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Welche persönlichen Vorteile bietet mir ein Elektro-Auto?

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H. Zienda

unread,
Feb 7, 2024, 11:00:15 AMFeb 7
to
Hallo Leute,

der Betreff sagt es schon. Mich interessiert wirklich mal, welche
Vorteile es mir persönlich bringt, wenn ich meinen zur Zeit noch
vorhandenen Verbrenner (Benziner) gegen ein Elektro-Fahrzeug eintausche.

Das Argument der reineren Luft in Ballungsgebieten sehe ich persönlich
wohl als vorteilhaft an, betrifft mich aber nicht wirklich, da ich auf
dem Lande wohne. Anderen Menschen wird es sicherlich nützlicher sein.

Um mein Bewegungsprofil mal ein wenig zu spezifizieren:

Ich wohne im Nord-Westen des Landes, etwa 100 Km südlich der Nordsee, 20
Km von der niederländischen Grenze entfernt. Also keine Hügel,
geschweige denn Berge, dafür aber oft ein kräftiger Wind.

Ich fahre an Wochentagen etwa 80 Kilometer, davon gut 60 Kilometer
Autobahn. Ich bin jetzt kein Schnellfahrer mehr (früher war das anders),
sondern bin auf der AB meistens mit etwa 130 Km/h unterwegs.

An Sommer-Wochenenden wird das Fahrzeug durchaus mal für etwas längere
Strecken genutzt, wobei da oft 2 Fahrräder mitgenommen werden, die dann
vor Ort genutzt werden. Mit etwas längeren Strecken, meine ich so um die
200 Kilometer.

Urlaubsreisen (im Sommer) mit dem eigenen PKW bringen uns nach
Frankreich, Italien, England/Schottland und viele Punkte in südlicheren
Regionen Deutschlands. Dabei kommen oft 2000 - 3000 Kilometer zusammen.

Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der dazu
in der Regel genutzt wird.

Der Tank fasst angeblich 50 Liter, welches bei moderater Fahrweise für
etwa 750 - 800 Kilometer reicht. Angeblich deshalb, weil nach dieser
Kilometerzahl die Low-Fuel Anzeige so warnend wirkt, dass ich dann
zusehe, eine Tankstelle aufzusuchen. Komischerweise kann ich dann
meistens nur um die 40 Liter tanken.

Okay, ist das ein Profil, welches für ein E-Fahrzeug geeignet ist? Ich
könnte mir vorstellen, dass es für den täglichen Gebrauch ok ist,
allerdings für die Urlaubsfahrten ein Mietwagen mit Verbrennungsmotor
genommen werden sollte.

Eine Wallbox ist zur Zeit natürlich nicht vorhanden, könnte aber dank
Garage eingerichtet werden.

Da hier im Forum ja wohl einige Mitglieder sehr von den
Elektro-Fahrzeugen angetan sind, würde mich mal deren ehrliche Meinung
dazu interessieren. Allerdings, auf Dinge, wie wahnsinnige
Beschleunigung o. ä., lege ich keinen besonderen Wert.

Um die Frage mal auf einen Punkt zu bringen:

Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
eines Verbrenners?


Sebastian Suchanek

unread,
Feb 7, 2024, 12:47:08 PMFeb 7
to
Am 07.02.2024 um 17:00 schrieb H. Zienda:

> der Betreff sagt es schon. Mich interessiert wirklich mal, welche
> Vorteile es mir persönlich bringt, wenn ich meinen zur Zeit noch
> vorhandenen Verbrenner (Benziner) gegen ein Elektro-Fahrzeug eintausche.
> [...]
> Der Tank fasst angeblich 50 Liter, welches bei moderater Fahrweise für
> etwa 750 - 800 Kilometer reicht. Angeblich deshalb, weil nach dieser
> Kilometerzahl die Low-Fuel Anzeige so warnend wirkt, dass ich dann
> zusehe, eine Tankstelle aufzusuchen. Komischerweise kann ich dann
> meistens nur um die 40 Liter tanken.

Also ca. 5,0-5,5l/100km. Merken wir uns 'mal für später.

> [...]
> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
> eines Verbrenners?

Disclaimer vorneweg: ich fahre bislang ausschließlich Verbrenner (bis
auf bislang einige sehr wenige Probe- bzw. Mietwagenfahrten mit
Elektroautos), beobachte Elektromobilität aber interessiert.

Um Deine Frage zu beantworten: für Dich rein ganz persönlich Stand heute
IMHO wenig bis keine.

Grundsätzlich haben E-Autos schon weniger Betriebskosten: aktuell keine
Kfz-Steuer und mutmaßlich niedrigere Kosten beim Service. Bereits bei
Kraftstoff/Strom sieht man aber schon, dass die Ersparnis zumindest in
Deinem Fall nicht besonders groß ist: Du brauchst wie gesagt mit Deinem
aktuellen Verbrener 5-5,5l/100km, das sind bei angenommenen 1,70€ pro
Liter ca. 8,50-9,40 EUR pro 100km. Wenn man bei einem BEV 'mal
20kWh/100km und 40 Cent/kWh annimmt, sind das aber auch 8€. Diese
Kostenersparnis im Betrieb wird aber zumindest im Moment von einem
höheren Kaufpreis erstmal aufgefressen. Erst recht, wenn Du eigentlich
kein neues Auto bräuchtest und "einfach nur so" ein E-Auto kaufen würdest.
Allerdings ist schon alleine durch den geplanten Anstieg des CO2-Preises
davon auszugehen, dass der Preis für Benzin und Diese mittelfristig
steigen wird. Beim Strompreis sehe ich das aktuell weniger, zumal man
dem mit einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach entgegenwirken kann. Das
kann die Kostenkalkulation dann noch 'mal verschieben.

Beim Thema Fahrkomfort im weiteren Sinne kommt's darauf an, welche Autos
man miteinander vergleicht. Da gibt's ja bekanntlich in beiden Lagern
eine riesige Spannbreite. (Bei Verbrennern ist die Spannbreite IMHO noch
größer als bei BEVs.) Wenn man zum Beispiel von einem alten,
schwachbrüstigen Rumpeldiesel mit Handschaltung auf ein BEV umsteigt,
ist der Unterschied im Fahrkomfort natürlich groß: deutlich weniger
Fahrgeräusche (wobei BEVs aber auch mitnichten "stumm" sind), guter
"Anzug" insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten, kein Schalten
mehr... Wenn man stattdessen von einem recht modernen Verbrenner mit
guter Schalldämmung und mit Automatikgetriebe umsteigt, ist der
Unterschied schon nicht mehr so groß.
An anderer Stelle hierzugroup wurde es gerade erst leidenschaftlich
diskutiert: zu Hause laden zu können ist natürlich bequemer als mit dem
Verbrenner an die Tanke zu fahren. Beim unterwegs (Nach-)Laden kann sich
das Ganze aber auch schnell umkehren: man muss eine freie und
funktionsfähige Ladesäule finden, man muss zumindest bei
Nicht-Schnellladern meist mit dem eigenen mitgebrachten Ladekabel
hantieren (schön, dass dann anschließend bei Schnee oder Regen wieder
ins Auto werfen zu dürfen) und man muss sicht mit zig
Bezahlmöglichkeiten herumschlagen. (Pflicht zur Bezahlmöglichkeit per
Kredit- oder Girokarte bei öffentlichen Ladeeinrichtung soll wohl
demnächst kommen.) Beim Unterwegsladen darf man IMO auch nicht die
Ladezeit gegenüber einem kurzen Tankvorgang vernachlässigen.

Rechtlich im weiteren Sinn ergibt sich IMHO rein praktisch kein
nennenswerter Unterschied: wenn man nicht gerade einen alten Diesel
fährt, gibt es in Deutschland aktuell de facto keine
Betriebseinschränkung für Verbrenner. Benziner haben inzwischen entweder
einen Kat und damit eine grüne Plakette oder sind alt genug für ein
H-Kennzeichen.[1] Zumindest kurzfristig ist auch nicht abzusehen, dass
sich das ändert. (Nichtsdestotrotz würde ich persönlich es mir zweimal
überlegen, heute einen Verbrenner *neu* zu kaufen.)

Bleibt noch das eigene Ego bzw. das gute ökologische Gewissen. Das wird
mit einem BEV natürlich besser befriedigt, aber andererseits ist dessen
Gewichtung eine höchst subjektive Sache. ;-)

Das mit dem "subjektiv" gilt aber natürlich auch für oben beschriebenen
Themenblock des Komforts: wie man das im Detail für sich bewertet, ist
sehr subjektiv. Dem einen ist ein "rollendes Wohnzimmer" wichtig, der
andere möchte nur ganz simpel unabhängig vom ÖPNV von A nach B kommen.


Just my 2 cents,

Sebastian

_____
[1] Ralf wird sicher gleich die eine exotische Ausnahme aus dem Hut
zaubern, auf die das nicht zutrifft. ;-)

Rick S.

unread,
Feb 7, 2024, 2:30:33 PMFeb 7
to
Hallo spanisches Landgut,

H. Zienda <hzienda...@spamgourment.com> wrote:

> Um die Frage mal auf einen Punkt zu bringen:
> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
> eines Verbrenners?

Ich nehme mal vorweg, dass ich derzeit noch einen Hybrid fahre und erst
nächstes Jahr auf einen reinen Stromer umsteigen werde.

Finanziell kann die Anschaffung eines Stromers sinnvoll sein, wenn man
selbst Strom produzieren oder günstig einkaufen kann. Nützlicher
Nebeneffekt ist dann noch, dass man das Fahrzeug zuhause laden kann.

Was mir am Stromer (und auch am Hybrid) gefällt ist die einfache
Möglichkeit des Vorklimatisierens. Das ist bei dir zwar zuhause wegen
Garage wenig maßgeblich, aber es kann ja auch ganz nett sein, wenn man im
Winter länger auswärts ist (Einladung bei Bekannten, Theaterbesuch,
whatever) und anschließend in ein enteistes und vorgeheiztes Fahrzeug
steigen kann. Die letzten Jahre war es auch immer ein Parkplatzvorteil,
wenn man ein E-Kennzeichen hatte, gerade in den Städten. Mittlerweile gibt
es aber soviel Fahrzeuge mit E, dass auch diese Parkplätze in der Regel gut
belegt sind.

Grundsätzlich ist das Fahrgefühl in einem Stromer einfach anders (in meinen
Augen: schöner), weil das Ding erstens wie an der Schnur gezogen und ohne
Ruckeln beschleunigt und zweitens seidenweich läuft. Es macht einfach Spaß
elektrisch zu fahren.

Die Sommer-Wochenendausflüge mit 200 km und 2 Fahrrädern stellen kein
Problem dar, AHK ist natürlich empfehlenswert, wenn man die Räder nicht
aufs Dach wuchten will (wobei es da mittlerweile auch sagenhaft bequeme
Lösungen gibt).

Eine Sommer-Urlaubsreise mit 2000 km und mehr ist natürlich eine
Herausforderung mit einem Stromer. Da muss man schon sorgfältig planen und
Einschränkungen ggü dem Verbrenner in Kauf nehmen. (Die Idee, dafür einen
Mietwagen zu nehmen, erscheint mir da sehr vernünftig).

Gerade die Kurzstrecken zum Einkaufen, die du derzeit noch mit dem
Verbrenner deiner Frau machst, sind aber ideales Einsatzgebiet für den
Stromer. Denn genau diese Kurzstrecken sind eine Qual für jeden Verbrenner.

Gruß
Rick

Michael Bode

unread,
Feb 7, 2024, 3:50:19 PMFeb 7
to
"H. Zienda" <hzienda...@spamgourment.com> writes:

> Hallo Leute,
>
> der Betreff sagt es schon. Mich interessiert wirklich mal, welche
> Vorteile es mir persönlich bringt, wenn ich meinen zur Zeit noch
> vorhandenen Verbrenner (Benziner) gegen ein Elektro-Fahrzeug
> eintausche.

Das kannst eigentlich nur du selbst entscheiden.

> Das Argument der reineren Luft in Ballungsgebieten sehe ich persönlich
> wohl als vorteilhaft an, betrifft mich aber nicht wirklich, da ich auf
> dem Lande wohne. Anderen Menschen wird es sicherlich nützlicher sein.

Dann streichen wir das mal.

> Um mein Bewegungsprofil mal ein wenig zu spezifizieren:
>
> Ich wohne im Nord-Westen des Landes, etwa 100 Km südlich der Nordsee,
> 20 Km von der niederländischen Grenze entfernt. Also keine Hügel,
> geschweige denn Berge, dafür aber oft ein kräftiger Wind.
>
> Ich fahre an Wochentagen etwa 80 Kilometer, davon gut 60 Kilometer
> Autobahn. Ich bin jetzt kein Schnellfahrer mehr (früher war das
> anders), sondern bin auf der AB meistens mit etwa 130 Km/h unterwegs.

Kein Problem.

> An Sommer-Wochenenden wird das Fahrzeug durchaus mal für etwas längere
> Strecken genutzt, wobei da oft 2 Fahrräder mitgenommen werden, die
> dann vor Ort genutzt werden. Mit etwas längeren Strecken, meine ich so
> um die 200 Kilometer.

Immer noch kein Problem.

> Urlaubsreisen (im Sommer) mit dem eigenen PKW bringen uns nach
> Frankreich, Italien, England/Schottland und viele Punkte in
> südlicheren Regionen Deutschlands. Dabei kommen oft 2000 - 3000
> Kilometer zusammen.

Keine Erfahrung, das sind auch Strecken, da würde ich fliegen.

> Okay, ist das ein Profil, welches für ein E-Fahrzeug geeignet ist? Ich
> könnte mir vorstellen, dass es für den täglichen Gebrauch ok ist,
> allerdings für die Urlaubsfahrten ein Mietwagen mit Verbrennungsmotor
> genommen werden sollte.
>
> Eine Wallbox ist zur Zeit natürlich nicht vorhanden, könnte aber dank
> Garage eingerichtet werden.

Würde ich empfehlen.

> Um die Frage mal auf einen Punkt zu bringen:
>
> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem
> Besitzer eines Verbrenners?

Da musst du die konkreten Autos vergleichen. Ich hab eigentlich nur
abgeschätzt, ob die erwartbaren Nachteile (eigentlich nur Ladepause bei
gelegentlichen längeren Strecken) ein Dealbreaker wären. Waren sie
nicht. Ansonsten hab ich einfach das Auto gekauft, das mir gefallen
hat. No risk, no fun. Probier es einfach aus. Probefahrt beim Händler
oder wenn du länger Erfahrung sammeln willst, miete ein Auto bei
nextmove. Der 3000km Trip durch Spanien ist vielleicht nicht drin, aber
für den Alltagstest sollte das reichen.

Dr. Joachim Neudert

unread,
Feb 7, 2024, 4:05:09 PMFeb 7
to
Schau Dir den unermesslichen Reichtum der Golfstaaten an. Dein
Tankstellen-Geld bei der Arbeit.

Dann nicht mehr.

--
please forgive my iPhone typos

Rupert Haselbeck

unread,
Feb 7, 2024, 5:00:11 PMFeb 7
to
Dr. Joachim Neudert schrieb:
> H. Zienda wrote:
>> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
>> eines Verbrenners?
>>
> Schau Dir den unermesslichen Reichtum der Golfstaaten an. Dein
> Tankstellen-Geld bei der Arbeit.
>
> Dann nicht mehr.

Hmm, sag das nicht.
Die Golf-Staaten, Saudi-Arabien etc. sind bereits dabei, sich neu zu
orientieren. Saudi-Arabien beispielsweise setzt offenbar stark auf die
Produktion von grünem Wasserstoff und SynFuels, um ihre dankbaren
Abnehmer in Europa weiterhin beliefern zu können. Das Öl können sie die
nächsten Jahrzehnte ja immer noch an Länder wie China oder Indien verkaufen.
Um diese Ziele zu realisieren, ist die geografische Lage ja recht
praktisch, alldieweil dort die Sonne recht heftig scheint. Und um die
Produktion auch nachts laufen lassen zu können, ist beabsichtigt, den
nötigen Strom zu diesen Zeiten durch eine Reihe von Atomkraftwerken zu
beschaffen.
Wir werden also weiterhin viel Geld dorthin abdrücken dürfen, nachdem
wir ja hierzulande etwas arg wirtschafts- und innovationsfeindliche
Politik betreiben - jedenfalls derzeit...

MfG
Rupert

Ralf Koenig

unread,
Feb 7, 2024, 6:12:22 PMFeb 7
to
Am 07.02.2024 um 17:00 schrieb H. Zienda:
> Hallo Leute,
>
> der Betreff sagt es schon. Mich interessiert wirklich mal, welche
> Vorteile es mir persönlich bringt, wenn ich meinen zur Zeit noch
> vorhandenen Verbrenner (Benziner) gegen ein Elektro-Fahrzeug eintausche.

Du solltest "mein vorhandener Verbrenner (Benziner)"
und auch "ein Elektro-Fahrzeug"
dabei etwas konkreter machen. Nur dann kann es fall-indviduell sinnvoll
beantwortet werden.

> Das Argument der reineren Luft in Ballungsgebieten sehe ich persönlich
> wohl als vorteilhaft an, betrifft mich aber nicht wirklich, da ich auf
> dem Lande wohne. Anderen Menschen wird es sicherlich nützlicher sein.
>
> Fahrprofile mal ein wenig zu spezifizieren:

Bitte bei Streckenlängen immer sagen, ob einfache Entfernung gemeint ist
oder Fahrstrecke (hin und zurück). Ich habe deine Angaben mal
umgewandelt in "2x Wert". Bitte prüfen.

> Ich wohne im Nord-Westen des Landes, etwa 100 Km südlich der Nordsee, 20
> Km von der niederländischen Grenze entfernt. Also keine Hügel,
> geschweige denn Berge, dafür aber oft ein kräftiger Wind.
OK, dann nehmen wir mal so die Ecke: Rheine oder Ibbenbüren.
Typische Fahrten nach Osnabrück, Bielefeld, Münster.
Gelegentlich Dortmund, Bremen, Hannover.

Das ist wichtig wegen Umweltzonen. Im direkten Umkreis hast du wenige,
aber dann die Städte schon.

> Wochentags: 2x40 Kilometer (80km), davon 2x30 (60 km) Kilometer
> Autobahn, ca. 130 km/h
OK. Kein Problem.

> Sommer-Wochenenden: 2x100 km (200 km)
> oft 2 Fahrräder dabei

OK. Kein Problem. Aber keine Anhänger, das ist wichtig.

> Urlaubsreisen (im Sommer) mit dem eigenen PKW bringen uns nach
> Frankreich, Italien, England/Schottland und viele Punkte in südlicheren
> Regionen Deutschlands. Dabei kommen oft (2x1000 bis 2x1500), > also 2000 - 3000 Kilometer zusammen.

OK. Dann offenbar eher *1* große Fahrt pro Jahr, denn sonst hast du die
km ja ratzfatz zusammen.

Von Rheine nach Rom sind ja schon 2x 1500 km
Oder von Rheine nach Edinburgh: um 2x 1300 km.

Damit hast du 2000-3000 km schon voll noch ohne Ausflüge vor Ort.

> Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
> genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der dazu
> in der Regel genutzt wird.

OK, von mir aus.

> Der Tank fasst angeblich 50 Liter, welches bei moderater Fahrweise für
> etwa 750 - 800 Kilometer reicht.

OK, also so Kleinwagen oder Kompaktklasse, in die Richtung.

> Angeblich deshalb, weil nach dieser
> Kilometerzahl die Low-Fuel Anzeige so warnend wirkt, dass ich dann
> zusehe, eine Tankstelle aufzusuchen. Komischerweise kann ich dann
> meistens nur um die 40 Liter tanken.

OK, defensive Reserve-Anzeige.

> Okay, ist das ein Profil, welches für ein E-Fahrzeug geeignet ist?

Annahme: E-Fahrzeug = BEV (battery-electric vehicle).

Ja, ist absolut komplett geeignet. Gerade dann, *wenn* du deine
Langstrecken auch schon beim Fahren als Urlaub begreifst. Wo man nicht
vom Start zum Ziel hechelt, sondern ja Zeit hat.

> Ich
> könnte mir vorstellen, dass es für den täglichen Gebrauch ok ist,
> allerdings für die Urlaubsfahrten ein Mietwagen mit Verbrennungsmotor
> genommen werden sollte.

Braucht an sich nicht.

Kann, muss aber nicht. Das kommt dann ein bisschen drauf an, *welches*
BEV man hat mit Batteriegröße und Ladegeschwindigkeit.

Es gibt manche BEV, die erfüllen deinen Alltag alles gut, aber die
Urlaubfahrten eher schlecht. Diese BEV sind etwas günstiger.

Beispiele:
Fiat 500e 42 kWh
Mini Cooper SE
[Opel Corsa-e]
[Peugeot e-208]
[Hyundai Kona 39 kWh]
[Nissan Leaf ab 40 kWh]

Es gibt andere BEV, die erfüllen (neben deinem Alltag) auch deine
Urlaubsfahrten so mittelgut:
Beispiele
VW id.3 58 kWh,
Škoda Enyaq 58 kWh
[Hyundai Kona 64 kWh]
(diese kosten etwas mehr)

Und es gibt andere BEV, die erfüllen (neben deinem Alltag) auch deine
Urlaubsfahrten sehr gut: (diese kosten noch etwas mehr)
Beispiele
VW id.3 77 kWh,
Skoda Enyaq 77 kWh,
Tesla Model 3 Standard Range
Tesla Model 3 Long Range
(Wer viel Gepäck hat: auch Model Y Standard Range oder Long Range)

Ich habe nur Fahrzeuge aus den Top 10 BEV 2023 in Deutschland genommen,
also erstmal Volumenmodelle. Einige andere sind in eckigen Klammern dazu
für etwas mehr Auswahl.

Alle davon gibt es entweder neu oder auch jung gebraucht (z.B. junge
Gebrauchte von so 1-3 Jahren).

> Eine Wallbox ist zur Zeit natürlich nicht vorhanden, könnte aber dank
> Garage eingerichtet werden.

OK - das war wichtig! BTW: Sonst reicht auch erstmal eine normale
Steckdose für 1-2 Testwochen.

> Da hier im Forum ja wohl einige Mitglieder sehr von den
> Elektro-Fahrzeugen angetan sind, würde mich mal deren ehrliche Meinung
> dazu interessieren. Allerdings, auf Dinge, wie wahnsinnige
> Beschleunigung o. ä., lege ich keinen besonderen Wert.

OK.

> Um die Frage mal auf einen Punkt zu bringen:
>
> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
> eines Verbrenners?

Bitte *nicht* pauschalisieren, sondern wirklich auf dich beziehen und
ein konkretes Szenario durchdenken: *dein* Szenario.

Also: Was hätte *ich* (also du) als Besitzer eines E-Autos (BEV) (hier
ein konkretes Modell einsetzen) für Vorteile, gegenüber dem Besitz eines
Verbrenner-Pkw (hier dein altes Modell einsetzen)?


Vorteil an sich ist ein subjektiver Begriff, weil eine Wertung damit
verbunden ist. Ich versuche mich mal wertfrei so Eigenschaften aufzulisten.

===============================================================
* dein bestehender Benziner (so Golf-artig könnte der sein, Alter unsicher)
===============================================================


- ist bezahlt und steht da
- kann deine Strecken fahren
- ist dir bekannt von der Benutzung her, braucht keine Gewöhnung mehr
- kann mit Superbenzin getankt werden, muss es aber auch, dann musst du
zu einer Tankstelle fahren: Spritkosten ca. 5.5 Liter mal 1,70 EUR = ca.
9-10 EUR / 100 km
- muss aber auch getankt werden, dafür wird kontinuierlich Erdöl
gefördert in fernen Ländern mit Umweltschäden und dann raffiniert zu Benzin
- stößt Abgase aus nach einer Abgasnorm, und auch CO2
- hat entweder ein Schaltgetriebe und muss geschaltet und gekuppelt
werden, ggf. hat er auch eine Automatik und man muss das nicht
- hat einen mechanischen Wirkungsgrad von um 25% (Spanne z.B. 15% im
Stau bis 35% auf schnelle Landstraße oder Richtgeschwindigkeit
Autobahn). Der Rest (um 75%) geht als Wärme am Kühler und Auspuff raus.

- muss Kfz-Steuer bezahlt werden, das könnten so ca. 80-140 EUR/Jahr sein

- hat Folgekosten-Risiken für z.B. Motorschäden, Turbolader, Auspuff,
Kat/Ottopartikelfilter, Getriebeschäden, Brembeläge und -scheiben, weil
das belastete mechanische Bauteile sind, abseits der Herstellergarantie
(typisch an einem Golf: 2 Jahre, gegen Aufpreis bis 5 Jahre)

- hat ggf. schon einige Defekte oder Mängel, falls er älter oder
schlecht gepflegt sein sollte. Vielleicht ist er aber auch noch recht
neu und frisch.

- muss zu Hauptuntersuchungen und Abgasuntersuchungen anfangs alle 3,
dann alle 2 Jahre

-------------------

===============================================================
* und mal ein BEV (in der gleichen Größenklasse) mit brauchbarer
Langstreckeneignung: ein VW id.3 58 kWh oder 77 kWh (also auch sowas
Golf-artiges, der könnte jung gebraucht oder neu sein)
===============================================================

- könntest du mit Strom vom Dach laden, wenn du PV (Photovoltaik) auf
dein Haus installierst und solargesteuertes Laden. Wenn man die
Investition in PV Über die Jahre umgelegt, kommst du dort auf kWh-Kosten
von um 8 Ct/kWh und dann z.B. mit 18 kWh/100 km auf um 1,44 EUR/100 km

- könntest du mit dem Windstrom laden, der in deiner Region gewonnen
wird (Offshore- und Onshore Windanlage), und manchmal sehr viel
bereitsteht. Gerade mit einem wie Anbieter wie Tibber könntest du dein
Auto dann laden, wenn viel billiger Windstrom da ist

wer mit Tibber so Stromkosten im Bereich von 20 ct/kWh realisiert, fährt
dann für Energiekosten um ca. 3,60 EUR/100km von zuhause.

- stößt keine lokalen Abgase aus, kann damit in eventuelle Umweltzonen,
auch bei Verschärfungen

- hat immer Automatik, fährt sich sehr schön und einfach recht wuselig flink

- kann vorwärmen oder vorkühlen, sowohl ohne an der Wallbox
angeschlossen zu sein, aber insbesondere wenn an der Wallbox angesteckt

- zahlt erstmal bis 2030 keine Kfz-Steuer

- hat immer nur Hauptuntersuchung, aber keine Abgasuntersuchung

- kann jedes Jahr eine THG-Quote bekommen (das ist ein bisschen Geld
von so 150-250 EUR), weil Mineralölhersteller quasi deine CO2-Einsparung
für ihr "gutes Gewissen" einkaufen

- hat jedoch ein Akku-Folgekosten-Risiko abseits der Herstellergarantie
(8 Jahre, 160.000 km)

- fährt recht leise, auch bei Beschleunigungen

- muss auf langen Strecken an der DC-Ladeinfrastruktur geladen werden,
dafür braucht man teils Ladekarten und eine App

- verlangt Gewöhnung und Einlernen

- wäre ein junges oder neues Fahrzeug, sollte dann aber auch erstmal
vollkasko-versichert werden, was Folgekosten bedeutet

- könnte bei Inspektionen und Wartungen etwas günstiger rauskommen

- hat ggf. einige digitale Elemente, die ungewohnt und ggf. auch mal
lästig sein können

- bräuchte die Folgeinvestition in die Wallbox in der Garage, wer
richtig schön und halbwegs flott (11 kW AC) daheim laden will

Grüße, Ralf

Matthias Frank

unread,
Feb 8, 2024, 3:20:25 AMFeb 8
to
Am 07.02.2024 um 17:00 schrieb H. Zienda:

> Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
> genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der dazu
> in der Regel genutzt wird.
>

Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.

Rupert Haselbeck

unread,
Feb 8, 2024, 4:00:11 AMFeb 8
to
Matthias Frank schrieb:
Weil es sich hier um keine ernstgemeinte Frage handelte sondern einen
Troll?!

MfG
Rupert

Dr. Joachim Neudert

unread,
Feb 8, 2024, 4:08:26 AMFeb 8
to
Am 08.02.24 um 10:00 schrieb Rupert Haselbeck:
> Matthias Frank schrieb:

>> Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
>> Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.
>
> Weil es sich hier um keine ernstgemeinte Frage handelte sondern einen
> Troll?!
>
> MfG
> Rupert

Hab ich mir auch gedacht.

Marc Haber

unread,
Feb 8, 2024, 5:19:27 AMFeb 8
to
Für einen Troll aber sehr aufwendig gemacht. Selbst wenn er sich jetzt
nur zurücklehnt und die Aufmerksamkeit genießt hat man etwas davon
mitzulesen.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402

H. Zienda

unread,
Feb 8, 2024, 7:30:14 AMFeb 8
to
On 08.02.24 09:20, Matthias Frank wrote:


>> Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
>> genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der
>> dazu in der Regel genutzt wird.
>>
>
> Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
> Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.

Ja, das stimmt. Für den Stadtverkehr ist ein E-Auto auf jeden Fall eine
bessere Lösung, als ein Verbrenner. Das war mir schon vor meiner Frage klar.

Mir ging es bei meiner Frage hauptsächlich darum, zu sehen, ob ein
E-Auto bei meinem Fahrprofil in Frage kommt. Wenn ja, welche Vor-, bzw.
Nachteile hätte das.

Für die vielen, teils sehr ausführlichen Antworten zu dem Thema, möchte
ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken.

Ich nehme mit, dass so ein E-Fahrzeug für mich durchaus in Frage kommt.
Was mich ein wenig abschreckt, ist der Wiederverkaufswert nach etwa 5 -
6 Jahren Benutzung. Ich selbst würde nur ungern ein E-Auto mit dieser
Lebensdauer kaufen wollen. Ich weiß nicht, wie der Akku behandelt wurde
(z. B ständig von 0 - 100% schnell geladen - etwas übertrieben, stand
das Fahrzeug oft in der prallen Sonne usw).

Ich kann mir auch vorstellen, dass in naher Zukunft andere Akkus zur
Verfügung stehen werden, die schneller geladen werden können, und auch
eine höhere Kapazität, und damit höhere Reichweiten, aufweisen. Die
Forschung dazu läuft wohl auf Hochtouren. Passiert das, ärgert man sich
möglicherweise, zu früh zugeschlagen zu haben. Ich weiß, es gibt
Stimmen, die sagen, wenn man auf was besseres wartet, wartet man ewig.

Ok, mal sehen, was die nahe Zukunft so bringt.





H. Zienda

unread,
Feb 8, 2024, 7:30:14 AMFeb 8
to
On 08.02.24 10:00, Rupert Haselbeck wrote:

>>> Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
>>> genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der
>>> dazu in der Regel genutzt wird.
>>>
>>
>> Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
>> Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.
>
> Weil es sich hier um keine ernstgemeinte Frage handelte sondern einen
> Troll?!

?????

Wie hätte die Frage denn gestellt werden müssen, um als ernst gemeint
und nicht als Troll-Posting durchzugehen?

Es wird hier im Lande immer schlimmer. Selbst durch simpelste Fragen,
die durchaus auch andere Mitmenschen interessieren und in keinster Weise
verwerflich sind, wird man von einigen Personen, die anscheinend über
den Dingen stehen, in irgendwelche Schubladen gesteckt und
kategorisiert. Sei es als Verschwörungstheoretiker, Querdenker, Nazi
oder, wie hier, Troll.

Aber das ist ein Thema, welches hier definitiv nicht hin passt.

Gruß

H. Zienda

--




Alexander Schreiber

unread,
Feb 8, 2024, 8:08:05 AMFeb 8
to
H. Zienda <hzienda...@spamgourment.com> wrote:
>
> Der Tank fasst angeblich 50 Liter, welches bei moderater Fahrweise für
> etwa 750 - 800 Kilometer reicht. Angeblich deshalb, weil nach dieser
> Kilometerzahl die Low-Fuel Anzeige so warnend wirkt, dass ich dann
> zusehe, eine Tankstelle aufzusuchen. Komischerweise kann ich dann
> meistens nur um die 40 Liter tanken.

Kommt auf die Philosopie des Herstellers an: Manche Fahrzeuge zeigen
"praktisch leer" an, haben dann aber noch 5-10l Reserve im Tank (und
da habe ich es auch schon gesehen, dass die Anzeige _unter_ "leer"
geht wenn man anfängt die Reserve zu verbrauchen). Bei anderen wird
tatsächlich der Absolutbestand angezeigt und da habe ich - nachdem
ich die letzen 20km bis zur Autobahntanke mit Adlersblick auf den
Momentanverbrauch auf der ScanGaugeII gefahren bin, unter ständigen
"sofort tanken" Geningel vom Fahrzeug - dann auch IIRC etwas über 54l
in den 55l Tank gefüllt.

Und dann gab es da noch das Auto mit dem Drei-Positionen-Kraftstoffventil:
Zu, Auf, Reserve ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison

HC Ahlmann

unread,
Feb 8, 2024, 8:10:32 AMFeb 8
to
Marc Haber <mh+usene...@zugschl.us> wrote:

> Rupert Haselbeck <mein-re...@gmx.de> wrote:
> >Matthias Frank schrieb:
> >> H. Zienda:
> >>
> >>> Zum Einkaufen, also sehr kurze Kurzstrecken, wird das Fahrzeug nicht
> >>> genutzt. Meine Frau hat ein eigenes Fahrzeug (auch Verbrenner), der
> >>> dazu in der Regel genutzt wird.
> >>>
> >>
> >> Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
> >> Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.
> >
> >Weil es sich hier um keine ernstgemeinte Frage handelte sondern einen
> >Troll?!
>
> Für einen Troll aber sehr aufwendig gemacht. Selbst wenn er sich jetzt
> nur zurücklehnt und die Aufmerksamkeit genießt hat man etwas davon
> mitzulesen.

Insgesamt zwei postings in den letzten 23 Tagen, beide zu dem gleichen
Thema Elektromobilität und durchaus vernünftig formuliert, ein Name, der
wie "Hazienda" klingt und vielleicht kein Realname ist, und kein
auffälliges Verhalten reichen IMHO nicht zur Einstufung als Troll.

Über diese Hürde springen einige defa-regulars in wenigen Stunden, ohne
Troll genannt zu werden.
--
Munterbleiben
HC

Ralf Koenig

unread,
Feb 8, 2024, 8:24:04 AMFeb 8
to
Am 08.02.2024 um 13:15 schrieb H. Zienda:

^-- Dort hätte ein glaubafter Name hingehört.

> Mir ging es bei meiner Frage hauptsächlich darum, zu sehen, ob ein
> E-Auto bei meinem Fahrprofil in Frage kommt. Wenn ja, welche Vor-, bzw.
> Nachteile hätte das.
>
> Für die vielen, teils sehr ausführlichen Antworten zu dem Thema, möchte
> ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken.

Bitte, gern.

> Ich nehme mit, dass so ein E-Fahrzeug für mich durchaus in Frage kommt.

> Was mich ein wenig abschreckt, ist der Wiederverkaufswert nach etwa 5 -
> 6 Jahren Benutzung. Ich selbst würde nur ungern ein E-Auto mit dieser
> Lebensdauer kaufen wollen. Ich weiß nicht, wie der Akku behandelt wurde
> (z. B ständig von 0 - 100% schnell geladen - etwas übertrieben, stand
> das Fahrzeug oft in der prallen Sonne usw).

Da hast du am Verbrenner ähnliche Sachen: du weißt auch nicht, wie der
Motor gefahren wurde. Ob jemand die Kupplung oft lange schleifen lassen
hat, oder sich verschaltet. Oder jahrelang ohne Ölwechsel gefahren ist.

In beiden Fällen gibt es Lösungsansätze einer groben Zustandsbewertung.

> Ich kann mir auch vorstellen, dass in naher Zukunft andere Akkus zur
> Verfügung stehen werden, die schneller geladen werden können, und auch
> eine höhere Kapazität, und damit höhere Reichweiten, aufweisen.

Ja, das wird kommen.

Aber es kamen auch Verbrenner mit Quad-Turbo und 500-800 PS, den
Standard-Polo oder Golf-Fahrer hat das nicht interessiert. Oder es kamen
Sprit-Sparfahrzeuge wie ein VW XL1 oder VW Lupo 3L oder Toyota Prius II
oder Hyundai ioniq => den Mainstream hat das kaum beeinflusst.

Beim Thema Akku und Ladung für einen BEV muss man nur schauen, ob diese
die eigenen "Grunderwartungen" erfüllen an der Ladeinfrastruktur, die in
der relevanten Umgebung da ist. Wenn das gegeben ist, dann reicht es ja
auch aus.

Die erste Welle BEV mit Nischen-Eignung ist an sich so gut wie durch, es
hat sich da ein gewisser Grundstandard etabliert.

Wenn man heute ein BEV aus den Top 10 nimmt, dann ist da keines mehr
dabei, das so richtig irgendwie "grundschlecht" wäre. Sondern die Top10
sind alle irgendwie annehmbar für ihre Kunden. Jetzt muss man nur noch
prüfen, ob die eigenen Ansprüche nicht ggf. höher oder spezieller sind.

Wer selbst enorme Restwertbedenken hat und sich besser planbare Kosten
wünscht: muss das BEV ja nicht kaufen, sondern kann das BEV im
km-Leasing nehmen (vereinbarte Laufzeit, vereinbarte km, Anzahlung, dann
fest vereinbarte Monatsrate). Das ist recht populär, selbst bei
Privatkunden. Es hat aber auch die Nachteile von Leasing dabei (Bindung
an den Vertrag, Auto gehört jemand anders der es super erhalten haben
will, Leasingrückgabe ggf. nochmal teuer, Zinsanteil mit drin).

> Die
> Forschung dazu läuft wohl auf Hochtouren. Passiert das, ärgert man sich
> möglicherweise, zu früh zugeschlagen zu haben. Ich weiß, es gibt
> Stimmen, die sagen, wenn man auf was besseres wartet, wartet man ewig.

Daher gilt es, die Optimierung nicht auf "das beste" zu richten (das
wird sich immer weiter entwickeln), sondern etwas das *für einen selbst*
und die *eigene individuelle Anwendung*: gut ausreicht. Denn an dem
Punkt kann dir der Fortschritt ringsrum weitgehend egal sein.

Der "härteste Test" aus deinem Fahrprofil wären die langen
Urlaubsfahrten, und diese dann 1x im Winter und 1x im Hochsommer.

Grüße, Ralf

Rick Szabo

unread,
Feb 8, 2024, 9:11:47 AMFeb 8
to
H. Zienda <hzienda...@spamgourment.com> wrote:

> Ich nehme mit, dass so ein E-Fahrzeug für mich durchaus in Frage kommt.
> Was mich ein wenig abschreckt, ist der Wiederverkaufswert nach etwa 5 -
> 6 Jahren Benutzung.

Ja, das kann und wird durchaus ein Punkt sein, der gegen einen Kauf
spricht. Ein gutes Leasingangebot könnte aber trotzdem reizvoll sein.

Gruß
Rick


Rick Szabo

unread,
Feb 8, 2024, 9:11:48 AMFeb 8
to
H. Zienda <hzienda...@spamgourment.com> wrote:

> Aber das ist ein Thema, welches hier definitiv nicht hin passt.

Richtig, danke.

Gruß
Rick



Marc Haber

unread,
Feb 8, 2024, 9:37:49 AMFeb 8
to
"H. Zienda" <hzienda...@spamgourment.com> wrote:
>Wie hätte die Frage denn gestellt werden müssen, um als ernst gemeint
>und nicht als Troll-Posting durchzugehen?

Mit einem ernst gemeinten Namen.

Frank Kemper

unread,
Feb 8, 2024, 9:38:36 AMFeb 8
to
H. Zienda <hzienda...@spamgourment.com> wrote:

> Um die Frage mal auf einen Punkt zu bringen:
>
> Was hat der Besitzer eines E-Autos für Vorteile, gegenüber dem Besitzer
> eines Verbrenners?

Ich würde den Kauf eines E-Autos ausschließlich über die besseren
Gebrauchseigenschaften begründen. Man sieht das bei anderen Produkten, bei
denen der batterieelektrische Antrieb den Antrieb via Verbrenner oder den
elektrischen Antrieb mit Kabel verdrängt hat. Heute benutzt kaum noch
jemand ein Mofa mit Zweitakt-Motor, einen benzinbetriebenen Rasenmäher oder
ein Modellflugzeug mit Verbrenner, weil die E-Alternative einfach besser
funktioniert: Leiser, zuverlässiger, unkomplizierter. Vieles davon kann man
auf E-Autos übertragen: Brauchen wenig Wartung, machen nur dann Geräusch,
wenn sie sich bewegen, haben überhaupt kein Problem mit
Kurzstreckenbetrieb. Wenn man sein E-Auto in der Garage laden kann, kommt
noch eine enorme Vereinfachung hinzu: Man muss nie wieder zur Tankstelle,
fährt immer mit vollem Tank los.

Dazu kommen so kleine Gags: Da bei einem E-Auto alle Nebenaggregate
entweder nicht da sind (Anlasser, Lichtmaschine, Ölpumpe) oder elektrisch
funktionieren (Klimaanlage, Heizung, Wasserpumpe, Brems- und Lenkservo),
funktioniert bei einem E-Auto alles auch dann, wenn das Auto steht. Und
wenn man den Verbrauch einer elektrischen Klimaanlage oder einer
elektrischen Sitzheizung mal ins Verhältnis setzt mit dem Stromverbrauch
für 100 km und der Kapazität des Akkus, dann sieht man, dass das alles
Peanuts ist. Deshalb erlauben viele E-Autos eine ferngesteuerte
Vorklimatisierung: Man programmiert eine gewünschte Innenraumtemperatur
ein, stellt ein, wann man losfahren will, und das Auto kümmert sich um den
Rest. Das geht natürlich am einfachsten, wenn der Wagen am Ladekabel hängt,
aber eben auch bei frei stehendem Auto. Tesla bietet sogar einen Camping
Mode an, bei dem das Auto die Innentemperatur konstant hält und Strom für
Licht und Infotainment liefert. Von dem Verbrennergedanken, dass das Auto
nicht mehr anspringt, wenn man über Nacht die Innenbeleuchtung angelassen
hat, muss man sich beim Stromer lösen.

Auch beim Fahren hat man Vorteile: Üppige, ruckfreie Beschleunigung,
geringes Geräuschniveau, laufruhiger Antrieb. Interessant ist die
Kombination mit der Rekuperationsbremse. Viele Autos erlauben das "One
Pedal Driving": Man gibt Gas mit dem Gaspedal, und das Auto verzögert, wenn
man den Fuß vom Gas nimmt - im Extremfall, bis es stehen bleibt. Mit "One
Pedal" kommt man vor allem im wuseligen Stadtverkehr sehr gut zurecht.
E-Autos sind zwar schwerer als Verbrenner, aber die Batterien sitzen im
Boden, das sorgt für eine gute Straßenlage dank des niedrigen
Schwerpunktes.

Ich würde an deiner Stelle mir einfach mal ein E-Auto ausleihen und damit
einen Tag herumfahren, dann merkst du, was ich meine. Eine Einschränkung
gibt es dabei allerdings: Moderne E-Autos haben viele Assistenzsysteme, die
nicht unbedingt selbsterklärend sind. Ein Blick in die Bedienungsanleitung
vermeidet Frust. So gibt es zum Beispiel E-Autos, die beim Gaswegnehmen
ausrollen, wenn die Straße vor ihnen leer ist. Fahren viele Autos herum,
bremsen sie beim Gaswegnehmen stärker. Wenn man diesen Assistenten nicht
kennt, ist die Irritation groß.

Frank


--
The whole IT runs on Caffeine

Marc Haber

unread,
Feb 8, 2024, 9:39:27 AMFeb 8
to
"H. Zienda" <hzienda...@spamgourment.com> wrote:
>Ich nehme mit, dass so ein E-Fahrzeug für mich durchaus in Frage kommt.
>Was mich ein wenig abschreckt, ist der Wiederverkaufswert nach etwa 5 -
>6 Jahren Benutzung. Ich selbst würde nur ungern ein E-Auto mit dieser
>Lebensdauer kaufen wollen. Ich weiß nicht, wie der Akku behandelt wurde
>(z. B ständig von 0 - 100% schnell geladen - etwas übertrieben, stand
>das Fahrzeug oft in der prallen Sonne usw).

Wie mit dem Verbrenner in einem fünfjähirgen Gebrauchten, der
vielleicht als Geschäfts- oder gar als Mietwagen genutzt wurde,
umgegangen wurde, weißt Du genau so wenig.

>Ich kann mir auch vorstellen, dass in naher Zukunft andere Akkus zur
>Verfügung stehen werden, die schneller geladen werden können, und auch
>eine höhere Kapazität, und damit höhere Reichweiten, aufweisen. Die
>Forschung dazu läuft wohl auf Hochtouren. Passiert das, ärgert man sich
>möglicherweise, zu früh zugeschlagen zu haben. Ich weiß, es gibt
>Stimmen, die sagen, wenn man auf was besseres wartet, wartet man ewig.

Der heutige Verbrenner ist dem was es vor fünf Jahren gab auch
überlegen. Okay, nicht mehr so haushoch wie das in den 80ern der Fall
war, aber dafür ist es halt auch Technologie von vorgestern.

Grüße
Marc

Ulf Kutzner

unread,
Feb 8, 2024, 11:19:57 AMFeb 8
to
Ländischwätzi schrieb am Donnerstag, 8. Februar 2024 um 10:08:26 UTC+1:
> Am 08.02.24 um 10:00 schrieb Rupert Haselbeck:
> > Matthias Frank schrieb:
> >> Warum ersetzt man dann nicht den Zweitwagen durch ein E-Auto?
> >> Dort entfallen ja lange Überlandstrecken.
> >
> > Weil es sich hier um keine ernstgemeinte Frage handelte sondern einen
> > Troll?!


> Hab ich mir auch gedacht.

Deswegen hattest Du auch inhaltlich geantwortet, also nach Deinen Möglichkeiten.
Denn noch heute beliebtest Du, mit Deinem V8 vergangener Zeiten anzugeben.

Bei Dir reift vornehmlich die Erkenntnisresistenz, nicht die Persönlichkeit.
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