kurz zu meiner Situation.
Ich bin seit 4 Jahren Angestellter (Ingenieur) und lebe mit meiner
Freundin zusammen. Mit einem gemeinsamen Netto von ca. 3.500 EUR
monatl. lässt es sich leben. Allerdings kann man in dieser
Wirtschaftslage schwer längerfristig planen. Wer bereits zwei mal den
Arbeitgeber wechseln musste (betriebsbedingte Kündigungen), wird
vorsichtig mit Plänen vom Häusle bauen etc. Wir halten deshalb beide
die Augen offen, was Nebeneinkünfte angeht.
Eine Verwandte von mir ist Amway-Beraterin, kauft allerdings nur für
den Eigenbedarf und für die Verwandtschaft, wenn jemand etwas braucht.
Das sind hauptsächlich bestimmte Putzmittel, wie z.B. Herdreiniger,
die wohl nicht schlecht sind. Ich selbst hab eine Zeit lang diese
Vitamine genommen, weil ich dadurch weniger Schlaf brauchte.
(Funktionierte aber nur bei mir.)
Bis auf ein Topfset, das außer meiner Mutter niemand benutzen durfte
(wohl weil's ziemlich teuer war ;-), ein paar Putzmitteln und den
Vitaminen, bin ich noch mit keinen weiteren Amway-Produkten in
Berührung gekommen.
Nun ist bei meiner Freundin im Gespräch mit Kollegen das Wort Amway
gefallen und es hat sich gleich eine gemeldet, die einige Sachen
(auch Putzmittel) regelmäßig bestellen würde.
Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist. (Hier wird nur
getuppert, was das Zeug hält.)
Jetzt überlegen wir, ob es sich lohnt, sich als Berater werben zu
lassen und zunächst nur für den Eigenbedarf und die Kollegen, die
Produkte haben wollen, zu bestellen.
Wir wollen kein Riesengeschäft aufziehen und regelmäßig Produkte bei
Kaffeekränzchen vorstellen, sondern nur die Möglichkeit eines kleinen
Nebenverdienstes nutzen.
An solchen „Tschakkah, wir schaffen es!"-Seminaren wollten wir nicht
unbedingt teilnehmen.
Wir sind beide keine Vertriebstypen und ich persönlich habe auch
Bedenken, meinen Bekannten bestimmte Produkte schmackhaft zu machen.
Ich will keine Kontakte gefährden, weil sich jemand verpflichtet
fühlt, bei mir zu bestellen und sich dann lieber nicht mehr meldet.
Meine Freundin ist ziemlich begeistert von einem Kajalstift, den sie
geschenkt bekam, ihre Kollegin schwört auf bestimmte Putzmittel und
ich denke, es werden sich noch andere Produkte finden, die man
empfehlen kann.
Wir hoffen also, dass hauptsächlich unsere „Kunden" Produkte
weiterempfehlen und wir niemandem etwas aufschwatzen müssen.
Wenn sich das Ganze durch ein wenig Mundpropaganda rumspricht und sich
vielleicht andere als Berater werben lassen wollen, umso besser.
Das wäre jetzt aber schon ziemlich weit gedacht.
Nun die Frage an die Erfahrenen der NG.
Laut Amway muss man ein Gewerbe anmelden, wenn man als Berater tätig
wird. Ich gehe davon aus, dass mir Steuerhinterziehung vorgeworfen
werden kann, wenn ich das nicht tue.
Oder kann man auch abwarten, ob wirklich Gewinn dabei raus kommt und
den dann in der Steuererklärung angeben, ohne zuvor ein Gewerbe
angemeldet zu haben?
Lohnt es sich unter diesen Voraussetzungen, ein Gewerbe anzumelden und
das Geschäft nebenberuflich zu betreiben, oder werden Zeit und Kosten
unverhältnismäßig hoch sein?
Wie schon erwähnt, gehen wir zunächst nur von ein wenig Umsatz durch
Eigenbedarf und den Bedarf von zwei oder drei Kollegen und Bekannten
aus.
Hält sich der Aufwand für den „bürokratischen Kram" wie
Steuererklärung (ich nutze die Wiso-Software) in Grenzen?
Gibt es noch Dinge, die wir nicht beachtet haben?
Welche Vor-/ und Nachteile seht ihr generell, wenn man ein Gewerbe
angemeldet hat?
Wie sieht es zum Beispiel aus, wenn man arbeitslos wird? Bekommt man
dann Arbeitslosengeld? Man hat doch ein Gewerbe angemeldet und ist
daher gar nicht wirklich ohne Arbeit.
Ich gehe nicht davon aus, dass in diesem Fall die Umsätze auch nur
annähernd in der Größenordnung sind, dass man sich so über Wasser
halten kann. Da hätte ich also ein Problem, oder?
Hat schon jemand gute/schlechte Erfahrungen mit Amway gemacht?
Ich kenne die Skepsis bezüglich MLM-Systemen, wäre aber für jede
Anregung speziell zu meiner Situation dankbar.
Bin auch gespannt, ob ihr eher zu „Schuster bleib bei denen Leisten.
Spar die Zeit, du handelst dir nur Ärger ein" oder zu „Man kanns
probieren und dann weitersehen, wie es sich entwickelt." tendiert.
Gruß
René
> Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
> unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist.
Tja, warum wohl? Denk' mal drüber nach.
Das zeug ist seit etlichen jahrzehnten auf dem Markt, und niemand
kennt's.
Das liegt vielleicht am Preis-/Leistungsverhältnis?
> Wir sind beide keine Vertriebstypen und ich persönlich habe auch
> Bedenken, meinen Bekannten bestimmte Produkte schmackhaft zu machen.
Gut gedacht. Mit MLM verliert man nicht nur Geld sondern auch
seine Freunde.
> Meine Freundin ist ziemlich begeistert von einem Kajalstift, den sie
> geschenkt bekam, ihre Kollegin schwört auf bestimmte Putzmittel und
> ich denke, es werden sich noch andere Produkte finden, die man
> empfehlen kann.
Wer sucht, der findet. Dann hast du also 3 Produkte die zumindest
nicht schlechter sind als die Konkurrenz - aber doppelt so teuer.
Und dann?
> Oder kann man auch abwarten, ob wirklich Gewinn dabei raus kommt und
> den dann in der Steuererklärung angeben, ohne zuvor ein Gewerbe
> angemeldet zu haben?
Entscheidend ist die Gewinnerzielungs*absicht*, nicht der Gewinn.
> Hält sich der Aufwand für den bürokratischen Kram" wie
> Steuererklärung (ich nutze die Wiso-Software) in Grenzen?
Ja - wie bei Kleingewerbe eben. 'In Grenzen halten' kommt auch
immer auf seine persönlichen Grenzen an.
> Wie sieht es zum Beispiel aus, wenn man arbeitslos wird? Bekommt man
> dann Arbeitslosengeld?
Grundsätzlich ja. Aber rede mit dem Arbeitsamts-Menschen in welchem
Umfang du 'nebenbei' selbständig sein darfst.
Verdienst wird nicht angerechnet, weil der bei Amway sowsieso nicht
anfällt <veg>
> Hat schon jemand gute/schlechte Erfahrungen mit Amway gemacht?
Ja. Ist MLM, die Produkte sind teilweise gut, und immer zu teuer,
es ist MLM: den 'Tschakka'-Seminaren wirst du auf Dauer nicht ent-
gehen. Da sorgt dein 'Sponsor' schon für, denn dein 'Freund' bleibt
er nicht lange, schließlich hat ein 'Freund' ihm mal erzählt, dass er
duch dich viel Geld verdienen kann, und das will er irgend wann sehen.
Und außerdem - Es ist MLM mit all seinen sektenähnlichen Zügen:
Göttergleiche Verehrung der Firmengründer, Tanz um das Goldene
Kalb in Form irgendwelcher Fantasietitel (und Blechschildchen die man
sich Stolz wie Oskar beim 'Tschakka' ans Revers heftet), Legenden
von Leuten die mit der Sekte ganz ganz furchtbar reich geworden sind,
und lauter 'Kollegen' die schon seit langem überlegen, ob sie das
wirklich alles immer noch glauben wollen, angesichts ihres Bankkontos.
Aber das zugeben? Zumindest vor sich selbst? Nein - die Gehirnwäsche
wirkt. Es lebe die Sekte und Amway ist super und alle werden reich.
Gruß
Jochen
> Bzgl. Tuppern kam letztens ein Artikel im Handelsblatt:
>
> <Zitat>
> Auf 1,5 Millionen Verkaufspartys...
Ist doch super:
Alle 2-3 Wochen eine Party mit rund 100 Euro Umsatz...
Gewinnspanne ist wie hoch? Das macht einen Stundensatz von
wie viel? 1 Euro oder sogar 2?
Da rückt das Seegrundstück mit Bootssteg und Motoryacht doch
schon in greifbare Nähe ;-)
Gruß
Jochen
[...]
>Ich kenne die Skepsis bezüglich MLM-Systemen, wäre aber für jede
>Anregung speziell zu meiner Situation dankbar.
Ergänzend zu dem bereits Geschriebenen und auch, damit die FAQ nicht in
Vergessenheit gerät:
http://www.debs-faq.de/l65de/MLM/
mfg Ulrich
--
Für Blaubeerentörtchen gilt:
- Wenn der andere einen Phaser hat, gehört das Blaubeertörtchen ihm
- Alles, was man machen sollte, kann man auch für Blaubeertörtchen machen.
- Wes Blaubeertörtchen ich ess, des Lied ich sing
[Amway]
>Ja, nun ran mit dem Taschenrechner. Und nicht vergessen: Das Ergebnis
>ist der _Umsatz_ in Dollar, nicht der Gewinn! *g*
Wer dann noch Zahlungsausfälle bei seiner Kundschaft mitfinanzieren
darf, der hat ein *besonderes* Schnäppchen gemacht.
Oder hat sich das bei Amway mittlerweile geändert?
BTW:
Über eBay wird auch Amway vertickt. Da darfst du dann fleißig mitbieten.
Kann der Mitbieter dann einen anderen einstellen, der dann seinerseits
andere zum Mitbieten auffordert? Würde das den Preis hochtreiben?
<spock>
faszinierend
</spock>
leicht veramwayte Grüße, Ulrich
RS> Jetzt überlegen wir, ob es sich lohnt, sich als Berater werben zu
RS> lassen und zunächst nur für den Eigenbedarf und die Kollegen, die
RS> Produkte haben wollen, zu bestellen.
Finger weg!
MfG,
Lüko Willms http://www.mlwerke.de
/--------- L.WI...@jpberlin.de -- Alle Rechte vorbehalten --
"Nach meiner Ansicht besitzt die Presse _das_ _Recht_,
Schriftsteller, Politiker, Komödianten und andere öffentliche
Charaktere zu _beleidigen_. Achtete ich [so einen Angriff gegen mich]
einer Notiz wert, so galt mir in solchen Fällen der Wahlspruch: à
corsaire, corsaire et demi [auf einen Schelmen anderthalben]."
- Karl Marx 17.11.1860 (Herr Vogt, Kapitel XI)
> [MLM]
Merke: MLM ist böse.
Du verlierst Geld und Freunde. Im allerbesten Fall endet das mit einer
roten Null, mit viel verlorener Zeit, und mit sehr viel Erklärungsbedarf
deinen Freunden gegenüber. Also laß es.
Gruß
Peter
> Bzgl. Tuppern kam letztens ein Artikel im Handelsblatt:
>
> <Zitat>
> Auf 1,5 Millionen Verkaufspartys mit durchschnittlich 9
> Teilnehmern erwirtschafteten 70.000 Tupper-Beraterinnen mehr als
> 200 Millionen Dollar Umsatz.....
> [.....]
Also haben 9 pro Party für rd. 133 Dollar eingekauftt.
Wie lange braucht man für so eine Party?
2 Stunden, plus Vorbereitungszeit.
Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten, abzüglich
dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das tendiert stark gegen Null.
> ...profitieren nicht nur von der Bequemlichkeit der Kunden,
> sondern auch von der hohen Arbeitslosenrate. Scheinbar mühelos
> finden sie derzeit neue Beraterinnen,die als Einsteigerinnen von
> staatlicher Förderung wie Ich-AG und Überbrückungsgeld
> profitieren.
Ich AG in den USA, oder wo wurden die Dollars verdient?
> Die größten Umsätze machen Neulinge dann in den ersten drei
> Monaten. Danach ist der Kreis von Freunden und Bekannten
> durchgetuppert und neue Käuferschichten müssen erschlossen
> werden. Auch dieses gelingt aber vielen offensichtlich mit
> Erfolg: Die Direktvertriebsbranche erreichte im vergangenen Jahr
> ein Wachstum von gut 7%. <Zitat Ende>
>
> Ja, nun ran mit dem Taschenrechner. Und nicht vergessen: Das
> Ergebnis ist der _Umsatz_ in Dollar, nicht der Gewinn! *g*
Ja, das ist wiklich lachhaft, was bleibt ist vielleicht der Spass mal ein
wenig mit ein paar Nachbanr geplaudert zu haben.
Harald
[...]
>Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten, abzüglich
>dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das tendiert stark gegen Null.
Nö, noch weniger.
http://www.mlm-beobachter.de/urteil/fg_nuernberg_1999.htm
Die 21% Provision hat mir damals eine L&R "Besucherin" genannt. Tendiert
nach unten, wenn die Produkte über die Downline geordert werden.
Scheint eine Art magischer Grenze zu sen.
mfg Ulrich
>Harald Hengel pumpte ins Nutznetz:
>
>[...]
>
>>Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten, abzüglich
>>dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das tendiert stark gegen Null.
>
>Nö, noch weniger.
>
>http://www.mlm-beobachter.de/urteil/fg_nuernberg_1999.htm
Wenn ich mir die Verluste so anschaue, haben die entweder extrem
beschissen oder sind mit dem Klammerbeutel gepudert.
Wie krank muß man sein, um über Jahre 10.000 DM in so eine Sache zu
pulvern?
--
Fotografie und Foto - Kunst aus Braunschweig
photography - art - sketches: http://gerrit.brodmann.com
LARP, Mittelalter und Fantasy: http://derLARPfotograf.de
One Minute/Random Photoart: http://one-minute.info
Hallo Jochen,
> > Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
> > unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist.
[Eine der besten Erwiderungen]
he he, Du stiehlst mir die Show, das ist mein Hobby. ;-))
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Angelika,
> [Amway]
>
> Schalte den Kopf wieder ein und laß es.
>
> Bzgl. Tuppern kam letztens ein Artikel im Handelsblatt:
>
> <Zitat>
> Auf 1,5 Millionen Verkaufspartys mit durchschnittlich 9 Teilnehmern
> erwirtschafteten 70.000 Tupper-Beraterinnen mehr als 200 Millionen
> Dollar Umsatz.....
> [.....]
> ...profitieren nicht nur von der Bequemlichkeit der Kunden, sondern
> auch von der hohen Arbeitslosenrate. Scheinbar mühelos finden sie
> derzeit neue Beraterinnen,die als Einsteigerinnen von staatlicher
> Förderung wie Ich-AG und Überbrückungsgeld profitieren.
> Die größten Umsätze machen Neulinge dann in den ersten drei Monaten.
> Danach ist der Kreis von Freunden und Bekannten durchgetuppert und
> neue Käuferschichten müssen erschlossen werden. Auch dieses gelingt
> aber vielen offensichtlich mit Erfolg: Die Direktvertriebsbranche
> erreichte im vergangenen Jahr ein Wachstum von gut 7%.
> <Zitat Ende>
>
> Ja, nun ran mit dem Taschenrechner. Und nicht vergessen: Das Ergebnis
> ist der _Umsatz_ in Dollar, nicht der Gewinn! *g*
also, mein Taschenrechner (Kopf) sagt mir, dass es sich für Tupper doch
lohnt.
Was willst Du eigentlich?
;-))
30 % für Tupper macht 60 Mio. $.
Hinzu käme noch der Verkauf per Internet.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo René,
[Situation]
eigentlich hat ja Jochen schon genug dazu geschrieben, aber ich kann nun mal
nicht anders. ;-))
> Eine Verwandte von mir ist Amway-Beraterin, kauft allerdings nur für
> den Eigenbedarf und für die Verwandtschaft, wenn jemand etwas braucht.
Tja, so ist das eben; Du weißt, wie Eigenverbrauch steuerrechtlich behandelt
wird? Vor allem umsatzsteuerlich?
Welche Konsequenzen hat dies für Dich, wenn Du als Amwayberater gewerblich
tätig werden würdest?
Vor allem unter Beachtung des von Dir mit Amway abgeschlossenen
"Berater"vertrages?
Möchte ich gerne einmal hören (bzw. lesen) was so ein potentieller
Amwayberater so für Schlussfolgerungen zieht, denn auch er wurde ja ganz
bestimmt von seinem "Spnsor" beraten.
> Das sind hauptsächlich bestimmte Putzmittel, wie z.B. Herdreiniger,
> die wohl nicht schlecht sind. Ich selbst hab eine Zeit lang diese
> Vitamine genommen, weil ich dadurch weniger Schlaf brauchte.
> (Funktionierte aber nur bei mir.)
Placeboeffekt?
Frag mal Deinen Hausarzt oder Apotheker.
> Bis auf ein Topfset, das außer meiner Mutter niemand benutzen durfte
> (wohl weil's ziemlich teuer war ;-), ein paar Putzmitteln und den
> Vitaminen, bin ich noch mit keinen weiteren Amway-Produkten in
> Berührung gekommen.
Tja, die Waren sollte man vorher auf ihre Wirksamkeit bzw. Nutzbarkeit
genauestens prüfen, in der zweiten Prüfung wäre dann auf die
Preiswertigkeit, also der Preisvergleich mit gleichwertigen Waren anderer
Hersteller, abzustellen. D.h. selbst recherchieren und nicht etwas "glauben"
was einem erzählt wird. Glauben kannst Du sonntags in der Kirche.
> Nun ist bei meiner Freundin im Gespräch mit Kollegen das Wort Amway
> gefallen und es hat sich gleich eine gemeldet, die einige Sachen
> (auch Putzmittel) regelmäßig bestellen würde.
> Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
> unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist. (Hier wird nur
> getuppert, was das Zeug hält.)
Naja, vielleicht gibt es in Deiner Umgebung mehr Menschen, die noch logisch
denken und rechnen können und nicht leichtgläubig irgend einem Guru
hinterherlaufen.
> Jetzt überlegen wir, ob es sich lohnt, sich als Berater werben zu
> lassen und zunächst nur für den Eigenbedarf und die Kollegen, die
> Produkte haben wollen, zu bestellen.
Wenn Du zuviel Geld hast, dann ist es doch eigentlich egal, aus welchem
Fenster Du es wirfst.
Was bedeutet für Dich die Stiftung Warentest?
Warum werden die Produkte von Amway nicht getestet? Und warum werden sie nur
im Untergrund, ähem, an der Haustüre verkauft und nicht in ganz
stinknormalen Läden?
Frag mal bei Amway nach, ob Du einen Amway-Laden aufmachen kannst, möglichst
in der Fußgängerzone (Kundenströme). Warum sollst Du zu den Kunden laufen
und nicht umgekehrt?
Habe einmal auf einer Amway-Veranstaltung einen Interessierten gehört, der
wollte die Amwayprodukte mit einem Bauchladen vertickern, der Guru ist
richtig ausgerastet, war 1990, als wir von solche Aasgeiern überschwemmt
wurden, das war der erste echte "Tsunami", den ich erlebte.
Fragen über Fragen, warum nur fallen sie den meisten nicht ein? Siehe unten,
ein paar weitere Fragen.
Gleich noch eine Frage, wie hoch kann die maximale Provision bei Amway sein?
Du hast doch bestimmt schon den "Marketingplan" gelesen, oder Dein Sponsor
hat es Dir erzählt?
Mich interessiert ein neuer Marketingplan und Vertrag sehr, weil meine
Unterlagen alle aus dem Jahre 2000 sind, würde meine Unterlagen gerne einmal
aktualisieren.
> Wir wollen kein Riesengeschäft aufziehen und regelmäßig Produkte bei
> Kaffeekränzchen vorstellen, sondern nur die Möglichkeit eines kleinen
> Nebenverdienstes nutzen.
Welcher Nebenverdienst?
Amway Deutschland hatte wohl im Jahr 1999 folgenden Umsatz:
Firma: Amway GmbH
Anschrift: Benzstr. 11 a-c
PLZ-Ort: 82178 Puchheim b. München
Länder eröffnet: 54
Marketing-Plan-Struktur: BREAK-AWAY-Plan
Umsatz BRD: ca.260 Millionen DM
Vertriebspartner BRD: ca. 100.000
Rechnen kannst Du wohl alleine?
Dann verbinde das Ergebnis mit den unten stehenden Fragen und was erkennst
Du?
Welche Schlussfolgerung ziehst Du für das Unternehmen Amway?
Ja, es kann vom "Eigenverbrauch" seiner "Vertriebs*partner*" ganz gut leben.
:-((
Warum kommen Dir nicht selbst solche Fragen, die Du Deinem "Sponsor" hättest
stellen können/sollen?
Bekommst Du Kopfschmerzen vom eigenen Denken? :-((
> An solchen "Tschakkah, wir schaffen es!"-Seminaren wollten wir nicht
> unbedingt teilnehmen.
Die sind aber für die weitere Motivation Grundvoraussetzung. :-((
Muss es geahnt haben, denn wie man "Mitarbeiter" bei MLM anwirbt, habe ich
erst vor ein paar Tagen auf
http://www.mlm-beobachter.de/ratgeber/sponsorschulung.htm
versucht darzustellen.
> Wir sind beide keine Vertriebstypen und ich persönlich habe auch
> Bedenken, meinen Bekannten bestimmte Produkte schmackhaft zu machen.
Du meinst "anzudrehen"? Wie lange und wie oft willst Du das praktizieren?
Ja, bis sie die Türe zu sperren, wenn sie Dich kommen sehen.
> Ich will keine Kontakte gefährden, weil sich jemand verpflichtet
> fühlt, bei mir zu bestellen und sich dann lieber nicht mehr meldet.
Dann hast Du ja den eigentlichen Kundenkreis von vornherein schon verloren.
> Meine Freundin ist ziemlich begeistert von einem Kajalstift, den sie
> geschenkt bekam,
Kundengeschenk, bei einer Vertriebsparty?
Du weißt, wie der "Schenker" diese Kundengeschenke steuerrechtlich behandeln
muss?
Betriebsausgabe oder nicht?
Ach so, Ihr wollt keine Kundengeschenke machen. ;-))
> ihre Kollegin schwört auf bestimmte Putzmittel und ich denke, es werden
> sich noch andere Produkte finden, die man empfehlen kann.
Empfehlen kann man vieles. :-((
> Wir hoffen also, dass hauptsächlich unsere "Kunden" Produkte
> weiterempfehlen und wir niemandem etwas aufschwatzen müssen.
Auf's "aufschwatzen" wird es wohl letztendlich hinauslaufen, Du musst viel
lügen, um dem Kunden etwas zu vertickern, aber dafür trägst auch Du alleine
nur die Verantwortung und niemals die Firma Amway; schon mal den Vertrag
richtig gelesen?
> Wenn sich das Ganze durch ein wenig Mundpropaganda rumspricht und sich
> vielleicht andere als Berater werben lassen wollen, umso besser.
> Das wäre jetzt aber schon ziemlich weit gedacht.
Lies mal den § 16 (2) UWG (Gesetz zum unlauteren Wettbewerb).
Was liest Du da heraus? Kunden werben Kunden die wiederum Kunden werben, die
wiederum usw. usf..; und an allen Umsätzen Deiner Downline möchtest Du
partizipieren?
Ach so, das ist ja das Prinzip des "Direktvertriebs" von Amway.
> Nun die Frage an die Erfahrenen der NG.
> Laut Amway muss man ein Gewerbe anmelden, wenn man als Berater tätig
> wird. Ich gehe davon aus, dass mir Steuerhinterziehung vorgeworfen
> werden kann, wenn ich das nicht tue.
Ist ja wohl logisch, wer sich gewerblich betätigt, der muss auch ein Gewerbe
anmelden (siehe Gewerbeordnung), auch da gibt es entsprechende
Bußgeldvorschriften).
> Oder kann man auch abwarten, ob wirklich Gewinn dabei raus kommt und
> den dann in der Steuererklärung angeben, ohne zuvor ein Gewerbe
> angemeldet zu haben?
Nein, das Gewerbe ist mit der ersten nach außen gerichteten Tätigkeit
anzumelden, das wäre in Deinem Falle die Unterzeichnung des Vertrages mit
Amway.
> Lohnt es sich unter diesen Voraussetzungen, ein Gewerbe anzumelden und
> das Geschäft nebenberuflich zu betreiben, oder werden Zeit und Kosten
> unverhältnismäßig hoch sein?
Tja, das musst Du selbst ergründen, denn Du möchtest ja "selbstständig"
tätig werden.
Definiere "selbstständig".
> Wie schon erwähnt, gehen wir zunächst nur von ein wenig Umsatz durch
> Eigenbedarf und den Bedarf von zwei oder drei Kollegen und Bekannten
> aus.
Und wieviel wäre das p.a.?
Und wieso verdienst Du etwas am Eigenbedarf?
Hat das Dein Sponsor so erzählt?
> Hält sich der Aufwand für den "bürokratischen Kram" wie
> Steuererklärung (ich nutze die Wiso-Software) in Grenzen?
Ja, EÜR, und evtl. Umsatzsteuervoranmeldungen sowie Umsatzsteuererklärung,
zur EÜR noch die Anlage GSE und gut isses.
> Gibt es noch Dinge, die wir nicht beachtet haben?
Oha, viele Dinge.
Es würde mich freuen, wenn Du einmal alle meine aufgeworfenen Fragen
beantworten würdest, für Dich persönlich wäre es ja ein kleiner Test, ob und
überhaupt ....
> Welche Vor-/ und Nachteile seht ihr generell, wenn man ein Gewerbe
> angemeldet hat?
Jede Menge (sowohl als auch, manchmal Ansichtssache), je nachdem, wie es
laufen kann und je nachdem, wie es läuft.
> Wie sieht es zum Beispiel aus, wenn man arbeitslos wird? Bekommt man
> dann Arbeitslosengeld? Man hat doch ein Gewerbe angemeldet und ist
> daher gar nicht wirklich ohne Arbeit.
> Ich gehe nicht davon aus, dass in diesem Fall die Umsätze auch nur
> annähernd in der Größenordnung sind, dass man sich so über Wasser
> halten kann. Da hätte ich also ein Problem, oder?
Nein, man kann wenn man arbeitslos ist auch "nebenberuflich" unternehmerisch
tätig sein, bis zu eine bestimmten Stundenzahl/Woche, IMHO weniger als 15
Stunden.
> Hat schon jemand gute/schlechte Erfahrungen mit Amway gemacht?
Kenne nur solche mit guten Erfahrungen, die diese aber niemals belegen
konnten.
Ansonsten ....
> Ich kenne die Skepsis bezüglich MLM-Systemen, wäre aber für jede
> Anregung speziell zu meiner Situation dankbar.
Wenn Du die "Skepsis" schon kennst, warum fragst Du Dich nicht, wo die wohl
herrühren könnte?
Feindpropaganda?
> Bin auch gespannt, ob ihr eher zu "Schuster bleib bei denen Leisten.
> Spar die Zeit, du handelst dir nur Ärger ein" oder zu "Man kanns
> probieren und dann weitersehen, wie es sich entwickelt." tendiert.
Warum sollte Dir jemand sagen, was Du machen sollst? Du hast doch einen
eigenen Kopf und kannst ihn doch auch gewiss "selbst" und "ständig" nutzen;
oder steht er Dir auch nur im Wege?
Hier einmal meinen allgemein üblichen Fragenkatalog:
[1] Warum haben die Erfolgsmenschen bei MLM/NWM keine Firma im
Handelsregister eingetragen, obwohl sie angeblich doch soviel
verdienen?
[2] Warum kann ein MLM/NWMer nicht die Kleinunternehmerregelung nach § 19
UStG in Anspruch nehmen? Warum und für wen wurde dieser Paragraph
eigentlich vom Gesetzgeber im Umsatzsteuergesetz eingeführt?
Nehmen wir einmal als Beispiel: Umsatz im ersten Jahr 17.400 Euro
incl. USt und im zweiten Jahr 49.992 Euro, das macht für den
umsatzsteuerliche Kleinunternehmer einen Mehrerlös durch die
einbehaltene Umsatzsteuer in Höhe von 9.296 Euro (bei einem
USt-Satz von 16 %).
Meist wird ja da gesagt, dass man ja auch Vorsteuer geltend machen möchte.
Wie kann bei einem Gewinn ein Vorsteuerüberhang entstehen? Also erst
einmal Lüge, denn bei MLM/NWM sollen ja angeblich keine größeren Kosten
entstehen; und Gewinn kann man nur machen, wenn die Einnahmen höher
sind als die Ausgaben (vereinfacht gesagt).
Und warum verzichten trotzdem alle MLM/NWMer auf diesen vom Gesetzgeber
für Kleinunternehmer schon vor Jahrzehnten eingeführten Vorteil?
Spendenfreudig?
[3] Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für den MLM/NWMer?
[4] Wer bekommt die Umsatzsteuer auf seinen Umsatz bezogen, die ein
MLM/NWMer (obwohl er umsatzsteuerrechtlich gesehen ein
Kleinunternehmer nach § 19 UStG ist) ans FA abführen muss, da er
"freiwillig" auf die Umsatzsteuer optiert?
Also wer bekommt die 9.296 Euro aus Frage 2?
[5] Ist ein MLMler ein Handelsvertreter i.S.d. HGB (Handelsgesetzbuch)?
(Haupt- bzw. Nebentätigkeit)?
[6] Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Antwort zu [5]?
[7] Warum weiß ein MLM/NWMer nicht, an welcher Stelle er in die Pyramide
einsteigt?
[8] Warum gibt es bei MLM/NWM keinen Gebiets- und Kundenschutz?
[9] Warum kennt ein MLM/NWMer keine Karenzentschädigung?
[10] Ermittle den Gesamtumsatz Deines MLM-Unternehmens und teile ihn durch
die Anzahl der Vertreter/Berater, was kommt da als
durchschnittlicher Umsatz als Ergebnis?
Beispiel: Herbalife im Jahre 2000, Umsatz 2.000.000.000 Euro, selbständige
Mitarbeiter 800.000. Macht einen durchschnittlichen "Umsatz" von? (Noch
mehr diesbezügliche Beispiele gefällig?)
Warum wird immer nur vom "Umsatz" gesprochen und nie vom Gewinn?
[11] Ziehe vom durchschnittlichen Umsatz die Betriebsausgaben ab, wie
Wareneinkauf, Reisekosten, Buchhaltungs- und Steuerberaterkosten,
Bürokosten und sonstige Kosten, was bleibt dann übrig?
[12] Von dem Rest von [11] ziehe noch die kalkulatorischen Kosten ab, wie
kalkulatorischer Unternehmerlohn, kalkulatorische Miete,
kalkulatorische Zinsen und kalkulatorische Wagnisse,
kalkulatorische Repräsentation, was hat man dann für ein Ergebnis?
[13] Nach § 57 SGB III bekommen manche Existenzgründer Überbrückungsgeld,
warum bekommen das MLM/NWMer nicht?
Gleiches gilt für die Förderung einer Ich-AG?
[14] Wie sieht es denn mit dem Selbständigen-Status aus?
Seinen Status kann man sich von der Rentenversicherung prüfen
lassen?
(Formular gibt es auch im Internet.)
Evtl. Scheinselbständig?
Welche Konsequenzen hätte dies?
Oder welche Konsequenzen hätte die Feststellung, dass man
arbeitnehmerähnlicher Scheinselbständiger wäre?
[15] Und am Schluss noch eine kleine Frage:
Wie sieht ein Businessplan (Ertragsvorschau) für einen MLM/NWMer
aus, der sich damit eine Existenz gründen möchte?
[16] Was stellst Du fest, wenn Du Deinen Vertrag liest und einen Vergleich
mit § 87 b (2) HGB machst?
Du musst keine Angst vor den Fragen haben und mit etwas Mühe kannst Du sie
auch beantworten und die jeweiligen Schlussfolgerungen ziehen.
Wirst Du die Fragen beantworten?
Nein? Warum nicht?
Naja, wenn nicht, dann haben wir in debs noch genügend Brunnendeckel. ;-))
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Ulrich,
> [...]
>
> >Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten,
> >abzüglich dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das tendiert
> >stark gegen Null.
> Nö, noch weniger.
>
> http://www.mlm-beobachter.de/urteil/fg_nuernberg_1999.htm
>
> Die 21% Provision hat mir damals eine L&R "Besucherin" genannt. Tendiert
> nach unten, wenn die Produkte über die Downline geordert werden.
> Scheint eine Art magischer Grenze zu sen.
hast Du einmal die Bemessungsgrundlage recherchiert? Es sind nicht 30 % plus
21 %. Die stehen nur so im Marketingplan, man muss ihn aber komplett lesen
und vor allem verstehen.
Die 30 % beziehen sich nur auf die Punkte, die den jeweiligen Produkten
zugeordnet werden, also viel weniger als wenn man den Bezug zum Umsatz
hernimmt (war mal im Durchschnitt 23 % auf den Umsatz bezogen).
Und die 21 % werden um die unterhalb des Berechtigten gezahlten
"Superprovisionen gekürzt.
Beispiel (stammt zwar noch aus der DM-Zeit, weil ich leider keinen neueren
aktualisierten Marketingplan und Vertrag habe):
Nehmen wir einmal an, ein Amwayberater sponsert zwei andere, die
wiederum jeweils drei und die wiederum jeweils drei und die wiederum
jeweils drei, also 5 Level und jeder macht 500 Punktwerte, Punktwert und
Geschäftsvolumen wäre einmal im Verhältnis 1 : 2, wobei Geschäftsvolumen
nicht gleich Umsatz ist.
So entstehen im untersten Level 54 x 1.000 GW macht für jeden eine
"Handelsspanne" (30 %) von 300 DM und eine Superprovision (3 %) von 30 +
300 = 330 DM,
im nächsten Level sind es 18 x 1.000 + 3.000 GW und eine Superprovision
(9 %) für jeden 270 - (3 x 30 =90) = 180 + 300 = 480 DM;
im nächsten Level sind es 6 x 12.000 GW und eine Superprovision (15 %)
von 1.800 - (3 x 180 = 540) - (9 x 30 = 270) = 990 + 300 = 1.290 DM,
im nächsten Level 2 x 39.000 GW mit einer Superprovision (21 %) von
8.190 - (3 x 990 = 2.970) - (9 x 180 = 1.620) - (27 x 30 = 810) = 2.790
+ 300 = 3.090 DM
und der Spitze dieser Downline steht ein GW von 80.000 und eine
Superprovision (21 %) von 16.800 - (2 x 2.790 = 5.580) - (6 x 990 =
5.940) - (18 x 180 = 3.240) - (54 x 30 = 1.620) = 420 + 300 = 720 DM,
denn man muss die jeweils darunter gezahlten Superprovisionen abziehen.
Und da jeder nur für 1.000 GW verkauft hat, kommt für jeden zu seiner
Superprovision noch die normale Provision von 300 DM dazu.
Also bekommt jeder bei gleichen eigenen GW in aufsteigender Reihe bei
dieser Konstellation 330 DM, 480 DM, 1.290 DM, 3.090 sowie 720 DM.
Jeder glaubt aber, dass er 30 % Provision und möglicherweise 21 %
Superprovision bekommt. Warum nur, steht doch alles ganz genau im
"Marketingplan".
Aber jeder bei Amway behauptet, das es ja 30 % auf den "Umsatz" gibt und
wenn man halbwegs eine Struktur aufgebaut hat nochmal 21 % dazu. Kann
man ja noch alles im Kopf ausrechnen, so er denn funktioniert. Das alles
widerspricht allen Regeln des Handelsgesetzbuches und dabei ist noch
nicht einmal die umsatzsteuerliche Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG)
i.V.m. § 87 b (2) HGB berücksichtigt, denn das ist IMHO auch Betrug, da
es nach § 87 b (2) HGB keine Nettoprovision gibt. Provision wird immer
von dem berechnet, was ein Dritter zahlt und der Endverbraucher zahlt
nun mal Brutto und nicht Netto.
Und all das haben die Richter am FG Nürnberg nicht erkannt? Auch alles nur
Plinsen?
Ja, kann man alles im Kopf rechnen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Harald,
> > Bzgl. Tuppern kam letztens ein Artikel im Handelsblatt:
> >
> > <Zitat>
> > Auf 1,5 Millionen Verkaufspartys mit durchschnittlich 9
> > Teilnehmern erwirtschafteten 70.000 Tupper-Beraterinnen mehr als
> > 200 Millionen Dollar Umsatz.....
> > [.....]
> Also haben 9 pro Party für rd. 133 Dollar eingekauftt.
> Wie lange braucht man für so eine Party?
> 2 Stunden, plus Vorbereitungszeit.
> Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten,
> abzüglich dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das
> tendiert stark gegen Null.
nicht zu vergessen die Geschenke für die "Gastgeberin". ;-))
BA oder BE?
> > ...profitieren nicht nur von der Bequemlichkeit der Kunden,
> > sondern auch von der hohen Arbeitslosenrate. Scheinbar mühelos
> > finden sie derzeit neue Beraterinnen,die als Einsteigerinnen von
> > staatlicher Förderung wie Ich-AG und Überbrückungsgeld
> > profitieren.
> Ich AG in den USA, oder wo wurden die Dollars verdient?
Die hat Tupper verdient, was sonst.
> > Die größten Umsätze machen Neulinge dann in den ersten drei
> > Monaten. Danach ist der Kreis von Freunden und Bekannten
> > durchgetuppert und neue Käuferschichten müssen erschlossen
> > werden. Auch dieses gelingt aber vielen offensichtlich mit
> > Erfolg: Die Direktvertriebsbranche erreichte im vergangenen Jahr
> > ein Wachstum von gut 7%. <Zitat Ende>
> >
> > Ja, nun ran mit dem Taschenrechner. Und nicht vergessen: Das
> > Ergebnis ist der _Umsatz_ in Dollar, nicht der Gewinn! *g*
> Ja, das ist wiklich lachhaft, was bleibt ist vielleicht der Spass mal ein
> wenig mit ein paar Nachbanr geplaudert zu haben.
Wenn man genügend Zeit dafür hat ....
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Gerrit,
> >[...]
> >
> >>Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten,
> >>abzüglich dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das
> >>tendiert stark gegen Null.
> >Nö, noch weniger.
> >
> >http://www.mlm-beobachter.de/urteil/fg_nuernberg_1999.htm
> Wenn ich mir die Verluste so anschaue, haben die entweder extrem
> beschissen oder sind mit dem Klammerbeutel gepudert.
>
> Wie krank muß man sein, um über Jahre 10.000 DM in so eine Sache zu
> pulvern?
10.000? 10.000e,
und wie krank (oder etwas anderes) muss man als Richter sein, dass man nicht
einmal den Marketingplan lesen und verstehen kann, denn sie haben ihn
niemals gelesen, vielleicht liegt es auch an der geografischen Nähe
Puchheim --> Nürnberg.
Anderen "Unternehmern" ist schon bei einem viel besser aussehenden
Gesamtbild die Gewinnerzielungsabsicht abgesprochen worden und vor allem
auch nach einer viel kürzeren Zeit (5-7 Jahre).
Andererseits kam das FG Gotha zu dem gleichen Sachverhalt am 2.11.1998 zu
einem genau gegenteiligen Urteil. Das Thüringer Finanzgericht ist der
Auffassung, dass die Tätigkeit des Stpfl. aus Vertriebsförderung und Verkauf
(Amway) ohne Gewinnerzielungsabsicht verrichtet wurde und er keine
gewerblichen Einkünfte (Verluste) erzielte.
Also kann der Grund nur in der geografischen Nähe liegen, dass man in
Nürnberg zu einem anderen Ergebnis kam. Naja, die Amway GmbH Deutschland
zahlt ja auch seine Steuern in Bayern und nicht in Thüringen, oder könnte es
noch einen anderen Grund geben? Der Richter kennt einen, der einen kennt,
dessen Schwager bei der Amway GmbH Deutschland arbeitet (oder so)? ;-))
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
>Wenn ich mir die Verluste so anschaue, haben die entweder extrem
>beschissen oder sind mit dem Klammerbeutel gepudert.
>
>Wie krank muß man sein, um über Jahre 10.000 DM in so eine Sache zu
>pulvern?
Wieso beschissen? Die Rechnung für das FA muss doch mit dem wirklichen
Leben nicht unbedingt was zu tun haben.
Ich habe 1990 nebenberuflich ;) ein halbes Jahr Satellitenanlagen
gehandelt, ab und an auch mal eine montiert.
In 6 Monaten ca. 110 000 DM Umsatz, etwa 25000 DM blieben übrig.
Eine Menge Kilometer mit dem Privat-PKW gefahren, um die Teile bei
einem Großhändler im Frankfurter Hafen abzuholen.
Jeder Kilometer schlug auf der Kostenseite mit 30 (?, weiss nicht
mehr) Pfennig zu Buche, jeder Tag unterwegs brachte eine
Spesenpauschale von damals 35 DM, die steuerfrei war.
Soweit die Rechnung fürs Finanzamt, das zehrt natürlich am Gewinn ;-)
Die Kilometer fuhr ich mit einem 10 Jahre alten Passat, den ich
geschenkt bekam (Auffahrunfall) und wieder herrichtete. Kosten ca. 500
DM + einige Stunden Arbeit. Benzin war damals nicht teuer. Das Auto
habe ich danach verschenkt.
Teure Verpflegung unterwegs ging schon aus Zeitgründen kaum, also nahm
man sich was mit. Die 35 DM konnte man trotzdem ansetzen.
Das war alles völlig legal, Steuererklärung 100% korrekt.
Als Neubundesbürger will man ja nicht gleich auffallen ;-)
Ich will damit nicht sagen, das sich tuppern lohnt, aber aus
Rechnungen für das FA würde ich das nicht herauslesen wollen.
Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
Test im IT-Administrator: http://www.messpc.de/MessPC-Testbericht-ITA.pdf
http://www.netzwerkseite.de - die Seite rund um EDV-Netzwerke
Hallo Karl,
> eine gute Freundin opfert momentan ihre Zeit und ihr Geld für
> LR-International, sämtliche Argumente mit Quellen auf die allgemeine
> MLM-Situation bezogen fruchten nicht (LR ist das einzige seriöse
> Unternehmen, von Fresenius positiv beurteilt, ich sehe doch, daß da in
> 1-2 Monaten richtig Geld reinkommen wird, Kosten hat man anfangs immer
> etc.). Da man ihr insbesondere eingeschärft hat, daß die Situation vor
> Ort (Spanien) völlig anders als in .de wäre, kann sie alles mögliche
> was dagegen genannt wird, vom Tisch wischen ("ich zieh das direkt ganz
> groß auf, in ganz Spanien, das macht doch sonst noch niemand"). Nach 6
> Wochen Rennerei, über 12 Stunden täglich, Schulungen etc. ist sie zwar
> mit den Nerven fertig aber "da muß ich durch, das ist die große Chance
> auf die ich schon immer gewartet habe". Sie hat auch schon über 200
> theoretische Angestellte - die Euphorie ist groß, die Verkäufe nahe 0.
tja, die Gehirnwäsche hat halt funktioniert und je weniger es zu waschen
gibt, desto erfolgreicher ist sie, die Gehirnwäsche. ;-))
"MIND CONTROL - A SIMPLE MECHANISM"
http://www.ex-cult.org/Groups/Amway/nightmare-builders/MindControl.html
Die "progressive Kundenwerbung ist nicht nur in Deutschland verboten (§ 16
(2) UWG) sondern mittlerweile in allen EU-Staaten, vorher war sie in einigen
Ländern nicht verboten, aber die EU-Harmonisierung hat es nun
gleichgestellt.
Und das LR noch nicht in Spanien aktiv war, ist IMHO eine Lüge, sollte man
aber mittlerweile auch über das Internet recherchieren können.
Man muss sich das Marketingkonzept und den Vertrag durchlesen und die
notwendigen Schlussfolgerungen ziehen.
In meinen beiden Postings habe ich viele Fragen aufgeworfen, die sich
diejenigen, die in solche "Geschäfte" einsteigen möchten, stellen sollten
und sie sich auch beantworten sollten, notfalls mit fremder, fachlich
anerkannter Hilfe.
news:d4oen0$f8k$03$1...@news.t-online.com
news:d4oavm$g2$04$4...@news.t-online.com
> Hat evtl. irgendjemand Quellen, die sich spezifisch auf dieses
> Unternehmen beziehen vielleicht sogar über die spanische Situation?
Für Deutschland der www.mlm-beobachter.de.
Und für Spanien (leider nicht mehr vorhanden)
http://infolatria.tripod.com/evesc/amwaytodo.htm
http://personal.redestb.es/ais/fitxes1.htm#AMWAY
für Italien:
http://members.tripod.com/~polpetta/mlm.htm
für Dänemark
http://www.dci.dk/da/dnd/dnd76/landmark.html#Amway
für Finnland:
http://koti.mbnet.fi/mantynen/otsikot.htm
für die USA
http://www.vandruff.com/mlm.html
für die Niederlande:
http://www.stelling.nl/simpos/amway_mlm.htm
eine Seite für Österreich:
http://www.awadalla.at/content/mlmquasi.html
Für Polen:
http://sekty.net/?n_id=116
wer es versteht, kann diese Seite und die 4 folgenden lesen.
http://katalog.wp.pl/DMOZ/Business/Opportunities/Opposing_Views/Amway_and_Quixtar/
Gibt es auch als Zusammenfassung auf
http://chrabja.pl/amway.html
(Kann das mal jemand übersetzen?)
Für Amway-MLM eine gute Seite:
http://www.suburbia.com.au/~fun/amway/
Auch etwas zum durchklicken:
http://www-2.cs.cmu.edu/~dst/Amway/
Ja, auch in Japan gibt es so etwas:
http://www.ne.jp/asahi/kato/logos/kaigai.htm
(Schöne Schriftzeichen. <g>)
Artikel zu MLM im Allgemeinen und z.B. Amway (mein Hobby) im Besonderen gibt
es genügend, man muss sie nur suchen und vor allem finden, das www ist
größer
als man sich vorstellen kann.
http://www.weeklywire.com/ww/07-13-98/fw_cover.html
Man sollte bei seinen Recherchen auch nicht die psychologische Beeinflussung
vergessen und vor allem die persönlichen Schäden die dadurch entstehen
können. Wenn man MLM nicht als Sekte bezeichnen kann, so findet man doch
sehr viele sektenähnliche Attribute.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Gerrit,
> >>>[...]
> >>>
> >>>>Gewinn 50%, eher 30% von den 133 Dollar, abzüglich Telefonkosten,
> >>>>abzüglich dem weiteren Aufwendungen, Kekse, Kaffee etc. Das
> >>>>tendiert stark gegen Null.
> >>>Nö, noch weniger.
> >>>
> >>>http://www.mlm-beobachter.de/urteil/fg_nuernberg_1999.htm
> >> Wenn ich mir die Verluste so anschaue, haben die entweder extrem
> >> beschissen oder sind mit dem Klammerbeutel gepudert.
> >>
> >> Wie krank muß man sein, um über Jahre 10.000 DM in so eine Sache zu
> >> pulvern?
> > 10.000? 10.000e,
> >
> > und wie krank (oder etwas anderes) muss man als Richter sein, dass man
> > nicht einmal den Marketingplan lesen und verstehen kann, denn sie haben
> > ihn niemals gelesen, vielleicht liegt es auch an der geografischen Nähe
> > Puchheim --> Nürnberg.
> Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe, aber Puchheim und
> Nürnberg sind gute 180 km voneinander entfernt.
naja, hätte es vielleicht etwas besser erläutern sollen, die Nähe bezieht
sich auf München und das ist ja bekanntlich die "Landeshauptstadt und
Puchheim ist ein Vorort von München.
Und das FG ist der Landeshauptstadt untertan.
Und es spielt sich alles in Bayern ab.
Ich weiß meine Gedankengänge sind manchmal nicht sofort erkennbar (aber auch
das kann man lernen). ;-))
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Lass es.
Du kannst besser in den Zoo gehen und den Affen das erklkären.
Gruss Frank
> für die USA
> http://www.vandruff.com/mlm.html
Gute Seite.
Hast Du etwas dagegen, die Links in die debs-FAQ zu packen?
Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
> > für die USA
> > http://www.vandruff.com/mlm.html
> Gute Seite.
>
> Hast Du etwas dagegen, die Links in die debs-FAQ zu packen?
blöde Frage.
Erstens kannst Du das ja sowieso machen und zweitens kennst Du ja mein
Hobby, deswegen sind die Links ja auch Amway - orientiert. MLM ist ja viel
weitreichender.
Möglicherweise muss man die Erlaubnis des Webseiteneigentümers einholen,
aber auf dieser rechtlichen Seite kenne ich mich nicht so gut aus, ich weiß
nur, dass es manche so machen, der rechtliche Hintergrund liegt bei mir im
Nirvana. ;-)
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
> > Eine Verwandte von mir ist Amway-Beraterin, kauft allerdings nur für
> > den Eigenbedarf und für die Verwandtschaft, wenn jemand etwas braucht.
>
> Tja, so ist das eben; Du weißt, wie Eigenverbrauch steuerrechtlich behandelt
> wird? Vor allem umsatzsteuerlich?
> Welche Konsequenzen hat dies für Dich, wenn Du als Amwayberater gewerblich
> tätig werden würdest?
> Vor allem unter Beachtung des von Dir mit Amway abgeschlossenen
> "Berater"vertrages?
Nein, weiß ich nicht. Du scheinst da wesentlich besser informiert zu
sein?
> Möchte ich gerne einmal hören (bzw. lesen) was so ein potentieller
> Amwayberater so für Schlussfolgerungen zieht, denn auch er wurde ja ganz
> bestimmt von seinem "Spnsor" beraten.
Mit Sicherheit wurde meine Tante von ihrem Sponsor beraten. Da ihr
Sponsor von dem Geschäft lebt und meine Tante selbst nur ab und an ein
paar Sachen für sich und die Familie bestellt, würde ich die
"interessanten Themen" auch mit ihrem Sponsor direkt besprechen.
Btw. war meine Tante nie auf Kundenfang, sondern "wurde" höchstens
gefangen, wenn man das denn von der Seite sehen möchte. Sie muss auch
nicht davon leben.
So ähnlich hatten wir es bei uns ja auch geplant. Werben (bzw.
"fangen") lassen und dann nur für die paar Leutchen bestellen, die
wirklich was haben wollen. Und dann sehen, ob sich der Aufwand lohnt.
Das feste Einkommen ist ja da. Amwayparty's sind nicht geplant.
Welches Risiko besteht, wenn ich mal davon ausgehe, dass wir beim
Anblick des Katalogs nicht urplötzlich ausflippen und alles Mögliche
für uns selbst bestellen?
> > Das sind hauptsächlich bestimmte Putzmittel, wie z.B. Herdreiniger,
> > die wohl nicht schlecht sind. Ich selbst hab eine Zeit lang diese
> > Vitamine genommen, weil ich dadurch weniger Schlaf brauchte.
> > (Funktionierte aber nur bei mir.)
>
> Placeboeffekt?
> Frag mal Deinen Hausarzt oder Apotheker.
Das mag sein. Oder akuter Vitaminmangel zu der Zeit.
Wenn es der Placeboeffekt ist, dann war mein Unterbewusstsein aber
schlauer als ich. Denn ich hätte vorher nicht erwartet, dass man nach
Vitamine-Futtern weniger Schlaf braucht. Den Zusammenhang hab ich erst
hinterher hergestellt.
> > Bis auf ein Topfset, das außer meiner Mutter niemand benutzen durfte
> > (wohl weil's ziemlich teuer war ;-), ein paar Putzmitteln und den
> > Vitaminen, bin ich noch mit keinen weiteren Amway-Produkten in
> > Berührung gekommen.
>
> Tja, die Waren sollte man vorher auf ihre Wirksamkeit bzw. Nutzbarkeit
> genauestens prüfen, in der zweiten Prüfung wäre dann auf die
> Preiswertigkeit, also der Preisvergleich mit gleichwertigen Waren anderer
> Hersteller, abzustellen. D.h. selbst recherchieren und nicht etwas "glauben"
> was einem erzählt wird. Glauben kannst Du sonntags in der Kirche.
Bisher hat mir noch niemand was erzählt. Bin ja hiermit noch am
recherchieren.
> > Nun ist bei meiner Freundin im Gespräch mit Kollegen das Wort Amway
> > gefallen und es hat sich gleich eine gemeldet, die einige Sachen
> > (auch Putzmittel) regelmäßig bestellen würde.
> > Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
> > unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist. (Hier wird nur
> > getuppert, was das Zeug hält.)
>
> Naja, vielleicht gibt es in Deiner Umgebung mehr Menschen, die noch logisch
> denken und rechnen können und nicht leichtgläubig irgend einem Guru
> hinterherlaufen.
Den Guru kenne ich auch noch nicht. Scheint interessant zu werden.
Grundsätzlich hätte ich gedacht, dass man, wenn überhaupt, am ehesten
eine Chance im MLM-System hat, wenn sich in der Umgebung noch nicht so
viele Berater tummeln. In den nördlichen Gefilden sind offensichtlich
mehr Berater unterwegs als in NRW.
> Wenn Du zuviel Geld hast, dann ist es doch eigentlich egal, aus welchem
> Fenster Du es wirfst.
> Was bedeutet für Dich die Stiftung Warentest?
> Warum werden die Produkte von Amway nicht getestet?
Nach welchen Kriterien die Stiftung Warentest die zu testenden
Produkte zusammensucht, ist mir schleierhaft. Das sind ja oft weniger
als 6 Produkte, die da verglichen werden. Für eine repräsentative
Auswahl halte ich das nicht unbedingt. Aber die Unabhängigkeit dieser
Organisation möchte ich hier mal nicht anzweifeln. Ich weiß allerdings
nicht, wer diese Tests "anzettelt". Wer also bestimmt, welche Produkte
überhaupt getestet werden.
> Und warum werden sie nur
> im Untergrund, ähem, an der Haustüre verkauft und nicht in ganz
> stinknormalen Läden?
> Frag mal bei Amway nach, ob Du einen Amway-Laden aufmachen kannst, möglichst
> in der Fußgängerzone (Kundenströme). Warum sollst Du zu den Kunden laufen
> und nicht umgekehrt?
Das ist eine interessante Frage, die ich stellen werde. Ob es möglich
ist, einen Amway-Laden aufzumachen und warum evtl. nicht, müsste ja
rauszukriegen sein.
> Habe einmal auf einer Amway-Veranstaltung einen Interessierten gehört, der
> wollte die Amwayprodukte mit einem Bauchladen vertickern, der Guru ist
> richtig ausgerastet, war 1990, als wir von solche Aasgeiern überschwemmt
> wurden, das war der erste echte "Tsunami", den ich erlebte.
Wir wollten ja eigentlich nicht zu solchen Veranstaltungen gehen, aber
wenn ich das so lese... ;-)
> Fragen über Fragen, warum nur fallen sie den meisten nicht ein? Siehe unten,
> ein paar weitere Fragen.
>
> Gleich noch eine Frage, wie hoch kann die maximale Provision bei Amway sein?
> Du hast doch bestimmt schon den "Marketingplan" gelesen, oder Dein Sponsor
> hat es Dir erzählt?
Nein. Gibts den online? Hab ich da was übersehen?
Mit einem Sponsor hab ich doch noch nicht gesprochen. Es keimte erst
mal nur die Idee, die ich auch erst mal nicht verwerfen möchte, bevor
ich nicht alle Fakten kenne. Dumme Angewohnheit, ich weiß.
> Mich interessiert ein neuer Marketingplan und Vertrag sehr, weil meine
> Unterlagen alle aus dem Jahre 2000 sind, würde meine Unterlagen gerne einmal
> aktualisieren.
Ich weiß nicht, ob ich einen alten und einen neuen in die Finger
bekomme, aber ich kann mal danach und nach den Unterschieden fragen
und es dann posten.
> Welche Schlussfolgerung ziehst Du für das Unternehmen Amway?
> Ja, es kann vom "Eigenverbrauch" seiner "Vertriebs*partner*" ganz gut leben.
> :-((
>
> Warum kommen Dir nicht selbst solche Fragen, die Du Deinem "Sponsor" hättest
> stellen können/sollen?
Vielleicht, weil ich noch nicht tief genug im Thema stecke. Das ist ja
das schöne an NG's. Es gibt fast immer Leute, die mehr Erfahrungen
haben.
> Bekommst Du Kopfschmerzen vom eigenen Denken? :-((
Selten. Wenn überhaupt, ist es sicherlich Vitaminmangel. ;-)
> > Wir sind beide keine Vertriebstypen und ich persönlich habe auch
> > Bedenken, meinen Bekannten bestimmte Produkte schmackhaft zu machen.
>
> Du meinst "anzudrehen"? Wie lange und wie oft willst Du das praktizieren?
> Ja, bis sie die Türe zu sperren, wenn sie Dich kommen sehen.
Wie schon gesagt, will ich auch nicht auf Kundenfang gehen, sondern
hoffe, dass die Produktbegeisterten ein bisschen rumerzählen. Eine
Empfehlung vom Kunden kommt doch immer besser an als eine vom
Verkäufer.
> > Ich will keine Kontakte gefährden, weil sich jemand verpflichtet
> > fühlt, bei mir zu bestellen und sich dann lieber nicht mehr meldet.
>
> Dann hast Du ja den eigentlichen Kundenkreis von vornherein schon verloren.
Mag sein, dass es so nicht klappt. Haben wir viel zu verlieren? Die
Frage war jetzt nicht rhetorisch. Wie böse kann die Überaschung
werden, wenn man das Ganze einfach mal ausprobiert?
> > Meine Freundin ist ziemlich begeistert von einem Kajalstift, den sie
> > geschenkt bekam,
>
> Kundengeschenk, bei einer Vertriebsparty?
> Du weißt, wie der "Schenker" diese Kundengeschenke steuerrechtlich behandeln
> muss?
> Betriebsausgabe oder nicht?
Weiß ich nicht. War auch kein Geschenk auf einer Vertriebsparty. Sie
hatte ihren eigenen vergessen und durfte den angefangenen meiner Tante
nehmen. (Ich unterstelle hier auf keinen Fall heimliche
Vertriebsabsichten.)
Das schöne an einem festen Einkommen ist doch, dass man nicht
unbedingt seine eigene Großmutter nur für etwas Umsatz oder einen
Vertragsabschluss verkaufen muss.
> Ach so, Ihr wollt keine Kundengeschenke machen. ;-))
Auf keinen Fall. ;-)
Aber du bringst mich auf eine Idee. Ich fahre gleich tanken. Wollen
doch mal sehen, was die ihren Kunden so schenken.
> > ihre Kollegin schwört auf bestimmte Putzmittel und ich denke, es werden
> > sich noch andere Produkte finden, die man empfehlen kann.
>
> Empfehlen kann man vieles. :-((
>
> > Wir hoffen also, dass hauptsächlich unsere "Kunden" Produkte
> > weiterempfehlen und wir niemandem etwas aufschwatzen müssen.
>
> Auf's "aufschwatzen" wird es wohl letztendlich hinauslaufen, Du musst viel
> lügen, um dem Kunden etwas zu vertickern, aber dafür trägst auch Du alleine
> nur die Verantwortung und niemals die Firma Amway; schon mal den Vertrag
> richtig gelesen?
Hab noch keinen Vertrag in der Hand gehabt.
Wie sieht so eine Lüge beispielsweise aus?
> > Wenn sich das Ganze durch ein wenig Mundpropaganda rumspricht und sich
> > vielleicht andere als Berater werben lassen wollen, umso besser.
> > Das wäre jetzt aber schon ziemlich weit gedacht.
>
> Lies mal den § 16 (2) UWG (Gesetz zum unlauteren Wettbewerb).
> Was liest Du da heraus? Kunden werben Kunden die wiederum Kunden werben, die
> wiederum usw. usf..; und an allen Umsätzen Deiner Downline möchtest Du
> partizipieren?
> Ach so, das ist ja das Prinzip des "Direktvertriebs" von Amway.
Das muss ich mir tatsächlich mal durchlesen. Arbeiten denn nicht
sämtliche Strukturvertriebe so? Ist das alles illegal? Wenn ja, warum
gibt es diese Vertriebe noch?
> Nein, das Gewerbe ist mit der ersten nach außen gerichteten Tätigkeit
> anzumelden, das wäre in Deinem Falle die Unterzeichnung des Vertrages mit
> Amway.
Eine wichtige Information. Danke.
> > Wie schon erwähnt, gehen wir zunächst nur von ein wenig Umsatz durch
> > Eigenbedarf und den Bedarf von zwei oder drei Kollegen und Bekannten
> > aus.
>
> Und wieviel wäre das p.a.?
Kann ich leider nicht abschätzen, da ich Preise bisher nur bei ebay
gesehen habe und nicht weiß, wie oft jemand was bestellt.
> Und wieso verdienst Du etwas am Eigenbedarf?
> Hat das Dein Sponsor so erzählt?
Ich werd mich hüten, am Eigenbedarf was zu verdienen. Wäre der Gewinn
dann nicht steuerpflichtig?
> > Ich kenne die Skepsis bezüglich MLM-Systemen, wäre aber für jede
> > Anregung speziell zu meiner Situation dankbar.
>
> Wenn Du die "Skepsis" schon kennst, warum fragst Du Dich nicht, wo die wohl
> herrühren könnte?
> Feindpropaganda?
Nein. Sicher gibt es viele, die da selbst negative Erfahrungen gemacht
haben.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man bei MLM-Systemen
hauptsächlich dann Probleme bekommt, wenn sie die Haupteinnahmequelle
sind bzw. man davon leben muss und zum Verkauf gezwungen ist.
Bei vielen reicht das Einkommen dann offenbar nicht. Aber wenn alle
nur rote Zahlen schreiben würden, dann gäbe es diese Vertriebsform
doch nicht, oder?
> > Bin auch gespannt, ob ihr eher zu "Schuster bleib bei denen Leisten.
> > Spar die Zeit, du handelst dir nur Ärger ein" oder zu "Man kanns
> > probieren und dann weitersehen, wie es sich entwickelt." tendiert.
>
> Warum sollte Dir jemand sagen, was Du machen sollst? Du hast doch einen
> eigenen Kopf und kannst ihn doch auch gewiss "selbst" und "ständig" nutzen;
> oder steht er Dir auch nur im Wege?
Ich benutze ihn gelegentlich.
Für mich sind allerdings auch Erfahrungen anderer interessant, da die
eigenen oft teurer bezahlt werden.
> Hier einmal meinen allgemein üblichen Fragenkatalog:
Ausgezeichnet. Dazu schreibe ich meine Fragen und drucke das Ganze
aus. Diese kann ich dann dem Sponsor stellen, bevor ich irgendwas
anmelde oder unterschreibe.
So etwas hatte ich mir von dem Posting erhofft.
> Du musst keine Angst vor den Fragen haben und mit etwas Mühe kannst Du sie
> auch beantworten und die jeweiligen Schlussfolgerungen ziehen.
> Wirst Du die Fragen beantworten?
> Nein? Warum nicht?
Nicht so schnell. Ich arbeite doch tagsüber und mit dem Sponsor hab
ich auch noch nicht gesprochen.
> Mit freundlichen Grüßen
> Hans-Peter
Danke für die ausführliche Antwort. Da waren viele wichtige
Denkanstöße für mich dabei.
Mit deiner Meinung stehst du hier ja nicht so ganz allein da.
Mich wundert, dass bisher keine Gegenstimmen da sind.
Hat niemand mal so etwas neben der Arbeit versucht, ohne sich gleich
komplett damit versorgen zu wollen?
Gruß
René
>Hallo NG,
>
>kurz zu meiner Situation.
>Ich bin seit 4 Jahren Angestellter (Ingenieur) und lebe mit meiner
>Freundin zusammen. Mit einem gemeinsamen Netto von ca. 3.500 EUR
>monatl. lässt es sich leben. Allerdings kann man in dieser
>Wirtschaftslage schwer längerfristig planen. Wer bereits zwei mal den
>Arbeitgeber wechseln musste (betriebsbedingte Kündigungen), wird
>vorsichtig mit Plänen vom Häusle bauen etc. Wir halten deshalb beide
>die Augen offen, was Nebeneinkünfte angeht.
Das würde ich dort tun, wo eure Kompetenzen sind.
[LR und der Mercedes]
Yep.
guckst du hier: Message-ID: <bum3p...@trettner.de>
mfg ULrich
--
Eine FAQ, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Wissen zu treiben und ewig zu binden.
Die FAQ für de.etc.beruf.selbstaendig: www.debs-faq.de
Hallo René,
> > > Eine Verwandte von mir ist Amway-Beraterin, kauft allerdings nur für
> > > den Eigenbedarf und für die Verwandtschaft, wenn jemand etwas braucht.
> > Tja, so ist das eben; Du weißt, wie Eigenverbrauch steuerrechtlich
> > behandelt wird? Vor allem umsatzsteuerlich?
> > Welche Konsequenzen hat dies für Dich, wenn Du als Amwayberater
> > gewerblich tätig werden würdest?
> > Vor allem unter Beachtung des von Dir mit Amway abgeschlossenen
> > "Berater"vertrages?
> Nein, weiß ich nicht. Du scheinst da wesentlich besser informiert zu
> sein?
naja, zumindest besser als alle MLMer, noch ein Hinweis, wie man dieses
Vertriebssystem bezeichnet spielt überhaupt keine Rolle, ob nun
Multi-Level-Marketing, Networkmarketing, Network-Clienting, Referral
Marketing, Pyramidensystem, Schneeballsystem, Hydrasystem oder sonstwie,
maßgebend ist ob sich der Sachverhalt in den § 16 (2) UWG einordnen lässt.
Erkannt? Nicht der Name spielt eine Rolle sondern der Straftatsbestand.
> > Möchte ich gerne einmal hören (bzw. lesen) was so ein potentieller
> > Amwayberater so für Schlussfolgerungen zieht, denn auch er wurde ja ganz
> > bestimmt von seinem "Spnsor" beraten.
> Mit Sicherheit wurde meine Tante von ihrem Sponsor beraten. Da ihr
> Sponsor von dem Geschäft lebt und meine Tante selbst nur ab und an ein
> paar Sachen für sich und die Familie bestellt, würde ich die
> "interessanten Themen" auch mit ihrem Sponsor direkt besprechen.
> Btw. war meine Tante nie auf Kundenfang, sondern "wurde" höchstens
> gefangen, wenn man das denn von der Seite sehen möchte. Sie muss auch
> nicht davon leben.
Du schreibst weiter unten, dass Du noch keinen Marketingplan und auch keinen
Vertrag gelesen hast. Frag doch einmal Deine Tante, ob sie Dich einmal in
ihre Unterlagen reinschauen lässt.
Über eine Kopie (wenn die Unterlagen neueren Datums sind - aktuell) würde
ich mich sehr freuen.
Hatte ich schon geschrieben, für das Unternehmen Amway reicht es aus, wenn
es genügend "freie Mitarbeiter" hat, die ihren Eigenbedarf generieren, aber
darauf sollte man selbst kommen, wenn man die Umsatzzahlen und die Anzahl
der *Mitarbeiter* ins Verhältnis setzt (Mathe 5. Schuljahr).
> So ähnlich hatten wir es bei uns ja auch geplant. Werben (bzw.
> "fangen") lassen und dann nur für die paar Leutchen bestellen, die
> wirklich was haben wollen. Und dann sehen, ob sich der Aufwand lohnt.
> Das feste Einkommen ist ja da. Amwayparty's sind nicht geplant.
> Welches Risiko besteht, wenn ich mal davon ausgehe, dass wir beim
> Anblick des Katalogs nicht urplötzlich ausflippen und alles Mögliche
> für uns selbst bestellen?
Für mich bestehen die Risiken darin, dass man mehr Zeit und Geld im
Verhältnis zu den "Einnahmen" investiert, dass man sich strafbar macht und
dass man die allermeisten seiner Freunde und Verwandten verliert (das eigene
Image leidet), welche Prioritäten Du nun setzt ist Dein Problem, für mich
sind sie alle gleichwertig (etwas mehr oder weniger).
> > > Das sind hauptsächlich bestimmte Putzmittel, wie z.B. Herdreiniger,
> > > die wohl nicht schlecht sind. Ich selbst hab eine Zeit lang diese
> > > Vitamine genommen, weil ich dadurch weniger Schlaf brauchte.
> > > (Funktionierte aber nur bei mir.)
> > Placeboeffekt?
> > Frag mal Deinen Hausarzt oder Apotheker.
> Das mag sein. Oder akuter Vitaminmangel zu der Zeit.
> Wenn es der Placeboeffekt ist, dann war mein Unterbewusstsein aber
> schlauer als ich. Denn ich hätte vorher nicht erwartet, dass man nach
> Vitamine-Futtern weniger Schlaf braucht. Den Zusammenhang hab ich erst
> hinterher hergestellt.
Nun, gestern war auf dem MdR (21.00 Uhr) eine Sendung zu Heilern und
ähnlichen. War sehr interessant, wenn auch für mich nicht allzusehr
aufklärend, es blieben halt viele Fragen offen.
> > > Bis auf ein Topfset, das außer meiner Mutter niemand benutzen durfte
> > > (wohl weil's ziemlich teuer war ;-), ein paar Putzmitteln und den
> > > Vitaminen, bin ich noch mit keinen weiteren Amway-Produkten in
> > > Berührung gekommen.
> > Tja, die Waren sollte man vorher auf ihre Wirksamkeit bzw. Nutzbarkeit
> > genauestens prüfen, in der zweiten Prüfung wäre dann auf die
> > Preiswertigkeit, also der Preisvergleich mit gleichwertigen Waren
> > anderer Hersteller, abzustellen. D.h. selbst recherchieren und nicht
> > etwas "glauben" was einem erzählt wird. Glauben kannst Du sonntags
> > in der Kirche.
> Bisher hat mir noch niemand was erzählt. Bin ja hiermit noch am
> recherchieren.
Nun, zu dem Topfset wurde doch bestimmt schon etwas gesagt, vor allem
"warum" es nur Mutter benutzen durfte, ein vergleichbares Topfset bekommst
Du für den zehnten Teil des Preises im Supermarkt.
Damit kannst Du auch nur Speisen zubereiten, oder was macht Ihr mit dem
Topfset? Repräsentation? ;-)
> > > Nun ist bei meiner Freundin im Gespräch mit Kollegen das Wort Amway
> > > gefallen und es hat sich gleich eine gemeldet, die einige Sachen
> > > (auch Putzmittel) regelmäßig bestellen würde.
> > > Wir haben uns daraufhin umgehört und festgestellt, dass Amway in
> > > unserer Umgebung ansonsten kaum jemandem bekannt ist. (Hier wird nur
> > > getuppert, was das Zeug hält.)
> > Naja, vielleicht gibt es in Deiner Umgebung mehr Menschen, die noch
> > logisch denken und rechnen können und nicht leichtgläubig irgend einem
> > Guru hinterherlaufen.
> Den Guru kenne ich auch noch nicht. Scheint interessant zu werden.
> Grundsätzlich hätte ich gedacht, dass man, wenn überhaupt, am ehesten
> eine Chance im MLM-System hat, wenn sich in der Umgebung noch nicht so
> viele Berater tummeln. In den nördlichen Gefilden sind offensichtlich
> mehr Berater unterwegs als in NRW.
Ja, da war die Frage nach dem Kunden- und Gebietsschutz, die
Handelsvertreter üblicherweise haben - Karenzentschädigung ein Fremdwort bei
MLM.
Selbst würde ich mir nicht anmaßen, z.B. eine Webseite erstellen zu wollen,
weil ich mich in dieser Materie nicht genügend auskenne, aber MLM ist ja so
einfach, so richtig prädestiniert für Hausfrauen und Menschen die keinerlei
Ausbildung oder zumindest nur geringe fachliche Qualifikationen haben,
kaufmännische Kenntnisse sind out.
Aber dann kann man eben die Unwissenheit so richtig ausnutzen, dann noch mit
"Mindcontrol" gepaart und es funktioniert, zumindest für das Unternehmen,
welches auf diese Vertriebsschiene setzt.
> > Wenn Du zuviel Geld hast, dann ist es doch eigentlich egal, aus welchem
> > Fenster Du es wirfst.
> > Was bedeutet für Dich die Stiftung Warentest?
> > Warum werden die Produkte von Amway nicht getestet?
> Nach welchen Kriterien die Stiftung Warentest die zu testenden
> Produkte zusammensucht, ist mir schleierhaft. Das sind ja oft weniger
> als 6 Produkte, die da verglichen werden. Für eine repräsentative
> Auswahl halte ich das nicht unbedingt. Aber die Unabhängigkeit dieser
> Organisation möchte ich hier mal nicht anzweifeln. Ich weiß allerdings
> nicht, wer diese Tests "anzettelt". Wer also bestimmt, welche Produkte
> überhaupt getestet werden.
Die Unternehmen selbst, sie können ihre Produkte testen lassen (oder auch
nicht).
> > Und warum werden sie nur im Untergrund, ähem, an der Haustüre
> > verkauft und nicht in ganz stinknormalen Läden?
> > Frag mal bei Amway nach, ob Du einen Amway-Laden aufmachen kannst,
> > möglichst in der Fußgängerzone (Kundenströme). Warum sollst Du zu den
> > Kunden laufen und nicht umgekehrt?
> Das ist eine interessante Frage, die ich stellen werde. Ob es möglich
> ist, einen Amway-Laden aufzumachen und warum evtl. nicht, müsste ja
> rauszukriegen sein.
Na dann frag mal schön und notier die Antworten, die Du dann hier einmal zum
Besten geben kannst. ;-))
> > Habe einmal auf einer Amway-Veranstaltung einen Interessierten gehört,
> > der wollte die Amwayprodukte mit einem Bauchladen vertickern, der Guru
> > ist richtig ausgerastet, war 1990, als wir von solche Aasgeiern
> > überschwemmt wurden, das war der erste echte "Tsunami", den ich erlebte.
> Wir wollten ja eigentlich nicht zu solchen Veranstaltungen gehen, aber
> wenn ich das so lese... ;-)
Naja, je nachdem, wie Du auf psychologische Beeinflussung ansprichst, wer
dahingehend immun ist, für den kann es schon ein Erlebnis sein,
kaufmännische Kenntnisse vorausgesetzt.
> > Fragen über Fragen, warum nur fallen sie den meisten nicht ein? Siehe
> > unten, ein paar weitere Fragen.
> >
> > Gleich noch eine Frage, wie hoch kann die maximale Provision bei Amway
> > sein?
> > Du hast doch bestimmt schon den "Marketingplan" gelesen, oder Dein
> > Sponsor hat es Dir erzählt?
> Nein. Gibts den online? Hab ich da was übersehen?
Nein, den bekommst Du erst, wenn Du Deine "Einstiegsgebühr" bezahlt hast.
Aber Du kennst ja Amwayberater, wo Du Dir so etwas anschauen kannst.
So etwas wie die Einstiegsgebühr gibt es nirgends, nur bei MLM und bei
Franchise. Aber um bei den beiden zu bleiben, muss man einmal vergleichen,
was seriöse Franchiseunternehmen als Gegenleistung bieten und was MLM als
Gegenleistung bietet, abgesehen davon, dass so eine Gebühr von Haus aus
unseriös ist (außer bei Franchise aus vorgenannten Gründen).
Auch wenn unser Wirtschaftsminister so eine Gebühr indirekt für Arbeitnehmer
eingeführt hat (Einstellungsgutschein), aber unser Wirtschaftsminister hat
ja noch niemals etwas gemerkt.
> Mit einem Sponsor hab ich doch noch nicht gesprochen. Es keimte erst
> mal nur die Idee, die ich auch erst mal nicht verwerfen möchte, bevor
> ich nicht alle Fakten kenne. Dumme Angewohnheit, ich weiß.
Naja, zumindest hast Du noch keinen Vertrag unterschrieben, womit Du noch
nicht in die Mühlen unserer Staatsbürokratie gerätst, wobei sie eben ein
notwendiges Übel sind und man muss auch diesen "Aufwand" in Relation zum
Vorhaben setzen.
> > Mich interessiert ein neuer Marketingplan und Vertrag sehr, weil meine
> > Unterlagen alle aus dem Jahre 2000 sind, würde meine Unterlagen gerne
> > einmal aktualisieren.
> Ich weiß nicht, ob ich einen alten und einen neuen in die Finger
> bekomme, aber ich kann mal danach und nach den Unterschieden fragen
> und es dann posten.
Du kannst mir auch die Unterlagen privaterweise zukommen lassen, wichtig
ist, dass die Unterlagen aktuell sind.
> > Welche Schlussfolgerung ziehst Du für das Unternehmen Amway?
> > Ja, es kann vom "Eigenverbrauch" seiner "Vertriebs*partner*" ganz gut
> > leben.
> > :-((
> >
> > Warum kommen Dir nicht selbst solche Fragen, die Du Deinem "Sponsor"
> > hättest stellen können/sollen?
> Vielleicht, weil ich noch nicht tief genug im Thema stecke. Das ist ja
> das schöne an NG's. Es gibt fast immer Leute, die mehr Erfahrungen
> haben.
Das befreit einen aber nicht davon, seinen eigenen Kopf anzustrengen. ;-)
> > Bekommst Du Kopfschmerzen vom eigenen Denken? :-((
> Selten. Wenn überhaupt, ist es sicherlich Vitaminmangel. ;-)
Schon mal eine gute Voraussetzung.
Du kennst den Fernsehspot, vom Zeitungskiosk?
Der Käufer verlangte eine BLÖD und die FAZ. Um die FAZ wickelte er dann die
BLÖD, ....
> > > Wir sind beide keine Vertriebstypen und ich persönlich habe auch
> > > Bedenken, meinen Bekannten bestimmte Produkte schmackhaft zu machen.
> > Du meinst "anzudrehen"? Wie lange und wie oft willst Du das
> > praktizieren?
> > Ja, bis sie die Türe zu sperren, wenn sie Dich kommen sehen.
> Wie schon gesagt, will ich auch nicht auf Kundenfang gehen, sondern
> hoffe, dass die Produktbegeisterten ein bisschen rumerzählen. Eine
> Empfehlung vom Kunden kommt doch immer besser an als eine vom
> Verkäufer.
Ja, Referral Marketing. ;-))
Aber "Produktverliebtheit" bedarf großer psychologischer Beeinflussung und
das werden Deine Kunden bestimmt nicht für Dich übernehmen.
> > > Ich will keine Kontakte gefährden, weil sich jemand verpflichtet
> > > fühlt, bei mir zu bestellen und sich dann lieber nicht mehr meldet.
> > Dann hast Du ja den eigentlichen Kundenkreis von vornherein schon
> > verloren.
> Mag sein, dass es so nicht klappt. Haben wir viel zu verlieren? Die
> Frage war jetzt nicht rhetorisch. Wie böse kann die Überaschung
> werden, wenn man das Ganze einfach mal ausprobiert?
Nun, Du wirst nicht mehr gern gesehen, weil sich Deine Freunde nicht gern
durch Freundschaft laufend unter Druck setzen lassen wollen, etwas kaufen zu
müssen.
Und die Mitleidsschiene (meist bei der Verwandtschaft) hat auch ihre Grenzen
(Kimmter scha wieder?)
> > > Meine Freundin ist ziemlich begeistert von einem Kajalstift, den sie
> > > geschenkt bekam,
> > Kundengeschenk, bei einer Vertriebsparty?
> > Du weißt, wie der "Schenker" diese Kundengeschenke steuerrechtlich
> > behandeln muss?
> > Betriebsausgabe oder nicht?
> Weiß ich nicht.
Sollte man aber wissen.
> War auch kein Geschenk auf einer Vertriebsparty. Sie
> hatte ihren eigenen vergessen und durfte den angefangenen meiner Tante
> nehmen. (Ich unterstelle hier auf keinen Fall heimliche
> Vertriebsabsichten.)
Naja, dann liegt der Sachverhalt ja auch anders.
> Das schöne an einem festen Einkommen ist doch, dass man nicht
> unbedingt seine eigene Großmutter nur für etwas Umsatz oder einen
> Vertragsabschluss verkaufen muss.
Muss man aber das feste Einkommen mindern?
> > Ach so, Ihr wollt keine Kundengeschenke machen. ;-))
> Auf keinen Fall. ;-)
> Aber du bringst mich auf eine Idee. Ich fahre gleich tanken. Wollen
> doch mal sehen, was die ihren Kunden so schenken.
Was wäre denn da Deine Gegenleistung?
Bei Verkaufspartys stellt die Partyeinladende Person ihren Wohnraum für die
Verkaufsveranstaltung zur Verfügung (Leistung) dafür bekommt sie ein
Gastgeschenk (Gegenleistung), das ist umsatzsteuerlich wie ein Tausch zu
behandeln, also für die Hausfrau eine Einnahme (fällt wegen Geringfügigkeit
unter den Tisch und umsatzsteuerpflichtig ist sie auch nicht), für den
"Schenker" ist es eine Betriebseinnahme, die zudem noch
umsatzsteuerpflichtig ist.
War doch einfach, oder? ;-))
> > > ihre Kollegin schwört auf bestimmte Putzmittel und ich denke, es
> > > werden sich noch andere Produkte finden, die man empfehlen kann.
> > Empfehlen kann man vieles. :-((
> > > Wir hoffen also, dass hauptsächlich unsere "Kunden" Produkte
> > > weiterempfehlen und wir niemandem etwas aufschwatzen müssen.
> > Auf's "aufschwatzen" wird es wohl letztendlich hinauslaufen, Du musst
> > viel lügen, um dem Kunden etwas zu vertickern, aber dafür trägst auch
> > Du alleine nur die Verantwortung und niemals die Firma Amway; schon
> > mal den Vertrag richtig gelesen?
> Hab noch keinen Vertrag in der Hand gehabt.
> Wie sieht so eine Lüge beispielsweise aus?
Produkteigenschaften, z.B. Nahrungsergänzungsmittel und Heilwirkung, steht
aber so nicht in den Prospekten, das wird auf den Sponsorschulungen erzählt,
da sind dann schon soviele von allen möglichen Krankheiten geheilt worden,
das ist wie mit den Erfolgsmenschen, die alle schon reich geworden sind.
> > > Wenn sich das Ganze durch ein wenig Mundpropaganda rumspricht und sich
> > > vielleicht andere als Berater werben lassen wollen, umso besser.
> > > Das wäre jetzt aber schon ziemlich weit gedacht.
> > Lies mal den § 16 (2) UWG (Gesetz zum unlauteren Wettbewerb).
> > Was liest Du da heraus? Kunden werben Kunden die wiederum Kunden werben,
> > die wiederum usw. usf..; und an allen Umsätzen Deiner Downline möchtest
> > Du partizipieren?
> > Ach so, das ist ja das Prinzip des "Direktvertriebs" von Amway.
> Das muss ich mir tatsächlich mal durchlesen. Arbeiten denn nicht
> sämtliche Strukturvertriebe so? Ist das alles illegal? Wenn ja, warum
> gibt es diese Vertriebe noch?
Weil wir in einem Rechts und Freiheitsstaat leben und jeder hat die Freiheit
alles zu machen, was er möchte, solange ihn nicht jemand verklagt.
Frage, was würdest Du machen, wenn Du bei irgendeinem MLM-Unternehmen
einsteigst und nach ein paar Jahren merkst, dass Du nur Verluste eingefahren
hast? Wen möchtest Du verklagen, Deinen Sponsor? Du hast Dich doch selbst
strafbar gemacht. Und vielleicht möchtest Du Dich mit so einem Unternehmen
wie Amway anlegen? Die haben bessere Anwälte als Du Dir leisten kannst und
Recht haben und Recht bekommen sind in diesem Staate öfters noch zwei ganz
verschiedene Schuh.
> > Nein, das Gewerbe ist mit der ersten nach außen gerichteten Tätigkeit
> > anzumelden, das wäre in Deinem Falle die Unterzeichnung des Vertrages
> > mit Amway.
> Eine wichtige Information. Danke.
Das hätte Dir auch Dein Sponsor erzählt. ;-))
> > > Wie schon erwähnt, gehen wir zunächst nur von ein wenig Umsatz durch
> > > Eigenbedarf und den Bedarf von zwei oder drei Kollegen und Bekannten
> > > aus.
> > Und wieviel wäre das p.a.?
> Kann ich leider nicht abschätzen, da ich Preise bisher nur bei ebay
> gesehen habe und nicht weiß, wie oft jemand was bestellt.
Hmm, da musst Du mal die Marktanneliese fragen. ;-))
Also nimm alle Amwayberater in Deinem Gebiet (welches Du als Deinen Markt
ansiehst) und frage sie nach "ihrem" Umsatz, recherchiere die vergleichbaren
Produkte von anderen Anbietern (Einzelhandel) und vergleiche, dann solltest
Du Deine Chancen erkennen.
80 Millionen Kunden, die Deine Zahnpasta kaufen *könnten* ist noch keine
Marktanalyse. :-((
> > Und wieso verdienst Du etwas am Eigenbedarf?
> > Hat das Dein Sponsor so erzählt?
> Ich werd mich hüten, am Eigenbedarf was zu verdienen. Wäre der Gewinn
> dann nicht steuerpflichtig?
Nicht nur der Gewinn (einkommensteuerpflichtig), sondern auch der Umsatz
wäre umsatzsteuerpflichtig.
> > > Ich kenne die Skepsis bezüglich MLM-Systemen, wäre aber für jede
> > > Anregung speziell zu meiner Situation dankbar.
> > Wenn Du die "Skepsis" schon kennst, warum fragst Du Dich nicht, wo die
> > wohl herrühren könnte?
> > Feindpropaganda?
> Nein. Sicher gibt es viele, die da selbst negative Erfahrungen gemacht
> haben.
> Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man bei MLM-Systemen
> hauptsächlich dann Probleme bekommt, wenn sie die Haupteinnahmequelle
> sind bzw. man davon leben muss und zum Verkauf gezwungen ist.
> Bei vielen reicht das Einkommen dann offenbar nicht. Aber wenn alle
> nur rote Zahlen schreiben würden, dann gäbe es diese Vertriebsform
> doch nicht, oder?
Rechne selbst, nimm die Umsatzzahlen von Amway und die Anzahl der
"Mitarbeiter", dann hast Du den durchschnittlen Umsatz eines Einzelnen
(p.a.) davon ziehe die Ausgaben ab, die üblicherweise anfallen.
Wie hoch wäre dann Dein Stundenlohn? <fg>
> > > Bin auch gespannt, ob ihr eher zu "Schuster bleib bei denen Leisten.
> > > Spar die Zeit, du handelst dir nur Ärger ein" oder zu "Man kanns
> > > probieren und dann weitersehen, wie es sich entwickelt." tendiert.
> > Warum sollte Dir jemand sagen, was Du machen sollst? Du hast doch einen
> > eigenen Kopf und kannst ihn doch auch gewiss "selbst" und "ständig"
> > nutzen; oder steht er Dir auch nur im Wege?
> Ich benutze ihn gelegentlich.
Zum Haareschneiden? <bg>
> Für mich sind allerdings auch Erfahrungen anderer interessant, da die
> eigenen oft teurer bezahlt werden.
Die kannst Du nur von Aussteigern erhalten oder aus dem persönlichen Umfeld
von aussteigern.
Involvierte werden Dir kaum die Wahrheit erzählen, denn sie wollen sich ihr
Geschäft nicht kaputtreden lassen, denn sie hoffen doch alle am Umsatz der
anderen (in ihrer Downline) zu partizipieren und damit reich zu werden.
Glaube |= Wissen.
> > Hier einmal meinen allgemein üblichen Fragenkatalog:
> Ausgezeichnet. Dazu schreibe ich meine Fragen und drucke das Ganze
> aus. Diese kann ich dann dem Sponsor stellen, bevor ich irgendwas
> anmelde oder unterschreibe.
> So etwas hatte ich mir von dem Posting erhofft.
Du erhoffst Dir aber doch gewiss nicht richtige Antworten von Deinem
Sponsor?
> > Du musst keine Angst vor den Fragen haben und mit etwas Mühe kannst Du
> > sie auch beantworten und die jeweiligen Schlussfolgerungen ziehen.
> > Wirst Du die Fragen beantworten?
> > Nein? Warum nicht?
> Nicht so schnell. Ich arbeite doch tagsüber und mit dem Sponsor hab
> ich auch noch nicht gesprochen.
Du musst die Antworten (die richtigen) schon selbst kennen, wie sonst willst
Du einschätzen, was Dir der Sponsor erzählt? Du kennst das Interesse des
Sponsors?
Mit der Wahrheit würde er sich bloßstellen, wer macht denn so etwas?
Das machen doch nicht einmal Politiker. :-((
> Danke für die ausführliche Antwort. Da waren viele wichtige
> Denkanstöße für mich dabei.
> Mit deiner Meinung stehst du hier ja nicht so ganz allein da.
Ja, weil hier nur welche schreiben, die kaufmännische Kenntnisse haben und
die sind sehr vielfältig (Buchführung, Betriebswirtschaft, Finanzierung,
Steuern, Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsrecht, Sozialrecht, etc.), und da
man nicht alles bis ins kleinste Detail wissen kann, deswegen wird hier
darüber diskutiert, aber ein gewisses kaufmännisches Grundwissen ist bei
allen vorhanden, wobei so manche/r eben auf bestimmte Sachen spezialisierter
sind als andere und somit profitieren wir alle voneinander.
> Mich wundert, dass bisher keine Gegenstimmen da sind.
Die findest Du in den MLM-Foren.
Hier lassen sie sich kaum blicken und wenn sind sie ganz schnell wieder
verschwunden. Warum? Weil sie keine Antworten haben.
> Hat niemand mal so etwas neben der Arbeit versucht, ohne sich gleich
> komplett damit versorgen zu wollen?
Falsch, die Einrichtung der Ich-AG hat viele in die Fänge des MLM getrieben,
sozusagen mit staatlicher Unterstützung dank unserem Super-Duper-Ministers
Clement, aber das hat sich auch seit November 2004 erledigt.
Und solche Leute wie Clement und H. Köhler haben Wirtschaft studiert? Da
frag ich mich in welcher Wirtschaft? Im Roten Ochs? Hallo Konni sag mal was.
;-))
Die schönste Frage für Deinen Sponsor ist IMHO die, warum Du auf die
Umsatzsteuer optieren sollst (§ 19 (2) UStG).
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Karl,
> >Und das LR noch nicht in Spanien aktiv war, ist IMHO eine Lüge, sollte
> >man aber mittlerweile auch über das Internet recherchieren können.
> Die Infos sind recht spärlich und LR hat schon jede Menge
> Gegenargumente eingeimpft.
logisch, sind ja auch alle selbst "geschult".
Die Gehirnwäsche funktioniert oder zumindest die kriminelle Energie.
> >Man muss sich das Marketingkonzept und den Vertrag durchlesen und die
> >notwendigen Schlussfolgerungen ziehen.
> *lol* Ich stehe nunmal von Anfang an auf der "Nein-Liste" (1. Platz
> *strahl*) was nicht nur heißt, daß ich von ihr nicht belästigt werde,
> sondern eher, daß man mit mir eigentlich überhaupt nicht über das
> Thema reden sollte - Ich böser Beratungsresistenter.
Ja, Du willst partout nicht zu den "Winnern" gehören, Du gehörst zu
denjenigen, die den Erfolg neiden, weil Du zu den Loosern gehörst. Und von
solchen Menschen soll man sich strengst fernhalten.
> Von daher müssen natürlich alle Unterlagen oder Verträge explizit
> vor mir versteckt werden.
Tja, hier sollte man S. Freud bemühen, das Unterbewusstsein sagt ihr, dass
sie Dir nicht noch mehr Argumente liefern soll.
> Selbst für Erklärungen gibt es "vereinfachte Beschreibungen"
> des Abrechnungssystems. Aber da sie ja deutlich für sich erkennen
> konnte, nicht ein wenig Kleingedrucktes in dem Vertrag zu finden, ist
> es ja unnötig mir etwas konkretes zu zeigen.
Noch mal S. Freud. (s.o.)
> >In meinen beiden Postings habe ich viele Fragen aufgeworfen, die sich
> >diejenigen, die in solche "Geschäfte" einsteigen möchten, stellen sollten
> >und sie sich auch beantworten sollten, notfalls mit fremder, fachlich
> >anerkannter Hilfe.
> Wie ging das noch bei Politikers: Ach wissen Sie, die Frage ist so
> falsch gestellt. Für MLM wird das natürlich intelligent angepasst,
> indem das "Sie" durch ein "Du" getauscht wird. ;-)
LOL
> >Für Deutschland der www.mlm-beobachter.de.
> Bietet halt nur Stoff, den man mit einem "das kann man ja nicht auf LR
> bzw. Spanien übertragen" wegwischen kann.
Falsch, es beschreibt das "Vertriebssystem" vollumfänglich und dies wird ja
auch von LR betrieben.
> >Und für Spanien (leider nicht mehr vorhanden)
> Das ist ja mein Problem - es kommt einem fast so vor, als wäre
> jegliche spezifische Info beseitigt worden.
Nun, ich weiß nicht, ob es noch ähnliche spanische Seiten gibt, mein Google
versteht mein spanisch nicht, weil mir da alles spanisch vorkommt.
Hasta lavista (oder so). ;-))
> >Man sollte bei seinen Recherchen auch nicht die psychologische
> >Beeinflussung vergessen und vor allem die persönlichen Schäden die
> >dadurch entstehen können. Wenn man MLM nicht als Sekte
> >bezeichnen kann, so findet man doch sehr viele sektenähnliche
> >Attribute.
> LR verkauft sich ja durch Gesundheitsbewußtsein und den
> hoffnungsvollen Neuanfang - da hat ein arbeitsloser Abgestiegener nach
> nur 1,5 Jahren einen Mercedes von der Firma bekommen. Toll ne? Stellt
> sich dann zwar 'raus, daß die lediglich vorübergehend die Leasingrate
> übernehmen, aber "nach nur 1,5 Jahren einen Mercedes von der Firma
> bekommen" das schaltet vieles aus.
Die Übernahme der Leasingrate ist umsatzabhängig.
Eigentlich ein schöner Motivationsansatz. ;-))
So man den Umsatz erreichen kann. :-((
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Karl,
> >guckst du hier: Message-ID: <bum3p...@trettner.de>
> Argumentativ kommt man nicht weiter - darauf sind diese Systeme doch
> ausgerichtet. Für die genannten Fragen und Anregungen sind
> MLM-Gewaschene nicht mehr empfänglich; die Gegenargumente sind zwar
> absurd, reichen diesen Leuten aber völlig aus. Da helfen nur konkrete
> Zahlen.
nein, die helfen meist auch nicht, sie müssen erst deprogrammiert werden,
entweder durch einen erfahrenen Psychotherapeuten oder durch eigene
Lebenserfahrungen. Kenne aber auch welche, die trotz eigener Erfahrungen
immer noch "gläubig" sind.
http://www.infosekta.ch/is5/themen/positiv_scheich1999.html
http://www.chrismon.de/cservice/rezensionen/positivesdenken.html
Schenk ihr die Neuausgabe:
http://www.buecher.de/verteiler.asp?site=/artikel.asp&wea=1100737&artikelnummer=000001172668
Auch ein sehr schöner Artikel zum "Positiven Denken":
http://www.ariplex.com/ama/ama_ml17.htm
Buchrezension
http://www.monitor.co.at/index.cfm?storyid=4316
http://www.wdr.de/tv/service/geld/inhalt/20021205/b_1.phtml
Google findet noch viel mehr, auch gegenläufige Meinungen.
Aber ich finde das Buch von Günter Scheich schon sehr wirklichkeitsnah, habe
es auch im Schrank stehen, 1998 hatte ich mit ihm einmal ein längeres
Telefongespräch, war auch sehr informativ.
Eines ist gewiss, es wird Dir kaum gelingen gegen die Gehirnwäsche
anzugehen, wer einmal davon gefangen ist kommt schwerlich wieder heraus. Ist
zwar misslich für das Umfeld, aber nun mal nicht zu ändern.
Und zu einem Psychotherapeuten wirst Du sie auch nicht mit Gewalt schleppen
können.
Tschjakka!
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Karl,
> >Ja, Du willst partout nicht zu den "Winnern" gehören, Du gehörst zu
> >denjenigen, die den Erfolg neiden, weil Du zu den Loosern gehörst. Und
> >von solchen Menschen soll man sich strengst fernhalten.
> Rein zufällig hatte ich ein paar Tage vorher einen Bericht über die
> spanische Aloe Vera - Produktion gesehen. Also aus Sicht der Beraterin
> war ich bereits gebrainwashed *lol* und dagegen hilft nur der Abbruch
> jeglichen Gesprächs, da "das einfach eine negative Grundhaltung gibt,
> die abfärben kann und die Wahrnehmung des Positiven verhindert".
aha, das ist die Umkehrung, dieses "Argument" kenne ich noch nicht, also die
paar MLMer sind die Normalos und alle anderen sind "gebrainwashed"? ;-))
Nur von wem?
> >Tja, hier sollte man S. Freud bemühen, das Unterbewusstsein sagt ihr,
> >dass sie Dir nicht noch mehr Argumente liefern soll.
> Nö - das war schon LR-Schulung s.o.: meine Negativität könnte ja
> negative Punkte entdecken oder vorspiegeln, die selbstverständlich
> nicht existieren.
>
> *rotfl*
Ja, mit Loosern soll man sich nicht einlassen. ;-)
> >Falsch, es beschreibt das "Vertriebssystem" vollumfänglich und dies wird
> >ja auch von LR betrieben.
> LR-Behauptung: Der eigentliche Aufbau der Struktur wurde in Spanien
> erst vor einem Jahr begonnen = die Marktsättigung ist ja noch
> meilenweit entfernt. Und im übrigen ist der spanische Markt ja viel
> größer als im Rest von Europa, hier kommen ja auch noch die ganzen
> Touristen dazu, die man anwerben kann und dann verdient man auch noch
> an den ganzen Deutschen, Franzosen etc.
Was hat dies mit der Einschätzung, dass das Vertriebssystem unseriös und
nicht legal ist, zu tun?
Sind halt die richtigen Diskussionstechniken, da gibt es auch ein schönes
Büchlein von Arthur Schopenhauer, "Eristische Dialektik oder die Kunst Recht
zu behalten in 38 Kunstgriffen dargestellt", (Basis aller Dialektik), der
Volltext dürfte auch irgendwo im Internet zu finden sein, wenn nicht kann
ich ihn auch mailen..
Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte das Peter bei seinem debs-Treffen
angepriesen.
> Soviel Kopf hat niemand wie man sich mit der flachen Hand davorhauen
> müßte :-)))
Dazu fällt mir nur der Witz vom Hirn- und vom Herztod ein:
Herztod und Hirntod sitzen auf einer Mauer und streiten sich, wer wohl der
Bessere von ihnen sei. Da kam ein Fußgänger vorbei und der Herztod
schnippte mit den Fingern und der Fußgänger fiel um, und nun kam ein MLMer
des Weges und der Hirntod schnippte und schnippte und vielleicht schnippt er
heute noch. <fg>
> >Nun, ich weiß nicht, ob es noch ähnliche spanische Seiten gibt, mein
> >Google versteht mein spanisch nicht, weil mir da alles spanisch vorkommt.
> Eine Kopie von diesen Seiten hast du nicht zufällig irgendwo
> 'rumliegen?
Nein, hatte die Seiten wegen triftiger Verständnsisprobleme gar nicht erst
aufgesucht.
> >Hasta lavista (oder so). ;-))
> Du hast das "Baby" vergessen ;-)
Nee, dachte mehr in Richtung "Venceremos" oder so. ;-))
> >Die Übernahme der Leasingrate ist umsatzabhängig.
> Naja, man braucht lediglich 12 "Superlinien", die über 6 Monate
> funktionieren.
Mit dem entsprechenden Umsatz.
> >Eigentlich ein schöner Motivationsansatz. ;-))
> Mit 12 Superlinien verdient man sich eh schon dumm und dusselig....
> wenn man das nicht schon vorher war ;-)
Ja, mit MLM kann man ein kleines Vermögen machen, wenn man vorher ein großes
hatte.
Hier mal ein Auszug, hab ich aus dem Netz, war, wenn ich mich nicht irre,
von irgendwelchen Sektenbeauftragten:
Die Welt wird geteilt in weiß und schwarz, tatsächlich und vermeintlich
Intelligente, in winner und looser: Jeweils letztere sitzen außerhalb dieses
Saales und trachten nur danach, die frischgebackenen winner in die alte
Erfolglosigkeit zurückzuzerren, weil sie neidisch sind auf das, was sie
selbst nicht wagen. Und so funktioniert bereits an dieser Stelle die
Immunisierung gegen künftige Einwände aus dem bisherigen sozialen Umfeld.
Auch gegen innere Zweifel wird geimpft: Dem einzelnen sei alles möglich,
wenn er nur wolle und sich mit dem perfekten System verbinde. Versagen könne
nur der einzelne, das System stimmt immer.
Die Neulinge verlassen den Saal häufig mit einem Siegel-Satz des Animateurs,
wie etwa: "Eine Ausrede habt ihr ab heute nicht mehr: Ihr könnt nicht mehr
sagen, ihr hättet keine Chance gehabt."
Es folgt eine oft eine "Ausbildung", die i.d.R. vom Mitarbeiter finanziert
werden muß und weniger auf den Erwerb von Fachwissen als auf mentale
Konditionierung zielt. Mit Hilfe von Psychotechniken soll eine der
Unternehmensideologie kompatible Identität installiert werden. Neben der
totalen Ausrichtung auf Geld und Erfolg sickern firmeninterne Phraseologie
und Satzintonation, uniforme Kleidung und kuriose Zeichen der Verbundenheit
ein. Sogenannte "incentives" als Gratifikation für besondere Leistungen
sollen dem Mitarbeiter einen Vorgeschmack auf künftigen Luxus bieten. In
manch Vertrieb werden einzelne Führungspersonen oder die Führungsspitze mit
fast kultischer Verehrung bedacht. Banalste Weisheiten von der Bühne werden
mit standing ovations der Massen beantwortet. Rituale bilden sich heraus.
Motivationsveranstaltungen werden nach allen Regeln der Kunst fast religiös
zelebriert.
Weniger kultiviert geht es bisweilen bei Veranstaltungen einher, die das
Wir-Gefühl stärken sollen. Hier wird die Gruppendynamik genutzt, um
Niveauunterschiede der Mitarbeiter im Rahmen gemeinsamer Grenzerfahrungen
auszugleichen: Alle lassen nach dem Essen "die Sau raus" und werfen mit
Kartoffeln, alle steigen auf den Stuhl, schwingen die Kinderrassel und rufen
"Wir sind erfolgreich". Eine gewisse Infantilisierung ist dabei unübersehbar
und für den Außenstehenden ebenso verblüffend wie die Tatsache, daß die
angewandten Beeinflussungstechniken oft recht leicht durchschaubar sind,
sofern man nicht von einer durch das Wir-Gefühl ausgelösten, mehr oder
weniger ausgeprägten Kritiklosigkeit geblendet ist.
* Finanzielle Schwierigkeiten
Neben dem Besuch kostenintensiver Seminare und Schulungen (z.T. in teuren
Spitzenhotels) werden Statussymbole erworben, bevor der Status erreicht ist,
finanziert im New-Age-Glauben, daß man sich seine Wirklichkeit selbst
erschaffe. In manchen Strukturvertrieben müssen Produkte vom Mitarbeiter in
großen Mengen vorab gekauft werden. Nicht selten verwandeln sich private
Keller in große Lager mit Waren, die keinen Ansatz finden.
Manche Strukturvertriebe bieten gegen Zahlung von mehreren Tausend Mark den
Einstieg auf einer höheren Stufe an; der Mitarbeiter kauft sich so wertlose
Phantasietitel wie "Bezirksleiter" oder "Regionalmanager" und erhofft
schnelleren Aufstieg. Verschuldungen nehmen ihren Lauf.
Die Wirkung potentiell konfliktträchtiger Strukturvertriebe auf Mitarbeiter
entspricht in vielen Fällen der bereits beschriebener Gruppen des religiösen
und Psychomarkts: Mit der Firmensprache, der darin aufbereiteteten
Lebensvision und entsprechenden Rahmenbedingungen verändern sich Werte,
Denken und Handeln oft radikal. Es entsteht eine eigene Welt, und der
Kontakt mit der Realität außerhalb erweist sich zunehmend als schwierig. Das
Unternehmen wird zu Familienersatz und letztem Hort wahren Verständnisses.
Partnerbeziehungen scheitern. Man trennt sich von bisherigen sozialen
Bezügen, sofern diese nicht als Kunden oder Mitarbeiter infrage kommen. Es
entstehen psychische Abhängigkeiten von Personen und
Animationsveranstaltungen, in denen neu aufgetankt werden muß.
Strukturvertriebe sind oft relativ labile Systeme mit einer hohen
Mitarbeiterfluktuation.
Ein Ausstieg ist insofern bisweilen besonders schwierig als zusätzlich zu
der notwendigen Verarbeitung der Erfahrung und umfassenden Neuorientierung
das soziale Umfeld zu sanieren ist, das sich viele "Strukkis" durch ihr
penetrantes Verkaufs- und Werbegebaren zerstörten.
Ausblick
Man wird sich darauf einstellen müssen, daß konfliktträchtige Merkmale und
Strukturen, Psycho- und Manipulationstechniken mit der Tendenz zur
Vereinnahmung des einzelnen Menschen zunehmend in Bereiche unserer
Gesellschaft vordringen, die jenseits einer "klassischen" religiösen oder
weltanschaulichen "Sekte" liegen, und die dennoch eine durchaus
vergleichbare schädliche Wirkung entfalten.
<fin>
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
Hallo Karl,
> >Ja, da war die Frage nach dem Kunden- und Gebietsschutz, die
> >Handelsvertreter üblicherweise haben
> Auch so ein Ding wo MLMer erstklassige Antworten parat haben.
> 1. Recht für Fortgelaufene:
> Man ist schließlich kein Vertreter, eher sowas wie Arbeitgeber.
>
> 2. Betriebswirtschaft für Fortgelaufene:
> Das ist doch fein, keiner begrenzt mein Gebiet also habe ich mehr
> Möglichkeiten.
>
> 3. Logik für Fortgelaufene:
> Das Geschäftleben ist nunmal hart, wer nur nach Schutz fragt, wird nie
> wirklich gewinnen.
ja, sie haben Schopenhauers "Basis aller Dialektik" ausreichend studiert
oder auch nur einfache Nachplapperei.
Funktioniert aber nicht bei jedem, aber die fallen doch schon durch die
erste Stippvisite. ;-))
Im Saal sitzen nur noch welche, wo es eine Chance gibt mit solchen
Argumenten jemanden dumm zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter
> Sind halt die richtigen Diskussionstechniken, da gibt es auch
> ein schönes Büchlein von Arthur Schopenhauer, "Eristische
> Dialektik oder die Kunst Recht zu behalten in 38 Kunstgriffen
> dargestellt", (Basis aller Dialektik), der Volltext dürfte
> auch irgendwo im Internet zu finden sein, wenn nicht kann ich
> ihn auch mailen..
> Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte das Peter bei seinem
> debs-Treffen angepriesen.
Ich kann die Eristische Dialektik nur empfehlen. Kunstgriff 38
(Letzter Kunstgriff) gefällt mir immer noch ;-)
[HPP-übliche Textlawinen gesnipt]
Grüße
Matthias