Am 13.04.2016 um 17:58 schrieb Andreas Keppler:
> Würdest Du sowas ohne Turbo kaufen? ;-)
> Wäre sicher unproblematischer. Oder machen die heutigen Turbos keine
> Probleme mehr und sind superlanglebig?
Auch ich würde jeden Verbrenner für mich maximal als Übergangsauto
betrachten.
Dann kommen die BEVs. Und mit ihnen eine 100%-Automatik-Quote. :-) Ohne
das ganze mechanische Gedöns.
> Um wieviel mehr säuft ein Nicht-Turbo bei gleicher Leistung ca? 25%?
Unterschiedlich.
> Wegen Start-Stopp:
> Sehr interessantes Thema, auf das wir noch gar nicht kamen!
>
> Ein Meister (meiner Werkstatt) meinte, dass es das letzte wäre, was er
> sich kaufen würde. Macht viele Probleme..
Echt? Wie alt war denn der Meister? Manchmal liegt's eher am Alter. Und
dann ist alles problematisch, was er nicht kannt.
> Gibts das mittlerweile auch für Diesels?
Klar, schon lange.
>>> - Nissan Qashqai
>>
>> Hat "nur" CVT, keine "echte" Automatik.
>
> Ist CVT, das, was man als "normale Ami-Automatik" kennt?
> z.B. im aktuellen Toyota Corolla?
> Würde mir reichen.
Die normale Ami-Automatik ist eine Wandler-Automatik, also letztlich ein
Satz von kunstvoll geschachelten Planetengetrieben und einer Steuerung
drumrum. Und kein CVT (stufenlose Gänge möglich).
Der aktuelle Corolla hat ein CVT-Getriebe, das aber Stufen simulieren
kann. Dann fühlt es sich ähnlich an wie eine klassische Wandlerautomatik.
> Was ist der Nachteil an CVT?
Ein CVT in der Variante mit Kegelrädern und Kette drum kann keine hohen
Motordrehmomente ab, wenn nicht speziell dafür ausgelegt. Es ist also
nicht (oder nur mit großen Aufwendungen) mit sehr drehmoment-starken
Turbo-Benzinern oder Turbo-Dieseln kombinierbar. Und hat auch da Grenzen
bei 400 Nm.
Und: in DE gibt's kaum Werkstattkompetenz dafür. Denn nur die Japaner
verbauen es noch (Audi ist von Multitronic (ein CVT) weg auf S-Tronic =
DSG umgestiegen). Zusammen mit den kleinen Zulassungszahlen der Japaner
hier und der recht guten Verlässlichkeit gibt's eben auch kaum
Werkstattfälle. Wenn dann aber was ist, weiß auch keiner Bescheid. :-)
In Hybrid-Antrieben gibt's noch eine anders realisierte CVT (Hybrid
Synergy drive) mit 2 kombinierten E-Motoren. Das hat sich Toyota damals
für den Prius ausgedacht und patentiert. Und einige Hersteller zahlen
Lizenzgebühren, dass sie das nutzen dürfen. Oder geben Toyota Zugriff
auf eigene Patente.
>> Am Ottomotor ein Doppelkupplungsgetriebe.
>
> Kommen die DSGs alle vom selben Hersteller?
Nein. Da gibt's viele Hersteller. Quasi jeder Getriebehersteller, der
was auf sich hält und in Europa was verkaufen will, macht auch
Doppelkupplungsgetriebe.
ZF, Getrag, Aisin sind einige große Getriebehersteller. Volkswagen und
Mercedes machen die meisten ihrer verbauten Getriebe, auch DKGs, selbst.
> Welche Automatik würdest Du bei einem "SUV/Familienschaukel" am ehesten
> nehmen wollen wenn Du wenig Probleme willst? ;-)
Einen E-Motor mit Festübersetzung.
> Ich würde gerne 2-Jahres-Kundendienste (oder bei erreichen einer
> bestimmten km-Marke) haben wollen....
>
> Aber nicht so etwas wie bei meinem Smart, das sich dann jährlich
> "Ölservice" und alle zwei Jahre "Service Plus" oder so ähnlich nennt und
> selbst der Ölwechsel meiner Meinung nach nicht wirklich günstig ist...
Tja, so ist das aber gängig organisiert. Echte 2 Jahres-Intervalle hat
fast keiner. Ist einfach zu selten, denn es lohnt sich schon, dass da
immer mal jemand drauf schaut.
Und wer Sommer/Winter-Räder hat, hat ja schon automatisch 2 Termine im
Jahr, also ca. alle 6 Monate.
>> In a nutshell:
>> Wandler-Automatikgetriebe
>> der Star in den USA
>> das klassische
>> super komfortabel
>> nimmt bisschen Sprit mehr
>
> Das ist wohl das, das ich so mag! ;-)
> Wobei: Toyota gibt bei aktuellen Modellen CVT an! Dann hatte der Toyota
> Corolla, dessegen Automatik mir gefiel wohl auch CVT!
Na, immerhin jetzt ist der Groschen gefallen. Er hat aber auf dem CVT
eine besodere Steuerung, nämlich eine, die Stufen simuliert.
>> CVT-Automatik
>> der Star bei den Japanern
>> manchmal stufenlos, manchmal mit Pseudostufen
>> wenn stufenlos: kein akkustisches Feedback
>> über Beschleunigung
>> nervt beim Beschleunigen mit Drehzahlorgien
>> wenn stufenlos und keine Last gefordert
>> => immer die niedrigste Drehzahl
>>
>> Doppelkupplungsgetriebe
>> der Star in Europa
>> spritsparender, bessere Effizienz
>> bei langsamer Fahrt (Einausparken) schon mal ruckelig,
>> weil schleifende Kupplung
>
> Nutzen sich beim DSG genauso Kupplungsscheiben ab wie bei manuellem
> Getriebe?
Ja. Die Kupplungsscheiben sind aber verstärkt. Und der Regelkreis kann
die Kupplung ggf. feinfühliger steuern.
>> Automatisiertes Schaltgetriebe
>> billig
>> relativ billig zu reparieren
>> Schaltrucke zwischen den Stufen
>
> Hat das der W203 (C-Klasse BJ 2008) Daimler?
Nein. Daimler hat in der C-Klasse schon immer (bisher) nur klassische
Wandler-Automatikgetriebe als Realisierung von Automatikgetrieben.
> Den hat ein Bekannter. Unsere hatte (leider) Schaltung, fuhr aber bei
> gleichem Motor um Welten besser als die Automatik des Bekannten....
Ist logisch. Weil im Drehmoment-Wandler der Wandlerautomatik etwas
Leistung verloren geht, wenn man beschleunigt. Dafür ist es smooooth.
> Wie heißt die "Nobelautomatik" der S-Klassen? (4-Matic/Variomatik?)
Die S-Klasse hat schon seit einigen Generationen immer ein
Wandler-Automatikgetriebe, ohne dass es dazu eines Namenszusatzes bedarf.
4matic ist der Marketingname von MB für eine Allradsteuerung. Da kann
technisch dann alles mögliche dahinterstecken.
Variomatic ist ein Markenname bei Rollern (ursprünglich von DAF) für ein
einfaches CVT. Sowas hat heute quasi jeder Verbrenner-Roller, der auch
für Superdropse einfach zu fahren sein soll.
>> Die höchsten Rabatte (prozentual auf Listenpreis) bekommmen sicherlich:
>> Der "alte" Kia Sportage.
>
> Ist man mit dem alten Sportage "gear***t" in Sachen Euro-Norm oder
> blauer Plakette, wenn diese kommt?
Da keiner weiß, was hinter der "blauen Plakette" wirklich an technischen
Bedingungen stecken soll, ist das spekulativ.
>> Honda CR-V von oben
>> über eine Garantieverlängerung halt mit dem Händler reden
>> Basislistenpreis: 27.690 EUR, und dann Handy-Navi dazu
>> ab Elegance (Listenpreis: 32190 EUR) kann man dann das
>> Werksnavi reinnehmen (Paket-Aufpreis)
>>
>> Begründung: ein "Keine-Experimente-Auto": Relativ klassische
>> Konstruktion, aber auch halbwegs sparsam. Und große Verkaufszahlen in
>> den USA. Wo Zuverlässigkeit sehr viel zählt.
>
> Das hatte ich auch gelesen!
>
> Rosten Hondas?
Eisen oxidiert bei Kontakt mit Sauerstoff/Wasser, beschleunigt durch
sowas wie Salze. :-)
>> Mit CVT sonst noch Subaru Forester 2.0 oder Subaru XV 2.0. Die haben
>> lange Garantien, ne Menge Erfahrungen in der Schweiz und machen "schon"
>> immer immer das gleiche: Boxer-Otto, Allrad permanent, und eine CVT da
>> dran.
>
> Forester soll gut sein, aber wohl außerhalb meines Preisrahmens.
Nicht jung gebraucht.
> Mit dem XV bin ich vorsichtig! ;-)
>
>
http://subaru-xv-forum.ch/viewtopic.php?f=10&t=1172
Deine Verallgemeinerung ist halt nicht klug.
Subaru hat seit Ewigkeiten nur Otto-Motoren gebaut. Dann in Europa
versucht, mit LPG noch ein paar Langstreckler zu kriegen, hat aber nix
genützt, die Verkaufszahlen abseits der Mittelgebirge und Hochgebirge
blieben klein. Die Leute wollten auf Langstrecke Diesel. Und keine
Benziner, auch kein LPG.
Und so bekam Europa dann doch nach vielen, vielen Jahren einen
Boxerdiesel. Und genau den hat sich Autobild dort im XV in den Test
geholt. Die Einzeltests dort haben halt Stichprobengröße 1. Aber die
Zerlege-Ergebnisse sind interessant. Im Heft bekommt dann auch jeweils
noch der Hersteller eine Chance, etwas dazu zu sagen.
Auch z.B. Mercedes hatte mal Injektorenprobleme (letzte E-Klasse mit den
Delphi-Injektoren im E200 und E220 CDI). Viele Taxifahrer mit damals
neuen E-Klassen außer sich vor Wut! Aber hat die - AFAIR - schnell und
professionell in den Griff bekommen.
Größere Untersuchungen macht z.B. der JD Power Customer Satisfaction
Index (JD Power Kundenzufriedenheit). Da sagen mal eine Menge
Neuwagenbesitzer über die erste Zeit (Initial Quality), wie zufrieden
sie mit ihrem Auto sind. Und dann nochmal Longterm Quality, da werden
dann die ersten 3 Jahre oder so ausgewertet. Longterm halt für die
Nasen, die alle 4 Jahre das Auto durchwechseln. :-)
http://europe.jdpower.com/de/ratings-and-awards-eu
Hier mal für die Kompakt-SUV, aus der Sicht von deutschen Kunden 2014:
http://europe.jdpower.com/de/node/7676/?pcr=lang||de%26%26country||Germany%26%26industry||Automobil%26%26study||Germany%20Vehicle%20Ownership%20Satisfaction%20Study%20%28VOSS%29%26%26sID||3GER%26%26category||Kompakt%20SUV
Germany Vehicle Ownership Satisfaction Study (VOSS) (2014)
Kompakt-SUV
Rangfolge:
5 Sterne Gesamt-Zufriedenheit
Kia Sportage - Gesamtsieger
Mitsubishi ASX
4 Sterne Gesamt-Zufriedenheit
Honda CR-V
GLK
Tiguan
Yeti
3 Sterne Gesamt-Zufriedenheit
Q3
Q5
X3
ix35
Quashqai
2 Sterne Gesamt-Zufriedenheit
X1
Captiva
Duster
Aber z.B. ein Dacia-Kunde ohne große Erwartungen kann auch mit einem
schlechten Auto zufrieden sein. Und einem Premium-Kunden (der mehr
bezahlt hat) fallen am fast-perfekten Auto eben die ganzen fast-Punkte
auf. So sind Menschen. "Kundenzufriedenheit" misst etwas
psychologisches, nichts in erster Linie technisches. Denn z.B. Kia
Sportage und Hyundai ix35 haben viele technische Gemeinsamkeiten.
Punkte, die dort betrachtet werden: Attraktitivität, Unterhaltskosten,
Qualität und Zuverlässigkeit, Servicezufriedenheit.
Von den Studien (und Preisen) gibt's ein ganzes Bündel. Und die
Marketingabteilung jeden Herstellers sammelt sich das raus, wo das
Ergebnis gerade mal für das eigene Fahrzeug günstig aussieht.
Leider sind oben z.B. der RAV4 und die Subarus nicht dabei in der
Messung. Und sowas wie eine Stichprobengröße bekommt man auch nur, wenn
man die Studie an sich kauft.
Grüße,
Ralf