probleme waren dann der Ansatzpunkt für quasi alle Formen des
organisierten Carsharings, wo sich ein Dritter um den ganzen Orga-Raffel
kümmert.

Und eben weil der Begriff "Carsharing" damit so eine große Bandbreite
abdeckt ...

1) nicht-organisiertes, privates Carsharing im Nachbar-Kreis mit
privaten Autos - ich vermute, die mit Abstand häufigste Variante

2) organisiertes Carsharing (eine Organisation kümmert sich, diese
Organisation besorgt auch die Autos)
a) mit Stationen -z.B. Flinkster, Teilauto, Stattmobil
b) stationslos - z.B. Miles, ShareNow (früher car2go+DriveNow)

noch recht neu:
3) organisiertes privates Carsharing (eine Organisation kümmert sich,
aber Leute stellen private Autos in dem Netz zur Verfügung, wenn sie sie
gerade selbst nicht brauchen und nur an Ausleihende, wo sie dann auch
ein gutes Gefühl haben)
z.B. Snappcar, GetAround (ehemals Drivy), Turo,

... Herbert aber nur Beispiele für kommerzielles, stationsunabhängiges
Carsharing nannte, war mir die Einordnung wichtig.

Wem das alles nix sagt: gern mal hier lesen:
https://utopia.de/ratgeber/carsharing-deutschland/

Dort findet sich natürlich dann auch der Begriff wieder, den ich
verwendete: "Free-floating Carsharing".

> Die bekanntesten
> Sharing-Anbieter wie z. B. Car2go/ShareNow oder Sixt/Miles sind allerdings
> nicht stationsbasiert, also "free floating", und unter "Carsharing" verstehen
> viele eben dieses Geschäftsmodell.

Vielleicht hat sich das ja geändert. Ich persönlich gehe den Begriff
"Carsharing" im Kopf bei der Zuordnung zu einer Bedeutung eher so durch,
wie die historische Entwicklung war, die ich in meinem Leben mitbekommen
habe, siehe Liste 1) 2) a) und b) und 3) oben. YMMV.

Grüße, Ralf

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 6:55:35 PMJan 18
to
"Frank Kemper" schrieb am 18.01.2024 um 20:01:39:

> Dr. Joachim Neudert <neu...@5sl.org> wrote:

>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:

>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>>> dafür eher angeboten.

>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
>> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.

> Vermutung: Du lebst nicht in einer Millionenstadt.
>
> In München zum Beispiel stehen überall die Autos von Miles rum, das ist
> "free floating".

Das ist "free floating", richtig. Nur nennt das kaum jemand so. Die Leute
sagen einfach "Carsharing" dazu.

Carsharing, das nicht "free floating" ist, spielt dagegen nur eine
untergeordnete Rolle. Es ist z. B. schon eine Ewigkeit her, dass ich das
letzte Flinkster-Auto gesehen habe. Oder fahren die jetzt inkognito, also ohne
Flinkster-Aufdruck, herum? Egal: von Relevanz ist zumindest hier in Berlin nur
das Free-Floating-Carsharing.

> Du guckst in deine App, schaust wo das nächste freie Auto
> steht, reservierst es dir, gehst hin, steigst ein, fährst los. Wenn du das
> Auto nicht mehr brauchst, stellst du es wieder ab und beendest über dein
> Smartphone die Miete. Mache ich zum Beispiel immer wieder gern, wenn ich in
> Berlin bin.

Das kennt Joachim alles, denn er finanziert genau das für seine Tochter. Er
kannte sicher auch das Prinzip des "Free Floating Carsharing", er wusste nur
nicht, dass das so heißt. Verständlich, denn kaum jemand nennt es so.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 7:05:49 PMJan 18
to
"Michael Bode" schrieb am 18.01.2024 um 21:48:47:

> Ich wohne auch nicht in einer Millionenstadt. Daher die Frage: wo genau
> stellt man das Auto ab?

Auf jeden öffentlichen Parkplatz innerhalb des Geschäftsgebiets des Anbieters.
Wo das genau liegt, verrät einem der Anbieter (bzw. die App des Anbieters).

> In Aachen z.B. ist innerhalb des Alleenrings die
> Höchstparkdauer 1h. Und wer zahl die Parkgebühr?

Parkgebühren sind im Mietpreis üblicherweise enthalten. Wie die Stadt Aachen
mit der Höchstparkdauer im Zusammenhang mit Carsharing umgeht, weiß ich nicht.
Hier in Berlin ist es jedenfalls so, dass man Sharing-Autos auch auf einen
Parkplatz mit Höchstparkdauer abstellen darf. Sogar auf Parkplätze mit
temporärem Parkverbot darf man das Auto abstellen, solange das Parkverbot
frühestens 48 Stunden nach dem Abstellen des Wagens gültig wird. Beispiel: an
einer Stelle, wo man Mo-Fr von 6-18 Uhr *nicht* parken darf, darf man Freitag
abends um 20 Uhr ein Sharing-Auto abstellen. Das Parkverbot tritt nämlich erst
wieder am darauffolgenden Montag um 6 Uhr in Kraft, das ist mehr als 48
Stunden später. Offenbar rechnet der Sharing-Anbieter damit, dass das Auto
rechtzeitig vor Beginn des Parkverbots wieder weggefahren wird, und wenn kein
Kunde das macht, schickt der Anbieter eben selber jemanden zum Umparken hin.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 18, 2024, 7:11:28 PMJan 18
to
"Ralf Koenig" schrieb am 19.01.2024 um 00:28:59:

> Am 18.01.2024 um 12:07 schrieb Michael Landenberger:

>> "Carsharing" hätte ja auch gereicht, den "Free-Floating"-Zusatz kann man
>> weglassen.

> Das finde ich überhaupt nicht. Erklärung siehe unten.

Die Erklärung läuft ins Leere. Free floating Carsharing dominiert den Markt,
deswegen verstehen die meisten Leute unter "Carsharing" eben "free floating
Carsharing". Ist ähnlich wie wenn die Leute zu alle Papiertaschentüchern
"Tempo" sagen.

Joachim (bzw. seine Tochter) nutzt ja sogar Carsharing, also weiß er sicher,
was das ist. Er kannte nur den Begriff "free floating" nicht (und das, obwohl
seine Tochter höchstwahrscheinlich genau das nutzt). Ist auch kein Wunder,
diesen Begriff benutzen nur Experten.

> Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge Entwicklung.

Hier gibt es das schon seit über 10 Jahren. Und verglichen damit hat
stationsbasiertes Carsharing nur noch eine marginale Bedeutung.

Gruß

Michael

Ralf Koenig

unread,
Jan 18, 2024, 8:32:25 PMJan 18
to
Am 19.01.2024 um 01:11 schrieb Michael Landenberger:
> "Ralf Koenig" schrieb am 19.01.2024 um 00:28:59:
>
>> Am 18.01.2024 um 12:07 schrieb Michael Landenberger:
>
>>> "Carsharing" hätte ja auch gereicht, den "Free-Floating"-Zusatz kann man
>>> weglassen.
>
>> Das finde ich überhaupt nicht. Erklärung siehe unten.
>
> Die Erklärung läuft ins Leere. Free floating Carsharing dominiert den Markt,

Ich schaue mal auf die Zahlen:


Miles Mobility
--------------
https://miles-mobility.com/unterwegs-mit-miles

==> 12 Städte in DE
Augsburg
Berlin
Bonn
Duisburg
Düsseldorf
Hamburg
Köln
München
Potsdam
Solingen
Stuttgart
Wuppertal

ShareNow
------------
=> 8 Städte in DE
Berlin
Düsseldorf
Frankfurt
Hamburg
Köln
München
Münster
Stuttgart

Das ist von der Anzahl her ein Witz. Nur eben von der Bevölkerungszahl
kommt was zusammen.


Flinkster (stationsbasiertes Carsharing)
https://www.flinkster.de/kundenbuchung/process.php?proc=stadtauswahl
=> locker 100 Städte in Deutschland.

Und hier:

Anzahl der Städte und Gemeinden in Deutschland mit *stationsbasierten*
Carsharing-Angeboten
=> 1078

Quelle: https://de.statista.com/themen/1437/carsharing/#topicOverview

"Parallel dazu stieg auch die Anzahl der Carsharing-Fahrzeuge in
Deutschland an – im Jahr 2022 standen rund 14.300 stationsbasierte und
15.900 stationsunabhängige Fahrzeuge zur Verfügung."

(Gleiche Quelle.)

Also: Fahrzeuge etwa gleich viele. Aber stationsbasiertes *wesentlich*
besser über Deutschland verteilt.

Deine Postings mögen meinungsstark sein, aber sie repräsentieren eher
deine persönliche Weltsicht (unter einem Anspruch von
Allgemeingültigkeit) anstatt irgendwie belegter Fakten.

> deswegen verstehen die meisten Leute unter "Carsharing" eben "free floating
> Carsharing".

Unwahrscheinlich.

> Joachim (bzw. seine Tochter) nutzt ja sogar Carsharing, also weiß er sicher,
> was das ist. Er kannte nur den Begriff "free floating" nicht (und das, obwohl
> seine Tochter höchstwahrscheinlich genau das nutzt). Ist auch kein Wunder,
> diesen Begriff benutzen nur Experten.
>
>> Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge Entwicklung.
>
> Hier gibt es das schon seit über 10 Jahren.

Sage ich ja: eine neue, junge Entwicklung.

Privates Carsharing gibt es locker seit den 1970ern, 80ern. In
Einzelfällen vermutlich weit davor, wo Leute sich ihre Käfer geteilt
haben. Was braucht es? Eine Absprache und die Autoschlüssel in den
Briefkasten oder in die Hand einer vertrauenswürdigen anderen Person,
danach zurück.

Stationsbasiertes Carsharing: Flinkster als Beispiel begann 2001.

> Und verglichen damit hat
> stationsbasiertes Carsharing nur noch eine marginale Bedeutung.

Sorry, aber: nö. :-D

Grüße, Ralf

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 19, 2024, 12:36:46 AMJan 19
to
Am 19.01.24 um 00:55 schrieb Michael Landenberger:
Ganz genau das. Laufend plingen die iMessages auf meiner Apple-Watch auf:

"Auf Ihrer Zusatzkarte xxxx wurden am 10.01.24 von MILES MOBILITY GMBH
29,50 EUR angefragt. Ihre TARGOBANK"

"Auf Ihrer Zusatzkarte xxxx wurden am 07.01.24 von MILES MOBILITY GMBH
10,82 EUR angefragt. Ihre TARGOBANK "

Wie gesagt, anstelle eines eigenen Autos lohnt sich das in Berlin viel
mehr für meine Tochter. Da sie sonst von mir gern ein Auto bekommen
hätte, finanziere ich ihr halt das Carsharing. Sie hat auf die Weise gut
Autofahren gelernt. Während Corona war sie nicht so auf U-Bahn fixiert...

Dr. Joachim Neudert

unread,
Jan 19, 2024, 12:39:19 AMJan 19
to
Am 18.01.24 um 20:01 schrieb Frank Kemper:
> Dr. Joachim Neudert <neu...@5sl.org> wrote:
>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>>>
>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>>> dafür eher angeboten.
>>
>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
>> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.
>
> Vermutung: Du lebst nicht in einer Millionenstadt.
>
> In München zum Beispiel stehen überall die Autos von Miles rum, das ist
> "free floating". Du guckst in deine App, schaust wo das nächste freie Auto
> steht, reservierst es dir, gehst hin, steigst ein, fährst los. Wenn du das
> Auto nicht mehr brauchst, stellst du es wieder ab und beendest über dein
> Smartphone die Miete. Mache ich zum Beispiel immer wieder gern, wenn ich in
> Berlin bin.

Doch doch, kenne ich gut. Meine Tochter macht in Berlin Carsharing und
darf das auf meine Kreditkarte buchen:

"Auf Ihrer Zusatzkarte 4480 wurden am 07.01.24 von MILES MOBILITY GMBH
10,82 EUR angefragt. Ihre TARGOBANK "

So kommt das immer auf meiner Uhr an...

Ist in Berlin viel praktischer und preiswerter als ein eigenes Auto.

Siehe auch Michael Landenbergers Antwort.
Gruß

Joachim

F. W.

unread,
Jan 19, 2024, 1:48:33 AMJan 19
to
Am 09.01.2024 um 09:12 schrieb Karl Müller:

>
> Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf
> gewartet
>

Fragt die KI nicht, warum man angesichts der Kosten und
Lademöglichkeiten ein elektrisches Auto fährt, wo doch ein Verbrenner zu
geringeren Kosten zum selben Ziel führen würde?

Oder ist sie schon politisch auf Linie gebracht?

:-D

FW

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 2:54:24 AMJan 19
to
Also ich habe noch kein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - kann die
Frage also nicht beantworten

Ich gehe mal davon aus, das Künstliche Intelligenz sich an die jeweilige
politische Korrektheit des Standorts der Server anpassen muss. Auch für
Künstliche Intelligenz sollten die Anstandsregeln gelten

Wobei natürlich auch die Meinungsfreiheit für Künstliche Intelligenz gilt.
Was im Endeffekt dann dabei herauskommt ist schwer abzuschätzen

mfg

Karl

Ralf Koenig

unread,
Jan 19, 2024, 3:26:50 AMJan 19
to
Hast du Ausgangsmeldung von heise.de denn wirklich verstanden?

"Der Autohersteller Volkswagen integriert ab dem zweiten Quartal 2024
einen Sprachassistenten in die neueste Infotainmentgeneration, der unter
anderem auch auf ChatGPT zugreift. "IDA" steht künftig in aktuellen
Modellen von
* Golf, Tiguan, Passat (Hinweis, das sind keine BEV) und
* in den E-Autos ID.3 bis ID.7 (nur das sind BEV)
zur Verfügung."

Und so ein Chat-System stellt bisher nicht aktiv irgendwie von sich aus
Fragen. Sondern es antwortet - mit zusamengebauten Wortketten in Form
von Sätzen basierend auf der statistischen Verteilung seiner Trainingsdaten.

Du kannst doch gern selbst direkt mit "der KI" quasseln und dafür die
Gruppe hier von so Pseudo-Fragen verschonen.

Direkter Versuch auf: https://chat.openai.com/ mit dem Sprachmodell von
GPT 3.5:

--------------------------------------------------------------------

Ich habe mal einen Prompt gebaut:

"Volkswagen hat in Partnerschaft mit Cerence einen
ChatGPT-Sprachassistenten entwickelt, der künftig in VW Golf, Tiguan,
Passat und ID.3 bis ID.7 ausgeliefert wird. Der Autohersteller
Volkswagen integriert ab dem zweiten Quartal 2024 einen
Sprachassistenten in die neueste Infotainmentgeneration, der unter
anderem auch auf ChatGPT zugreift. "IDA" steht künftig in aktuellen
Modellen von VW Golf, Tiguan, Passat (die es dann nicht als
batterie-elektrische Fahrzeuge geben wird) und in den E-Autos
(batterie-elektrischen Fahrzeugen, BEV) VW ID.3, ID.4, ID.5 bis ID.7 zur
Verfügung.

Bitte beantworte die folgenden vier Fragen jeweils mit 2-3 Sätzen:
Frage 1: Fragt Chat.Openai.com in dieser Situation in den
batterie-elektrischen Modellen, warum man angesichts der Kosten und
Lademöglichkeiten ein batterie-elektrisches Auto fährt und nutzt es dann
eine Argumentation, dass ein neuer Pkw mit Verbrennungsmotor anstatt
rein batterie-elektrisch zu geringeren Kosten zum selben Ziel führen würde?
Frage 2: Wird sich das Verhalten des ChatBots in einem der
Verbrenner-Modelle von den BEV unterscheiden?
Frage 3: Werden die genutzten Sprachmodelle dafür "politisch auf Linie
getrimmt"?
Frage 4: Wenn ja, auf welche politische Linie?"

--------------------------------------------------------------------

Output:

"Frage 1: Nein, ChatGPT auf Chat.Openai.com wird höchstwahrscheinlich
nicht in der Lage sein, spezifische Informationen zu den Kosten und
Lademöglichkeiten von batterie-elektrischen Autos in VW-Fahrzeugen zu
liefern, da solche Informationen kontinuierlich aktualisiert werden und
nicht im Training des Modells enthalten sind. Zudem ist es
unwahrscheinlich, dass der Chatbot eine Argumentation für
Verbrennungsmotoren präsentieren würde, da er darauf ausgelegt ist,
neutral und informativ zu sein.

Frage 2: Das Verhalten des Chatbots dürfte sich nicht wesentlich
zwischen den Verbrenner-Modellen und den batterie-elektrischen
Fahrzeugen unterscheiden. Der Bot wird voraussichtlich allgemeine
Informationen zu den jeweiligen Fahrzeugen und Funktionen bereitstellen,
unabhängig von ihrem Antriebsstrang.

Frage 3: Normalerweise werden Sprachmodelle wie ChatGPT nicht "politisch
auf Linie getrimmt". Sie werden darauf trainiert, natürliche Sprache zu
verstehen und darauf zu antworten, ohne eine spezifische politische
Ausrichtung zu haben. In diesem Fall wäre es unwahrscheinlich, dass der
Sprachassistent eine politische Agenda verfolgt.

Frage 4: Da Sprachmodelle wie ChatGPT in der Regel nicht politisch
ausgerichtet sind, gibt es keine spezifische politische Linie, auf die
sie getrimmt werden. Ihr Hauptziel besteht darin, objektive und
informative Antworten auf eine Vielzahl von Anfragen zu liefern, ohne
eine bestimmte politische Position zu vertreten."
--------------------------------------------------------------------
Unten steht noch ein Disclaimer (Haftungsausschluss): ChatGPT can make
mistakes. Consider checking important information.
--------------------------------------------------------------------

So, schlau draus geworden? Oder macht man damit den Bock zum Gärtner?

Grüße, Ralf,
heute mal versuchend, F.W. auf ein neues Spielzeug umzulenken. :-D

Herbert Albrecht

unread,
Jan 19, 2024, 4:20:46 AMJan 19
to
Am 18.01.2024 um 11:35 schrieb Ralf Koenig:
> Am 18.01.2024 um 10:53 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>>>
>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>>> dafür eher angeboten.
>>
>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
>
> Mobilitäts-Profis verstehen den Begriff - und verwenden ihn auch.
> In der Fachsprache ist das so geläufig, das "Denglisch" wird in Kauf
> genommen.
Als ehemaligem Uni-Mitarbeiter ist mir natürlich klar, dass es zu jeder
Alltagshandlung inzwischen einen wissenschaftlichen Forschungszweig
gibt. Z.B. gibt es Maurer, die Stein auf Stein legen mit Mörtel
dazwischen und so eine Wand bauen und es gibt einen Professor Dr. Ing.,
der alle Eigenschaften der Wand theoretisch erklären kann. So ist es
auch bei der Mobilität, also von A nach B.
>
>> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.
Da haben Fachbegriffe auch nichts zu suchen. Der Student muss sie
lernen, wenn er selbst zu einem Akademiker werden will. Außerhalb der
Seminarräume wird er sie nur selten anwenden, höchstens, wenn er später
als Dr.Ing. Gutachten schreibt.
>
> Im Duden (der eine Art Konsens über das Verständnis deutscher Sprache im
> allgemeinen bildet) würde es als "stationsunabhängiges Carsharingauto"
> durchgehen.
>
> https://www.duden.de/rechtschreibung/Carsharingauto
> https://www.duden.de/rechtschreibung/stationsunabhaengig
So wandern Fachbegriffe manchmal in die Alltagssprache ein. Zuletzt
hatten wir das in der Psychologie, wo manche Menschen mit klug
klingenden Begriffen hantierten, obwohl sie eigentlich gar nicht
verstanden, worum es genau ging. Die 'Küchenpsychologie' ist inzwischen
auch in der Alltagssprache angekommen.

Leute, die im Alltagskontext Fachbegriffe verwenden, haben dafür ein
Motiv. Wenn sie nur vermeintliche Klugheit vortäuschen wollen, ist es
noch harmlos. Oft wollen sie aber auch manipulieren, und da werde ich
skeptisch.
>
> In großen Städten mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte und auch Autodichte
> pro Fläche wird dabei natürlich das Verständnis schon für das Konzept an
> sich deutlich höher sein als auf dem Land. Herbert hat ja immer die
> Situation in HH besonders im Blick.

In der Tat, völlig richtig. Bei mir stehen diese Dinger, die ich ab
jetzt vermeintlich korrekt als Carsharingautos bezeichnen werde, direkt
vor der Tür.

Also keine 'Mietwagen' mehr, schliesslich lerne ich täglich dazu.

Herbert

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 4:28:56 AMJan 19
to
"Ralf Koenig" schrieb am 19.01.2024 um 02:32:22:

[diesmal nur eine DIN A4-Seite]

Es ging um die Unterscheidung zwischen "Mietwagen" und "Carsharing". Mit Free
Floating vs. stationsbasiert hast du angefangen. Das tut hier aber gar nichts
zur Sache.

Du kannst aber gerne mal eine Deutschlandreise unternehmen und eine
repräsentative Anzahl von Leuten befragen, was nach ihrer Meinung "Carsharing"
ist und was sie unter einem Mietwagen verstehen. Das Ergebnis darfst du dann
hier mitteilen. Gerne auch auf mehreren DIN A4-Seiten. Ich glaube allerdings
schon zu wissen, was dabei herauskommen wird: Unter Carsharing verstehen die
Leute Autos, die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit einfach nehmen kann,
ohne jedes Mal einen neuen Mietvertrag abschließen zu müssen und unter
Mietwagen verstehen sie Autos, die man bei einer Autovermietung nur zu deren
Geschäftszeiten bekommt und wo für jeden Leihvorgang ein eigener Vertrag
abgeschlossen wird.

Den Begriff "free floating" wirst du dagegen vermutlich nie zu hören bekommen,
wenn du nicht explizit danach fragst. Joachim ist das beste Beispiel dafür: er
(bzw. seine Tochter) nutzt fleißig free floating Carsharing, aber er konnte
mit dem Begriff nichts anfangen. Für ihn ist das einfach "Carsharing". Und
beim "Selbstfahrervermietfahrzeug" wird das genauso aussehen.

Gruß

Michael

Ulf Kutzner

unread,
Jan 19, 2024, 4:35:46 AMJan 19
to
Herbert Albrecht schrieb am Freitag, 19. Januar 2024 um 10:20:46 UTC+1:
> Am 18.01.2024 um 11:35 schrieb Ralf Koenig:
> > Am 18.01.2024 um 10:53 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> >> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
> >>>
> >>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
> >>> dafür eher angeboten.
> >>
> >> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
> >
> > Mobilitäts-Profis verstehen den Begriff - und verwenden ihn auch.
> > In der Fachsprache ist das so geläufig, das "Denglisch" wird in Kauf
> > genommen.
> Als ehemaligem Uni-Mitarbeiter ist mir natürlich klar, dass es zu jeder
> Alltagshandlung inzwischen einen wissenschaftlichen Forschungszweig
> gibt. Z.B. gibt es Maurer, die Stein auf Stein legen mit Mörtel
> dazwischen und so eine Wand bauen und es gibt einen Professor Dr. Ing.,

Den bzw. den Dr. Ing. habil. kann Ralf ja auch noch draufsetzen,
um seine fachliche Bildung abzurunden...

Gruß, ULF

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 4:56:49 AMJan 19
to
Man mag darüber diskutieren ob lange oder kurze Artikel sinnvoller sind
und ob die Verwendung von mehr oder weniger unbekannten oder technisch-
wissenschaftlich Bezeichnungen zu bevorzugen oder abzulehnen sind.

Das muss letzendlich jeder für sich selber entscheiden

Was man aber gelernt ist das man etwas gelernt hat :-)

Jetzt weiss sogar Jochaim das es den Begriff "free floating Carsharing"
gibt und kann dessen Bedeutung interpretieren. Mit etwas Glück hat er
diese Information sogar an seine Tochter weitergegeben, sie ist jetzt auch
"schlauer" und insgesamt ist die Welt damit ein klein wenig besser
geworden

Vielleicht nicht viel, aber, wie die Chinesen schon wussten, selbst die
längste Reise beginnt mit dem ersten, durchaus auch kleinen, Schritt

mfg

Karl



Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 5:02:38 AMJan 19
to
Am Fri, 19 Jan 2024 10:20:45 +0100 schrieb Herbert Albrecht:

> Am 18.01.2024 um 11:35 schrieb Ralf Koenig:
> > Am 18.01.2024 um 10:53 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> >> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
> >>>
> >>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
> >>> dafür eher angeboten.
> >>
> >> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten
> >> Mal.
> >
> > Mobilitäts-Profis verstehen den Begriff - und verwenden ihn auch.
> > In der Fachsprache ist das so geläufig, das "Denglisch" wird in Kauf
> > genommen.
> Als ehemaligem Uni-Mitarbeiter ist mir natürlich klar, dass es zu jeder
> Alltagshandlung inzwischen einen wissenschaftlichen Forschungszweig
> gibt. Z.B. gibt es Maurer, die Stein auf Stein legen mit Mörtel
> dazwischen und so eine Wand bauen und es gibt einen Professor Dr. Ing.,
> der alle Eigenschaften der Wand theoretisch erklären kann. So ist es
> auch bei der Mobilität, also von A nach B.
> >
[...]

Also wir brauchen so einen, vielleicht zwei Professoren Dr. Ing., die die
Eigenschaften von tausenden, wenn nicht sogar zehntausenden Mauern kennen

Andersherum ist das schwieriger, mit einem Maurer kommt man nicht weit,
wenn man tausende oder sogar zehntausende Mauern bauen will

Das ist so ungefähr das Missverhältnis bei der Erzeugung von Nachwuchs. So
eine/zwei Frauen und tausend Männer sind wenig hilfreich um das Überleben
der Menschheit sicherzustellen

Andersherum kann es etwas stressig werden für die ein/zwei Männer, aber
das Überleben der Menschheit ist deutlich weniger gefährdet

In dem Sinne, mehr Wertschätzung für die Frauen und die Maurer, die sind
nicht so leicht zu ersetzen

mfg

Karl

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2024, 5:16:01 AMJan 19
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>"Carsharing" hätte ja auch gereicht, den "Free-Floating"-Zusatz kann man
>weglassen. Carsharing läuft üblicherweise mit (innerhalb eines
>Geschäftsgebiets) frei geparkten Fahrzeugen ohne spezielle Stationen.

Die Nullerjahre werden laut widersprechen.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2024, 5:23:04 AMJan 19
to
Ralf Koenig <ralfk...@xmg.de> wrote:
>Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge
>Entwicklung. Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
>Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
>Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
>Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht eine
>Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und dann
>Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.

In Hamburg darf man die Free Floating Carsharing-Autos auch in
parkraumbewirtschafteten Gebieten kostenfrei abstellen. Das ist
entweder eine ziemlich wirksame Subvention, oder es fließt Geld vom
Anbieter zur Stadt.

Ich bin jetzt 25 Jahre lang regelmäßig im Bereich zwischen U-Bahnhof
Kellinghusenstraße und dem Isekanal unterwegs gewesen. Da war
parkplatzmäßig immer "Alarm" (Auto-Sprech: Es bestand hoher
Parkdruck).

Seit man für die Parkplätze Geld bezahlen muss, sind mehr Parkplätze
frei als Autos da stehen, und von den geparkten Autos sind die Hälfte
solche Freefloating-Carharing-Autos.

>Und eben weil der Begriff "Carsharing" damit so eine große Bandbreite
>abdeckt ...
>
>1) nicht-organisiertes, privates Carsharing im Nachbar-Kreis mit
>privaten Autos - ich vermute, die mit Abstand häufigste Variante

Glaube ich nicht, ich kenne niemanden der seine Mobilitätsbedürfnisse
auf diese Weise befriedigt.

>Vielleicht hat sich das ja geändert. Ich persönlich gehe den Begriff
>"Carsharing" im Kopf bei der Zuordnung zu einer Bedeutung eher so durch,
>wie die historische Entwicklung war, die ich in meinem Leben mitbekommen
>habe, siehe Liste 1) 2) a) und b) und 3) oben. YMMV.

Für mich 2a, 2b, dann eine ganze Weile lang nix.

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2024, 5:24:17 AMJan 19
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>Die Erklärung läuft ins Leere. Free floating Carsharing dominiert den Markt,
>deswegen verstehen die meisten Leute unter "Carsharing" eben "free floating
>Carsharing". Ist ähnlich wie wenn die Leute zu alle Papiertaschentüchern
>"Tempo" sagen.

Lebst Du noch im Geschäftsgebiet?

Ich vermute, bei Dir draußen gibt es kein Free Floating Carsharing
mehr, weil die sich auf die Schokoladengebiete beschränken, Cambio
oder Stadtmobil haben aber Autos auch bei Dir stehen.

Herbert Albrecht

unread,
Jan 19, 2024, 5:28:49 AMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 06:39 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Am 18.01.24 um 20:01 schrieb Frank Kemper:
>> Dr. Joachim Neudert <neu...@5sl.org> wrote:
>>> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>>>>
>>>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>>>> dafür eher angeboten.
>>>
>>> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten Mal.
>>> Sehr geläufig im Sprachgebrauch scheint er mir nicht zu sein.
>>
>> Vermutung: Du lebst nicht in einer Millionenstadt.
>>
>> In München zum Beispiel stehen überall die Autos von Miles rum, das ist
>> "free floating". Du guckst in deine App, schaust wo das nächste freie
>> Auto
>> steht, reservierst es dir, gehst hin, steigst ein, fährst los. Wenn du
>> das
>> Auto nicht mehr brauchst, stellst du es wieder ab und beendest über dein
>> Smartphone die Miete. Mache ich zum Beispiel immer wieder gern, wenn
>> ich in
>> Berlin bin.

Als Besucher, nehme ich an. Würdest du die Kosten auch akzeptieren, wenn
du dich täglich so fortbewegen müsstest?
>
> Doch doch, kenne ich gut. Meine Tochter macht in Berlin Carsharing und
> darf das auf meine Kreditkarte buchen:
>
> "Auf Ihrer Zusatzkarte 4480 wurden am 07.01.24 von MILES MOBILITY GMBH
> 10,82 EUR angefragt. Ihre TARGOBANK "
>
> So kommt das immer auf meiner Uhr an...

So sieht das aus von finanziell weit oben. Mein Vater (damals gerade
dabei, in Eigenarbeit ein eigenes Haus zu bauen) hätte mir das nicht
angeboten.
>
> Ist in Berlin viel praktischer und preiswerter als ein eigenes Auto.

Praktisch, hmm. Ich kenne die Situation in Berlin nicht, aber Hamburg
ist wohl so ähnlich, zumindestens dort, wo ich wohne. Und ich habe jedes
mal, wenn ich darüber nachgedacht habe, mein Privatauto abzuschaffen und
mit Carsharing zu fahren, letztlich davon Abstand genommen. Gründe:

- Bei mir sind die Sharing-Autos leicht verfügbar, aber wie sieht es am
Ziel der Fahrt aus? Ich fahre z.B. manchmal nach Rahlstedt. Wenn das
Auto, mit dem ich gekommen bin, einen neuen Nutzer gefunden hat, wie
lange muss ich dann zum nächsten laufen?

- Was ist mit Fahrten aus dem Geschäftgebiet heraus?

Ach nein, das bringt nur Umstände und Ärger. Da behalte ich lieber mein
Privatauto, obwohl der Platz in der Tiefgarage inzwischen EUR 120
kostet. Sobald automatische gesteuerte Fahrzeuge angeboten werden, die
ich in Rahlstedt vor die Tür rufen kann, werde ich neu rechnen.
>
> Siehe auch Michael Landenbergers Antwort.
>
>>
>> Dieses "free float" Konzept ist der Riesen-Unterschied zu dem klassischen
>> Mietwagen, den du zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten
>> Station
>> übernimmst und bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auch wieder zurückgeben
>> musst - meist genau an dieser Station, es sei denn, es ist was anderes
>> ausgemacht.

Im Prinzip: Ja. (Seit wann ist Radio Eriwan eigentlich wieder auf Sendung?)
>>
>> In meinen Augen der Gipfel der Unflexibilität sind die klassischen
>> Carsharing-Systeme wie Stattauto. Sie richten sich an Menschen, die in
>> einem bestimmten Viertel wohnen und kein eigenes Auto haben. Sie können
>> sich aus einem Bestand an Fahrzeugen, der der Verleihstation in ihrem
>> Viertel zugeordnet ist, eins vorab reservieren, das steht dann
>> (hoffentlich, wenn der Vormieter nicht überzogen hat) dort für sie
>> bereit.
>> Das müssen sie dann innerhalb des von ihnen vorab reservierten
>> Zeitfensters
>> wieder dort abstellen. Gibt es ihr Wunschauto in ihrem Viertel nicht,
>> müssen sie in ein anderes Viertel gehen - und das Auto nach Gebrauch dort
>> wieder abstellen. Und dafür wird dann auch noch eine monatliche
>> Grundgebühr
>> fällig.

Das werden immer Nischenanbieter bleiben.
>>
>> Zum Teil gibt es auch hybride Systeme. Bei Sixt etwa verschmilzt das
>> klassische Mietwagenangebot zusehends mit Freefloat-Angeboten, die ohne
>> Filiale, nette Sixt-Dame am Schalter und unterschriebenen Mietvertrag
>> auskommen.
>>
Da ist viel los im Markt. Miles mobility
(https://www.businessinsider.de/gruenderszene/automotive-mobility/profitables-carsharing-miles-ceo-mackprang/)
steht hier viel rum, die greifen vermutlich Sixt an.

Herbert

Herbert Albrecht

unread,
Jan 19, 2024, 5:40:46 AMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 06:48 schrieb F. W.:
> Am 09.01.2024 um 09:12 schrieb Karl Müller:
>
>>
>> Ein Automobil mit Künstlicher Intelligenz - da habe ich drauf gewartet
>>
>
> Fragt die KI nicht, warum man angesichts der Kosten und
> Lademöglichkeiten ein elektrisches Auto fährt, wo doch ein Verbrenner zu
> geringeren Kosten zum selben Ziel führen würde?
>
Ich experimentiere schon einige Monate mit 'der KI' - das kommt auf den
Anbieter an bzw. was der ins Training aufnimmt und was nicht. Eine KI
von VW wird dir immer erkären, dass VW das optimale Angebot macht und
eine KI vom ADFC wird dich immer aufs Fahrrad schicken.

> Oder ist sie schon politisch auf Linie gebracht?

Das kommt oben drauf. Mit VPN kommst du wohl auch nach China und die KI
dort wird dir erklären, das BYD (in China heisst das anders) das beste
Angebot macht und dass die Welt erst richtig schön wird, wenn Taiwan zu
China gehört und diese lästigen Uiguren alle in Lagern sitzen.

Herbert

Ralf Koenig

unread,
Jan 19, 2024, 6:00:08 AMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 10:28 schrieb Michael Landenberger:
> "Ralf Koenig" schrieb am 19.01.2024 um 02:32:22:
>
> [diesmal nur eine DIN A4-Seite]
>
> Es ging um die Unterscheidung zwischen "Mietwagen" und "Carsharing".

Dir ging es darum.

> Mit Free Floating vs. stationsbasiert hast du angefangen.

Eben, mir ging es darum. :-)

> Das tut hier aber gar nichts
> zur Sache.
>
> Du kannst aber gerne mal eine Deutschlandreise unternehmen und eine
> repräsentative Anzahl von Leuten befragen, was nach ihrer Meinung "Carsharing"
> ist und was sie unter einem Mietwagen verstehen.

Die Bedeutung deutscher Worte wird (so ist zumindest der Anspruch)
regelmäßig von der Duden-Redaktion aus deutschen Realtexten abgeleitet
und aktualisiert.

Duden: "Mietwagen"
Bedeutung: =Mietauto

Mietauto
https://www.duden.de/rechtschreibung/Mietauto
Zwei Bedeutungen:

Bedeutung (1) Taxi
Bedeutung (2) auf Zeit gemietetes Auto

Die Bedeutungen sind von der Duden-Reaktion immer nach Häufigkeit
sortiert. Das häufigste Verständnis als "Taxi" passt am besten zur
Antwort, die HC Ahlmann schon gab: "Mietwagen sind die Taxikonkurrenz".
(Diese Zuordnung kenne ich so auch nicht und benutze sie so auch nicht,
aber ich akzeptiere das.)

Das drückt sich auch in den Synonymen aus:
Synonyme zu Mietauto:
"Taxi, Mietwagen, Taxe; (veraltend) Droschke"

Die Bedeutung (2) dann umfasst dann (aus meiner Sicht) alles mögliche:
Vermieterstationen mit Buchungen im voraus, oder auch
stationsunabhängige Miete ad hoc, oder auch stationsbasierte Arten ad hoc.

Carsharing:
https://www.duden.de/rechtschreibung/Carsharing
"organisierte [gebührenpflichtige] Nutzung eines Autos von mehreren
Personen"

> Das Ergebnis darfst du dann hier mitteilen.

Siehe oben.

> Ich glaube allerdings
> schon zu wissen, was dabei herauskommen wird: Unter Carsharing verstehen die
> Leute Autos, die man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit einfach nehmen kann,
> ohne jedes Mal einen neuen Mietvertrag abschließen zu müssen und unter
> Mietwagen verstehen sie Autos, die man bei einer Autovermietung nur zu deren
> Geschäftszeiten bekommt und wo für jeden Leihvorgang ein eigener Vertrag
> abgeschlossen wird.

Mein intuitives Verständnis habe ich ja deutlich gemacht. Carsharing mit
vielen verschiedenen Unterarten. Und Mietwagen: so wie du es in deinen
Sätzen hier beschrieben hast.

Im Duden geschaut:
Autovermietung = "Unternehmen, das Leihwagen vermietet"

https://www.duden.de/rechtschreibung/Leihwagen

Dann bei Leihwagen: "Mietauto (2)". Also Mietauto in Bedeutung (2) =
"auf Zeit gemietetes Auto".

Dann kann man noch "Miete" und "Leihe" auseinanderdröseln und im BGB
weitermachen. Dann ist man bei:

"Miete ist die vertragliche Verpflichtung des Eigentümers, den Gebrauch
der Sache gegen Entgelt zu gewähren (§ 535 ff. BGB).
Leihe berechtigt den Entleiher zum unentgeltlichen, vertragsgemäßen
Gebrauch einer Sache (§ 598 ff. BGB)."

Und schon ist das Chaos komplett. :-D Aber der Fachbegriff, den HC
Ahlmann brachte: "Selbstfahrervermietfahrzeug", der ist plötzlich wieder
richtig anschaulich und konsistent.

Das Auto wird vermietet (das kostet auch was), aber man muss es selbst
fahren.

Im Unterschied zu einem Taxi, das manche eben "Mietwagen" nennen und die
Kombination aus gestelltem Auto+gestelltem Fahrer damit meinen. Während
andere das nicht meinen.

Der ganze Aspekt der Vorlaufzeiten, Vertragsbindung und so ist da nicht
drin.

> Den Begriff "free floating" wirst du dagegen vermutlich nie zu hören bekommen,
> wenn du nicht explizit danach fragst.

Bayessche Statistik (für soziologische Sachen echt gut!) geht da einen
Schritt weiter: sie bezieht einen Erfahrungshintergrund vor der Erhebung
und nach der Erhebung mit ein. Und einen sich ändernden "Grad der
Überzeugung" nach Sehen neuer Daten.

Joachim wird in seiner Sphäre recht wenige "Free-Floating
Carsharing"-Wortbenutzer finden. Ich hingegen viele. Und beide können
wir recht haben.

Ich benutze den Begriff "Free-Floating" gern, weil er so anschaulich
ist. Und weil er aus einem leidensbasierten Begriff, der für manche
belegt ist mit: "Oh weh, ich muss Autos mit anderen teilen anstatt dass
immer MEIN Auto MIR bereitsteht." zu einem "Free"-Aspekt führt. Also
"Ja, du gibst was auf, aber dafür kannst du die Kiste auch überall
wieder abstellen. Und mit Glück ist ein Fahrzeug sogar näher als die
nächste Station."

Und Herbert, der immer mehr mit dem Verboten von Pkw in der Hamburger
Innenstadt und mit "grünen Zwängen" an die individuelle Mobilität in der
Stadt argumentiert, bekommt auch einen neue Sicht: "Hey, die
"free-floating Carsharing"-Angebote schaffen irgendwie einen Spagat:
private Rumsteh-Pkw reduzieren, aber den Leuten die Möglichkeit der
Autonutzung gerade auch in den Städten lassen und ggf. auch neu geben.
So können sie zwischen Rad, ÖPNV, Pkw besser mischen."

Andere Ansätze (als Bayes, siehe oben) wären frequentistisch und würden
schlicht durchzählen. Da hatte ich auch was gebraucht, du bist nicht
drauf eingegangen.

> Joachim ist das beste Beispiel dafür: er
> (bzw. seine Tochter)

Nur seine Tochter, wie ich ihn verstanden habe. :-D

Und die ganze Familie ist offenbar großer Fan des Mietmodells:
Papa und Mama im Münchener Speckgürtel mit Neuwagen-Leasing.
Tochter in der Hauptstadt als Bedarfsmieterin von ziemlich neuen Autos
im stationsunabhängigen= "free-floating" Carsharing.

> nutzt fleißig free floating Carsharing, aber er konnte
> mit dem Begriff nichts anfangen. Für ihn ist das einfach "Carsharing".

Und das darf es auch.

Du extrapolierst aus einer Stichprobe mit Größe n=1. Oder da du es
teilst: n=2. Das kann man machen in Bayesscher Statistik. Aber die
Evidenz im Rest der Bevölkerung ist sehr gering.

Und nach unserem Austausch hier: sind alle ein Stück schlauer. :-D Wenn
Joachim z.B. die Kosten für das free-floating carsharing irgendwann zu
hoch fände (bisher vergleicht er nur gegen Autobesitz und ggf. noch
gegen Leasing), könnte er seiner Tochter empfehlen, doch mal
stationsbasierte Angebote in Berlin mit zu betrachten. Für Vielnutzer
werden diese in der Regel günstiger. Die Kostenstruktur wechselt von
fast reinem Pay-per-Use (recht hohen Nutzungsgebühren pro Minute oder
km) auf einmalige Anmeldegebühr plus Grundgebühr im Monat plus
Nutzungsgebühr für jede Fahrt, diese jedoch mit geringeren Sätzen.

> Und
> beim "Selbstfahrervermietfahrzeug" wird das genauso aussehen.

Die Duden-Redaktion hat sich offenbar entschlossen, das nicht mal in ihr
Verzeichnis der Alltagssprache aufzunehmen. :-D Als Fachbegriff kenne
ich es aber auch. Es war "das Böse" vergangener Tage (gerade als
One-Way-Miete) aus der Sicht der Taxifahrer, das (in einer
Bevölkerung/Kundschaft mit einem wachsenden Anteil von Fahrerlaubnissen)
mit Preisdumping-Angeboten ihre Existenzgrundlage angreift und
Arbeitsplätze zerstört. Inzwischen sieht man, wie das jedoch alles
irgendwie nebeneinander überleben kann. Es rüttelt sich zurecht und
entwickelt sich weiter.

Grüße,
Ralf

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 6:33:42 AMJan 19
to
"Ralf Koenig" schrieb am 19.01.2024 um 12:00:08:

[zwei DIN A4-Seiten]

Du hast die Befragung noch nicht durchgeführt. Nur für die daraus
resultierenden Ergebnisse war ich bereit, zwei DIN A4-Seiten durchzulesen.

Gruß

Michael

Herbert Albrecht

unread,
Jan 19, 2024, 6:54:18 AMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 12:00 schrieb Ralf Koenig:
> Am 19.01.2024 um 10:28 schrieb Michael Landenberger:
[...]
>
> Ich benutze den Begriff "Free-Floating" gern, weil er so anschaulich
> ist. Und weil er aus einem leidensbasierten Begriff, der für manche
> belegt ist mit: "Oh weh, ich muss Autos mit anderen teilen anstatt dass
> immer MEIN Auto MIR bereitsteht." zu einem "Free"-Aspekt führt.Also
> "Ja, du gibst was auf, aber dafür kannst du die Kiste auch überall
> wieder abstellen. Und mit Glück ist ein Fahrzeug sogar näher als die
> nächste Station."
>
> Und Herbert, der immer mehr mit dem Verboten von Pkw in der Hamburger
> Innenstadt und mit "grünen Zwängen" an die individuelle Mobilität in der
> Stadt argumentiert, bekommt auch einen neue Sicht: "Hey, die
> "free-floating Carsharing"-Angebote schaffen irgendwie einen Spagat:
> private Rumsteh-Pkw reduzieren, aber den Leuten die Möglichkeit der
> Autonutzung gerade auch in den Städten lassen und ggf. auch neu geben.
> So können sie zwischen Rad, ÖPNV, Pkw besser mischen."

Das konnte ich 'schon immer' und habe es auch getan.

Ein großer Nachteil des eigenen Pkw ist, dass man immer wieder dorthin
zurück muss, wo man ihn abgestellt hat. Wer damit zum Arbeitsplatz oder
zum Einkaufen fährt, den stört das nicht, aber bei Ausflügen ist es
lästig, zum Ausgangsort des Ausfluges zurück zu müssen, um dort das Auto
abzuholen. Aus diesem Grund fahre ich nie mit dem Auto an die Ostsee
sondern mit der Bahn: Hin nach Timmendorfer Strand, zu Fuß am Strand
entlang nach Travemünde und von dort wieder zurück. Oh Mist, die
Bäderbahn soll geschlossen werden. Na ja, vielleicht gibt es dann eine
Ausweichlösung, etas mit einem Carsharingauto hin und mit einem anderen
zurück...

Herbert

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 7:05:24 AMJan 19
to
"Marc Haber" schrieb am 19.01.2024 um 11:24:14:

> Lebst Du noch im Geschäftsgebiet?

Nein. Ich habe bis 1994 innerhalb des S-Bahn-Rings in einer Gegend gelebt, die
heute zum Carsharing-Geschäftsgebiet gehört (damals gab es aber noch kein
Carsharing). 1994 hatte ich dann das Bedürfnis nach besserer Wohnqualität, was
sich aber innerhalb des S-Bahn-Rings nicht nach meinen Vorstellungen erfüllen
ließ. Also bin ich nach Berlin-Dahlem gezogen. Das liegt außerhalb des
S-Bahn-Rings. Um Carsharing habe ich mich nicht gekümmert, denn ich hatte ein
eigenes Auto und in und um Berlin-Dahlem war das auch noch sinnvoll nutzbar.
Seit 2001 wohne ich in Berlin-Staaken. Auch da ist ein eigenes Auto absolut
unproblematisch, die für die Innenstadt schon typische Parkplatznot und
Verkehrskollaps gibt es hier nicht.

> Ich vermute, bei Dir draußen gibt es kein Free Floating Carsharing
> mehr,

Richtig. Nur diese unsäglichen Tretroller kann man hier sharen. Die
interessieren mich aber nicht, ich habe einen eigenen E-Roller (keinen
Tretroller).

> weil die sich auf die Schokoladengebiete beschränken, Cambio
> oder Stadtmobil haben aber Autos auch bei Dir stehen.

Cambio: nein. Die nächstgelegene Station (Nollendorfplatz) ist 18 km entfernt.
Zur Grenze des Geschäftsgebiets von Miles beträgt die Entfernung weniger als
ein Drittel. Dreimal darfst du raten, warum ich bei Miles angemeldet bin [1],
bei Cambio aber nicht ;-)

[1] ich nutze von Miles nur Transporter, PKW-Sharing ist für mich
uninteressant

Stadtmobil: nein. Die nächstgelegene Station (Königin-Elisabeth-Str.) ist
13 km entfernt. Folgerichtig taugt das für mich auch nicht, ich bin da also
auch nicht angemeldet.

Wenn schon stationsbasiert, dann Flinkster: da ist die nächstgelegene Station
am Bahnhof Spandau (Entfernung 6 km). Da der Bahnhof Spandau aber schon mitten
im Miles-Geschäftsgebiet liegt und bei Miles außerdem viel mehr Fahrzeuge zur
Auswahl stehen als bei Flinkster (in Spandau stehen nur 2 Flinkster-Autos!),
ist auch Flinkster für mich uninteressant.

Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass jeder in meinem Umfeld
(egal ob außerhalb oder innerhalb des Geschäftsgebiets oder ob in der Nähe
einer Station oder weit weg davon wohnend) zwischen "Carsharing" und
"Mietwagen" unterscheiden kann. Und das auch ganz ohne "free floating" oder
"Selbstfahrervermietfahrzeug"-Jargon. Man muss die Leute nicht für dümmer
halten, als sie sind.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 7:08:37 AMJan 19
to
"Herbert Albrecht" schrieb am 19.01.2024 um 11:28:48:

> Da ist viel los im Markt. Miles mobility
> (https://www.businessinsider.de/gruenderszene/automotive-mobility/profitables-carsharing-miles-ceo-mackprang/)
> steht hier viel rum, die greifen vermutlich Sixt an.

Im Moment haben sie in Berlin ein Betrugsverfahren am Hals:
<https://www.tagesspiegel.de/berlin/-10614475.html>

Mal sehen, was dabei 'rauskommt. Vielleicht ist Miles am Ende gar nicht mehr
so profitabel wie sie das behaupten.

Gruß

Michael

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2024, 7:23:44 AMJan 19
to
"Michael Landenberger" <spamwird...@web.de> wrote:
>"Marc Haber" schrieb am 19.01.2024 um 11:24:14:
>> weil die sich auf die Schokoladengebiete beschränken, Cambio
>> oder Stadtmobil haben aber Autos auch bei Dir stehen.
>
>Cambio: nein. Die nächstgelegene Station (Nollendorfplatz) ist 18 km entfernt.

Argl. Das ist ja in der Tat grauslich, fast so schlimm wie in Hamburg.

Ich verstehe immer mehr, dass ich im Carsharing-Paradies (Karlsruhe)
sozialisiert wurde. Da hatte ich in fünf Minuten Fußwegentfernung über
zehn Autos stehen. Und selbst jetzt sind es nur 200 Meter zu den
nächsten zwei Autos.

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 8:23:27 AMJan 19
to
"Marc Haber" schrieb am 19.01.2024 um 13:23:42:

> Ich verstehe immer mehr, dass ich im Carsharing-Paradies (Karlsruhe)
> sozialisiert wurde. Da hatte ich in fünf Minuten Fußwegentfernung über
> zehn Autos stehen. Und selbst jetzt sind es nur 200 Meter zu den
> nächsten zwei Autos.

Auch Berlin kann Carsharing-Paradies sein. Nur halt im Wesentlichen innerhalb
des S-Bahn-Rings und in einigen angrenzenden Bereichen außerhalb des Rings
sowie in Spandau, Karlshorst und am Flughafen BER (mit jeweil einer mehr oder
weniger großen Lücke zum Haupt-Geschäftsgebiet).

In der Innenstadt von Berlin mit dem Auto herumzufahren oder einen Parkplatz
dafür zu suchen, macht aber je nach Tageszeit nur noch wenig Spaß. Daran kann
auch Carsharing nichts ändern. Meine Empfehlung für ein innenstadt-taugliches
Verkehrsmittel: Elektroroller ;-) Die wiederum haben allerdings den Nachteil,
dass sie speziell in der Innenstadt von manchen Deppen umgeschmissen oder
sonstwie beschädigt werden, wenn sie im Freien stehen. Solche Sachen passieren
also ausgerechnet dort, wo E-Roller den größten Nutzen haben.

Gruß

Michael

Herbert Albrecht

unread,
Jan 19, 2024, 8:23:42 AMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 11:23 schrieb Marc Haber:
> Ralf Koenig <ralfk...@xmg.de> wrote:
>> Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge
>> Entwicklung. Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
>> Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
>> Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
>> Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht eine
>> Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und dann
>> Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.
>
> In Hamburg darf man die Free Floating Carsharing-Autos auch in
> parkraumbewirtschafteten Gebieten kostenfrei abstellen.
Das interessiert mich und so habe ich gleich mal die KI gefragt, ob das
wirklich so sein? Ok, ich wohne in einer Anwenderparkzone und sehe hier
Carsharing-Autos rumstehen, aber ich nehme selbst nicht daran teil. Die
KI versuchte sich an einer Antwort: "In Hamburg, the rules for parking
in residential areas are governed by various laws, including the Civil
Code, the Road Traffic Act, and the Insurance Act. In general, cars
parked in residential areas must have a valid parking permit or a
resident parking permit 1.

If you have a resident parking permit, you may park your car in
designated resident parking zones. However, please note that the parking
permit is generally tied to a specific vehicle and license plate number 12.

It is also important to note that the rules for parking in residential
areas can vary depending on the location. For example, in some areas,
cars may only be parked for a limited time, while in other areas, there
may be no restrictions on parking 3.

I’m sorry, but I could not find any information on whether carsharing
vehicles can be parked in residential areas. It is best to contact the
carsharing provider directly to inquire about their policies regarding
parking in residential areas.

I hope this information is helpful!"

No it isn't. Weiss es jemand besser?

Das ist
> entweder eine ziemlich wirksame Subvention, oder es fließt Geld vom
> Anbieter zur Stadt.

Genau so.>

> Ich bin jetzt 25 Jahre lang regelmäßig im Bereich zwischen U-Bahnhof
> Kellinghusenstraße und dem Isekanal unterwegs gewesen. Da war
> parkplatzmäßig immer "Alarm" (Auto-Sprech: Es bestand hoher
> Parkdruck).

Ja, da oben (aus meiner Perspektive, ich wohne westlich des Uni-Campus)
war es immer voll. Hier eigentlich nicht. Als ich noch ein Wohnmobil
hatte (das nicht in die Tiefgarage passte) fand ich immer etwas im
Umkreis von 500m.
>
> Seit man für die Parkplätze Geld bezahlen muss, sind mehr Parkplätze
> frei als Autos da stehen, und von den geparkten Autos sind die Hälfte
> solche Freefloating-Carharing-Autos.

So ist es. Manchmal sind in der Binderstraße auch 2/3 der Plätze frei,
z.B. jetzt.

Herbert

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 8:40:04 AMJan 19
to
Meine Empfehlung für einen innenstadt-taugliches Fahrzeug: das Fahrrad

Nicht nur das man überall damit hinkommt, man praktisch jederzeit das
Fahrrad abstellen kann, nein, man hilft sogar seinem Körper mal wieder das
zu tun, wofür er geschaffen wurde, nämlich selber arbeiten

Langfristig wird er (Dein Körper) Dir sehr dankbar dafür sein :-)

mfg

Karl


Matthias Eißing

unread,
Jan 19, 2024, 8:44:51 AMJan 19
to
Am 19.01.24 um 14:40 schrieb Karl Müller:
>> In der Innenstadt von Berlin

> Meine Empfehlung für einen innenstadt-taugliches Fahrzeug: das Fahrrad

Prinzipiell richtig.
Aber schau dir mal alleine die Entfernung Berlin Westkreuz<->Ostkreuz
an. Das alleine sind schon 16 km

Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.

--
cu://Matthias.Eißing.de

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 8:48:48 AMJan 19
to
Am Fri, 19 Jan 2024 14:44:49 +0100 schrieb Matthias Eißing:

> Am 19.01.24 um 14:40 schrieb Karl Müller:
>>> In der Innenstadt von Berlin
>
>> Meine Empfehlung für einen innenstadt-taugliches Fahrzeug: das Fahrrad
>
> Prinzipiell richtig.
> Aber schau dir mal alleine die Entfernung Berlin Westkreuz<->Ostkreuz
> an. Das alleine sind schon 16 km

16 km sollte man, mit etwas Training, im flachen Berlin, in 45 Minuten
schaffen

>
> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.

Kann man machen aber, wo bleibt da der Gesundheitseffekt?

mfg

Karl

Ulf Kutzner

unread,
Jan 19, 2024, 8:59:15 AMJan 19
to
Matthias Eißing schrieb am Freitag, 19. Januar 2024 um 14:44:51 UTC+1:
> Am 19.01.24 um 14:40 schrieb Karl Müller:
> >> In der Innenstadt von Berlin
> > Meine Empfehlung für einen innenstadt-taugliches Fahrzeug: das Fahrrad
> Prinzipiell richtig.
> Aber schau dir mal alleine die Entfernung Berlin Westkreuz<->Ostkreuz
> an. Das alleine sind schon 16 km

Wobei Westkreuz in der sog. Inneren Stadt schon ziemlich
peripher ist; der Bahnhof scheint vornehmlich Umsteigefunktion
zu haben.

Matthias Eißing

unread,
Jan 19, 2024, 8:59:29 AMJan 19
to
Am 19.01.24 um 14:48 schrieb Karl Müller:

>> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.

> Kann man machen aber, wo bleibt da der Gesundheitseffekt?

Du kannst ja zwei Hanteln mit in die S-Bahn nehmen.

--
cu://Matthias.Eißing.de

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 9:10:45 AMJan 19
to
Am Fri, 19 Jan 2024 14:59:27 +0100 schrieb Matthias Eißing:

> Am 19.01.24 um 14:48 schrieb Karl Müller:
>
>>> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.
>
>> Kann man machen aber, wo bleibt da der Gesundheitseffekt?
>
> Du kannst ja zwei Hanteln mit in die S-Bahn nehmen.

Beinmuskulator?

mfg

Karl

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 9:31:45 AMJan 19
to
"Matthias Eißing" schrieb am 19.01.2024 um 14:44:49:

> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.

Wenn man zufällig irgendwo hin muss, wo die S-Bahn hinfährt, ist das ok, ja.
Leider fährt die S-Bahn aber nicht überall hin und selbst dahin, wo sie
eigentlich hinfahren soll, fährt sie manchmal nicht. Sei es, weil die
Lokführer mal wieder streiken oder sich zu viele krank gemeldet haben, sei es,
dass sich eine Schneeflocke hochkant in einer Weiche verkeilt hat oder
irgendwelche Chaoten einen Kabelschacht in Brand gesteckt haben. Gründe dafür
gibt es viele.

Zwar ist ein Roller auch nicht unbedingt wintertauglich, aber wenn das Wetter
passt, ist er wenigstens nicht von Streiks und Ausfällen betroffen und er
bringt einen überall hin, nicht nur dort, wo ein Bahnhof ist. Die in Berlin in
der Regel möglichen Durchschnittsgeschwindigkeiten [1] schafft er auch, er ist
also nicht langsamer als das Auto. Bei dichtem Verkehr kommt man damit sogar
schneller voran als mit dem Auto und Parken ist auch kein Problem.

[1] normal ~25 km/h, bei hohem Verkehrsaufkommen weniger

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 19, 2024, 9:32:53 AMJan 19
to
"Herbert Albrecht" schrieb am 19.01.2024 um 14:23:42:

> Weiss es jemand besser?

Ja, die AGB der einschlägigen Sharing-Anbieter.

Gruß

Michael

Matthias Eißing

unread,
Jan 19, 2024, 10:32:46 AMJan 19
to
Am 19.01.24 um 15:31 schrieb Michael Landenberger:
> "Matthias Eißing" schrieb am 19.01.2024 um 14:44:49:
>
>> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.
>
> Wenn man zufällig irgendwo hin muss, wo die S-Bahn hinfährt, ist das ok, ja.
> Leider fährt die S-Bahn aber nicht überall hin und selbst dahin, wo sie
> eigentlich hinfahren soll, fährt sie manchmal nicht. Sei es, weil die
> Lokführer mal wieder streiken oder sich zu viele krank gemeldet haben, sei es,
> dass sich eine Schneeflocke hochkant in einer Weiche verkeilt hat oder
> irgendwelche Chaoten einen Kabelschacht in Brand gesteckt haben. Gründe dafür
> gibt es viele.

Naja. Eventuell ist auch der Straßenverkehr gestört
- Klimakleber überall!
- Bauernproteste
- Jetzt: Speditionsproteste
- Im allgemeinen: Proteste und Demos noch-und-nöcher in Berlin!
- Tankstellen geschlossen ("Total")
- <irgendwas ist immer!>

Ich war mit dem S-Bahn Verkehr in Berlin immer äußerst zufrieden. Ohne
Probleme. Wenn ich dann mal Taxi gefahren bin (kommt auch vor!), dann
fluchte der Taxi-Fahrer regelmäßig über Umleitungen, Baustellen, Demos
und Sperren.

--
cu://Matthias.Eißing.de

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 10:40:28 AMJan 19
to
Am Fri, 19 Jan 2024 16:32:44 +0100 schrieb Matthias Eißing:

> Am 19.01.24 um 15:31 schrieb Michael Landenberger:
>> "Matthias Eißing" schrieb am 19.01.2024 um 14:44:49:
>>
>>> Ich empfehle, speziell in Berlin: S-Bahn.
>>
>> Wenn man zufällig irgendwo hin muss, wo die S-Bahn hinfährt, ist das
>> ok, ja. Leider fährt die S-Bahn aber nicht überall hin und selbst
>> dahin, wo sie eigentlich hinfahren soll, fährt sie manchmal nicht. Sei
>> es, weil die Lokführer mal wieder streiken oder sich zu viele krank
>> gemeldet haben, sei es,
>> dass sich eine Schneeflocke hochkant in einer Weiche verkeilt hat oder
>> irgendwelche Chaoten einen Kabelschacht in Brand gesteckt haben. Gründe
>> dafür gibt es viele.
>
> Naja. Eventuell ist auch der Straßenverkehr gestört - Klimakleber
> überall!

Für Radfahrer kein Problem

> - Bauernproteste - Jetzt: Speditionsproteste - Im allgemeinen: Proteste
> und Demos noch-und-nöcher in Berlin!

Für Radfahrer kein Problem

> - Tankstellen geschlossen ("Total")

Für Radfahrer kein Problem

> - <irgendwas ist immer!>
>

Blitzeis ist wirklich doof, das stimmt

> Ich war mit dem S-Bahn Verkehr in Berlin immer äußerst zufrieden. Ohne
> Probleme. Wenn ich dann mal Taxi gefahren bin (kommt auch vor!), dann
> fluchte der Taxi-Fahrer regelmäßig über Umleitungen, Baustellen, Demos
> und Sperren.

Wahrscheinlich auch über die Radfahrer, es gibt immer was zum Schimpfen

mfg

Karl

Matthias Eißing

unread,
Jan 19, 2024, 10:46:04 AMJan 19
to
Am 19.01.24 um 16:40 schrieb Karl Müller:

>> Naja. Eventuell ist auch der Straßenverkehr gestört - Klimakleber
>> überall!

> Für Radfahrer kein Problem

Solange du keinen Unfall hast und auf den Notarzt warten muss... Der
dann nicht durchkommt.

(Ja. Ich weiß: Die Klimakleber waren nicht für den Tot des Radfahrers
verantwortlich [zu machen])

>> - Bauernproteste - Jetzt: Speditionsproteste - Im allgemeinen: Proteste
>> und Demos noch-und-nöcher in Berlin!
>
> Für Radfahrer kein Problem

Wenn die Autofahrer mal nicht über den Radweg ausweichen wollen...

--
cu://Matthias.Eißing.de

Karl Müller

unread,
Jan 19, 2024, 10:58:29 AMJan 19
to
Am Fri, 19 Jan 2024 16:46:02 +0100 schrieb Matthias Eißing:

> Am 19.01.24 um 16:40 schrieb Karl Müller:
>
>>> Naja. Eventuell ist auch der Straßenverkehr gestört - Klimakleber
>>> überall!
>
>> Für Radfahrer kein Problem
>
> Solange du keinen Unfall hast und auf den Notarzt warten muss... Der
> dann nicht durchkommt.
>
> (Ja. Ich weiß: Die Klimakleber waren nicht für den Tot des Radfahrers
> verantwortlich [zu machen])
>

Die Klimakleber sind sicherlich für Unfallopfer (das kann auch ein
Radfahrer sein der zu einem Unfallopfer wurde) ein Problem

Für einen Menschen der mit einem Fahrrad daherkommt stellen die
Klimakleber keine nachhaltige Behinderung dar

>>> - Bauernproteste - Jetzt: Speditionsproteste - Im allgemeinen:
>>> Proteste und Demos noch-und-nöcher in Berlin!
>>
>> Für Radfahrer kein Problem
>
> Wenn die Autofahrer mal nicht über den Radweg ausweichen wollen...

Glaube mir, ich habe Erfahrung mit den Bauernprotesten. Das sind ganz
nette Menschen, einmal winken und Du darfst zwischen den Treckern
durchfahren oder sogar an denen vorbei in Deine gewünschte Richtung

mfg

Karl

Ralf Koenig

unread,
Jan 19, 2024, 1:18:12 PMJan 19
to
Am 19.01.2024 um 14:23 schrieb Herbert Albrecht:
> Am 19.01.2024 um 11:23 schrieb Marc Haber:
> > Ralf Koenig <ralfk...@xmg.de> wrote:
> >> Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge
> >> Entwicklung. Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
> >> Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
> >> Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
> >> Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht eine
> >> Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und dann
> >> Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.
> >
> > In Hamburg darf man die Free Floating Carsharing-Autos auch in
> > parkraumbewirtschafteten Gebieten kostenfrei abstellen.
> Das interessiert mich und so habe ich gleich mal die KI gefragt, ob das
> wirklich so sein?

Ist in dem Fall nicht clever.

> No it isn't. Weiss es jemand besser?

Miles => FAQ

https://support.miles-mobility.com/hc/de/articles/360015545359-Wo-darf-ich-parken

Und dort dann alles lesen.

==================================================================
❌ Hier darfst du *nicht* parken:
Auf *reinen* Anwohnerparkplätzen (Ausnahme: München & Düsseldorf)


✅ Hier kannst du innerhalb des MILES Geschäftsgebietes kostenlos parken,
ohne einen extra Parkschein zu lösen:
* Öffentliche Parkplätze, sowohl mit als auch ohne Parkraumbewirtschaftung
* Parkplätze, auf denen ausgeschildert ist, dass man auf ihnen sowohl
als Anwohner:in, als auch mit Parkschein parken darf.

✅ Hier kannst du innerhalb des MILES Geschäftsgebietes kostenlos parken,
ohne einen extra Parkschein zu lösen:
Stellflächen von unseren Partner-Plattformen hvv switch in Hamburg
==================================================================

Und hier noch:
https://support.miles-mobility.com/hc/de/sections/4403828383122-Parkgeb%C3%BChren


Wenn immer noch unklar: Hotline.

Wenn dann immer noch unklar: Versuch macht klug. :-)


>  Das ist
> > entweder eine ziemlich wirksame Subvention, oder es fließt Geld vom
> > Anbieter zur Stadt.
>
> Genau so.>

Soll fließen. :-D

"Razzia bei Carsharing-Anbieter Miles – möglicher Millionenbetrug mit
Parkgebühren"

Chris Lunday
13 Okt 2023

"Wegen des Verdachts auf Millionenbetrug hat die Polizei Wohn- und
Geschäftsräume durchsucht und ermittelt nun gegen die beiden
Geschäftsführer von Miles."

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/automotive-mobility/moeglicher-millionenbetrug-mit-parkgebuehren-razzia-bei-carsharing-anbieter-miles-okt23/

"Schon seit 2019 hätten Ordnungsämter und Bußgeldstellen starke
Abweichungen bei den sogenannten Telemetriedaten entdeckt. Diese werden
dazu verwendet, automatisiert per GPS den Standort der Fahrzeuge zu
ermitteln, womit dann die Parkgebühren berechnet werden können. Durch
eine Manipulation dieser Daten könnten erhebliche Parkgebühren vermieden
worden sein, vermuten die Behörden. Nach Schätzungen könnten allein dem
Land Berlin seit 2019 dadurch Parkgebühren in Höhe von 25 bis 30
Millionen Euro entgangen sein."

So, jetzt ist Sieghard's Einsatz. :-D

Gegenposition:
"CEO Mackprang prangerte in der Vergangenheit wiederholt an, dass die
Berliner Regierung durch die hohen Parkgebühren de facto den Besitz des
Privatautos fördere. So auch im „So geht Startup“-Podcast anlässlich der
Übernahme der VW-Tochter Weshare: „Wir wollen gar keine Förderung, wir
wollen einfach keine extreme Benachteiligung erfahren“, sagte er damals."

Grüße, Ralf

Frank Kemper

unread,
Jan 19, 2024, 3:10:50 PMJan 19
to
Michael Bode <m.g....@web.de> wrote:

> Ich wohne auch nicht in einer Millionenstadt. Daher die Frage: wo genau
> stellt man das Auto ab? In Aachen z.B. ist innerhalb des Alleenrings die
> Höchstparkdauer 1h. Und wer zahl die Parkgebühr?

Die Anbieter haben ein so genanntes "Vertragsgebiet", das ist meistens der
mehr oder weniger erweiterte Innenstadtbereich*. Das Fahrzeug muss bei
Mietende im Vertragsgebiet abgestellt werden und kann dort von anderen
Mietern angemietet werden. Der Gag: Du kannst das Auto auf jeden legalen
Parkplatz stellen, auch in Anwohnerzonen oder dort, wo man einen Parkschein
braucht. Um einen Parkschein brauchst du dich nicht zu kümmern, das Auto
hat eine Dauerparklizenz. Du darfst das Auto nicht auf Privatgelände oder
im Parkverbot abstellen. Während der Mietzeit kannst du das Auto abstellen,
wo du willst, auch auf einem Supermarktparkplatz, es bleibt für dich
reserviert, bis du die Miete beendest. Es gibt auch Spezialitäten: Zum
Beispiel gibt es am Flughafen München ein Parkdeck, wo man Carsharing-Autos
abstellen und auch anmieten kann. Man kann also in München ein Auto mieten,
damit zum Flughafen fahren und es dort stehen lassen. Die Miete kostet dann
den Minutenpreis für die Fahrt plus eine Zusatzgebühr (IIRC 12 Euro). Ich
habe auch mal gelesen, dass es Carsharing-Angebote in Köln und Düsseldorf
gibt, bei denen man das Auto für eine Zusatzgebühr in der jeweilig anderen
Stadt abstellen kann.

*Meines Erachtens ist die Größe des Vertragsgebietes entscheidend für den
Nutzen des Carsharing-Anbieters. In Berlin habe ich immer den Eindruck,
dass man quasi in der ganzen Stadt Autos finden kann. In Augsburg ist das
Vertragsgebiet auf die unmittelbare Innenstadt beschränkt. Da lohnt sich
das Auto nur, wenn die Fahrt direkt in der City beginnt und endet. Da
wohnen aber die meisten Augsburger nicht.

Frank



--
The whole IT runs on Caffeine

Michael Bode

unread,
Jan 19, 2024, 3:15:34 PMJan 19
to
Danke für die ausführliche Auskunft.

Frank Kemper

unread,
Jan 19, 2024, 3:31:57 PMJan 19
to
Ralf Koenig <ralfk...@xmg.de> wrote:
> Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
> Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
> Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
> Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht eine
> Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und dann
> Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.

Das stimmt so nicht. Die Anbieter brauchen für jedes Auto eine
Dauerparklizenz, die sich die Kommunen teuer bezahlen lassen. Es ist wohl
sogar so, dass die Kommunen anhand der GPS-Daten der Autos berechnen, wann
die wo geparkt waren, und das dann in Rechnung stellen. Deshalb hatte
übrigens der Anbieter Miles Ärger, ihm wurde vorgeworfen, die Erfassung der
GPS-Daten manipuliert zu haben, um Parkgebühren zu sparen.

Das von dir angesprochene Problem ist in meinen Augen viel gravierender bei
Sharing-Rollern und -Fahrrädern. Die müllen wirklich den öffentlichen Raum
zu.

Frank Kemper

unread,
Jan 19, 2024, 3:31:58 PMJan 19
to
Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

> Die Erklärung läuft ins Leere. Free floating Carsharing dominiert den Markt,
> deswegen verstehen die meisten Leute unter "Carsharing" eben "free floating
> Carsharing". Ist ähnlich wie wenn die Leute zu alle Papiertaschentüchern
> "Tempo" sagen.

Das kommt auf die Stadt an. In Augsburg gibt es SWA Carsharing, die meisten
Autos sind stationsbasiert - und im Stadtbild überall präsent.
Freefloating-Angebote gibt es auch, aber weil die Vertragsgebiete viel zu
klein sind, spielen diese Angebote eher eine untergeordnete Rolle.

Herbert Albrecht

unread,
Jan 20, 2024, 6:15:24 AMJan 20
to
Am 19.01.2024 um 11:02 schrieb Karl Müller:
> Am Fri, 19 Jan 2024 10:20:45 +0100 schrieb Herbert Albrecht:
>
>> Am 18.01.2024 um 11:35 schrieb Ralf Koenig:
>> > Am 18.01.2024 um 10:53 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>> >> Am 18.01.24 um 10:43 schrieb Ralf Koenig:
>> >>>
>> >>> Dann hätte sich der Begriff "Fahrzeuge im Free-Floating Carsharing"
>> >>> dafür eher angeboten.
>> >>
>> >> Versteht diesen Begriff jemand? Ich lese den eben zum allerersten
>> >> Mal.
>> >
>> > Mobilitäts-Profis verstehen den Begriff - und verwenden ihn auch.
>> > In der Fachsprache ist das so geläufig, das "Denglisch" wird in Kauf
>> > genommen.
>> Als ehemaligem Uni-Mitarbeiter ist mir natürlich klar, dass es zu jeder
>> Alltagshandlung inzwischen einen wissenschaftlichen Forschungszweig
>> gibt. Z.B. gibt es Maurer, die Stein auf Stein legen mit Mörtel
>> dazwischen und so eine Wand bauen und es gibt einen Professor Dr. Ing.,
>> der alle Eigenschaften der Wand theoretisch erklären kann. So ist es
>> auch bei der Mobilität, also von A nach B.
>> >
> [...]
>
> Also wir brauchen so einen, vielleicht zwei Professoren Dr. Ing., die die
> Eigenschaften von tausenden, wenn nicht sogar zehntausenden Mauern kennen

In den 50ern/60ern dachten alle (auch die Fachprofessoren), dass Wände
kaum Wärmedämmeigenschaften brauchen, weil Energie bald beliebig viel
zur Verfügung stehen wird. Erzeugt durch Atomkraft, und für die Zeit,
bis genügend Meiler fertig und in Betrieb sind, reichen Öl und Gas dicke.

Alle Mauern, die damals gebaut wurden, müssen jetzt abgerissen werden.

Nur so als Beispiel dafür, dass viel Klugheit uns auch tief in die
Sackgasse führen kann. Wenn die zehntausend Maurer so gebaut hätten, wie
sie es von ihren Vorfahren gelernt hatten, hätten wir heute weniger
Probleme.

Herbert

Herbert Albrecht

unread,
Jan 20, 2024, 6:29:38 AMJan 20
to
Am 19.01.2024 um 15:32 schrieb Michael Landenberger:
> "Herbert Albrecht" schrieb am 19.01.2024 um 14:23:42:
>
>> Weiss es jemand besser?
>
> Ja, die AGB der einschlägigen Sharing-Anbieter.

Ein guter Grund, den Privatwagen zu behalten.

Liest du die ständigen AGBs alle durch? Vollständig?

(Vorsicht, Fangfrage) Verstehst du sie auch?

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Jan 20, 2024, 6:51:34 AMJan 20
to
Herbert Albrecht schrieb am Samstag, 20. Januar 2024 um 12:15:24 UTC+1:

> In den 50ern/60ern dachten alle (auch die Fachprofessoren), dass Wände
> kaum Wärmedämmeigenschaften brauchen, weil Energie bald beliebig viel
> zur Verfügung stehen wird. Erzeugt durch Atomkraft,

In CH sogar bei Fernwärme.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernw%C3%A4rme#W%C3%A4rmequellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Beznau

> und für die Zeit,
> bis genügend Meiler fertig und in Betrieb sind, reichen Öl und Gas dicke.
>
> Alle Mauern, die damals gebaut wurden, müssen jetzt abgerissen werden.

Stützmauern kann man belassen, und bei den anderen
kommt man zumindest teils noch mit nachträglicher
Isolierung in halbwegs brauchbare Bereiche.

Gruß, ULF

Herbert Albrecht

unread,
Jan 20, 2024, 7:44:28 AMJan 20
to
Am 19.01.2024 um 19:18 schrieb Ralf Koenig:
> Am 19.01.2024 um 14:23 schrieb Herbert Albrecht:
>> Am 19.01.2024 um 11:23 schrieb Marc Haber:
>>  > Ralf Koenig <ralfk...@xmg.de> wrote:
>>  >> Diese Art ohne spezielle Stationen ist eine recht neue, junge
>>  >> Entwicklung. Ich meine, man muss sich das vorstellen: da greift ein
>>  >> Unternehmen einfach so auf öffentlichen Raum zurück, spart damit hohe
>>  >> Kosten (Stellplatzmiete) und verdient damit Geld. Es nimmt also "der
>>  >> Gesellschaft" etwas weg, aber privatisiert die Gewinne. Es braucht
>> eine
>>  >> Weile, bis Kommunen mit dem Geschäftsmodell warmgeworden sind und
>> dann
>>  >> Genehmigungen austeilt, ggf. auch Lizenzen dafür verkauft haben.
>>  >
>>  > In Hamburg darf man die Free Floating Carsharing-Autos auch in
>>  > parkraumbewirtschafteten Gebieten kostenfrei abstellen.
>> Das interessiert mich und so habe ich gleich mal die KI gefragt, ob
>> das wirklich so sein?
>
> Ist in dem Fall nicht clever.

Na ja, die ist ja immer noch im Test und das, was öffentlich zugänglich
ist, eher Spielzeug. Dennoch liefert sie manchmal erstaunlich gute
Ergebnisse.
>
>> No it isn't. Weiss es jemand besser?

Hier nicht.

>
> Miles => FAQ
>
> https://support.miles-mobility.com/hc/de/articles/360015545359-Wo-darf-ich-parken
>
> Und dort dann alles lesen.
>
> ==================================================================
> ❌ Hier darfst du *nicht* parken:
> Auf *reinen* Anwohnerparkplätzen (Ausnahme: München & Düsseldorf)
>
>
> ✅ Hier kannst du innerhalb des MILES Geschäftsgebietes kostenlos
> parken, ohne einen extra Parkschein zu lösen:
> * Öffentliche Parkplätze, sowohl mit als auch ohne Parkraumbewirtschaftung
> * Parkplätze, auf denen ausgeschildert ist, dass man auf ihnen sowohl
> als Anwohner:in, als auch mit Parkschein parken darf.

Und hier ist der Jurist gefragt: Was unterscheidet Gebiete mit
Parkraumbewirtschaftung, in denen man als Anwohner oder mit Parkschein
parken darf von '"reinen" Anwohnerparkplätzen?
>
> ✅ Hier kannst du innerhalb des MILES Geschäftsgebietes kostenlos
> parken, ohne einen extra Parkschein zu lösen:
> Stellflächen von unseren Partner-Plattformen hvv switch in Hamburg
> ==================================================================
>
> Und hier noch:
> https://support.miles-mobility.com/hc/de/sections/4403828383122-Parkgeb%C3%BChren
>
>
> Wenn immer noch unklar: Hotline.
>
> Wenn dann immer noch unklar: Versuch macht klug. :-)
>
Und kostet bei Misserfolg Geld. Da bleib ich lieber mit meinem
Privat-Pkw in der Tiefgarage.
Da verteidigt einer sein Geschäftsmodell.

Herbert

Michael Landenberger

unread,
Jan 20, 2024, 8:46:24 AMJan 20
to
"Herbert Albrecht" schrieb am 20.01.2024 um 12:29:37:

> Ein guter Grund, den Privatwagen zu behalten.

Ich möchte auch kein Auto fahren, das mir nicht gehört. Ich möchte z. B. nicht
nach jeder Fahrt das Auto penibel ausräumen müssen, sondern auch mal was darin
liegen lassen, wenn ich es bald wieder brauche (z. B. Einkaufstaschen).

Carsharing ist sowieso eine zweischneidige Sache: in den Innenstädten, wo
Carsharing üblicherweise verfügbar ist, ist es meist kein Vergnügen, Auto zu
fahren. Es macht keinen Spaß, weil alle Straßen verstopft sind, und am Ziel
kann es dauern, bis man einen Parkplatz findet. Dummerweise hat man diese
Probleme aber auch bei Carsharing-Autos: auch mit denen kommt man im
Innenstadtverkehr nicht voran und auch mit denen kann eine Parkplatzsuche
schon mal ein bisschen länger dauern. Dagegen wird Carsharing dort, wo es eine
wirklich sinnvolle Sache wäre (nämlich in den Außenbezirken, wo Parkplatznot
und Verkehrskollaps noch kein Thema sind), nicht angeboten.

Ein Vorteil von Carsharing ist der, dass man nur dafür bezahlt, wenn man es
auch nutzt, während ein eigenes Auto auch bei Nichtnutzung weiter Kosten
produziert. Je nach Nutzung kann Carsharing aber auch teurer werden als ein
eigenes Auto. Beispiel: Mein Zafira kostet lt. Spritmonitor.de bei ca. 14.000
km/Jahr ca. 32 Cent pro km (incl. aller Kosten, also auch Anschaffungs- und
Fixkosten). Bei Miles kostet der Kilometer 99 Cent und damit dreimal so viel.
D. h. bereits ab einem Drittel der Jahresfahrleistung meines Autos
(entsprechend ca. 4.700 km/a) wird das Miles-Auto teurer als mein Auto.
Carsharing taugt daher nur für die, die das eigene Auto durch ÖPNV ersetzen
wollen und nur noch gelegentlich Auto fahren möchten. Wer dagegen ein
Carsharing-Auto so nutzt wie ein eigenes Auto, zahlt drauf.

> Liest du die ständigen AGBs alle durch? Vollständig?

Selbstverständlich.

> (Vorsicht, Fangfrage) Verstehst du sie auch?

In der Regel ja. Wenn ich sie nicht verstehe, schließe ich keinen Vertrag.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 20, 2024, 11:44:50 AMJan 20
to
"Matthias Eißing" schrieb am 19.01.2024 um 16:32:44:

> Naja. Eventuell ist auch der Straßenverkehr gestört
> - Klimakleber überall!

Egal. Wird der Roller halt kurz mal über den Gehweg geschoben ;-)

> - Bauernproteste
> - Jetzt: Speditionsproteste

Im Gegensatz zu den Bauern und den LKW-Fahrern kenne ich die Schleichwege ;-)
Und die führen teilweise über Strecken, wo ein Roller und meist auch ein PKW
prima durchkommt, ein Traktor oder LKW aber nicht.

> - Im allgemeinen: Proteste und Demos noch-und-nöcher in Berlin!

Ich wohne nicht am Brandenburger Tor und muss auch nur sehr selten da hin.

> - Tankstellen geschlossen ("Total")

Was soll das heißen? Meine Stammtankstellen (Total gehört allerdings nicht
dazu, weil zu teuer) sind alle geöffnet.

> - <irgendwas ist immer!>

Das gilt aber nicht nur für Berlin.

> Ich war mit dem S-Bahn Verkehr in Berlin immer äußerst zufrieden.

Normalerweise kann man das ja auch sein. Allerdings bringt einem die S-Bahn
wenig, wenn der nächste Bahnhof kilometerweit entfernt ist. Und das ist halt
leider bei der S-Bahn recht oft der Fall: verglichen mit U-Bahn und
Straßenbahn hat die S-Bahn in Berlin die schlechteste Flächenabdeckung und die
wenigsten Bahnhöfe. Wenigstens gibt es hier in der Nähe einen Regionalbahnhof.
Da fährt aber keine S-Bahn und ein Regionalzug kommt auch nur 2x pro Stunde
Zum Vergleich: der Bus fährt tagsüber ca. alle 5 Minuten. Aber wenn's zeitlich
passt und das Auto oder der Roller aus welchen Gründen auch immer nicht gehen,
nehme ich gerne den Regionalzug. Der bringt einen nämlich u. a. dorthin, wo
die S-Bahn fährt.

> Probleme. Wenn ich dann mal Taxi gefahren bin (kommt auch vor!), dann
> fluchte der Taxi-Fahrer regelmäßig über Umleitungen, Baustellen, Demos
> und Sperren.

Ich würde auch fluchen, wenn ich regelmäßig da hin müsste, wo es Umleitungen,
Baustellen, Demos oder Sperren gibt. Muss ich aber glücklicherweise nicht.
Mein täglicher Arbeitsweg sieht so aus:
<https://www.google.com/maps/@52.4857745,13.2005962,3a,60y,32.53h,89.81t/data=!3m6!1e1!3m4!1s7-SK8iz2iDdVniIxIjS2iQ!2e0!7i16384!8i8192>

Gruß

Michael

Karl Müller

unread,
Jan 20, 2024, 11:58:10 AMJan 20
to
Doof ist nur, das die Planung mit einer Hand voll Dr.Ing. und Architekten
problemlos durchgeführt werden kann

Aber wo kommen die zehntausende Maurer her?

mfg

Karl


HC Ahlmann

unread,
Jan 20, 2024, 12:44:17 PMJan 20
to
Michael Landenberger <spamwird...@web.de> wrote:

> Im Gegensatz zu den Bauern und den LKW-Fahrern kenne ich die Schleichwege ;-)
> Und die führen teilweise über Strecken, wo ein Roller und meist auch ein PKW
> prima durchkommt, ein Traktor oder LKW aber nicht.

Viel spannender ist ein Schleichweg, bei dem ein Bus durchkommt, aber
ein Pkw nicht.
--
Munterbleiben
HC

Thomas Hochstein

unread,
Jan 20, 2024, 1:15:03 PMJan 20
to
Herbert Albrecht schrieb:

> Mit Mietwagen meine ich sowas wie früher Car2go und DriveNow, Miles
> etc., deren Autos am Strassenrand rumstehen und, wenn man sich dort
> anmeldet, spontan nutzbar sind.

Du meintest mit Mietwagenfirmen also keine Mietwagenfirmen.

Das kann freilich zu Verwirrung führen.

Michael Bode

unread,
Jan 20, 2024, 1:50:48 PMJan 20
to
Das haben sie in Koblenz mal ausprobiert. Hat nicht funktioniert.

Peter H. Beier

unread,
Jan 20, 2024, 2:27:07 PMJan 20
to
Am 20.01.2024 um 17:44 schrieb Michael Landenberger:

> Mein täglicher Arbeitsweg sieht so aus:
> <https://www.google.com/maps/@52.4857745,13.2005962,3a,60y,32.53h,89.81t/data=!3m6!1e1!3m4!1s7-SK8iz2iDdVniIxIjS2iQ!2e0!7i16384!8i8192>

Ich hatte mir Berlin mit mehr Häusern vorgestellt ... ;-)
--
Mit freundlichen Grüßen
Peter H. Beier
Kaum macht man's richtig - schon funktioniert's.
Skype: "P.Beier"

HC Ahlmann

unread,
Jan 20, 2024, 5:14:34 PMJan 20
to
Haben sie in Hannover angelegt, funktioniert seit etwa 30 Jahren.
--
Munterbleiben
HC

Ralf Koenig

unread,
Jan 20, 2024, 5:31:04 PMJan 20
to
Am 20.01.2024 um 13:44 schrieb Herbert Albrecht:
> Am 19.01.2024 um 19:18 schrieb Ralf Koenig:
>> Miles => FAQ
>> https://support.miles-mobility.com/hc/de/articles/360015545359-Wo-darf-ich-parken
>> Und dort dann alles lesen.
>>
>> ==================================================================
>> ❌ Hier darfst du *nicht* parken:
>> Auf *reinen* Anwohnerparkplätzen (Ausnahme: München & Düsseldorf)
>>
>>
>> ✅ Hier kannst du innerhalb des MILES Geschäftsgebietes kostenlos
>> parken, ohne einen extra Parkschein zu lösen:
>> * Öffentliche Parkplätze, sowohl mit als auch ohne
>> Parkraumbewirtschaftung
>> * Parkplätze, auf denen ausgeschildert ist, dass man auf ihnen sowohl
>> als Anwohner:in, als auch mit Parkschein parken darf.
>
> Und hier ist der Jurist gefragt: Was unterscheidet Gebiete mit
> Parkraumbewirtschaftung, in denen man als Anwohner oder mit Parkschein
> parken darf von '"reinen" Anwohnerparkplätzen?

Ich bin kein Jurist. Aber der Unterschied ist doch ziemlich klar:

* Für "reine" Anwohnerparkplätze sind keine Besucher zugelassen. Warum
auch immer. Vielleicht ist der Parkraum in einem bestimmten Gebiet schon
mit den Fahrzeugen der Anwohner hoch ausgelastet oder überlastet. Und
vielleicht gibt es in diesem Gebiet einfach keinen vernünftigen Grund,
dass noch weitere dort parken dürfen, z.B. weil es für Besucher
exzellente Park (woanders) and Ride-Möglichkeiten gibt.

Technisch gesehen müssen hier von den Verwaltungen keine
Parkscheinautomaten aufgestellt werden. Und keine Parkscheine
kontrolliert werden. Sondern nur die Anwohnerparkausweise.

* Wenn man jedoch ein Gebiet hat: "sowohl Anwohner:in, als auch mit
Parkschein", dann dürfen Besucher ja mit Parkschein da parken. Wieder:
Warum auch immer. Vielleicht ist dort die Parksituation noch nicht ganz
so angespannt, gibt es in diesen Gebieten z.B. Points of Interest
(Geschäfte, Restaurants, Hotels, was weiß ich), die auf Kundschaft von
außen angewiesen sind.

Technisch gesehen müssen hier die Parkscheinautomaten her (samt ihrer
ggf. Serviceprozesse für Bargeld und Papierrollen), und eben eine
Kontrolle der Anwohnerparkausweise und Parkscheine.

Warum das dann jeweils so zugeordnet wurde, tut ja dann eigentlich
nichts mehr zur Sache.

Und in Bezug auf Free-Floating Carsharing: man sieht ja, dass z.B.
München und Düsseldorf die Miles-Fahrzeug auch in die "reinen"
Anwohnerparkgebiete dürfen und in anderen Städten halt nicht. Warum das
nun so ist, ist wieder erstmal unerheblich, z.B. die eine Verwaltung
glaubt an einen Netto-Effekt, der die Pkw sinken lässt, die andere
Verwaltung glaubt halt nicht daran. Oder die Gebühren für Miles
unterscheiden sich, und in M oder D ist es für den Anbieter noch
wirtschaftlich attraktiv oder machbar, in den anderen Städten halt
nicht. Am Ende wird es mit der Vertragsgestaltung zwischen Stadt und
Anbieter zusammenhängen.

Grüße, Ralf

Michael Landenberger

unread,
Jan 20, 2024, 7:24:14 PMJan 20
to
"HC Ahlmann" schrieb am 20.01.2024 um 18:44:14:

> Viel spannender ist ein Schleichweg, bei dem ein Bus durchkommt, aber
> ein Pkw nicht.

Es mag sein, dass es solche Schleichwege auch gibt. Da aber in der Regel
parallel dazu ein Weg verläuft, bei dem PKW durchkommen, hat sowas keine
nennenswerten Auswirkungen.

Gruß

Michael

Michael Landenberger

unread,
Jan 20, 2024, 7:38:35 PMJan 20
to
"Peter H. Beier" schrieb am 20.01.2024 um 20:27:05:

> Am 20.01.2024 um 17:44 schrieb Michael Landenberger:

>> Mein täglicher Arbeitsweg sieht so aus:
>> <https://www.google.com/maps/@52.4857745,13.2005962,3a,60y,32.53h,89.81t/data=!3m6!1e1!3m4!1s7-SK8iz2iDdVniIxIjS2iQ!2e0!7i16384!8i8192>

> Ich hatte mir Berlin mit mehr Häusern vorgestellt ... ;-)

Viele stellen sich Berlin anders vor, als es ist.

Aber der hinter dem Google Street View-Link zu sehende Abschnitt entspricht
nur ca. 2/3 meines Arbeitswegs. Auf dem restlichen Drittel sieht dann u. a. so
aus:
<https://maps.app.goo.gl/3iqsNbMpqfc2AMPx9>
Oder so:
<https://maps.app.goo.gl/1r1hzNvrxbLfpJnu6>
Aber (auf einem kurzen Abschnitt) auch so:
<https://maps.app.goo.gl/uHw18uL7MU253et79>

Also ein paar Häuser sieht man in Berlin schon ;-)

Gruß

Michael

Herbert Albrecht

unread,
Jan 21, 2024, 4:34:30 AMJan 21
to
Am 20.01.2024 um 12:51 schrieb Ulf Kutzner:
> Herbert Albrecht schrieb am Samstag, 20. Januar 2024 um 12:15:24 UTC+1:
>
>> In den 50ern/60ern dachten alle (auch die Fachprofessoren), dass Wände
>> kaum Wärmedämmeigenschaften brauchen, weil Energie bald beliebig viel
>> zur Verfügung stehen wird. Erzeugt durch Atomkraft,
>
> In CH sogar bei Fernwärme.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Fernw%C3%A4rme#W%C3%A4rmequellen
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Beznau

Fernwärme wurde genauso hergestellt wie vor Ort und kostet so viel (plus
Transportkosten und Wärmeverluste unterwegs) mit einer Ausnahme: Wenn
irgendwo in der Nähe industrielle Prozesswärme anfällt, bei der sich der
Abtransport lohnt. Und da muss man Ersatz einplanen für den Fall, dass
die Industrie mal ihre Produktion runterfährt.
>
>> und für die Zeit,
>> bis genügend Meiler fertig und in Betrieb sind, reichen Öl und Gas dicke.
>>
>> Alle Mauern, die damals gebaut wurden, müssen jetzt abgerissen werden.
>
> Stützmauern kann man belassen, und bei den anderen
> kommt man zumindest teils noch mit nachträglicher
> Isolierung in halbwegs brauchbare Bereiche.

So ist es bei Hochhäusern, deren tragende Teile innen liegen (Treppen-
und Fahrstuhlschacht. Die Aussenhaut hängt da dran und kann leicht
ausgetauscht werden. Und wurde inzwischen häufig auch schon.

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist es leider so, dass die Stützmauern
aussen rum sind. Innenliegende Wände besser zu dämmen, bringt kaum was.

So lange man außen rankommt, kann man das Haus rundum einpacken (sofern
man darf) das bringt was. Mein Vermieter hat diese Chance nicht, denn
hier steht Haus an Haus, an die Seitenwände kommt man nie mehr ran. Aber
die Kälte kommt ran!

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Jan 21, 2024, 4:46:26 AMJan 21
to
Herbert Albrecht schrieb am Sonntag, 21. Januar 2024 um 10:34:30 UTC+1:
> Am 20.01.2024 um 12:51 schrieb Ulf Kutzner:
> > Herbert Albrecht schrieb am Samstag, 20. Januar 2024 um 12:15:24 UTC+1:
> >
> >> In den 50ern/60ern dachten alle (auch die Fachprofessoren), dass Wände
> >> kaum Wärmedämmeigenschaften brauchen, weil Energie bald beliebig viel
> >> zur Verfügung stehen wird. Erzeugt durch Atomkraft,
> >
> > In CH sogar bei Fernwärme.
> > https://de.wikipedia.org/wiki/Fernw%C3%A4rme#W%C3%A4rmequellen
> > https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Beznau
> Fernwärme wurde genauso hergestellt wie vor Ort und kostet so viel (plus
> Transportkosten und Wärmeverluste unterwegs) mit einer Ausnahme: Wenn
> irgendwo in der Nähe industrielle Prozesswärme anfällt, bei der sich der
> Abtransport lohnt.

Allerdings hat man da einen Zielkonflikt zu der wünschenswerten
Ferne, falls das Fissionskraftwerk einmal hustet.

Gruß, ULF

Herbert Albrecht

unread,
Jan 21, 2024, 5:24:54 AMJan 21
to
Am 20.01.2024 um 14:46 schrieb Michael Landenberger:
> "Herbert Albrecht" schrieb am 20.01.2024 um 12:29:37:
>
>> Ein guter Grund, den Privatwagen zu behalten.
>
> Ich möchte auch kein Auto fahren, das mir nicht gehört. Ich möchte z. B. nicht
> nach jeder Fahrt das Auto penibel ausräumen müssen, sondern auch mal was darin
> liegen lassen, wenn ich es bald wieder brauche (z. B. Einkaufstaschen).

Das kommt dazu. Und die Einstellungen, die der vorige Nutzer vorgenommen
hat (Temperatur, Radiosender, Sitzposition etc.), die jedes Mal neu
vorgenommen werden müssen.
>
> Carsharing ist sowieso eine zweischneidige Sache: in den Innenstädten, wo
> Carsharing üblicherweise verfügbar ist, ist es meist kein Vergnügen, Auto zu
> fahren. Es macht keinen Spaß, weil alle Straßen verstopft sind,

Ist das so in Berlin? In Hamburg stelle ich beim Losfahren jedes mal
fest, heute habe ich Glück gehabt, es ist ja kaum Verkehr. Keine Staus
an Kreuzungen, nur kurze Wartezeiten bei Rot. Cool.

Je näher ich dem Stadtrand komme, umso schneller ändert sich das. Staus
nehmen zu, bei Rot muss man mehrere Phasen abwarten, bis man endlich
rüber kommt.

Weil das immer so ist, scheint es eine Folge der Verkehrssteuerung zu
sein. Ich nenne es ironisch die umgekehrte Pförtnerampel (Pförtnerampeln
behindern den Durchfluss des Verkehrs, weil es dahinter eh voll ist),
und das geschieht völlig grundlos. Wenn man durch den Staubereich durch
ist, ist die Strasse frei, für viele km.

und am Ziel
> kann es dauern, bis man einen Parkplatz finde

Das ist hier auch so. Parkplätze werden überall weggenommen mit den
unterschiedlichsten Begründungen. Die verbleibenden werden für Anwohner
reserviert oder neuerdings zu E-Ladestationen umgebaut.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Verkehrspolitik
Innenstadtbewohner mit eigenem Parkplatz privilegiert. Kein Wunder, dass
1/3 von ihnen grün wählen.

> Dummerweise hat man diese
> Probleme aber auch bei Carsharing-Autos: auch mit denen kommt man im
> Innenstadtverkehr nicht voran und auch mit denen kann eine Parkplatzsuche
> schon mal ein bisschen länger dauern. Dagegen wird Carsharing dort, wo es eine
> wirklich sinnvolle Sache wäre (nämlich in den Außenbezirken, wo Parkplatznot
> und Verkehrskollaps noch kein Thema sind), nicht angeboten.

Ja. Carsharing ist ein Geschäftsmodell aber keine Lösung unserer
Verkehrsprobleme, zumindestens so lange, wie es noch keine automatisch
gesteuerten Fahrzeuge gibt.
>
> Ein Vorteil von Carsharing ist der, dass man nur dafür bezahlt, wenn man es
> auch nutzt, während ein eigenes Auto auch bei Nichtnutzung weiter Kosten
> produziert. Je nach Nutzung kann Carsharing aber auch teurer werden als ein
> eigenes Auto. Beispiel: Mein Zafira kostet lt. Spritmonitor.de bei ca. 14.000
> km/Jahr ca. 32 Cent pro km (incl. aller Kosten, also auch Anschaffungs- und
> Fixkosten). Bei Miles kostet der Kilometer 99 Cent und damit dreimal so viel.
> D. h. bereits ab einem Drittel der Jahresfahrleistung meines Autos
> (entsprechend ca. 4.700 km/a) wird das Miles-Auto teurer als mein Auto.
> Carsharing taugt daher nur für die, die das eigene Auto durch ÖPNV ersetzen
> wollen und nur noch gelegentlich Auto fahren möchten. Wer dagegen ein
> Carsharing-Auto so nutzt wie ein eigenes Auto, zahlt drauf.

Die Kunden sind oft Leute, bei denen es auf ein paar Euro nicht ankommt.
>
>> Liest du die ständigen AGBs alle durch? Vollständig?
>
> Selbstverständlich.

Aha.
>
>> (Vorsicht, Fangfrage) Verstehst du sie auch?

Bist du Jurist? Ich habe wegen meinem Bau-Ärger oft Kontakt mit meinem
Rechtsanwalt und der erstaunt mich immer wieder damit, dass er klare und
allgemeinverständliche Formulierungen ablehnt, weil man damit vor
Gericht nicht durchkommt. Das OLG x hat in seinem Urteil y die
Verwendung dieser Formulierung abgelehnt oder den Sinn ganz anders
definiert als der Laie meint.
>
> In der Regel ja. Wenn ich sie nicht verstehe, schließe ich keinen Vertrag.

Solche Klauseln stehen gerne in AGBs. Lass dich vor Vertragsabschlüssen
besser juristisch beraten.

Herbert

Joerg Walther

unread,
Jan 21, 2024, 8:43:37 AMJan 21
to
Michael Landenberger wrote:

>> Ich hatte mir Berlin mit mehr Häusern vorgestellt ... ;-)
>
>Viele stellen sich Berlin anders vor, als es ist.

Ich habe in Berlin mal in einem Hotel in der Glockenturmstraße
genächtigt, da liefen nächtens die Wildschweine durch die Gegend.

-jw-

--

And now for something completely different...

HC Ahlmann

unread,
Jan 21, 2024, 9:04:54 AMJan 21
to
Herbert Albrecht <albre...@outlook.com> wrote:

> Mein Vermieter hat diese Chance nicht, denn hier steht Haus an Haus, an
> die Seitenwände kommt man nie mehr ran.

Unsinn, das Einblasen von Steinwolleflocken ist bekannt.
--
Munterbleiben
HC

Sebastian Suchanek

unread,
Jan 21, 2024, 1:21:45 PMJan 21
to
Thus spoke Joerg Walther:

> [...]
> Ich habe in Berlin mal in einem Hotel in der
> Glockenturmstraße genächtigt, da liefen nächtens die
> Wildschweine durch die Gegend.

Sicher, dass es keine Löwen waren?


SCNR,

Sebastian

Michael Landenberger

unread,
Jan 21, 2024, 4:43:39 PMJan 21
to
"Herbert Albrecht" schrieb am 21.01.2024 um 11:24:52:

> Am 20.01.2024 um 14:46 schrieb Michael Landenberger:

>> Carsharing ist sowieso eine zweischneidige Sache: in den Innenstädten, wo
>> Carsharing üblicherweise verfügbar ist, ist es meist kein Vergnügen, Auto
>> zu fahren. Es macht keinen Spaß, weil alle Straßen verstopft sind,

> Ist das so in Berlin? In Hamburg stelle ich beim Losfahren jedes mal fest,
> heute habe ich Glück gehabt, es ist ja kaum Verkehr. Keine Staus an
> Kreuzungen, nur kurze Wartezeiten bei Rot. Cool.

Vielleicht werden in Hamburg Baustellen ja irgendwann mal fertig. In Berlin
ist das nicht so. Beispiel: Hier um die Ecke wird eine nur ca. 100m lange
Verbindung zwischen 2 Straßen gebaut - seit 5 Jahren. Im ersten Jahr haben sie
die Fläche gerodet, im zweiten Jahr den Untergrund ausgehoben und planiert
(nachdem die inzwischen wieder zugewachsene Fläche erneut gerodet werden
musste). Im dritten Jahr wurden dann Rohrleitungen gelegt und im vierten Jahr
kam der Fahrbahn-Unterbau drauf. Jetzt, im 5. Jahr, ist die erste
Asphaltschicht fertig und an einem (!) Ende auch der Einmündungsbereich.
Ampelmasten sind auch schon aufgestellt, allerdings noch ohne Ampeln dran. Die
Einmündung am anderen Ende der Straße fehlt immer noch und es muss auch noch
eine weitere Asphaltschicht drauf. Ganz zu schweigen von den
Fahrbahnmarkierungen. Ich denke, in 2026 ist das ganze dann fertig. Es geht
wohlgemerkt um ca. 100m und um ein Bauvorhaben, das bei zügiger Ausführung
nach einem oder höchstens zwei Jahren fertig gewesen wäre.

Und wenn eine Baustelle verschwindet, poppt ganz in der Nähe die nächste auf.

Das alles spielt sich schon am Stadtrand ab. In der Innenstadt ist es dann
noch ein paar Stufen schlimmer. Mit entsprechenden Folgen für den
Verkehrsfluss.

Gruß

Michael

Karl Müller

unread,
Jan 22, 2024, 1:13:03 AMJan 22
to
Mit dem Fahrrad kommst Du überall durch (es sei denn eine Brücke wurde
vollständig entfernt)

mfg

Karl

Michael Bode

unread,
Jan 22, 2024, 1:43:23 AMJan 22
to
... oder es handelt sich um einen Radweg.

Karl Müller

unread,
Jan 22, 2024, 1:46:05 AMJan 22
to
Kenner nehmen dann die Fahrbahn :-;

mfg

Karl

F. W.

unread,
Jan 22, 2024, 2:32:20 AMJan 22
to
Am 19.01.2024 um 09:26 schrieb Ralf Koenig:

>> Fragt die KI nicht, warum man angesichts der Kosten und
>> Lademöglichkeiten ein elektrisches Auto fährt, wo doch ein
>> Verbrenner zu geringeren Kosten zum selben Ziel führen würde?
>>
>> Oder ist sie schon politisch auf Linie gebracht?
>
> Hast du Ausgangsmeldung von heise.de denn wirklich verstanden?
>

Ich habe sie nicht mal gelesen.

Ich habe BARD mal gefragt, ob ich ein E-Auto kaufen soll. BARD ist m. E.
n. die bessere KI, weil Google versucht, eine politisch neutrale KI zu
bauen, auch wenn die Antworten vielleicht nicht so politisch korrekt sind.

"Ob du ein Elektroauto kaufen solltest, hängt von einer Reihe von
Faktoren ab, darunter:

Deine Fahrgewohnheiten: Wenn du hauptsächlich kurze Strecken
zurücklegst, ist ein Elektroauto eine gute Wahl. Die meisten
Elektroautos haben eine Reichweite von mindestens 200 Kilometern, was
für die meisten Alltagsfahrten ausreichend ist. Wenn du jedoch
regelmäßig längere Strecken zurücklegst, solltest du dich vor dem Kauf
eines Elektroautos informieren, ob die Reichweite für deine Bedürfnisse
ausreicht.

Deine Lademöglichkeiten: Wenn du zuhause oder am Arbeitsplatz eine
Lademöglichkeit hast, ist das ein großer Vorteil für ein Elektroauto. So
kannst du dein Auto bequem und günstig laden. Wenn du jedoch keine
Lademöglichkeit hast, solltest du dir überlegen, ob du eine Wallbox
installieren oder öffentliche Ladestationen nutzen möchtest.

Dein Budget: Elektroautos sind in der Regel teurer als vergleichbare
Verbrenner. Allerdings sinken die Preise für Elektroautos stetig, und es
gibt auch staatliche Förderungen, die den Kauf eines Elektroautos
attraktiver machen können."

Damit kann man doch leben.

FW

Karl Müller

unread,
Jan 22, 2024, 2:36:34 AMJan 22
to
Nicht nur das man mit diesen Erkenntnissen leben kann; man hätte sogar
selber drauf kommen können

Aber früher haben wir auch lieber den Taschenrechner benutzt um zwei
Zahlen zu addieren und heute fragt man eben BARD ob es sich noch lohnt zu
leben

Verrückte Welt

mfg

Karl


F. W.

unread,
Jan 22, 2024, 3:25:55 AMJan 22
to
Am 22.01.2024 um 08:36 schrieb Karl Müller:

> Nicht nur das man mit diesen Erkenntnissen leben kann; man hätte
> sogar selber drauf kommen können

KI ist ja keine Intelligenz, sondern nur eine Simulation derselben.

> Aber früher haben wir auch lieber den Taschenrechner benutzt um zwei
> Zahlen zu addieren und heute fragt man eben BARD ob es sich noch
> lohnt zu leben

Noch früher haben wir an den Fingern abgezählt. Taschenrechner waren
modernes Zeug.

FW
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