Am 09.02.2024 um 12:24 schrieb Andreas M. Kirchwitz:
> F. W. <m...@home.invalid> wrote:
>
>> Also ich habe keinen blassen Schimmer vom Aufladen eines Autos. Ich weiß
>> weder, wie man die Ladesäule bedient, noch welche Karte man braucht,
>> noch wann man laden sollte, noch wie lange das dauert. Die einzige
>> zuverlässige Info ist die Ladesäule in meiner Heimatstadt bei Aldi und
>> eine freie in 6 km Entfernung.
>
> Grundsätzlich ein E-Auto zu laden, dass schafft jeder Depp.
Sobald BEV und freie Ladesäule nah genug nebeneinander stehen, dann schon.
Mancher ggf. mit Startschwierigkeiten: :-D
Hier mal "normale" Leute, die das *erste* Mal ihr neues Model Y an einem
Tesla Supercharger laden:
""HOW EMBARRASSING" Our first Tesla Y supercharge"
https://www.youtube.com/watch?v=lH8Q7hZboYU
Erst finden sie den Ladeport am Auto nicht und wissen nicht, ob das Auto
richtig rum drinsteht.
Dann wissen sie nicht, wie der aufgeht.
Dann steht das Auto zu weit weg für das zu kurze Ladekabel.
Dann begreifen sie nicht, ob es schon lädt oder nicht.
Und dann schauen sie, im Auto sitzend, den Prozenten beim Hochzählen zu
und schaffen es von 59% bis 62%.
"This is like watching paint dry."
Dann ist ist ihre Geduld erschöpft (nachdem sie 3% SoC geladen haben)
und sie fahren weiter.
Der Tesla dort gibt aber auch keine Zeit an, wie lange es noch dauern
würde bis zum Ladeziel.
Zwischendurch kommt ein Erklärbär dazu und erzählt ihnen Sachen, die sie
gar nicht wissen wollten, z.B. wo man dort in der Gegend kostenlos
DC-Schnellladen kann oder was "Camp Mode" ist.
> Die Kunst liegt darin, es kostengünstig zu machen. Man zahlt
> anfangs halt drauf, wenn man noch wenig Erfahrung hat.
Die "Kunst" vorher liegt noch daran, einen freien Laderüssel zu finden
und hinzukommen.
>> Mit einem Hybrid könnte ich das mal so nach und nach lernen, ohne gleich
>> bei einem Fehler zu Fuß gehen zu müssen.
>
> Die mehrjährige Praxis hat gezeigt, dass die überwältigende
> Mehrheit von Hybrid-Käufern überhaupt kein Interesse daran hat,
> das zu lernen. Die Elektro-Komponente bleibt einfach ungenutzt.
Nein, das ist irreführend.
Mild-HEV
muss man nicht extern laden, kann es aber auch nicht. Die
"Elektro-Komponente" (E-Motor, Reku) wird eigenständig von der
Hybrid-Steuerung verwaltet. Sie wird damit auch eigenständig genutzt.
Voll-HEV
Wie eben, aber ein paar Nutzer-Einflussmöglichkeiten wie "EV-Mode" oder
Reku-Stärken kommen dazu.
PHEV - wie eben, aber kann man extern laden (und soll es natürlich
auch). Die Mehrheit (>50%) wird das auch tun. Es mag aber nicht die
"überwältigende Mehrheit" sein, sondern vielleicht 75-90%.
Die Kunden machen es, weil:
* batterie-elektrische Fahranteile doch nochmal etwas angenehmer
* ggf. eine Kostenersparnis (hängt aber von vielen Faktoren ab bei
Verbräuchen Strom/Sprit und Preisen für Strom/Sprit ab)
* Vorwärmen/Vorkühlen an Netzstrom
* Angst um Tiefentladung der Batterie im Stand
* Hoffnung auf bessere Batteriepflege durch das Fahrzeug selbst
Abseits dessen übernimmt auch hier die Hybridsteuerung viel an
"Intelligenz" bzgl. Ladung über den Verbrenner-Motor und hybridische
Fahranteile, selbst dann, wenn man nie auflädt.
> Hybride hatten ihre Chance über viele Jahre hinweg, aber die
> Menschen haben sie bewusst nicht genutzt.
Wie gesagt, die stimmigere Vorstellung ist: die Hybridsteuerung macht
erstmal viel ihr eigenes Ding. Das kommt manchem entgegen, der das
akzeptieren kann.
"Die Menschen" lernen dann schon die Sachen, die sie lernen möchten.
Jeder nach seinen Motiven.
Grüße, Ralf