Am 20.11.2016 um 10:02 schrieb Martin Τrautmann:
> On Sun, 20 Nov 2016 01:36:07 +0100, Ralf Koenig wrote:
>>> Dacia? Jeep?
>>
>> Der Ex-Audi/VAG-Kunde wechselt dann auf welchen Dacia?
>
> Gute Frage, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Noch läuft er...
>
>> für A4, A5, A6, A7, A8, Q5, Q7, TT, R8 oder S-Modelle gibt's eh kein
>> Äquivalent bei Dacia
>
> Meine nächste Wahl aus dem Konzern wäre eher ein VW Caddy Maxi.
Klingt nach: Seid fruchtbar und mehret euch. :-)
>> Sonst nur in der VAG:
>> Vom Touran/Alhambra/Sharan -> Lodgy
>> vom Caddy -> Dokker
>
> Werde ich mir vormerken
Aber nicht als meinen Tipp verkaufen. Ich halte Dacia als Marke nicht
für besonders ratsam. Es ist das Prinzip Neuwagen zum Billigpreis. In
Einfachstaustattungen zum werbewirksamen Niedrigpreis. Dafür quasi ohne
Rabatte.
Dabei gehen wirklich taugliche Autos für die meisten bei der
Laureate-Ausstattung (größte Dacia-Ausstattung) los. Und da ist der
Preis höher, und es kommt eher das raus, was woanders die Basisversion
oder eine mittlere ist. Ich bin überzeugt, dass ein dermaßen deutliches
Einsparen in den Teilen auch Auswirkungen auf die Qualität hat.
Roland Mösl ist z.B. diesen Weg gegangen (Alhambra 1.9 TDI -> Lodgy 1.5
dCi nach Wasserschaden in der Tiefgarage). Obwohl er seinen sparsamen
Alhambra mit verbrauchsarmem 1.9 TDI an sich mochte. Nur das, was er
wirklich wollte, einen BEV als Großraum-Van europäischer Art (Mini-Van
amerikanischer Lesart) gab es halt nicht günstig.
Ich kann mir gut vorstellen, wer dann mal 10 Jahre Dacia und die
Werkstattleistung dort erlebt hat, geht gern wieder zurück zum
3-jährigen Audi. Aber löst Service und Reparaturen anders als über die
Markenwerkstatt.
>> Und Jeep? Wenn man den Renegade und Compass 2016 als Fiat
>> 500X-Verschnitte abzieht bleiben 2 Modelle: Cherokee, Grand Cherokee -
>> und der Wrangler als Exot. Die ganz große Modellvielfalt ergibt sich da
>> nicht. Und die Motorenpaletten hat eigentlich erst Fiat so halbwegs
>> Europa-tauglich gemacht.
>
> Für Jeep habe ich nicht wirklich bedarf - die haben bei mir nur den Ruf
> veralteter, unkaputtbarer Technik, wobei ich noch nie in einem dieser
> heutigen Wohnzimmer fuhr.
Eben. Auch Jeep ändert sich. Und vom Wrangler würde ich nicht die
Eigenschaften auf einen Renegade übertragen.
Markennamen sind heute (oder waren es schon immer) psychologische
Konstrukte. Manchmal sind ein paar technische Eigenschaften damit
verbunden, manchmal nicht.
>> Golf SportsVan, Touran, Alhambra, Sharan -> Verso / Prius+
>> A4, Passat, Exeo, Superb -> Avensis oder Lexus IS
>
> notiert
Gibt halt Detailschwierigkeiten: Der IS hat z.B. keinen Kombi mehr. Und
keine Dieselmotoren mehr. Die sehr beliebte Variante Audi A4 / A6 Kombi
Diesel lässt sich so nur mit dem Avensis substituieren.
Für den Avensis hat Toyota aber bis heute keine Hybrid-Motoren im
Angebot, welche gerade bei Automatikgetriebewunsche IMHO empfehlenswert
sind.
Auch bei Toyota/Lexus gibt's damit einige Lücken aus europäischer Sicht.
Und der Auris Kombi (Touring Sports) als Hybrid ist zwar rundum recht
vernünftig und schick, aber von einem A4 oder A6 Avant dann schon ein
deutliches Stück weg, wer auch auf Prestige und Komfort steht.
Insofern sind das alles nur so grobe Modellvorschläge, die man mit den
konkreten Vorstellungen und Erwartungen dann mal abgleichen muss.
>>> Ich hab' meinen eigenen Frust mit Audi (speziell Kulanzantrag wegen
>>> Defekt in der Display-Einheit, Öldruckleuchte ging von alleine an).
>>
>> Klingt jetzt überschaubar, sodass sich Fass aufmachen gar nicht lohnt.
>> Je nachdem, wie der Rahmen drumrum war.
>
> Naja, 600 Euro für ein Teil, das nicht kaputt gehen dürfte...
Hohe Erwartungen bringen große Enttäuschungen. An sich müsste eine
Steuergeräte-Reparaturfirma ein Kombiinstrument auch wieder auf
Detailebene hinbekommen. Mit der Modulbauweise bewegen sich die
Hersteller halt davon weg.
Die Diagnose für den Öldrucksensor wäre einfach gewesen, wenn man einen
Voltage Logger an die Leitung vom Öldrucksensor zum Kombiinstrument
angeschlossen hätte. Ein einfaches batteriebetriebenes Ding, das dort
die Spannung regelmäßig analog misst und jede Sekunde ablegt. Im
Delta-Verfahren mit Zeitstempeln. Oder als full mit 86400 Messwerten am
Tag, also 2.5 Mio Messwerten im Monat. Und dann auswerten. Wer da keine
kritischen Werte drin hat, dann kann die Lampe nicht wegen eines
kritischen Öldrucksignals angeschaltet worden sein.
> Dass irgendein ich-weiss-nicht-mehr-wie-es-genau-heisst kaputt ging
> (irgend ein Kraftstoffkühler entlang der Unterseite), das ist ja noch
> halbwegs ok, wenn auch unnötig.
>
>>> In irgendwelchen Testberichten wird dann gejammert über das ach so
>>> schäbig-billige Hartplastik einiger billigerer Modelle. Aber
>>> ehrlich gesagt ist mir solides, durchgefärbtes und langlebiges, schnödes
>>> Hartplastik um einiges lieber als solche Gummierung.
>>
>> Mal eine andere Sicht: wer sich über 10 Jahre Haltedauer über
>> abblätternden Softlack am ESP-Schalter aufregt, hatte offenbar ein Auto,
>> das gut genug war, dass ihm an den Funktionsteilen nix aufgefallen ist. :-)
>
> Jener ESP-Schalter warf kurz nach der Gewährleistung Blasen - nach drei
> Jahren sollte das noch nicht der Fall sein.
Sorry, aber IMHO Kleinkram.
Mit dem pingeligen Ansatz wirst du bei Dacia garantiert nicht glücklich.
Da ist schon ab Werk Rost an den Radnaben unterm Deckel, die Matten
passen nicht ganz, sowas wie Radhausschalen sind gleich mal weggelassen.
Setz dich rein, schau dich um, mach Probefahrten. Das ist an sich der
bessere Tipp als Modellvorschläge.
Und ESP-Schalter halte ich generell für tendenziell verzichtbar - bis
jemand das Gegenteil beweist.
>> Selbst die Öldruckleuchte finde ich nicht dramatisch, wenn die Werkstatt
>> das sauber diagnostiziert, dass es ein Fehler im Kombiinstrument ist.
>
> Nein, dem ging erst mal die übliche Litanei voraus. Öldrucksensor
> wechseln, alles auf Dichtigkeit prüfen usw.
Das Spannungssignal an sich wäre doch interessant gewesen. Da hätte die
Werkstatt ansetzen müssen. Dann hätten sie gleich gesehen, dass das
Signal nicht kritisch wird. Aber die Lampe trotzdem angeht.
> Dass es die Elektronik war kam nur zufällig raus, weil der
> Kilometerzähler nicht mehr weiterlief.
Immerhin.
> Das Problem verschwand dann doch von alleine und hält seitdem. Aber
> andere Beispiele: Radio mag nicht mehr wegen Antennenproblemen,
> Fensteröffer geht nicht mehr wegen defektem CAN Knoten, Klimaanlage defekt usw.
Müsste man dann mal im Detail machen, nicht so nebenbei.
> Der Heckscheibenwischer hinten ruht nun in der falschen Ausrichtung,
> weil ich günstig die falsche Variante bekam. Aber IMHO ist das eine
> typische Fehlkonstruktion: Hohlwelle, durch die das Scheibenwischwasser
> führt, das aber ins Getriebe des Scheibenwischers eindrang und dort
> alles ruinierte. Typisches Beispiel von unnötig innovativen und nicht
> ausgereiften Versuchen.
Sowas kann man bei den Alternativen ja dann mal nachschauen.
> Beim Wechsel der Ölkühler(oder Pumpen-)Dichtung bekleckerte VAG sich
> nicht mit Ruhm, sondern stufte das als wirtschaftlichen Totalschaden
> ein. ATU reparierte das zwar nicht sofort gut, aber günstig.
>
> Wenn der Abgaskrümmer aufgibt, dann ist das wohl das Ende -
Es gibt doch ein gutes Gebrauchtteile-Angebot. Solange die
Muttern/Bolzen noch ordentlich vom Zylinderkopf abgehen, stell ich mir
das machbar vor.
> aber das
> überlege ich schon bei jeder jetzt noch anfallenden Reparatur - obwohl
> 180 000 km für 'nen Audi A4 Avant, TDI ja noch keine Laufleistung ist.
Siehe oben zu den Erwartungen.
> Das einzig gute an dem Teil ist der Motor, an dem habe ich noch nichts
> auszusetzen. Ansonsten ist das Auto für hiesige Supermarkt-Parkplätze zu
> groß, die Fahrerflucht-Mentalität hier ausserordentlich ausgeprägt. Mir
> ist ein Rätsel, warum die hier herumstehenden StadtUntauglichenVehikel
> so top dastehen.
Eine weniger blumige, coole Sprache von dir wäre leichter zu verstehen.
So habe ich keinen Schimmer, was du meinst.
> Ach ja, hab' ich aber sicher schon mal erzählt: Sahnehäubchen ist der
> Sonderwunsch des Erstkäufers ausdrücklich ohne Dachreling (Firmenwagen).
> Dann hat man die A-Karte, weil es dafür keinen einzigen Fremdhersteller
> gibt, der einen Dachgepäckträger für genau dieses Modell anbietet. Da
> blieb mir nur noch ein Magnet-Skiträger für's Dach. Dachbox
> ausgeschlossen.
Da gibt's an sich immer Lösungen. Wenn interessant -> eigener, aktueller
Thread. Und sonst: so ne Dachreling kann man nachrüsten.
> Aktuelles Problem: Riss in der Frontscheibe. Sieht nach größeren
> Steinschlag aus, da komme ich wohl nicht um einen Komplettwechsel herum.
> Da ich für die Karre auch schon lange nur noch die Haftpflicht habe
> geht das aus eigener Tasche. Mal sehen, was das bei wem kosten wird...
Mein Tipp: lokale Glaser fragen. Wegen Machbarkeit der Reparatur, sonst
Wechsel der Scheibe. Und gleich erwähnen: ohne Teilkasko. Dann geht der
Glaser vom "Versicherung bezahlt" in den "Kunde bezahlt" Modus.
Das war bei meinem Mondeo '98 (auch ohne Teilkasko) damals recht
günstig. Scheibe (ganz normale, nur Grünkeil oben) nen Hunni, Einbau
noch nen Hunni. Der Glaser wollte aber bisschen Zeit (1 Woche), damit er
das mal reinschieben kann. Sonst hat man bei Teilkasko auch 150 EUR
Selbstbeteiligung, so war das noch richtig günstig.
Die lokalen Glaser sind mächtig unter Druck durch die Werbeintensität
von Carglass und deren mobilen Service, der in alle Ecken des Lebens
vordringt.
Grüße,
Ralf